www.wikidata.de-de.nina.az
Laurent Fabius lɔ ʁɑ fa bjys 20 August 1946 in Paris ist ein franzosischer Politiker Laurent Fabius 2013 Von 1984 bis 1986 war er Premierminister von 1988 bis 1992 sowie von 1997 bis 2000 Prasident der Nationalversammlung von 2000 bis 2002 Minister fur Wirtschaft Finanzen und industrielle Entwicklung Von 2012 bis 2016 war er Aussenminister Seit dem 8 Marz 2016 ist er Prasident des Conseil constitutionnel Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Werdegang 2 Politische Mandate 3 Werke 4 Auszeichnungen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHerkunft und Werdegang BearbeitenFabius wurde 1946 als Sohn des Pariser Kunst und Antiquitatenhandlers Andre Fabius 1908 1984 und seiner Frau Louise Strasburger Mortimer 1911 2010 geboren Zusammen mit seinen Geschwistern Catherine und Francois wurde er im katholischen Glauben erzogen da seine Eltern vom Judentum zum Christentum konvertiert sind 1 Fabius verbrachte er seine Schulzeit an den Pariser Gymnasien Janson de Sailly und Lycee Louis le Grand Er besuchte zwei Elitehochschulen zunachst das Institut d etudes politiques in Paris Abschluss als Agrege der Philosophie dann die ENA Abschlussklasse Francois Rabelais 1971 1973 Nach dem Abschluss trat er 1973 in den Staatsdienst ein und wurde Rechnungsprufer und 1981 Berichterstatter rapporteur im Staatsrat conseil d Etat 1978 erhielt er erstmals ein Abgeordnetenmandat Nach dem Sieg Francois Mitterrands bei der Prasidentschaftswahl 1981 wurde Fabius zum Verantwortlichen fur das Budget daran anschliessend 1983 Minister fur Forschung und Industrie Francois Mitterrand berief ihn mit 37 Jahren in das Amt des Premierministers um der notwendigen Austeritatspolitik ein neues Gesicht zu verleihen und die Zasur gegenuber seinem Vorgangerpremier Pierre Mauroy zu verdeutlichen Daraufhin verliess die Kommunistische Partei PCF die Regierungskoalition Mit einer als unnachsichtig in die Geschichte eingegangenen Politik zielte er auf einen wirtschaftlichen Aufschwung und eine Bereinigung der Staatsbilanz ab Seine Politik beruhte im Wesentlichen auf Massnahmen gegen inflationare Tendenzen und Arbeitslosigkeit In der Nacht des 10 Juli 1985 wurde das Schiff Rainbow Warrior vom franzosischen Geheimdienst DGSE in die Luft gesprengt wobei ein Mitarbeiter von Greenpeace Fernando Pereira starb Die Regierung Neuseelands protestierte gegen diesen Skandal In einem Strafverfahren wegen Totschlags wurde gegen die franzosischen Geheimdienste ermittelt Angesichts massiven Drucks und unwiderlegbarer Beweise forderte Fabius den Rucktritt seines Verteidigungsministers Charles Hernu der am 20 September zurucktrat und erkannte am 22 September die Schuld Frankreichs an Nach Protestbewegungen gab er eine Reform der Privatschulen auf die er in Angriff genommen hatte Fabius setzte ein Wahlkampfversprechen seiner Partei 2 um und fuhrte fur Parlamentswahlen das Verhaltniswahlrecht ein So zog 1986 erstmals die rechtsextreme Partei Front National FN in die Nationalversammlung ein begleitet von einer Wahlschlappe fur die Sozialisten Fabius trat zuruck Jacques Chirac ubernahm das Amt es kam zur ersten Cohabitation Hinsichtlich des Front National hatte Fabius zwei Jahre zuvor allerdings noch versucht dem FN den Wind aus den Segeln zu nehmen indem er dem FN Grunder Jean Marie Le Pen teilweise politisch entgegenkam Monsieur Le Pen stellt die richtigen Fragen aber er gibt die falschen Antworten 3 Seine Bemerkung bei einer im Fernsehen ubertragenen Gegenuberstellung mit Chirac Sie sprechen mit dem Premierminister Frankreichs loste eine Kontroverse aus die in der Verscharfung der Kontrolle solcher Debatten durch die Journalisten mundete Im