www.wikidata.de-de.nina.az
In der Glorious Revolution der Glorreichen Revolution von 1688 1689 entschieden die Gegner des koniglichen Absolutismus in England den seit Beginn des 17 Jahrhunderts gefuhrten Machtkampf mit dem Stuartkonigtum endgultig zu ihren Gunsten Sie schufen mit der Durchsetzung der Bill of Rights die Grundlage fur das heutige parlamentarische Regierungssystem im Vereinigten Konigreich Seit der Revolution ist dort der Konig nicht mehr allein sondern nur in Verbindung mit dem Parlament King in parliament Trager der Staatssouveranitat Wilhelm von Oranien bestieg nach der Glorious Revolution als Wilhelm III den englischen ThronMit der Revolution endete die Politik religioser Toleranz die Konig Jakob II von England der selbst zum Katholizismus konvertiert war gegenuber Katholiken betrieben hatte Wahrend die protestantischen Dissenters mit der Toleranzakte Glaubensfreiheit zugesichert bekamen galten fur die Katholiken nach der Revolution fur uber ein Jahrhundert diskriminierende Regelungen Nach dem Sturz des katholischen Monarchen bestieg Wilhelm III von Oranien Jakobs Neffe und Schwiegersohn gemeinsam mit Jakobs protestantischer Tochter Maria II den Thron Bereits die Zeitgenossen verwendeten die Bezeichnung Glorreiche Revolution in bewusstem Gegensatz zu den Wirren des Englischen Burgerkriegs der mit der Hinrichtung Konig Karls I und der Errichtung einer Republik unter Oliver Cromwell geendet hatte Man war der Auffassung dass der vergleichsweise unblutige Umsturz von 1688 1689 auch deshalb von Erfolg gekront war weil ihn die Gloriole eines neuen Konigtums umstrahlt habe Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Vorgeschichte 2 1 Der Englische Burgerkrieg 2 2 Die Herrschaft Cromwells 2 3 Restauration und Herrschaft Karls II 3 Der Kampf um die Krone 3 1 Die Herrschaft Jakobs II 3 2 Die Revolution von 1688 1689 3 3 Thronbesteigung Wilhelms III 3 3 1 Kronungszeremonie 4 Settlement und Politik nach 1689 5 Langfristige Bedeutung 6 Belege 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 6 3 WeblinksUberblick BearbeitenBereits Jakobs Bruder Karl II der England von 1660 bis 1685 regierte stand in seinen personlichen Glaubensuberzeugungen dem Katholizismus nahe Um seine erst 1660 restaurierte Herrschaft nicht zu gefahrden schutzte er jedoch die verfassungsmassigen Rechte der anglikanischen Staatskirche und erliess Gesetze gegen Katholiken und Nonkonformisten Diese Politik wurde von grossen Teilen der Bevolkerung der Gentry und des Hochadels sowie von Parlament und Kirche unterstutzt Erst auf dem Sterbebett konvertierte Karl II zum Katholizismus nbsp Francisco Lopes Suasso Baron d Avernas le Gras um 1700 Judisches historisches Museum in Amsterdam Jakob hatte diesen Schritt bereits Ende der 1660er Jahre getan So entstand 1685 die Situation dass ein Katholik Konig von England und Oberhaupt der Anglikanischen Kirche wurde Zudem war er Befurworter einer absolutistischen Monarchie nach franzosischem und spanischem Vorbild Bald nach seiner Thronbesteigung am 23 April 1685 ging Jakob auf Konfrontationskurs mit den Whigs Jakob betraute auch Katholiken mit Amtern am Hof in der Verwaltung und in der Armee womit er sich uber Gesetze wie die Testakte hinwegsetzte Dazu glaubte er sich aufgrund seines absolutistischen Herrschaftsverstandnisses berechtigt Gleichzeitig ubte er aber auch Toleranz gegenuber protestantischen Nonkonformisten wie den Quakern Da Jakob keinen mannlichen Erben hatte und seine beiden aus erster Ehe stammenden erbberechtigten Tochter Maria und Anne protestantisch erzogen waren nahmen grosse Teile der englischen Bevolkerung und Teile der anglikanischen Kirche seine Politik zunachst hin Es bestand die begrundete Aussicht dass die Politik des bereits uber 50 jahrigen Konigs nach seinem Tod rasch revidiert werden konnte Insbesondere die anglikanische Hochkirche die seit jeher das gottgegebene Herrschaftsrecht der Konige Divine Right verteidigt hatte argumentierte man durfe auch einer katholischen Obrigkeit nicht den Gehorsam verweigern oder ihr gar Widerstand entgegensetzen Dies anderte sich erst als Jakob die anglikanischen Bischofe zwingen wollte eine Toleranzerklarung gegenuber dem Katholizismus von den Kanzeln verlesen zu lassen Mit der Weigerung der Bischofe gaben sie das Prinzip der non resistance auf das sie von jeher zur starksten Stutze des Konigtums gemacht hatte Der letzte Anstoss zur Einigung aller politischen und religiosen Gegner des Konigs aus Parlament Adel und Kirche erfolgte jedoch aus dynastischen Grunden Als dem Konig und seiner zweiten Frau der streng katholischen Maria Beatrix von Modena im Sommer 1688 ein Sohn geboren wurde drohte die dauerhafte Etablierung einer katholischen Dynastie Auch die anglikanischen Bischofe stimmten nun mehrheitlich zu die protestantische Tochter des Konigs Maria und ihren calvinistischen Ehemann Wilhelm von Oranien den Generalstatthalter der Niederlande ins Land zu rufen und ihnen gemeinsam die Krone anzutragen Dieser folgte dem Ruf vor allem aus bundnispolitischen Erwagungen Wilhelm sah die Chance England fur das Lager