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Michel Barnier 9 Januar 1951 in La Tronche Departement Isere ist ein franzosischer Politiker Les Republicains Er war von 1999 bis 2004 EU Kommissar fur Regionalpolitik von 2010 bis 2014 Kommissar fur Binnenmarkt und Dienstleistungen Von 2004 bis 2005 war er franzosischer Aussenminister von 2007 bis 2009 Landwirtschaftsminister Vom 1 Oktober 2016 bis zum 31 Marz 2021 war Barnier der Beauftragte der EU Kommission fur die Verhandlungen zum EU Austritt des Vereinigten Konigreichs 1 Michel Barnier 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Familie 2 Politische Karriere 3 Lobbyismus 4 Ehrungen 5 Werke 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAusbildung und Familie BearbeitenMichel Barnier stammt aus der Gegend von Albertville in Savoyen Als einer der wenigen franzosischen Spitzenpolitiker ist er kein Absolvent der Ecole nationale d administration ENA sondern besuchte bis 1972 die Wirtschaftshochschule ESCP Europe Barnier ist mit einer Anwaltin verheiratet und hat drei Kinder Politische Karriere BearbeitenBarnier engagierte sich in der Jugendorganisation der gaullistischen UDR und machte nach seinem Studium schnell politische Karriere Von 1973 bis 1978 arbeitete er im Stab verschiedener Minister mit 22 Jahren wurde er 1973 Mitglied des Generalrats im Departement Savoie dessen Prasident er von 1982 bis 1999 war In dieser Funktion war er zusammen mit Jean Claude Killy Prasident des Organisationskomitees fur die Olympischen Winterspiele 1992 in Albertville Mit 27 Jahren zog er 1978 fur das neogaullistische RPR Nachfolgepartei der UDR in die franzosische Nationalversammlung ein und wurde damit deren jungster Abgeordneter Innerhalb der franzosischen Konservativen galt der profilierte Europa Spezialist Barnier stets als Befurworter der europaischen Integration In den Kampagnen vor dem Referendum von 1992 uber die Annahme des Vertrags von Maastricht war er auf der Seite der Befurworter und bedauerte die Spaltung der Neogaullisten in dieser Frage In der Regierung Edouard Balladurs war Barnier von 1993 bis zu Balladurs Ablosung 1995 Umweltminister danach wurde ihm im Kabinett Alain Juppes das Amt des dem Aussenminister unterstellten Europaministers ubertragen Als solcher war er entscheidend an den Verhandlungen zum Vertrag von Amsterdam beteiligt Nach der Abwahl der konservativen Regierung wurde Barnier 1997 fur das Departement Savoie in den Senat gewahlt und leitete dort bis 1999 dessen Europa Ausschuss 1999 wurde er von Frankreich als Mitglied der Europaischen Kommission nominiert und ubernahm unter Kommissionsprasident Romano Prodi das Ressort fur Regionalpolitik und institutionelle Reformen In seiner Zeit als EU Kommissar war er unter anderem Vertreter der Kommission im Europaischen Konvent dessen Aufgabe die Ausarbeitung des Vertrags uber eine Verfassung fur Europa war nbsp Barnier links mit US Aussenminister Colin Powell 2004 Anlasslich der Wiederwahl Jacques Chiracs als Staatsprasident ging das RPR 2002 in der Mitte rechts Sammelpartei Union pour un mouvement populaire UMP auf der Barnier anschliessend angehorte Nach einer Kabinettsumbildung Jean Pierre Raffarins wurde Barnier am 31 Marz 2004 Nachfolger Dominique de Villepins im Amt des Aussenministers Als franzosischer EU Kommissar wurde dafur sein Parteikollege Jacques Barrot nachnominiert Barnier gilt als enger Freund des damaligen Premierministers Raffarin den er bereits seit dem gemeinsamen Studium an der ESCP kannte Auch zum Staatsprasidenten Chirac hielt er trotz dessen zeitweiligem Euroskeptizismus immer ein gutes Verhaltnis aufrecht Das Amt des Aussenministers bekleidete Barnier bis zum 2 Juni 2005 als er bei der Regierungsbildung des neuen Premierministers de Villepin nicht mehr berucksichtigt wurde Kommentatoren vermuteten einen Zusammenhang mit dem gescheiterten Referendum uber die EU Verfassung Als Sonderberater des EU