Verfahren wegen Infektionen durch HIV kontaminierte Blutprodukte vor dem Gerichtshof der Republik das sich uber Jahre hinzog wurde zeitweise gegen ihn ermittelt er wurde freigesprochen Als ergebener Getreuer von Francois Mitterrand wurde Fabius 1988 zum Prasidenten der Nationalversammlung gewahlt und war von 1992 bis 1993 Erster Sekretar Vorsitzender seiner Partei Diese Zeit war von Rivalitaten mit Lionel Jospin um die Mehrheit innerhalb der Partei gepragt Jener wurde 1995 zum Kandidaten der Partei fur die Prasidentschaftswahl gekurt und 1997 zum Premier ernannt Im gleichen Jahr wurde Fabius erneut die Prasidentschaft uber die Nationalversammlung anvertraut Als der vorlaufige Nachfolger von Dominique Strauss Kahn Christian Sautter die Regierung der dritten Cohabitation verliess ubernahm Fabius die Position des Ministers fur Wirtschaft Finanzen und industrielle Entwicklung Diesen Posten behielt er bis zur Wahlniederlage der Sozialisten 2002 Personlich ging er aus der Wahl fur die XII Legislaturperiode 2002 2007 wiedergewahlt als Abgeordneter fur das Departement Seine Maritime hervor Mit seiner Ablehnung des Entwurfs zur Europaischen Verfassung den er als zu wirtschaftsliberal einschatzte loste er eine kontroverse Diskussion innerhalb der sozialistischen Partei und im Europaischen Parlament aus Die Zeitschrift Le Point legte ihm das beruhmte Zitat Woody Allens in den Mund Ich sage nein aber wie lautet noch einmal die Frage andere behaupteten er beziehe im Hinblick auf eine Wahl zum Prasidentschaftskandidaten der Partei 2007 schon Position Einige Befurworter der Zustimmung zur Verfassung beim Referendum bezeichneten ihn wegen seiner Unterstutzung ihrer Gegner als Opportunisten Im Vorfeld der Prasidentschaftswahl 2007 unterlag Fabius Segolene Royal mit seiner Bewerbung um die Kandidatur der franzosischen Sozialisten Im November 2006 wurde Royal mit uber 60 der Stimmen der Parteimitglieder zur Prasidentschaftskandidatin gewahlt Im Mai 2012 wurde er nach dem Wahlsieg seines innerparteilichen Konkurrenten Francois Hollande bei der Prasidentschaftswahl 2012 vom neuen Ministerprasidenten Jean Marc Ayrault zum Aussenminister ernannt 4 und blieb dies auch unter dessen Nachfolger Manuel Valls Am 10 Februar 2016 kundigte er seinen Rucktritt von diesem Amt an 5 Am gleichen Tag kundigte Staatsprasident Francois Hollande an Fabius als Prasident des Conseil constitutionnel vorschlagen zu wollen 6 Entgegen der ursprunglichen Ankundigung Fabius solle zum Abschluss des Ernennungsverfahrens Minister bleiben 5 wurde am 11 Februar 2016 Jean Marc Ayrault zum neuen Aussenminister ernannt und Fabius entlassen Am 19 Februar 2016 wurde Fabius offiziell zum Mitglied des Conseil constitutionnel und zu dessen Prasidenten ernannt Am 8 Marz 2016 legte er seinen Amtseid ab 7 Politische Mandate Bearbeiten1977 1983 Stellvertretender Burgermeister von Grand Quevilly Seine Maritime 1978 1981 Abgeordneter 1981 1981 Delegierter Minister im Finanzministerium Budgetverantwortlicher 1981 1983 Delegierter Minister im Finanzministerium Budgetverantwortlicher 1981 1981 Abgeordneter 1983 1989 Stellvertretender Burgermeister von Le Grand Quevilly Seine Maritime 1983 1984 Minister fur Forschung und Industrie 1984 1986 Premierminister 1986 1989 Mitglied im Regionalrat der Haute Normandie 1986 1988 Abgeordneter 1988 1993 Abgeordneter 1989 1995 Stellvertretender Burgermeister von Grand Quevilly Seine Maritime 1989 1992 Europaabgeordneter 1992 1995 Mitglied im Regionalrat der Haute Normandie 1993 1997 Abgeordneter 1995 2001 Mitglied im Gemeinderat von Grand Quevilly Seine Maritime 1995 2000 Burgermeister von Grand Quevilly Seine Maritime 1997 2000 Abgeordneter 2000 2002 Minister