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Dieser Artikel beschaftigt sich mit der Geschichte Englands bis 1707 Die folgende Geschichte Englands ist Teil der Artikel Geschichte des Konigreichs Grossbritannien 1707 1800 und Geschichte des Vereinigten Konigreichs 1800 heute Die Geschichte Englands umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet England des bevolkerungsreichsten Landesteils des Vereinigten Konigreichs Grossbritannien und Nordirland von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen welche die Existenz des damaligen Britanniens belegen sind Berichte von Caesar uber seine Landung im Jahr 55 v Chr 1 Die Bezeichnung England stammt aus der Zeit nach der Einwanderung der Angelsachsen Nachdem zunachst Wales in den Rechtsraum Englands eingegliedert worden war aber vor allem nach der Besteigung des englischen Throns durch Jakob VI von Schottland im Jahr 1603 wurde es immer schwieriger zwischen englischer und britischer Geschichte zu unterscheiden Durch die Vereinigung mit dem Konigreich Schottland 1707 ging das Konigreich England im Konigreich Grossbritannien auf Das englische Parlament in London ubernahm die Rolle des Parlaments von Grossbritannien Stonehenge Inhaltsverzeichnis 1 Vor Romisches England 2 Romische Zeit 3 Sachsische Eroberung 3 1 Kleinkonigreiche 3 2 Christianisierung 4 Wikingerzeit 4 1 Erste Angriffe und Entstehung des danischen Siedlungsgebiets 4 2 Entstehung des Konigreiches England 4 3 England unter Knut dem Grossen 4 4 Die letzten angelsachsischen Konige 5 England im Hochmittelalter 5 1 Aufbau der normannischen Herrschaft 5 2 Burgerkrieg und Dynastie Plantagenet 5 3 Entstehung des englischen Parlamentarismus 5 4 Ausdehnung in die benachbarten Territorien 5 5 Wirtschaft und Gesellschaft im Hochmittelalter 5 6 Geistesleben im Hochmittelalter 6 England im Spatmittelalter 6 1 Hundertjahriger Krieg 6 2 Rosenkriege 6 3 Letzte Erhebung der Waliser 6 4 Wirtschaft und Gesellschaft im Spatmittelalter 7 Tudor Epoche 7 1 Konsolidierung der Tudor Herrschaft 7 2 Erste Regierungsjahre Heinrichs VIII 7 3 Bruch mit Rom 7 4 Eingliederung von Wales 7 5 Krise der Tudors 7 6 Herrschaft Marias I 7 7 Geistesleben im Spatmittelalter und in der Fruhen Neuzeit 8 Elisabethanisches Zeitalter 8 1 Durchsetzung der Reformation 8 2 Wachsender Einfluss auf Schottland 8 3 Konflikt mit Spanien 8 4 Letzte Herrschaftsjahre Elisabeths 8 5 Wirtschaft und Gesellschaft im 16 Jahrhundert 8 6 Geistesleben im 16 Jahrhundert 9 Stuart Epoche 9 1 Jakob I Der erfolglose Reformer 9 2 Karl I Ringen mit den Parlamenten 9 3 Burgerkrieg 10 Commonwealth of England 11 Wiederherstellung und neue Krise der Monarchie 12 Glorreiche Revolution 12 1 Vorgeschichte 12 2 Revolution 12 3 Wirtschaft und Gesellschaft 12 4 Geistesleben 13 Grundung Grossbritanniens 14 Siehe auch 15 Literatur 16 Weblinks 17 AnmerkungenVor Romisches England Bearbeiten Hauptartikel Vorgeschichte Grossbritanniens und Prahistorische Zeit Die altesten menschlichen Spuren Englands reichen etwa 850 000 bis eine Million Jahre zuruck Doch klimatisch bedingt wurde die Insel mindestens neun Mal weitgehend oder vollstandig von Menschen geraumt 2 In der Mesolithischen Periode etwa um 8500 v Chr stieg der Meeresspiegel wahrend der letzten Eisschmelze an und machte Britannien ca 7000 v Chr zur Insel In der Jungsteinzeit die auf der Insel erst um 4000 v Chr begann begannen Ackerbau und Viehzucht Ob dies auf Einwanderung vom Kontinent oder die Akkulturation einheimischer Jager und Sammler zuruckgeht ist in der Forschung umstritten Etwa ab 3200 v Chr wurden auf den Britischen Inseln zahlreiche Henges Woodhenge Durrington Walls Marden Henge Avebury und Steinkreise Castlerigg vor allem aber das bekannte Stonehenge als Megalithstrukturen errichtet Die Eisenzeit begann ab 800 v Chr Im Suden gibt es viele Uberreste von Hugelforts aus dieser Zeit die als System von konzentrischen Erdhugeln und wallen uberdauert haben vom grossen Maiden Castle in Dorset bis hinunter zu den viel kleineren wie Grimsbury Castle in Berkshire Romische Zeit Bearbeiten Hauptartikel Grossbritannien in romischer Zeit HadrianswallDie Romer landeten unter der Fuhrung Caesars erstmals 55 und 54 v Chr in England zunachst jedoch nicht als Eroberer Erst ein knappes Jahrhundert spater 43 n Chr wurde England unter Kaiser Claudius von den Romern besetzt und als Provinz Britannia unterworfen der bedeutendste Aufstand der keltischen Bevolkerung ereignete sich schliesslich 61 unter der Fuhrung von Boudicca Boudicca Aufstand Um sich vor den Plunderungen der Pikten der Einwohner Schottlands zu dieser Zeit zu schutzen wurde unter Kaiser Hadrian in der Hohe des Solway Firth ein Schutzwall von Osten nach Westen errichtet der Hadrianswall Im klassischen romischen Stil bauten die Romer eine hocheffiziente Infrastruktur auf um ihre militarischen Eroberungen zu festigen und erschlossen so Britannien wobei der Grad der Romanisierung sehr unterschiedlich ausgepragt war Am starksten war der romische Einfluss im Suden und Osten wo auch die Urbanisierung starker ausgepragt war Ab dem 2 Jahrhundert machte in diesen Regionen auch die christliche Missionierung erste Fortschritte Ab dem 4 Jahrhundert wurde Britannien mehrfach von Usurpationen heimgesucht Flavius Theodosius stellte in den 360er Jahren noch einmal die Ordnung auf der Insel her Doch nur wenige Jahrzehnte spater wurden die meisten Truppen abgezogen sie wurden auf dem Festland dringender gebraucht wo nach dem Vordringen germanischer Stamme die Rheingrenze kollabiert war 407 8 zog der Grossteil der romischen Truppen ab und 409 erhob sich die Insel gegen die romische Regierung Einige Zeit spater die Quellenlage ist dafur sehr durftig erlosch auch die romische Prasenz auf der Insel die Civitates mussten sich nun so gut wie eben moglich selber schutzen wozu auch germanische Soldner eingesetzt wurden Sachsische Eroberung Bearbeiten Hauptartikel Angelsachsen Angelsachsischer Goldhelm aus der Ausgrabungsstatte Sutton HooIn das entstehende Machtvakuum drangen immer wieder piktische Gruppen nach Suden vor Da die romano britische Bevolkerung keine Hilfe vom romischen Imperium erwarten konnte warben sie sachsische Truppen zu ihrer Verteidigung an Diese Soldner siedelten sich mit ihren Familien an In der Folgezeit stromten jedoch infolge der Volkerwanderung Gruppen von Angeln Juten und Sachsen ins Land um dem Bevolkerungsdruck auf dem Festland auszuweichen Damit begann in Britannien das Fruhmittelalter Die Ankommlinge siedelten in Ostanglien den Midlands dem ostlichen Yorkshire und in Lincolnshire und vertrieben dabei teilweise die einheimische Bevolkerung Sudlich der Themse organisierten die Stadte unter Fuhrung einheimischer Magnaten eine entschlossene Verteidigung und nahmen dazu nach romischem Vorbild meist sachsische Foderaten in Dienst Die Historia Brittonum berichtet dass ab 430 so auch jutische Gruppen ins Land kamen und sich in Kent niederliessen Unter diesen Foderaten kam es 442 443 zu einer Revolte nach langwierigen Kampfen wurde die britische Bevolkerung nach Westen abgedrangt und musste Sussex Sudsachsen Middlesex Mittelsachsen und Essex Ostsachsen die spateren sachsischen Siedlungsgebiete aufgeben Ende des 7 Jahrhunderts hatten die Angelsachsen die Insel von Cornwall bis zum Firth of Forth unterworfen Ausnahmen bildeten die westlichsten Gebiete von Dumnonia und Wales sowie das nordliche Gebiet von Cumbria ausserdem konnte Schottland seine Unabhangigkeit behaupten Kleinkonigreiche Bearbeiten Die Besiedlung Englands um 600Die neuen Siedlungsgebiete waren zunachst gemass der Stammes und Gruppenstruktur der kontinentalen Gebiete organisiert Mit dem Ende des 6 Jahrhunderts entwickelten sich die Konigsherrschaft und sieben miteinander konkurrierende angelsachsische Kleinkonigreiche Northumbria aus dem Zusammenschluss von Deira und Bernicia Ostanglien und Mercien als Grundungen der Angeln Sussex Wessex und Essex als Grundungen der Sachsen Kent als Grundung der Juten gilt als das erste konsolidierte Reich da die Einwanderer die noch intakte romische Verwaltung und die stadtische Kultur nutzten Fruher als in anderen Regionen ging man zum Christentum uber Bereits nach 650 findet eine intensive Schreib und Gesetzgebungstatigkeit statt Die politische Vorrangstellung der einzelnen Konigreiche dokumentierte sich in der Person eines Oberherrschers der erst im 9 Jahrhundert als Bretwalda bezeichnet wurde Er ubte jedoch keine Herrschaft uber ganz England aus sondern eher eine besondere Machtposition im Kreis der ubrigen Konige Im 7 Jahrhundert dominierte Northumbria im 8 Jahrhundert Mercia und schliesslich errang Wessex eine politische Vormachtstellung Ab etwa 750 bestanden nur noch diese drei Konigreiche denn die anderen waren in ihnen aufgegangen Die Besiedelung durch die Angelsachsen stellte einen deutlichen Bruch gegenuber der romischen Herrschaft dar Die Kultur der Eroberer unterschied sich grundlegend von der stadtischen Lebensweise der Romer Die Angelsachsen lebten in landlichen Haufendorfern und waren in Sippen sowie in Familiengemeinschaften mit Gesinde um einen Hausvater Lord organisiert Das Anwachsen dieser Hausgemeinschaften fuhrte zur Bildung des angelsachsischen Adelssystems mit Gefolgschaften als unmittelbaren Machtzentren eines Adligen Daruber hinaus bildete sich ein Heerkonigtum das auf der Wahl des Anfuhrers durch die machtigsten Mitglieder des Heeres beruhte Dem wirkte die Bestrebung der Heerkonige entgegen dieses Amt in der jeweiligen Familie erblich zu machen Christianisierung Bearbeiten Seite aus dem Book of LindisfarneDie angelsachsischen Volker brachten bei ihrer Eroberung ihre eigene germanische und speziell angelsachsische Religion mit und drangten die romano britische Bevolkerung mit dem christlichen Glauben in die walisischen Grenzgebiete 3 Vom Kloster auf Iona das der irische Monch Columban von Iona irisch Columcille 563 gegrundet hatte nahm die iro schottische Missionierung der Angelsachsen von Norden her ihren Anfang Dort trat Oswald von Northumbria zum Christentum uber und berief als Konig von Northumbria den Monch Aidan zum Bischof und Missionar Im Suden landete 597 der Benediktiner Augustinus auf der Insel und begann auf Bitten des Konigs AEthelberht von Kent dessen Frau christlichen Glaubens war mit der Missionierung der Angelsachsen Zwischen den beiden christlichen Stromungen entstanden Differenzen die vor allem auf den unterschiedlichen Organisationsstrukturen beruhten Wahrend die iro schottischen Missionare sich auf Kloster stutzten und nur flache Hierarchien kannten beruhte die romische Mission auf der Bischofshierarchie mit ihren Machtzentren in den stadtischen Bischofssitzen Daruber hinaus fuhrte die unterschiedliche Berechnung des Osterfestes