Kommissionsprasidenten Jose Manuel Barroso war Barnier 2006 fur die Vorlage eines Berichts verantwortlich in dem die Schaffung einer europaischen Katastrophenschutztruppe Europe Aid vorgeschlagen wurde Im Marz 2006 wurde er zu einem der Vizeprasidenten der Europaischen Volkspartei des europaweiten Zusammenschlusses konservativer und christdemokratischer Parteien gewahlt nbsp Barnier mit Angela Merkel auf dem EVP Kongress 2009Nach der Wahl von Nicolas Sarkozy zum Prasidenten und der Ernennung von Francois Fillon zum Premierminister wurde Barnier im Juni 2007 wieder in die Regierung berufen und fungierte bis Juni 2009 als Minister fur Landwirtschaft und Fischerei Bei der Europawahl 2009 zog Barnier als Listenfuhrer der UMP fur die Ile de France ins Europaische Parlament ein Dort war er Vorstandsmitglied der christdemokratischen EVP Fraktion Mitglied im Ausschuss fur konstitutionelle Fragen und Delegierter fur die Beziehungen zu den Landern Sudasiens Die Regierung Fillon nominierte Barnier im Herbst 2009 erneut als franzosischen Vertreter in die EU Kommission In der Kommission Barroso II ubernahm er zum 10 Februar 2010 das Amt des Kommissars fur Binnenmarkt und Dienstleistungen Damit erhielt er in der europaischen Finanz und Wirtschaftskrise ein Schlusselressort in dem unter anderem die Zustandigkeiten fur die Aufsicht uber Finanzdienstleister sowie den Abbau von Markthindernissen angesiedelt sind Anlasslich des Weltverbrauchertages 2011 am 15 Marz 2011 kundigte Binnenmarktkommissar Barnier u a die Schaffung eines europaischen Grundrechts auf ein Basisgirokonto und striktere Regeln fur den Verbraucherschutz bei Hypothekendarlehen an 2 Ab dem 1 Juli 2014 und dem Wechsel von Viviane Reding und Antonio Tajani in das EU Parlament war Barnier auch Vizeprasident der Kommission 3 Mit dem Amtsantritt der Kommission Juncker am 1 November 2014 schied Barnier aus dem Amt des EU Kommissars Der neue Kommissionsprasident Jean Claude Juncker ernannte Barnier am 17 Februar 2015 zum Sonderberater der EU Kommission fur europaische Verteidigungs und Sicherheitspolitik diese Aufgabe erledigte Barnier ehrenamtlich 4 Nachdem Didier Seeuws im Juni 2016 zum Chefunterhandler der EU Mitgliedstaaten bei den Austrittsverhandlungen mit dem Vereinigten Konigreich ernannt worden war wurde Barnier im Juli 2016 zum Chefunterhandler der EU Kommission fur den Brexit ernannt 5 Barnier bewarb sich im Vorfeld der franzosischen Prasidentschaftswahl 2022 um die Kandidatur der Republicains 6 Bei der parteiinternen Urwahl kam er mit 23 9 Prozent auf den dritten Platz 7 Lobbyismus BearbeitenVon Februar 2006 bis Mai 2007 war Barnier Vizeprasident des Medizinproduktekonzerns Merieux Alliance mit dem Zustandigkeitsbereich internationale Beziehungen Anfang 2013 geriet Barnier als Lobbyist franzosischer Wasseranbieter in die Kritik als er die Verabschiedung einer EU Richtlinie zur Liberalisierung der Wasserversorgung verfolgte 8 9 10 Nach erheblichen internationalen Widerstanden und dem Erfolg der Europaischen Burgerinitiative Wasser ist ein Menschenrecht zog er die Richtlinie im Marz 2013 wieder zuruck 11 Ehrungen BearbeitenOfficier de la Legion d Honneur Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband 25 November 2009 12 Werke BearbeitenLe defi ecologique Chacun pour tous Hachette Paris 1991 ISBN 2 01 018217 0 dt Die okologische Herausforderung Jeder fur alle Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michel Barnier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Michel Barnier in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen Parlaments Angaben zu Barnier auf der Seite der Europaischen Kommission englisch Einzelnachweise Bearbeiten Frankreichs Ex Aussenminister Barnier soll fur die EU den Brexit verhandeln heute de 27 Juli 2016 archiviert vom Original am 27 Juli 2016 abgerufen am 28 Juli 2016 Europaische Union Four EU commissioners give up posts become MEPs In EUobserver 2 Juli 2014 