fur Wirtschaft Finanzen und Industrie der Regierung von Lionel Jospin Vgl auch Minister der Regierung Jospin 2000 2001 und 2008 2014 Stellvertretender Burgermeister von Grand Quevilly Seine Maritime 2000 2002 Mitglied im Rat des Departements Seine Maritime 2002 bis 2016 Abgeordneter der Nationalversammlung Mandat ruhte seit Mai 2012 2012 bis 2016 Minister fur aussere und europaische Angelegenheiten in den Regierungen von Jean Marc Ayrault und Manuel Valls seit 2016 Prasident des Conseil constitutionnelWerke BearbeitenUngleichheit in Frankreich 1975 Das Herz der Zukunft 1985 Auf dem Weg zum Meer 1990 Verletzende Wahrheiten 1995 Preis des politischen Buches 1996 Mit einer Ballade beginnt es 2003 Eine gewisse Vorstellung von Europa 2004 Ubersetzung der franzosischen Titel nicht auf Deutsch erschienen Auszeichnungen BearbeitenGrosskomtur der Ehrenlegion 2008 Grosskreuz des franzosischen Nationalverdienstordens 1984 Offizier der Ordre national du Quebec 1986 Grosskreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique 1987 Grosskreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik 1990 Grosskreuz des Verdienstordens der Republik Polen 1991 Grosskreuz des norwegischen Verdienstordens 1995 Grosskreuz des Sterns von Rumanien 1999 Grosses Silbernes Ehrenzeichen am Bande fur Verdienste um die Republik Osterreich 1982 8 Grosses Goldenes Ehrenzeichen am Bande fur Verdienste um die Republik Osterreich 1984 8 Ewald von Kleist Preis 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Raphaelle Bacque Les Fabius une histoire francaise In Le Monde fr 2 Mai 2013 lemonde fr abgerufen am 19 Oktober 2021 Punkt 47 in den 110 propositions pour la France online Original Laurent Fabius declarer en septembre 1984 que Monsieur Le Pen pose de vraies questions mais propose de fausses solutions In Alain Bihr Le spectre de l extreme droite les Francais dans le miroir du Front National S 204 Anmerkung Buchautor Alain Bihr ist ein franzosischer Soziologe und bezeichnet sich selbst als einen libertaren Kommunisten Hollande stellt sein Kabinett vor FAZ Online vom 16 Mai 2012 a b David Revault d Allonnes Francois Hollande propose Laurent Fabius pour la presidence du Conseil constitutionnel Le Monde online 10 Februar 2016 abgerufen am 10 Februar 2016 franzosisch Laurent Fabius Conseil constitutionnel Nicht mehr online verfugbar Presidence de la Republique francaise Elysee fr 10 Februar 2016 archiviert vom Original am 10 Februar 2016 abgerufen am 10 Februar 2016 franzosisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www elysee fr Laurent Fabius Conseil constitutionnel 8 Marz 2016 abgerufen am 8 Marz 2016 franzosisch a b Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Laurent Fabius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Laurent Fabius Zitate franzosisch Literatur von und uber Laurent Fabius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Laurent Fabius in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen Parlaments Homepage von Laurent FabiusKabinett Ayrault I Jean Marc Ayrault Premierminister Laurent Fabius Vincent Peillon Christiane Taubira Pierre Moscovici Marisol Touraine Cecile Duflot Manuel Valls Nicole Bricq Arnaud Montebourg Michel Sapin Jean Yves Le Drian Aurelie Filippetti Genevieve Fioraso Najat Vallaud Belkacem Stephane Le Foll Marylise Lebranchu Victorin Lurel Valerie FourneyronKabinett Ayrault II Jean Marc Ayrault Premierminister Laurent Fabius Vincent Peillon Christiane Taubira Pierre Moscovici Marisol Touraine Cecile Duflot Manuel Valls Nicole Bricq Arnaud Montebourg Philippe Martin seit 2 Juli 2013 Delphine Batho bis 2 Juli 2013 Michel Sapin Jean Yves Le Drian Aurelie Filippetti Genevieve Fioraso Najat