www.wikidata.de-de.nina.az
Antonio Starabba Marchese di Rudini 6 April 1839 in Palermo 6 August 1908 in Rom war ein italienischer Grossgrundbesitzer Rechtsanwalt und Politiker Zwischen 1891 und 1898 fuhrte er als Prasident des Ministerrats Ministerprasident vier italienische Regierungen an Antonio Starabba Marchese di Rudini Inhaltsverzeichnis 1 Politischer Aufstieg 2 Die Regierungen Rudini 2 1 Erste Amtszeit und Sturz 2 2 Zweite Amtszeit 3 Ende der politischen Karriere 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungPolitischer Aufstieg BearbeitenStarabba stammte aus einem alten und reichen sizilianischen Adelsgeschlecht Er studierte Jura an der Universitat Palermo und wurde Rechtsanwalt 1859 schloss er sich einem revolutionaren Komitee an das Giuseppe Garibaldi unterstutzte und den Zug der Tausend 1860 vorbereitete Nach einer kurzen Tatigkeit im Aussenministerium in der damaligen italienischen Hauptstadt Turin wurde er zum Sindaco Burgermeister von Palermo berufen wo er begann die Stadt architektonisch und infrastrukturell zu modernisieren 1866 war er massgeblich an der Niederschlagung eines Aufstandes beteiligt welchen die Anhanger der 1860 gesturzten neapolitanischen Bourbonen mit Unterstutzung der Kirche gegen die italienische Regierung inszenierten Der so erworbene Ruhm fuhrte zur Ernennung Starabbas zum Prafekten der Provinz Palermo In dieser Funktion bekampfte er die auf Sizilien besonders zahlreichen Briganten 1868 wurde er Prafekt der Provinz Neapel Im Oktober 1869 wurde er Innenminister im Kabinett Menabrea III trat jedoch mit dieser Regierung wenige Monate spater zuruck In der Abgeordnetenkammer ab der 10 Legislaturperiode vertrat Starabba als Abgeordneter Canicatti Provinz Agrigent ab 1882 wurde er fur Syrakus in die Kammer gewahlt 1886 folgte er dem im Amt verstorbenen Marco Minghetti als Fraktionsfuhrer der Historischen Rechten nach einer der im Trasformismo entstandenen parlamentarischen Gefolgschaften Die Regierungen Rudini BearbeitenErste Amtszeit und Sturz Bearbeiten Anfang 1891 folgte er Francesco Crispi als Ministerprasident und Aussenminister nach und bildete eine Koalitionsregierung mit einer Fraktion der von Giovanni Nicotera gefuhrten Linken Diese Regierung war von Anfang an instabil setzte jedoch einige okonomische Reformen in Kraft welche spater die chronische Krise des italienischen Staatshaushaltes beendeten und verlangerte auch den Dreibund Vertrag Im Mai 1892 wurde die Regierung durch ein Misstrauensvotum gesturzt Giovanni Giolitti wurde sein Nachfolger Als sein Gegner Francesco Crispi im Dezember 1893 wieder die Macht ergriff setzte er seine politische Tatigkeit fort und verbundete sich mit dem radikalen Parteichef Felice Cavallotti Zweite Amtszeit Bearbeiten Die Krise nach der Niederlage in der Schlacht von Adua am 1 Marz 1896 erlaubte es Starabba in einer von General Ricotti gebildeten Regierung wieder als Ministerprasident und Innenminister zu agieren Starabba schloss mit Athiopien den Friedensvertrag ab verschlechterte aber die Beziehungen zum Vereinigten Konigreich durch die nicht abgesprochene Veroffentlichung vertraulicher diplomatischer Schriftstucke in einem Grunbuch uber das athiopische Problem Um die Antikolonialbewegung zufriedenzustellen gab er