der Gegner Konig Ludwigs XIV von Frankreich zu gewinnen Nach der Einladung durch eine Gruppe von Adligen die Immortal Seven 1 setzte Wilhelm von Oranien im Herbst 1688 mit einer starken Soldnerarmee nach England uber um dem bedrangten englischen Volk zu Hilfe zu eilen Francisco Lopes Suasso Bankier in der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen finanzierte die Expedition nach England mit 2 Millionen Gulden 2 3 Wilhelms Landung war die einzige erfolgreiche Invasion Englands seit 1066 Jakob II sah sich aufgrund des Uberlaufens zahlreicher Adliger zu Wilhelm ausserstande diesem militarisch zu begegnen und floh nach Frankreich Das Staatssiegel warf er auf seiner Flucht in die Themse Dies wurde von seinen Gegnern als Abdankung interpretiert so dass seine Tochter und sein Schwiegersohn als Maria II und Wilhelm III den vakanten Thron besteigen konnten Trotz mehrerer Versuche einer gewaltsamen Ruckeroberung gelang es Jakob II und seinen Erben nicht ihre Anspruche auf die Krone erneut geltend zu machen Jakob starb am 16 September 1701 im franzosischen Exil Bis zur Mitte des 18 Jahrhunderts kam es zu einigen Aufstanden ihrer Anhanger der Jakobiten Doch Wilhelm gelang es seine Herrschaft in England zu stabilisieren Er starkte durch seine Gesetzgebung massgeblich den englischen Parlamentarismus ubte religiose Toleranz nur gegenuber den protestantischen Dissenters und konnte sicherstellen dass auch nach seinem Tod im Jahr 1702 und der Thronbesteigung Annes einer weiteren Tochter Jakobs II keine Annaherung Englands an Frankreich mehr stattfand Vorgeschichte BearbeitenDie Glorreiche Revolution war ein vor allem auf religiosen Motiven basierender Vorgang der durch politische Erwagungen aller Beteiligten zusatzlich verscharft wurde Eine wichtige Rolle spielte hierbei die Church of England die durch Heinrich VIII von Rom abgespalten worden war In den seiner Entstehung folgenden Jahren stabilisierte sich der zwar katholisch episkopal verfasste aber in der Lehre vorherrschend calvinistische Anglikanismus und auch die Versuche Maria Tudors England wieder zu katholisieren blieben erfolglos Durch das Elizabethan Settlement von 1559 wurde der Konig von England zugleich auch zum Supreme Governor of the Church ernannt und somit die Trennung von Rom untermauert Die Einfuhrung des Book of Common Prayer wiederum spaltete die Reformationsbewegung und fuhrte zur Grundung der puritanischen Bewegung die in den folgenden Jahren immer starkeren Zulauf erhielt und neben einer strengen Sittenlehre die Unabhangigkeit der Kirche vom Konigtum forderte Gleichzeitig radikalisierten sich die Bevolkerung und die Geistlichkeit zu einem strikten Antikatholizismus verstarkt durch die Exkommunikation Konigin Elisabeths 1570 das Vorgehen der spanischen Armada gegen England 1588 den Gunpowder Plot von 1605 eine katholische Verschworung gegen Jakob I und das Parlament die Furcht vor einer katholischen Invasion in den 1620er Jahren und den Ausbruch der Irischen Rebellion von 1641 Antipapismus Anti Popery wurde so zu einem unabdingbaren Grundfaktor der englischen Gesellschaft des 17 Jahrhunderts und zwar nicht nur auf nationaler sondern auch auf lokaler Ebene Im starken Gegensatz dazu stand die Politik der Krone die mit einer Annaherung erst an das katholische Spanien und spater an das ebenfalls katholische Frankreich im diametralen Gegensatz zu den Erwartungen des Volkes und eines grossen Teils des Adels handelte Auch die von Karl I massgeblich geforderte arminianische Kirchenpolitik die eine starkere Formalisierung der Kirchenliturgie vorsah und zentrale Elemente der calvinistischen Kirchenreformen ruckgangig zu machen suchte z B in der Kleiderordnung der Rolle des Presbyteriums und der Abendmahlsliturgie schurte das Misstrauen gegen die Krone Immer starker begann sich die Uberzeugung durchzusetzen dass ein in katholische Verschworungen verwickelter Konig das Anrecht auf Gehorsam verwirkt hatte 1637 kam es uber diesen Konflikt zum organisierten Widerstand in Schottland den Karl im Jahr 1640 mit einem Einmarsch seiner Truppen Bischofskriege beantwortete Ein Parlament welches er hierzu hatte einberufen lassen das seine finanziellen Forderungen jedoch nicht unterstutzte wurde von ihm bereits nach drei Wochen wieder entlassen Kurzes Parlament Nachdem die englische Armee Ende August jedoch von schottischen Truppen geschlagen worden war und sich diese in Nordengland festsetzten sah sich der Konig gezwungen ein neues Parlament Langes Parlament einzuberufen und einen Waffenstillstandsvertrag zu unterschreiben Das Lange Parlament konnte von Beginn an einen Teil der koniglichen Souveranitat an sich reissen indem es die Friedensverhandlungen mit Schottland und die Bezahlung der Armee zu handhaben verlangte Gleichzeitig richtete sich sein Handeln gegen die unmittelbare Umgebung des Konigs vor allem gegen den koniglichen Berater und Katholiken Thomas Wentworth 1 Earl of Strafford gegen den ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet wurde Ebenfalls angeklagt wurde Erzbischof Laud was die faktische Entmachtung der kirchlichen