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Ost Berlin auch Ostberlin oder Berlin Ost ist eine Bezeichnung fur den Teil Gross Berlins der nach der Besetzung der Stadt im Jahr 1945 durch die Siegermachte des Zweiten Weltkriegs bis 1990 den Sowjetischen Sektor bildete BasisdatenVerwaltungssitz Ost BerlinFlagge Wappen Das Wappen Gross Berlins seit 1935 war auch Wappen Ost Berlins Flache 403 km 1 Einwohner 1 279 212 1989 1 Kfz Kennzeichen IKarteNachdem die Rote Armee der Sowjetunion nach der Schlacht um Berlin das gesamte Gebiet Berlins erobert hatte zog sie sich aufgrund der Beschlusse der Konferenz von Jalta im Sommer 1945 aus den westlichen der daraus konstituierten Sektoren zuruck Geographisch erstreckte sich Ost Berlin mit geringen Abweichungen auf die Gebiete der heutigen Bezirke Treptow Kopenick Marzahn Hellersdorf Lichtenberg Pankow sowie der Ortsteile Mitte und Friedrichshain Der Begriff Ost Berlin diente im westlichen Sprachgebrauch auch zur Abgrenzung des Sowjetischen gegenuber dem Amerikanischen Franzosischen und Britischen Sektor die gemeinsam als West Berlin bezeichnet wurden Ost Berlin war das Verwaltungszentrum der Sowjetischen Besatzungszone SBZ und spater nach der Grundung der DDR Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik Teil des amtlichen Sprachgebrauchs war der Begriff Ost Berlin hingegen weder in der alten Bundesrepublik noch in der DDR Die offizielle Eigenbezeichnung wurde infolge der Teilung der Stadt 1948 zu Demokratischer Sektor von Berlin auch Demokratisches Berlin nach Errichtung der Berliner Mauer zu Berlin Hauptstadt der DDR bzw Berlin geandert Im amtlichen Sprachgebrauch in der DDR setzte es sich bis in die 1970er Jahre verstarkt durch nur dem Westteil der Stadt eine separate Bezeichnung Westberlin zu geben den Ostteil jedoch kurz als Berlin zu bezeichnen siehe Kapitel Begriffsproblematik Volkerrechtlich war der Sowjetische Sektor Berlins Teil der Viersektorenstadt unter Hoheit der vier Machte Vereinigte Staaten Sowjetunion Vereinigtes Konigreich und Frankreich damit gehorte der ostliche Teil Berlins nach westlicher Auffassung nie zur SBZ oder zur DDR Die unterschiedlichen Auffassungen zum Status von Ost Berlin waren Gegenstand der Berlin Frage sie hatten aber spatestens ab den 1970er Jahren in der Praxis nur noch geringe Bedeutung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Statusfragen 1 2 Oberburgermeister 1 3 Erste Sekretare der SED Bezirksleitung 1 4 Stadtkommandanten 2 Begriffsproblematik 3 Struktur Ost Berlins 4 Bevolkerung 5 Stadtbezirke 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte Berlins Ost Berlin wahrend der Teilung Die vier Sektoren Berlins Karte der geteilten Stadt Der zerstorte Potsdamer Platz 1945 Blick aus West Berlin auf die Berliner Mauer 1986 Lohmuhlenstrasse in Alt Treptow mit Hinterlandmauer Die Karl Liebknecht Strasse mit dem Berliner Fernsehturm im Hintergrund und rechts dem Palast der Republik Sommer 1989 Schild eines Taxiunternehmens in Wilmersdorf mit dem Angebot Ostberlinfahrten Soldaten der NVA in Ost Berlin Sommer 1990 S Bahn Fahrkarte der BVBStatusfragen Bearbeiten Mit dem Londoner Protokoll vom November 1944 beschlossen die Vereinigten Staaten die Sowjetunion und das Vereinigte Konigreich Deutschland nach der bedingungslosen Kapitulation in zunachst drei Besatzungszonen aufzuteilen und in ein besonderes Berliner Gebiet das gemeinsam von den drei Machten besetzt wird Spater kam als vierte Macht noch Frankreich hinzu gemeinsam die Alliierten oder Vier Machte Fur Gesamt Berlin