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Das Museum Lichtenberg im Stadthaus ist eine kommunale Kultureinrichtung des Berliner Bezirks Lichtenberg und befindet sich seit 2006 in einem Bauensemble mit dem erhaltenen westlichen Gebaudeteil des fruheren Rathauses der Gemeinde Boxhagen Rummelsburg in der Victoriastadt im Ortsteil Rummelsburg in der Turrschmidtstrasse 24 Das Museum geht auf die Lichtenberger Ortschronik zuruck Sie musste mehrfach ihren Standort wechseln Museum Lichtenberg im Stadthaus Bauensemble des Museums Ecke Turrschmidt StadthausstrasseDatenOrt Berlin Rummelsburg Turrschmidtstrasse 24Art kommunale EinrichtungEroffnung 1990Betreiber Bezirk LichtenbergLeitung Anna KatzWebsite www museum lichtenberg deISIL DE MUS 816815Das Museum bietet eine Dauerausstellung zur Geschichte des Bezirks wechselnde Sonderausstellungen Vortrage Stadtrundgange Filmauffuhrungen museumspadagogische Veranstaltungen und die Nutzung eines umfangreichen Archivs und einer Prasenzbibliothek Ausserdem finden auch haufig Sonderausstellungen statt Inhaltsverzeichnis 1 Das Stadthaus 2 Geschichte des Museums 2 1 Vorgeschichte 2 1 1 Lichtenberger Heimatarchiv 2 1 2 Lichtenberger Ortschronik 2 2 Heimatmuseum Lichtenberg 1990 2006 2 3 Museum Lichtenberg im Stadthaus seit 2006 2 3 1 Gebaude 2 3 2 Sammlung 2 3 3 Objekte der Sammlung Auswahl 2 3 4 Leitung 3 Internetauftritt 4 Forderkreis des Museums 5 Veroffentlichungen Auswahl 6 Literatur 7 EinzelnachweiseDas Stadthaus BearbeitenVom ehemaligen Rathaus der Gemeinde Boxhagen Rummelsburg 1901 eroffnet ist nur der westliche Gebaudeteil erhalten Der reprasentative mittlere und der ostliche Gebaudeteil wurden am 26 Februar 1945 bei einem alliierten Bombenangriff zerstort 1 Der erhaltene Gebaudeteil wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wieder nutzbar gemacht und 1960 durch einen niedrigeren ostlichen Eckanbau auf den alten Grundmauern erweitert Nach 1949 befanden sich in dem Gebaude das Referat Jugendhilfe und die Abteilung Volksbildung des Rates des Stadtbezirks Lichtenberg und nach 1989 bis 1995 der Bereich Bildung des Lichtenberger Bezirksamtes Geschichte des Museums BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Lichtenberger Heimatarchiv Bearbeiten Das Bezirksamt Lichtenberg hatte am 10 Juli 1933 die Errichtung eines Lichtenberger Heimatarchivs beim Volksbildungsamt beschlossen Die Betreuung ubernahmen ehrenamtliche Mitarbeiter die Finanzierung erfolgte durch Geld und Sachspenden Die Ziele waren wie folgt festgelegt Sammlung von fotografischen Abbildungen Anlegung einer Bibliothek zum Bezirk Lichtenberg und Sammlung von Dokumenten Planen Karten und Sachzeugnissen Die Fotosammlung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Amateur Photographen Vereinigung 1920 Berlin Lichtenberg und deren Vorsitzenden Br A Georgi Zielgerichtet wurden Fotodokumente uber offentliche Gebaude historische Bauwerke industrielle gewerbliche und kaufmannische Anlagen und Einrichtungen sowie Denkmaler Brunnen Brucken Parks Garten und Gartnereien und die Menschen im Bezirk Lichtenberg zusammengetragen und katalogisiert Die Bevolkerung wurde zur aktiven Mithilfe bei der Erweiterung der Sammlung aufgerufen Zum damaligen Bezirk gehorten bis 1980 die heutigen Ortsteile Biesdorf Friedrichsfelde Hellersdorf Karlshorst Lichtenberg Kaulsdorf Mahlsdorf und Marzahn Fur den Bereich Mahlsdorf gab es bereits von einem Ortschronisten zusammengetragene Dokumente die in die Archivsammlung aufgenommen wurden Aufbewahrungsort der Sammlung war offenbar direkt das Rathaus Lichtenberg Ende Dezember 1937 wurde das Lichtenberger