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Jacques Barrot ʒak baˈʀo 3 Februar 1937 in Yssingeaux Departement Haute Loire 3 Dezember 2014 in Neuilly sur Seine war ein franzosischer Politiker CDP CDS UDF UMP Er war von 2004 bis 2010 EU Kommissar zunachst fur Verkehr dann fur Justiz sowie Vizeprasident der EU Kommission Zuvor war er franzosischer Gesundheits 1979 81 und Arbeitsminister 1995 97 Von 2010 bis zu seinem Tod war er Mitglied des franzosischen Verfassungsrats Jacques Barrot 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Politische Karriere in Frankreich 3 Politische Karriere in der Europaischen Union 4 Privatleben 5 Veroffentlichungen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft und Ausbildung BearbeitenBarrots Vater war Noel Barrot ein Apotheker Resistance Kampfer und spater Abgeordneter der christdemokratischen Volksrepublikaner MRP in der Nationalversammlung Jacques Barrot wuchs in der Kleinstadt Yssingeaux in der Auvergne auf Er besuchte zunachst das Priesterseminar in Lyon nach dem Wehrdienst in Algerien und einer Tuberkuloseerkrankung brach er die geistliche Laufbahn jedoch ab Stattdessen studierte er in Aix en Provence Jura und Soziologie und absolvierte das Institut d etudes politiques de Paris Sciences Po Er wurde als Rechtsanwalt zugelassen praktizierte den Beruf jedoch nie 1 Politische Karriere in Frankreich BearbeitenBarrot wurde 1965 in den Gemeinderat seines Heimatorts Yssingeaux und im nachsten Jahr in den Conseil general des Departements Haute Loire gewahlt Bei der Parlamentswahl 1967 bewarb sich der dreissigjahrige Jacques Barrot als Nachfolger seines verstorbenen Vaters um das Abgeordnetenmandat im 1 Wahlkreis von Haute Loire in dem das Arrondissement Yssingeaux und der Sudosten von Le Puy liegen und gewann Dieses Mandat verteidigte er bei jeder Wahl bis 2004 lediglich in den Phasen in denen er ein Regierungsamt innehatte legte er es vorubergehend nieder Er schloss sich zunachst der MRP Nachfolgepartei Centre democrate CD an und gehorte damit zur Opposition gegen die Regierung von Charles de Gaulle 1969 gehorte er jedoch zu den Abgeordneten die sich von der CD abspalteten und das Centre democratie et progres CDP unter Jacques Duhamel bildeten das mit der Regierung von Georges Pompidou zusammenarbeitete 1 Von 1973 bis 1976 war Barrot Generalsekretar der CDP 2 Parallel zu seiner Karriere in der nationalen Politik hatte er weiter Amter und Mandate auf lokaler und regionaler Ebene inne von 1971 bis 1989 war er Beigeordneter des Burgermeisters anschliessend bis 2001 selbst Burgermeister seiner Heimatstadt Yssingeaux Bis zu seiner Ernennung zum EU Kommissar 2004 blieb er Mitglied des Conseil general des Departements Haute Loire ab 1976 auch dessen Vorsitzender 2 Von 1976 bis 1986 war er zudem Mitglied des Regionalrats der Auvergne Staatsprasident Valery Giscard d Estaing ernannte Barrot 1974 zum Staatssekretar fur Wohnungswesen Mit 37 Jahren war er seinerzeit das jungste Regierungsmitglied 1 Er behielt das Amt in den Kabinetten Chirac I Barre I und II bis 1978 Die beiden christdemokratischen Parteien CD und CDP fusionierten 1976 zum Centre des democrates sociaux CDS dessen erster Generalsekretar Barrot bis 1976 war Das CDS war in der Folgezeit Bestandteil des burgerlichen Parteienbundnisses Union pour la democratie francaise UDF das Giscard d Estaing unterstutzte Im Kabinett Barre III war Barrot von 1978 bis 1979 Minister fur Handel und Handwerk anschliessend bis zum Regierungswechsel 1981 Minister fur Gesundheit und soziale Sicherheit 2 Von 1983 bis 1991 war Barrot erneut Generalsekretar des CDS In der Nationalversammlung war er von 1986 bis 1988 Vorsitzender des Kulturausschusses von 1991 bis 1993 Fraktionschef der Union du centre Fraktion der CDS Abgeordneten die punktuell mit der linken Regierung zusammenarbeiteten Von 1993 bis 1995 war er erster stellvertretender Vorsitzender der wiedervereinigten UDF Fraktion sowie Vorsitzender des Finanzausschusses In den Kabinetten Juppe I und II war Barrot von 1995 bis 1997 Minister fur Arbeit und Soziales Das CDS loste sich 1995 in der Force democrate und drei Jahre spater in der Nouvelle UDF auf die nicht mehr nur Parteienbundnis sondern eine einheitliche Partei war Barrot gehorte deren Prasidium an Nach der Prasidentschaftswahl 2002 wechselte Barrot aber zur neuen Mitte rechts Sammelpartei Union pour un mouvement populaire UMP des Prasidenten Jacques Chirac Von 2002 bis 2004 war Barrot Vorsitzender der UMP Fraktion in der Nationalversammlung 2 Im Jahre 2000 wurde er von einem franzosischen