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Edith Cresson 27 Januar 1934 in Boulogne Billancourt bei Paris ist eine franzosische Politikerin PS Sie wurde 1991 als erste Frau franzosische Premierministerin bekleidete dieses Amt jedoch nur knapp elf Monate lang Spater war sie von 1995 bis 1999 Mitglied der Europaischen Kommission mit Zustandigkeit fur Wissenschaft Forschung und Entwicklung Ihre Verwicklung in einen Korruptionsskandal fuhrte 1999 zum Rucktritt der Kommission Santer Edith Cresson 1997 Inhaltsverzeichnis 1 Beginn der politischen Laufbahn 2 Premierministerin 3 Mitglied der Europaischen Kommission und Korruptionsskandal 4 Privatleben 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeginn der politischen Laufbahn BearbeitenCresson studierte an der Wirtschaftshochschule Ecole de haut enseignement commercial pour les jeunes filles Sie erwarb einen Doktorgrad in Demografie und war zunachst als Wirtschaftsingenieurin tatig 1965 trat sie der Convention des institutions republicaines bei einer von Francois Mitterrand gegrundeten Kleinpartei die dessen erste erfolglose Prasidentschaftskandidatur in diesem Jahr unterstutzte 1971 folgte sie Mitterrand der zu ihrem politischen Mentor wurde beim Ubertritt in die Parti socialiste Ab 1974 war sie als Parteisekretarin fur Jugend und Bildung zustandig von 1975 bis 1981 gehorte sie deren Vorstand an Von 1977 bis 1983 war Cresson Burgermeisterin von Thure Departement Vienne danach bis 1997 von Chatellerault Bei der Europawahl 1979 gewann sie zudem einen Sitz im Europaischen Parlament Zwei Jahre spater gab sie diesen jedoch wieder auf nachdem sie in die franzosische Nationalversammlung gewahlt worden war der sie bis 1986 angehorte Nach dem Sieg Mitterrands bei der franzosischen Prasidentschaftswahl 1981 wurde Cresson Landwirtschaftsministerin in der Regierung Pierre Mauroy Von 1983 bis 1984 war sie nach einer Kabinettsumbildung Ministerin fur Aussenhandel und Tourismus von 1984 bis 1986 unter Premierminister Laurent Fabius Ministerin fur industrielle Weiterentwicklung und Aussenhandel Nach der Cohabitation von 1986 bis 1988 wurde Cresson in der Regierung Michel Rocard von 1988 bis 1990 Ministerin fur Europaische Fragen In diesem Amt leitete sie die Organisation fur die franzosische Ratsprasidentschaft 1989 und nahm an den Verhandlungen zum Schengener Durchfuhrungsubereinkommen teil Aufgrund von europapolitischen Unstimmigkeiten mit Rocard trat sie im Oktober 1990 von ihrem Amt zuruck und wechselte zu einem auf Osteuropa spezialisierten Beratungsunternehmen Premierministerin BearbeitenAm 15 Mai 1991 wurde Cresson von Mitterrand uberraschend zur Premierministerin ernannt Mit Blick auf die Vollendung des Europaischen Binnenmarkts und die Verhandlungen zum Vertrag von Maastricht kundigte Cresson in ihrer Antrittsrede den Erfolg Frankreichs im Europa von 1993 und in der Welt von 2000 als ihr politisches Hauptziel an Durch eine aktive Industriepolitik sollte die Arbeitslosigkeit reduziert und eine nachhaltige Entwicklung gefordert werden Es kam zu einigen Kontroversen durch gelegentlich undiplomatische bis rude Ausserungen Cressons Im Juli 1991 ausserte sie gegenuber ABC News Homosexualitat sei ein marginales Phanomen das den angelsachsischen Sitten naherstehe als den lateinischen 1 Zudem verglich sie in verschiedenen Interviews 1989 und 1991 die Japaner mit Ameisen die sich durch einen ubertriebenen Arbeitseinsatz auszeichneten der fur europaische Freizeit und Sozialstandards inakzeptabel sei 1 Es kam zu einer Kontroverse um die satirische Marionettensendung Le Bebete show in der Cresson in sehr negativer Weise dargestellt und ein aussereheliches Verhaltnis mit Mitterrand angedeutet wurde Sie selbst kritisierte dies als Sexismus die Macher der Sendung beriefen sich auf die Meinungsfreiheit 1 Mitte 1991 waren Cressons Umfragewerte schlecht Nach einer schweren Wahlniederlage der PS bei den Regionalwahlen im Marz 1992 bewirkte Mitterrand ihren Rucktritt und ernannte Anfang April 1992 Pierre Beregovoy bis dahin Wirtschaftsminister zum neuen Premierminister Mitglied der Europaischen Kommission und Korruptionsskandal BearbeitenBei der franzosischen Parlamentswahl im Marz 1993 trat Cresson nicht mehr an Die PS erlitt eine weitere Niederlage sodass es zu einer konservativen Regierung unter Edouard Balladur kam Im Januar 1995 wurde Cresson von Mitterrand gegen den Widerstand von Balladur als Mitglied der Europaischen Kommission Kommission Santer vorgeschlagen wo sie Kommissar fur Wissenschaft Forschung und Entwicklung wurde Aufgrund der Amterhaufung trat sie 1997 als Burgermeisterin von Chatellerault zuruck Im selben Jahr wurde bei ihr eine Krebserkrankung diagnostiziert von der sie im Jahr 2000 geheilt wurde 2 1999 kam es zu Nepotismusvorwurfen an Cresson nachdem durch