im Alltag der Menschen zu Verwirrung Auf der Synode von Whitby setzten sich die Vertreter des romischen Ritus durch und die Bindungen an die kontinentale romische Kirche wurden enger 4 Das Christentum wurde allgemein zuerst von den Herrscherfamilien angenommen und von dort auf die Untertanen ubertragen Den Adeligen bot der neue Glauben die Moglichkeit Eigenkirchen zu grunden und damit sakrale Macht auszuuben Mit den gebildeten Klerikern und Monchen standen ihnen ausserdem fahige Helfer bei der Verwaltung ihrer Territorien zur Verfugung Den Heerkonigen schliesslich bot die Salbung eine Moglichkeit ihre Macht zusatzlich zur Wahl durch das Gefolge zu rechtfertigen damit ihre Abhangigkeit von dieser zu verringern und der Erblichkeit der Herrschaft einen Schritt naher zu kommen Das christliche Zeitalter brachte Meisterwerke der insularen Buchmalerei hervor wie das Book of Durrow das Book of Lindisfarne und das Book of Kells Es war gepragt von so bedeutenden Lehrern wie Beda Venerabilis Etwa zu Beginn des 9 Jahrhunderts war die Christianisierung Englands abgeschlossen wenn auch starke heidnische Elemente im Volksglauben weiterwirkten Wikingerzeit Bearbeiten Die Britischen Inseln um das Jahr 802Erste Angriffe und Entstehung des danischen Siedlungsgebiets Bearbeiten Beginnend 789 und zum ersten Mal historisch bedeutsam mit dem Raubzug von 793 gegen das Kloster Lindisfarne landeten die danischen Wikinger in England was den Beginn der Wikingerzeit markiert Zunachst fuhrten sie nur blitzartige Raubzuge aus nach denen sie sich auf das Meer zuruckzogen Dort waren sie sicher da die englischen Konige kaum uber Schiffe verfugten die in grosserer Entfernung von der Kuste operieren konnten Kurz darauf uberwinterten jedoch einzelne Wikingergruppen auf der Insel und legten dazu zumindest periodische Siedlungen an 865 landeten Wikinger in East Anglia mit der offenbaren Absicht sich dort langer einzurichten Sie forderten Tributzahlungen von umliegenden angelsachsischen Siedlungen und errichteten eigene Dorfer Ein Jahr spater eroberte das Grosse Heer York und setzte im Konigreich Jorvik einen angelsachsischen Vasallen als Konig ein Sofort begannen die Uberfalle auf Mercien auszugreifen 869 erreichten erste danische Truppen die Themse den Grenzfluss zu Wessex dem dominierenden angelsachsischen Reich Entstehung des Konigreiches England Bearbeiten Zeit und Abstammungstafel der englischen Konige von Alfred dem Grossen bis zu Wilhelm dem Eroberer Alfred der Grosse Konig von Wessex trat der danischen Bedrohung entgegen Der standige Kampf gegen die Wikinger in dem Alfred zunachst in der Schlacht bei Englefield und der Schlacht von Reading keinen durchschlagenden Erfolg erzielte wirkte als Katalysator zur weitgehenden Einigung Englands unter dem Konig von Wessex Er zwang ihn ausserdem zur Reorganisierung des Heeres zum Bau einer schlagkraftigen Flotte zum Errichten zahlreicher Burgen und zum Anlegen des auf Grafschaften Shires beruhenden Systems das England erstmals seit der romischen Zeit eine mehr oder minder einheitliche Verwaltung gab 878 schlug Alfred ein grosses danisches Heer bei Edington Daraufhin liess sich der danische Konig Guthrum der bereits zuvor in Kontakt mit dem Christentum gekommen war mit 30 seiner Manner taufen Anschliessend zogen sie sich in ihr Kerngebiet in East Anglia Danelag zuruck Dieser Erfolg fuhrte zur Anerkennung Alfreds als Herrscher auch in Mercien 886 eroberte er schliesslich London und gab dem Reich damit ein Zentrum In den folgenden Jahren erkannten ihn auch die ubrigen angelsachsischen Territorien auch solche unter danischer Herrschaft als ihren Herrscher an vgl Entstehung Englands Alfreds Nachfolger bauten das von ihm angelegte Verwaltungssystem aus in dem als Kronbeamte Sheriffs an der Spitze eines Shires standen Die Shires wurden vor allem fur das Gerichtswesen und das Heeresaufgebot wichtig Zudem entwickelte sich eine fruhe Form eines englischen Nationalbewusstseins Alfreds Sohn Eduard fugte den Danen 910 in der Schlacht von Tettenhall eine weitere schwere Niederlage zu und war danach vor allem in Auseinandersetzungen mit den sudlichen danischen Reichen erfolgreich 918 erkannten die Konige dieser Reiche ihn als Herren an spater auch die Herrscher Schottlands Unterdessen veranderten sich auch die danischen Gebiete im Osten Englands die als Danelag bezeichnet wurden Die einstigen Wikinger gingen immer mehr zu einer bauerlichen Lebensweise uber bauten Burgen und Ansiedlungen und nahmen das Christentum an Konig AEthelstan vertrieb 936 die Cornishmen aus Exeter und sicherte den Fluss Tamar als Grenze von Wessex Er nannte sich Rex totius Britanniae konnte Wales und Schottland aber nur unter eine lockere Oberhoheit bringen Dagegen eroberte er Northumbria dauerhaft Seine Urkunden nach 930 wurden von einer einzigen Kanzlei in Winchester hergestellt was auf eine Art Hauptstadt seines Konigreiches schliessen lasst Auf AEthelstan folgte bis ins spate 10 Jahrhundert eine Phase mit vergleichsweise wenigen kriegerischen Auseinandersetzungen dafur aber mit politischer und kirchlicher Konsolidierung des Reiches vor allem unter Konig Edgar Aethelred II von England The Chronicle of Abingdon Um 980 begann eine neue Welle Wikingerangriffe von See aus Grossere Kampfe blieben jedoch weitgehend aus da die angelsachsischen Herrscher Tribute zahlten und die Wikinger wieder abzogen Um diese Tribute aufzubringen fuhrte Konig AEthelred auf Anraten des Erzbischofs Sigeric von Canterbury und seiner Grossen als erster mittelalterlicher Herrscher eine allgemeine Grundsteuer ein das Danegeld Dennoch setzten die Wikinger ihre Bestrebungen fort die angelsachsischen Gebiete zu erobern Nach der verlorenen Schlacht von Maldon 991 zahlte AEthelred 10 000 Pfund 3 732 kg Silber Tribut um den Abzug der Wikinger zu erkaufen Diese Summen steigerten sich mit der Zeit 994 mussten 7250 kg Silber fur den Abzug Olaf Tryggvasons aufgebracht werden 1012 sogar 22 Tonnen Silber 1002 heiratete AEthelred die normannische Herzogstochter Emma in Erwartung normannischer Unterstutzung gegen die Wikinger Damit legte er einen Grundstein fur die spatere normannische Eroberung Englands Im gleichen Jahr befahl er aus Angst vor einem Mordanschlag am 13 November 1002 samtliche Danen in seinem Herrschaftsbereich zu ermorden Doch darauf reagierten die Danen sogar mit verstarkten Angriffen 1013 segelte der danische Konig Sven Gabelbart fur einen Raub und Eroberungszug nach England woraufhin Konig AEthelred in die Normandie floh und ihm die Macht uberliess Als Gabelbart 1014 nur wenige Monate nach seiner Kronung starb verbundete AEthelred sich mit dem spateren norwegischen Konig Olaf Haraldsson und kehrte auf den Thron zuruck Knut der Sohn Gabelbarts beanspruchte den Thron jedoch ebenfalls fur sich und segelte 1015 mit einer grossen Flotte aus Danemark nach England wo er Edmund Ironside den Sohn des wahrend der Belagerung verstorbenen AEthelreds besiegte 5 England unter Knut dem Grossen Bearbeiten Knut der Grosse wurde 1016 zum Konig von England gekront und regierte ab 1018 England und Danemark in Personalunion sowie weite Teile Norwegens und Sudschwedens England war damit Teil eines durch Seefahrt zusammengehaltenen Grossreiches Knuts Herrschaft uber England stellte fur das Land eine ausserordentlich lange Friedensperiode dar England erholte sich nach jahrzehntelangen Wikingerraubzugen und das Danegeld wurde abgeschafft 5 Knut heiratete Emma die Witwe AEthelreds und konvertierte zum Christentum Die Christianisierung in Danemark und im 1028 von Knut eroberten Norwegen begann mit angelsachsischen Priestern Neben der Einbeziehung der Kirche in seine Herrschaftsstrukturen bemuhte Knut sich um die Integration sowohl der Angelsachsen als auch der sesshaft gewordenen Danen in seinem neugeschaffenen Nordseereich Die Bevolkerungsgruppen wurden vom Konig weitgehend gleich behandelt unterschieden sich aber durch die verschiedenen jeweils fur sie geltenden Rechtsordnungen die sich aus germanischen Stammesverfassungen entwickelt hatten Wichtigstes rechtliches Werkzeug des Konigs war der Konigsfriede mit dem Ansiedlungen Gutshofe Einrichtungen beispielsweise Kirchen Strassen oder Brucken und Personengruppen etwa die Juden in den personlichen Haushalt des Konigs ubernommen und damit geschutzt wurden Als zusatzliche Verwaltungsebene uber den Shires richtete der selten in England anwesende Konig vier Earldoms Wessex Mercia East Anglia und Northumbria ein die jeweils von einem Ealdorman verwaltet wurden Bei politischen Entscheidungen holte er in der Regel den Rat der Grossen des Landes ein Die letzten angelsachsischen Konige Bearbeiten Hauptartikel Normannische Eroberung Englands Nach dem Tode von Knuts Sohn Hardiknut zerbrach das englisch danische Grossreich und der normannische Einfluss in England wuchs zusehends 1042 ubernahm Hardiknuts Halbbruder Eduard der Bekenner ein Sohn AEthelreds und Emmas den englischen Thron Durch seinen 25 jahrigen Aufenthalt in der Normandie war Eduard den heimischen Verhaltnissen entfremdet Unter ihm kam es zu zwei Entwicklungen die schnell Konflikte hervorriefen Einerseits wuchs der Einfluss sowohl des alten angelsachsischen als auch des danischen Hochadels insbesondere der Earls der Herzogtumer andererseits bevorzugte Eduard normannische Adlige an seinem Hof Dies fuhrte zu einem Konflikt zwischen dem eingesessenen Adel und den Normannen Eduards Schwiegervater Godwin Earl of Wessex stellte sich an die Spitze der Oppositionsbewegung gegen die Normannen Zunachst besiegte Eduard Godwin und schickte ihn 1051 in die Verbannung Ein Jahr spater kam Godwin jedoch zuruck und setzt sich schnell wieder als machtigster Adliger des Landes durch Eduard hatte bis zu diesem Zeitpunkt die neue Herrschaftsorganisation eingefuhrt die die normannischen Konige spater durchsetzen sollten insbesondere mit der direkten koniglichen Einsetzung von Klerikern auf Verwaltungsposten und Bischofsstuhle nach dem Vorbild des ottonischen Reichskirchensystems Als Godwin nach England zuruckkehrte begann Eduard sich zunehmend aus seinen Regierungsgeschaften zuruckzuziehen und sich nur noch um den Bau von Westminster Abbey und seine personlichen Glaubensubungen zu kummern Wilhelm der Eroberer auf dem Teppich von BayeuxHarold Godwinson ein Sohn Godwins erreichte dass der kinderlose Eduard ihn zu seinem Nachfolger bestimmte Damit war die Nachfolgefrage jedoch keineswegs geklart Harold war zwar die machtigste politische Figur Englands und besass nach eigenen Angaben die Zusage Eduards dass er dessen Nachfolger werden sollte doch war umstritten ob diese Zusage wirklich erfolgt und ob sie rechtlich bindend war Daruber hinaus war Harold nicht mit dem Konigshaus verwandt Auf verwandtschaftliche Legitimation