Gerichte und damit den Kollaps der staatlich kirchlichen Zensur zur Folge hatte Verscharft wurde der Konflikt zwischen Parlament und Konig im Mai 1641 als ruchbar wurde dass Karl ernsthaft erwog die Reste seiner Armee fur eine Befreiung Straffords aus dem Tower einzusetzen Army Plot Das Unterhaus sprach daraufhin ein Todesurteil gegen Strafford aus Offentliche Proteste und Demonstrationen vor dem Oberhaus und dem koniglichen Palast sorgten schliesslich dafur dass der Konig seinen fruheren engen Berater fallen liess Das Parlament verscharfte in der Folge seinen Kurs gegen den Konig beschnitt dessen Recht zur Auflosung des Parlaments schaffte wesentliche durch den Konig eingefuhrte Steuern und Abgaben ab und loste besondere Regierungsorgane Gerichtshofe auf die dem Konig direkt unterstanden Auch die Grand Remonstrance war als Angriff auf den Konig zu verstehen listete sie doch alle Fehlleistungen und Rechtsverstosse der koniglichen Politik seit den 1620er Jahren auf und forderte die Verantwortlichen zu bestrafen und aus dem Umfeld des Konigs zu entfernen Durch den Aufstand der Iren den die Gegner Karls als erneute Verschworung des Konigs gegen das Parlament verurteilten eskalierte die Lage vollends Nachdem das Parlament angesichts der prekaren Lage eine Kontrolle uber die zur Niederschlagung des Aufstandes benotigte Armee forderte Militia Ordinance reagierte der Konig mit einer Hochverratsklage gegen mehrere Mitglieder des Unterhauses und versuchte einen Tag spater die Angeklagten unter Verletzung ihrer Immunitat verhaften zu lassen Dies scheiterte jedoch und Karl I wurde am 30 Januar 1649 hingerichtet Der Englische Burgerkrieg Bearbeiten Hauptartikel Englischer Burgerkrieg Der Englische Burgerkrieg begann am 23 Oktober 1642 und dauerte mit einigen Unterbrechungen bis 1649 Anfangs gelang es den konigstreuen Truppen die Armee des Parlaments zuruckzudrangen von 1645 an konnte diese sich jedoch reorganisieren und mit Unterstutzung der schottischen Armee die durch religiose Konzessionen erneut den Norden Englands besetzte einen Umschwung im Konflikt erreichen 1646 ergab sich Karl I der schottischen Armee die ihn jedoch binnen Jahresfrist an die Parlamentsarmee auslieferte Im Juni 1646 wurden die Kampfhandlungen daraufhin eingestellt und eine starke Gruppierung im Parlament Friedenspartei versuchte getrieben von der Angst vor einem zu starken Einfluss radikaler Krafte in Parlament und Armee die stehende Truppe schnellstmoglich aufzulosen Diese wiederum sahen darin einen Versuch die Interessen des Volkes einem billigen Kompromiss mit dem Konig zu opfern und Ende Mai und Anfang Juni 1647 kam es zu Meutereien gegen das Parlament Am 3 Juni ubernahm die so in Opposition zur Friedenspartei getretene und religios radikalisierte Armee endgultig die Bewachung des gefangenen Konigs und wurde somit zur politisch dominierenden Macht im Staate Die Friedensverhandlungen fanden mit der Flucht Karls I an Weihnachten 1647 und dessen militarischer Allianz mit den schottischen Streitkraften im Gegenzug fur die Einfuhrung einer presbyterialen Kirchenverfassung in England fur die Dauer von vorerst drei Jahren ein abruptes Ende im April brach der Zweite Burgerkrieg aus Er war abgesehen von der Invasion einer schottisch royalistischen Armee im Nordwesten vor allem ein Aufstand einzelner Grafschaften und Regionen insbesondere Wales Kent Essex gegen die verhasste Revolutionsregierung Militarisch dominierte die Parlamentsarmee jedoch das Geschehen und setzte den Konig schon im Herbst 1648 mit der Eroberung Schottlands wieder gefangen Erneut wurden Verhandlungen mit Karl aufgenommen und eine Einigung und die Wiedereinsetzung des Konigs schien in den folgenden Monaten denkbar denn ein nicht unerheblicher Teil der Abgeordneten schien eine Restauration des Monarchen als geringeres Ubel im Vergleich zu einer weiteren Militarherrschaft zu betrachten Da verweigerte die Armee die einen Ausverkauf ihrer Interessen furchtete den gemassigten Abgeordneten den Zutritt zum Unterhaus und erzwang das sogenannte Rumpfparlament Weitere Verhandlungen mit dem Konig wurden somit unterbunden und am 30 Januar 1649 wurde Karl gemass dem Willen der fuhrenden Offiziere nach einem kurzen Prozess hingerichtet England wurde zur Republik Die Herrschaft Cromwells Bearbeiten nbsp Oliver Cromwell Lord Protector EnglandsDie folgende Dekade brachte England eine republikanische Grundordnung Bereits im Februar beschloss das verbliebene Rumpfparlament die Auflosung des Oberhauses und nur kurze Zeit spater die Abschaffung der Monarchie Auf Frieden wartete das englische Volk jedoch vorerst vergebens Nach dem Tod Karls I folgte ihm sein Sohn Karl II auf den schottischen Thron Mit der Anerkennung der schottischen Kirchenverfassung sicherte er sich die Loyalitat der Bevolkerung und stiess mit einer Armee nach England vor Oliver Cromwell gelang es jedoch die Truppen des Konigs zu besiegen so dass dieser ins franzosische Exil fliehen musste Schottland wurde als Folge in eine Union mit England gezwungen Auch in Irland setzte Cromwell die englischen Interessen mit Gewalt