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Als Grosse Koalition auch grosse Koalition wird in der Regel eine Regierungskoalition der mandatsstarksten Parteien im Parlament bezeichnet Der Begriff wird hauptsachlich in Deutschland und Osterreich benutzt source source source source source source source Erklarvideo zur grossen Koalition von funkInhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Deutschland 2 1 Weimarer Republik 2 2 DDR 1990 2 3 Bundesrepublik 2 3 1 Grosse Koalition 1966 1969 2 3 2 Grosse Koalition 2005 2009 2 3 3 Grosse Koalition 2013 2017 2 3 4 Grosse Koalition 2017 2021 2 3 5 GroKo 2 3 6 Grosse Koalitionen auf Landesebene 3 Osterreich 3 1 Bundesregierung 3 2 Bundeslander 4 Schweiz 5 Bulgarien 6 Griechenland 7 Island 8 Italien 9 Japan 10 Luxemburg 11 Niederlande 12 Ukraine 13 Trivia 14 Literatur 15 Weblinks 16 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenJe nach politischem System bzw Parteiensystem kann auch eine Koalition der beiden grossten Parteien eine Koalition der knappsten Mehrheit sein oder eine Minderheitsregierung zur Folge haben Fur westeuropaische Staaten wird der Begriff in der Regel verwendet um eine Koalition zwischen den beiden grossten in einem von zwei so genannten Volksparteien dominierten Parteiensystem zu beschreiben bei dem rechnerisch auch kleinere Koalitionen moglich gewesen waren 1 Grosse Koalitionen sind teilweise umstritten da sie nach Meinung der Kritiker uber zu grosse Regierungsmacht verfugen und aufgrund ihrer Breite zu viele Kompromisse erfordern Andererseits schafft eine Grosse Koalition die Moglichkeit manche dringend erforderlichen Reformprojekte auch dann durchzusetzen wenn ihre Begleiterscheinungen von den Betroffenen als stark negativ empfunden werden wie Steuererhohungen Subventions oder Rentenkurzungen Eine starke Opposition wurde diese Projekte sei es aus Uberzeugung oder aus parteitaktischen Grunden angreifen und eventuell verhindern Grosse Koalitionen werden oft aus einem oder mehreren der folgenden Grunde bzw Motive gebildet als Notlosung wenn sich aufgrund des Machtgleichgewichtes keine eindeutigen weltanschaulich fundierten Parlamentsmehrheiten bilden vor allem in Landern mit einer grossen Parteienvielfalt Abwehrbewegungen gegen aggressive Klein oder Randparteien was z B im 20 Jahrhundert mehrmals zu einer Grossen Koalition in Osterreich fuhrte aussenpolitische oder allgemein politische Krisen So hatten viele Staaten jeweils Grosse Koalitionen in den beiden Weltkriegen Beispielsweise hatte Grossbritannien eine Allparteienregierung Deutschland BearbeitenWeimarer Republik Bearbeiten Hauptartikel Kabinett Stresemann I Kabinett Stresemann II und Kabinett Muller II In der Weimarer Republik wurden die beiden Kabinette Stresemann I und II 1923 und das Kabinett Muller II 1928 1930 als Grosse Koalitionen bezeichnet Mit dem Wort gross meinte man dabei dass sowohl links die SPD als auch rechts die DVP eingebunden wurde Meistens regierte in der Weimarer Zeit eine Koalition von DDP und Zentrum die jeweils entweder nach links SPD oder rechts DVP DNVP erweitert wurde Oft wurde eine burgerliche Minderheitsregierung von der SPD toleriert So gesehen war dieses Modell die eigentliche Weimarer Koalition auch wenn man mit diesem Begriff gemeinhin etwas anderes meint die drei republiktreuen Parteien SPD Zentrum und DDP die seit der Reichstagswahl am 6 Juni 1920 allerdings keine gemeinsame Mehrheit mehr hatten Es gab auch grosse Koalitionen auf Landesebene Als deren bekannteste gelten die SPD Zentrums Regierungen im Freistaat Preussen Freistaat Preussen Grosse Koalition DDR 1990 Bearbeiten Unter Lothar de Maiziere bildete sich nach langwierigen Verhandlungen eine Grosse Koalition aus der Allianz fur Deutschland einem aus der Christlich