konnten sich ein noch minderjahriger Urenkel AEthelreds der in Ungarn lebte und der Norwegerkonig Harald III Hardrade als Enkel Knuts des Grossen berufen Wilhelm Herzog der Normandie war uber seine Grosstante Emma zumindest entfernt mit dem angelsachsischen Konigshaus verwandt Zudem berief er sich auf einen umstrittenen Eid Harold Godwinsons den dieser ihm geleistet habe als er auf einer Reise in normannische Gefangenschaft geraten sei und der Wilhelm die Thronfolge in England zugesichert habe Zeit und Abstammungstafel der englischen Konige seit Wilhelm dem Eroberer Nach dem Tod Eduards 1066 wurde zunachst Harold Godwinson von den Grossen des Reiches als neuer Konig anerkannt Harald von Norwegen und Wilhelm von der Normandie begannen sofort nach der Wahl mit Vorbereitungen fur Feldzuge nach England Harald erreichte als Erster die Insel und landete mit 300 Langschiffen in Yorkshire Bei der Schlacht von Stamford Bridge am 25 September 1066 schlug Harold diese Invasionsarmee zuruck Am Morgen des 28 September landeten die Normannen im Sudwesten bei Pevensey Harold musste sein von der Schlacht geschwachtes Heer in Eilmarschen dem neuen Angreifer entgegen fuhren Am 14 Oktober 1066 unterlagen die englischen Truppen in der Schlacht von Hastings bei der Harold und seine Bruder fielen Danach stiess Wilhelm kaum noch auf Widerstand Am Weihnachtstag 1066 wurde er in Westminster zum englischen Konig gekront England im Hochmittelalter BearbeitenAufbau der normannischen Herrschaft Bearbeiten Rochester Keep eine typische normannische Zwingburg Seite des Domesday BooksDer Sieg Wilhelms fuhrte zur Einfuhrung des effektiven Lehnssystems der Normannen Eine kleine normannische Oberschicht ersetzte den eingesessenen Adel fast vollstandig Wilhelm befahl die Erstellung des Domesday Buches welches Steuern der gesamten Bevolkerung ihrer Landereien und Besitztumer erfasste Anders als in vielen anderen europaischen Landern setzte sich mit Wilhelm das englische Konigtum als alleiniges Zentrum des Feudalsystems durch Letztlich befand sich der gesamte Grundbesitz auf der Insel in der Hand des Konigs der ihn an seine Lehnsnehmer weitergab die wiederum ihnen untergeordnete Lehnsnehmer hatten Grundherrschaft aus eigener Macht der Fursten wie etwa im Heiligen Romischen Reich gab es nicht Auch die Verwaltung Englands wurde von Wilhelm neu geregelt Mit wenigen Ausnahmen wurden die Countys als neue kleinere Gebiete eingefuhrt An ihrer Spitze standen Earls oder Counts als konigliche Lehnsnehmer Darunter entstand aber eine weitere Schicht von Sheriffs als direkt dem Konig verantwortliche Beamte Auch kirchliche Amter wurden zunehmend von Normannen besetzt Insgesamt fuhrte die normannische Dominanz in der englischen Fuhrungsschicht dazu dass Anglonormannisch und Latein zu den dominierenden Sprachen wurden Angelsachsisch wurde nur noch im einfachen Volk gesprochen Im Rechtssystem machte sich der normannische Einfluss vor allem durch das neue Element der Geschworenengerichte bemerkbar sowie durch die klare Trennung der weltlichen und geistlichen Gerichtsbarkeit England im Jahr 1086 wahrend der Entstehung des Domesday BooksUnter Wilhelms I Sohnen kam es zu Auseinandersetzungen um das Erbe aus denen schliesslich Heinrich I als Sieger und als Herrscher sowohl uber England als auch uber die Normandie hervorging Im Jahre 1100 musste Heinrich zur Absicherung seiner Herrschaft dem Adel die Charter of Liberties den Vorlaufer der Magna Carta zugestehen Unter ihm wurde ausserdem der Investiturstreit zwischen der englischen Krone und der katholischen Kirche ausgefochten der mit der Regelung endete dass die Kirche die Bischofe mit geistlichen Vollmachten ausstatten durfte sie aber zuvor zu Vasallen des Konigs werden mussten Bis zum Ende seiner Herrschaft richtete Heinrich mit dem Schatzamt Lord High Treasurer einem Verwaltungsgerichtshof und den Reiserichtern weitere Elemente einer zentralen Konigsherrschaft ein Der Verlust seines Sohnes William 1120 beim Untergang des Weissen Schiffs leitete Auseinandersetzungen uber die Nachfolge ein die rund 20 Jahre andauern sollten Burgerkrieg und Dynastie Plantagenet Bearbeiten Die Herrschaft von Stephan I 1135 1154 einem Neffen Heinrichs war von zunehmenden Unruhen und dem Verfall der Konigsherrschaft zu Gunsten des Adels gepragt Heinrichs I Tochter Matilda hatte zunachst den deutschen Kaiser Heinrich V geheiratet und dann Gottfried von Anjou Zusammen mit ihm und ihrem Halbbruder Robert von Gloucester sowie einem Invasionsheer kehrte sie im Herbst 1139 auf die Insel zuruck Stephan wurde 1141 gefangen genommen Matilda erklarte sich zur Konigin stiess aber schnell auf Ablehnung in der Bevolkerung und wurde aus London vertrieben Aufstande und Burgerkrieg dauerten an bis Matilda 1148 in die Normandie zuruckkehrte Stephan regierte bis zu seinem Tod 1154 weiter nachdem er 1153 unter dem Druck einer drohenden Invasion eine Ubereinkunft mit Heinrich aus dem Haus Anjou Plantagenet dem Sohn Matildas und Gottfrieds und spateren Heinrich II von England getroffen hatte die diesem die Nachfolge zusicherte Heinrich II begrundete mit seinem Herrschaftsantritt und der Heirat mit Eleonore von Aquitanien das Angevinische Reich das neben England auch Teile Frankreichs und der Iberischen Halbinsel umfasste Zugleich stand Heinrich dadurch aber als machtigster Furst Frankreichs im direkten Konflikt mit der franzosischen Krone in den auch England hineingezogen wurde Die Ermordung Thomas BecketsUnter seiner Herrschaft erstarkte das Konigtum wieder was sich vor allem im Ausbau der Rechtsordnung ausdruckte Alle Freien erhielten das Recht sich bei juristischen Streitfallen direkt an den Konig zu wenden Selbsthilferechte des Adels wurden eingeschrankt Um diese Neuerungen durchzusetzen wurden verstarkt Reiserichter Justice in Eyre und Geschworenengerichte eingesetzt Durch Burgenbau und das Aufstellen eines Soldnerheeres machte sich der Konig von seinen Rittern weitgehend unabhangig Im Verhaltnis zur Kirche setzte Heinrich sich nur teilweise durch Die Konstitutionen von Clarendon wurden 1164 von ihm erlassen Sie sollten die konigliche Gerichtsbarkeit auch auf Kleriker ausdehnen die Kirchengerichtsbarkeit einschranken und die Appellation englischer Priester an den Papst verbieten Dies fuhrte zum Widerstand des Kanzlers Thomas Becket Erzbischof von Canterbury 1170 wurde Becket vermutlich auf Anraten Heinrichs ermordet Die sofort einsetzende Martyrer Verehrung richtete sich auch gegen den Konig der sich darauf offentlich demutigen und das Appellationsverbot aufheben musste 1169 rief ein irischer Konig englische Soldner zur Unterstutzung bei internen Kampfen ins Land und nahm Kontakt zu Heinrich auf Nachdem die englischen Ritter schnell weite Teile der Nachbarinsel erobert hatten begab sich Heinrich II 1171 selbst nach Irland um zu vermeiden dass die Ritter dort zu eigenstandig wurden Auf der Synode von Cashel liess sich Heinrich huldigen wodurch Irland aus englischer Sicht zu einer der Krone unterworfenen Lordschaft wurde Seit 1155 genoss zudem Heinrich durch die papstliche Bulle Laudabiliter des englischen Papstes Hadrian IV das Recht die Unterwerfung der irischen Kirche unter die romische Oberhoheit durchzusetzen Heinrich II war es allerdings nicht gelungen eine belastbare Erbregelung fur sein Reich aufzustellen Sein altester Sohn Richard Lowenherz war bei Heinrichs Tod 1189 mit Feldzugen in Frankreich und dem Dritten Kreuzzug beschaftigt Bei seiner Ruckkehr aus dem Heiligen Land geriet er in die Gefangenschaft Kaiser Heinrichs VI Insgesamt verbrachte er in zehn Jahren Herrschaft nur wenige Monate in England Nachdem fur Richards Freilassung 1194 ein hohes Losegeld gezahlt worden und er in sein Reich zuruckgekehrt war kampfte er erfolgreich gegen Philipp II August von Frankreich doch gelang es ihm nicht alle Gebiete zuruckzuerobern die in der Zeit seiner Abwesenheit verloren gegangen waren So begann ein Schrumpfungsprozess des Angevinischen Reiches In den folgenden Jahren konzentrierte Richard sich auf die Auseinandersetzung mit dem aufstandischen Adel in Aquitanien Bei der Belagerung der Burg Chalus Chabrol wurde er von einem Armbrustbolzen getroffen Er starb am 6 April 1199 Die Herrschaft ubernahm sein Bruder Johann Als dieser im Franzosisch Englischen Krieg von 1202 bis 1214 einen noch weit grosseren Teil seiner Festlandsbesitzungen verlor und sich auch in Auseinandersetzungen mit der Kirche nicht durchsetzen konnte trotzte ihm der Adel eine Reihe von Zugestandnissen ab die in der Magna Carta von 1215 festgelegt sind Als Johann diese Zugestandnisse widerrief kam es zum Ersten Krieg der Barone Johann starb wahrend des Krieges der Regentschaftsrat fur seinen minderjahrigen Sohn Heinrich III bestatigte wieder die Magna Carta Dadurch konnte der Burgerkrieg beendet werden und ein franzosisches Heer das zur Unterstutzung der Rebellen in England gelandet war musste 1217 wieder England verlassen Auch als Heinrich III volljahrig geworden war bestatigte er mehrfach die Magna Carta die dadurch eine Grundlage der englischen Politik wurde Entstehung des englischen Parlamentarismus Bearbeiten Unter den schwachen Konigen nach Heinrich II zeigte sich die Stabilitat des durch ihn geschaffenen Systems Die Institutionen und der Adel hielten das Konigreich England trotz der Abwesenheit des Herrschers und der haufigen Opposition gegen ihn aufrecht England begann sich schon fruh vom Personenverbandsstaat zu einer vergleichsweise modernen parlamentarischen Monarchie zu entwickeln Unter Heinrich III wuchs die Macht des Adels weiter Zunachst fuhrte ein Regentschaftsrat die Regierungsgeschafte fur den unmundigen Konig Nachdem Heinrich selbst die Herrschaft angetreten hatte uberspannte er schnell seine Krafte durch Engagements in Sizilien im Reich und durch den ebenso erfolglosen Versuch die franzosischen Gebiete zuruckzuerobern Zudem stiess der wachsende Einfluss franzosischer Hofadliger auf den Widerwillen des englischen Adels Als der Konig um finanzielle Unterstutzung zu erhalten 1258 eine Versammlung des Grossen Rates auch Parlament genannt einberief kam es zu einer Rebellion einer Gruppe von Magnaten Sie forderten dass der Konig in Zukunft die Zusammensetzung und Einberufung des Parlaments sowie den Aufbau seines standigen Beraterkreises nicht mehr selbst bestimmen sollte In den Provisions of Oxford und in den Provisions of Westminster wurde 1258 und 1259 unter anderem festgelegt dass ein Magnaten Ausschuss mit 15 Mitgliedern in Zukunft alle Regierungsgeschafte uberwachen sollte und der Konig verpflichtet war dreimal im Jahr ein Parlament einzuberufen Als Heinrich III versuchte die Provisions zu widerrufen kam es 1264 zum Zweiten Krieg der Barone Die Adelsopposition unter