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Friedrich 11 Juli 1657 in Konigsberg 25 Februar 1713 in Berlin aus dem Haus Hohenzollern war ab 1688 als Friedrich III Kurfurst von Brandenburg und souveraner Herzog in Preussen Dort erhohte er sich 1701 als Friedrich I zum Konig in Preussen Antoine Pesne Konig Friedrich I Olgemalde undatiert vor 1713Friedrichs UnterschriftNach der Herrschaftsubernahme in Brandenburg Preussen am 9 Mai 1688 setzte Friedrich der aufgrund seiner Skoliose volkstumlich Schiefer Fritz genannt wurde die Innen und Aussenpolitik seines Vaters Friedrich Wilhelm fort Noch im selben Jahr unterstutzte er Wilhelm III von Oranien bei der Landung in England Im Pfalzischen Erbfolgekrieg nahm er an der Belagerung von Bonn teil kommandierte aber nur selten seine Truppen Wie seine zu Konigen aufsteigenden Nachbarn in Sachsen und Hannover strebte Friedrich die Konigswurde an Die Zustimmung Kaiser Leopolds I erreichte er als dieser Unterstutzung im drohenden Krieg gegen Frankreich brauchte Am 18 Januar 1701 kronte sich Friedrich im Konigsberger Schloss zum Konig Im Krieg gegen Frankreich Spanischen Erbfolgekrieg unterstutzte er Kaiser Leopold I wie vereinbart Unter Friedrichs Herrschaft erlebte das Land einerseits einen finanziellen Niedergang durch den verschwenderischen Hofstaat und das korrupte Drei Grafen Kabinett andererseits aber auch einen kulturellen Aufstieg durch die Aufnahme verfolgter Hugenotten die Grundung der spateren Preussischen Akademie der Wissenschaften und den Ausbau Berlins zur barocken Residenzstadt Mit der Erhebung des Herzogtums Preussen zum Konigreich schuf Friedrich eine Voraussetzung fur die Entwicklung des spateren preussischen Staates zur europaischen Grossmacht Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1657 1674 1 2 Kurprinz 1674 1688 1 3 Kurfurst 1688 1701 1 4 Konig 1701 1713 1 5 Tod 2 Politik 2 1 Kulturpolitik 2 2 Finanzpolitik 2 3 Hofhaltung 3 Bewertung 4 Erinnerung 5 Standbilder 6 Nachkommen 7 Vorfahren 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 Anmerkungen 12 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend 1657 1674 Bearbeiten nbsp Stammbaum von Friedrich I nbsp Friedrich als Knabe Ausschnitt aus einem Portrat der kurfurstlichen FamilieFriedrich war der dritte Sohn von Kurfurst Friedrich Wilhelm und Luise Henriette von Oranien Am 29 Juli wurde er in der Konigsberger Schlosskirche getauft Da er als Saugling schwachlich war waren seine Uberlebenschancen in der damaligen Zeit mit hoher Sauglingssterblichkeit nur sehr gering Obendrein wurde er im ersten Lebensjahr von seiner Hebamme so unglucklich fallengelassen dass er fur den Rest seines Lebens eine verkruppelte Schulter behielt Der Berliner Volksmund nannte ihn deswegen den Schiefen Fritz 1 Friedrich uberlebte diese fur ihn kritische Zeit und entwickelte sich zu einem normalen leicht korperbehinderten Mann 2 1662 wurde seine Erziehung Otto von Schwerin ubertragen Auf Wunsch seiner Mutter lebte Friedrich bei ihm auf dessen Besitz der Minderstadt Altlandsberg um auf dem Land seine Gesundheit zu starken Sein Erzieher unterrichtete den Prinzen fruh in Religion Geschichte und Geografie ausserdem erlernte er Franzosisch Polnisch und Latein Bereits mit 10 Jahren musste er zum Geburtstag seines Vaters eine Oration auf Latein rezitieren Schon in Altlandsberg trat bei Friedrich eine so grosse Leidenschaft fur Glanz und Prunk hervor dass er schon mit 10 Jahren einen eigenen Orden de la generosite stiftete 3 Otto von Schwerin blieb bis zum 20 Juni 1676 der Erzieher Friedrichs Sein Lehrer war Eberhard von Danckelman Am 23 Marz 1664 bestimmte sein Vater dass er das Furstentum Halberstadt als Erbteil erhalten solle 4 da sein alterer und vom Kurfursten bevorzugter Bruder Karl Emil in der Thronfolge vor ihm stand Dieser war der zweite Sohn Luise Henriettes der erste Sohn Wilhelm Heinrich starb mit 1 1 2 Jahren Karl Emil war kraftig und gut gewachsen temperamentvoll und liebte das Militar und die Jagd Er glich in der Wesensart dem Grossen Kurfursten der ihn daher besonders mochte Anders der dritte Sohn Friedrich da er durch den Unfall der Amme schon im ersten Lebensjahr verkruppelt war ging nur von der Mutter bedingungslose Liebe aus 5 Als Friedrich zehn Jahre alt war starb seine Mutter Luise Henriette ein Jahr spater heiratete der Grosse Kurfurst die 32 jahrige Witwe Dorothea Sophie von Schleswig Holstein Sonderburg Glucksburg Wahrend Luise Henriette eine sehr schone sensible und geistreiche Frau war hatte Dorothea eher ein einfacheres Temperament und auch kein vorteilhaftes Ausseres sie gebar dem Grossen Kurfursten weitere vier Sohne und drei Tochter Das Verhaltnis zwischen der Stiefmutter Dorothea und Friedrich war nicht gut 1670 wurde Friedrich zum Rittmeister einer Kompanie zu Pferd ernannt fuhrte jedoch diese Einheit nicht was auf seine korperliche Behinderung zuruckzufuhren war 6 Weitere Beforderungen erhielt er nicht Mit 16 Jahren bat er Konig Karl II von England um den Hosenbandorden um den er seinen Vater schon seit langer Zeit beneidete 7 und verlobte sich 1673 mit der damals zwolfjahrigen Elisabeth Henriette von Hessen Kassel Es war keine Verlobung zu dynastischen Zwecken sondern aus Zuneigung in