Gericht wegen Veruntreuung von Staatsgeldern zugunsten seiner Partei zu einer Bewahrungsstrafe von acht Monaten verurteilt Aufgrund einer Amnestie des Prasidenten wurde die Strafe aber automatisch getilgt und Barrot galt nicht als vorbestraft 3 Im Marz 2010 ernannte der Prasident der Nationalversammlung Bernard Accoyer Barrot zum Mitglied des franzosischen Verfassungsgerichts Conseil constitutionnel 2 Politische Karriere in der Europaischen Union BearbeitenAls Michel Barnier im April 2004 zum franzosischen Aussenminister ernannt wurde und dafur sein Amt als EU Kommissar aufgab trat Barrot dessen Nachfolge als Kommissar fur Regionalpolitik in der Kommission Prodi an die noch acht Monate im Amt war In der nachfolgenden Kommission Barroso I war Barrot ab November 2004 Vizeprasident und anfanglich fur Verkehr zustandig Nach seiner Ernennung erregte die Veroffentlichung von Barrots fruherer Verurteilung durch Nigel Farage Aufsehen 3 Als Verkehrskommissar setzte sich Barrot insbesondere fur das Satellitennavigationssystem Galileo fur den einheitlichen europaischer Luftraum sowie fur die Entwicklung des europaischen Eisenbahnsystems und die Liberalisierung des Bahnverkehrssektors ein Fur seine Verdienste im Bahnbereich erhielt er 2014 den European Railway Award 4 Nach dem Rucktritt des bisherigen Justizkommissars Franco Frattini der italienischer Aussenminister wurde wechselte Barrot im Mai 2008 auf den Posten als Kommissar fur Justiz Freiheit und Sicherheit Dieses Amt hatte er bis Februar 2010 inne Privatleben BearbeitenJacques Barrot war zweimal verheiratet und Vater von drei Kindern Sein Sohn Jean Noel Barrot ist Politiker des Mouvement democrate und seit 2017 Abgeordneter in der Nationalversammlung Veroffentlichungen BearbeitenL Europe n est pas ce que vous croyez 2007 ISBN 2 226 17601 2 De l indignation a l engagement Foi et politique Jacques Barrot et Christophe Bellon 2012 ISBN 2 204 09518 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jacques Barrot Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle HomepageEinzelnachweise Bearbeiten a b c Michel Faure Jacques Barrot ministre de la serenite sociale In L Express 14 Dezember 1995 a b c d e Jacques Barrot Conseil constitutionnel a b Profile Jacques Barrot European Railways Awards 2014 In Brussels Diplomatic 30 Januar 2014 Mitglieder der Europaischen Kommission Prodi 1999 2004 Michel Barnier bis April 2004 Frits Bolkestein Philippe Busquin David Byrne Anna Diamantopoulou bis Marz 2004 Franz Fischler Neil Kinnock Pascal Lamy Erkki Liikanen bis Juli 2004 Mario Monti Poul Nielson Loyola de Palacio Chris Patten Romano Prodi Viviane Reding Michaele Schreyer Pedro Solbes bis April 2004 Gunter Verheugen Antonio Vitorino Margot WallstromErganzungen Joaquin Almunia ab April 2004 Peter Balazs ab Mai 2004 Jacques Barrot ab April 2004 Joseph Borġ ab Mai 2004 Stavros Dimas ab Marz 2004 Jan Figeľ ab Mai 2004 Dalia Grybauskaite ab Mai 2004 Danuta Hubner ab Mai 2004 Siim Kallas ab Mai 2004 Sandra Kalniete ab Mai 2004 Markos Kyprianou ab Mai 2004 Janez Potocnik ab Mai 2004 Olli Rehn ab Juli 2004 Pavel Telicka ab Mai 2004 Europaische Kommission Kommission Barroso I 2004 2010 Joaquin Almunia Jose Manuel Barroso Jacques Barrot Joseph Borġ Stavros Dimas Benita Ferrero Waldner Jan Figeľ bis Oktober 2009 Mariann Fischer Boel Franco Frattini bis Mai 2008 Dalia Grybauskaite bis Juli 2009 Danuta Hubner bis Juli 2009 Siim Kallas Laszlo Kovacs Neelie Kroes Markos Kyprianou bis Marz 2008 Peter Mandelson bis Oktober 2008 Louis Michel bis Juli 2009 Andris Piebalgs Janez Potocnik Charlie McCreevy Viviane Reding Olli Rehn Vladimir Spidla Gunter Verheugen Margot WallstromErganzungen Catherine Ashton ab Oktober 2008 Karel De Gucht ab Juli 2009 Meglena Kunewa ab Januar 2007 Leonard Orban ab Januar 2007 Pawel Samecki ab Juli 2009 Maros Sefcovic ab Oktober 2009 Algirdas Semeta ab Juli 2009 Antonio Tajani ab Mai 2008 Androulla Vassiliou ab Marz 2008 Europaische Kommissare fur Justiz Freiheit und Sicherheit Anita Gradin Antonio Vitorino Franco Frattini Jacques BarrotEuropaische Kommissare fur Verkehr Lambert Schaus Victor Bodson Albert Coppe Carlo Scarascia Mugnozza Richard Burke Giorgos Kontogeorgis Stanley Clinton Davis Karel Van Miert Abel Matutes Marcelino Oreja Aguirre Neil Kinnock Loyola de Palacio Jacques Barrot Antonio Tajani Siim Kallas Violeta Bulc Adina VăleanEuropaische Kommissare fur Regionalpolitik Hans von der Groeben Albert Borschette George Thomson Antonio Giolitti Grigoris Varfis 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