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Franco Frattini ˈfraŋko fraˈtːiːni 14 Marz 1957 in Rom 24 Dezember 2022 ebenda 1 war ein italienischer Politiker Frattini war von 1995 bis 1996 italienischer Regionenminister von 2001 bis 2002 Minister fur die offentliche Verwaltung sowie von 2002 bis 2004 und von 2008 bis 2011 Aussenminister der Regierungen Silvio Berlusconis Von 2004 bis 2008 diente er als EU Kommissar fur Justiz Freiheit und Sicherheit 2022 wurde Frattini Prasident des italienischen Staatsrates Franco Frattini 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Karriere 1 1 Jurist und Spitzenbeamter bis 1996 1 2 Abgeordneter und Minister 1996 2004 1 3 EU Kommissar und Aussenminister 2004 2011 1 4 Nach der politischen Karriere ab 2011 2 Inhaltliche Positionen 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Karriere BearbeitenJurist und Spitzenbeamter bis 1996 Bearbeiten Frattini studierte Rechtswissenschaften an der Universitat La Sapienza in Rom legte 1979 das Staatsexamen ab und war 1981 bis 1984 als Staatsanwalt tatig Anschliessend wurde er Richter zunachst am Verwaltungsgerichtshof der Region Piemont ab 1986 am Consiglio di Stato Bis zum Umbruch des italienischen Parteiensystems 1994 war Frattini Mitglied der Partito Socialista Italiano PSI er war zeitweilig Sekretar der Jugendorganisation der Partei FGSI Von 1990 bis 1991 war er Rechtsberater seines Parteikollegen des stellvertretenden Ministerprasidenten Claudio Martelli Von 1993 bis 1994 war er stellvertretender Generalsekretar des Ministerratsprasidiums im Kabinett CiampiFrattini verliess die PSI die nach dem Tangentopoli Skandal zerfiel und trat 1994 der neuen Partei Forza Italia von Silvio Berlusconi bei Nach Berlusconis Wahlsieg und Ernennung zum Ministerprasidenten war Frattini Generalsekretar des Ministerratsprasidiums im Kabinett Berlusconi I Nach Berlusconis Rucktritt im Dezember 1994 wurde Frattini 1995 Minister fur offentliche Verwaltung und Regionalpolitik in der Ubergangsregierung von Lamberto Dini im Marz 1996 trat Frattini von diesem Amt zuruck Abgeordneter und Minister 1996 2004 Bearbeiten nbsp Frattini als Abgeordneter ca 1996 Bei den Parlamentswahlen von 1996 wurde er als Vertreter des Wahlkreises Bozen fur die Forza Italia in die Italienische Abgeordnetenkammer gewahlt Dort war er als Vertreter der Opposition Vorsitzender des parlamentarischen Kontrollgremiums fur die Nachrichten und Sicherheitsdienste sowie Staatsgeheimnisse COPACO Ab dem ersten Parteitag der FI 1998 war Frattini Vorstandsmitglied Er wurde dem liberal zentristischen Flugel der Partei zugerechnet Zusammen mit dem Okonomen Renato Brunetta der wie Frattini von der PSI zur FI gewechselt war grundete er 2000 die Free Foundation als Denkfabrik die sich fur freien Markt schlanken Staat politischen und steuerlichen Foderalismus einsetzte Er kandidierte 2001 wieder fur das Direktmandat in Bozen unterlag aber Gianclaudio Bressa von L Ulivo der auch von der Sudtiroler Volkspartei unterstutzt wurde Durch das komplizierte Wahlsystem zog Frattini trotzdem uber die Verhaltniswahlliste der FI als Vertreter von Venetien ins Parlament ein Er wurde im Juni 2001 Minister fur die offentliche Verwaltung im Kabinett Berlusconi II Ihm oblag auch die Vorbereitung der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin Im November 2002 wurde er Aussenminister seines Landes das Amt hatte er bis zu seiner Ernennung zum Vizeprasidenten der EU Kommission im Jahr 2004 inne EU Kommissar und Aussenminister 2004 2011 Bearbeiten Ab 18 November 2004 war Frattini EU Kommissar fur Justiz Freiheit und Sicherheit und Vizeprasident der EU Kommission Barroso I Im Marz 2008 kundigte er an Brussel fur einen Monat zu verlassen um fur die bevorstehenden italienischen Parlamentswahlen zu kandidieren Er erhielt wieder einen Sitz im Abgeordnetenhaus diesmal als Vertreter der Region Friaul Julisch Venetien Im Mai 2008 legte er dann seinen Kommissionsposten nieder um in die nationale Politik zuruckzukehren Sein Nachfolger als italienischer EU