Furstenhausern damals eher ungewohnlich Das Verhaltnis seiner spateren Frauen zu Friedrich war weniger liebevoll Kurprinz 1674 1688 Bearbeiten nbsp Kurprinz Friedrich 1685 nbsp Portrat Sophie Charlottes von Hannover Gemalde von Friedrich Wilhelm Weidemann 1705Als am 7 Dezember 1674 sein Bruder Karl Emil nach kurzer Krankheit starb wurde Friedrich Kurprinz Weil seine Bedeutung als direkter Thronnachfolger nun erheblich gestiegen war begleitete er seinen Vater im Nordischen Krieg wahrend der Feldzuge in Pommern von 1675 bis 1678 und Anfang 1679 auf dem beschwerlichen Winterfeldzug nach Preussen gegen die eingefallenen Schweden Nachdem er eine schwere Krankheit die er sich auf diesem Feldzug zugezogen hatte uberstanden hatte heiratete er am 13 August 1679 in Potsdam die hessische Prinzessin Elisabeth Henriette mit der er seit 1673 still verlobt war 4 1680 bezog das Paar das noch unfertige vom Vater in Auftrag gegebene Schloss Kopenick wo der Kurprinz mit ihr lebte Am 7 Juli 1683 starb Elisabeth Henriette in Berlin Colln wahrend einer Schwangerschaft an den Pocken Friedrich durfte seine sterbende Frau auf ihren Wunsch hin wegen der Ansteckungsgefahr nicht mehr besuchen Nach Ablauf des Trauerjahres heiratete Friedrich 1684 in Hannover die funfzehnjahrige Welfenprinzessin Sophie Charlotte von Braunschweig Hannover In dieser Ehe wurde in Berlin am 14 August 1688 Friedrich Wilhelm der Thronfolger geboren Auch mit seiner zweiten Frau Sophie Charlotte lebte Friedrich in Kopenick um den Intrigen des Berliner Hofs zu entgehen Dort herrschte eine Atmosphare standigen Verdachts und Misstrauens und der Abneigung 8 die durch die Ambitionen seiner Stiefmutter Dorothea Sophie verursacht wurden ihren eigenen Sohnen Teile des Kurfurstentums in der Erbfolge zu sichern Friedrich sah darin eine grosse Gefahr fur seinen Erbanspruch auf das ungeteilte Brandenburg Preussen Das Verhaltnis zu seinem Vater verschlechterte sich in dessen letzten Lebensjahren durch den Zwist in der Erbfrage erheblich Das gespannte Vater Sohn Verhaltnis kam zum Ausbruch als dem Kurprinzen die testamentarischen Bestimmungen des Kurfursten fur die Sohne aus zweiter Ehe bekannt wurden Danach hatten die brandenburgischen Stammlande unter allen Sohnen einschliesslich der vier Sohne aus zweiter Ehe aufgeteilt werden sollen Friedrich liess daraufhin 1682 in seiner Residenz Kopenick den grossten Raum mit einer vollstandigen Serie von Wappen der Landesteile ausstatten Wappensaal und machte dadurch seinen Anspruch als Alleinerbe deutlich 9 Die Unsicherheit des Kurprinzen in Bezug auf die Thronfolge machte sich 1686 der osterreichische Gesandte Baron Fridag von Goedens zu Nutze Er schloss mit Friedrich hinter dem Rucken des Kurfursten einen Vertrag der die Ruckgabe des Kreises Schwiebus an Osterreich vorsah Dieses kleine Gebiet Schlesiens war dem Kurfursten fur seine Hilfe gegen Frankreich abgetreten worden Gleichzeitig verzichtete Friedrich auf die ohnehin wenig aussichtsreichen Anspruche auf die schlesischen Herzogtumer Brieg Liegnitz und Wohlau Nach dem Tod seines Vaters erklarte Friedrich den Vertrag fur nichtig Die Anspruche auf Teile Schlesiens blieben nach hohenzollerscher Auffassung bestehen und lieferten seinem Enkel Friedrich dem Grossen den offiziellen Anlass zur Besetzung Schlesiens zu Beginn des Osterreichischen Erbfolgekrieges Am 7 April 1687 in einer Zeit die durch die geplanten Testamentsverfugungen zugunsten der Halbbruder Friedrichs angespannt war starb auch Friedrichs jungerer Bruder Ludwig aus der ersten Ehe seines Vaters Friedrich der seine Stiefmutter der Giftmischerei verdachtigte beschloss daraufhin von einem Kuraufenthalt in Karlsbad nicht mehr nach Berlin zuruckzukehren sondern uber Leipzig und Hannover nach Kassel zu reisen Die vom alternden Kurfursten geforderte Ruckkehr nach Berlin wollte Friedrich nur unter Garantie der personlichen Sicherheit zustimmen was seinen Vater weiter in Rage brachte Unter der Vermittlung Danckelmanns konnte er schliesslich doch Anfang November 1687 nach einer Abwesenheit von sechs Monaten zur Ruckkehr bewogen werden 1 In Berlin fand eine lange Aussprache zwischen Sohn und Vater statt und Friedrich durfte erstmals an den Sitzungen des Geheimen Rates teilnehmen Obwohl ihr gegenseitiges Misstrauen fortbestand spurten beide dass jede weitere Auseinandersetzung im Hinblick auf den gesundheitlichen Zustand des Kurfursten sinnlos geworden war Kurfurst 1688 1701 Bearbeiten nbsp Kurfurst Friedrich III 1690 nbsp Johann Kasimir Kolb von Wartenberg 1702Am 9 Mai 1688 starb Kurfurst Friedrich Wilhelm Eine Woche spater tagte der Geheime Rat zum ersten Mal unter dem Vorsitz Friedrichs III Gegenstand und Tagesordnung war die Eroffnung und Verlesung des vaterlichen Testaments Unter Verstoss gegen die seit 1473 10 geltenden Hausgesetze der Hohenzollern sollte Brandenburg Preussen auf die funf Sohne Friedrich Wilhelms Friedrich selbst und seine vier Halbbruder aufgeteilt werden Nach langwierigen Verhandlungen und ausfuhrlichen Rechtsgutachten unter anderem von Eberhard von Danckelman gelang es dem Thronfolger sich bis 1692 gegen seine Geschwister durchzusetzen und die Einheit des Landes zu bewahren Wahrend sein Vater alle Regierungsfragen selbst