Kassala an die Briten ab enttauschte damit aber die Kolonialbefurworter innerhalb der italienischen offentlichen Meinung sehr Innenpolitisch war die zweite Amtszeit Starabbas durch drei Kabinettsumbildungen Juli 1896 Dezember 1897 und Mai 1898 sowie den Kampf gegen die Partei Crispis gekennzeichnet So wurden zahlreiche unter Crispi verhaftete Mitglieder der Landarbeiter Gewerkschaft fasci siciliani begnadigt und aus der Haft entlassen und es wurden die ersten Bausteine der italienischen Sozialgesetzgebung eingefuhrt Die bis dahin nur freiwillige Krankenversicherung wurde fur Industriearbeiter obligatorisch ihre Kosten hatten vollstandig die Unternehmer zu tragen und es entstand eine vorerst freiwillige Alters und Erwerbsunfahigkeitsversicherung Ende der politischen Karriere BearbeitenAnfang 1897 loste die Regierung Starabba das Abgeordnetenhaus auf und begunstigte fur die Neuwahl radikale linksliberale Kandidaten Diese Linksschwenkung der Politik mundete in Volksunruhen im Mai 1898 deren Unterdruckung den Belagerungszustand in Mailand Neapel Florenz und Livorno erforderte und in Mailand auch zu Blutvergiessen fuhrte Die Emporung auf beiden Seiten des politischen Spektrums die Linken nahmen ihm das Blutvergiessen ubel die Rechten dass er die Zustande uberhaupt bis dahin hatte treiben lassen fuhrte letztlich im Juni 1898 zu seinem Sturz Er blieb danach bis zu seinem Tode einfacher Abgeordneter Starabba war einer der machtigsten Grossgrundbesitzer Siziliens der seine Guter nach liberalen Grundsatzen leitete Dies trug vermutlich dazu bei dass seine Guter von den damals haufigen und teilweise auch gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Gutsbesitzern und Landarbeitern nicht betroffen waren Literatur BearbeitenRudini Antonio Starabba Marquis di In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 23 Refectory Sainte Beuve London 1911 S 815 englisch Volltext Wikisource Mario Menghini Rudini Antonio Starrabba marchese di In Enciclopedia Italiana Bd 30 Romania Sca Rom 1936 Rudini Antonio Starabba marchese di In Dizionario di Storia Rom 2011 Rudini Antonio Starrabba marchese di In L Unificazione Rom 2011 Giuseppe Astuto Rudini Antonio Starabba marchese di In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 89 Rovereto Salvemini Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Antonio Starabba di Rudini Sammlung von Bildern Eintrag zu Antonio Di Rudini Starrabba im Portale storico der Camera dei deputati Antonio Starrabba im biografischen Archiv Palermo Rudini Antonio Starrabba marchese di In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom Abgerufen am 19 Februar 2016 Antonio Starabba marquis di Rudini In Encyclopaedia Britannica Abgerufen am 31 Marz 2022 englisch Anmerkung BearbeitenTeile dieses Artikels sind die Ubersetzung des nun als Allgemeingut verfugbaren Texts in der Encyclopedia Britannica 1911 Prasidenten des Ministerrats des Konigreichs Italien von 1861 bis 1946 Camillo Benso von Cavour Bettino Ricasoli Urbano Rattazzi Luigi Carlo Farini Marco Minghetti Alfonso La Marmora Bettino Ricasoli 2 Urbano Rattazzi 2 Luigi Federico Menabrea 1 3 Giovanni Lanza Marco Minghetti 2 Agostino Depretis Benedetto Cairoli Agostino Depretis 3 Benedetto Cairoli 2 3 Agostino Depretis 4 8 