Heinrichs Schwager Simon V de Montfort konnte den Konig zunachst schlagen und die Regierung ubernehmen Um weitere Unterstutzung zu erlangen berief Montfort Anfang 1265 De Montfort s Parliament ein zu dem auch Vertreter der Stadte und des niederen Adels geladen wurden Montfort verlor jedoch die Unterstutzung eines Grossteils der Magnaten die ihn 1265 unter Fuhrung des Thronfolgers Eduard in der Schlacht von Evesham entscheidend schlugen Eduard wurde bereits vor seinem Herrschaftsantritt 1274 zum wichtigsten Trager der koniglichen Herrschaft in England Er starkte das Konigtum beliess aber sowohl die Magna Carta als auch die Provisionen von Westminster in Kraft In Zusammenarbeit mit Parlament und Magnaten setzte er daruber hinaus eine umfassende Rechtsreform durch die vor allem eine Abkehr vom germanischen Gewohnheitsrecht hin zu kodifizierten und verbindlichen Gesetzen bedeutete Ausdehnung in die benachbarten Territorien Bearbeiten In zwei Feldzugen konnte Eduard I von 1277 bis 1283 die walisischen Fursten schlagen und das Land erobern Anschliessend leitete er durch Siedlungsgrundungen und Burgenbau eine gezielte Anglisierung des Landes ein Die eroberten Gebiete wurden nach englischem Vorbild in Grafschaften aufgeteilt und dem englischen Rechtssystem unterworfen Walisische Aufstande konnten bis zu Beginn des 14 Jahrhunderts schnell niedergeworfen werden In Schottland wurde Eduard zunachst als Schiedsrichter in einem Thronfolgestreit aktiv und versuchte den dortigen Adel uber seinen Kandidaten in ein Vasallenverhaltnis zur englischen Krone zu drangen 1296 griff er direkt militarisch im nordlichen Nachbarreich ein setzte den Konig John Balliol ab und beanspruchte selbst die schottische Krone Es kam zu schottischem Widerstand und bis 1314 folgten mehrere wechselseitige Feldzuge in denen sich keine Seite durchsetzte 1314 gelang den Schotten in der Schlacht von Bannockburn ein entscheidender Sieg worauf Schottland bis 1603 unabhangig blieb 1169 hatten anglonormannische Adlige mit der Eroberung Irlands begonnen Bis Mitte des 13 Jahrhunderts hatte sich eine dunne englische Adelsschicht als Herrscher uber weite Teile der Insel ausgebreitet Die herrschaftlichen Institutionen Englands sowie das fortschrittlichere Wirtschaftssystem waren weitgehend ubernommen worden Bereits 1172 hatte Heinrich II jedoch seine Oberherrschaft uber Irland durchgesetzt das so als Lordschaft Irland den englischen Konigen unterstand Allerdings setzte bereits im Hochmittelalter ein gegenlaufiger Prozess ein Die englische Herrscherschicht nahm langsam die galische Kultur an und vermischte sich mit der verbleibenden einheimischen Adelsschicht Teilweise wurden niedere Adlige englischer Herkunft und englische Siedlungen sogar galischen Herren gegenuber tributpflichtig In den Strukturen des englischen Staatsrechts setzte sich das galische Zivil und Strafrecht zunehmend wieder durch Bis zum Spatmittelalter kann man von einer tatsachlichen englischen Herrschaft nur noch in der Region unmittelbar um Dublin sprechen Wirtschaft und Gesellschaft im Hochmittelalter Bearbeiten In der Zeit von der Mitte des 10 bis zur Mitte des 14 Jahrhunderts kam es schatzungsweise zu einer Verdreifachung der englischen Bevolkerung vermutlich auf bis zu sechs Millionen Menschen Diese Entwicklung hatte eine Reihe wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Folgen Der Ackerbau wurde mit der Einfuhrung der Dreifelderwirtschaft und der Urbarmachung weiter Flachen intensiviert Die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln gelang jedoch nur in klimatisch gunstigen und politisch stabilen Zeiten Haufig wurde Getreide importiert ebenso in grosseren Mengen Wein und Holz Wichtigste Exportartikel waren Wolle Eisen und Zinn Der Fernhandel lag mehrheitlich in der Hand kontinentaleuropaischer und judischer Kaufleute Es gab kaum englische Handelsschiffe Die normannische Eroberung zog eine Veranderung der Dorfstrukturen nach sich indem sich landliche Siedlungen zunehmend um die Herrenhauser des Adels gruppierten und nicht mehr in genossenschaftlich aufgebauten Dorfern nach angelsachsischer Tradition Vor allem auf wikingische Impulse ging das Wachstum von Stadten zuruck Schnell bildeten sich jedoch auch ausserhalb des Danelag grosse Siedlungen die bald vom Konig den Status von Boroughs mit Selbstverwaltung und eigener Gerichtsbarkeit erhielten Mit Ausnahme von London das im Hochmittelalter rund 50 000 Einwohner hatte blieben die englischen meist deutlich kleiner als kontinentale Stadte Der Hochadel wird fur das Hochmittelalter auf rund 170 Familien geschatzt Ihnen waren rund 5000 bis 6000 Ritter nachgeordnet die wiederum die unfreien Bauern als Leibeigene hatten Freie Bauern waren direkte Untertanen des Konigs und genossen den Unfreien gegenuber rechtliche Privilegien Da die Ritter im Verlauf des Mittelalters ihre Vasallendienste zunehmend durch Geldzahlungen ablosten blieb ihnen zunehmend Zeit zur eigenen Bewirtschaftung eines Teils ihrer Guter die dann nicht durch unfreie Bauern sondern durch Landarbeiter auf den Rittergutern erfolgte Eine Veranderung erlebte die Sozialstruktur als 1290 alle Juden aus England ausgewiesen wurden Geistesleben im Hochmittelalter Bearbeiten Nach der normannischen Eroberung orientierten sich Wissenschaft und Kunst in England an der Entwicklung in Frankreich mit ihren Zentren in Paris und an den nordfranzosischen Kathedralenschulen Auch in England wurden Schulen zunachst in den Bischofsstadten gegrundet um die Kirche mit Nachwuchs an gebildeten Klerikern zu versorgen Universitaten begannen kurz vor 1200 in Oxford und ab 1209 in Cambridge zu entstehen zunachst als lose Zusammenschlusse von Gelehrten und Studenten kurz darauf gezielt von Konig und Kirche gefordert und kontrolliert und ab der Mitte des 13 Jahrhunderts auch mit festen Universitatsgebauden Die Universitaten waren um 1220 auch die ersten Zentren des Wirkens der neuen Bettelorden der Dominikaner und Franziskaner in England Sprachlich hatte die normannische Eroberung zu einer Zweiteilung gefuhrt Wahrend die Oberschicht Anglonormannisch sprach blieb Englisch die Sprache der Mehrheit Nachdem die franzosischen Teile des Angevinischen Reiches verloren gegangen waren setzten sich zunachst beim Landadel verschiedene mittelenglische Dialekte durch Spater dominierte der Dialekt der Region um London und wurde zum Ursprung der modernen englischen Sprache England im Spatmittelalter BearbeitenHundertjahriger Krieg Bearbeiten Hauptartikel Hundertjahriger Krieg Darstellung der Schlacht von Crecy rechts im Vordergrund englische LangbogenschutzenDas Erstarken des franzosischen Konigtums fuhrte dazu dass Philipp VI 1337 die Gascogne konfiszierte weil der englische Konig Eduard III seine Vasallenpflicht ihm gegenuber verletzt hatte Eduard wollte den endgultigen Verlust der franzosischen Besitzungen nicht hinnehmen Daruber hinaus war die Gascogne fur den englischen Weinhandel von grosser Bedeutung Eine Rolle spielte auch die Tatsache dass sich der geflohene schottische Konig David II am franzosischen Hof aufhielt Im Gegenzug zur Konfiskation erhob Eduard III Anspruch auf den franzosischen Thron was den Hundertjahrigen Krieg ausloste Nach einem Sieg in der Seeschlacht von Sluis 1340 landete Eduard mit vier auf breiter Front operierenden Heeren auf dem franzosischen Festland Nach dem Sieg in der Schlacht von Crecy en Ponthieu 1346 und der Eroberung von Calais durch die Englander musste der franzosische Konig einen Waffenstillstand eingehen Der neue Beginn der Kampfe 1355 und ein weiterer englischer Sieg unter der Fuhrung des Schwarzen Prinzen 1356 in der Schlacht bei Maupertuis zogen eine tiefe Krise Frankreichs nach sich Im Frieden von Bretigny sicherte sich Eduard III 1360 grosse Gebietsgewinne in Frankreich Danach setzte eine Phase militarischer Misserfolge fur die Englander ein Zudem belastete die gesamte Kriegsfuhrung die Staatskasse immer mehr und auch die katastrophalen Folgen der ersten Pestwelle von 1348 erschutterten die englische Wirtschaft schwer Die schwierige militarische Lage bei gleichzeitiger Wirtschaftskrise und Kampfermangel sturzte die Krone in erhebliche Finanzschwierigkeiten Der Geldmangel konnte nur mit neuen Steuern beseitigt werden die die Parlamente dem Konig auch gewahrten Als Gegenleistung erhielten sie ein Bewilligungsrecht fur alle zukunftigen Steuererhebungen Damit bekamen die Parlamente ihr uber Jahrhunderte hinweg entscheidendes Machtmittel dem Konig gegenuber in die Hand Daruber hinaus setzten sie die Abschaffung der Reiserichter und damit einer Kontrollinstanz durch die durch die stationaren Friedensrichter ersetzt wurden 1376 setzte das Gute Parlament erstmals in Zusammenarbeit von Commons und Lords eine Umgestaltung des koniglichen Beraterkreises durch 1383 scheiterte ein Feldzug Richards II nach Flandern Darauf folgte bis 1415 eine Phase fortgesetzter Waffenstillstande in denen der Hundertjahrige Krieg weitgehend ruhte Richard II hatte in der Spatphase seiner Herrschaft mit Aufstanden zu kampfen Als er sich auf einem Feldzug gegen den aufstandischen spateren Heinrich IV in Irland befand formierte sich in Nordengland unter der Fuhrung des Erzbischofs von Canterbury eine bewaffnete Opposition Nach seiner Ruckkehr wurde Richard 1399 in England von Heinrich gefangen gesetzt im Londoner Tower eingekerkert und zur Abdankung gezwungen Das Parlament sanktionierte dieses Vorgehen und sprach Heinrich die Krone zu Damit hatte es eine bis dahin einmalige Machtfulle erreicht Die Schlacht von Agincourt franz Azincourt in einer zeitgenossischen Darstellung1415 nutzte der Sohn Heinrichs IV Heinrich V Thronfolgeunruhen in Frankreich um erneut militarisch auf dem Kontinent aktiv zu werden In der Schlacht von Azincourt erzielte er einen uberragenden Sieg eroberte bis 1419 die gesamte Normandie und schloss ein Bundnis mit Burgund Nach dem Tod Heinrichs V 1422 flammte der Krieg erst 1428 wieder auf Jeanne d Arc entwickelte sich auf franzosischer Seite zur charismatischen Fuhrungsfigur zudem zerbrach das englisch burgundische Bundnis Es folgte eine Reihe franzosischer Erfolge die 1453 in der Schlacht bei Castillon mit der Eroberung Bordeaux gekront wurden Damit war der Hundertjahrige Krieg beendet und England verlor bis auf Calais seine festlandischen Besitzungen Frankreich 1429 bis 1453In der Kirchenpolitik lasst sich in der Zeit des Krieges mit Frankreich eine zunehmende Distanzierung der englischen Kirche von dem durch das Schisma geschwachten Papsttum ausmachen In mehreren Statuten aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts errang die Krone die Kontrolle uber das Pfrundewesen und schrankte die Moglichkeiten zur Appellation nach Rom ein Schliesslich wurden die Kleriker dem Konig