entschieden hatte uberliess Friedrich III am 20 Mai 1688 als eine der ersten Regierungshandlungen die Regierungsgeschafte seinem ehemaligen Lehrer von Danckelman 11 Aussenpolitisch unterstutzte Kurfurst Friedrich III im November 1688 Wilhelm von Oranien bei der Landung in England und von 1688 bis 1697 im Pfalzischen Erbfolgekrieg mit brandenburgischen Truppen die grosse Allianz gegen Frankreich Obwohl der Kurfurst bei seinem Amtsantritt auf dem Papier eine Koalition mit Frankreich von seinem Vater geerbt hatte orientierte er sich aus finanziellen familiaren konfessionellen und strategischen Grunden schnell in die von Wilhelm von Oranien organisierte antifranzosische protestantische Koalition Nach funf Monaten des Doppelspiels mit niederlandischen und franzosischen Agenten positionierte sich der Kurfurst im Oktober 1688 erstmals offen gegen Frankreich Er war massgeblich an der Bildung des antifranzosischen Magdeburger Konzerts beteiligt 12 Bei der Belagerung von Kaiserswerth 1702 und der Belagerung von Bonn 1689 zeigte er in vorderster Linie dass er durchaus uber physischen Mut verfugte 13 Seit 1696 verfolgte Kurfurst Friedrich die Idee einer Rangerhohung zum Konigtum Dabei richtete er auch seinen politischen Ehrgeiz auf die Vereinheitlichung seines zerrissenen Staates Er suchte gewissermassen eine gesamtstaatliche Klammer Zudem war ein hoherer Rang in der damaligen hierarchisch strukturierten Adelsgesellschaft mit einer hoheren Stellung und hoherem Ansehen verbunden Gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Sophie Charlotte von Hannover 1668 1705 einer hochintelligenten und emanzipierten Prinzessin aus Hannover strebte er danach dieses Ziel zu erreichen Erste Sondierungen am Wiener Hof stiessen auf strikte Ablehnung Ende 1696 schloss Friedrich einen geheimen Vertrag mit dem bayerischen Kurfursten Max Emanuel ab in dem sich beide Seiten gegenseitige Unterstutzung bei der Erlangung der Konigskrone zusicherten Jedoch blieb dieser Vertrag ohne Folgen 14 Ab 1697 betrieb Friedrich III die Sache mit mehr Energie Der Oberprasident Danckelman und andere hohe Staatsbeamte leisteten angesichts der zu erwartenden hohen Kosten noch immer Widerstand Am 20 Dezember 1697 wurde Danckelman durch Intrigen seiner Feinde Feldmarschall Fuchs Barfus und Dohna auf Befehl Friedrichs verhaftet und in die Zitadelle Spandau gebracht wo er bis 1707 in Festungshaft genommen wurde Der einzige Grund fur die Einkerkerung Danckelmans war das Unvermogen Friedrichs seinen eigenen Weg gegenuber der starken Personlichkeit seines Mentors durchzusetzen 15 Ein Gegner Danckelmans Johann Kasimir Kolbe von Wartenberg der den Absichten des Kurfursten weniger kritisch gegenuberstand trat mit einem Jahresgehalt von 120 000 Reichstalern 16 seine Nachfolge an Er fuhrte ihm seine Ehefrau als Maitresse zu Catharina von Wartenberg Friedrich nahm sich nach dem Sturz Danckelmans ernstlich vor sein eigener Premierminister zu werden und arbeitete enger mit dem Geheimen Rat zusammen Durch die daraus entstehenden Belastungen uberfordert stimmte er einem Vorschlag Wartenbergs zu eine Auswahl vorab durch einen aus vier Personen bestehenden engeren Rat durchfuhren zu lassen Das Aussonderungsverfahren entzog dem Geheimen Rat in den entscheidenden Dingen die Kompetenz Wartenberg selbst anderte die Zusammensetzung des engeren Rates und bestimmte an Konig Friedrich vorbei fortan bis 1710 massgeblich die Politik in Preussen Neben Wartenberg bildeten dessen Parteiganger August David zu Sayn Wittgenstein Hohenstein und Alexander Hermann von Wartensleben ab 1702 das Drei Grafen Kabinett Diese Machenschaften durchschaute Friedrich nicht Durch ihre ausbeuterische und korrupte Politik geriet das Kabinett zu den Die Drei Wehs des Landes das wegen der Anfangsbuchstaben ihrer Namen so genannt wurde Nach dem Tod Karls II des letzten habsburgischen Konigs von Spanien am 1 November 1700 taten sich in Europa neue Konflikte auf Aufgrund der damit verbundenen Thronfolgestreitigkeiten verbesserten sich die Bedingungen fur Friedrichs Anliegen denn die Habsburger benotigten Bundnispartner im Krieg gegen Frankreich Nach Geheimverhandlungen im Schloss Schonhausen sagte der Kaiser am 16 November 1700 im sogenannten Kontraktat zu dass der protestantische Kurfurst die Konigswurde erreichen konnte Die Kronung sollte aber ausserhalb des Heiligen Romischen Reiches stattfinden Auch durfte der Konigstitel nicht auf die zum Reich gehorige Mark Brandenburg sondern nur auf das jenseits der Reichsgrenzen gelegene Preussen bezogen werden und KoniginPreussen nicht von Preussen lauten Zudem musste Friedrich III um die Konigswurde zu erlangen einen hohen Preis von 2 Millionen Dukaten an Kaiser Leopold I und 600 000 Dukaten an den deutschen Klerus zahlen der Jesuitenorden bekam 20 000 Taler fur die Fursprache von Pater Wolf am Wiener Hof Zudem verpflichtete sich Friedrich sich mit 8 000 Soldaten an dem vom Habsburgischen Kaiser mit gefuhrten Spanischen Erbfolgekrieg zu beteiligen Konig 1701 1713 Bearbeiten Hauptartikel Konigskronung Friedrichs III von Brandenburg und Konigreich Preussen nbsp Kronung Friedrichs I in Konigsberg Gemalde von Anton von Werner in der Berliner Ruhmeshalle 1887 nbsp Die preussischen