Francesco Crispi 1 2 Antonio Starabba di Rudini Giovanni Giolitti Francesco Crispi 3 4 Antonio Starabba di Rudini 2 5 Luigi Pelloux 1 2 Giuseppe Saracco Giuseppe Zanardelli Giovanni Giolitti 2 Tommaso Tittoni Alessandro Fortis Sidney Sonnino Giovanni Giolitti 3 Sidney Sonnino 2 Luigi Luzzatti Giovanni Giolitti 4 Antonio Salandra Paolo Boselli Vittorio Emanuele Orlando Francesco Saverio Nitti Giovanni Giolitti 5 Ivanoe Bonomi Luigi Facta Benito Mussolini Duce Pietro Badoglio prov Ivanoe Bonomi 2 3 Ferruccio Parri Alcide De GasperiAussenminister des Konigreichs Italien von 1861 bis 1946 Camillo Benso von Cavour Bettino Ricasoli Urbano Rattazzi Giacomo Durando Giuseppe Pasolini Emilio Visconti Venosta Alfonso La Marmora 1 2 Bettino Ricasoli Emilio Visconti Venosta 2 Federico Pescetto Pompeo di Campello Luigi Federico Menabrea 1 3 Emilio Visconti Venosta 3 4 Luigi Amedeo Melegari Agostino Depretis Luigi Corti Benedetto Cairoli Agostino Depretis 2 Benedetto Cairoli 2 3 Pasquale Stanislao Mancini Agostino Depretis 3 Carlo Felice Nicolis di Robilant Agostino Depretis 4 Francesco Crispi Antonio Starabba di Rudini Benedetto Brin Alberto Blanc Onorato Caetani Emilio Visconti Venosta 5 6 Raffaele Cappelli Felice Napoleone Canevaro Emilio Visconti Venosta 7 8 Giulio Prinetti Enrico Morin Tommaso Tittoni 1 3 Antonino Paterno Castello 1 Francesco Guicciardini Tommaso Tittoni 4 Francesco Guicciardini Antonino Paterno Castello 2 4 Antonio Salandra Sidney Sonnino Tommaso Tittoni Francesco Saverio Nitti Vittorio Scialoja Carlo Sforza Ivanoe Bonomi Pietro Tomasi Della Torretta Carlo Schanzer Benito Mussolini Dino Grandi Benito Mussolini 2 Galeazzo Ciano Benito Mussolini 3 Raffaele Guariglia Pietro Badoglio Ivanoe Bonomi 2 Alcide De GasperiInnenminister des Konigreichs Italien von 1861 bis 1946 Marco Minghetti Bettino Ricasoli Urbano Rattazzi Ubaldino Peruzzi Giovanni Lanza Giuseppe Natoli Desiderio Chiaves Bettino Ricasoli 2 Urbano Rattazzi 2 Filippo Antonio Gualterio Carlo Cadorna Gerolamo Cantelli Luigi Ferraris Antonio Starabba di Rudini Giovanni Lanza 2 Gerolamo Cantelli 2 Giovanni Nicotera Francesco Crispi Agostino Depretis Giuseppe Zanardelli Agostino Depretis 2 Tommaso Villa Agostino Depretis 3 Francesco Crispi 2 Giovanni Nicotera 2 Giovanni Giolitti Francesco Crispi 3 Antonio Starabba di Rudini 2 Luigi Pelloux Giuseppe Saracco Giovanni Giolitti 2 Giuseppe Zanardelli 2 Giovanni Giolitti 3 Tommaso Tittoni Alessandro Fortis Sidney Sonnino Giovanni Giolitti 4 Sidney Sonnino 2 Luigi Luzzatti Giovanni Giolitti 5 Antonio Salandra Vittorio Emanuele Orlando Francesco Saverio Nitti Giovanni Giolitti 6 Ivanoe Bonomi Luigi Facta Paolino Taddei Benito Mussolini Luigi Federzoni Benito Mussolini 2 Bruno Fornaciari Umberto Ricci Vito Reale Ivanoe Bonomi 2 Ferruccio Parri Giuseppe Romita Normdaten Person GND 12216878X lobid OGND AKS LCCN nr94009278 VIAF 76412149 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rudini Antonio Starabba diALTERNATIVNAMEN Rudini Antonio Starabba Marchese diKURZBESCHREIBUNG italienischer Politiker Mitglied der Camera dei deputatiGEBURTSDATUM 6 April 1839GEBURTSORT PalermoSTERBEDATUM 6 August 1908STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antonio Starabba di Rudini amp oldid 232738764