durch und unterwarf das Land mit grosser Brutalitat Unmittelbar daran schloss sich der Englisch Niederlandische Seekrieg 1652 1654 an mit dem die Niederlande auf die Versuche des Rumpfparlaments reagierten sie aus dem englischen Seehandel zu vertreiben 1653 wurde das Rumpfparlament selbst aufgelost und Cromwell das quasi monarchische Amt eines Lordprotektors angetragen das dieser zogernd annahm Die unter ihm gewahrte Religionsfreiheit wiederum sollte sich als erneuter Stein des Anstosses in der englischen Geschichte erweisen Mit dem Aufkommen und dem Wachstum neuer religioser Richtungen wuchs die Angst in der englischen Gesellschaft vor Sekten und vor einer kirchlichen und gesellschaftlichen Desintegration Der Tod Cromwells am 3 September 1658 fuhrte binnen kurzer Zeit zu einer Ruckkehr des Konigs am 25 Mai 1660 Restauration und Herrschaft Karls II Bearbeiten Karls Regentschaft erwies sich als durchaus wechselhaft Zum einen versuchte er sich in einem Bundnis mit der franzosischen Krone gipfelnd im Jahr 1670 im geheimen Vertrag von Dover in dem der Konig im Gegenzug fur franzosische Zahlungen sogar zusagte zum katholischen Glauben zu konvertieren wenn ihm dies innenpolitisch moglich werde andererseits musste Karl der antifranzosischen Stimmung im eigenen Land Rechnung tragen und liess die Verheiratung Maria Stuarts der altesten Tochter seines Bruders Jakob Herzog von York mit Wilhelm III von Oranien und somit einem Feind Frankreichs zu Eine erneute Spaltung der Bevolkerung und der politischen Akteure verstand es Karl indes zu vermeiden indem er 1660 mit dem Act of Indemnity and Oblivion Republikanern und Anhangern Cromwells Straffreiheit und konigliche Gnade zusicherte Auch eine versprochene jedoch nie eingeloste Religionsfreiheit fur tender consciences tat ihren Teil dazu den Ubergang zum restaurierten System zu erleichtern Trotzdem traten Konflikte mit fruheren Republikanern und religiosen Minderheiten vor allem die Quaker Quaker Act und die Presbyterianer Uniformitatsakte in der Praxis durchaus auf und schliesslich fuhrte das grosszugige Vorgehen des Konigs in religiosen Fragen zu einer erneuten Furcht vor Sekten und Papisten die 1673 auch zum Erlass der Testakte fuhrte die Katholiken von samtlichen zivilen und militarischen Staatsamtern ausschloss Genahrt wurde die antikatholische Stimmung 1678 durch die Aufdeckung einer angeblichen Papisten Verschworung die eine Einfuhrung des Katholizismus in England plane um anschliessend den Konig zu ermorden und London niederzubrennen Obwohl frei erfunden sorgte diese Geschichte von Titus Oates fur eine Hysterie unter der Bevolkerung und trug zum Ausbruch der sogenannten Exklusionskrise bei In ihr versuchte die politische Opposition der Whigs den sich offen zum Katholizismus bekennenden Jakob per Gesetz von der Thronfolge auszuschliessen Exclusion Bill Er war auch bereits vorher das wohl prominenteste Opfer der Testakte geworden bei deren Verabschiedung er das Amt des Lord High Admiral hatte abgeben mussen Die Reaktion des Konigs erfolgte in Form der Auflosung des Parlaments und einer scharfen Verfolgung der Nonkonformisten die durch die Aufdeckung der Rye House Plots einer nach dem Leben des Konigs und des Herzog von York trachtenden Verschworung zusatzlich verscharft wurde Das Verhaltnis zwischen Hof Regierung und den Dissenters blieb auch uber den Tod Karls II hinaus gespannt und als der Herzog von Monmouth ein illegitimer im Volk aber sehr popularer Sohn Karls II Jakob II mit einer Invasion und einem militarischen Aufstand im Jahr 1685 den Thron streitig machen wollte befanden sich unter den Rebellen auch viele Whigs Karl II starb am 6 Februar 1685 nachdem er noch auf dem Sterbebett zum Katholizismus ubergetreten war Der Kampf um die Krone BearbeitenDie Herrschaft Jakobs II Bearbeiten nbsp Jakob II hier als Herzog von YorkAnders als sein Bruder hielt Jakob II nichts von Zuruckhaltung im Konfessionsstreit Der uberzeugte Katholik setzte sich von Beginn seiner Amtszeit fur eine weitgehende Toleranz gegenuber dem Katholizismus in England ein Dabei dominierte ihn die Vorstellung dass sich die katholische Kirche bei einer solchen Tolerierung ganz naturlich gegen die anglikanische Kirche und die zahlreichen sektiererischen Abspaltungen durchsetzen werde und auf diesem Wege eine vollstandige Restauration im Land erreicht werden konnte Jakobs Toleranzpolitik erstreckte sich aber auch auf radikale protestantische Denominationen wie die Quaker Zuerst einmal galt es jedoch die Monmouth Rebellion niederzuschlagen Dies fiel dem durch Adel und Parlament gestutzten Monarchen zu diesem Zeitpunkt indes nicht schwer und obwohl Monmouth beliebt war und seine Invasionstruppen Verstarkung durch zahlreiche Dissenters aus dem Volk erhielten konnte ihn Jakob am 5 Juli 1685 bei Sedgemoor vernichtend schlagen Monmouth und etliche seiner Anhanger wurden hingerichtet Bloody Assizes Anschliessend wandte sich Jakob erneut dem Versuch zu die ihm verhassten Whigs zu schwachen und gleichzeitig die Rechte der katholischen Minderheit zu starken Eine Reform der Wahlbezirke Chartered