Kroninsignien heute im Schloss Charlottenburg Am 17 Dezember 1700 setzte sich nach der Erlaubnis Kaiser Leopolds ein langer Kutschenzug mit umfangreichem Gefolge und 30 000 Vorspannpferden von Berlin nach Konigsberg der preussischen Hauptstadt in Bewegung Am Vortag der Kronung stiftete der noch Kurfurst den Hohen Orden des Schwarzen Adlers Die Kronungsfeierlichkeiten fanden am 18 Januar 1701 statt 17 Um der Welt seine Souveranitat zu dokumentieren setzte Friedrich sich in der Schlosskirche des Konigsberger Schlosses die Krone selbst aufs Haupt kronte dann seine Gemahlin Sophie Charlotte und liess sich von zwei evangelischen Bischofen salben einen fur die reformierten Hohenzollern und einen fur das mehrheitlich lutherische Volk Der Papst akzeptierte Friedrichs Konigswurde nie denn Preussen war seit 1525 lutherisch und Friedrichs Vater der Grosse Kurfurst hatte im Westfalischen Frieden die evangelische Seite gegen das Papsttum vertreten Der geheime Kronvertrag zwischen Kaiser und Friedrich war schnell publik geworden und diente den ubrigen Reichsfursten teilweise zum Amusement So hatte der Kurfurst von Brandenburg vertraglich zugesichert bei kunftigen Kaiserwahlen stets seine Kurstimme dem Hause Habsburg zu geben was angesichts der Habsburgischen Dominanz im Reich widersinnig erschien Infolge der Konigskronung wurden die kurfurstlich brandenburgischen zu koniglich preussischen Institutionen In den nachsten Jahrzehnten setzte sich die Bezeichnung Preussen fur den sich bildenden Gesamtstaat durch Friedrich steigerte die politische Bedeutung seines Landes und festigte dessen Entwicklung zum spateren Einheitsstaat der unter seinen Nachfolgern zu einer europaischen Grossmacht aufstieg Als nachster mannlicher Nachkomme von Wilhelm I Oranien erbte Friedrich nach dem Tod des kinderlosen Wilhelm III Oranien 1702 die Grafschaft Lingen und die Grafschaft Moers Beide Gebiete wurden 1707 an die durch Kauf erworbene Grafschaft Tecklenburg angegliedert Da Friedrich Calvinist war konnte er 1707 auch zum Fursten im Kanton Neuenburg gewahlt werden was durch den Vertrag von Utrecht 1713 international anerkannt wurde Daher fuhrten Friedrich und seine Erben auch den Titel souveraner Furst von Oranien Neuchatel und Valangin Als seine zweite Frau Sophie Charlotte am 1 Februar 1705 wahrend eines Karnevalsbesuchs bei ihrer Mutter in Hannover an einer vernachlassigten Halsentzundung mit nur 36 Jahren starb fiel Friedrich beim Eintreffen der Nachricht in Ohnmacht und musste daraufhin zur Ader gelassen werden Obwohl das Verhaltnis zu seiner zweiten Frau durchaus kalt war war er zutiefst getroffen im Wissen welche ausgezeichnete Gemahlin er nun verloren hatte Ihre Beerdigung kostete 200 000 Taler und war derart prachtig dass 80 000 Fremde nach Berlin kamen um dem Begrabnis beizuwohnen Die Trauer dauerte ein Jahr 18 Am 27 November 1708 heiratete Friedrich die 23 jahrige Sophie Luise von Mecklenburg Zweck der Ehe war die Zeugung eines weiteren Sohnes um den Fortbestand der Dynastie fur den Fall des Todes des einzigen Thronfolgers abzusichern Infolge der Heirat wurden die Titel eines Herzogs von Mecklenburg und damit verknupft die Titel eines Fursten zu Wenden und zu Ratzeburg des Herren zu Stargard des Fursten zu Schwerin und des Grafen zu Schwerin in die Titulatur der preussischen Konige aufgenommen In Berlin trat Sophie Luise mit August Hermann Francke in Kontakt und ergab sich vollig seinen religiosen Ansichten Aufgrund dessen kam es zwischen den Eheleuten zu religiosen Streitigkeiten Nachdem Francke auf Befehl des Konigs 1710 nach Halle zuruckgekehrt war lebte die Konigin einsam und zuruckgezogen verfiel in Melancholie und hatte gelegentlich Anfalle von Geistesabwesenheit 19 Aufgrund des starken Bevolkerungsverlustes Ostpreussens nach der Grossen Pest lancierte er 1709 das als Retablissement bekannte Einwanderungsprogramm Vom 2 bis 17 Juli 1709 konnte sich Friedrich im Rahmen des Dreikonigstreffens in Potsdam und Berlin als ebenburtiger Gastgeber zweier Monarchen prasentieren Seine Gaste waren August der Starke von Polen und Sachsen und Friedrich IV von Danemark Die ausgedehnten Festlichkeiten politisch ergebnisarm belasteten die bereits stark beanspruchten Staatsfinanzen weiter Allerdings konnte Friedrich aussenpolitisch durch seine konsequente Westorientierung verhindern dass zwei seit 1701 gleichzeitig und europaweit gefuhrte Kriege der Grosse Nordische Krieg und der Spanische Erbfolgekrieg auf preussisches Territorium ubergriffen Wenn Friedrich I Lob verdient so geschieht es deshalb weil er seinen Landen immer den Frieden erhalten hat wahrend die Nachbarn vom Krieg verwustet wurden Friedrich II 20 Ende 1710 deckte eine Untersuchungskommission angeordnet vom 22 jahrigen Kronprinzen Friedrich Wilhelm die uble Wirtschaft des Drei Grafen Kabinetts auf Anlass war die Affare um die geplunderte Feuerkasse fur Hausbesitzer in der Stadt Crossen die als die Stadt nahezu ganz abbrannte nicht ausgezahlt werden konnte 16 Die Drei Grafen wurden daraufhin endlich vom Konig fallengelassen und Ende Dezember 1710 abgesetzt Friedrich war nach Erhalt des Untersuchungsberichts am 23 Dezember 1710 von dem Ausmass der Korruption vollig uberrascht Solches habe ich