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Alain Juppe Aussprache aˈlɛ ʒyˈpe 15 August 1945 in Mont de Marsan Departement Landes ist ein franzosischer gaullistischer Politiker RPR UMP Les Republicains Er war von 1995 bis 2004 und von 2006 bis zum 7 Marz 2019 Burgermeister von Bordeaux 1 hatte mehrere Ministeramter inne und war vom 18 Mai 1995 bis zum 2 Juni 1997 Premierminister von Frankreich Alain Juppe 2015 Juppe bewarb sich um die Kandidatur der Republicains bei der Prasidentschaftswahl in Frankreich 2017 in den parteiinternen Vorwahlen unterlag er jedoch seinem Konkurrenten Francois Fillon 2 3 Seit dem 12 Marz 2019 ist er Mitglied des franzosischen Verfassungsgerichts Conseil constitutionnel 4 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politische Funktionen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlain Juppe ist der Sohn von Marie 1910 2004 und Robert Juppe beide Anhanger der konservativen Gaullisten Seine Schulzeit im Gymnasium Victor Duruy in Mont de Marsan Landes war sehr erfolgreich Mit 17 Jahren bestand er sein Abitur Am Pariser Lycee Louis le Grand besuchte er die Classe preparatoire in Sprachen und Geisteswissenschaften Khagne Er ist Absolvent dreier Elitehochschulen Die Ecole normale superieure ENS in die er 1964 aufgenommen wurde schloss er 1967 mit der Agregation Lehrbefugnis fur hohere Schulen in klassischen Sprachen ab Anschliessend absolvierte er das Institut d etudes politiques de Paris Sciences Po im Bereich offentlicher Dienst Abschluss 1968 und die Ecole nationale d administration ENA 1970 1972 Seine Studien unterbrach er 1969 1970 fur den Militardienst Juppe stimmte laut eigenen Angaben bei der Prasidentschaftswahl 1969 fur Alain Krivine Ligue Communiste Von 1972 bis 1976 war er Finanzinspektor ein ublicher Berufseinstieg fur erfolgreiche Absolventen der ENA nbsp Juppe 2 v r mit seinen Parteikollegen Bernard Quesson Claude Gerard Marcus und Jacques Chirac 1988Im Jahre 1976 wurde er enger Mitarbeiter von Premierminister Jacques Chirac Im Marz 1978 stellte er sich ohne Erfolg der Wahl zur Franzosischen Nationalversammlung in Mont de Marsan als Kandidat des Rassemblement pour la Republique RPR Danach arbeitete er an der Seite des Pariser Burgermeisters Jacques Chirac Im Jahre 1979 wurde er in den Vorstand der RPR gewahlt und zum Assistenten der Finanzleitung und Wirtschaftsangelegenheiten der Stadt Paris ernannt Vom 20 Marz 1986 bis zum 10 Mai 1988 bekleidete er das Amt des Ministers fur den Staatshaushalt in der Regierung Chiracs 1989 wurde er in das Europaparlament gewahlt Vom 30 Marz 1993 bis zum 18 Mai 1995 war er in der Regierung Balladur Aussenminister 1994 bis 1997 war er als Nachfolger Chiracs Parteivorsitzender des RPR Chirac ernannte nach seinem Sieg bei der Prasidentschaftswahl 1995 Juppe zum Premierminister Im Juni des Jahres 1995 wurde er zusatzlich noch zum Burgermeister der Stadt Bordeaux gewahlt und damit Nachfolger von Jacques Chaban Delmas der dieses Amt seit 1947 innegehabt hatte Nach der Wahlniederlage des burgerlichen Lagers bei der Parlamentswahl 1997 musste Juppe das Amt des Premierministers an Lionel Jospin abgeben Er wurde aber zum Abgeordneten in der franzosischen Nationalversammlung fur das Departement Gironde gewahlt Die Anhanger des Chirac Rivalen Edouard Balladur u a Nicolas Sarkozy und die sozialen Gaullisten forderten