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CDU CSU auch Union oder Unionsparteien sowie seltener C Parteien ist die zusammenfassende Bezeichnung fur die Schwesterparteien Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU und Christlich Soziale Union in Bayern CSU Die CSU existiert nur im Freistaat Bayern die CDU stattdessen in allen ubrigen Bundeslandern Sie arbeiten seit 1949 im Deutschen Bundestag in der CDU CSU Bundestagsfraktion zusammen die eine fur jede Legislaturperiode erneuerte Fraktionsgemeinschaft bildet Seit 1979 1 konstituiert sich in ahnlicher Form die CDU CSU Gruppe innerhalb der EVP Fraktion im Europaischen Parlament Logo der CDULogo der CSU Die beiden rechtlich organisatorisch finanziell und programmatisch eigenstandigen Parteien haben mehrere gemeinsame Unterorganisationen darunter die Junge Union und die Mittelstands und Wirtschaftsunion Lander in denen die Unionsparteien im Landesparlament sind als Oppositionspartei im Landesparlament vertreten als kleiner Koalitionspartner an der Landesregierung beteiligt als grosser Koalitionspartner an der Landesregierung beteiligt und stellt den RegierungschefProgrammatische Unterschiede zwischen der CDU und CSU liegen hauptsachlich darin dass die CSU in der Innen Rechts und Gesellschaftspolitik konservativer und in der Wirtschafts und Sozialpolitik sozialer ist 2 Inhaltsverzeichnis 1 Struktur 2 Geschichte 2 1 CDU CSU und der Kreuther Trennungsbeschluss 2 2 Die Union nach 1980 2 3 Nach 2021 Neue Rolle in der Opposition 3 Gemeinsame Bundestagswahlergebnisse 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStruktur BearbeitenCDU und CSU sind zwei eigenstandige Parteien Die CDU verfugt uber 17 Landesverbande in 15 Bundeslandern in Niedersachsen gibt es die drei Landesverbande Braunschweig Hannover und Oldenburg allerdings uber keinen Landesverband in Bayern Die CSU hat hingegen keinen Landesverband ausserhalb Bayerns Auch auf Bundesebene sind die Parteien organisatorisch voneinander getrennt Die Bundespartei CDU umfasst geographisch nur 15 der 16 Bundeslander die CSU nur den Freistaat Bayern Entsprechend sieht es mit den Parteigliederungen auf kommunaler Ebene aus Bei Wahlen auf samtlichen politischen Ebenen tritt die CDU nur ausserhalb Bayerns an die CSU nur in Bayern Es gibt aber eine Zusammenarbeit bei der Durchfuhrung des Wahlkampfes und des Kanzlerkandidaten auf Bundesebene CDU und CSU stimmen sich stets uber einen gemeinsamen Spitzenkandidaten Kanzlerkandidaten ab Meistens aber nicht immer gab es auch ein gemeinsames Wahlprogramm beider Parteien Durch ein eigenes Wahlprogramm kann die CSU ihre Unabhangigkeit betonen vor allem wenn es personelle oder programmatische Meinungsverschiedenheiten mit der CDU gibt Auch bei einem gemeinsamen Wahlprogramm setzt die CSU zumeist zusatzliche eigene Akzente mit einem Bayernplan Der Kanzlerkandidat wird bundesweit uber die Parteigrenzen hinweg plakatiert und tritt ebenso zu Wahlkampfveranstaltungen auf Auch weitere Spitzenpolitiker beider Parteien nehmen an Wahlkampfveranstaltungen im Gebiet der jeweils anderen Partei teil Parlamentarisch treten die Abgeordneten der beiden Parteien auf Bundesebene und auf europaischer Ebene gemeinsam auf Im Bundestag bilden sie in Form einer Fraktionsgemeinschaft zusammen eine Fraktion im Europaischen Parlament die CDU CSU Gruppe in der EVP Fraktion 3 CDU und CSU fuhren gemeinsam Koalitionsverhandlungen und beteiligen sich gemeinsam an Bundesregierungen sie stellen aber jeweils eigene Verhandlungsdelegationen und die Ministerposten sind extra CDU und CSU zugeordnet Auch in den Koalitionsausschussen verfugen sie jeweils uber eigene Vertreter Geschichte BearbeitenDie Arbeitsgemeinschaft der Christlich Demokratischen und Christlich Sozialen Union Deutschlands 4 war in den Jahren 1947 bis 1950 das organisatorische Bindeglied zwischen den einzelnen Verbanden in den westlichen Besatzungszonen und den Landesverbanden beider Unionsparteien einschliesslich der Exil CDU 5 Wegen der Unterdruckung der CDU in der