nie befohlen muhs balt und je ehr je Lieber geendert werden Friedrich I 21 Wartenberg kam am 6 Januar 1711 noch einmal von Woltersdorf nach Berlin zu einer einstundigen Unterredung mit Friedrich Der Konig schenkte Wartenberg einen wertvollen Brillantring und vergoss beim Abschied Tranen obwohl er genau wusste dass er von ihm jahrelang belogen worden war Dass er ihn trotzdem unter Tranen beschenkte zeugt von der Einsamkeit Friedrichs dem der liebenswurdige Schein wichtiger geworden war als die Realitat 22 Nachdem die ganze Korruptionsaffare des Drei Grafen Kabinetts aufgedeckt worden war versuchte Friedrich den Schaden wiedergutzumachen Die wichtigste Neuordnung war das Reskript vom 27 Oktober 1710 das die Gultigkeit der vom Konig zu unterschreibenden Verwaltungsakte nicht mehr wie bisher von einem Wurdentrager sondern von der Prufung des fachlich zustandigen Geheimrats abhangig machte Dieser Tag war somit die Grundung der Fachbehorden in Preussen 23 Durch diese Anderungen verbesserte sich die Finanzlage langsam wieder Tod Bearbeiten Schon seit langerem fuhlte sich Friedrich schwach und krank Seit seiner Jugend litt er an Engbrustigkeit nun kam ein starker Husten und ein beangstigendes Asthma hinzu Als seine geisteskranke Frau eines Tages von ihrer Hofdame entwich durch die Galerie lief in das Gemach des Konigs trat durch eine Glastur fiel und sich uber Friedrich warf da erwachte er plotzlich in seinem Armstuhl und erschrak bei dem Anblick der weissen blutigen Gestalt Die Bediensteten betraten das Zimmer und versuchten den Konig aus den Armen seiner Gemahlin zu befreien Sie wurde wieder in ihr Schlafzimmer gefuhrt und einige Tage spater zuruck zu ihrer Mutter nach Mecklenburg gebracht Der Konig verfiel in Fieber und verliess das Bett bis zu seinem Tode nicht wieder 24 Politik BearbeitenKulturpolitik Bearbeiten Friedrichs innere Politik konzentrierte sich auf die Hebung der baulichen Kultur und Bildung mit dem Ziel Ebenburtigkeit mit den anderen grossen europaischen Machten zu erlangen Er begrundete 1694 die Universitat Halle 1696 die Mahl Bild und Baukunst Academie in Berlin A 1 aus der die Preussische Akademie der Kunste hervorging 1700 die Kurfurstlich Brandenburgische Societat der Wissenschaften spatere Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften und baute die Konigliche Bibliothek zu Berlin umfassend aus Wahrend seiner Regierungszeit kamen und wirkten bedeutende Wissenschaftler und Kunstler in Preussen Unmittelbar nach seiner Selbstkronung beauftragte er seinen Hofbildhauer und architekten Andreas Schluter mit dem Entwurf des beruhmt gewordenen Bernsteinzimmers das bereits 1716 durch seinen Nachfolger Friedrich Wilhelm I an den russischen Zaren Peter den Grossen verschenkt wurde Das bis dahin mittelalterlich und provinziell gepragte Berlin wurde in seiner Regierungszeit zu einer prachtigen barocken Residenzstadt ausgebaut So bestimmten Stadtpalaste und respektable Burgerhauser den Schloss und Regierungsbereich Berlins Andreas Schluter setzte mit dem Schlossumbau des Berliner Schlosses Massstabe und schuf als Bildhauer mit dem Reiterstandbild des Grossen Kurfursten auf der 1692 errichteten Langen Brucke in den Jahren 1695 bis 1697 eine prachtige Herrscherdarstellung In seiner Regierungszeit entstanden ausserdem ab 1694 das Zeughaus das Schloss Monbijou 1703 ab 1695 das Schloss Charlottenburg ab 1695 die Parochialkirche das Friedrichshospital und vom Jahre 1701 an die beiden Dome auf dem Gendarmenmarkt Anlasslich des zweihundertjahrigen Bestehens der ersten brandenburgischen Landesuniversitat Alma Mater Viadrina 1706 in Frankfurt Oder wurde durch Erdmann Wircker erstmals der fur Berlin bis zur Gegenwart gebrauchliche Begriff Spree Athen gepragt Als Friedrich 1713 starb hinterliess er seinem Sohn Friedrich Wilhelm 24 Schlosser Insgesamt kann seine Regierungszeit zu den reichsten Epochen der brandenburgischen Kulturgeschichte gezahlt werden 25 Die Kehrseite dieser Medaille war eine Beanspruchung der offentlichen Mittel der die Leistungsfahigkeit Brandenburg Preussens nicht gewachsen war 26 Ebenfalls kritisch in der Geschichtsforschung gesehen wird die dadurch verursachte Verelendung grosser Bevolkerungsschichten die die Kosten fur die Unternehmungen zu tragen hatten nbsp Schloss Charlottenburg nbsp Zeughaus nbsp Reiterstandbild des Grossen Kurfursten nbsp Schluterhof im Berliner Schloss nbsp Schloss MonbijouFinanzpolitik Bearbeiten Unter seiner Herrschaft kam es ab 1697 zu Misswirtschaft und massiven Finanzskandalen um den Oberprasidenten Premierminister Graf Johann Kasimir Kolbe von Wartenberg den Finanzminister Graf Wittgenstein und Graf Wartensleben die drei Wehs Die drei Grafen die mit der Verfugungsgewalt uber Armee und Finanzen die Schlusselpositionen innehatten wirtschafteten das Land in eine schlimme Lage hinein 27 Durch die standigen neuen Finanzforderungen des Monarchen zuerst fur die Kronung dann fur die Schlossbauten in Berlin Potsdam Kopenick Lietzenburg und anderen Orten den wachsenden Hofstaat rauschende Feste Juwelenkaufe und furstliche Geschenke wurde der Hofetat standig uberschritten Wartenberg und seine Kollegen konnten sich allerdings nur halten wenn sie den Bedurfnissen des Monarchen