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Malchow ˈmalcoː ist ein Ortsteil im Bezirk Lichtenberg in Berlin Der mit der Verwaltungsreform 2001 neu gebildete Ortsteil Stadtrandsiedlung Malchow liegt hingegen im angrenzenden Bezirk Pankow Malchow Ortsteil von BerlinMalchow auf der Karte von Lichtenberg Koordinaten 52 34 45 N 13 28 57 O 52 579166666667 13 4825 Koordinaten 52 34 45 N 13 28 57 OFlache 1 54 km Einwohner 615 31 Dez 2022 Bevolkerungsdichte 399 Einwohner km Eingemeindung 1 Okt 1920Postleitzahl 13051Ortsteilnummer 1106Bezirk Lichtenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Beginn der Besiedlung bis zum Mittelalter 2 2 Erweiterung im 17 Jahrhundert 2 3 Malchow als Ortsteil Berlins 2 4 Malchow ab 1990 3 Bevolkerung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Verkehr 6 Bildung 7 Personlichkeiten des Ortsteils 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMalchow liegt im Nordwesten des Bezirks Lichtenberg und grenzt an die Ortsteile Stadtrandsiedlung Malchow Wartenberg und Neu Hohenschonhausen Der Torfstich der Malchower See und der Hechtgraben bilden den Wasserreichtum des Ortsteils Der Malchower See dient auch als Angelgewasser Geschichte BearbeitenBeginn der Besiedlung bis zum Mittelalter Bearbeiten Bereits in der Mittelsteinzeit um 5000 v Chr nutzten Jager Sammler und Fischer das Gebiet um Malchow als Rastplatz Aufgrund des Fischreichtums und der fruchtbaren Boden begann fortan die Besiedlung Das bezeugen archaologische Funde wie Feuersteingerate und herzformige Pfeilspitzen In der jungeren Bronzezeit ca 1200 v Chr wurde das Gebiet dann intensiver besiedelt und genutzt Auch aus der vorromischen Eisenzeit und dem slawischen Fruhmittelalter stammen Funde von Malchower Boden 1 Wahrend des 13 Jahrhunderts grundeten deutsche Bauern das Dorf Malchow vermutlich um 1230 wie die meisten Dorfer im Berliner Raum auf dem Barnim Ihr relativ sorgfaltig gequadertes Feldsteinmauerwerk zeigt dass die fruhgotische Dorfkirche in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts erbaut wurde 1945 durch Wehrmachtsangehorige gesprengt 1344 wurde der Ort Malchow in einer Schenkungsurkunde von Ludwig dem Alteren Markgraf von Brandenburg erstmals als Malchowe erwahnt Im Landbuch Karls IV von 1375 wurde das Dorf mit 52 Hufen erwahnt davon vier Pfarrhufen Es hatte einen Krug taberna Im Dorf wohnten neben den Hufenbauern 28 Kossaten Bereits vor 1375 war das Dorf im Besitz des Malchower Nebenzweigs des Adelsgeschlechts von Barfus Sie verkauften es 1684 an Paul von Fuchs einen brandenburgisch preussischen Staatsminister Erweiterung im 17 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Karte des Malchower Gutshofes mit Lustgarten und Orangerie um 1750 nbsp Heimstatte Malchow vermutlich eine fruhere Lungenheilanstalt Baujahr 1887 2 Im Dreissigjahrigen Krieg lagerten im Jahr 1629 die kaiserlichen Regimenter unter Wallenstein in Malchow Der Ort erhielt im Jahr 1642 eine Schmiede und eine Bockwindmuhle Paul von Fuchs tauschte 1684 seinen Blankenburger Besitz gegen das Malchower Gut Die nachfolgenden Jahre werden als Malchows Blutezeit bezeichnet da Paul von Fuchs den Ort zu seinem Edelsitz ausbaute Unter seiner Fuhrung wurde ein Predigerwitwen und Waisenhaus errichtet und die Kirche erneuert Im 18 Jahrhundert erwarben nacheinander Konig Friedrich I und dann Christian Ludwig von Brandenburg Schwedt das Gut Neben dem Anlegen von neuen Alleen wurde auch der Lustgarten erweitert Ab 1734 wurde Malchow von Niederschonhausen verwaltet bis es nachdem es im 19 Jahrhundert noch einmal unter privater Fuhrung stand 1882 von der Stadt Berlin erworben wurde die grosse Flachen als Rieselfelder nutzte Zu dieser Zeit begann gezielte Zucht von Speisefischen im Malchower See die bis in die 1960er Jahre betrieben wurde Malchow als Ortsteil Berlins Bearbeiten 1920 wurde Malchow nach Gross Berlin eingemeindet und dem Bezirk Weissensee zugeordnet Ende der 1920er Jahre bekam der Ort eine Omnibusverbindung nach Weissensee und ruckte so naher an die Stadt Berlin heran In den 1930er Jahren expandierte Malchow durch die Entstehung der Siedlung Margaretenhohe und der von den Niles Werken errichteten Niles Siedlung sudostlich des Malchower Sees Um 1955 wurde das fruhere Gut in Malchow in Volkseigentum umgewandelt Das Volkseigene Gut VEG Malchow diente nun der Futterproduktion Durch die Abspaltung Hohenschonhausens von Weissensee im Jahr 1985 wurde Malchow aufgeteilt Der Dorfkern sowie die Siedlung Margaretenhohe gehorten seitdem zum Stadtbezirk Hohenschonhausen die Stadtrandsiedlung verblieb