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Die Sozialdemokratische Partei in der DDR SDP ab Januar 1990 SPD war eine politische Partei die in der Wendezeit in der Deutschen Demokratischen Republik DDR entstand Sie wurde am 7 Oktober 1989 in Schwante bei Berlin gegrundet und vereinigte sich am 26 September 1990 in Berlin mit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD Sozialdemokratische Partei in der DDREhren vorsitzender Willy BrandtGrundung 7 Oktober 1989Grundungs ort Schwante bei BerlinFusion 26 September 1990 aufgegangen in SPD Haupt sitz BerlinAus richtung SozialdemokratieFarbe n rotMindest alter 18 JahreGrundungsgebaude in Schwante Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Siehe auch 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Tafel am Grundungsgebaude nbsp SDP Anhanger auf einer Montagsdemonstration in LeipzigSeit der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED im April 1946 gab es in der sowjetischen Besatzungszone und in der spateren DDR keine Sozialdemokratische Partei mehr Eine solche Neugrundung war erst moglich in der Wendezeit Die Hauptinitiatoren waren zwei evangelische Theologen Martin Gutzeit und Markus Meckel die die inhaltliche und organisatorische Vorarbeit leisteten Im April 1989 wurde ein erster Entwurf fur einen Grundungsaufruf verfasst der am 26 August in der Berliner Golgathagemeinde vorgestellt wurde Dieser Aufruf war von Gutzeit Meckel dem Studentenpfarrer Arndt Noack und dem Regisseur Ibrahim Bohme unterschrieben Auf der Grundungsversammlung der Partei im Pfarrhaus in Schwante nahmen zwischen 40 und 50 Personen teil unter anderem Angelika Barbe Ibrahim Bohme Konrad Elmer Martin Gutzeit Stephan Hilsberg Torsten Hilse Thomas Kruger Sabine Leger Markus Meckel Annemarie und Matthias Muller Arndt Noack Steffen Reiche und Reiner Ruhle Zum Ersten Sprecher der Partei wurde der Programmierer Stephan Hilsberg gewahlt Geschaftsfuhrer wurde Ibrahim Bohme In der Zeit zwischen Oktober und Dezember 1989 wurden in verschiedenen Stadten Regionalgruppen der SDP gegrundet Die SDP bekam zwei Sitze am Zentralen Runden Tisch der DDR Ab dem 13 Januar 1990 fuhrte die Partei nach einem Beschluss der 1 Delegiertenkonferenz in Berlin die Abkurzung SPD was eine Hinwendung zur westdeutschen Sozialdemokratie verdeutlichte Den Vorschlag zu dieser Anderung hatte der geschaftsfuhrende Ausschuss der SDP der Parteibasis bereits am 7 Dezember 1989 unterbreitet In diese Zeit fallt die Grundung der Bezirks und Regionalverbande der Partei Am 29 Januar entsandte die SPD der DDR mit Walter Romberg einen Vertreter als Minister ohne Geschaftsbereich in die Regierung von Hans Modrow Der erste Parteitag vom 22 bis 25 Februar in Leipzig brachte zum einen die Wahl des ersten Parteivorstandes Ibrahim Bohme wurde am 23 Februar zum Vorsitzenden gewahlt Weiterhin wurde auf diesem Parteitag das Grundsatzprogramm und ein Statut der SPD der DDR beschlossen Schliesslich ist diese Sitzung drei Wochen vor der Wahl zur Volkskammer am 18 Marz als eine Art Wahlparteitag zu werten Auf demselben Parteitag wurde am 24 Februar auch Willy Brandt zum Ehrenvorsitzenden der SPD der DDR gewahlt Die Volkskammerwahl brachte eine Enttauschung fur die Sozialdemokraten Statt wie erhofft mit einer absoluten Mehrheit zog die SPD mit 21 7 Prozent der Stimmen in das Parlament ein Die besten Ergebnisse erreichte sie in den Bezirken Berlin 34 9 Potsdam 34 4 und Frankfurt Oder 31 9 Das weitaus schlechteste Ergebnis erzielten die Sozialdemokraten im Bezirk Dresden mit 9 7 Nach internen Debatten einigte man sich darauf in Koalitionsverhandlungen mit den Wahlsiegern der Allianz fur Deutschland aus CDU DSU und Demokratischem Aufbruch sowie dem Bund Freier Demokraten einzutreten In die Zeit der Koalitionsverhandlungen fiel die Enttarnung des Vorsitzenden Ibrahim Bohme als langjahriger Mitarbeiter des Ministeriums fur Staatssicherheit durch das Nachrichtenmagazin Der Spiegel Obwohl er alle Vorwurfe dementierte trat er am 1 April von allen seinen Parteiamtern zuruck 1992 wurde er aus der SPD ausgeschlossen Am 8 April wurde Markus Meckel zum Interims Vorsitzenden der SPD der DDR bestimmt bis auf einem Sonderparteitag in Halle Saale am 9 Juni Wolfgang Thierse zum Vorsitzenden gewahlt wurde Vom 12 April bis zum 20 August 1990 war die SPD der DDR an der Regierung des Christdemokraten Lothar de Maiziere mit sechs Ministern beteiligt die bekanntesten Namen waren dabei Markus Meckel Ausseres Regine Hildebrandt Soziales und Walter Romberg Finanzen Reinhard Hoppner wurde Vizeprasident der Volkskammer Am 15 August kundigte Ministerprasident Lothar de Maiziere die Entlassung einiger Minister an darunter mit Romberg ein SPD Minister Daraufhin zog am 20 August die SPD ihre Minister und Staatssekretare aus der Regierung ab und beendete die Koalition Auf dem Parteitag am 26 September 1990 vereinigte sich die SPD der DDR sieben Tage vor der Deutschen Wiedervereinigung mit der westdeutschen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD Literatur BearbeitenHenrik Bispinck SDP Grundung In Erinnerungsorte der Sozialdemokratie Hrsg v Archiv der Sozialen Demokratie der Friedrich Ebert Stiftung Bonn 2012 fes de Peter Gohle Von der SDP Grundung zur gesamtdeutschen SPD Die Sozialdemokratie in der DDR und die Deutsche Einheit 1989 90 Verlag J H W Dietz Bonn 2014 ISBN 978 3 8012 4227 5 Wolfgang Grof In der frischen Tradition des Herbstes 1989 Die SDP SPD in der DDR Von der Grundung uber die Volkskammerarbeit zur deutschen Einheit Hrsg Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich Ebert Stiftung 3 Auflage 1996 ISBN 3 86077 521 9 ISSN 1431 6080 fes de PDF 308 kB abgerufen am 7 Oktober 2008 Wolfgang Herzberg Patrik von zur Muhlen Hrsg Auf den Anfang kommt es an Sozialdemokratischer Neubeginn in der DDR 1989 J H W Dietz Verlag Bonn 1993 ISBN 3 8012 0198 8 Das Geschaft erleichtert In Der Spiegel Nr 46 1989 S 50 53 online Siehe auch BearbeitenGeschichte der Deutschen Demokratischen Republik Geschichte der deutschen SozialdemokratieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Sozialdemokratische Partei in der DDR Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien SDP beim Deutschen Historischen Museum Dokumente zum Thema SDP Reproduktion eines SDP Flugblattes aus der Leipziger Montagsdemonstration Vorstand der SDP teilt die Grundung vom 7 Oktober 1989 in Schwante mit Normdaten Korperschaft GND 5011223 5 lobid OGND AKS VIAF 268374763 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sozialdemokratische Partei in der DDR amp oldid 234065546