steuerpflichtig Dennoch verschwand der papstliche Einfluss nicht ganz Eine geistliche Herausforderung entstand mit der vorreformatorischen Lollarden Bewegung des John Wycliff die ein mystisches Christentum mit allgemeinem Priestertum propagierte Ab 1380 gewann Wycliff Unterstutzer in Parlaments und Adelskreisen Daruber hinaus entwickelten sich im Umfeld der Lollarden 1381 1414 und 1431 Bauernaufstande Rosenkriege Bearbeiten Die weisse Rose des Hauses YorkDie Absetzung Richards II durch den spateren Heinrich IV und die Misserfolge im Hundertjahrigen Krieg waren die Grunde fur den Ausbruch der Rosenkriege Bei ihnen handelte es sich um einen Machtkampf um die englische Krone der zwischen dem Haus von Lancaster dessen Wappen eine rote Rose enthielt und dem Haus von York welches eine weisse Rose im Wappen fuhrte ausgetragen wurde Gesellschaftliche und wirtschaftliche Grunde waren das Vorhandensein grosser Armeen nach dem Hundertjahrigen Krieg die keine Betatigungsfelder ausserhalb Englands mehr hatten sowie die Folgen der Pest Die rote Rose des Hauses LancasterDie Usurpation Heinrichs IV hatte betrachtliche Unsicherheit uber die Erbfolge des englischen Throns hinterlassen Die Regentschaft von Heinrich VI schwachte dann wegen seiner Minderjahrigkeit und spater wegen geistiger Krankheiten die Konigsherrschaft weiter In dieser Lage beanspruchten York und Lancaster beide mit den Plantagenets verwandt die Herrschaft Nach wechselvollen Kampfen liess sich Eduard von York 1461 als Eduard IV kronen Bis 1471 hatte er sich auch militarisch durchgesetzt worauf er Heinrich VI ermorden liess Ein erfolgreicher Feldzug nach Frankreich sicherte 1475 Eduards Herrschaft auch finanziell Die Rosenkriege flammten 1483 noch einmal auf als Eduards Bruder Richard III seine Neffen die Thronerben gefangensetzen und vermutlich auch ermorden liess und sich selbst zum Konig erklarte Darauf kam es zu Aufstanden in England die sich der nach Frankreich geflohene letzte Lancaster Erbe Heinrich Tudor zu Nutze machte In der Schlacht von Bosworth Field 1485 wurde Richard III erschlagen Heinrich Tudor wurde als Heinrich VII zum neuen Konig heiratete 1486 Elisabeth von York die Tochter des toten Eduard des IV und vereinte dadurch die beiden verfeindeten Hauser Damit leitete er eine Phase der Stabilitat der englischen Krone ein Letzte Erhebung der Waliser Bearbeiten Zuvor war es ab 1400 zu einer Rebellion in Wales gekommen in der sich der Waliser Owain Glyndŵr zum Fursten von Wales erklarte und weite Teile des Landes unter seine Kontrolle brachte Erst nach mehreren Feldzugen gelang es Prinz Henry dem spateren Heinrich V bis 1409 Wales zuruckzuerobern und bis 1412 die Rebellion endgultig niederzuschlagen Dieser Versuch die englische Herrschaft abzuschutteln war die letzte grossere Erhebung der Waliser 1497 fuhrte Michael An Gof Rebellen aus Cornwall in einem Marsch auf London In einem Kampf am Fluss Ravensbourne in der Schlacht von Deptford Bridge kampften An Gof und seine Manner am 17 Juni 1497 fur die Unabhangigkeit von Cornwall wurden aber besiegt Dieser Kampf war die letzte grossere Rebellion bis zum Burgerkrieg Wirtschaft und Gesellschaft im Spatmittelalter Bearbeiten Wat Tylers Tod durch den Burgermeister von London William Walworth unter den Augen von Richard II Nach der Wachstumsphase des Fruh und Hochmittelalters pragte im Spatmittelalter die Pest die Entwicklung in England Nach zwei schweren Pestschuben 1348 und 1361 62 kam es zu mehreren kleinen Ausbruchen der Seuche die die Bevolkerung in etwa halbierten Diese Entwicklung zog einen verbreiteten Arbeitskraftemangel nach sich von dem nach einer anfanglichen schweren Wirtschaftskrise vor allem die uberlebende Landbevolkerung profitierte Landarbeiter erhielten hohere Lohne freie Bauern kauften das frei gewordene Land und stiegen teilweise zu Grossbauern Yeomen auf Die Konkurrenz durch selbst bewirtschaftete Guter der Adligen ging zuruck da diese sich angesichts der steigenden Lohne aus der Landwirtschaft zuruckzogen und sich vom Ackerbau ab und der Schafzucht zuwendeten Zwar gerieten auch einige kleinere freie Bauern neu in die Abhangigkeit doch erhielt die Mehrheit der Unfreien von ihren Herren weitergehende Rechte die zunehmend auch schriftlich fixiert und damit gerichtlich einklagbar wurden Bis zum Ende des Mittelalters war die Leibeigenschaft dadurch weitgehend verschwunden Insgesamt wuchs das Standesbewusstsein der Landbevolkerung was sich am deutlichsten im Bauernaufstand von 1381 um Wat Tyler ausdruckte Auf den Adel hatte insbesondere die erste erfolgreiche Phase des Hundertjahrigen Krieges grundlegende Auswirkungen Das klassische Vasallenverhaltnis wandelte sich zu Vertragsbeziehungen bei denen die Krone oder Hochadlige sich mit lebenslangen Unterhaltszahlungen die militarischen Dienste des Landadels erkaufte Dies steigerte einerseits die Fahigkeit der Krone zu lang anhaltenden Kriegszugen stellte aber andererseits den Magnaten schlagkraftige Privatarmeen zur Verfugung Nachdem die grossen Pestzuge vorbei waren beschleunigte sich die Entwicklung der Stadte allen voran London Erstmals entstand eine grossere Schicht einheimischer Fernkaufleute London profitierte vor allem von seiner ab dem 13 Jahrhundert feststehenden Funktion als Konigssitz Zur Versorgung des Hofes erhielten Handler und Handwerkergilden Privilegien Der Geldbedarf des Konigs legte den Grundstein fur das Londoner Bankenwesen Die Eroberungen in der Fruhphase des Hundertjahrigen Krieges steigerten die in England im Umlauf befindliche Geldmenge so dass sich die Geldwirtschaft in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts endgultig durchsetzte Parallel zum Ausbau der Schafzucht und des Fernhandels wurde die Rohwolle verstarkt im Land zu Tuch weiterverarbeitet was eine grossere Wertschopfung und gut bezahlte Arbeitsplatze fur die Landbewohner nach sich zog Tudor Epoche BearbeitenKonsolidierung der Tudor Herrschaft Bearbeiten Spatestens mit der Geburt seines Sohnes Arthur am 19 September 1486 war die Position Heinrichs VII als Konig weitgehend stabil In den folgenden Jahren bemuhte er sich vor allem das Aufstandpotenzial unter den verbliebenen Anhangern des Hauses York zu bekampfen und die koniglichen Finanzen zu stabilisieren Dazu schuf er eine Reihe von Amtern deren Inhaber Gebuhren abzutreten hatten Besondere Steuern die ein Parlament hatte bewilligen mussen nahm er nur selten in Anspruch um die Abhangigkeit von der Versammlung klein zu halten Den Einfluss der grossen Adelshauser drangte Heinrich in der Endphase seiner Herrschaft durch die Einrichtung des Council of the North und des Council of Wales zuruck Diese beiden Versammlungen bezogen jeweils unter dem Vorsitz eines Bischofs nicht nur die Magnaten sondern auch den niederen Landadel in die politischen Entscheidungen uber die jeweilige Region ein Daruber hinaus richtete Heinrich VII weitere Beratergremien ein in denen nicht mehr die Magnaten dominierten sondern zum Teil auch Mitglieder des Burgertums einflussreich wurden Erste Regierungsjahre Heinrichs VIII Bearbeiten Heinrich VIII von EnglandSein Sohn Konig Heinrich VIII versuchte noch einmal die Festlandsgebiete zuruckzuerobern Die Feldzuge in Frankreich brachten jedoch keine dauerhaften Erfolge Lediglich 1513 gelang mit einem uberproportionalen militarischen Aufwand die Eroberung von Therouanne und Tournai Diesen Feldzug nutzte Jakob IV von Schottland um in Nordengland einzufallen Sein zahlenmassig uberlegenes Heer wurde von den englischen Verteidigern in der Schlacht von Flodden Field geschlagen bei der auch der Konig fiel Sein Sohn Jakob V war minderjahrig und so ubernahm seine Mutter Margaret Tudor eine Schwester Heinrichs VIII die Regentschaft was dem englischen Konig grossen Einfluss in Schottland sicherte Abgesehen von seinen Feldzugen kummerte sich Heinrich VIII allerdings wenig um Politik Dieses Feld uberliess er weitgehend seinem Berater Thomas Wolsey Der Mann von einfacher burgerlicher Herkunft wurde zu einem der machtigsten Manner Englands sturzte aber 1529 uber seine gescheiterten Versuche bei den Auseinandersetzungen zwischen dem Habsburgerreich und Frankreich als Schiedsrichter aufzutreten sowie eine Scheidung der koniglichen Ehe zu erreichen Im Verlauf der ersten Herrschaftsjahre Heinrichs VIII ruckte die Frage nach der Thronfolge und damit nach der Ehe des Konigs in das Zentrum der Politik Mit Katharina von Aragon die zuvor mit Heinrichs verstorbenem Bruder verheiratet gewesen war hatte er nur die 1516 geborene Maria als Kind Mehrere Fehlgeburten folgten Ein fehlender Thronerbe hatte aber katastrophale Folgen fur das Fortbestehen der Tudor Dynastie gehabt In dieser Lage lernte Heinrich Anne Boleyn kennen die sich aber nicht mit der Position der Matresse bescheiden wollte sondern verlangte dass sie Konigin wurde Verhandlungen mit dem Papst uber eine Scheidung Heinrichs von Katharina begannen Sie blieben jedoch weitgehend erfolglos vor allem auf Betreiben von Kaiser Karl V einem Neffen Katharinas Uber diesen Misserfolg sturzte Wolsey endgultig Sein Nachfolger als Kanzler wurde Thomas More der sich aber weigerte die Scheidungsverhandlungen weiterzufuhren Bruch mit Rom Bearbeiten Zugleich wurde in dieser Zeit in der Bevolkerung die Unzufriedenheit mit der katholischen Kirche immer grosser Vor allem die Einnahmen der Kleriker aus Pfrunden und die oft mangelhafte Seelsorge in den Gemeinden losten wachsende Emporung aus Im Herbst 1529 formulierten in einem Parlament vor allem Londoner Kaufleute und Juristen die Kritik an der Kirche in einer bis dahin unbekannten Scharfe 1530 erhob der Konig Anklage gegen den gesamten englischen Klerus wegen angeblicher Verstosse gegen das Kirchenrecht Im Januar 1531 zwang Heinrich VIII die englische Bischofsversammlung die Hoheit des Konigs uber das Kirchenrecht zu akzeptieren Daruber hinaus forderte der Konig die Abschaffung des Rechts zur Appellation an den Papst was ihm nicht nur freie Hand bei seiner Scheidung verschafft sondern die englische Kirche weitgehend dem Zugriff Roms entzogen hatte Ausserdem sollte der Erzbischof von Canterbury als hochster Kleriker in England anerkannt werden eine Stellung die er zuvor gemeinsam mit dem Erzbischof von York innehatte Den theoretischen Unterbau fur diese Anspruche bildete der in der Forschung so genannte Caesaropapismus der dem weltlichen Herrscher auch die Hoheit uber die Kirche in seinem Territorium zusprach Diese Machtposition wollte Heinrich VIII erreichen Unterstutzung bekam er vom Erzbischof von Canterbury Thomas Cranmer Im Januar 1533 erklarte Anne Boleyn dass sie von Heinrich VIII schwanger sei Cranmer traute die beiden daraufhin sofort Im Mai erklarte ein von ihm dominiertes Gericht die Ehe zwischen Heinrich und Katharina