Vallaud Belkacem Stephane Le Foll Marylise Lebranchu Victorin Lurel Sylvia Pinel Valerie FourneyronKabinett Valls I Manuel Valls Premierminister Laurent Fabius Segolene Royal Benoit Hamon Christiane Taubira Michel Sapin Arnaud Montebourg Marisol Touraine Francois Rebsamen Jean Yves Le Drian Bernard Cazeneuve Najat Vallaud Belkacem Marylise Lebranchu Aurelie Filippetti Stephane Le Foll Sylvia Pinel George Pau LangevinKabinett Valls II Manuel Valls Premierminister Jean Marc Ayrault ab 2 2016 Audrey Azoulay ab 2 2016 Jean Michel Baylet ab 2 2016 Bernard Cazeneuve Emmanuelle Cosse ab 2 2016 Jean Yves Le Drian Stephane Le Foll Marylise Lebranchu bis 2 2016 Patrick Kanner Myriam El Khomri ab 9 2015 Laurent Fabius bis 2 2016 Emmanuel Macron George Pau Langevin Sylvia Pinel bis 2 2016 Fleur Pellerin bis 2 2016 Francois Rebsamen bis 9 2015 Laurence Rossignol ab 2 2016 Segolene Royal Michel Sapin Christiane Taubira bis 1 2016 Marisol Touraine Jean Jacques Urvoas ab 1 2016 Najat Vallaud BelkacemAussenminister der Funften Franzosischen Republik Maurice Couve de Murville Michel Debre Maurice Schumann Andre Bettencourt Michel Jobert Jean Sauvagnargues Louis de Guiringaud Jean Francois Poncet Claude Cheysson Roland Dumas Jean Bernard Raimond Roland Dumas Alain Juppe Herve de Charette Hubert Vedrine Dominique de Villepin Michel Barnier Philippe Douste Blazy Bernard Kouchner Michele Alliot Marie Alain Juppe Laurent Fabius Jean Marc Ayrault Jean Yves Le Drian Catherine ColonnaIndustrieminister der Funften Franzosischen Republik Edouard Ramonet Jean Marcel Jeanneney Michel Maurice Bokanowski Raymond Marcellin Olivier Guichard Albin Chalandon Andre Bettencourt Francois Xavier Ortoli Jean Charbonnel Yves Guena Michel d Ornano Rene Monory Andre Giraud Pierre Joxe Pierre Dreyfus Jean Pierre Chevenement Laurent Fabius Edith Cresson Alain Madelin Roger Fauroux Dominique Strauss Kahn Gerard Longuet Jose Rossi Yves Galland Franck Borotra Dominique Strauss Kahn Christian Sautter Laurent Fabius Francis Mer Nicolas Sarkozy Herve Gaymard Thierry Breton Christine Lagarde Francois Baroin Arnaud Montebourg Emmanuel MacronPremierminister von Frankreich Michel Debre Georges Pompidou Maurice Couve de Murville Jacques Chaban Delmas Pierre Messmer Jacques Chirac Raymond Barre Pierre Mauroy Laurent Fabius Jacques Chirac Michel Rocard Edith Cresson Pierre Beregovoy Edouard Balladur Alain Juppe Lionel Jospin Jean Pierre Raffarin Dominique de Villepin Francois Fillon Jean Marc Ayrault Manuel Valls Bernard Cazeneuve Edouard Philippe Jean Castex Elisabeth BorneFinanzminister der Funften Franzosischen Republik Antoine Pinay Wilfrid Baumgartner Valery Giscard d Estaing Michel Debre Maurice Couve de Murville Francois Xavier Ortoli Valery Giscard d Estaing Jean Pierre Fourcade Raymond Barre Rene Monory Jacques Delors Pierre Beregovoy Edouard Balladur Pierre Beregovoy Michel Sapin Edmond Alphandery Alain Madelin Jean Arthuis Dominique Strauss Kahn Christian Sautter Laurent Fabius Francis Mer Nicolas Sarkozy Herve Gaymard Thierry Breton Jean Louis Borloo Christine Lagarde Francois Baroin Pierre Moscovici Michel Sapin Bruno Le Maire VorgangerAmtNachfolgerJacques Chaban DelmasPhilippe SeguinPrasident der franzosischen Nationalversammlung 23 Juni 1988 22 Januar 199212 Juni 1997 29 Marz 2000Henri EmmanuelliRaymond ForniNormdaten Person GND 118928325 lobid OGND AKS LCCN n84076246 VIAF 71390811 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fabius LaurentKURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker Mitglied der Nationalversammlung MdEPGEBURTSDATUM 20 August 1946GEBURTSORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laurent Fabius amp oldid 237501418