wurde im Mai durch die Sowjetunion eine Regierung mit der Bezeichnung Magistrat von Gross Berlin eingesetzt Magistrat Werner Am 5 Juni 1945 stellten die Alliierten die gemeinsame Besetzung Berlins nochmals fest 2 Am 11 Juli nahm der Alliierte Kontrollrat seine Arbeit auf Die Westmachte hatten vorgeschlagen ihn im ehemaligen Reichsluftfahrtministerium in der Leipziger Strasse anzusiedeln doch die Sowjetische Militaradministration in Deutschland SMAD verhinderte dass irgendwelche Vier Machte Einrichtungen in Ost Berlin Gebaude erhielten An der Leipziger Strasse wurden stattdessen die deutschen Zentralverwaltungen fur die SBZ untergebracht wodurch diese institutionell eng mit Ost Berlin verbunden wurde Auch wirtschaftlich behandelte die SMAD Ost Berlin und ihre Zone als Einheit obwohl der Verkehr an der Stadtgrenze bis 1977 kontrolliert wurde 3 Die damaligen ostlichen Bezirke Mitte Prenzlauer Berg Friedrichshain Pankow Weissensee Lichtenberg Treptow und Kopenick bildeten fortan den Sowjetischen Sektor von Gross Berlin Im Juni 1948 verliess der sowjetische Vertreter die Alliierte Kommandantur und in den Folgemonaten zerbrach die gemeinsame Verwaltung Berlins Im sowjetischen Sektor wurde eine separate Stadtregierung eingesetzt die sich jedoch weiterhin als Magistrat von Gross Berlin bezeichnete spater auch mit dem Zusatz Demokratischer Sektor Nach Artikel 23 des Grundgesetzes alter Fassung sollte das Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland auch fur ein Land Gross Berlin gelten Die Sowjetunion lehnte jedoch eine Anwendung des Grundgesetzes auf ihren Sektor Berlins ab und in den anderen Sektoren konnte es durch den Vorbehalt der Westalliierten nur eine eingeschrankte Gultigkeit entfalten In der sowjetischen Besatzungszone wurde am 7 Oktober 1949 dem Tag der Republik durch die provisorische Volkskammer fur die Lander Sachsen Sachsen Anhalt Thuringen Brandenburg und Mecklenburg die gesamtdeutsch konzipierte Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik in Kraft gesetzt und somit die Deutsche Demokratische Republik gegrundet In Art 2 dieser Verfassung wurde bestimmt Die Hauptstadt der Republik ist Berlin ein Hinweis auf die ursprunglich erhoffte gesamtdeutsche Staatsgrundung Der sowjetische Sektor von Berlin gehorte aufgrund des Viermachte Status der Stadt nicht zur SBZ und wurde zunachst auch kein konstitutiver Bestandteil der DDR Deren Verfassungsorgane hatten dort keine direkte Gewalt Gesetze der DDR erlangten nur mittelbar nach Ubernahme durch den Magistrat dort ihre Gultigkeit Ost Berlin konnte in die Gesetzgebungsorgane der DDR nur Abgeordnete mit beratender Stimme und ohne direkte Wahl entsenden 4 5 Die Bindung an die DDR war allerdings von Beginn an sehr eng allein schon durch die Tatsache dass sie ihren Regierungssitz in Ost Berlin nahm und ganz Berlin als ihre Hauptstadt proklamiert hatte Dennoch achteten sowohl die Regierung der DDR als auch die SMAD auf die formale Aufrechterhaltung des Sonderstatus Berlins um einen Anspruch auf die Regierungsgewalt uber ganz Berlin erheben zu konnen Denn schon seit 1948 vertrat die Sowjetunion entgegen dem Londoner Protokoll die Auffassung dass ganz Berlin Teil der SBZ ware allerdings unter gemeinsamer Verwaltung der Vier Machte Dazu kam die Erkenntnis dass die Berlin Frage einen wichtigen Punkt fur eine angestrebte Wiedervereinigung bilden konnte Die DDR ergriff daher aus Rucksicht auf die schwierige volkerrechtliche Lage zunachst nur vorsichtige Massnahmen um Ost Berlin enger einzubinden Seit Oktober 1953 wurden