sowjetisch besetzten Zone kam es im Herbst 1948 zum Abbruch der Zusammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft 6 mit der von Otto Nuschke gefuhrten Ost CDU 7 CDU CSU und der Kreuther Trennungsbeschluss Bearbeiten Die Bindung zwischen CDU und CSU war keineswegs immer fest Zu Zeiten des CSU Parteivorsitzenden Franz Josef Strauss kam es 1976 zum Kreuther Trennungsbeschluss der CSU die seit 1949 bestehende gemeinsame Fraktion im 8 Bundestag aufzulosen Ziel der CSU war es mehr Redezeit im Parlament zu erhalten Bereits in den Jahren zuvor hatten sich in den deutschen Landern ausserhalb Bayerns Freundeskreise der CSU gebildet die sich u a zur Aktionsgemeinschaft Vierte Partei AVP entwickelten Die Unterstutzung fur die AVP wurde aber von der CSU auf Drangen der CDU wieder aufgegeben Die AVP zog drei Wochen vor der Bundestagswahl 1976 ihre Kandidatur wieder zuruck Nach der Wahl drohte Strauss motiviert durch ein schlechtes Abschneiden der CDU und ein Ergebnis von 60 fur die CSU in Bayern wieder mit der Grundung einer Vierten Partei Diesen Gedanken liess er aber fallen nachdem die CDU mit ihrem Antreten in Bayern gedroht hatte Mitte 1979 wurde die Wahl eines Kanzlerkandidaten fur die Bundestagswahl 1980 zur nachsten Zerreissprobe fur die Union Strauss ernannte sich im Mai zum Kandidaten wahrend die CDU wenig spater Ernst Albrecht zum Kandidaten kurte Eine Abstimmung am 2 Juli 1979 gab Strauss eine knappe Mehrheit er hatte wieder einmal mit der Vierten Partei gedroht Die Union nach 1980 Bearbeiten Die Wahl 1980 ging fur die Unionsparteien verloren viele Wahler waren zur FDP gewechselt Fur Strauss bedeutete dies das Ende seiner bundespolitischen Ambitionen Fur den Oppositionsfuhrer der CDU Helmut Kohl war es dagegen die Chance zur eigenen bundespolitischen Etablierung Er naherte die Union der FDP an und kam mit der Wende 1982 nach dem FDP Ausstieg aus der Koalition mit der SPD durch ein Misstrauensvotum in das Amt des Bundeskanzlers Die Unionsparteien gewannen die folgenden vier Bundestagswahlen 1983 1987 1990 und 1994 somit blieben sie bis 1998 sechzehn Jahre an der Regierung in einer schwarz gelben Koalition mit der FDP Nach der Bundestagswahl 1998 gingen CDU CSU und FDP bis zur Bundestagswahl 2005 in die Opposition 8 Im Jahr 2002 unterstutzte die Union wieder einen CSU Kanzlerkandidaten den bayerischen Ministerprasidenten Edmund Stoiber der knapp gegen den SPD Kanzler Gerhard Schroder unterlag 9 Von 2005 bis 2021 fuhrte Angela Merkel CDU die jeweiligen Bundesregierungen als Bundeskanzlerin an 2005 bis 2009 bildeten die Unionsparteien mit der SPD eine Grosse Koalition wahrend sie im 17 Bundestag von 2009 bis 2013 wieder mit der FDP eine Koalition eingingen Nach der Bundestagswahl 2013 und der Wahl 2017 ging die Union erneut eine Koalition mit der SPD ein 10 11 Wegen Meinungsverschiedenheiten zur Fluchtlingskrise 2015 2016 kam es wieder zu Diskussionen uber eine bundesweite Ausdehnung der CSU vor allem 2016 und 2018 12 13 Ende Oktober 2018 erklarte Merkel fur die Bundestagswahl 2021 nicht wieder als Spitzenkandidatin der Union anzutreten Im Vorfeld der Wahl versuchte der CSU Vorsitzende Markus Soder von CSU und CDU als Kanzlerkandidat aufgestellt zu werden 14 Die CDU Bundesspitze bestand allerdings auf den CDU Vorsitzenden Armin Laschet der sich schliesslich im April 2021 durchsetzte 15 Am Wahlabend erlitt die Union dramatische Verluste fiel hinter die SPD zuruck und wechselte nach Bildung einer Ampel Koalition unter Bundeskanzler Olaf Scholz in die Opposition Nach 2021 Neue Rolle in der Opposition Bearbeiten Nach dem Wahldebakel stellte sich die CDU neu auf Neuer Vorsitzender der Partei und der Unions Bundestagsfraktion wurde Friedrich Merz auf Seiten der CSU blieb Alexander Dobrindt Landesgruppenvorsitzender Gemeinsame Bundestagswahlergebnisse Bearbeiten Ergebnisse der Union bei den Bundestagswahlen 1949 2021Gemeinsame Bundestagswahlergebnisse 16 Jahr Stimmenanzahl Stimmenanteil Sitze Kanzlerkandidat1949 0 7 359 084 31 0 139 Konrad Adenauer1953 