nachkamen So zapften die drei immer neue Finanzquellen in Form von Steuererhohungen und Erfindung neuer abstruser Steuern an 27 die die Menschen des Landes ausplunderten und verelenden liessen Diesen finanziellen Belastungen war die Leistungsfahigkeit Brandenburg Preussens nicht gewachsen Am Ende blieb ein bankrotter Staat mit 20 Millionen Reichstalern Schulden Es wird angenommen dass Friedrich vom Graf von Wartenberg wie von dessen Vorganger Danckelmann menschlich abhangig war Im Unterschied zu dem unschuldigen Danckelmann nutzte Wartenberg dies zu grosser personlicher Bereicherung musste aber nicht wie dieser zehn Jahre ins Zuchthaus Diese schweren Falle von Korruption belasteten die Finanzen des preussischen Staates schwer Friedrichs Rolle in dieser Sache wird allgemein kritisch gesehen Hofhaltung Bearbeiten Friedrichs Politik stutzte sich auf eine starke anerkannte Armee und eine glanzende Hofhaltung die sich mit den reichsten Landern Europas messen sollte Dies schien ihm die aussere Verkorperung einer Wurde die ihn mit den hochstgestellten Herrschern Europas gleichstellen sollte 28 Das in der alteren Forschung entstandene Bild des Verschwenders auf dem Konigsthron kann aber in der Form nicht aufrechterhalten werden Dieses Bild wurde in der Geschichtsforschung wesentlich gepragt durch die negativen schriftlichen Ausserungen seines Enkels Friedrichs II Trotz der sehr hohen Hofhaltungskosten die 1712 bei einem Staatsbudget von 4 Millionen Taler immerhin 561 000 Taler betrugen war im 18 Jahrhundert das Reprasentieren wozu Feste Schlosser Kunstforderung aber auch die Beschaffung von exotischen Tieren fur den sogenannten Hetzgarten gehorten ein wichtiger Machtfaktor mit denen ein Furst oder Konig ausdruckte wie viel Macht er besass Friedrich I war somit nur ein Kind seiner Zeit womit sich seine scheinbare Verschwendungssucht erklart Kurz nach der Beerdigung im Jahre 1713 verbot sein Sohn der Soldatenkonig jeden Prunk und Pomp und verursachte damit einen Auszug von Kunstlern und Handwerkern aus Berlin und Preussen Die Solisten der Hofkapelle gingen nach Kothen wo sie bei Johann Sebastian Bach willkommene Aufnahme fanden Bewertung Bearbeiten nbsp MonogrammFriedrich I wurde von der Geschichtsschreibung wenig beachtet So stand er in den Schatten seines Vaters des Grossen Kurfursten seines Sohnes des Soldatenkonigs und seines Enkels Friedrichs des Grossen Friedrich wurde bereits zu Lebzeiten von seinen Zeitgenossen Verschwendung vorgeworfen 29 Eine pragende Forschungsmeinung fur die Historie stellte die schriftlichen Ausserungen seines Enkels Friedrich II eines Vertreters des aufgeklarten Absolutismus uber seinen Grossvater dar So beschrieb dieser in seinem 1750 erschienenen Historienwerk Geschichte meiner Zeit den Grossvater als torichten Verschwender 30 Friedrich war zwar ohne Festigkeit eitel und glanzsuchtig doch nicht ohne Wohlwollen und Gutmutigkeit im ganzen aber gross in kleinen Dingen und klein in grossen Sein Ungluck war dass er in der Geschichte zwischen einen Vater und einen Sohn gestellt war die ihn beide an geistigen Kraften uberragten Ihm lag mehr am blendenden Glanz als am Nutzlichen das bloss gediegen ist 30 000 Untertanen opferte er in den verschiedenen Kriegen des Kaisers und der Verbundeten um sich die Konigskrone zu verschaffen Und er begehrte sie nur deshalb so heiss weil er seinen Hang fur das Zeremoniewesen befriedigen und seinen verschwenderischen Prunk durch Scheingrunde rechtfertigen wollte Er zeigte Herrscherpracht und Freigiebigkeit Aber um welchen Preis erkaufte er sich das Vergnugen seine geheimen Wunsche zu befriedigen Friedrich der Grosse 31 Weitgehend unkritisch betrachtet wurde das Urteil Friedrichs bis weit in das 20 Jahrhundert hinein von der Geschichtsforschung allgemein ubernommen und vertreten Nur wenige Darstellungen vor 1945 haben auf die Reduzierung Friedrichs und kritiklose Hervorhebung auf das Grundmotiv Eitelkeit verzichtet Im Deutschen Kaiserreich waren den Zeitgenossen beim Zweihundertjahresjubilaum des Konigreichs Preussen die Umstande der Standeserhebung der Hohenzollern peinlich namlich die Selbstkronung Friedrichs I und der dabei entfaltete Prunk im Jahre 1701 32 In der preussisch deutschen Geschichtsschreibung wurde ebenso die Aussenpolitik Friedrichs sich vom nordischen Kriegsschauplatz fernzuhalten und alle Krafte auf den Krieg gegen Frankreich zu konzentrieren heftig kritisiert Johann Gustav Droysen urteilte uber das System Friedrichs I in seinem Werk Geschichte der preussischen Politik IV 1874 So seltsam zerlegt sich die preussische Macht und ihre Aktion im Westen Krieg ohne Politik im Osten Politik ohne Armee Unter Friedrichs Vater dem Grossen Kurfursten hatte die Regierung zu anderen Ergebnissen gefuhrt Droysen 33 Der Gedanke dahinter war der Versuch die nationalen Wunschtraume im 19 und fruhen 20 Jahrhundert auf die Realitat des beginnenden 18 Jahrhunderts zuruckzuprojizieren So urteilte Ernst Berner in Aus dem Briefwechsel Friedrichs I von Preussen und seiner Familie Berlin 1901 Auch wir beklagen dass er Friedrich nicht die Gelegenheit des Nordischen Krieges zur Wiedereroberung Pommerns und der deutschen Seekante benutzt hat Berner 34 In der Geschichtsschreibung nach 1945 