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Die Grosse Remonstranz engl Grand Remonstrance war eine Beschwerdeschrift des Unterhauses gegen die Regierung Konig Karls I von England die am 23 November 1641 verabschiedet wurde und einer der auslosenden Faktoren des Englischen Burgerkriegs werden sollte Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt und Bedeutung 2 Reaktion des Konigs und politische Folgen 3 Literatur 4 WeblinksInhalt und Bedeutung BearbeitenIn 204 Artikeln listete die Remonstranz alle Verfehlungen auf die aus Sicht des Parlaments von der Regierung Konig Karls seit ihrem Antritt im Jahr 1625 begangen worden waren sowie die daraus folgenden Forderungen Zu diesen gehorte erstmals in der Geschichte Englands die Forderung nach einer parlamentarischen Kontrolle der Regierung Der Initiator der Remonstranz der Unterhausabgeordnete John Pym unterstutzt von John Hampden und Oliver Cromwell beabsichtigte mit ihrer Verabschiedung das Parlament in seinem Machtkampf mit dem Konig zu einigen und die offentliche Meinung auf dessen Seite zu bringen Stattdessen aber spaltete die Debatte uber das Dokument das Unterhaus das dem Konig bis dahin stets als geschlossene Korperschaft gegenubergetreten war in eine konigstreue und eine revolutionare Partei Nach einer hitzig gefuhrten Debatte die vom Mittag des 22 November bis in die fruhen Morgenstunden des nachsten Tages dauerte wurde das Dokument nur mit der knappen Mehrheit von 159 zu 148 Stimmen angenommen Es hatte sich gezeigt dass viele Abgeordnete zwar die Beschwerdeliste nicht aber die von ihren Verfassern gezogene Konsequenz unterstutzten die Forderung nach einer parlamentarischen Kontrolle der koniglichen Regierung Sie betrachteten die Exekutivgewalt weiterhin als eine vom gottlichen Recht geschutzte Prarogative der Krone In der Abstimmung wurde also erstmals die genaue Bruchlinie zwischen den Parteien erkennbar die sich wenige Monate spater im Englischen Burgerkrieg gegenuberstehen sollten Das Dokument wurde zum Manifest der revolutionar gesinnten Mitglieder des Hauses die im Konigtum nur ein von Menschen verliehenes Amt sahen Die Grosse Remonstranz steht damit am Beginn des Prozesses in dem sich bis zum Ende des 17 Jahrhunderts die Parteien der Whigs und der Tories herausbildeten und an deren Ende die parlamentarische Monarchie stand wie sie in England bis heute existiert Reaktion des Konigs und politische Folgen BearbeitenKonig Karl weigerte sich den Forderungen der Parlamentsmehrheit nachzukommen Stattdessen erschien er am 4 Januar 1642 mit 400 Bewaffneten im Unterhaus um funf Abgeordnete unter ihnen Pym Hampden und Arthur Haselrig die sich fur die Grosse Remonstranz starkgemacht hatten wegen Hochverrats zu verhaften Der Versuch missgluckte da die Abgeordneten kurz zuvor geflohen waren Das gewaltsame Vorgehen des Konigs brachte die Bevolkerung Londons gegen ihn auf Karl I sah sich gezwungen aus der Stadt zu fliehen und sein Hauptquartier nach York zu verlegen Er wie auch das Parlament bereiteten sich nun auf eine gewaltsame Losung ihres Konflikts vor Im Fruhjahr 1642 begann der Burgerkrieg Literatur BearbeitenAntonia Fraser Cromwell Our Chief of Men Methuen London 1985 ISBN 0 413 57390 7 Peter de Mendelssohn Das Gewissen und die Macht In Die Geburt des Parlaments Fischer Taschenbuch 2524 Frankfurt am Main 1983 ISBN 3 596 22524 8 Weblinks BearbeitenEnglischer Text der Grossen Remonstranz Helgard Frohlich Parlamentssouveranitat Volkssouveranitat Konsensbildung Anmerkungen zur englischen Revolution 1640 1649 Osterreichische Zeitschrift fur Geschichtswissenschaften OGZ 1991 S 9 29 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosse Remonstranz amp oldid 230298352