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Als Druckvorlage werden alle notwendigen Unterlagen zur Herstellung von Druckformen in den verschiedenen Druckverfahren bezeichnet Im engeren Sinn sind Druckvorlagen die unmittelbar zur Herstellung der Druckform erforderlichen zweidimensionalen Vorlagen die als Produktionsergebnis der Reprotechnik geschaffen werden und in der Regel aus Filmen bestehen Seit der Einfuhrung der digitalen Druckplattenbelichtung CTP werden auch die zur Herstellung der Druckform benotigten Daten wie Bild und PDF Dateien als Druckvorlagen bezeichnet 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Druckvorlagen 2 Berufsbezeichnungen 3 Einzelnachweise 4 LiteraturGeschichte der Druckvorlagen Bearbeiten nbsp Die Apokalyptischen Reiter Holzschnitt von Albrecht Durer 1498 nbsp Einer der drei Meisterkupferstiche Albrecht Durers Ritter Tod und Teufel nbsp LithografiesteinVor der Erfindung der Fotografie um 1835 bestanden Druckvorlagen entweder aus handgeschriebenen Texten oder aus Zeichnungen und gemalten Bildern Handsetzer Lithografen und Kunstler hatten die Aufgabe aus diesen Vorlagen die entsprechenden Druckformen und Druckstocke herzustellen Die Setzer fertigten aus Einzellettern den Satz nach Manuskripten die Lithografen zeichneten gravierten oder punktierten nach schwarzweissen oder farbigen Vorlagen und schrieben Texte auf den Lithografiestein und die Kunstler stellten zumeist einfarbige Holzschnitte Holzstiche Radierungen Kupfer und Stahlstiche her In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts besonders nach der Erfindung des Glasgravurrasters im Jahr 1881 gab es zunehmend fotografische Aufnahmen als Druckvorlagen Diese wurden in Reprokameras aufgerastert und nach manueller Bearbeitung von der Platte oder dem Film auf die Druckform kopiert Von Zeichnungen stellte man Strich oder Rasteraufnahmen her und gemalte farbige Bilder und Grafiken dienten als Vorlage fur sogenannte fotografische Farbauszuge fur den Mehrfarbendruck Mit Schreibmaschinen erstellte Manuskripte losten die handgeschriebenen Texte als Druckvorlage ab und wurden an Setzmaschinen in Einzelbuchstaben oder in Zeilen gesetzt 1 Ab 1950 gab es die ersten Druckvorlagen in Form von Farbabzugen oder Diapositiven Die farbigen und schwarzweissen Fotografien wurden zumeist von Positivretuscheuren retuschiert Von den Farbvorlagen erstellte der Reprofotograf mit Hilfe von Farbfiltern Farbauszuge in Form von Halbtonnegativen oder Rasternegativen auf fotografischen Platten oder Filmen her Die Aufgabe von Farblithografen oder Tiefdruckretuscheuren war es diese Farbauszuge manuell zu korrigieren Ende der 1950er Jahre wurde ein fotografisches Maskierverfahren entwickelt so dass kaum noch manuelle Korrekturen notwendig waren Beim sogenannten Composing wurden Bilder Texte und grafische Elemente zu glatten Endfilmen zusammenkopiert und dienten als Kopiervorlage fur Druckplatten 1 nbsp Alte Reproduktionskamera nbsp Fotosatzgerat diatype der H Berthold AGZu Beginn der 1960er Jahre loste der Fotosatz den Bleisatz ab und die Textvorlagen wurden auf Film geliefert Zur gleichen Zeit entwickelten sich Trommelscanner und stellten elektronische Farbauszuge her Im Hochdruck wurden Klischees mit Hilfe der Klischographen hergestellt wahrend im Tiefdruck der Helioklischograph entsprechende Druckvorlagen lieferte Die Elektronik schritt unaufhaltsam voran und Ende der 1970er Jahre wurden die ersten EBV Systeme entwickelt Druckvorlagen wurden mehr und mehr in Form von digitalisierten Daten angeliefert Am Computer entstanden komplette Druckvorlagen auf Film fur alle Verfahren der Druckindustrie Fur eine Reihe von Jahren gab es mehrere parallele Verfahrenswege in der Druckvorlagenherstellung Bis in die 1990er Jahre existierten sowohl der konventionelle als auch der elektronische Verfahrensweg nebeneinander Erst durch die Weiterentwicklung der Computertechnik zum Desktop Publishing wurden die konventionellen Verfahren weitgehend verdrangt Besonders die Apple Technologie beeinflusste die elektronische Bildbearbeitung und Seitengestaltung Bildgestaltungs Software wie Photoshop Corel Draw Illustrator und FreeHand zusammen mit TIFF und PostScript Datenformaten ermoglichten den Datentransfer 1 Beim Computer to Plate Verfahren CTP ab 1993 wird die Offsetdruckplatte in einem Belichter direkt mit Computerdaten bebildert ohne den Umweg uber einen Film Ahnliches geschieht im Tiefdruck bei dem der Tiefdruckzylinder direkt aus dem Datenbestand graviert wird Die neueste Entwicklung seit dem Jahr 2008 heisst Computer to Press oder Direct Imaging ein Verfahren mit dem die Druckplatten direkt in der Druckmaschine bebildert werden Damit entfallt das manuelle Einspannen und Einrichten der Druckplatte 1 Berufsbezeichnungen BearbeitenIn fruheren Jahrhunderten gab es eine grosse Anzahl von Berufen die sich mit der Herstellung oder Verarbeitung von Druckvorlagen beschaftigten Dazu gehorten im Hochdruck Holzschneider Handsetzer Maschinensetzer Fotosetzer Metteure Stereotypeure Galvanoplastiker Reprofotografen Chemigrafen Klischeeatzer Nachschneider und Buchdrucker Im Flachdruck gab es die Schrift Chromo Gravur Fotolithografen und Reprofotografen sowie die Steindrucker Im Tiefdruck arbeiteten Reprofotografen Tiefdruckretuscheure Tiefdruckatzer und Tiefdrucker Fur alle drei Druckverfahren waren Grafische Zeichner Gebrauchsgrafiker Positivretuscheure Werbefotografen und Plakatmaler tatig Ab 1974 wurden viele Berufe der einzelnen Druckverfahren zusammengefasst Die Bezeichnungen waren zwischen der Bundesrepublik und der DDR zum Teil unterschiedlich So gab es ubergreifend den Druckvorlagenhersteller in den Fachrichtungen Reprofotografie Reproretusche und Reprovorbereitung In der DDR hiessen diese Berufe Facharbeiter fur Satztechnik Reproduktionstechnik und Druckformherstellung Ab 2008 heisst der alle Druckverfahren umfassende Ausbildungsberuf Mediengestalter mit den Fachrichtungen Beratung und Planung Konzeption und Visualisierung sowie Digital und Print wobei sich nur die letzten beiden Fachrichtungen mit Druckvorlagen beschaftigen 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Entwicklung der Reprotechnik abgerufen am 6 Januar 2010 MS Word 63 kB Berufe im Bereich Druck und Medien abgerufen am 6 Januar 2010 Memento des Originals vom 15 April 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot infobub arbeitsagentur deLiteratur BearbeitenHelmut Kipphan Hrsg Handbuch der Printmedien Springer Verlag November 2000 ISBN 3 540 66941 8Normdaten Sachbegriff GND 4417379 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Druckvorlage amp oldid 176220510