Demokratischen Union CDU Ost Deutschen Sozialen Union DSU und Demokratischem Aufbruch DA gebildeten Wahlbundnis der SPD und den Liberalen Am 12 April 1990 wurde Lothar de Maiziere CDU von der Volkskammer mit 265 Stimmen bei 108 Gegenstimmen und 9 Enthaltungen zum Ministerprasidenten der DDR gewahlt Die Abgeordneten bestatigten danach en bloc auch die Regierung de Maiziere Am 20 August verliessen die Sozialdemokraten die Regierung nachdem de Maiziere die Entlassung unter anderem eines SPD Ministers angekundigt hatte Damit bestand die Regierung nur aus parteilosen Ministern sowie solchen der Allianz und den Liberalen in der Bundesrepublik wurde man von einer christlich liberalen Koalition sprechen Die Regierung konnte sich also nicht mehr auf eine Grosse Koalition stutzen Am 23 August 1990 trat die DDR mit Wirkung zum 3 Oktober 1990 der Bundesrepublik bei und die Volkskammer loste sich auf Ihre Legislaturperiode hatte somit nur gute sechs Monate gedauert Am 2 Dezember 1990 folgte die erste gesamtdeutsche Bundestagswahl Bundesrepublik Bearbeiten Da bisher in der Bundesrepublik die Parteien CDU CSU und SPD die grossten Fraktionen stellten bestanden Grosse Koalitionen meist aus diesen beiden Parteien Sie werden aufgrund ihrer Farben im Parteienspektrum umgangssprachlich auch Schwarz Rot bzw Rot Schwarz genannt Koalitionen aus CDU und SPD werden oft auch dann als Grosse Koalition bezeichnet wenn sie nicht die beiden grossten Parteien stellen Andere Koalitionen von zwei zahlenmassig grossten Parteien im Parlament z B SPD und Linke rot rote Koalition SPD und Grune rot grune Koalition oder Grune und CDU grun schwarze Koalition werden nicht als Grosse Koalition bezeichnet Grosse Koalition 1966 1969 Bearbeiten Hauptartikel Kabinett Kiesinger In den 1950er Jahren dominierte die CDU CSU die westdeutsche Parteienlandschaft musste aber 1961 abermals eine Koalition mit der FDP eingehen 1962 war im Verlauf der Spiegel Affare die Koalition in Frage gestellt worden So diskutierten Christdemokraten und Sozialdemokraten sehr ernsthaft uber eine Grosse Koalition nicht nur wie Kritiker meinten weil Konrad Adenauer die FDP disziplinieren wollte Adenauer ging zu Recht davon aus dass die SPD ihn als Kanzler akzeptieren wurde um in die Regierung zu gelangen die FDP wollte einen neuen Kanzler Andere Christdemokraten wie Bauminister Paul Lucke dachten vor allem daran gemeinsam mit der SPD das Mehrheitswahlsystem einzufuhren 2 Schliesslich aber einigten sich die Koalitionsparteien CDU CSU und FDP auf eine Fortsetzung der Koalition bis im Herbst 1963 Adenauer durch Erhard abgelost werden wurde Die erste Grosse Koalition kam zustande nachdem die Koalition aus CDU CSU und FDP daran zerbrochen war dass die CDU CSU das entstandene Haushaltsdefizit und die immer grosser werdende Staatsverschuldung im Haushalt 1967 durch eine Steuererhohung eindammen wollte Die FDP war dazu nicht bereit und trat daher im Oktober 1966 aus der Koalition aus Nach dem Rucktritt der FDP Minister nahm die CDU CSU Verhandlungen mit der SPD auf die sich nach Erwagen einer sozialliberalen Koalition fur die Kooperation mit der CDU entschied woraufhin am 1 Dezember 1966 die Grosse Koalition geschlossen wurde siehe auch Funfter Bundestag 1965 1969 Gefuhrt wurde die Regierung von dem fruheren Ministerprasidenten Baden Wurttembergs Kurt Georg Kiesinger der den letztlich glucklosen Bundeskanzler Ludwig Erhard abloste Im Kabinett Kiesinger wurde der SPD Vorsitzende Willy Brandt Vizekanzler und Aussenminister Die Grosse Koalition sah sich wahrend der verbleibenden Zeit zur nachsten Wahl 28 September 1969 drei grossen Aufgaben gegenuber der Sanierung des Haushalts und der Eindammung der Staatsschulden sowie die Bekampfung der ersten Rezession nach 1945 Es gelang der Koalition recht