zum Beispiel auch in Ost Berlin Personalausweise der DDR ausgegeben 6 Von 1956 an veranstalteten die Kampfgruppen der Arbeiterklasse und die neu gegrundete Nationale Volksarmee NVA Militarparaden in Ost Berlin Die Botschafter der Westmachte protestierten bei ihrem sowjetischen Kollegen weil Kontrollratsgesetz Nr 43 das in Berlin noch gelte Deutschen das Tragen von Waffen verbot Botschafter Georgi Maximowitsch Puschkin verwies sie an die Regierung der DDR Der Sitz des Ministeriums fur Nationale Verteidigung der DDR wurde von Anfang an ausserhalb Berlins in Strausberg errichtet 7 Im Januar 1957 kam es zu einem wichtigen Schritt bei der Integration Ost Berlins in die DDR Die Volksvertretung und der Magistrat ubernahmen die DDR Gesetze uber die ortlichen Organe der Staatsmacht und uber die Rechte und Pflichten der Volkskammer gegenuber den ortlichen Volksvertretungen Dadurch wurde der Magistrat dem Ministerrat der DDR unterstellt und die Volkskammer erhielt die Aufsicht uber die Ost Berliner Volksvertretung die in Stadtverordnetenversammlung umbenannt wurde Zugleich spitzte sich der Streit um den Status Berlins zu Die Sowjetunion forderte am 27 November 1958 mit dem Chruschtschow Ultimatum Berlin Krise die Umwandlung West Berlins in eine freie Stadt als sogenannte besondere politische Einheit 8 In dieser und einer weiteren Note aus dem Jahr 1959 erklarte sie die Londoner Protokolle der Siegermachte uber die gemeinsame Besetzung Berlins seien nicht mehr gultig Die Westalliierten lehnten diese Vorstellungen aber ab und beharrten auf dem Viermachte Status ganz Berlins 9 Mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 wurde die Spaltung Berlins zementiert und weitere Massnahmen zur Integration Ost Berlins in die DDR folgten bald Der Staatsrat stellte Ost Berlin im September desselben Jahres mit den Bezirken in der DDR gleich 10 Die im Januar 1962 neu eingefuhrte Wehrpflicht in der DDR erstreckte sich auch auf die Einwohner Ost Berlins Im August 1962 wurde die sowjetische Stadtkommandantur in Ost Berlin aufgelost und durch einen Stadtkommandanten der NVA ersetzt Die Wahlberechtigten in Ost Berlin nahmen 1968 auch an der Volksabstimmung uber die neue Verfassung der DDR teil die dadurch auch im Ostsektor von Berlin direkte Geltungskraft entfaltete Nach langeren Verhandlungen wurde im September 1971 das Vier Machte Abkommen uber Berlin unterzeichnet das unter anderem die Art der Verbindungen West Berlins zur Bundesrepublik regelte Durch das Abkommen entspannte sich der Konflikt um Berlin in der Folgezeit zusehends Die Praambel und der allgemeine Teil dieses Vertrages bekraftigten den Viermachte Status fur Berlin die Formulierungen liessen aber Interpretationsspielraum In der Auslegung durch die DDR und die Sowjetunion bezogen sich die Bestimmungen einzig auf West Berlin Sie vertraten nun nicht weiter den Anspruch auf Berlin als Ganzes und sahen Ost Berlin als eigenstandige Stadt und Hauptstadt der DDR an Die Westmachte dagegen sahen den Viermachte Status von Gross Berlin als nicht beruhrt an auch wenn sie anerkannten dass Ost Berlin Sitz der Regierung der DDR war 11 Nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur DDR 1974 siedelten sie daher ihre Botschaften dort an und nicht wie zwischenzeitlich uberlegt worden war in Potsdam Der weiterhin bestehenden westlichen Rechtsauffassung dass Ost Berlin kein integrierter Bestandteil der DDR sei wurde dadurch genuge getan dass die Botschaften amtlich bei der DDR und nicht wie sonst ublich in Berlin hiessen Diese Rechtsauffassung