Juppe auch zum Rucktritt vom Parteivorsitz auf sein Nachfolger wurde Philippe Seguin Ab 1998 wurde uberpruft ob Juppe zur Finanzierung des RPR Steuermittel hinterzogen und illegale Parteispenden angenommen hatte Offentliche Vertrage wurden durch das Pariser Rathaus und andere Unternehmen finanziert Seine personliche Sekretarin in der RPR bezog ihr Gehalt uber ein Unternehmen der Segur Immobiliengruppe und zusatzlich uber die Stadt Paris Bei der Parlamentswahl 2002 wurde er als Abgeordneter wiedergewahlt Im selben Jahr wurde Juppe Vorsitzender der neu gegrundeten Union pour un mouvement populaire UMP der Nachfolgepartei des RPR Am 30 Januar 2004 verurteilte das Tribunal Correctionel Strafgericht von Nanterre Juppe wegen Prise illegale d interets entspricht etwa Vorteilsannahme zu 18 Monaten Gefangnis auf Bewahrung und zehn Jahren Verlust des passiven Wahlrechts Im Juli 2004 trat er als Parteivorsitzender der UMP zuruck zu seinem Nachfolger wurde Nicolas Sarkozy gewahlt Auf Juppes Berufung hin reduzierte der Cour d appel in Versailles am 1 Dezember 2004 die Freiheitsstrafe auf vierzehn Monate mit Bewahrung und ein Jahr Unwahlbarkeit In der Urteilsbegrundung schrieben die Berufungsrichter es sei bedauerlich dass Juppe die gesetzlichen Regelungen zur Parteienfinanzierung fur die er selbst im Parlament gestimmt hatte nicht auch auf seine eigene Partei angewendet habe Dieses Urteil wurde rechtskraftig Dadurch war Juppe gezwungen auch das Amt des Burgermeisters von Bordeaux sein letztes politischen Amt aufzugeben Nachfolger dort wurde sein Stellvertreter Hugues Martin Im Oktober 2006 kehrte Juppe ins Amt des Burgermeisters von Bordeaux zuruck Nach dem Sieg von Nicolas Sarkozy bei der Prasidentschaftswahl 2007 wurde Juppe zum Staatsminister und Umweltminister im Kabinett Fillon I ernannt Nachdem er bei der Parlamentswahl 2007 nicht wieder in die Nationalversammlung gewahlt worden war legte er sein Ministeramt nieder nbsp Juppe als Aussenminister mit seiner amerikanischen Amtskollegin Hillary Clinton 2011Am 14 November 2010 wurde er wieder zum Staatsminister sowie zum Minister fur Verteidigung und Veteranen im Kabinett Fillon III ernannt Am 27 Februar 2011 wurde er als Nachfolger der zuruckgetretenen Michele Alliot Marie erneut zum Aussenminister ernannt unter Beibehaltung der Funktion als Staatsminister 5 Im Verteidigungsministerium folgte ihm Gerard Longuet nach Im Jahr 2011 sprach er sich in einem Interview mit France 2 fur die Grundung einer Europaischen Foderation aus Nach der Wahlniederlage Nicolas Sarkozys bei der Prasidentschaftswahl 2012 schied auch Juppe aus der Regierung aus Juppe galt als moglicher Bewerber fur die Parteifuhrung der UMP nach dem Ruckzug Sarkozys aus der Politik Er schloss aber am 27 August 2012 eine Kandidatur endgultig aus nachdem er zuvor erklart hatte nur als Konsenskandidat zur Verfugung zu stehen 6 Bei den heftigen Auseinandersetzungen zwischen Jean Francois Cope und Francois Fillon nach der umstrittenen Neuwahl des Parteivorsitzes galt Juppe als moglicher Vermittler scheiterte aber mit diesem Angebot 7 Juppe gilt als eine der einflussreichsten Personen der UMP Nach dem Rucktritt von Jean Francois Cope von der Prasidentschaft der UMP zum 15 Juni 2014 ubernahm Juppe kommissarisch gemeinsam mit Jean Pierre Raffarin und Francois Fillon die Fuhrung der Partei 8 Eine Umfrage im