schnell die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen was vor allem ein Verdienst von Franz Josef Strauss und Karl Schiller war welche in der Offentlichkeit den Spitznamen Plisch und Plum innehatten 3 Als schwieriger erwies sich die Umsetzung einer Finanzreform Sie gelang 1969 und schuf die noch heute geltenden Grundzuge der Finanzverfassung des Grundgesetzes Im Ergebnis stellte sie den Steuerverbund aus Einkommens und Korperschaftsteuer sowie der Umsatzsteuer her Der Landeranteil an der Umsatzsteuer richtete sich von nun an nach den Einwohnern Der Landerfinanzausgleich wurde neu gefasst Schliesslich erhielt der verfassungsrechtlich kontroverse Bereich der Mischfinanzierungen mit der Einfuhrung der Gemeinschaftsaufgaben der Regelung uber Geldleistungsgesetze und Investitionshilfen des Bundes eine neue verfassungsrechtliche Basis Ausserdem wurden Planungselemente in das Grundgesetz eingefuhrt Die Mittelfristige Finanzplanung und das Haushaltsgrundsatzegesetz sind hier zu nennen 4 sollten die noch bestehenden Eingriffsrechte der Alliierten in die Souveranitat Deutschlands abgelost werden Diese forderten dazu die Verabschiedung der so genannten Notstandsgesetze um die Sicherheit ihrer in Deutschland stationierten Truppen gewahrleistet zu wissen Fur die notige Anderung der Verfassung war eine Zwei Drittel Mehrheit im Bundestag vonnoten Besonders daran schieden sich die Geister da es der Regierung wahrend eines nationalen Notstandes nun moglich war Grundrechte vorubergehend ausser Kraft zu setzen Die Ausserparlamentarische Opposition APO nahm dieses Thema auf und machte ihrem Unmut daruber auf der Strasse Luft Das Phanomen dass Teile der Jugend rebellierten gab es jedoch auch in anderen westlichen Landern ebenso wie Notstandsgesetze war ein Ziel der Grossen Koalition das Mehrheitswahlrecht nach britischem oder US amerikanischem Modell einzufuhren damit nach Wahlen stets eine Partei die absolute Mehrheit innehabe und man nicht mehr auf Koalitionsverhandlungen angewiesen sei Dieses Vorhaben scheiterte jedoch am Ende an der SPD die auf ihrem Parteitag 1968 die Einfuhrung in die Zukunft schob So bestand die von den meisten nur als Ubergangslosung betrachtete Vernunftehe aus CDU CSU und SPD nur bis zur nachsten Wahl im Jahre 1969 bei der die CDU CSU die angestrebte absolute Mehrheit verfehlte So bildeten SPD und FDP unter Bundeskanzler Willy Brandt die erste sozialliberale Koalition auf Bundesebene Kabinett Brandt I Grosse Koalition 2005 2009 Bearbeiten Hauptartikel Kabinett Merkel I Bei der vorgezogenen Bundestagswahl vom 18 September 2005 erreichte keines der beiden angestrebten Koalitionsbundnisse weder eine schwarz gelbe Koalition aus CDU CSU und FDP noch ein rot grunes Bundnis aus SPD und Bundnis 90 Die Grunen die absolute Mehrheit der Bundestagsmandate Dies war unter anderem auf den Einzug der Linkspartei PDS zuruckzufuhren die 8 7 der Stimmen erhielt und mit der keine der anderen Parteien bereit war eine Koalition einzugehen Nach kurzen Sondierungsgesprachen den kategorischen Absagen der FDP an eine Ampelkoalition mit Bundnis 90 Die Grunen und SPD sowie von Bundnis 90 Die Grunen an eine Jamaika Koalition mit CDU und FDP und weiterhin von SPD und Bundnis 90 Die Grunen an eine Koalition unter Tolerierung durch Die Linke PDS standen alle Zeichen auf Schwarz Rot Am 11 November 2005 einigten sich die Verhandlungspartner auf den endgultigen Wortlaut des Koalitionsvertrages Die Parteitage von Union und SPD stimmten mit grosser Mehrheit dem Vertragswerk zu Am 18 November unterzeichneten die Vorsitzenden der drei Parteien den Koalitionsvertrag am 22 November 2005 wurde Angela Merkel zur Bundeskanzlerin gewahlt und die Minister des ersten Kabinetts Merkel ernannt Damit hatte die Bundesrepublik Deutschland