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Maurice Schumann 10 April 1911 in Paris 9 Februar 1998 ebenda war ein franzosischer christdemokratischer spater gaullistischer Politiker MRP UDR RPR Er war von 1944 bis 1949 Parteivorsitzender des Mouvement republicain populaire von 1945 bis 1968 Abgeordneter in der Nationalversammlung von 1969 bis 1973 Aussenminister sowie von 1974 bis zu seinem Tod Senator Maurice Schumann 1969 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchumann Sohn eines Textilindustriellen von elsassisch judischer Herkunft und einer Belgierin absolvierte das Lycee Janson de Sailly und das Lycee Henri IV und erwarb dann an der philosophischen Fakultat der Sorbonne Faculte des lettres de Paris ein Lizentiat Von 1935 bis 1939 arbeitete er als Journalist und war in dieser Zeit Mitglied der sozialistischen Partei SFIO Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges meldete er sich freiwillig zur Armee und diente als Militardolmetscher bei der British Expeditionary Force Am 21 Juni 1940 fuhr er von Saint Jean de Luz aus mit dem polnischen Passagierschiff Batory nach London wo er sich mit Charles de Gaulle in Verbindung setzte Schumann hielt eine tagliche Ansprache in der BBC Er forderte die Franzosen zum Widerstand auf und wurde die Stimme des Freien Frankreichs genannt Spater war Schumann offizieller Sprecher der franzosischen Exilregierung Er erfuhr als einer der ersten Franzosen von der Invasion Frankreichs und nahm als Hauptmann an der Befreiung von Paris teil Als Vertreter der Befreiungs Streitkrafte gehorte er der provisorischen Konsultativversammlung an nbsp Schumann um 1950Im November 1944 beteiligte er sich an der Grundung des christdemokratischen Mouvement republicain populaire MRP Volksrepublikaner und wurde dessen erster Vorsitzender 1945 wurde Schumann in die verfassunggebende Nationalversammlung gewahlt Von der Grundung der Vierten Republik 1946 bis 1973 gehorte er als Abgeordneter des Departements Nord der Nationalversammlung an 1950 und 1953 vertrat er Frankreich bei den Vereinten Nationen Von 1951 bis 1954 war er Staatssekretar im franzosischen Aussenministerium Nach Ausrufung der Funften Republik hatte Schumann von 1959 bis April 1962 den Vorsitz im aussenpolitischen Ausschuss der Nationalversammlung Wahrend der Prasidentschaft Charles de Gaulles wurde Schumann im April 1962 beigeordneter Minister fur Raumplanung in Georges Pompidous erstem Kabinett Er trat jedoch am 16 Mai 1962 wie die anderen MRP Minister aus Protest gegen de Gaulles Europapolitik zuruck der Prasident bevorzugte regelmassige Treffen der Staatschefs gegenuber gemeinsamen europaischen Institutionen 1 Von Dezember 1962 bis Marz 1967 war Schumann erneut Vorsitzender des Auswartigen Ausschusses Im April 1967 wurde er Ministre d Etat d h einer der hochstrangigen Minister im Kabinett Pompidou IV zustandig fur Forschung Atom und Weltraumfragen Nach der Auflosung des MRP trat Schumann im selben Jahr zur gaullistischen Union des democrates pour la Republique UDR uber Nach den Maiunruhen 1968 ubernahm er das Ministerium fur soziale Angelegenheiten das er auch im Kabinett Couve de Murville weiterhin als Ministre d Etat bis Juni 1969 leitete Anschliessend war Schumann Aussenminister unter den Regierungschefs Jacques Chaban Delmas und Pierre Messmer Seine aussen und europapolitische Rolle wurde oft mit dem Bonmot beschrieben er sei der europaischste unter den Gaullisten und der gaullistischste unter den Europaern le plus europeen des gaullistes et le plus gaulliste des europeens 2 Nachdem er bei der Parlamentswahl im Marz 1973 seinen Wahlkreis knapp an den sozialistischen Kandidaten verloren hatte trat er als Aussenminister zuruck Im September 1974 wurde er als Vertreter des Departements Nord in den Senat gewahlt dem er 24 Jahre bis zu seinem Tod 1998 angehorte Ab 1976 war er Mitglied der UDR Nachfolgepartei Rassemblement pour la Republique RPR Von 1977 bis 1983 war er Vizeprasident des Senats von 1986 bis 1995 Vorsitzender des Senatsausschusses fur Kultur und Bildung Daneben verfasste Schumann zahlreiche Essays Sachbucher und Romane Am 7 Marz 1974 wurde er in die Academie francaise aufgenommen wo er als Nachfolger Wladimir d Ormessons auf dem Sessel Nummer 13 sass Er war zudem Ritter der Ehrenlegion und Trager des Ordre de la Liberation Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenUnter dem Pseudonym Andre Sidobre Les Problemes ukrainiens et la paix europeenne Jouve Paris 1939 Le vrai malaise des intellectuels de gauche Plon Paris 1957 Le rendez vous avec quelqu un Juillard Paris 1962 La Communication Juillard Paris 1974 Talleyrand prophet of the Entente cordiale Clarendon Press Oxford 1977 Un certain 18 juin Plon Paris 1980 Une grande imprudence Flammarion Paris 1986 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maurice Schumann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Maurice Schumann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch Biografie auf der Seite des Ordre de la LiberationEinzelnachweise Bearbeiten Markus Stanat Die franzosische Nationalversammlung und die Europaische Union Zwischen parlamentarischer Tradition und europaischer Integration VS Verlag Wiesbaden 2006 S 78 79 Veronika Heyde Frankreich im KSZE Prozess Diplomatie im Namen der europaischen Sicherheit 1969 1983 De Gruyter Oldenbourg Berlin Boston 2016 S 82 Aussenminister der Funften Franzosischen Republik Maurice Couve de Murville Michel Debre Maurice Schumann Andre Bettencourt Michel Jobert Jean Sauvagnargues Louis de Guiringaud Jean Francois Poncet Claude Cheysson Roland Dumas Jean Bernard Raimond Roland Dumas Alain Juppe Herve de Charette Hubert Vedrine Dominique de Villepin Michel Barnier Philippe Douste Blazy Bernard Kouchner Michele Alliot Marie Alain Juppe Laurent Fabius Jean Marc Ayrault Jean Yves Le Drian Catherine Colonna Normdaten Person GND 117303275 lobid OGND AKS LCCN n50003169 VIAF 2476879 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schumann MauriceKURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker MRP Mitglied der NationalversammlungGEBURTSDATUM 10 April 1911GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 9 Februar 1998STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maurice Schumann amp oldid 237296647