August 2015 erklarte ihn neben Nicolas Sarkozy zu einem Favoriten auf die Nominierung als Prasidentschaftskandidat der Republicains Unter den Anhangern der Mitte rechts Parteien insgesamt lag er bei der Umfrage fur die Vorwahlen mit 40 Prozent in Fuhrung unter den Anhangern der Republicains allerdings mit 30 Prozent deutlich hinter Sarkozy 52 Prozent zuruck 9 Bei den parteiinternen Vorwahlen im November 2016 wurde er als Favorit gehandelt kam aber als lediglich als Zweitplatzierter mit Francois Fillon in die Stichwahl welche er mit 33 5 Prozent der Stimmen gegen 66 5 Prozent fur Fillon verlor 10 Als Francois Fillon wegen einer fruheren angeblichen Scheinbeschaftigung seiner Ehefrau und seiner Kinder in die Kritik kam forderten viele Konservative Juppe mehr oder weniger direkt zur erneuten Kandidatur auf Dies lehnte er jedoch auch angesichts des starren Festhaltens von Fillon an der weiteren Kandidatur ab Die Republicains mussten sich stattdessen jetzt um grosstmogliche Einheit bemuhen 11 Politische Funktionen BearbeitenRegierung Staatsminister Aussenminister 2011 2012 Staatsminister Verteidigungsminister 2010 2011 Staatsminister Minister fur Okologie nachhaltige Entwicklung und Raumordnung Mai Juni 2007 Premierminister 1995 1997 Aussenminister 1993 1995 Minister fur Haushalt Sprecher der Regierung 1986 1988Abgeordnetenmandate Abgeordneter in der Nationalversammlung fur das Departement Gironde 2 Bezirk 1997 2004 Mandatsverlust durch Aberkennung der Wahlbarkeit Abgeordneter in der Nationalversammlung fur Paris 18 Bezirk 1986 1988 1993 Mitglied des Europaischen Parlaments 1984 1986Lokale Mandate Burgermeister von Bordeaux 1995 2004 Amtsverlust durch Aberkennung der Wahlbarkeit seit 2006 Vize Prasident der Communaute Urbaine de Bordeaux Seit 2006 Stadtrat von Bordeaux 1995 2004 Mandatsverlust durch Aberkennung der Wahlbarkeit 2006 2019 Mitglied des Communaute Urbaine de Bordeaux 1995 2004 seit 2006 Prasident der Communaute Urbaine de Bordeaux 1995 2004 Amtsverlust durch Aberkennung der Wahlbarkeit Stellvertretender Burgermeister von Paris 1983 1995 Stadtrat von Paris 1983 1995Partei Funktionen Prasident der Union pour un Mouvement Populaire 2002 2004 Prasident des Rassemblement pour la Republique 1994 1997 Generalsekretar des Rassemblement pour la Republique 1988 1994Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alain Juppe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alain Juppe in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen Parlaments Offizielle Website Eckart Lohse Gunther Nonnenmacher Libyen braucht keine militarische Hilfe Alain Juppe im Gesprach mit der F A Z In Frankfurter Allgemeine Zeitung 31 August 2011 abgerufen am 31 August 2011 Interview mit Alain Juppe zum Thema Internationaler Militareinsatz in Libyen 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Angaben uber ihn auf der Seite der Stadt abgerufen am 13 Januar 2016 Frankreichs UMP Ex Premier Juppe will Prasident werden In Spiegel Online 20 August 2014 Alain Juppe 2017 bientot Memento vom 21 August 2014 im Internet Archive In al1jup com personliche Website 20 August 2014 www alainjuppe2017 fr seine offizielle Wahl Website www conseil constitutionnel fr Website des Conseil Constitutionnel diepresse com Redaktion Agence France Presse Alain Juppe ne sera pas candidat a la presidence de l UMP In Le Monde fr 27 August 