Boroughs brachte den Tories in den Parlamentswahlen des gleichen Jahres 1685 eine starke Mehrheit und Jakob damit ein Parlament nach seinen Wunschen Nachdem bereits eine im Januar 1685 erlassene allgemeine konigliche Gefangenenamnestie die Katholiken besonders begunstigt hatte wandte sich Jakob vom Sommer 1686 an der Aufgabe zu katholischen Untertanen den Staatsdienst unter Umgehung der 1673 eingefuhrten Testakte Suprematseid und Testeid zu offnen Sowohl im Kronrat als auch in der Armee und der landlichen Verwaltung d h in den Reihen der Friedensrichter positionierte der Konig Glaubensbruder als der Bischof von London Henry Compton hiergegen aufbegehrte wurde im Sommer 1686 der Court of Ecclesiastical Commission eingerichtet ein Prarogativgericht zur Kontrolle der Kirche Dieses rechtlich sehr umstrittene Konstrukt Konig und Parlament hatten eine entsprechende Einrichtung 1641 und 1660 noch abgelehnt nutzte Jakob nicht zuletzt dafur die beiden Universitaten des Landes Oxford und Cambridge zu einer Aufnahme von Katholiken in den Lehrkorper zu zwingen Auch unter den Tories sorgte der konigliche Kurs fur Misstrauen das durch die Versuche Jakobs auch uber die Niederschlagung des gegen ihn gerichteten Aufstands hinaus ein stehendes Heer zu unterhalten noch verstarkt wurde Wenig kompromissbereit zeigten sich die Abgeordneten deshalb auch bei Jakobs Ansinnen die Testakte aufheben zu lassen und die Offnung des Staatsdienstes und kirchlicher Institutionen fur Katholiken somit zu legitimieren Als der Konig damit scheiterte entschied er sich zwischen November 1686 und Marz 1687 fur eine radikale Wende in seiner Politik in der er eine Reihe einflussreicher Tories aus ihren Amtern entliess und sich seinen bisherigen Gegnern den Whigs und mit ihnen den Dissenters zuzuwenden begann Jakobs neues Ziel war es nun die Whigs fur seine Toleranzpolitik zu gewinnen um mit diesen dann in einem neu gewahlten Parlament entsprechende Gesetzesanderungen zu erreichen Um sich die politische Unterstutzung sowohl der Whigs als auch der Dissenters zu sichern erliess der Konig am 4 April 1687 eine Toleranzerklarung Declaration of Indulgence die den bisher unterdruckten Sekten und Katholiken eine Reihe von Freiheiten z B Recht auf Versammlung Ende des 3 Meilen Banns etc zugestand und entliess drei Monate spater das Parlament Die mit der Toleranzerklarung verknupfte Hoffnung Jakobs auf eine weitere Zersplitterung der reformierten Kirche erfullte sich indes nicht Stattdessen entfachte der Schritt des Konigs eine lebhafte Diskussion daruber ob die Krone einseitig ein mit dem Parlament gemeinsam verabschiedetes Gesetz ausser Kraft setzen durfe Nachdem Jakob bereits zahlreiche Friedensrichterpositionen mit katholischen Anhangern hatte besetzen lassen folgte im Oktober 1687 eine weitere Entlassungswelle all der Justices of Peace die auf Anfrage eine Aufhebung des Clarendon Codes wie der Testakte pauschal abgelehnt hatten Trotz dieses Vorgehens blieben die Ziele Jakob II zu dieser Zeit noch darauf beschrankt die Stellung der katholischen Bevolkerung zu verbessern und seiner Religion eine langfristige Tolerierung zu ermoglichen Begrundet lag dies nicht zuletzt in dem Wissen dass wegen seiner Kinderlosigkeit die Krone nach seinem Tode an seine mit Wilhelm von Oranien vermahlte Tochter Maria fallen wurde und zu weit gehende Rechte der Katholiken nach dem Thronwechsel voraussichtlich ruckgangig gemacht werden wurden Dies anderte sich schlagartig als im November 1687 deutlich wurde dass Jakob erneut Vater werden wurde und somit die Moglichkeit eines katholischen Thronfolgers bestand Von da an verfolgte der Konig seine Toleranzpolitik gegenuber den Dissenters und seine Versuche durch ein von den Whigs dominiertes Parlament Unterstutzung fur seinen religionspolitischen Kurs zu erhalten mit sehr viel mehr Nachdruck Je starker der Konig diesen Kurs jedoch verfolgte desto starker ruckten die fruheren Feinde Dissenters und anglikanische Kirche zusammen verband sie doch gleichermassen das Interesse an einem protestantischen Thronfolger Die Geburt des Kronprinzen am 10 Juni 1688 die von grossen Teilen der Bevolkerung als Betrug abgetan wurde schweisste diese Gruppen noch enger zusammen Die Revolution von 1688 1689 Bearbeiten Die Revolution von 1688 1689 war keineswegs eine zwangslaufige Konsequenz des Handelns Jakobs II sondern bedurfte verschiedener Impulse auch auf europaischer Ebene Trotz des starken Widerstandes gegen seine Toleranzpolitik war 1688 namlich noch keineswegs sicher dass es in der Bevolkerung in der Kirche und beim Adel zu einer starken und gegen das Konigshaus gerichteten Reaktion kommen wurde Zu frisch waren noch die Erinnerungen an die Herrschaft Cromwells und die Schrecken des Burgerkriegs Erst Jakobs katastrophales Agieren nach der Geburt seines Sohnes liess die Situation endgultig eskalieren Im Mai 1688 erliess der Konig eine zweite Toleranzerklarung die zwar wenig Neuerungen gegenuber der ein Jahr zuvor verkundeten Erklarung aufwies dieses Mal jedoch in zwei Lesungen in den Gottesdiensten des ganzen Landes verkundet werden