investigativen Journalismus bekannt geworden war dass sie einen fachlich unqualifizierten Freund als personlichen Berater angestellt hatte Trotz des in der Sache geringen Schadens 3 kam es zu einem grossen Medienecho und schliesslich zu einer Androhung des Europaischen Parlaments die Kommission durch ein Misstrauensvotum abzusetzen Um dem zuvorzukommen trat die gesamte Kommission im Marz 1999 kollektiv zuruck Die erhohte offentliche Aufmerksamkeit fur Korruption in der EU fuhrte zudem wenige Wochen spater zur Grundung des Europaischen Amtes fur Betrugsbekampfung Infolge der Klage eines Europaabgeordneten kam es zudem zu Ermittlungen der belgischen Polizei wegen Betrugs gegen Cresson Das Verfahren wurde allerdings 2004 von einem Brusseler Amtsgericht eingestellt da nicht genugend Hinweise auf eine strafbare Handlung vorlagen 4 Der Europaische Gerichtshof urteilte am 11 Juli 2006 dass sie ihre Pflichten als Kommissionsmitglied verletzt habe 5 verhangte jedoch entgegen dem Antrag der neuen Europaischen Kommission Barroso I sowie des EuGH Generalanwaltes keine Pensionskurzung gegen Cresson 6 Privatleben BearbeitenCresson ist verheiratet und hat zwei Tochter Nach dem Rucktritt als Kommissionsmitglied trat Cresson kaum noch in der Offentlichkeit auf 2006 veroffentlichte sie das Buch Histoires francaises in dem sie ihre politischen Erfahrungen darstellte 2007 gab sie wahrend der Vorwahlen der PS zur Prasidentschaftswahl 2007 ihre Unterstutzung fur Segolene Royal bekannt Siehe auch BearbeitenListe weiblicher Staatsoberhaupter und RegierungschefsWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Edith Cresson Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Interview mit Edith Cresson im Januar 2008 CVCE Literatur von und uber Edith Cresson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Edith Cresson in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen ParlamentsEinzelnachweise Bearbeiten a b c Rone Tempest Los Angeles Times 23 Juli 1991 Edith Cresson s Answer to TV Spoof Hush Puppet France s brutally frank premier says her caricature on one of the nation s most popular shows is sexist unfair englisch Le Nouvel Observateur 16 Januar 2001 Edith Cresson est atteinte d un cancer Memento vom 2 Oktober 2009 im Webarchiv archive today franzosisch Vgl Gerhard Brunn Die Europaische Einigung von 1945 bis heute Stuttgart 2002 Bonn 2004 S 303f Jean Quatremer Liberation 1 Juli 2004 La justice belge abandonne les poursuites contre Cresson franzosisch Rechtssache C 432 04 siehe z B dejure org http curia europa eu Florian Rotzer Heise de 13 Juli 2006 Das seltsame Rechtsverstandnis des Europaischen Gerichtshofs Industrieminister der Funften Franzosischen Republik Edouard Ramonet Jean Marcel Jeanneney Michel Maurice Bokanowski Raymond Marcellin Olivier Guichard Albin Chalandon Andre Bettencourt Francois Xavier Ortoli Jean Charbonnel Yves Guena Michel d Ornano Rene Monory Andre Giraud Pierre Joxe Pierre Dreyfus Jean Pierre Chevenement Laurent Fabius Edith Cresson Alain Madelin Roger Fauroux Dominique Strauss Kahn Gerard Longuet Jose Rossi Yves Galland Franck Borotra Dominique Strauss Kahn Christian Sautter Laurent Fabius Francis Mer Nicolas Sarkozy Herve Gaymard Thierry Breton Christine Lagarde Francois Baroin Arnaud Montebourg Emmanuel MacronPremierminister von Frankreich Michel Debre Georges Pompidou Maurice Couve de Murville Jacques Chaban Delmas Pierre Messmer Jacques Chirac Raymond Barre Pierre Mauroy Laurent Fabius Jacques Chirac Michel Rocard Edith Cresson Pierre Beregovoy Edouard Balladur Alain Juppe Lionel Jospin Jean Pierre Raffarin Dominique de Villepin Francois Fillon Jean Marc Ayrault Manuel Valls Bernard Cazeneuve Edouard Philippe Jean Castex Elisabeth BorneMitglieder der EU Kommission Santer 1995 1999 Martin Bangemann Ritt Bjerregaard Emma Bonino Leon Brittan Hans van den Broek Edith Cresson Joao de Deus Pinheiro Franz Fischler Padraig Flynn Anita Gradin Neil Kinnock Erkki Liikanen Manuel Marin Karel Van Miert Mario Monti Marcelino Oreja Aguirre Christos Papoutsis Jacques Santer Yves Thibault de Silguy Monika Wulf Mathies Siehe auch Europaische KommissionEuropaische Kommissare fur Forschung Wissenschaft und Innovation Fritz Hellwig Altiero Spinelli Ralf Dahrendorf Guido Brunner Karl Heinz Narjes Filippo Maria Pandolfi Antonio Ruberti Edith Cresson Philippe Busquin Janez Potocnik Maire Geoghegan Quinn Carlos Moedas Marija Gabriel Iliana Iwanowa Normdaten Person GND 119231891 lobid OGND AKS LCCN n85148289 VIAF 14768188 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cresson EdithKURZBESCHREIBUNG franzosische Politikerin PS Mitglied der Nationalversammlung MdEPGEBURTSDATUM 27 Januar 1934GEBURTSORT Boulogne Billancourt bei Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edith Cresson amp oldid 236511783