abgerufen am 11 September 2014 englisch Prasident Juncker ernennt Michel Barnier zum Sonderberater fur die europaische Verteidigungs und Sicherheitspolitik 17 Februar 2015 Entscheidung der EU Kommission Barnier wird den Brexit aushandeln tagesschau de 27 Juli 2016 abgerufen am 28 Juli 2016 French presidency Michel Barnier joins race to change France In BBC News 27 August 2021 abgerufen am 19 Oktober 2021 englisch Emmanuel Galiero Congres LR la desillusion de Michel Barnier In Le Figaro 2 Dezember 2021 Wasser Privatisierung Wasser Memento vom 17 Dezember 2012 im Internet Archive Kritik Rucknahme der Richtlinie BundesprasidialamtEuropaische Kommissare fur Regionalpolitik Hans von der Groeben Albert Borschette George Thomson Antonio Giolitti Grigoris Varfis Bruce Millan Monika Wulf Mathies Michel Barnier Jacques Barrot Danuta Hubner Pawel Samecki Johannes Hahn Corina Crețu Elisa FerreiraMitglieder der Europaischen Kommission Prodi 1999 2004 Michel Barnier bis April 2004 Frits Bolkestein Philippe Busquin David Byrne Anna Diamantopoulou bis Marz 2004 Franz Fischler Neil Kinnock Pascal Lamy Erkki Liikanen bis Juli 2004 Mario Monti Poul Nielson Loyola de Palacio Chris Patten Romano Prodi Viviane Reding Michaele Schreyer Pedro Solbes bis April 2004 Gunter Verheugen Antonio Vitorino Margot WallstromErganzungen Joaquin Almunia ab April 2004 Peter Balazs ab Mai 2004 Jacques Barrot ab April 2004 Joseph Borġ ab Mai 2004 Stavros Dimas ab Marz 2004 Jan Figeľ ab Mai 2004 Dalia Grybauskaite ab Mai 2004 Danuta Hubner ab Mai 2004 Siim Kallas ab Mai 2004 Sandra Kalniete ab Mai 2004 Markos Kyprianou ab Mai 2004 Janez Potocnik ab Mai 2004 Olli Rehn ab Juli 2004 Pavel Telicka ab Mai 2004 Kabinett Fillon II Francois Fillon Jean Louis Borloo Bernard Kouchner Herve Morin Michele Alliot Marie Brice Hortefeux Christine Lagarde Eric Woerth Xavier Darcos Valerie Pecresse Roselyne Bachelot Eric Besson Luc Chatel Bruno Le Maire Frederic Mitterrand Michel MercierAussenminister der Funften Franzosischen Republik Maurice Couve de Murville Michel Debre Maurice Schumann Andre Bettencourt Michel Jobert Jean Sauvagnargues Louis de Guiringaud Jean Francois Poncet Claude Cheysson Roland Dumas Jean Bernard Raimond Roland Dumas Alain Juppe Herve de Charette Hubert Vedrine Dominique de Villepin Michel Barnier Philippe Douste Blazy Bernard Kouchner Michele Alliot Marie Alain Juppe Laurent Fabius Jean Marc Ayrault Jean Yves Le Drian Catherine ColonnaEuropaische Kommission Kommission Barroso II 2010 2014 Joaquin Almunia Laszlo Andor Catherine Ashton Michel Barnier Jose Manuel Barroso Tonio Borg Dacian Cioloș John Dalli Maria Damanaki Karel De Gucht Jacek Dominik ab Juli 2014 Stefan Fule Maire Geoghegan Quinn Kristalina Georgiewa Johannes Hahn Connie Hedegaard Siim Kallas Jyrki Katainen ab Juni 2014 Neelie Kroes Janusz Lewandowski bis Juni 2014 Cecilia Malmstrom Ferdinando Nelli Feroci ab Juli 2014 Gunther Oettinger Andris Piebalgs Janez Potocnik Viviane Reding bis Juni 2014 Olli Rehn bis Juni 2014 Martine Reicherts ab Juli 2014 Maros Sefcovic Algirdas Semeta Antonio Tajani bis Juni 2014 Androulla VassiliouEU Kommissare fur Binnenmarkt und Dienstleistungen Piero Malvestiti Giuseppe Caron Guido Colonna di Paliano Hans von der Groeben Wilhelm Haferkamp Finn Olav Gundelach Etienne Davignon Karl Heinz Narjes Arthur Cockfield Martin Bangemann Raniero Vanni d Archirafi Mario Monti Frits Bolkestein Charlie McCreevy Michel Barnier Elzbieta Bienkowska Thierry Breton Siehe auch Kommissar fur Binnenmarkt und Dienstleistungen Normdaten Person GND 171240936 lobid OGND AKS LCCN n82044273 VIAF 225404505 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Barnier MichelKURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker LR Aussenminister MdEP und EU KommissarGEBURTSDATUM 9 Januar 1951GEBURTSORT La Tronche Departement Isere Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michel Barnier amp oldid 228034663