zum zweiten Mal eine grosse Koalition auf Bundesebene Entscheidender Einfluss bei den Koalitionsverhandlungen wurde neben Angela Merkel vor allem dem damaligen SPD Vorsitzenden Franz Muntefering zugeschrieben Nach der Niederlage bei der Abstimmung im Bundesvorstand uber den neuen Generalsekretar der Partei legte Muntefering allerdings den Vorsitz der SPD nieder den Matthias Platzeck ubernahm der damit auch fur die SPD den Koalitionsvertrag am 18 November unterzeichnete Matthias Platzeck leitete die SPD in der grossen Koalition aber nur kurzzeitig da er am 10 April 2006 aus gesundheitlichen Grunden sein Amt niederlegte Sein Nachfolger wurde der rheinland pfalzische Ministerprasident Kurt Beck Die Zweite Grosse Koalition nahm sich wie die erste besondere Hauptaufgaben vor um die Chancen durch absolute Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat zu nutzen Die erste war das Erreichen eines ausgeglichenen Haushaltes also eines Haushaltsplanes ohne Nettokreditaufnahme bis 2011 Eine erste Massnahme war das Anheben der Umsatzsteuer auf 19 Weiterhin wurde in der Foderalismusreform das Verhaltnis von Bund und Landern zueinander neu geordnet Ausserdem wurde mit dem Schacht Konrad das erste Endlager fur leicht und mittelstark radioaktive Abfalle beschlossen und damit fur 90 des in Deutschland erzeugten Atommulls Siehe auch Koalitionsvertrag der 16 Wahlperiode des Bundestages Grosse Koalition 2013 2017 Bearbeiten Hauptartikel Kabinett Merkel III nbsp Sigmar Gabriel l Angela Merkel m und Horst Seehofer r bei der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages 2013 Nach der Bundestagswahl 2013 konnte die bisherige schwarz gelbe Koalition nicht fortgefuhrt werden da die FDP nicht mehr im Bundestag vertreten war Eine absolute Mehrheit hatten CDU CSU knapp verfehlt Die Sondierungsgesprache der Unionsparteien mit SPD und Grunen sowie die Absage der SPD gegenuber einer rot rot grunen Koalition fuhrten zu alleinigen Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD Diese wurden am 28 November vorlaufig mit einem Koalitionsvertrag abgeschlossen Die SPD wartete zunachst noch auf das Ergebnis eines Mitgliederentscheids bevor sie in die Koalition ging 5 Nachdem die Abstimmung zugunsten der Grossen Koalition ausgegangen war wurden am 15 Dezember die Mitglieder der Regierung durch CDU CSU und SPD in den Berliner Parteizentralen bekanntgegeben und einen Tag spater der Koalitionsvertrag unterzeichnet 6 Die neue Regierung nahm ihre Arbeit mit der Wahl der Kanzlerin und der folgenden Vereidigung der Minister am 17 Dezember 2013 auf Das Kabinett Merkel III wurde am 24 Oktober 2017 durch Bundesprasident Frank Walter Steinmeier entlassen blieb aber bis zur Ernennung der neuen Regierung am 14 Marz 2018 geschaftsfuhrend im Amt Siehe auch Koalitionsvertrag der 18 Wahlperiode des Bundestages Grosse Koalition 2017 2021 Bearbeiten Hauptartikel Kabinett Merkel IV nbsp Olaf Scholz l Angela Merkel m und Horst Seehofer r bei der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages 2018 Fast sechs Monate nach der Bundestagswahl 2017 nahm am 14 Marz 2018 eine weitere Grosse Koalition unter Angela Merkel ihre Arbeit auf Siehe auch Koalitionsvertrag der 19 Wahlperiode des Bundestages GroKo Bearbeiten Die Abkurzung GroKo fur Grosse Koalition wurde bereits wahrend der grossen Koalition unter Kiesinger in den 60er Jahren verwendet setzte sich jedoch erst wahrend der Koalitionsverhandlungen des Kabinetts Merkel III durch 7 8 2013 wurde es zum deutschen Wort des Jahres gewahlt Grosse Koalitionen auf Landesebene Bearbeiten Grosse Koalitionen waren und sind auf Ebene der deutschen Lander nicht selten Seit der Wiederentstehung der Lander nach der NS Zeit westdeutsche Lander bzw 1990 ostdeutsche Lander gab es auf Landesebene in 14 