war der Grund dass Staatsbesuche von Bundeskanzlern in der DDR nicht in Ost Berlin stattfanden sondern in Erfurt wo Willy Brandt 1970 vom Ministerprasidenten der DDR Willi Stoph empfangen wurde oder am Werbellinsee und in Gustrow wo sich Helmut Schmidt 1981 mit Honecker traf Die Tatsache dass der Weg dazwischen uber den Berliner Ring und damit fur wenige Kilometer durch Berliner Stadtgebiet fuhrt machte den Beamten im Bundeskanzleramt die die Reise vorbereiteten erhebliches Kopfzerbrechen 12 Nach der Volkskammerwahl von 1976 erhielten die aus Ost Berlin entsandten Abgeordneten keine gesonderten Ausweise mehr Der Magistrat von Ost Berlin stellte im Herbst 1976 die Herausgabe des Verordnungsblattes fur Gross Berlin ein Somit erlangten Gesetze der DDR nun direkt und ohne Ubernahme ihre Gultigkeit in der Stadt Die DDR leitete aus dem angenommenen Umstand die drei Westmachte hatten in ihren Sektoren lediglich vertraglich eingeraumte Verwaltungsbefugnisse erhalten nicht aber originare Rechte erworben ihren Anspruch ab dass ganz Berlin zur Sowjetischen Besatzungszone gehort habe und demzufolge Ost Berlin als Hauptstadt zu ihrem Staatsgebiet gehorte 13 Anfang 1977 legte die Ost Berliner Verwaltung den Namen Magistrat von Gross Berlin ab und nannte sich fortan Magistrat von Berlin Hauptstadt der DDR Zugleich wurde die Visumpflicht fur Auslander bei Tagesfahrten nach Ost Berlin eingefuhrt und die Kontrollposten an den Ausfallstrassen zum Gebiet der DDR abgeschafft Nach der 1979 erfolgten Anderung des Wahlgesetzes 14 wurden bei den Volkskammerwahlen seit 1981 auch die Ost Berliner Abgeordneten direkt gewahlt Der Ostteil Berlins war nun de facto vollstandig in die DDR integriert Nach Ansicht des West Berliner Rechtswissenschaftlers Dieter Schroder kaschierte die DDR Regierung mit diesen und anderen Massnahmen dass auch fur Ost Berlin de jure weiterhin der Viermachte Status galt was von den Westmachten weitgehend toleriert wurde solange sie ihre Sonderrechte etwa das Prasenzrecht um sich frei im Sowjetischen Sektor zu bewegen behielten 15 Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung trat am 3 Oktober 1990 in Ost Berlin das Grundgesetz in Kraft und es wurde Teil des Landes Berlin Durch eine Erklarung zum Zwei plus Vier Vertrag suspendierten die Alliierten zum selben Tag ihre Vorrechte bezuglich Berlins 16 Der Zwei plus Vier Vertrag vom 12 September 1990 bestimmte Das vereinte Deutschland wird die Gebiete der Bundesrepublik Deutschland der Deutschen Demokratischen Republik und ganz Berlins umfassen Art 1 Abs 1 Satz 1 Vertrag uber die abschliessende Regelung in Bezug auf Deutschland Berlin war ein verfassungsmassiger Bestandteil des wiedervereinigten Deutschland geworden Oberburgermeister Bearbeiten Oberburgermeister Partei Zeitraum BemerkungenFriedrich Ebert jun SED 30 November 1948 5 Juli 1967Herbert Fechner SED 5 Juli 1967 11 Februar 1974Erhard Krack SED 11 Februar 1974 15 Februar 1990Ingrid Pankraz PDS 15 Februar 1990 23 Februar 1990 kommissarischChristian Hartenhauer PDS 23 Februar 1990 30 Mai 1990Tino Schwierzina SPD 30 Mai 1990 11 Januar 1991Thomas Kruger SPD 11 Januar 1991 24 Januar 1991 kommissarischErste Sekretare der SED Bezirksleitung Bearbeiten Erste Sekretare ZeitraumHans Jendretzky 1948 1953Alfred Neumann 1953 1957Hans Kiefert 1957 1959Paul Verner 1959 1971Konrad Naumann 1971 1985Gunter Schabowski 1985 1989Heinz Albrecht 1989Stadtkommandanten Bearbeiten Stadtkommandant Armee ZeitraumNikolai Bersarin GSSD 2 Mai 1945 16 Juni 1945Alexander Gorbatow GSSD 17 Juni 