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Carlo Sforza 24 September 1872 in Montignoso Provinz Massa Carrara 4 September 1952 in Rom war ein italienischer Diplomat und Politiker PRI Er war von 1920 bis 1921 und von 1947 bis 1951 Aussenminister Italiens Carlo Sforza 1921 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenCarlo Sforza entstammte einer Seitenlinie der einst einflussreichen Adelsfamilie Sforza sein Vater war der Historiker Giovanni Sforza Nach dem Jurastudium an der Universitat Pisa trat er 1896 in den diplomatischen Dienst seines Heimatlandes ein Er diente nacheinander in den italienischen Vertretungen in Kairo Paris Konstantinopel Peking und Bukarest 1906 wurde er Erster Legationssekretar in Madrid und vertrat Italien auf der Algeciras Konferenz 1908 wurde er erneut nach Konstantinopel entsandt wo im selben Jahr die Jungturken die Macht ubernahmen 1909 wurde er Botschaftsrat in London im Jahr darauf Generalkonsul in Budapest In Wien heiratete er 1911 die belgische Grafin Valentine Errembault de Dudzeele 1875 1969 mit der er einen Tochter und einen Sohn bekam Von 1911 bis 1915 war Carlo Sforza Geschaftstrager in Peking wo in dieser Zeit das Kaisertum abgeschafft und die Republik China ausgerufen wurde Wahrend des Ersten Weltkriegs war er von 1916 bis 1918 Gesandter in Serbien das wie Italien auf der Seite der Entente stand Nach Kriegsende wurde er Ende 1918 als Hochkommissar fur die Umsetzung des Waffenstillstands mit dem Osmanischen Reich abermals nach Konstantinopel entsandt Sforza wurde im Juni 1919 Staatssekretar im Aussenministerium und im August desselben Jahres Mitglied des Senato del Regno Im Juni 1920 ubernahm er im funften Kabinett des Liberalen Giovanni Giolitti das Amt des Aussenministers Er wurde durch einen Grenzziehungsvorschlag Sforza Linie bei der Teilung Oberschlesiens zwischen Polen und dem Deutschen Reich im Jahre 1921 bekannt der die franzosischen Interessen widerspiegelte und der auch umgesetzt wurde 1 Sforza setzte sich fur eine Aussohnung mit Jugoslawien ein und war insbesondere in der Auseinandersetzung um Rijeka Freistaat Fiume kompromissbereit Dadurch geriet er in der italienischen Offentlichkeit unter Druck insbesondere von Seiten der Anhangerschaft Benito Mussolinis Im Juni 1921 trat die Regierung Giolitti zuruck womit auch Sforzas Amtszeit als Minister endete 1922 wurde Sforza als Nachfolger von Lelio Bonin Longare Botschafter in Paris gab diese Stelle jedoch schon nach wenigen Monaten wieder auf da er nach Mussolinis Marsch auf Rom den neuen faschistischen Machthabern nicht dienen wollte International rief dieser Schritt ebenso wie der folgende gleichlautende Entschluss des Botschafters in Berlin Frassati grosses Aufsehen hervor 1927 musste Sforza ins Exil gehen das er in Frankreich England der Schweiz und ab 1940 in den USA verbrachte In dieser Zeit entwarf er Plane fur eine zentraleuropaische und mittelmeerlandische Foderation Bereits im Oktober 1943 kehrte Sforza nach Italien zuruck Als Minister ohne Geschaftsbereich gehorte er von April bis November 1944 den Regierungen unter Pietro Badoglio und Ivanoe Bonomi an 1945 ubernahm er den Vorsitz der Consulta Nazionale ein von der Regierung ernanntes Ubergangsparlament 1946 trat er dem Partito Repubblicano Italiano bei und wirkte massgeblich an der Abdankung von Konig Viktor Emanuel III mit Im Juni desselben Jahres wurde er in die Verfassunggebende Versammlung gewahlt Von Februar 1947 bis Juli 1951 bekleidete er unter Ministerprasident Alcide De Gasperi das Amt des Aussenministers Kurz nach seinem Amtsantritt 1947 unterzeichnete er in Paris den Friedensvertrag zwischen Italien und den alliierten Siegermachten und erreichte im selben Jahr die Teilnahme Italiens am Marshallplan