Heimatarchiv mit den Fotos in Alben der Offentlichkeit zuganglich gemacht 2 Mit einer auf das Rathaus abgeworfenen Fliegerbombe im Jahr 1944 ging die Sammlung durch Brand jedoch weitgehend verloren 3 Nach dem Krieg und nach dem Wiederaufbau des Rathauses wurden die wenigen erhaltenen Archivunterlagen dem Stadtarchiv Berlin ubergeben und dort weiter verwaltet Diese Sammlung enthielt auch Fotos die fur das Heimatarchiv gefertigt und nicht in den Alben eingearbeitet worden waren Nach dem Mauerfall und der deutschen Wiedervereinigung gingen einige Sammlungsteile an das Landesarchiv Berlin 2 Lichtenberger Ortschronik Bearbeiten Auf Initiative des Deutschen Kulturbundes wurde in den 1950er Jahren eine Ortschronik gefuhrt die aus bislang ungeklarten Grunden zerstort wurde Nur wenige Dokumente daraus blieben erhalten 1978 wurde die Lichtenberger Ortschronik gegrundet deren Leiterin Christine Steer gemeinsam mit ehrenamtlichen Geschichtsinteressierten zur Bezirksgeschichte recherchierte Die Ortschronik sollte so berichtet Christine Steer Raume in einem hundertjahrigen Haus am Anger von Friedrichsfelde erhalten aber das schone Baudenkmal wird 1984 in einer Nacht und Nebelaktion abgerissen es soll die damals fallige Eroffnung der Bezirksverwaltung Berlin des Ministeriums fur Staatssicherheit nicht storen 3 Angeregt durch die Vorbereitung der 750 Jahrfeier Berlins 1987 wuchs das Interesse an der Heimatgeschichte So wurde aus der Ortschronik das Heimatgeschichtliche Kabinett das nach Unterbringung in verschiedenen Provisorien unter anderem in einer Baracke in der Harnackstrasse 1986 in den funf Raumen einer fruheren Wohnung im viergeschossigen Mietshaus Deutschmeisterstrasse 4 auf 84 m untergebracht wurde 3 Heimatmuseum Lichtenberg 1990 2006 Bearbeiten In der Deutschmeisterstrasse 4 Zugang von der Parkaue standen der Heimatgeschichtlichen Sammlung dann dem Heimatmuseum Lichtenberg erstmals Raume fur die Prasentation zur Verfugung allerdings nur 22 m Das sollte sich 26 Jahre nicht andern Es gab aber neben der Ausstellung in diesen Raumen auch Sonderausstellungen an anderen Orten z B in Schulen Bibliotheken und Laden Schon 1991 verfugte das Museum uber 25 Einzelsammlungen dazu gehorten Fotos und Postkarten ungefahr 40 historische Berliner Stadtplane Tages und Betriebszeitungen Presse Ausschnitte Plakate Werke der bildenden Kunst Dokumente und gegenstandliche Sachzeugen wie beispielsweise die silberne Amtskette des Lichtenberger Gemeindedieners Auch wissenschaftliche Forschung wurde betrieben dank derer unter anderem ein drei Meter hoher Obelisk aus der Zeit der Einigungskriege Preussens gerettet wurde der dann auf dem Anger von Friedrichsfelde aufgestellt wurde 1989 konnte die Streichung der historisch bedeutsamen Strassennamen Rutnikstrasse und Ruschestrasse verhindert werden 4 Die Ubernahme einer Karlshorster Villa durch das Museum scheiterte 1992 wegen Restitutionsanspruchen Im Jahr 2001 wurden nach der Fusion der fruheren Bezirke Lichtenberg und Hohenschonhausen die Sammlungen zusammengefuhrt Die Leitung suchte nach einem neuen Standort Museum Lichtenberg im Stadthaus seit 2006 Bearbeiten Gebaude Bearbeiten Das Gebaudeensemble an der Turrschmidtstrasse 24 wurde von 2003 bis 2006 fur 3 3 Millionen Euro umgebaut 2 2 Millionen Euro kamen aus dem Forderprogramm Stadtebaulicher Denkmalschutz eine Million Euro aus dem Etat des Landes Berlin und des Bezirksamtes Lichtenberg und 100 000 Euro aus dem Forderprogramm Urban II In dem zweigeschossigen Seitenflugel mit restaurierter Klinkerfassade der fruheren Remise des Stadthauses und in dem Eck Anbau von 1960 wurden