wandelte sich das Gesamtbild Friedrichs so dass die Hauptkritikpunkte differenzierter betrachtet und mehr in den Kontext der Zeit Friedrichs I gestellt wurden Sie bemuht sich Friedrich I aus dem Schatten in den ihn sein Enkel Friedrich II und im Anschluss an diesen fast die gesamte brandenburg preussische Geschichtsschreibung gestellt hatte herauszufuhren So konstatierte der Publizist Sebastian Haffner in seinem Buch Preussen ohne Legende uber die Bewertung Friedrichs II dass es Friedrich I mehr am blendenden Glanz als am Nutzlichen gelegen hatte Das ist mit Respekt ein oberflachliches Urteil 35 Von aktuellen Historikern wird Friedrichs Regierungsbilanz positiver bewertet Sie betonen dabei als herausragende Erfolge Friedrichs das Kontinuum in der Staatsentwicklung und auch auf verfassungs und verwaltungsrechtlichem Gebiet gewahrt und gefestigt zu haben Erinnerung Bearbeiten nbsp Sarkophag Friedrichs I Bei seiner Kronung erhielt das Collegium Fridericianum in Konigsberg seinen Namen Fur die ehemalige Berliner Siegesallee gestaltete der Bildhauer Gustav Eberlein die Denkmalgruppe 26 mit einem Standbild Friedrichs I als Hauptfigur Die Figur zeigt den ersten preussischen Konig mit adlerbekrontem Zepter dem Knauf eines Konigsschwertes und mit einer Lorbeerkranz geschmuckten Allongeperucke in der Pose des Sonnenkonigs Louis XIV Mit dieser Pose einem weiten Mantel und reich besticktem Rock uberdeckte Eberlein die korperliche Behinderung Friedrichs Schiefer Fritz siehe oben Als Nebenfiguren waren dem Standbild die Busten des Architekten Andreas Schluter und von Eberhard von Danckelman zugeordnet Die Enthullung der Gruppe fand am 3 Mai 1900 statt Das Denkmal ist mit Konturschaden und abgebrochenen Teilen erhalten und wird seit Mai 2009 in der Zitadelle Spandau aufbewahrt 36 Standbilder BearbeitenIn Berlin erinnern ein im Jahr 1698 von Andreas Schluter geschaffenes Standbild vor dem Schloss Charlottenburg 37 ein ebenfalls von Schluter hergestelltes Kenotaph im Berliner Dom und eine 1908 von Heinrich Baucke gestaltete Plastik am Charlottenburger Tor an Friedrich I Ein 1884 von Ludwig Brunow ursprunglich fur die Ruhmeshalle Berlin geschaffenes Standbild des Konigs befindet sich heute auf der Burg Hohenzollern Auf dem Neumarkt Moers steht ein ebenfalls von Baucke errichtetes Denkmal fur Konig Friedrich I nbsp Schloss Charlottenburg 1698 nbsp Burg Hohenzollern 1884 nbsp Neumarkt in Moers 1902 nbsp Charlottenburger Tor 1908 Nachkommen BearbeitenErste Ehe 1679 heiratete er in Potsdam Prinzessin Elisabeth Henriette von Hessen Kassel 1661 1683 1 Kind Luise Dorothee 1680 1705 1700 Landgraf Friedrich von Hessen KasselZweite Ehe 1684 heiratete er in Herrenhausen Prinzessin Sophie Charlotte von Hannover 1668 1705 2 Kind Friedrich August 1685 1686 3 Kind Friedrich Wilhelm I 1688 1740 1706 Prinzessin Sophie Dorothea von HannoverDritte Ehe 1708 heiratete er in Berlin Herzogin Sophie Luise von Mecklenburg Schwerin 1685 1735 welche kinderlos blieb Vorfahren BearbeitenAhnentafel Friedrich I Preussen Ururgrosseltern KurfurstJoachim Friedrich Brandenburg 1546 1608 1570Katharina von Brandenburg Kustrin 1549 1602 HerzogAlbrecht Friedrich Preussen 1553 1618 1573Marie Eleonore von Julich Kleve Berg 1550 1608 Pfalzgraf und KurfurstLudwig VI Pfalz 1539 1583 1560Elisabeth von Hessen 1539 1582 Statthalter der NiederlandeWilhelm I Oranien 1533 1584 1575Charlotte de Bourbon Montpensier 1546 1582 GrafWilhelm Nassau 1487 1559 1531Juliana zu Stolberg 1506 1580 Gaspard II de Coligny 1519 1572 1547 Charlotte de Laval 1530 1568 GrafConrad zu Solms Braunfels 1540 1592 1559 Elisabeth von Nassau Dillenburg 1542 1603 GrafLudwig I zu Sayn und Wittgenstein 1532 1605 1567 Elisabeth zu Solms Laubach 1549 1599 Urgrosseltern KurfurstJohann Sigismund Brandenburg 1572 1620 1594Anna von Preussen 1576 1625 Pfalzgraf und KurfurstFriedrich IV Pfalz 1574 1610 1593Luise Juliane von Oranien Nassau 1576 1644 Statthalter der NiederlandeWilhelm I Oranien 1533 1584 1583Louise de Coligny 1555 1620 GrafJohann Albrecht I zu Solms Braunfels 1563 1623 1590 Agnes zu Sayn Wittgenstein 1568 1617 Grosseltern KurfurstGeorg Wilhelm Brandenburg 1595 1640 1616Elisabeth Charlotte von der Pfalz 1597 1660 Statthalter der NiederlandeFriedrich Heinrich Oranien 1584 1647 1625Amalie zu Solms Braunfels 1602 1675 Eltern KurfurstFriedrich Wilhelm Brandenburg 1620 1688 1646Luise Henriette von Oranien 1627 1667 Friedrich I 1657 1713 Konig in PreussenSiehe auch BearbeitenListe der Herrscher von Brandenburg Konige in Preussen Liste der Herrscher von Brandenburg Konige von PreussenLiteratur BearbeitenFriedrich III Kurfurst von Brandenburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 627 635 Gerhard Oestreich Friedrich I In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 536 540 Digitalisat Heinz Ohff Preussens Konige Piper Munchen 2016 ISBN 978 3 492 31004 8 S 11 42 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Diederichs Munchen 1996 ISBN 3 424 01319 6 Linda Frey Marsha Frey Friedrich I Preussens erster Konig Styria Graz u a 1984 ISBN 3 222 11521 4 Heide Barmeyer Hrsg Die preussische Rangerhohung und Konigskronung 1701 in deutscher und europaischer Sicht Peter Lang Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 