sollte Die anglikanische Geistlichkeit wurde damit einem enormen Gewissensdruck ausgesetzt da eine Weigerung eine Amtsenthebung durch den Court of Ecclesiastical Commission zur Folge haben wurde sich die Erklarung andererseits aber direkt gegen die Rechte der Anglikanischen Kirche richtete In dieser Situation fassten sich im Mai 1688 kurz vor dem ersten angesetzten Termin der Verkundung sieben Bischofe ein Herz und verweigerten in einer Petition an den Konig die Kanzelverlesung der Deklaration Jakob entschied sich daraufhin den Widerstandlern den Prozess vor dem Kirchengerichtshof zu machen und liess sie in den Tower sperren Dieser Prozess der sieben Bischofe erwies sich jedoch als fatal In der Bevolkerung und der Kirche wurden die Sieben wie Martyrer gefeiert grosse Menschenmengen pilgerten zu ihrer Unterstutzung zum Tower Wachleute liessen sich von ihnen segnen und die Verlesung des koniglichen Edikts scheiterte desastros Auch der Prozess selbst ging fur die Krone verloren denn das Gericht wagte es die Bischofe von der Anklage der aufruhrerischen Verleumdung freizusprechen Das Verfahren sorgte zudem fur einen ausserordentlich bedeutsamen Stimmungsumschwung unter den Tories und den Anhangern der Staatskirche Die 1662 zum Gesetz erhobene und von den Anhangern der Krone bislang widerspruchslos akzeptierte Non Resistance Idee die Ablehnung jeglichen Widerstands gegen den Konig erschien nun nicht mehr unumstritten da selbst in der hohen Geistlichkeit nicht sakrosankt Der Prozess sorgte somit fur ein endgultiges Zusammenrucken der oppositionellen Krafte sowohl der Whigs und Dissenters als auch der Tories und Anglikaner Von da an mehrten sich die Zeichen dass die Regierung an verschiedenen Orten die politische Kontrolle uber das lokale Geschehen zu verlieren begann Katholische Lord Lieutenants und Friedensrichter beklagten sich in wachsendem Masse daruber dass die protestantischen Untertanen ihnen den Gehorsam verweigerten An anderen Orten wurden Gerichtsverfahren gegen Katholiken vorgenommen die im Widerspruch zu bestehenden Gesetzen staatliche Amter bekleideten Gleichzeitig nahm die Zahl gegen das Konigshaus gerichteter politischer Flugschriften stark zu wahrend immer haufiger der Ruf nach einer Unterstutzung durch den Schwiegersohn des Konigs Wilhelm von Oranien laut wurde Nachdem Jakobs Freund und Verbundeter Ludwig XIV durch sein Edikt von Fontainebleau ab 1685 eine Fluchtwelle von etwa einer Viertelmillion Hugenotten in die protestantischen Lander Europas ausgelost zwei Jahre spater aber die Massenemigration untersagt hatte und eine gewaltsame Losung suchte steigerte sich die antikatholische Stimmung bis zur Panik Wilhelm selbst plante bereits seit langerem ein Eingreifen in England da er durch die pro franzosische Politik Jakobs ein weiteres Erstarken der katholischen Krafte in Europa befurchtete und im vom englischen Konig forcierten Aufbau eines stehenden Heeres eine unmittelbare Gefahr fur seine Interessen sah Dabei war ihm daran gelegen den Eindruck einer feindlichen Invasion nicht entstehen zu lassen Im April 1688 bat er eine Gruppe einflussreicher Angehoriger des Ober und Unterhauses unter ihnen auch Compton ihm eine formliche Einladung zukommen zu lassen Gleichzeitig versicherte er sich der Unterstutzung des Kaisers Leopold I und der deutschen Fursten fur sein Unternehmen Nachdem im Juni der gesunde Thronfolger zur Welt gekommen war fielen letzte Bedenken und die sogenannten Immortal Seven kamen Wilhelms Aufforderung schliesslich nach Wilhelm konnte nun die Invasion vorbereiten indem er die niederlandischen Generalstande uberzeugte ihm Geld und Truppen zur Verfugung zu stellen Hierbei spielte ihm der im September ausgebrochene Pfalzische Erbfolgekrieg in die Hande der das geplante Unternehmen als Praventivmassnahme gegen eine Erneuerung des anglo franzosischen Bundnisses das 1672 beinahe zum Untergang der niederlandischen Republik gefuhrt hatte erscheinen liess Viele englische Adlige und Militars darunter der spatere Herzog von Marlborough sagten Wilhelm im Voraus ihre Unterstutzung zu Im November 1688 landeten Wilhelms Truppen bei Torbay in Sudwestengland und wurden dort von der Bevolkerung begeistert aufgenommen Die ihm entgegengesandten Truppen Jakobs II die durch irische Kampfer verstarkt worden waren leisteten den Invasoren wenig Widerstand Wilhelms kluges Vorgehen sowie eine freundliche Haltung gegenuber der Zivilbevolkerung sorgten fur ein Uberlaufen zahlreicher englischer Offiziere und Soldaten Zusatzlich schwachte sich Jakob selbst indem er die Konigin und seinen Sohn nach Frankreich bringen liess und selbst zu fliehen versuchte Erst nach dem zweiten Versuch gelang ihm dies im spaten Dezember 1688 nicht ohne das Grosse Staatssiegel in der Themse zu versenken und den Aufstandischen Vergeltung anzudrohen Der Weg fur eine Thronbesteigung Wilhelms war geebnet Thronbesteigung Wilhelms III Bearbeiten Im Januar 1689 trat das in aller Eile neu gewahlte Convention Parliament zusammen und setzte Wilhelm III von Oranien und Maria II mit dem Argument in die Thronfolge ein der Thron sei