der 16 Lander ausser Hamburg und Nordrhein Westfalen zeitweise eine Grosse Koalition aus CDU bzw CSU und SPD Derzeit April 2023 gibt es in Berlin eine Grosse Koalition Baden Wurttemberg 1966 1972 Hans Filbinger CDU 1992 1996 Erwin Teufel CDU seit 2016 Winfried Kretschmann Grune mit der CDUBayern 1947 Hans Ehard CSU 1950 1954 Hans Ehard CSU Berlin 1955 1957 Otto Suhr SPD trotz absoluter SPD Mehrheit 1957 1963 Willy Brandt SPD trotz absoluter SPD Mehrheit 1991 2001 Eberhard Diepgen CDU 2011 2014 Klaus Wowereit SPD 2014 2016 Michael Muller SPD seit 2023 Kai Wegner CDU Brandenburg 1999 2002 Manfred Stolpe SPD 2002 2004 Matthias Platzeck SPD 2009 2013 Matthias Platzeck SPD mit der Linken 2013 2014 Dietmar Woidke SPD mit der LinkenBremen 1995 2005 Henning Scherf SPD 2005 2007 Jens Bohrnsen SPD 2011 2015 Jens Bohrnsen SPD mit den GrunenHamburg seit 2020 Peter Tschentscher SPD mit den GrunenHessen 1946 1950 Christian Stock SPD 2019 2022 Volker Bouffier CDU mit den Grunen seit 2022 Boris Rhein CDU mit den GrunenMecklenburg Vorpommern 1994 1998 Berndt Seite CDU 2006 2008 Harald Ringstorff SPD 2008 2016 Erwin Sellering SPD Niedersachsen 1965 1970 Georg Diederichs SPD 2017 2022 Stephan Weil SPD Rheinland Pfalz 1948 1951 Peter Altmeier CDU Saarland 2012 2018 Annegret Kramp Karrenbauer CDU 2018 2022 Tobias Hans CDU Sachsen 2004 2008 Kabinett Milbradt II CDU SPD 2008 2009 Kabinett Tillich I CDU SPD 2014 2017 Kabinett Tillich III CDU SPD 2017 2019 Kabinett Kretschmer I CDU SPD Sachsen Anhalt 2006 2011 Kabinett Bohmer II CDU SPD 2011 2016 Kabinett Haseloff I CDU SPD Schleswig Holstein 2005 2009 Peter Harry Carstensen CDU seit 2022 Daniel Gunther CDU mit den GrunenThuringen 1994 1999 Bernhard Vogel CDU Osterreich BearbeitenBundesregierung Bearbeiten In Osterreich ist die Grosse Koalition aus der konservativen OVP und der sozialdemokratischen SPO die am langsten regierende Koalitionsform der Nachkriegszeit Seit 1945 gab es nur zwischen den Jahren 1966 und 1987 sowie 2000 und 2007 keine Grosse Koalition auf Bundesebene Vom 11 Janner 2007 bis zum 18 Dezember 2017 gab es in Osterreich wieder eine Grosse Koalition die nach den Nationalratswahlen 2008 und 2013 fortgesetzt wurde Siehe auch Zweite Republik seit 1945 im Artikel Bundesregierung Osterreich Grosse Koalitionen gab es auf Bundesebene zwischen 1945 und 1966 unter den konservativen Bundeskanzlern Leopold Figl bis 1953 Julius Raab 1953 1961 Alfons Gorbach 1961 1964 und Josef Klaus 1964 1966 Ab 1987 gab es SPO OVP Koalitionen unter den sozialdemokratischen Kanzlern Franz Vranitzky 1987 1997 Viktor Klima 1997 2000 Alfred Gusenbauer 2007 2008 Werner Faymann 2008 2016 und Christian Kern Mai 2016 Dezember 2017 Bis auf die sehr kurze Legislaturperiode zwischen Herbst 1994 und 1995 hatten alle Grosse Koalitionen vor 2008 auch jeweils die notwendige Zweidrittelmehrheit im Parlament zum Beschluss von Verfassungsgesetzen Bundeslander Bearbeiten Auch Regierungen osterreichischer Bundeslander waren und sind haufig Grosse Koalitionen oftmals bedingt durch das von der jeweiligen Landesverfassung vorgeschriebene Proporzsystem das nach wie vor in einigen der osterreichischen Bundeslander fur die Regierungsbildung gilt Beispiele Steiermark 2005 2010 Landesregierung Voves I 2010 2015 Landesregierung Voves II unter SPO Fuhrung Proporzsystem seit 2015 Landesregierung Schutzenhofer I Schutzenhofer II bzw Drexler unter OVP Fuhrung Niederosterreich unter OVP Fuhrung Proporzsystem In Salzburg und Tirol gibt es seit 2013 keine Grossen Koalitionen mehr Siehe auch Liste der osterreichischen LandeshauptleuteSchweiz BearbeitenDie Schweiz besitzt anders als die meisten anderen Demokratien keine Konkurrenz sondern eine Konkordanzdemokratie Deren Merkmale sind vor allem Die Schweizer Regierung besteht