fur ungultig was bedeutete dass die Tochter Maria unehelich und damit nicht erbberechtigt sei Der Papst annullierte das Urteil und exkommunizierte Cranmer und den Konig In dieser Lage kam am 7 September 1533 Elisabeth die Tochter Heinrichs und Anne Boleyns zur Welt Mit der Suprematsakte legten Konig und Parlament 1534 endgultig die Unabhangigkeit der englischen Kirche von Rom und die Stellung des Konigs als ihr Oberhaupt fest Daruber hinaus wurden zahlreiche vor allem juristische Sonderrechte des Klerus abgeschafft Dies war die Geburtsstunde der Anglikanischen Kirche In den folgenden Jahren wurden vor allem auf Betreiben des Generalvikars Thomas Cromwell zahlreiche Verordnungen erlassen die auch in Liturgie und Kirchenlehre eingriffen Das Vorgehen des Konigs loste erheblichen Widerstand aus So lehnten die Monchsorden die Losung von Rom und die Scheidung des Konigs ab Heinrich VIII liess darauf bis 1540 samtliche Ordensniederlassungen auflosen Die Landereien der Orden sowie ein Grossteil des Landbesitzes der Weltkirche ging in den folgenden Jahren unentgeltlich an die Krone und nachfolgend zu Schleuderpreisen an verdiente Gefolgsleute aus dem Kleinadel Gentry und an vermogende Grossbauern yeomanry 6 Damit schuf sich Heinrich VIII fur die Zukunft eine bedingungslos ihn gegenuber der Kirche unterstutzende Fuhrungselite welche selber ein starkes Interesse am Erhalt der erlangten Vermogensvorteile und des damit verbundenen gesellschaftlichen Aufstiegs hatte 7 Die Machtbasis der englischen Krone erfuhr damit deutliche wirtschaftliche sowie politische Verstarkung und Festigung 8 Zahlreiche hochrangige Kleriker weigerten sich die Suprematsakte per Eid anzuerkennen unter ihnen auch Kanzler Thomas More der dafur 1535 hingerichtet wurde 1536 formierte sich in Nordengland unter der Fuhrung des Juristen Robert Aske die Pilgrimage of Grace ein bewaffneter Pilgerzug mit schatzungsweise 35 000 Mitgliedern Heinrich sagte zu dass er uber die Forderungen der Pilger verhandeln werde die weit uber den Protest gegen die konigliche Kirchenpolitik hinausgingen Auf diese Versprechen hin loste sich der Zug auf worauf der Konig den Anfuhrern den Prozess machen liess Mit dem kirchenpolitischen Machtgewinn war das drangendste Problem Heinrichs VIII nicht gelost das Fehlen eines mannlichen Erben Im Mai 1536 liess er Anne Boleyn hinrichten offiziell wegen mehrfachen Ehebruchs Wenige Tage darauf heiratete der Konig die Hofdame Jane Seymour Sie brachte am 12 Oktober 1537 den Thronfolger Eduard zur Welt und starb im Kindbett Bei der Suche nach einer neuen Frau fur den Konig spielte die gesamteuropaische Religionspolitik eine zentrale Rolle Thomas Cromwell machte sich fur ein Bundnis mit den protestantischen Kraften im Reich stark und vermittelte eine Ehe Heinrichs mit Anna von Kleve Als die Braut in England ankam war der Konig angesichts ihrer reizlosen Erscheinung entsetzt ging aber aus Bundnisgrunden die Ehe ein Allerdings fiel Cromwell dadurch in Ungnade und wurde am 28 Juli 1540 wegen Verrats und Ketzerei hingerichtet Eine Hofpartei hatte sich bereits zuvor gegen Cromwell fur ein Bundnis mit Frankreich eingesetzt Sie brachte nun entsprechende Verhandlungen auf den Weg und fuhrte Heinrich die attraktive Catherine Howard zu Die Ehe mit Anna von Kleve wurde umgehend geschieden und Heinrich heiratete am Tag der Hinrichtung Cromwells Catherine Gleichzeitig ging Heinrich VIII militarisch gegen das mit Frankreich verbundete Schottland vor In der Schlacht von Solway Moss schlug 1542 ein englisches Heer die schottischen Truppen vernichtend Vermutlich aus Schrecken uber diese Nachricht starb der schottische Konig Jakob V 1543 startete Heinrich von Calais aus einen Feldzug gegen Frankreich der mit einem grossen militarischen Aufgebot lediglich die Eroberung Boulognes zur Folge hatte und damit eine strategische Niederlage war Am 28 Januar 1547 starb Heinrich VIII Eingliederung von Wales Bearbeiten Heinrich VIII gliederte als Konig von England 1534 1542 das Furstentum Wales ein das damit seine Unabhangigkeit endgultig verlor Da das englische Recht und die englische Sprache als Amtssprache von nun galt wurden die walisisch sprechenden Einheimischen unter anderem von offentlichen Amtern ferngehalten Krise der Tudors Bearbeiten Die Regierungsgeschafte fur den noch unmundigen Eduard VI ubernahm der 16 kopfige Privy Council in dem der Protektor Edward Seymour der Bruder von Eduards Mutter rasch eine dominierende Stellung einnahm Seymour musste sich mit mehreren Problemen auseinandersetzen Im Krieg gegen Frankreich und Schottland verlangte die offentliche Meinung von ihm Erfolge gleichzeitig belasteten die Feldzuge die Staatskasse schwer Ausserdem war der kirchenpolitische Kurs unter den Mitgliedern des Councils und den Magnaten umstritten Wahrend einige einen Anschluss an die Reformation verlangten gab es auch zahlreiche Stimmen fur eine weitgehende Beibehaltung alter Glaubenspraktiken trotz der Losung von Rom Edward Seymour hob angesichts dieser Frage zahlreiche Zensur und Haresiegesetze auf so dass sich eine breite Debatte entfaltete und ihn der Notwendigkeit zentraler Regelungen enthob Mit mehreren Detailgesetzen vor allem zur Liturgie begunstigte der Lord Protector allerdings den Protestantismus Das Wichtigste war das Uniformitatsgesetz von 1549 das das erste Book of Common Prayer als verbindliche Gottesdienstordnung festschrieb Gleichzeitig spitzte sich die soziale Lage zu Grund dafur waren die hohen Abgaben zur Finanzierung des Krieges das Bevolkerungswachstum sowie Missernten und die Inflation Diese Spannungen entluden sich 1549 in Devon und Cornwall in der Western Rebellion Anlass fur die Erhebungen war allerdings die Kirchengesetzgebung Kleriker die sich gegen die Beschneidung der kirchlichen Macht und fur eine Beibehaltung alter Gottesdienstformen einsetzten wurden zu Anfuhrern der Rebellion 1552 folgte ein zweites Book of Common Prayers mit dem die Anglikanische Kirche sich endgultig dem Protestantismus anschloss Ab 1551 verlor Edward Seymour seine Macht zunehmend an John Dudley 1 Herzog von Northumberland den Vorsitzenden des Privy Council Dieser bemuhte sich den Krieg zu beenden und die Massenarmut zu bekampfen In dieser Situation erkrankte der wenig robuste Eduard VI 1553 an Tuberkulose Da sein Tod absehbar war ruckte eine alternative Thronfolge in den Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzung Offiziell war Maria I weiterhin erbberechtigt Als bekennende Katholikin hatte ihre Regierung erhebliche Umwalzungen und wohl auch die Absetzung und Bestrafung des Protestanten Dudley bedeutet Dieser versuchte darauf entgegen der Thronfolgeregelung Jane Grey eine Grossnichte Heinrichs VIII zur neuen Konigin aufzubauen Als Eduard VI im Juli 1553 starb beanspruchte Dudley den Konigstitel fur Grey wahrend Maria sich gleichzeitig selbst zur Konigin ausrief Ein Versuch Dudleys Maria gefangen zu nehmen scheiterte da seine Truppen desertierten weil sie wie die Mehrheit der Bevolkerung Maria unabhangig von ihrer Konfession als legitime Konigin ansahen Bald unterstutzte auch der Council Maria Dudley wurde hingerichtet Herrschaft Marias I Bearbeiten Maria I von EnglandAm Anfang ihrer Herrschaft setzte Maria auf eine integrative Politik Sie liess einen Grossteil des alten Privy Councils in seiner Machtposition und erganzte das Gremium durch personliche meist katholische Vertraute Zunachst machte sich ihre Rekatholisierungspolitik vor allem durch die Absetzung weniger ausgesprochen protestantischer Bischofe und die Einsetzung entschiedener Katholiken bemerkbar 1553 wurde die alte katholische Liturgie weitgehend wiederhergestellt und die religiose Zensur wieder verscharft Jedoch fuhrte erst Marias Heiratspolitik zu einer Verscharfung der konfessionellen Auseinandersetzungen Durch ihre Heirat mit Philipp II von Spanien 1554 stellte sie eine Verbindung zur fuhrenden katholischen Macht dar die von den Magnaten und grossen Teilen der englischen Bevolkerung abgelehnt wurde Zwar machte sie zahlreiche Zugestandnisse die eine spanische Einflussnahme auf die englische Politik verhindern sollte dennoch wuchs die Unzufriedenheit mit ihrer Herrschaft Ebenfalls 1554 wurde die anglikanische Kirche wieder Rom unterstellt Vorerst erklarten sich die Magnaten und der Hochadel damit einverstanden weil sie ihre Erwerbungen aus Kirchengut behalten durften Die im gleichen Jahr wiederhergestellten Ketzergesetze bildeten jedoch die Grundlage fur die Verfolgung der Protestanten ab dem folgenden Jahr in deren Verlauf knapp 300 Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden Ein durchschlagender Erfolg der Rekatholisierung blieb jedoch aus vor allem weil Maria bereits 1558 starb ohne einen Thronerben geboren zu haben Lediglich aussenpolitisch kam es zu einer Annaherung an Spanien indem England sich ihm 1557 im Krieg gegen Frankreich anschloss ein Unternehmen das sich jedoch zu einem Desaster entwickelte als am 7 Januar 1558 Englands letzter Bruckenkopf auf dem Kontinent die Hafenstadt Calais von Frankreich erobert wurde Abgesehen davon gelang es Maria jedoch die Krone durch eine Reihe von Reformen auf eine stabile finanzielle Basis zu stellen und ein Flottenbauprogramm in die Wege zu leiten das fur England in den folgenden Jahrhunderten eine bedeutsame Rolle spielen wurde Geistesleben im Spatmittelalter und in der Fruhen Neuzeit Bearbeiten Die Sprache des Londoner Umlandes setzte sich zunehmend als gesamtenglische Hochsprache durch wobei sie zahlreiche Lehnworter aus dem Franzosischen ubernahm Nachdem die Literatur im Hochmittelalter fast ausschliesslich einen kirchlichen Zusammenhang hatte traten zum Ende des Mittelalters hin vermehrt Laien als Autoren auf Das sich herausbildende englische Nationalbewusstsein schlug sich zunehmend auch in der in Landessprache verfassten Literatur nieder Die Fahigkeit zum Lesen und Schreiben verbreitete sich zunehmend unter den stadtischen Handwerkern und Handlern 1525 erschien die erste englische Ausgabe des Neuen Testaments die direkt aus der Vulgata ubersetzt worden war Allerdings machte sich beginnend mit der Renaissance im 15 Jahrhundert eine Ruckbesinnung auf die Antike im Zeichen des Humanismus bemerkbar Ebenfalls in diesem Jahrhundert ist eine Welle von kirchenunabhangigen Schulgrundungen feststellbar In den Lehrplanen der Universitaten von Oxford und Cambridge wurden im Rahmen der Reformation unter Heinrich VIII die religiosen Facher aus ihren dominierenden Stellungen befreit Ab 1500 stiegen die Zahlen der Studierenden deutlich an Zunehmend nutzten adlige Sohne die Universitaten da der Adel insgesamt hoheren Wert auf Bildung legte Ebenfalls als Folge der Reformation loste Englisch Latein als Messsprache ab Bildende Kunst und Architektur