vakant geworden Damit wurde ein weiterer Streit um das Widerstandsrecht umgangen dessen Befurworter sich nicht auf einen Konflikt mit den wieder gestarkten Tories einlassen wollten und die Schuld am Bruch in der Thronfolge dem letzten Stuartkonig zugeschrieben Die verfassungspolitische Regelung der Thronfolge nach der Marias jungere Schwester Anne Wilhelm und Maria auf den Thron folgen sollte wurde im Fruhjahr 1689 in der Declaration of Rights vorgenommen Ausserdem reservierte sich das Parlament fur alle Zukunft das Recht gemeinsam mit den koniglichen Gerichtshofen den Inhalt und insbesondere die Grenzen der koniglichen Prarogative zu bestimmen Der Krone wurde ferner das Recht bestritten missliebige Richter in Zukunft einfach des Amtes zu entheben gemeinsame Beschlusse des Parlaments und der Krone einseitig ausser Kraft zu setzen und schliesslich eine Stellung ausserhalb des Gesetzes einzunehmen Durch die Zustimmung der Krone wurde die Declaration of Rights im Dezember 1689 in entscharfter Form zur Bill of Rights und vervollstandigte damit auf der Verfassungsebene das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit Allerdings ware es falsch hierin die Begrundung einer konstitutionellen Monarchie in England zu sehen Diese basierte vielmehr auf Konzessionen die nicht 1689 sondern erst im Zuge der nachsten zwolf Jahre erkampft wurden Ende 1689 nahm das Parlament auch noch ein zweites Anliegen auf das durch die Vorkommnisse in den vorhergegangenen Jahren unausweichlich geworden war Mit der Toleranzakte wurde eine Regelung der Religionsfrage vorgenommen die den Dissenters nun endlich gewisse Rechte und Freiheiten der Ausubung ihrer Religion zugestand diese jedoch sowohl an den Huldigungs als auch den Suprematseid knupfte Katholiken Juden und Anti Trinitaristen blieben von der Regelung jedoch weiterhin ausgeschlossen Wahrend Wilhelms Thronbesteigung in England uberwiegend positiv aufgenommen wurde traf er in den schottischen Highlands auf massiven Widerstand der Anhanger Jakobs Jakobiten Eine erste Erhebung unter Fuhrung von Bonnie Dundee erfolgte bereits wahrend der Tagung des Convention Parliaments und konnte erst im Mai 1690 niedergeschlagen werden Das harte und kompromisslose Vorgehen seiner schottischen Vertreter z B beim Massaker von Glencoe 1692 und seine antifranzosische Politik bescherten dem Konig zusatzlich viel Misstrauen bei seinen nordlichen Untertanen Noch problematischer erwies sich die Situation in Irland in dem Jakob mit einem franzosischen Heer am 12 Marz 1689 bei Kinsale gelandet war Unterstutzt von der katholischen Bevolkerung zog er erst nach Dublin und dann nach City of Londonderry einer protestantischen Hochburg die er erfolglos belagerte Am 12 Juli des Folgejahres konnte Wilhelm in der Schlacht am Boyne Jakob entscheidend besiegen und in der Folge bis 1691 die gesamte Insel zuruckerobern Jakob zog sich erneut in sein franzosisches Exil zuruck aus dem er nie wiederkehrte Die Bewegung der Jakobiten die erst Jakob dann seinen Sohn James the Old Pretender und schliesslich dessen Sohn Charles Bonnie Prince Charlie als Thronfolger einsetzen wollten blieb bis 1746 eine Bedrohung fur die Nachfolger Wilhelms Kronungszeremonie Bearbeiten Wilhelm von Oranien und Maria wurden am 11 April 1689 in London in der ersten und bis heute einzigen Doppelkronung gemeinsam gekront Durch diese Doppelkronung erhoffte man sich eine Legitimitatsteigerung von Wilhelm von Oranien da im strengen Sinne seine Frau Thronfolgerin war Bei der Kronungszeremonie wurden ein paar wesentliche Neuerungen eingefuhrt Das House of Commons nahm an der Zeremonie teil Sie konnten von ihrer erhohten Tribune das Geschehen gleichsam uberwachen Der Kronungseid wurde so verandert dass er die Monarchen an das Parlament band Mit der neuen Eidformel versprachen sie to govern the people of this kingdom of England according to the statutes in parliament agreed on and the laws and customs of the same Schliesslich wurde die Kronung nicht vom Erzbischof von Canterbury vollzogen dieser weigerte sich da er immer noch Jakob II als legitimen Konig betrachtete sondern vom Bischof von London Settlement und Politik nach 1689 BearbeitenWilhelm III zog England in das Kriegsgeschehen Kontinentaleuropas hinein und legte mit seiner Politik den Grundstein fur die Entwicklung des Staates zur europaischen Grossmacht und spater zur Weltmacht Mit seinem Coup stieg Wilhelm ausserdem zu einem der Fuhrer des protestantischen Widerstands gegen die Hegemonialbestrebungen des franzosischen Konigs auf und fugte diesem im Frieden von Rijswijk eine empfindliche Niederlage zu Auch im Spanischen Erbfolgekrieg erwies sich England als eine treibende Kraft die es verstand die franzosische Koalition zuruckzudrangen Die militarischen Unternehmungen Wilhelms III hatten zudem einen erheblichen Nebeneffekt Die hohen Kosten der Kriegsfuhrung machten eine gute Zusammenarbeit mit dem Parlament dem die Bewilligung der Steuern und Einnahmen oblag zwingend notwendig Das Parlament liess sich im Gegenzug von der Krone zahlreiche Konzessionen bewilligen Den Auftakt machte 