nicht aus einem Koalitionsbundnis mehrerer Parteien dem im Parlament eine Opposition gegenubersteht sondern sie setzt sich proportional aus Mitgliedern aller grosseren Parteien zusammen die zusammen eine Mehrheit der Wahlerschaft reprasentieren siehe auch Zauberformel Die Politik der Regierung wird von den Parlamentsfraktionen der Regierungsparteien immer nur von Fall zu Fall unterstutzt sodass sich diese grosseren Parteien zugleich in der Regierung und in der Opposition befinden Bulgarien BearbeitenZwischen 2005 und 2009 bestand zwischen der Bulgarischen Sozialistischen Partei der Nationalen Bewegung Simeon der Zweite und der Bewegung fur Rechte und Freiheiten eine Grosse Koalition im bulgarischen Parlament Griechenland BearbeitenIn Griechenland herrschte 1967 1974 eine Militardiktatur Nach Wiedereinfuhrung der Demokratie kristallisierten sich die Parteien PASOK und Nea Dimokratia als die beiden grossen Parteien heraus Bis 2011 kam es zu keiner grossen Koalition Im November 2011 bot nach fast zweijahrigem Kampf gegen die griechische Finanzkrise die auch Teil einer Eurokrise ist der bis dahin regierende Ministerprasident Giorgos Andrea Papandreou seinen Rucktritt an Der griechische Staatsprasident wirkte massiv auf die beiden Parteien ein bis zu Neuwahlen eine Grosse Koalition zu bilden Kai Strittmatter Suddeutsche Zeitung kommentierte Die Fuhrer der beiden grossen Parteien Pasok und Nea Dimokratia haben sich vor der Einigung am Sonntag erneut gestritten wie zwei kleine Jungs um ihr Spielzeug so als drohe ihrem Land nicht in wenigen Tagen der Bankrott so als hatten sie noch einen Rest von Glaubwurdigkeit ubrig den sie verspielen konnten Sie haben ihn nicht 9 Island BearbeitenNach der Parlamentswahl in Island 2007 bestand nach zwolf Jahren liberal konservativer Regierung eine Grosse Koalition aus der konservativen Unabhangigkeitspartei und der sozialdemokratischen Allianz Diese hielt allerdings nur zwei Jahre lang Nach der Parlamentswahl in Island 2013 kam es mit der Koalition von Unabhangigkeitspartei und Fortschrittspartei erneut zu einer Grossen Koalition Italien Bearbeiten Hauptartikel Kabinett Letta und Kabinett RenziJapan BearbeitenIn Japan wurde angesichts der wiederholten politischen Lahmung des Landes in den letzten Jahrzehnten Nejire Kokkai immer wieder die Bildung einer Grossen Koalition 大連立 dairenritsu der Liberaldemokratischen Partei LDP mit der jeweils grossten Oppositionspartei ins Spiel gebracht Historisch wurde wahrend der Besatzungszeit nach dem Pazifikkrieg uber eine Grosse Koalition zwischen Liberaler Partei Japans LPJ und Sozialistischer Partei Japans SPJ verhandelt Erstmals verwirklicht wurde eine grosse Koalition aber erst ab 1994 zwischen LDP und SPJ im Kabinett Murayama wobei die SPJ allerdings bereits 1993 nur noch knapp zweitstarkste Partei geworden war wahrend ihrer Regierungsbeteiligung zahlreiche Abgeordnete verlor im Unterhaus von 70 1993 auf 30 vor den Wahlen 1996 und nach den Wahlen 1996 als sie noch mal die Halfte ihrer Unterhausmandate verlor als kleine Sozialdemokratische Partei aus der Regierungskoalition ausschied In spateren Jahren diskutierte die LDP mehrfach uber eine Grosse Koalition insbesondere mit der Neuen Fortschrittspartei von Ichirō Ozawa 1996 und der Demokratischen Partei unter Ichirō Ozawa 2007 sowie nach dem Grossen Ostjapanischen Erdbeben 2011 unter Naoto Kan diese Gesprache erreichten aber nicht den Status konkreter Koalitionsverhandlungen Luxemburg BearbeitenIn Luxemburg gibt es den Begriff der Grossen Koalition nicht Dort stellte die konservative Christlich Soziale Volkspartei in den letzten Jahrzehnten immer die grosste Fraktion Von 1979 bis 2013 stellte diese Partei den Premierminister und hatte dabei stets die zweitstarkste Partei als Koalitionspartner