Buro Archiv und Projektraume eingerichtet Hier entstanden auch die Ausstellungsraume Im funfgeschossigen Hauptgebaude zur Turrschmidtstrasse waren unter anderem eine Atelierwohnung ein grosser Veranstaltungsraum eine Bucherstube und ein Kieztreff mit Info Cafe entstanden 5 Am 18 August 2006 zog das Museum ein Das mit grosszugigem Aufwand sanierte Stadthaus am Tuchollaplatz selbst ein geschichtstrachtiger Ort wurde Heimstatt fur ein modernes den Anforderungen der Zukunft gerechtes Museum Faltblatt mit ausfuhrlichen Informationen zum Museum 6 Sammlung Bearbeiten Wer das Museum besuchen mochte und den Hausflur durchquert hat sieht auf dem Hof links den Museumseingang in dem modernen verglasten Zwischentrakt der den historischen Klinkerbau und den Eckanbau verbindet In dem Faltblatt des Museums zum zehnjahrigen Bestehen 2016 heisst es Das Museum verfugt uber eine Sammlung von mehr als 1000 Objekten uber 120 Meter Aktenbestand und tausende Fotografien Ein Teil der Objekte wird in einem Depot in Friedrichsfelde aufbewahrt Durch Schenkungen Leihgaben Ankaufe und Ubernahme von privaten Nachlassen sowie durch eigene Forschungen erweitert das Museum seine umfangreichen Sammlungen und Bestande zur Bezirks und Ortsteilgeschichte die hier gesichert bewahrt verwaltet und prasentiert werden Am 21 August 2021 war die uberarbeitete Dauerausstellung Was Wo Wie Wer WOW Made in Lichtenberg fertig und wurde mit einem offentlichen Museumsfest feierlich eroffnet 7 Objekte der Sammlung Auswahl Bearbeiten Jupiter Dolichenus Gotterfigur aus Kleinasien gefunden 1828 in einer Lehmgrube in Lichtenberg Brieftasche von Carl August Zipter Stammvater der Zipter Baumkuchenfabrik in Stralau 1835 Notizbuch von Oskar Ziethen 1858 1832 erster Burgermeister Lichtenbergs um 1900 Daimon Taschenlampe und Batterie Ihr Erfinder und Hersteller Paul Schmidt 1868 1948 lebte von 1910 bis 1929 im Schloss Hohenschonhausen Leitung Bearbeiten Als Leiterin des Museums war Christine Steer bis Ende September 2012 tatig Danach wurde der Historiker Thomas Thiele neuer Museumsdirektor er hatte den Aufbau der neuen Dauerausstellung zunachst ab 2006 im Stadthaus kuratiert Vom Oktober 2020 bis November 2021 fuhrte Catrin Gocksch das Museum kommissarisch Seit 1 Dezember 2021 ist Anna Katz Museumsleiterin und zugleich Leiterin des Fachbereichs Museum und Geschichte 8 9 im Amt fur Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes Lichtenberg Internetauftritt BearbeitenAuf der Website des Museums finden Interessenten neben anderen nutzlichen Informationen eine Liste von Veroffentlichungen eine chronologische Ubersicht uber die bisherigen Ausstellungen die Vorstellung von Menschen aus Geschichte und Gegenwart des Bezirks in der Reihe Person des Monats und von Objekten aus der Sammlung des Museums in der Reihe Objekt des Monats 10 Forderkreis des Museums BearbeitenSeit 1993 gibt es den Forderkreis zuerst als Forderkreis Heimatmuseum Lichtenberg e V ab 2008 als Forderkreis Museum Lichtenberg Im Stadthaus e V An der Geschichte des Bezirks Lichtenberg Interessierte kummern sich um Spendenmittel Informationsstande Literatur und Bildmaterial anlasslich von Ausstellungseroffnungen und Veranstaltungen im Bezirk an denen das Museum beteiligt ist 11 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenTheodora Paeslack 700 Jahre Friedrichsfelde Das Dorf und seine Kirche 1265 1965 Bezirksamt Lichtenberg Heimatmuseum Lichtenberg Hrsg 1990 Werner Schuler und Klaus Baumgart Schulgeschichte des Berliner Bezirkes Lichtenberg 1900 1949 Bezirksamt Lichtenberg Heimatmuseum Lichtenberg Hrsg 1993 Werner Schuler Friedrichsfelder