Sforza war ein Anhanger eines foderalen Europas fur das er 1948 in seiner Rede Come fare l Europa Wie man Europa macht an der Auslanderuniversitat Perugia warb und der Einbindung Italiens in das westliche Bundnissystem Er setzte sich fur den Beitritt seines Landes als Grundungsmitglied zur Organisation fur europaische wirtschaftliche Zusammenarbeit OEEC 1948 zur NATO 1949 zum Europarat 1949 und zur Europaischen Gemeinschaft fur Kohle und Stahl Montanunion 1951 ein 1949 entwickelte er mit seinem britischen Amtskollegen Ernest Bevin den Bevin Sforza Plan zur Aufteilung der unter UN Treuhandschaft stehenden ehemaligen italienischen Kolonie Libyen Von 1948 bis zu seinem Tod war Sforza Senator Im Kabinett De Gasperi VII war er von Juli 1951 bis zu seinem Lebensende Minister im Ministerratsprasidium zustandig fur europaische Angelegenheiten Literatur BearbeitenCarlo Graf Sforza Internationales Biographisches Archiv 39 1952 vom 15 September 1952 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks BearbeitenBiografische Daten beim italienischen Parlament Zeitungsartikel uber Carlo Sforza in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Zielscheibe im Palazzo Chigi In Der Spiegel Nr 13 1948 online Aussenminister des Konigreichs Italien von 1861 bis 1946 Camillo Benso von Cavour Bettino Ricasoli Urbano Rattazzi Giacomo Durando Giuseppe Pasolini Emilio Visconti Venosta Alfonso La Marmora 1 2 Bettino Ricasoli Emilio Visconti Venosta 2 Federico Pescetto Pompeo di Campello Luigi Federico Menabrea 1 3 Emilio Visconti Venosta 3 4 Luigi Amedeo Melegari Agostino Depretis Luigi Corti Benedetto Cairoli Agostino Depretis 2 Benedetto Cairoli 2 3 Pasquale Stanislao Mancini Agostino Depretis 3 Carlo Felice Nicolis di Robilant Agostino Depretis 4 Francesco Crispi Antonio Starabba di Rudini Benedetto Brin Alberto Blanc Onorato Caetani Emilio Visconti Venosta 5 6 Raffaele Cappelli Felice Napoleone Canevaro Emilio Visconti Venosta 7 8 Giulio Prinetti Enrico Morin Tommaso Tittoni 1 3 Antonino Paterno Castello 1 Francesco Guicciardini Tommaso Tittoni 4 Francesco Guicciardini Antonino Paterno Castello 2 4 Antonio Salandra Sidney Sonnino Tommaso Tittoni Francesco Saverio Nitti Vittorio Scialoja Carlo Sforza Ivanoe Bonomi Pietro Tomasi Della Torretta Carlo Schanzer Benito Mussolini Dino Grandi Benito Mussolini 2 Galeazzo Ciano Benito Mussolini 3 Raffaele Guariglia Pietro Badoglio Ivanoe Bonomi 2 Alcide De GasperiAussenminister der Republik Italien Alcide De Gasperi Pietro Nenni Carlo Sforza 1 4 Alcide De Gasperi 2 3 Giuseppe Pella Attilio Piccioni 1 2 Gaetano Martino 1 2 Giuseppe Pella 2 Amintore Fanfani Giuseppe Pella 3 Antonio Segni 1 3 Amintore Fanfani 2 Attilio Piccioni 3 4 Giuseppe Saragat 1 2 Aldo Moro Amintore Fanfani 3 Aldo Moro 2 Amintore Fanfani 4 Giuseppe Medici Pietro Nenni 2 Aldo Moro 3 6 Giuseppe Medici 2 Aldo Moro 7 8 Mariano Rumor 1 2 Arnaldo Forlani 1 3 Franco Maria Malfatti Attilio Ruffini Emilio Colombo 1 5 Giulio Andreotti 1 5 Gianni De Michelis 1 2 Vincenzo Scotti Giuliano Amato Emilio Colombo 6 Beniamino Andreatta Leopoldo Elia Antonio Martino Susanna Agnelli Lamberto Dini 1 4 Giuliano Amato 2 Renato Ruggiero Silvio Berlusconi Franco Frattini Gianfranco Fini 1 2 Massimo D Alema Franco Frattini 2 Giulio Terzi di Sant Agata Mario Monti Emma Bonino Federica Mogherini Paolo Gentiloni Angelino Alfano Enzo Moavero Milanesi Luigi Di Maio 1 2 Antonio Tajani Normdaten Person GND 119338041 lobid OGND AKS LCCN n82134292 VIAF 49321710 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sforza CarloKURZBESCHREIBUNG italienischer PolitikerGEBURTSDATUM 24 September 1872GEBURTSORT MontignosoSTERBEDATUM 4 September 1952STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carlo Sforza amp oldid 226136707