Zwischen 1999 und 2004 war die liberale Demokratesch Partei zweitstarkste Partei zwischen 1979 und 1999 sowie zwischen 2004 und 2013 war es die Letzebuerger Sozialistesch Aarbechterpartei Nach den Wahlen 2013 kam es zu einer Gambia Koalition wodurch die CSV nunmehr der Opposition angehort obwohl sie nach wie vor starkste Partei in der Chambre des Deputes ist Niederlande BearbeitenIn den Niederlanden gibt es den Begriff der Grossen Koalition nicht Gleichwohl waren Christdemokraten und Sozialdemokraten meist die beiden starksten Parteien im Parlament Allerdings gibt es den Christen Democratisch Appel CDA offiziell erst seit 1980 davor war meist die Vorgangerpartei Katholieke Volkspartij KVP starkste Kraft Die Sozialdemokraten der Partij van de Arbeid PvdA waren in der Legislaturperiode 2002 2003 wegen der Lijst Pim Fortuyn nur drittstarkste Fraktion Seit den Wahlen von 2010 und 2012 hat die rechtsliberale VVD die Position der starksten Kraft im rechten Lager wahrend die Christdemokraten zur Mittelpartei herabgesunken sind Fur die 1950er und 1960er Jahre als oftmals mehr Parteien in der Regierung vertreten waren als rechnerisch fur die Mehrheit notig spricht man von den brede cabinetten Kabinetten auf breiter Grundlage Die Zusammenarbeit von KVP und PvdA nannte man rooms rood romisch rot Romisch rote Kabinette gab es unter Willem Drees 1948 1958 und noch einmal kurz 1965 1966 unter dem Katholiken Jo Cals Das Kabinett Cals hatte mit KVP und PvdA eine grosse Mehrheit im Parlament nahm aber noch die protestantische ARP mit hinzu Es endete dramatisch nachdem die KVP Fraktion auf mehr Zuruckhaltung bei den Ausgaben gedrangt hatte sogenannte Nacht von Schmelzer PvdA und KVP arbeiteten von 1973 bis 1977 unter dem PvdA Ministerprasidenten Joop den Uyl zusammen Sie hatten aber keine gemeinsame Mehrheit vertreten waren in der Regierung auch noch eine protestantische eine radikaldemokratische und eine sozialliberale Partei ARP PPR und D66 Uberhaupt war die PvdA zusammen mit PPR und D66 ein lockeres Wahlbundnis eingegangen Das Kabinett litt unter grossen Spannungen vor allem zwischen Ministerprasident Den Uyl und dem KVP Justizminister Dries van Agt Der CDA entstand 1977 zunachst als gemeinsame Wahlliste von KVP und zwei kleineren protestantischen Parteien ARP und CHU Offiziell kam der Zusammenschluss 1980 zustande Gemeinsam in der Regierung vertreten waren CDA und PvdA in den Jahren 1981 1982 Dries van Agt zusammen mit D66 1989 1994 Ruud Lubbers und 2007 2010 Jan Peter Balkenende zusammen mit der ChristenUnie Alle CDA Ministerprasidenten haben damit wahrend eines Teils ihrer Amtszeit mit den Sozialdemokraten regiert Bei den niederlandischen Parlamentswahlen am 12 September 2012 erzielte die VVD die Partei des bisherigen Ministerprasidenten Mark Rutte die meisten und die PvdA die zweitmeisten Stimmen PvdA Vorsitzender Diederik Samsom ausserte Bereitschaft eine stabile Regierung zu bilden 10 Ukraine BearbeitenIn der Ukraine wurde angesichts der anhaltenden politischen Lahmung des Landes immer wieder die Bildung einer Grossen Koalition ukrainisch Shirka Schirka deutsch wortlich Die Breite aus dem Block Julija Tymoschenko und der Partei der Regionen ins Spiel gebracht Presseberichten zufolge standen die Verhandlungen uber eine solche Koalition Anfang Juni 2009 kurz vor dem Abschluss 11 Die Koalition kam jedoch aufgrund tiefer Differenzen zwischen den Blocken nie zustande Siehe auch Liste der Regierungschefs in der UkraineTrivia BearbeitenDer Begriff wurde fruher auch fur ein Bundnis von Staaten verwendet Thomas Mann hat 1915 den Essay Friedrich und die grosse Koalition geschrieben Literatur BearbeitenSebastian Bukow Wenke Seemann Hrsg Die Grosse Koalition Eine Bilanz VS Verlag Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 