631 38845 4 Wolfgang Neugebauer Friedrich III I 1688 1713 In Frank Lothar Kroll Hrsg Preussens Herrscher Von den ersten Hohenzollern bis Wilhelm II Munchen 2000 113 133 Hans Joachim Neumann Friedrich I Der erste Konig der Preussen Berlin 2001 ISBN 978 3 86124 539 1 Deutsches Historisches Museum Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Hrsg Preussen 1701 Eine europaische Geschichte Essays Henschel Berlin 2001 ISBN 3 89487 388 4 Band II der Kataloge zur Ausstellung Berlin 2001 Johannes Kunisch Hrsg Dreihundert Jahre Preussische Konigskronung Eine Tagungsdokumentation Forschungen zur brandenburgischen und preussischen Geschichte Beiheft N F Bd 6 Duncker und Humblot Berlin 2002 ISBN 3 428 10796 9 Frank Gose Friedrich I 1657 1713 Ein Konig in Preussen Pustet Regensburg 2012 ISBN 978 3 7917 2455 3 Karl Eduard Vehse Preussische Konige Privat Berliner Hofgeschichten Anaconda Verlag Koln 2006 ISBN 3 938484 87 X S 7 56 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich I Sammlung von Bildern und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich I im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich I in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Friedrich I im VD 17 Friedrich I Deutsche Biographie Friedrich I in Preussen rbb Preussen Chronik Vom Kurfursten zum Konig DeutschlandfunkAnmerkungen Bearbeiten So die Bezeichnung im 1699 in Kraft getretenen Statut siehe Akademie der Kunste und Hochschule der Kunste Hrsg 300 Jahre Hochschule der Kunste Die Kunst hat nie ein Mensch allein besessen Eine Ausstellung der Akademie der Kunste Henschel Berlin 1996 Ausstellungskatalog ISBN 3 89487 255 1 S 31 Einzelnachweise Bearbeiten a b Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 81 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 31 Karl Eduard Vehse Preussische Konige Privat Berliner Hofgeschichten Koln 2006 S 7 14 a b Karl Friedrich Pauli Allgemeine Preussische Staatsgeschichte Siebenter Band Halle 1767 S 5 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 29 41 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 53 Karl Eduard Vehse Preussische Konige Privat Berliner Hofgeschichten Koln 2006 S 14 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 59 Staatliche Museen zu Berlin Schloss Kopenick Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 85 Hans Bentzien Unterm Roten und Schwarzen Adler Geschichte Brandenburg Preussens fur jedermann Berlin 1992 S 104 Daniel Bellingradt Das Entscheidungsmomentum 1688 Gestaltende Krafte der kurbrandenburgischen Aussenpolitik am Vorabend der Glorreichen Revolution in England Forschungen zur Brandenburgischen und Preussischen Geschichte N F 16 2006 S 139 170 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 93 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Diederichs Munchen 1996 ISBN 3 424 01319 6 S 117 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 162 a b Hans Bentzien Unterm Roten und Schwarzen Adler Geschichte Brandenburg Preussens fur jedermann Berlin 1992 S 105 Erwerbung der Preussischen Konigskrone in Berliner Borsenzeitung 18 Januar 1901 Karl Eduard Vehse Preussische Konige Privat Berliner Hofgeschichten Koln 2006 S 31 Karl Eduard Vehse Preussische Konige Privat Berliner Hofgeschichten Koln 2006 S 41 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 220 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 213 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 216 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 221 Karl Eduard Vehse Preussische Konige Privat Berliner Hofgeschichten Koln 2006 S 42 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 107 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 110 a b Ingrid Mittenzwei Erika Herzfeld Brandenburg Preussen 1648 1789 Berlin 1987 S 180 Allgemeine Deutsche Biographie Band 7 S 680 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 210 Otto Ernst Kempen Das Spektakel des Hauses Brandenburg In Preussenjahrbuch Ein Almanach S 19 Hans Bentzien Unterm Roten und Schwarzen Adler Geschichte Brandenburg Preussens fur jedermann Berlin 1992 S 108 Otto Ernst Kempen Das Spektakel des Hauses Brandenburg In Preussenjahrbuch Ein Almanach S 20 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 184 Werner Schmidt Friedrich I Kurfurst von Brandenburg Konig in Preussen Munchen 2004 S 183 Sebastian Haffner Preussen ohne Legende Ein Stern Buch 1979 S 52 Uta Lehnert Der Kaiser und die Siegesallee Reclame Royale Berlin 1998 S 195 f Bildhauerei in Berlin Standbild Friedrich I VorgangerAmtNachfolgerFriedrich WilhelmKurfurst von Brandenburg 1688 1713Friedrich Wilhelm I Titel neu geschaffenKonig in Preussen 1701 1713Friedrich Wilhelm I Friedrich WilhelmHerzog in Preussen 1688 1701Titel erhohtNormdaten Person GND 118535730 lobid OGND AKS LCCN n84200655 VIAF 45094002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedrich I ALTERNATIVNAMEN Konig Friedrich I in Preussen Friedrich III Kurfurst von BrandenburgKURZBESCHREIBUNG Konig in Preussen Kurfurst von BrandenburgGEBURTSDATUM 11 Juli 1657GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 25 Februar 1713STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich I Preussen amp oldid 235039178