1945 19 November 1945Dmitri Smirnow GSSD 19 November 1945 1 April 1946Alexander Kotikow GSSD 1 April 1946 7 Juni 1950Sergei Dengin GSSD 7 Juni 1950 April 1953Pjotr Dibrowa GSSD April 1953 23 Juni 1956Andrei Tschamow GSSD 28 Juni 1956 26 Februar 1958Matwei Sacharow GSSD 26 Februar 1958 9 Mai 1961Andrei J Solowjow GSSD 9 Mai 1961 22 August 1962Helmut Poppe NVA 22 August 1962 31 Mai 1971Artur Kunath NVA 1 Juni 1971 31 August 1978Karl Heinz Drews NVA 1 September 1978 31 Dezember 1989Wolfgang Dombrowski NVA 1 Januar 1990 30 September 1990Detlef Wendorf NVA 1 Oktober 1990 2 Oktober 1990Begriffsproblematik Bearbeiten Demokratischer Sektor Ende Anfang Markierung der Sektorengrenze am Stettiner Fussgangertunnel Gartenstrasse Schild am Grenzubergang Bornholmer Strasse bis 1990Die beiden Teile Berlins wurden wahrend des Kalten Krieges zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich bezeichnet Diese Thematik war ideologisch aufgeladen und von wechselnden aussen und innenpolitischen Zielsetzungen bestimmt Als geografische Ortsbezeichnung bezog man sich jedoch immer auf die Stadt als Ganzes und in allen amtlichen Dokumenten wurde in diesem Zusammenhang nur Berlin verwendet zum Beispiel in Urkunden oder als Geburtsort Wollte man sich im sonstigen Sprachgebrauch explizit auf Ost Berlin beziehen so ergab sich dies entweder aus dem Kontext oder durch besondere Zusatze In West Berlin und der Bundesrepublik lautete die offizielle Bezeichnung Berlin Ost 1960 empfahl eine Kommission des Senats von Berlin die Bezeichnung Ost Berlin fur den nichtamtlichen Gebrauch die auch spater vom westdeutschen Duden ubernommen wurde Diese Bezeichnung hat sich heute in wissenschaftlichen Veroffentlichungen durchgesetzt In Literaturlisten ist als Verlagsort auch Berlin DDR gebrauchlich Umgangssprachlich wurde auch Sowjetsektor Ostsektor und Ostberlin genutzt Bei amtlichen Veroffentlichungen der DDR wechselte die Sprachregelung haufiger Das Statistische Jahrbuch der DDR bezeichnete den Ostsektor bis 1955 als Gross Berlin Demokratischer Sektor bis 1957 als Berlin demokratischer Sektor bis 1961 als Demokratisches Berlin und anschliessend als Hauptstadt Berlin Auch die Bezeichnung Berlin Hauptstadt der DDR war eine offizielle Bezeichnung der DDR In amtlichen Verlautbarungen und im Kartenmaterial der DDR war haufig nur von Berlin die Rede wahrend man die Westsektoren als Westberlin ohne Bindestrich bezeichnete Struktur Ost Berlins Bearbeiten Der Palast der Republik in den 1970er Jahren Netz der S und U Bahnen in Ost Berlin 1984Ost Berlin umfasste eine Flache von 403 Quadratkilometern Das Zentrum bildete das bauliche Ensemble um den Alexanderplatz im damaligen Stadtbezirk Mitte Eines der markantesten Wahrzeichen war der dort gelegene Berliner Fernsehturm Auf dem Platz selbst lag mit der Urania Weltzeituhr ein wichtiger Treffpunkt Als Verwaltungszentrum der DDR befanden sich in Berlin der Sitz des Prasidenten der Republik Schloss Schonhausen und spater des Staatsrates Staatsratsgebaude Der Ministerrat der DDR und alle Ministerien mit Ausnahme des Ministeriums fur Nationale Verteidigung bezogen in Ost Berlin ihre Dienstsitze Auf dem heutigen Schlossplatz wurde 1976 der Palast der Republik errichtet ein reprasentatives Kulturhaus das auch den Sitzungssaal der Volkskammer beherbergte die zwischen 1950 und 1976 ihren Sitz im Haus der Volkskammer in der Luisenstrasse gehabt hatte Von 1945 bis 1949 befand sich in Ost Berlin der Sitz der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland bis 1953 gefolgt von