531 16199 0 Jurgen Dittberner Grosse Koalition 1966 und 2005 in APuZ 35 36 2007 S 11 18 Christoph Egle Reimut Zohlnhofer Hrsg Die Grosse Koalition 2005 2009 VS Verlag Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 531 16796 1 Joachim Samuel Eichhorn Durch alle Klippen hindurch zum Erfolg Die Regierungspraxis der ersten Grossen Koalition 1966 1969 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2009 ISBN 978 3 486 58944 3 Volltext online verfugbar Rezension Lothar Hobelt Hrsg Republik im Wandel Die Grosse Koalition und der Aufstieg der Haider FPO Universitas Verlag Munchen 2001 ISBN 3 8004 1422 8 Benedikt Pott Liebesheirat oder Zwangsehe Regierungsbildungen zwischen CDU CSU und SPD 1966 und 2005 Ein politikwissenschaftlicher Vergleich Muller Saarbrucken 2009 ISBN 978 3 8364 5730 9 Manfried Rauchensteiner Die Zwei Die Grosse Koalition in Osterreich 1945 1966 Osterreichischer Bundesverlag Wien 1987 ISBN 3 215 06433 2 Paulina Starski Die Grosse Koalition als Problem des Verfassungsrechts Recht auf effektive Opposition vs Gleichheit der Abgeordneten In Die offentliche Verwaltung DOV 18 750 761 2016 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Grosse Koalition Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary GroKo Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten vgl Gerd Strohmeier 2009 Grosse Koalitionen in Deutschland und Osterreich Memento des Originals vom 29 April 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zpol nomos de PDF 969 kB in Zeitschrift fur Politikwissenschaft 2009 1 S 8 Hans Peter Schwarz Adenauer Der Staatsmann 1952 1967 Stuttgart 1991 S 801 805 Kurt Klotzbach Der Weg zur Staatspartei Programmatik praktische Politik und Organisation der deutschen Sozialdemokratie 1945 bis 1965 Berlin Bonn 1982 S 524 525 PHOENIX Runde vom 30 November 2006 Liebesheirat oder Zwangsehe Die Grosse Koalition damals und heute vom 30 November 2006 Wolfgang Renzsch Landerfinanzausgleich in Historisches Lexikon Bayerns Abruf am 21 Marz 2016 Mitgliederentscheid Sozialdemokraten stimmen fur Grosse Koalition In Spiegel Online 14 Dezember 2013 abgerufen am 14 Dezember 2013 Merkel verkundet GroKo 2013 Grosse Koalition aus CDU CSU und SPD In trendjam de 16 Dezember 2013 abgerufen am 17 Dezember 2013 Ein Mann ein Wort Das Wort GroKo gibt es schon seit 44 Jahren WELT In welt de Abgerufen am 1 Februar 2018 Renaissance des Ensemblekabaretts An eine gemeinsame Sache glauben In deutschlandfunk de Abgerufen am 1 Februar 2018 um Minute 50 v H Bankrott der politischen Klasse Wahlen in den Niederlanden Europafreundliche Parteien gewinnen Mehrheit Spiegel Online vom 12 September 2012 NEWSru ua Yanukovich otkryl karty peregovory s BYuT na finishnoj pryamoj ostalos reshit detali Memento vom 11 Juni 2009 im Internet Archive Worter des Jahres der Gesellschaft fur deutsche Sprache Aufmupfig 1971 Szene 1977 Konspirative Wohnung 1978 Holocaust 1979 Rasterfahndung 1980 Nulllosung 1981 Ellenbogengesellschaft 1982 Heisser Herbst 1983 Umweltauto 1984 Glykol 1985 Tschernobyl 1986 AIDS Kondom 1987 Gesundheitsreform 1988 Reisefreiheit 1989 Die neuen Bundeslander 1990 Besserwessi 1991 Politikverdrossenheit 1992 Sozialabbau 1993 Superwahljahr 1994 Multimedia 1995 Sparpaket 1996 Reformstau 1997 Rot Grun 1998 Millennium 1999 Schwarzgeldaffare 2000 Der 11 September 2001 Teuro 2002 Das alte Europa 2003 Hartz IV 2004 Bundeskanzlerin 2005 Fanmeile 2006 Klimakatastrophe 2007 Finanzkrise 2008 Abwrackpramie 2009 Wutburger 2010 Stresstest 2011 Rettungsroutine 2012 GroKo 2013 Lichtgrenze 2014 Fluchtlinge 2015 postfaktisch 2016 Jamaika Aus 2017 Heisszeit 2018 Respektrente 2019 Corona Pandemie 2020 Wellenbrecher 2021 Zeitenwende 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosse Koalition amp oldid 238036067