1694 die Erneuerung des Triennial Act die eine Einberufung des Parlaments im Drei Jahres Rhythmus und eine maximale Dauer des jeweiligen Parlaments von drei Jahren vorschrieb Am Vorabend des Spanischen Erbfolgekriegs folgte mit dem Act of Settlement die Festlegung einer protestantischen Erbfolge womit sich das Parlament erstmals das Recht erstritt die Erbfolge zu regeln dieses Recht wurde 1707 mit dem Regency Act bestatigt Ausserdem verfugte der Act of Settlement erneut die Unabhangigkeit der Gerichte des Landes von der Regierung und trug so zur Entstehung der konstitutionellen Monarchie bei Parallel forderte das Parlament die Entstehung einer breiten politischen Offentlichkeit dadurch dass es das bestehende System der Pressezensur 1695 nicht erneuerte Die Zahl der Wahlberechtigten stieg trotz der Erhohung der Qualifikationen fur eine Wahlberechtigung durch die Tories an Langfristige Bedeutung BearbeitenLangfristig erwies sich der Umsturz als bedeutend nicht nur fur die Geschichte Englands sondern fur die Entwicklung des Parlamentarismus weltweit Da sich seit dem 18 Jahrhundert immer mehr Staaten das englische Regierungssystem zum Vorbild nahmen pragten die in der Glorious Revolution wie die zuvor schon im Englischen Burgerkrieg aufgeworfenen Verfassungsfragen die politische Theorie weit uber Grossbritannien hinaus Ahnlich langfristig waren die Auswirkungen der Glorious Revolution auf das britische Finanzsystem Die britische Krone hatte im Vergleich zu anderen europaischen Monarchien deutlich weniger Landbesitz Mit der Glorious Revolution verstarkte sich die unmittelbare Kontrolle des Parlaments uber die Ausgaben des britischen Konigshauses Sie fuhrte letztlich 1717 zur Einfuhrung des Goldstandards was dem Lord Treasurer die Moglichkeit nahm durch einen verringerten Edelmetallgehalt der Munzen eine versteckte Abwertung der britischen Wahrung vorzunehmen Eine verstarkte Professionalisierung erfolgte auch bei der Besetzung offentlicher Amter Amter wie etwa die des Steuereintreibers wurden auf Gehaltsbasis vergeben und nicht wie in Frankreich versteigert was zu einer grosseren Steuergerechtigkeit fuhrte In der Mitte des 18 Jahrhunderts verfugte London aufgrund dieser soliden Form der Staatswirtschaft uber eine funktionierende Borse auf der vor allem Anleihen der britischen Regierung gehandelt wurden Der Wertpapierhandel zog auch auslandische Investoren an So investierten vor allem Niederlander in britische Staatspapiere Grossbritannien unterschied sich damit auch in seinem Wirtschaftssystem von europaischen Monarchien und legte so die Basis fur eine wirtschaftliche und politische Entwicklung die sehr viel ruhiger als auf dem europaischen Festland verlief 4 Einige der diskriminierenden Regelungen gegen britische Katholiken endeten mit der Katholikenemanzipation Bis heute machen sich die Folgen der Glorious Revolution aber auch im Nordirlandkonflikt zwischen Katholiken und Protestanten bemerkbar Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Gunter Barudio Das Zeitalter des Absolutismus und der Aufklarung 1648 1779 11 Aufl Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt M 1981 ISBN 3 596 60025 1 Fischer Weltgeschichte Band 25 Kaspar von Greyerz England im Jahrhundert der Revolution 1603 1714 Ulmer Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 8252 1791 4 Eckhart Hellmuth Die glorreiche Revolution 1688 89 In Peter Wende Hrsg Grosse Revolutionen Von der fruhen Neuzeit bis zur Gegenwart Beck Munchen 2000 ISBN 3 406 46703 2 Thomas Babington Macaulay Die Glorreiche Revolution Geschichte Englands 1688 89 Manesse Verlag Zurich 1998 ISBN 3 7175 8240 2 Klassiker des 19 Jahrhunderts aus England Hans Christoph Schroder Die Revolutionen Englands im 17 Jahrhundert 3 Auflage Suhrkamp Verlag Frankfurt M 1994 ISBN 3 518 11279 1 edition suhrkamp 1279 Daniel Swetschinski Loeki Schonduve De familie Lopes Suasso financiers van Willem III Zwolle 1988 Einzelnachweise Bearbeiten Naheres siehe englische Wikipedia Hendrik Jacob Koenen Geschiedenis der Joden in Nederland S 208 ff Der Geldgeber verlangte nicht einmal eine Quittung und keine Zinsen er sagte nur Wenn Sie erfolgreich sind konnen Sie es mir zuruckzahlen Wenn Sie nicht erfolgreich sind wird es mein Verlust sein Jonathan I Israel The Anglo Dutch Moment Essays on the Glorious Revolution and Its World Impact Cambridge University Press 2003 S 440 Der Geldkoffer mit dem Wilhelm seine Schulden zuruckzahlte befindet sich heute in der Ausstellung des Willet Holthuisen Museums in Amsterdam Niall Ferguson The Ascent of Money A Financial History of the World Penguin Books Ltd London 2009 ISBN 978 0 14 103548 2 S 76 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Glorious Revolution England Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eine Stunde History https www deutschlandfunknova de beitrag glorious revolution englands unblutige revolution von 1688 nbsp Dieser Artikel wurde am 20 August 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4123297 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glorious Revolution amp oldid 234609353