12 443 981 45 2 249 Konrad Adenauer1957 15 008 339 50 2 277 Konrad Adenauer1961 14 298 372 45 3 251 Konrad Adenauer1965 15 524 068 47 6 251 Ludwig Erhard1969 15 195 187 46 1 250 Kurt Georg Kiesinger1972 16 806 020 44 9 234 Rainer Barzel1976 18 394 801 48 6 254 Helmut Kohl1980 16 897 659 44 5 237 Franz Josef Strauss CSU 1983 18 998 545 48 8 255 Helmut Kohl1987 16 761 572 44 3 234 Helmut Kohl1990 20 358 096 43 8 319 Helmut Kohl1994 19 517 156 41 4 294 Helmut Kohl1998 17 329 388 35 1 245 Helmut Kohl2002 18 482 641 38 5 248 Edmund Stoiber CSU 2005 16 631 049 35 2 226 Angela Merkel2009 14 658 515 33 8 239 Angela Merkel2013 17 18 165 446 41 5 311 Angela Merkel2017 18 19 15 317 344 32 9 246 Angela Merkel2021 11 178 298 24 1 197 Armin LaschetLiteratur BearbeitenJochen Blind Das Heimspiel der Europa Parteien Die Europawahlkampfe der Union von 1979 bis 2009 Research Springer VS Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 531 19354 0 Hans Peter Schwarz Hrsg Die Fraktion als Machtfaktor CDU CSU im Deutschen Bundestag 1949 bis heute Pantheon Munchen 2009 ISBN 978 3 570 55107 3 Rezension Weblinks BearbeitenDie Union CDU und CSU Geschichte zweier Volksparteien SWR2 27 Januar 2022 Wolfgang Stenke Vor 40 Jahren CSU kundigt Fraktionsgemeinschaft mit der CDU im Bundestag Deutschlandfunk 19 November 2016Einzelnachweise Bearbeiten Daniel Caspary MdEP Bericht des Vorsitzenden der CDU CSU Gruppe im Europaischen Parlament PDF 380 kB beim 32 Parteitag der CDU Deutschlands in Leipzig 22 23 November 2019 S 3 Frank Decker Die Programmatik der CSU Bundeszentrale fur politische Bildung bpb 2 Dezember 2022 Website der CDU CSU Gruppe in der EVP Fraktion im Europaischen Parlament abgerufen im November 2022 Vgl Ernst Deuerlein CDU CSU 1945 1947 Beitrage zur Zeitgeschichte Koln 1957 S 259 ff Wilhelm Bitter Die kommunalpolitische Organisation der CDU CSU in Politisches Jahrbuch der CSU hrsg von der Christlich Sozialen Union in Bayern 1 Jg Augsburg Recklinghausen 1954 S 212 ff Die Arbeitsgemeinschaft der Christlich Demokratischen und Christlich Sozialen Union Deutschlands Konrad Adenauer Stiftung abgerufen am 12 November 2022 49 Statut der CDU Statutenbroschure der CDU Deutschlands S 31 Stand 25 Februar 2019 Brigitte Kaff Arbeitsgemeinschaft der CDU CSU Konrad Adenauer Stiftung abgerufen am 13 November 2022 Annabelle Petschow Markus Wurz Bundestagswahl 1998 Haus der Geschichte Lebendiges Museum Online abgerufen am 21 November 2022 Regina Haunhorst Markus Wurz Bundestagswahl 2002 Haus der Geschichte Lebendiges Museum Online abgerufen am 21 November 2022 Union und SPD beschliessen Grosse Koalition bpb 17 Dezember 2013 Katharina Schuler Lisa Caspari Koalitionsvertrag Keine Zeit fur 177 Seiten Worauf sich SPD und Union verstandigt haben Zeit Online 7 Februar 2018 Peter Issig Expansion im Bund Fur die CSU hochgefahrlich welt de 9 Mai 2016 Umfrage CSU kame bundesweit auf 18 Prozent Frankfurter Rundschau 19 Juni 2018 Pressekonferenz Angela Merkel verkundet Verzicht auf CDU Vorsitz Zeit Online 29 Oktober 2018 Machtkampf in der Union Soder unterstutzt Laschets Kanzlerkandidatur FAZ net 20 April 2021 Ergebnisse der Bundestagswahlen In wahlrecht de Abgerufen am 24 September 2017 Endgultiges Ergebnis der Bundestagswahl am 22 September 2013 wahlrecht de Abgerufen am 26 September 2017 Bundestagswahl 2017 Endgultiges Ergebnis 12 Oktober 2017 abgerufen am 2 Mai 2021 Wahl zum 19 Deutschen Bundestag am 24 September 2017 Heft 3 Endgultige Ergebnisse nach Wahlkreisen PDF Oktober 2017 S 9 abgerufen am 2 Mai 2021 Vorsitzende der CDU CSU Fraktion im Deutschen Bundestag Konrad Adenauer 1949 Heinrich von Brentano 1949 1955 Heinrich Krone 1955 1961 Heinrich von Brentano 1961 1964 Rainer Barzel 1964 1973 Karl Carstens 1973 1976 Helmut Kohl 1976 1982 Alfred Dregger 1982 1991 Wolfgang Schauble 1991 2000 Friedrich Merz 2000 2002 Angela Merkel 2002 2005 Volker Kauder 2005 2018 Ralph Brinkhaus 2018 2022 Friedrich Merz seit 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title CDU CSU amp oldid 233858037