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Der Tuchollaplatz ist ein Ende des 19 Jahrhunderts angelegter Platz in Berlin inmitten der engen Bebauung der Victoriastadt im Ortsteil Rummelsburg des Bezirks Lichtenberg Er ist dreieckig ausgebildet und mit einigen alteren Laubbaumen bestanden TuchollaplatzPlatz in BerlinBlick auf den TuchollaplatzBasisdatenOrt BerlinOrtsteil RummelsburgAngelegt Ende 19 JahrhundertNeugestaltet 1982 1989 1999 2001 im Programm Stadtebaulicher Denkmalschutz Einmundende Strassen Geusenstrasse TurrschmidtstrasseBauwerke Linienverzweiger KioskNutzungNutzergruppen Fussganger MarktbesucherPlatzgestaltung 19 Jahrhundert unbekannt 2001 Kerstin Laube und Regina PolyTechnische DatenPlatzflache 1150 m Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Denkmalgeschutztes Betonhaus Turrschmidtstrasse 17 auf der Sudwestseite des PlatzesNach 1870 begann die Berliner Cementbau AG mit dem Bau einer Colonie weit vor den Toren Berlins um die Wohnungsnot der Berliner Arbeiter zu lindern Die ersten Hauser entstanden im Jahr 1872 1 Die Siedlung erhielt den Namen Victoriastadt womit die damalige britische Konigin Victoria geehrt wurde 2 Der zentrale Platz der Victoriastadt wurde Victoriaplatz genannt Er diente schon zeitig zur Abhaltung von Wochenmarkten und war deshalb nicht als Schmuckplatz geplant Die ursprunglichen Wohnhauser der Victoriastadt wurden aus Betonschlacke errichtet damals ein innovatives Verfahren Sie stiessen jedoch auf Kritik auch wegen des ungesunden Raumklimas Die meisten dieser Bauten wurden abgerissen und durch hohere Wohnbauten ersetzt Eins der wenigen erhalten Betonhauser steht an der Sudwestspitze des Platzes Turrschmidtstrasse 17 und ist denkmalgeschutzt 3 nbsp Victoriastadt im Jahr 1889 Der Victoriaplatz im Dreieck Mozart Turrschmidt und Huberstrasse war noch nicht als solcher ausgewiesen und mit Ausnahme des Betonhauses auf der Sudwestseite noch unbebaut Die Adresse Victoriaplatz tauchte erstmals 1893 in den Adressbuchern auf die Hauser Mozartstrasse 1 2 und 3 heute Geusenstrasse 16 14 und 12 und in der Turrschmidtstrasse auf der Sudseite des Platzes waren 1890 1891 als Baustellen vermerkt 4 Im Jahr 1889 kam die Victoriastadt zur neugegrundeten Gemeinde Boxhagen Rummelsburg Die Bebauung des Victoriaplatzes setzte in der ersten Halfte der 1890er Jahre ein Anfang des 20 Jahrhunderts wurde die sudlich der Bebauung des Platzes fuhrende Ostbahnstrecke hochgelegt In diesem Zusammenhang wurde die fehlende Wegeverbindung vom Platz zur Prinz Albert Strasse heute Noldnerstrasse mit der Erloserkirche kritisiert Die Gemeinde erwarb daraufhin die Grundstucke Turrschmidtstrasse 24 25 und 26 an der Sudostseite des Platzes Dort erbaute die Gemeinde ihr Rathaus das eine Durchfahrt unter den Bahngleisen zur Prinz Albert Strasse erhielt 5 Es wurde bis zur Eingemeindung von Boxhagen Rummelsburg nach Lichtenberg als Rathaus genutzt und spater Stadthaus genannt Seit 1907 fuhrte eine Strassenbahn uber den Platz 6 Im Zweiten Weltkrieg wurden die Hauser an der Sudostseite des Platzes und der angrenzenden Turrschmidtstrasse von Bomben getroffen Das Stadthaus wurde schwer beschadigt und in veranderter Form wieder aufgebaut Auf der Flache der zerstorten Hauser auf der Ostseite der Stadthausstrasse entstand eine Grunflache Das Stadthaus beherbergt heute das Heimatmuseum des Bezirkes Lichtenberg Als nach dem Zweiten Weltkrieg Strassen und Platznamen mit Bezug auf Monarchien unerwunscht waren erhielt der Platz im Jahr 1951 seinen neuen Namen nach den von den Nationalsozialisten ermordeten Widerstandskampfern Kathe und Felix Tucholla 7 die in der nahegelegenen Kaskelstrasse wohnten nbsp Tuchollaplatz 1989Im Laufe der Jahrzehnte erfuhr der Platz mehrfache Umgestaltungen vom Jahr 1982 bis zur friedlichen Revolution 1989 hatte der Ost Berliner Magistrat die Platzflache und angrenzende Strassenzuge wie die Pfarrstrasse oder die Kernhofer Strasse komplex instand gesetzt 8 Weitere Strassen und Bauwerkserneuerungen folgten nach 1990 9 Die Verwaltung des damaligen Bezirks Lichtenberg hatte in Abstimmung mit dem Bezirk Hohenschonhausen um das Jahr 2000 einen Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben den die Landschaftsarchitektinnen Kerstin Laube und Regina Poly gewannen Nach ihrem Konzept wurden die vorhandenen Pflanzen und historischen Kandelaber zu einem kleinen