und Karlshorster Gemeindeschulen bis zur Bildung Gross Berlins 1920 Bezirksamt Lichtenberg Heimatmuseum Lichtenberg Hrsg 1995 Fabrikstadt Lichtenberg Bergauf Bergab im Berliner Osten Ausstellungskatalog Bezirksamt Lichtenberg Heimatmuseum Lichtenberg Hrsg 1997 Stadterkundungen in Berlin Lichtenberg Geschichte und Sehenswurdigkeiten Hrsg Kunst und Kulturamt Museum Lichtenberg im Stadthaus Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Abt Kultur und Burgerdienste 2008 Gunter Moschner Auf den Spuren Heinrich Zilles in Berlin Lichtenberg Hrsg Museum Lichtenberg im Stadthaus Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Kunst und Kulturamt 2008 Jurgen Hofmann 725 Jahre Lichtenberg kurze Geschichte eines Berliner Bezirk Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Hrsg 2013 ISBN 978 3 00 043170 8 Jurgen Hofmann Oskar Ziethen Stationen eines preussischen Kommunalbeamten Museum Lichtenberg Hrsg 2016 ISBN 978 3 00 053843 8 Schiessbefehl fur Lichtenberg Katalog zur Ausstellung Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Museum Lichtenberg im Stadthaus 2019 ISBN 978 3 00 061609 9 Literatur BearbeitenChristine Steer Heimatgeschichtliche Sammlung Lichtenberg In Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen Hrsg Neue Wege in der Stadtgeschichte Ostberliner Heimatmuseen und Sammlungen Berlin 1991 Einladung 10 Jahre Museum Lichtenberg im Stadthaus am Sonnabend 3 September 2016 13 00 Uhr Farbig illustriertes Faltblatt mit ausfuhrlichen Informationen zum Museum Heimatmuseum Lichtenberg im Stadthaus 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Ralf Schmiedecke Berlin Lichtenberg im Wandel der Zeit Die Reihe Archivbilder Sutton Verlag Erfurt 2008 ISBN 978 3 86680 280 3 S 62 63 a b F Rep 290 09 03 Darstellung Lichtenberger Heimatarchiv abgerufen am 28 Mai 2021 Enthalt Originalnegative und Vergrosserungen Ortsteile Biesdorf Friedrichsfelde Hellersdorf Kaulsdorf Karlshorst Lichtenberg Mahlsdorf und Marzahn offentliche Gebaude historische Privatbauten industrielle und gewerbliche Anlagen Denkmaler Plastiken Brunnen Brucken sonstige Anlagen Naturaufnahmen Parks offentliche Schmuckanlagen Friedhofe Naturdenkmale Grossstadt Strasse Siedlung Laubengelande Erdgeschichtliche Funde Erbhofe Arbeit und Freizeit Zeitgeschichte Schulen und Bibliotheken Reproduktionen von Urkunden Landkarten Grundrisse und Gemalde a b c Christine Steer Heimatgeschichtliche Sammlung Lichtenberg In Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen Hrsg Neue Wege in der Stadtgeschichte Ostberliner Heimatmuseen und Sammlungen Berlin 1991 S 49 Christine Steer Heimatgeschichtliche Sammlung Lichtenberg In Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen Hrsg Neue Wege in der Stadtgeschichte Ostberliner Heimatmuseen und Sammlungen Berlin 1991 S 55 56 Hans Jurgen Nessnau Ein Raum fur Pinsel Heinrich Lichtenberger Stadthaus wurde fur kulturelle Nutzung umgebaut In Neues Deutschland 28 Juli 2006 Einladung 10 Jahre Museum Lichtenberg im Stadthaus am Sonnabend 3 September 2016 13 00 Uhr Heimatmuseum Lichtenberg im Stadthaus 2016 Kurzinfo Auf den Spuren der Geschichte Lichtenbergs In Der Tagesspiegel 21 August 2021 S 4 Leute Museum Lichtenberg im Stadthaus Impressum Abgerufen am 9 Februar 2022 Amt fur Weiterbildung und Kultur 7 Februar 2022 abgerufen am 9 Februar 2022 Webseite des Museums Webseite des Museums Forderkreis 52 503027777778 13 480833333333 Koordinaten 52 30 10 9 N 13 28 51 O Normdaten Korperschaft GND 16018556 7 lobid OGND AKS VIAF 146464974 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Museum Lichtenberg im Stadthaus amp oldid 239349065