2012 abgerufen am 27 August 2012 franzosisch Redaktion Agence France Presse UMP Cope defend ses positions Juppe jette l eponge Fillon saisira la justice In Le Monde fr 25 September 2012 abgerufen am 26 September 2012 franzosisch Matthieu Deprieck L UMP est maintenant aux mains du trio Juppe Fillon Raffarin In L Express 10 September 2012 abgerufen am 28 Juni 2014 franzosisch Dominique De Montvalon Sondage JDD Juppe et Valls en pole positions In Le Journal du Dimanche 30 August 2015 abgerufen am 4 September 2015 franzosisch Nikos Tzermias Primarwahlen in Frankreich Abfuhr fur Sarkozy In Neue Zurcher Zeitung 20 November 2016 Michaela Wiegel Was fur ein Schlamassel In Frankfurter Allgemeine Zeitung 6 Marz 2017 abgerufen am 7 Marz 2017 Premierminister von Frankreich Michel Debre Georges Pompidou Maurice Couve de Murville Jacques Chaban Delmas Pierre Messmer Jacques Chirac Raymond Barre Pierre Mauroy Laurent Fabius Jacques Chirac Michel Rocard Edith Cresson Pierre Beregovoy Edouard Balladur Alain Juppe Lionel Jospin Jean Pierre Raffarin Dominique de Villepin Francois Fillon Jean Marc Ayrault Manuel Valls Bernard Cazeneuve Edouard Philippe Jean Castex Elisabeth BorneKabinett Fillon I Francois Fillon Alain Juppe Bernard Kouchner Herve Morin Michele Alliot Marie Brice Hortefeux Rachida Dati Jean Louis Borloo Eric Woerth Xavier Bertrand Christine Boutin Christine Lagarde Xavier Darcos Valerie Pecresse Christine Albanel Roselyne BachelotKabinett Fillon III Francois Fillon Michele Alliot Marie bis 27 Februar 2011 Francois Baroin Roselyne Bachelot Narquin Xavier Bertrand Luc Chatel David Douillet ab 26 September 2011 Claude Gueant ab 27 Februar 2011 Brice Hortefeux bis 27 Februar 2011 Chantal Jouanno bis 26 September 2011 Alain Juppe Nathalie Kosciusko Morizet Christine Lagarde bis 29 Juni 2011 Bruno Le Maire Maurice Leroy Gerard Longuet ab 27 Februar 2011 Michel Mercier Frederic Mitterrand Valerie Pecresse Francois Sauvadet ab 29 Juni 2011 Laurent Wauquiez ab 29 Juni 2011 Aussenminister der Funften Franzosischen Republik Maurice Couve de Murville Michel Debre Maurice Schumann Andre Bettencourt Michel Jobert Jean Sauvagnargues Louis de Guiringaud Jean Francois Poncet Claude Cheysson Roland Dumas Jean Bernard Raimond Roland Dumas Alain Juppe Herve de Charette Hubert Vedrine Dominique de Villepin Michel Barnier Philippe Douste Blazy Bernard Kouchner Michele Alliot Marie Alain Juppe Laurent Fabius Jean Marc Ayrault Jean Yves Le Drian Catherine ColonnaVerteidigungsminister der Funften Franzosischen Republik Charles de Gaulle Nationale Verteidigung und Pierre Guillaumat Armeen Pierre Guillaumat Pierre Messmer Michel Debre Robert Galley Jacques Soufflet Yvon Bourges Joel Le Theule Robert Galley Charles Hernu Paul Quiles Andre Giraud Jean Pierre Chevenement Pierre Joxe Francois Leotard Charles Millon Alain Richard Michele Alliot Marie Herve Morin Alain Juppe Gerard Longuet Jean Yves Le Drian Sylvie Goulard Florence Parly Normdaten Person GND 119175096 lobid OGND AKS LCCN n82210535 VIAF 115228121 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Juppe AlainKURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker Mitglied der Nationalversammlung Aussenminister Premierminister MdEPGEBURTSDATUM 15 August 1945GEBURTSORT Mont de Marsan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alain Juppe amp oldid 237970121