Kommissar war Antonio Tajani Am 8 Mai 2008 wurde Frattini erneut als Aussenminister in das Kabinett Berlusconi IV berufen diese Funktion hatte er bis 2011 inne Die Forza Italia ging 2009 in der Mitte rechts Sammelpartei Il Popolo della Liberta PdL auf Mit dem Rucktritt der Regierung Berlusconi am 16 November 2011 endete auch Frattinis Amtszeit als Aussenminister Ihm folgte der Spitzendiplomat Giulio Terzi di Sant Agata nach Nach der politischen Karriere ab 2011 Bearbeiten Frattini blieb jedoch bis zum Ende der Legislaturperiode im Marz 2013 Mitglied der Abgeordnetenkammer wo er dem Ausschuss fur auswartige und EU Angelegenheiten angehorte Im Dezember 2012 verliess er die PdL Zur Parlamentswahl 2013 unterstutzte er die Scelta Civica von Mario Monti kandidierte selbst aber nicht mehr Als sich die PdL im Herbst 2013 wieder in Forza Italia umbenannte bezeichnete Frattini diese als extremistisch und erklarte sie habe nichts mehr mit der liberalen modernen und pro europaischen Forza Italia gemein die er 1994 mitbegrundet habe 2 Ab Oktober 2013 war er Berater der serbischen Regierung fur Reformen zur Vorbereitung des EU Beitritts 3 Frattini kandidierte 2014 fur die Nachfolge Anders Fogh Rasmussens als Generalsekretar der NATO konnte sich aber nicht gegen den Norweger Jens Stoltenberg durchsetzen Seit 2014 war er Prasident des obersten Sportgerichtshofs des Nationalen Olympischen Komitees Italiens CONI Sein Nachfolger als italienischer Aussenminister Angelino Alfano ernannte Frattini wahrend der italienischen OSZE Prasidentschaft im Januar 2018 zum Sonderbeauftragten fur den Transnistrien Konflikt 4 Alfano erklarte dass Frattini ausgezeichnete Beziehungen zur russischen Regierung habe 5 Frattini war Honorarprofessor an der Diplomatischen Akademie des russischen Aussenministeriums 6 Franco Frattini starb am 24 Dezember 2022 mit 65 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung 7 Inhaltliche Positionen BearbeitenIn seiner Position als EU Justizkommissar befurwortete er die Filterung des Internets fur verbotene Inhalte z B Bombenbauanleitungen Dieser Plan wurde jedoch in seiner Amtszeit nicht verwirklicht 8 Frattini gilt als Urheber der Lex Berlusconi die den seinerzeitigen Ministerprasidenten von allen Interessenkonflikten freispr ach und der grossten politischen Sauberungswelle unter der Beamtenschaft die es seit dem Faschismus gegeben hat 9 Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten2004 Grosskreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik 10 2004 Ix Xirka Ġieħ ir Repubblika 11 2005 Grosskreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique 12 2008 Ritter des Piusordens 13 2011 Olympischer OrdenLiteratur BearbeitenFranco Frattini in Internationales Biographisches Archiv 11 2012 vom 13 Marz 2012 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franco Frattini Sammlung von Bildern nbsp Wikiquote Franco Frattini Zitate englisch Franco Frattini auf Camera dei Deputati Portale storico italienisch Frattini Franco In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom Klaus Dieter Frankenberger Tobias Piller und Andreas Ross Italien ist gar nicht Teil des Euro Problems Im Gesprach Franco Frattini In Frankfurter Allgemeine Zeitung 27 Oktober 2011 abgerufen am 27 Oktober 2011 Interview mit Frattini zur Eurokrise Einzelnachweise Bearbeiten Morto Franco Frattini ex ministro di Berlusconi da gennaio scorso presidente del Consiglio di Stato In repubblica it 24 Dezember 2022 abgerufen am 25 Dezember 2022 italienisch Giampiero Di Santo Frattini Forza Italia partito estremista Tradite le origini In Italia Oggi 1 Oktober 2013 Frattini sorpresa in serbo sara consulente di Belgrado In ilGiornale it 8 Oktober 2013 Alfano Lage im Mittelmeerraum von globaler Bedeutung In Salzburger Nachrichten online 11 Januar 2018 Francesco Bechis Le mosse dell Italia all Osce guardando alla Russia L incarico a Frattini In Formiche 13 Januar 2018 Doctors Honoris Causa and Professors emeriti of RANEPA ranepa ru E morto franco frattini aveva 65 anni In rainews it