besser strukturierten Ruheort zusammengefasst die den Platz im Norden begrenzende Strasse verkehrlich abgetrennt Die Umgestaltung unter Beachtung des Denkmalschutzes und ausgefuhrt von der Firma Verkehrsbau Union Niederlassung Strassen und Tiefbau aus Marzahn siehe Infotafel zum Baugeschehen auf dem Tuchollaplatz kostete 1 8 Millionen Mark Beschreibung BearbeitenDer dreieckige Platz weist eine Flache von etwa 1150 Quadratmetern auf Nur ein schmaler Streifen rund um den Platz ist mit Buschen bepflanzt die Platzflache selbst ist mit Kleinpflaster und Granitplatten belegt An allen drei Innenbereichen konkret an den Wurzeleinfassungen der Robinien sind altere neu gestrichene Holzbanke zum Verweilen aufgestellt Bei den letzten Umgestaltungen zu Beginn des 21 Jahrhunderts erfolgte eine von den Planern so bezeichnete leichte Hohenentwicklung und Akzentuierung der Nordecke das heisst die Platzflache ist waagerechter als zuvor dafur sind an den tiefer gelegenen Stellen schrag eingeschnittene Stufen aus hellem Granit eingebracht worden Ausserdem wurden Strassenbaume entlang der Turrschmidtstrasse nachgepflanzt und Granit Strassenkanten teilweise erneuert Das Toilettenhauschen musste einem eigens fur diesen Standort gebauten Kiosk weichen 10 nbsp Notwasserpumpe L 4 auf dem TuchollaplatzDie gusseisernen Kandelaber auf dem Platz sind Nachgusse nach historischen Vorlagen und wurden bereits zu DDR Zeiten aufgestellt Erwahnenswert sind daruber hinaus ein an einer Ecke des Platzes erhaltener Linienverzweiger der einen kleinen Einblick in die Anfange der Telefonanlagen des 20 Jahrhunderts in den Wohngebieten gestattet sowie eine Notwasserpumpe an der Nordseite die aus dem Jahr 1920 stammt Sie wird uber einen Handschwengel bedient und fordert uber ein eigenes Rohrsystem Grundwasser Mindestens einmal wochentlich findet auf dem Platz ein Wochenmarkt statt 11 Ausserdem gibt es in unregelmassigen Abstanden in Abstimmung mit umliegenden Kultureinrichtungen wie dem Heimatmuseum Lichtenberg und der Alten Schmiede auf dem Platz ein Kiezfest mit Kunsthandwerkermarkt 12 An der Nordseite des Platzes verlauft von der Geusenstrasse aus eine kleine Erschliessungsstrasse Nur die hier vorhandenen Wohnmiethauser haben die Adresse Tuchollaplatz die Sudseite gehort zur Turrschmidt und die Westseite zur Geusenstrasse Die Strasse an der Nordseite des Platzes wurde bei den Umgestaltungen um das Jahr 2000 durch Steinquader von der Turrschmidtstrasse abgetrennt Die nachstgelegene S Bahn Station ist der Bahnhof Noldnerplatz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tuchollaplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien DVD Berliner Platze u a mit Tuchollaplatz in www rbb online shop de Abschlussbericht des Berliner Senats zu den Umgestaltungsarbeiten in der Kaskelstrasse Victoriastadt 2013 PDF Freiraume Broschure PDF auf www stadtentwicklung de Tuchollaplatz siehe S 18 Einzelnachweise Bearbeiten Christine Steer Rummelsburg mit der Victoriastadt be bra Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 8148 0181 0 S 91 Vororte Lichtenberg Viktoriaplatz In Berliner Adressbuch 1921 V S 129 Christine Steer Rummelsburg mit der Victoriastadt be bra Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 8148 0181 0 S 95 Abschnitte zu Boxhagen Rummelsburg in den Berliner Adressbuchern von 1890 1891 und 1893 Christine Steer Rummelsburg mit der Victoriastadt be bra Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 8148 0181 0 S 67 Christine Steer Rummelsburg mit der Victoriastadt be bra Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 8148 0181 0 S 50 Bericht von der Magistratssitzung In Berliner Zeitung 11 Mai 1951 S 6 Institut fur Denkmalpflege Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale der DDR Hauptstadt Berlin II Henschelverlag Berlin 1984 S 208 Information laut dem Beschreibungstext vom Bundesarchiv zum Foto von 1989 laut Abschlussbericht siehe unter Weblinks S 17 Tuchollaplatz Wochenmarkt Tuchollaplatz auf der Homepage des Veranstalters abgerufen am 26 September 2018 Kiezfest mit Kunsthandwerkermarkt PDF S 98 Memento des Originals vom 27 September 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadtentwicklung berlin de abgerufen am 27 September 2018 52 5032 13 4799 Koordinaten 52 30 11 5 N 13 28 47 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tuchollaplatz amp oldid 236118986