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Das Mouvement republicain populaire MRP deutsch Volksrepublikanische Bewegung 1 oft Volksrepublikaner genannt war eine christdemokratische Partei in Frankreich die von 1944 bis 1967 bestand Es wurde unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gegrundet und war in der fruhen Vierten Republik 1946 bis 1951 die bestimmende politische Kraft Neben der deutschen CDU CSU und der italienischen Democrazia Cristiana zahlte das MRP zu den drei grossen christdemokratischen Parteien Westeuropas In den 1950er Jahren verlor die Partei sukzessive an Bedeutung 1967 loste sie sich auf Zu ihren Fuhrungspersonen gehorten Robert Schuman Georges Bidault Francois de Menthon und Pierre Pflimlin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wahlen zur Nationalversammlung 3 Prasidenten des MRP 4 Generalsekretare des MRP 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Georges BidaultDas MRP wurde nach der Befreiung Frankreichs im Herbst 1944 von katholischen und christdemokratischen Politikern und Kampfern der Resistance gegrundet Viele davon hatten in der Zwischenkriegszeit der Parti Democrate Populaire PDP z B Georges Bidault der elsassischen Union populaire republicaine UPR oder der lothringischen Union republicaine lorraine URL z B Robert Schuman angehort Weitere Mitglieder kamen zudem aus dem christlichen Gewerkschaftsbund CFTC oder dem katholischen Jugendverband ACJF Inhaltlich vertrat die Partei ein sozialpolitisches Reformprogramm war eine Verfechterin der deutsch franzosischen Versohnung und strebte ein Vereintes Europa an Politiker des MRP spielten eine wichtige Rolle bei den ersten Schritten der west europaischen Integration Schuman Plan Montanunion Bei den Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung im Oktober 1945 wurde das MRP knapp hinter den Kommunisten PCF zweitstarkste Kraft und bildete mit diesen sowie den Sozialisten SFIO die provisorische Regierung In der zweiten Verfassunggebenden Versammlung die im Juni 1946 gewahlt wurde war das MRP mit 166 der 586 Sitze starkste Kraft Anschliessend fuhrte Georges Bidault die Ubergangsregierung Die Drei Parteien Koalition tripartisme mit den Kommunisten PCF und Sozialisten SFIO setzte das MRP bis 1947 fort Nach dem Ausscheiden der Kommunisten aus der Regierung folgte eine Mitte Koalition Troisieme Force aus MRP SFIO der sozialliberalen Parti radical und UDSR die in wechselnden Kabinetten bis 1951 Bestand hatte In diesen war Robert Schuman 1947 bis 1948 Georges Bidault 1949 bis 1950 Premierminister Die Wahlergebnisse des MRP sanken bereits sehr rasch Bei der Parlamentswahl 1951 halbierte sich sein Stimmenanteil im Vergleich zu 1946 Die Widerspruchlichkeit der Strategie der Partei lag dem Journalisten Jacques Fauvet zufolge darin linke Politik mit rechten Wahlern zu machen wahrend sie in der Mitte sass 2 Zahlreiche Anhanger und Politiker des MRP liefen zum Rassemblement du peuple francais RPF der Partei Charles de Gaulles uber Dennoch spielte die christdemokratische Partei eine wichtige Rolle in den folgenden Mitte rechts Regierungen Das MRP war in der Frage des Algerien Problems schliesslich tief gespalten Die Partei stimmte der Ruckkehr de Gaulles an die Macht und der Grundung der Funften Republik zu In dieser setzte sich jedoch ihr Bedeutungsverlust fort Bis 1962 war das MRP Juniorpartner in de Gaulles Regierung dann ging es in die Opposition Einen Achtungserfolg erzielte die Partei bei der Prasidentschaftswahl 1965 als ihr letzter Vorsitzender Jean Lecanuet 15 6 der Stimmen erhielt Die verbliebenen Mitglieder grundeten im Jahr darauf unter der Fuhrung Lecanuets das Mitte orientierte Centre democrate aus dem 1976 wiederum das Centre des democrates sociaux CDS hervorging Dieses schloss sich 1978 der Union pour la Democratie Francaise UDF an Wahlen zur Nationalversammlung Bearbeiten1945 23 9 150 Sitze 1946 28 2 169 Sitze 1946 25 9 167 Sitze 1951 12 6 96 Sitze 1956 11 1 84 Sitze 1958 11 1 57 Sitze 1962 9 1 55 SitzeHinweis zu den Wahlresultaten Sie stimmen in der Grossenordnung variieren aber je nach Quelle um bis zu 2 3 Prasidenten des MRP BearbeitenMaurice Schumann 1944 1949 Georges Bidault 1949 1952 Pierre Henri Teitgen 1952 1956 Pierre Pflimlin 1956 1959 Andre Colin 1959 1963 Jean Lecanuet 1963 1965 Generalsekretare des MRP BearbeitenAndre Colin 1944 1955 Maurice Rene Simonnet 1955 1963 Joseph Fontanet 1963 1967 Literatur BearbeitenBruno Bethouart Le Mouvement Republicain Populaire L entree des catholiques dans la Republique francaise In Michael Gehler Wolfram Kaiser Helmut Wohnout Christdemokratie in Europa im 20 Jahrhundert Bohlau Verlag Wien 2001 S 313 331 Gerhard Lehmbruch Hrsg Das Mouvement Republicain Populaire in der Vierten Republik Der Prozess der politischen Willensbildung in einer franzosischen Partei Nomos Baden Baden 2016 ISBN 978 3 8487 2229 7 Einzelnachweise Bearbeiten Reinhard Schreiner Die Europapolitik der CDU im Hinblick auf Frankreich und den Mouvement Republicain Populaire MRP 1945 1966 In Historisch Politische Mitteilungen Band 1 1994 S 183 196 hier S 183 Jacques Fauvet La IVe Republique Fayard 1959 Originalzitat Le M R P se proposait de faire une politique de gauche avec des electeurs de droite tout en siegeant au centre Normdaten Korperschaft GND 10164928 9 lobid OGND AKS LCCN n50053244 VIAF 138333999 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mouvement republicain populaire amp oldid 233638711