italienisch vgl Heise Online EU Kommission will Internetsuche mit gefahrlichen Wortern blockieren 11 September 2007 1 Friedrich Christian Delius Die Wahl des Harlekins Europas falsche Liebe zu Italien ubersieht Berlusconis brutalen Kampf um die Macht Die Zeit 30 Marz 2006 Nr 14 Le onorificenze della Repubblica Italiana Abgerufen am 15 August 2019 Wayback Machine 4 Marz 2016 archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 15 August 2019 ENTIDADES ESTRANGEIRAS AGRACIADAS COM ORDENS PORTUGUESAS Pagina Oficial das Ordens Honorificas Portuguesas Abgerufen am 15 August 2019 Piusorden Aussenminister der Republik Italien Alcide De Gasperi Pietro Nenni Carlo Sforza 1 4 Alcide De Gasperi 2 3 Giuseppe Pella Attilio Piccioni 1 2 Gaetano Martino 1 2 Giuseppe Pella 2 Amintore Fanfani Giuseppe Pella 3 Antonio Segni 1 3 Amintore Fanfani 2 Attilio Piccioni 3 4 Giuseppe Saragat 1 2 Aldo Moro Amintore Fanfani 3 Aldo Moro 2 Amintore Fanfani 4 Giuseppe Medici Pietro Nenni 2 Aldo Moro 3 6 Giuseppe Medici 2 Aldo Moro 7 8 Mariano Rumor 1 2 Arnaldo Forlani 1 3 Franco Maria Malfatti Attilio Ruffini Emilio Colombo 1 5 Giulio Andreotti 1 5 Gianni De Michelis 1 2 Vincenzo Scotti Giuliano Amato Emilio Colombo 6 Beniamino Andreatta Leopoldo Elia Antonio Martino Susanna Agnelli Lamberto Dini 1 4 Giuliano Amato 2 Renato Ruggiero Silvio Berlusconi Franco Frattini Gianfranco Fini 1 2 Massimo D Alema Franco Frattini 2 Giulio Terzi di Sant Agata Mario Monti Emma Bonino Federica Mogherini Paolo Gentiloni Angelino Alfano Enzo Moavero Milanesi Luigi Di Maio 1 2 Antonio TajaniKabinett Berlusconi II 11 Juni 2001 bis 23 April 2005 Silvio Berlusconi FI Renato Ruggiero bis 6 Januar 2002 Franco Frattini FI ab 14 November 2002 bis 18 November 2004 Gianfranco Fini AN ab 18 November 2004 Claudio Scajola FI bis 3 Juli 2002 Giuseppe Pisanu FI ab 3 Juli 2002 Roberto Castelli LN Antonio Martino FI Giulio Tremonti FI bis 3 Juli 2004 Domenico Siniscalco ab 16 Juli 2004 Antonio Marzano FI Pietro Lunardi Gianni Alemanno AN Altero Matteoli AN Roberto Maroni LN Letizia Moratti FI Giuliano Urbani FI Girolamo Sirchia Maurizio Gasparri AN Kabinett Berlusconi IV 8 Mai 2008 bis 16 November 2011 Silvio Berlusconi PdL Franco Frattini PdL Roberto Maroni LN Angelino Alfano PdL bis 27 Juli 2011 Nitto Francesco Palma PdL ab 28 Juli 2011 Giulio Tremonti PdL Claudio Scajola PdL bis 4 Mai 2010 Paolo Romani PdL ab 4 Oktober 2010 Ignazio La Russa PdL Maurizio Sacconi PdL Ferruccio Fazio PdL Altero Matteoli PdL Mariastella Gelmini PdL Stefania Prestigiacomo PdL Luca Zaia LN bis 16 April 2010 Giancarlo Galan PdL ab 16 April Saverio Romano IR PeT ab 23 Marz 2011 Sandro Bondi PdL bis 23 Marz 2011 Europaische Kommission Kommission Barroso I 2004 2010 Joaquin Almunia Jose Manuel Barroso Jacques Barrot Joseph Borġ Stavros Dimas Benita Ferrero Waldner Jan Figeľ bis Oktober 2009 Mariann Fischer Boel Franco Frattini bis Mai 2008 Dalia Grybauskaite bis Juli 2009 Danuta Hubner bis Juli 2009 Siim Kallas Laszlo Kovacs Neelie Kroes Markos Kyprianou bis Marz 2008 Peter Mandelson bis Oktober 2008 Louis Michel bis Juli 2009 Andris Piebalgs Janez Potocnik Charlie McCreevy Viviane Reding Olli Rehn Vladimir Spidla Gunter Verheugen Margot WallstromErganzungen Catherine Ashton ab Oktober 2008 Karel De Gucht ab Juli 2009 Meglena Kunewa ab Januar 2007 Leonard Orban ab Januar 2007 Pawel Samecki ab Juli 2009 Maros Sefcovic ab Oktober 2009 Algirdas Semeta ab Juli 2009 Antonio Tajani ab Mai 2008 Androulla Vassiliou ab Marz 2008 Europaische Kommissare fur Justiz Freiheit und Sicherheit Anita Gradin Antonio Vitorino Franco Frattini Jacques Barrot Normdaten Person GND 142100617 lobid OGND AKS LCCN no2005012379 VIAF 41565756 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frattini FrancoKURZBESCHREIBUNG italienischer Politiker Mitglied der Camera dei deputatiGEBURTSDATUM 14 Marz 1957GEBURTSORT RomSTERBEDATUM 24 Dezember 2022STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franco Frattini amp oldid 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