erlebten als Folge der religiosen Umbruche und der damit verbundenen Kirchenplunderungen im 16 Jahrhundert eine Phase in der kaum neue Werke entstanden Elisabethanisches Zeitalter Bearbeiten Das Armadaportrat Elisabeths I wurde 1588 als Reaktion auf den Sieg uber die spanische Armada gemalt Der Thronfolgeregelung Heinrichs VIII zufolge und auch nach den Zusicherungen die Maria I bei ihrer Heirat den Magnaten gemacht hatte bestieg Elisabeth I 1558 den Thron Die neue protestantische Konigin wurde vom Volk begeistert aufgenommen Vom Beginn ihrer Herrschaft an war eine mogliche Heirat der Konigin das bestimmende Thema Mehrfach forderten Parlamente sie dazu auf mit dem Ziel einen mannlichen Thronfolger zu erhalten Durchsetzung der Reformation Bearbeiten Zunachst wurde Elisabeth aber religionspolitisch fur den Protestantismus aktiv Noch im Jahr ihrer Thronbesteigung hob sie die romische Hoheit uber die englische Kirche wieder auf 1559 liess sie samtliche Beamte darunter alle Geistlichen einen Eid auf sich als Oberhaupt der Kirche schworen 17 Bischofe die von Maria eingesetzt worden waren verweigerten diesen Eid und wurden ihrer Amter enthoben Die religiose Konformitat der einfachen Bevolkerung wurde im gleichen Jahr mit einer Pflicht zum Gottesdienstbesuch festgeschrieben Theologisch wurde die Anglikanische Kirche 1563 mit den vom Klerus erstellten 39 Articles endgultig auf den Protestantismus ausgerichtet die 1571 Gesetzeskraft erhielten Entschiedene Protestanten denen dies nicht weit genug ging sammelten sich in der Bewegung der Puritaner von denen ein Teil sich ab 1570 unter der Bezeichnung Presbyterianer weiter radikalisierte Elisabeth liess gegen diese Stromungen scharf vorgehen so dass es in der Anglikanischen Kirche ab 1590 praktisch keinen Widerstand gegen die konigliche Kirchenpolitik mehr gab Rom reagierte auf die Hinwendung zum Protestantismus 1570 mit der Exkommunikation Elisabeths und einer gezielten Gegenreformation Ab 1574 sickerten katholische Geistliche bald auch Jesuiten nach England ein Insgesamt sollen wahrend der Regierungszeit Elisabeths 650 katholische Priester in England gewirkt haben Sie wurden vor allem verdeckt in den Haushalten von Adel und Gentry aktiv im einfachen Volk fand der Katholizismus keine Anhanger mehr Elisabeth reagierte mit scharfen antikatholischen Gesetzen Ab 1585 wurde die Todesstrafe gegen entdeckte katholische Priester verhangt Insgesamt liess Elisabeth 133 Priester und 63 katholische Laien hinrichten Wachsender Einfluss auf Schottland Bearbeiten Elisabeths erste aussenpolitische Aktivitaten konzentrierten sich auf Schottland Dort hatte Marie de Guise die Witwe Jakobs V sich den massiven Unmut des Adels zugezogen weil sie mit Hilfe zahlreicher franzosischer Berater und Soldaten regierte Elisabeth unterstutzte einen 1559 ausbrechenden Aufstand protestantischer schottischer Adliger Nach dem Tod Maries 1560 wurde der Vertrag von Edinburgh geschlossen der den englischen Einfluss auf Schottland steigern und den franzosischen vermindern sollte Kurz darauf kam jedoch Maria Stuart die Witwe Franz II von Frankreich nach Schottland und machte ihre Anspruche auf den Thron geltend Da sie erbrechtlich die legitime Thronfolgerin war akzeptierten auch die protestantischen Adligen zunachst die katholische Konigin Nachdem Maria jedoch 1567 ihren schottischen Gatten toten liess brach ein allgemeiner Aufstand gegen sie los der sie dazu zwang zu Gunsten ihres einjahrigen Sohnes Jakob auf die Krone zu verzichten und einen protestantischen Regenten anzuerkennen Im Mai 1568 floh Maria Stuart nach England und begab sich unter den Schutz Elisabeths Diese befand sich damit in einer politischen Zwickmuhle Maria war eindeutig die legitime durch einen Aufstand vertriebene Konigin Schottlands Hatte Elisabeth diesen Anspruch aber unterstutzt ware im Nachbarland wieder eine katholische Herrscherin auf den Thron gekommen Obwohl die Parlamente wiederholt auf die Hinrichtung Maria Stuarts drangten erfolgte diese erst am 8 Februar 1587 Seeschlacht von Gravelines Gemalde von Philippe Jacques de LoutherbourgKonflikt mit Spanien Bearbeiten Unterdessen hatte sich das Verhaltnis zwischen England und Spanien verschlechtert Wahrend Spanien den Katholizismus in England unterstutzte griffen englische Freibeuter mit Billigung Elisabeths spanische Schiffe im Armelkanal an und unterstutzte England die protestantischen Niederlande bei ihrem Aufstand gegen die spanische Herrschaft Darauf reagierte Spanien mit Angriffen auf die englisch niederlandischen Handelslinien 1569 brach im Norden Englands ein von Spanien unterstutzter Aufstand los den Elisabeth nur mit massiver Gewaltanwendung und dank der Unterstutzung durch die protestantischen Krafte Schottlands niederschlagen konnte Elisabeth intensivierte darauf ihre Unterstutzung fur die inzwischen organisierten Aufstandischen in den Niederlanden um Wilhelm von Oranien 1574 entspannte sich die Lage vorubergehend als Philipp II und Elisabeth I ein Abkommen schlossen das ihnen gegenseitig die Unterstutzung von Rebellen untersagte und den Handel zwischen beiden Reichen wieder anlaufen liess Dennoch wuchsen in England und Spanien jeweils die inneren Ressentiments gegen den anderen Staat Schliesslich beschloss Philipp 1585 eine gross angelegte Invasion Englands bei der er vom Vatikan finanziell massiv unterstutzt wurde Die Route der Spanischen Armada1588 besiegte die technisch uberlegene englische Flotte die Armada in einer Reihe von Seeschlachten im Kanal Sturme vernichteten die fliehende spanische Flotte endgultig Damit begann Englands Aufstieg zur See und Kolonialmacht Zwar hatte es bereits um 1500 erste englische Expeditionen nach Nordamerika gegeben doch war zunachst keine gezielte Eroberungspolitik betrieben worden Uberseehandel im grosseren Umfang fand erst ab 1550 statt und beruhte vor allem auf den Initiativen einzelner englischer Handler Im Verlauf der Auseinandersetzung mit den Spaniern unterstutzte die Krone zunehmend den Handel und die Freibeuterei im Einflussbereich Spaniens Einen ersten Hohepunkt erreichte die Seefahrtnation England mit der Weltumseglung Francis Drakes 1577 bis 1580 In der englischen Offentlichkeit propagierten mehrere Kampagnen die Kolonisierung und den Uberseehandel Der englisch spanische Krieg endete erst 1604 Ab 1600 kam es in Irland das noch uber einen grossen katholischen Bevolkerungsanteil verfugte zu einem von Spanien mit Truppen unterstutzten Aufstand gegen die englische Herrschaft Bis 1607 schlugen die englischen Truppen die Bewegung aber nieder Nach dieser Entscheidung begann die englische Kolonisierung die zuvor nur in kleinen Schritten vorangegangen war die ganze Insel zu umfassen Letzte Herrschaftsjahre Elisabeths Bearbeiten Englisches Wappen ca 1600 Siebmacher 1605 Ab 1590 begann der Ruckhalt fur Elisabeth I zu schwinden Wichtigster Grund dafur war die wachsende Steuerlast Bis zum Sieg gegen die Spanier hatte sie die Bevolkerung nur gering finanziell belastet So musste sie in den 45 Jahren ihrer Herrschaft die Parlamente deren Hauptaufgabe die Bewilligung neuer Steuern waren nur 13 Mal einberufen Da aber auf die Vernichtung der Armada fortgesetzte Kampfe mit Spanien folgten wuchs der Geldbedarf des Staates rasch Zudem hatte Elisabeth ein System aus Amtern am Hof im Justizsystem und der Kirche sowie wirtschaftliche Privilegien geschaffen mit der sie wichtige Magnaten belohnte Dieses System verschlang in den Jahren vor ihrem Tod 1603 immer grossere Summen und belastete den Haushalt zusatzlich Wirtschaft und Gesellschaft im 16 Jahrhundert Bearbeiten Um 1550 war die englische Bevolkerung nach der Pest wieder auf rund drei Millionen angewachsen Die Landbevolkerung stellte bei weitem die Mehrheit Allerdings verfugte London um 1500 bereits uber 60 000 Einwohner und wuchs bis zum Ende des Jahrhunderts auf rund 215 000 Menschen an Die um 1500 nachstgrossten Stadte waren deutlich kleiner Norwich mit 12 000 und Bristol mit 10 000 Einwohnern In London bildete sich auch eine einflussreiche Fernhandlerschicht die vor allem die Route London Antwerpen bediente und sich mit der Gilde der Merchant Adventurers um 1500 erstmals einen institutionellen Rahmen gab Nicht zuletzt diese von den Konigen mit vielen Privilegien versehene Gilde fuhrte zum Aufstieg Londons und zugleich zum Verkummern des Fernhandels in den ubrigen Hafenstadten Englands Das starke Bevolkerungswachstum und die endgultige Durchsetzung der Geldwirtschaft in allen Lebensbereichen fuhrten zu einem erheblich wachsenden Bedarf an Munzgeld der wiederum eine deutliche Verschlechterung des Munzmetalls und eine Inflation nach sich zog Diese Entwicklung fuhrte zur Verelendung weiter Kreise der Arbeiterschaft die auf die in Geld ausgezahlten Lohne angewiesen war Gewinne machten dagegen sowohl adlige als auch bauerliche Grundbesitzer sowie Lebensmittelhandler und teilweise auch Pachter mit langfristigen Pachtvertragen Insgesamt stieg die Bedeutung der Lebensmittelproduktion fur den Verkauf und nicht mehr nur fur den eigenen Unterhalt stark an insbesondere zur Versorgung der stark wachsenden Metropole London Dies zog auch technische Neuerungen nach sich so die Erganzung der Dreifelderwirtschaft durch bodenverbessernde Futterpflanzen gezielte Dungung und die zeitweise Beweidung von Ackerland die die bisherige Brache weitgehend verdrangten Als weitere Erwerbsquelle in der Winterzeit bildete sich fur die Landbevolkerung das Verlagssystem vor allem in der Textilherstellung heraus Die englische Bauernschaft der fruhen Neuzeit teilte sich in drei Gruppen Am schlechtesten gestellt waren die Leaseholders um 1500 rund ein Neuntel der Bauern Sie verfugten uber Pachtvertrage mit begrenzter Laufzeit die immer wieder neu ausgehandelt wurden Sie wurden dadurch von der Inflation am hartesten getroffen Die Copyholders stellten mehr als die Halfte der Bauernschaft Ihre Erbpachtvertrage waren praktisch unkundbar und sahen auf sehr lange Frist festgelegte Zahlungen vor Die Freeholders etwa ein Funftel waren zwar nominell dem Grundherren abgabepflichtig traten im Prinzip aber als freie Bauern auf Durch das gesamte 16 Jahrhundert hindurch gab es immer wieder Auseinandersetzungen um die Privatisierung der Allmenden um die Bauerndorfer herum Wahrend die Grundbesitzer versuchten dieses Land in Privatbesitz umzuwandeln Enclosure um die ertragreiche Lebensmittelproduktion zu steigern waren die landlosen Arbeiter angesichts der Inflation zunehmend auf die Nutzung des Gemeinschaftseigentums angewiesen um sich selbst versorgen zu konnen Auch die Regierung erkannte diese Zusammenhange und versuchte die Privatisierung der Allmende mit Gesetzen zu verhindern setzte sich damit aber nur teilweise gegen die Interessen der Grundbesitzer