der Sowjetischen Kontrollkommission Das zwischen 1961 und 1989 nicht mehr passierbare Brandenburger Tor an der Grenze zum Britischen Sektor war ein weiteres Wahrzeichen und Symbol fur die Teilung Deutschlands und den Eisernen Vorhang zwischen den beiden Blocken Warschauer Pakt und Nordatlantikpakt NATO Der spatere Bundesprasident Richard von Weizsacker bemerkte hierzu Solange das Brandenburger Tor geschlossen ist ist die Deutsche Frage offen Bevolkerung BearbeitenDie hochste Einwohnerzahl erreichte Ost Berlin im Jahr 1988 mit 1 28 Millionen Die niedrigste wurde 1961 im Jahr des Baus der Berliner Mauer mit 1 06 Millionen registriert Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle sind Volkszahlungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der Staatlichen Zentralverwaltung fur Statistik der DDR 17 Datum Einwohner29 Oktober 1946 1 174 58231 August 1950 1 189 07431 Dezember 1955 1 139 86431 Dezember 1960 1 071 77531 Dezember 1961 1 055 28331 Dezember 1964 1 070 731 Datum Einwohner0 1 Januar 1971 1 086 37431 Dezember 1975 1 098 17431 Dezember 1981 1 162 30531 Dezember 1985 1 215 58631 Dezember 1988 1 284 53531 Dezember 1989 1 279 212 VolkszahlungsergebnisStadtbezirke Bearbeiten Die Stadtbezirke Ost Berlins ab 1986 Lenindenkmal aus Kapustino Granit auf dem Leninplatz in Friedrichshain 1970 heute Platz der Vereinten Nationen 1991 abgerissen und eingelagertOst Berlin gliederte sich anfangs in acht Bezirke Seit 1952 hiessen sie Stadtbezirke um den verwaltungsmassigen Unterschied zu den gleichzeitig geschaffenen Bezirken der DDR deutlich zu machen Aufgrund der Errichtung grosser Neubaugebiete im Osten der Stadt in den 1970er und 1980er Jahren wurden in Ost Berlin uber die durch das Gross Berlin Gesetz von 1920 festgelegte Zahl von 20 Bezirken hinaus drei neue geschaffen Marzahn 1979 aus den Lichtenberger Ortsteilen Marzahn Biesdorf Kaulsdorf Mahlsdorf und Teilen Friedrichsfeldes sowie Teilen des Weissenseer Ortsteils Falkenberg Hohenschonhausen 1985 aus den Weissenseer Ortsteilen Hohenschonhausen Wartenberg Falkenberg und Teilen Malchows und Hellersdorf 1986 aus den Marzahner Ortsteilen Kaulsdorf und Mahlsdorf So umfasste Ost Berlin im Jahr 1990 vor der Vereinigung mit West Berlin elf Stadtbezirke Um die Eigenstandigkeit und angemessene Grosse von Weissensee als Bezirk zu erhalten wurden nach der Abtrennung von Hohenschonhausen die Pankower Ortsteile Heinersdorf Blankenburg und Karow Weissensee angegliedert Stadtbezirk TGS BemerkungenMitte 1501Prenzlauer Berg 1504Friedrichshain 1505Pankow 1519Weissensee 1518 1986 um Teile Pankows erweitertHohenschonhausen 1510 1985 aus Teilen Weissensees neu gebildetLichtenberg 1517 18 Marzahn 1509 1979 aus Teilen Lichtenbergs neu gebildetHellersdorf 1511 1986 aus Teilen Marzahns neu gebildetTreptow 1515Kopenick 1516Siehe auch BearbeitenGeschichte der DDR Chronik der DDR 1949 1960 Chronik der DDR 1961 1970 Chronik der DDR 1971 1980 Chronik der DDR 1981 1990 Weblinks Bearbeiten Commons Ost Berlin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Ost Berlin Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Szenen aus einer Hauptstadt Ost Berlin 78 ZDF Dokumentation von Dirk Sager 1978 Video auf YouTube 43 min Einzelnachweise Bearbeiten a b 40 Jahre DDR Staatliche Zentralverwaltung fur Statistik Mai 1989 Feststellung seitens der Regierungen des Vereinigten Konigreichs der Vereinigten Staaten von Amerika und der Union der Sozialistischen Sowjet Republiken sowie der Provisorischen Regierung der Franzosischen Republik uber die Besatzungszonen