dagegen im Stadtbezirk Weissensee Malchow ab 1990 Bearbeiten Seit der Bezirksreform im Jahr 2001 und der daraus resultierenden Auflosung des Bezirks Hohenschonhausen gehort Malchow zum Bezirk Lichtenberg Die Grenzen des Ortsteils wurden ebenfalls neu geschnitten die Siedlung Margaretenhohe wurde dem Ortsteil Wartenberg und die Niles Siedlung dem Ortsteil Neu Hohenschonhausen zugeschlagen Nach der Einwohnerzahl ist Malchow mit 643 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 der kleinste der 97 Ortsteile Berlins Bevolkerung BearbeitenJahr Einwohner2007 4702010 4882011 5082012 4732013 5352014 5602015 560 Jahr Einwohner2016 5922017 6002018 6452019 6352020 6432021 6022022 615Quelle Statistischer Bericht A I 5 Einwohnerregisterstatistik Berlin Bestand Grunddaten 31 Dezember Amt fur Statistik Berlin Brandenburg jeweilige Jahre 3 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Gedenkstatte in den Ruinenresten der Dorfkirche Malchow nbsp Herrenhaus des Gutshofes MalchowRuine der Dorfkirche Malchow im alten Dorfzentrum stammte aus dem 13 Jahrhundert Sie wurde im Zweiten Weltkrieg vollkommen zerstort und ist nicht wieder aufgebaut worden Erhalten sind noch einige Reste der Umfassungsmauern In der Ruine stehen einige Inschriftgrabsteine der Pfarrerfamilie Neander vom Ende des 17 Jahrhunderts Ehemaliges Malchower Herrenhaus an der Dorfstrasse 9 Es war von 1682 bis 1705 im Besitz des Ministers Paul von Fuchs der es zu einer barocken schlossahnlichen Anlage umgestaltete 4 In der Folgezeit wurden zahlreiche Veranderungen durchgefuhrt Der zweigeschossige Putzbau mit zwei pavillonartigen Seitenflugeln erhielt seine heutige Gestalt 1865 bis 1866 im Stil der Schinkel Nachfolge 5 Von 1951 bis 2004 wurde das Gebaude von der landwirtschaftlich gartnerischen Fakultat der Humboldt Universitat genutzt 6 Der westlich des Schlosses angelegte barocke Lustgarten ist nur noch in Ansatzen erkennbar Zahlreiche Gutsarbeiterhauser des ausgehenden 19 Jahrhunderts Naturschutzgebiet Malchower Aue liegt etwas abseits des Sees Es ist als Brut und Durchzugsgebiet fur Vogel als auch fur die Erhaltung heimischer Amphibienarten von Bedeutung Das Luch an der Margaretenhohe ist ein Moorgebiet Landschaftsschutzgebiet Wartenberger und Falkenberger Feldflur mit dem Malchower See 7 Naturschutzstation organisiert das jahrlich stattfindende Storchenfest 8 Verkehr BearbeitenMalchow wird in Nord Sud Richtung von der Bundesstrasse 2 durchquert die eine schnelle Anbindung der Berliner Innenstadt sowie von Bernau in Brandenburg ermoglicht Von ihr abzweigend fuhrt der Blankenburger Pflasterweg nach Blankenburg und der Wartenberger Weg nach Wartenberg Zwei Buslinien befahren den Ortsteil Bildung BearbeitenGrundschule im Grunen mit einem Kinderbauernhof genannt Knirpsenfarm 9 Personlichkeiten des Ortsteils BearbeitenPaul von Fuchs 1640 1704 brandenburgisch preussischer Minister Gutsbesitzer in Malchow Martin Hosemann 1876 1928 Vizeadmiral der Reichsmarine in Malchow geboren Paul Gerhard Hosemann 1879 1958 Chirurg in Malchow geboren Max Naujocks 1894 1963 Gerechter unter den Volkern lebte in Malchow Erich Oese 1926 2012 Pferdesporttrainer im Reit und Fahrverein Kleeblatt in MalchowSiehe auch BearbeitenListe der Strassen und Platze in Berlin Malchow Liste der Kulturdenkmale in Berlin MalchowWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Berlin Malchow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite des Vereins Wir fur Malchow e V Einzelnachweise Bearbeiten Museum Lichtenberg im Stadthaus Hrsg Faszination Archaologie Funde aus Ur und Fruhgeschichte in Lichtenberg und Hohenschonhausen Begleitbroschure zur Ausstellung Berlin 2012 Historie und landliche Idylle in Malchow Abgerufen am 19 Marz 2015 Statistischer Bericht A I 5 hj 2 22 Einwohnerregisterstatistik Berlin 31 Dezember 2022 PDF Amt fur Statistik Berlin Brandenburg S 26 abgerufen am 27 Marz 2023 Oliver Menges Karsten Thieme Gutshaus Malchow Bauanalyse und Nutzungsperspektiven In Dorothee Sack Martin Gussone Dietmar Kurapkat Daniela Spiegel Hrsg Masterstudium Denkmalpflege Jahrbuch 2006 08 Berlin 2008 ISBN 978 3 931278 49 6 S 88 PDF 813 kB Memento vom 22 Dezember 2014 im Internet Archive Horst Ulrich Uwe Prell Ernst Luuk Berlin Handbuch Das Lexikon der Bundeshauptstadt FAB Verlag Berlin 1992 ISBN 3 927551 27 9 S 795 Friedpark Friedhof Malchow Paul von Fuchs Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 22 Dezember 2014 abgerufen am 6 Oktober 2012 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und 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