in Deutschland vom 5 Juni 1945 in documentArchiv de Dieter Schroder Berlin Hauptstadt der DDR Ein Fall der streitgeborenen Fortentwicklung von Volkerrecht In Archiv des Volkerrechts 1987 25 Nr 4 S 418 459 hier S 423 und 426 Art 4 des Gesetzes uber die Bildung einer Provisorischen Landerkammer der Deutschen Demokratischen Republik vom 7 Oktober 1949 2 Abs 2 des Gesetzes uber die Wahlen zur Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik am 17 Oktober 1954 vom 4 August 1954 Verordnung des Magistrats von Gross Berlin uber die Ausgabe von Personalausweisen der Deutschen Demokratischen Republik in Gross Berlin vom 30 Oktober 1953 Dieter Schroder Berlin Hauptstadt der DDR Ein Fall der streitgeborenen Fortentwicklung von Volkerrecht In Archiv des Volkerrechts 25 Nr 4 1987 S 418 459 hier S 438 f Berlin Note der sowjetischen Regierung vom 27 November 1958 Chruschtschow Ultimatum Jochen Abraham Frowein Die Rechtslage Deutschlands und der Status Berlins In Ernst Benda Werner Maihofer Hans Jochen Vogel Hrsg Handbuch des Verfassungsrechts der Bundesrepublik Deutschland Studienausgabe Walter de Gruyter Berlin New York 1984 S 29 59 hier S 55 Ordnung uber die Aufgaben und die Arbeitsweise der Stadtverordnetenversammlung von Gross Berlin und ihrer Organe Memento vom 11 Januar 2010 imInternet Archive Erlass des Staatsrates der DDR vom 7 September 1961 GBl SDr 341 S 3 Jochen Abraham Frowein Die Rechtslage Deutschlands und der Status Berlins In Ernst Benda Werner Maihofer Hans Jochen Vogel Hrsg Handbuch des Verfassungsrechts der Bundesrepublik Deutschland S 29 59 hier S 55 abgerufen uber De Gruyter Online Dieter Schroder Berlin Hauptstadt der DDR Ein Fall der streitgeborenen Fortentwicklung von Volkerrecht In Archiv des Volkerrechts 25 Nr 4 1987 S 418 459 hier S 418 f und 446 f Ilse Dorothee Pautsch Matthias Peter Michael Ploetz Tim Geiger Akten zur Auswartigen Politik der Bundesrepublik Deutschland Band 1 Nr 183 10 Juni 1976 Staatssekretar Gaus Ost Berlin an das Auswartige Amt Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2007 ISBN 3 486 58040 X S 840 ff Reinhold Zippelius Kleine deutsche Verfassungsgeschichte Vom fruhen Mittelalter bis zur Gegenwart 7 neu bearb Auflage Beck sche Reihe C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 47638 4 S 164 7 Absatz 1 des Gesetzes uber die Wahlen zu den Volksvertretungen der Deutschen Demokratischen Republik Wahlgesetz vom 24 Juni 1976 geandert durch Gesetz vom 28 Juni 1979 Dieter Schroder Berlin Hauptstadt der DDR Ein Fall der streitgeborenen Fortentwicklung von Volkerrecht In Archiv des Volkerrechts 25 Nr 4 1987 S 418 459 hier S 457 ff Erklarung der Aussenminister Frankreichs der Sowjetunion des Vereinigten Konigreichs und der Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit dem in Moskau am 12 September 1990 unterzeichneten Vertrag uber die abschliessende Regelung in Bezug auf Deutschland Erklarung zur Aussetzung der Wirksamkeit der Vier Machte Rechte und Verantwortlichkeiten 1 Oktober 1990 Statistisches Jahrbuch der DDR Heinz Adomeit Hrsg Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1974 S 31752 52204425 13 406775 Koordinaten 52 31 19 4 N 13 24 24 4 O Bezirke der Deutschen Demokratischen Republik Cottbus Dresden Erfurt Frankfurt Oder Gera Halle Karl Marx Stadt Leipzig Magdeburg Neubrandenburg Ost Berlin gleichgestellt Potsdam Rostock Schwerin Suhl Normdaten Geografikum GND 4087295 6 lobid OGND AKS LCCN n79113106 VIAF 146571603 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ost Berlin amp oldid 231856594