durch Im 16 Jahrhundert begannen in England weitaus fruher als im ubrigen Europa die gesellschaftlichen Schranken zwischen niederem Adel Gentry und Burgertum zu verschwinden Einflussreiche vermogende und gebildete Burgerliche konnten im Ansehen auf eine Ebene mit dem Adel gelangen Umgekehrt war es fur nicht erbberechtigte jungere Sohne aus adligen Familien spatestens am Ende des 16 Jahrhunderts nicht ehrenruhrig eine Karriere als Handler zu machen obwohl bei weitem die Mehrheit sich fur eine klerikale oder militarische Laufbahn entschied Geistesleben im 16 Jahrhundert Bearbeiten Eng mit der Reformation verbunden und eine Bedingung fur den Wirtschaftsaufschwung in dieser Epoche war eine gewandelte Einstellung zu Erwerbsarbeit und Reichtum In kaum einem anderen Land setzte sich die protestantische Arbeitsethik dermassen konsequent durch wie in England Erwerbsarbeit wurde als gottlich aufgegebene Pflicht des Menschen verstanden und der daraus erworbene Reichtum als Gradmesser fur die gottliche Gnade Neben dem wirtschaftlichen Aufschwung zog diese Mentalitatsveranderung eine restriktive Armengesetzgebung nach sich die offentliche Unterstutzung nur noch den Bedurftigen zukommen liess die als nicht arbeitsfahig angesehen wurden Zum Unterhalt dieser Armen in den jeweiligen kommunalen Gemeinschaften wurden die besitzenden Burger ab 1563 gesetzlich unter der Androhung von Haftstrafen gezwungen Auf der anderen Seite wurden arbeitsfahige Arme spatestens ab 1576 auch mit Zwangsmassnahmen zur Arbeit verpflichtet Daraus entwickelten sich die Arbeitshauser bei denen es sich de facto meist um Zwangsarbeitslager handelte in die Arme eingewiesen wurden auch ohne eine Straftat begangen zu haben Das bekannte Droeshout Portrat Shakespeares von der ersten Folio AusgabeIm 16 Jahrhundert insbesondere in seiner zweiten Halfte kam es zu einer deutlichen Nationalisierung der englischen Kultur Der Nationalcharakter und die Uberlegenheit des eigenen Landes wurden in der Literatur hervorgehoben insbesondere in historischen und heimatgeografischen Werken Als Projektionsflache dieses Verstandnisses diente haufig auch Elisabeth was sich insbesondere im Aufschwung der Festkultur in Verbindung mit politischen Ereignissen Thronjubilaen Geburtstage Sieg uber die Armada zeigte Geradezu ein goldenes Zeitalter erlebte das Theater insbesondere mit William Shakespeare an der Wende zum 17 Jahrhundert Im Schauspiel schlug sich die Renaissance in England am deutlichsten nieder In dieser Literaturform wird das mittelalterliche Theater durch die Orientierung an antiken Vorbildern ersetzt wobei der selbstbestimmte und handelnde Einzelmensch in den Blickpunkt ruckt Ab 1570 wurden grosse offentliche Theaterhauser wie das Globe Theatre errichtet wodurch die neuen Dramen eine grosse Breitenwirkung entfalteten Als weitere bedeutende Literaturform kam das Sonett auf Daruber hinaus war das elisabethanische Zeitalter auch musikalisch ausserst aktiv Sowohl am Konigshof als auch an den Hofen machtiger Adliger und in den grossen Stadten bildeten sich Instrumental und Chorensembles in burgerlichen Haushalten wurde ebenfalls musiziert Besonders beliebt waren Lauten und fruhe Tasteninstrumente Bei den Kompositionen mischten sich italienische Einflusse mit volkstumlicher englischer Musik insbesondere in Tanzen und Madrigalen Stuart Epoche BearbeitenJakob I Der erfolglose Reformer Bearbeiten Jakob I Elisabeths Nachfolge trat 1603 Jakob I an der Sohn Maria Stuarts Der 37 Jahrige hatte bereits Herrschaftserfahrung als Konig von Schottland gesammelt und vertrat eine fur seine Zeit ungewohnlich liberale Haltung in religiosen Fragen aber ein bereits absolutistisches Herrschaftsverstandnis auf der Grundlage des Gottesgnadentums des Herrschers Beim Parlament das sich ohnehin in seiner Zeit zunehmend von der Krone emanzipierte stiess er damit auf Ablehnung Ab 1621 setzte das Parlament ein neues Mittel im Machtkampf ein das Impeachment Dabei handelte es sich um ein gelegentlich schon im Mittelalter verwendetes Anklageinstrument mit dem beide Parlamentskammern in Kooperation einen aussergerichtlichen Prozess gegen konigliche Beamte fuhren konnten Im gleichen Jahr versuchte das Parlament auch ein grundsatzliches Recht zu Beratungen uber alle Staat und Kirche betreffenden Themen durchzusetzen konnte sich damit jedoch nicht gegen den Konig behaupten Einstweilen blieb die Versammlung von der Vorgabe von Themen durch den Konig abhangig Zusatzliche Macht wuchs dem Parlament zu weil sich verschiedene Hofparteien je nach momentaner Interessenlage mit ihm verbundeten In der Bevolkerung war Jakob als Schotte ebenfalls wenig beliebt Dass er im Gegensatz zu Elisabeth eine aufwandige und teure Hofhaltung pflegte und sich mit Katholiken und Spaniern umgab machte ihn noch unpopularer Verschiedene Projekte wie die Vereinigung Englands und Schottlands scheiterten am massiven Widerstand in beiden Landern Ahnlich gering war sein Erfolg in der Religionspolitik Auf der Hampton Court Conference 1604 kam es zu keiner grundlegenden Einigung mit der puritanischen Bewegung Jakob trat aber erfolgreich Forderungen nach einer erneuten Katholikenverfolgung nach dem Gunpowder Plot von 1605 entgegen Einzelne Vertreter des aufkommenden Arminianismus forderte Jakob ebenso verfuhr er mit kooperationsbereiten Puritanern Die Schulden die Elisabeth hinterlassen hatte wuchsen durch Jakobs prunkvolle Hofhaltung die Inflation und zunehmende Steuerhinterziehung deutlich an Bemuhungen Jakobs um eine Reform des Steuerwesens und damit eine Verstetigung der Einnahmen scheiterten am Parlament Die Finanzkrise konnte er nur dadurch mildern dass er verstarkt Adelstitel verkaufte Gestaltungsspielraum eroffnete sich in Irland 1607 nach dem Ende des von Spanien unterstutzten Aufstands waren mehrere galische Adlige ins Exil geflohen darunter auch mehrere Grafen Im gleichen Jahr zog Jakob I sechs der neun Grafschaften Ulsters ein und begann das Land an Auswanderer aus England und Schottland neu zu verteilen Flankiert wurde diese Bevolkerungsverschiebungen mit dem Ausbau von Wirtschaft Kirchenstruktur und eines protestantischen Schulsystems Dennoch kam es haufig auch zur Ubernahme galischer Lebensweise durch die Siedler Auch das irische Parlament wurde neu gegliedert und erwies sich im Gegensatz zum englischen in den folgenden Jahrzehnten meist als Unterstutzer der Stuart Konige Allerdings begann unter Jakob bereits der Entfremdungsprozess zwischen der Stuart Dynastie und ihrem Ursprungsland Schottland Die Abwesenheit des in Westminster residierenden Konigs fuhrte dazu dass sich sowohl die Versammlung der Clanfuhrer als auch das gerade erst gebildete schottische Parlament verselbststandigten Zudem konnte der Konig uber die presbyterianische und damit von unten also von der Gemeindeebene organisierte schottische Kirche kaum Einfluss auf das Land ausuben Unmittelbar nach seinem Herrschaftsantritt beendete Jakob den Krieg gegen Spanien Anschliessend versuchte er durch Heiratsverhandlungen uber seine Tochter Elisabeth auch auf dem europaischen Kontinent massigend in die Auseinandersetzungen zwischen den Konfessionen einzugreifen Nachdem Elisabeth aber mit Friedrich V von der Pfalz verheiratet worden war drohte Jakob nach der umstrittenen Konigswahl seines Schwiegersohns selbst in den ausbrechenden Dreissigjahrigen Krieg hineingezogen zu werden Letztendlich beschrankte er sich aber auf diplomatische Bemuhungen um eine Beilegung des Konflikts Ebenfalls ab 1604 fuhrte Jakob Heiratsverhandlungen fur den Thronfolger Karl Nachdem Elisabeth mit einem Protestanten verheiratet war konzentrierten sich die Heiratsverhandlungen fur Karl schnell auf die katholische Hegemonialmacht Spanien die auch wegen ihres Reichtums fur England interessant war Jedoch lehnte das Parlament eine Bindung an Spanien ab weil es eine Starkung des Katholizismus in England furchtete Die Verhandlungen zogen sich uber Jahre hin Nach einer Reise Karls nach Spanien 1622 wurden die Verhandlungen offiziell beendet und der Thronfolger trat fur einen erneuten Krieg gegen Spanien ein Jakob willigte schliesslich in einen Feldzug gegen die von Spanien besetzte Pfalz ein In dieser aussenpolitisch schwierigen Lage die durch einen Heiratsvertrag mit Frankreich weiter verkompliziert wurde starb Jakob I 1625 Karl I Ringen mit den Parlamenten Bearbeiten Karl I von EnglandKarl I ahnelte in mancher Hinsicht seinem Vater Auch er war an Kunst und Wissenschaft interessiert und betrieb eine prunkvolle Hofhaltung Unmittelbar nach seiner Thronbesteigung begann das von ihm zuvor propagierte Eingreifen in den Dreissigjahrigen Krieg auf protestantischer Seite die jedoch mit einer verheerenden Niederlage der Expedition in die Pfalz schnell scheiterte Ebenfalls noch 1625 wurde die Ehe mit der franzosischen Prinzessin Henrietta Maria der Tochter Heinrichs IV geschlossen Der militarische Misserfolg in der Pfalz hatte erhebliche Kosten verursacht die Karl mit Steuern zu decken versuchte die das Parlament das ja ebenfalls den Kriegseintritt gefordert hatte bewilligen sollte Die Versammlung verweigerte dies jedoch und schrankte sogar die konigliche Verfugung uber die Zolleinnahmen weiter ein Daruber hinaus leitete es 1626 ein Impeachment gegen George Villiers ein Der Gunstling des Konigs war als Kommandeur einer Flotte bei einem Angriff auf Cadiz gescheitert Karl loste darauf das Parlament auf musste es aber 1628 wieder einberufen weil alternative Versuche der Staatsfinanzierung durch Zwangsanleihen kaum Ertrag gebracht hatten Das Parlament gewahrte dem Konig zwar letztendlich die Steuern liess sich jedoch mit einem betrachtlichen Ausbau seiner Macht vergelten Mit der Petition of Right setzte es erstmals ein Initiativrecht fur Gesetze durch zuvor hatte es lediglich koniglichen Gesetzen zugestimmt oder sie abgelehnt Die Petition selbst enthielt eine Reihe von Anschuldigungen gegen den Konig dass er seine Befugnisse gegenuber hergebrachtem englischen Gewohnheitsrecht und der Magna Carta uberschritten habe Karl sagte mit seiner Zustimmung zur Petition zu dass er ein solches Vorgehen in Zukunft unterlassen werde Im folgenden Jahr gab es Auseinandersetzungen um die Interpretation des Gesetzes in deren Verlauf der Konig das Parlament fur elf Jahre aufloste Dies anderte jedoch nichts am Machtgewinn des Parlaments auf Kosten der Krone Ohne ein Parlament und damit ohne bewilligte Steuern war nicht nur der finanzielle Spielraum Karls I beschrankt sondern auch seine Moglichkeiten zum aussenpolitischen Agieren Deshalb schloss Karl schnell Frieden mit Frankreich und Spanien In den folgenden Jahren verscharften sich die innenpolitischen Spannungen weiter Der Konig erschien vielen Untertanen wie sein Vater als absolutistischer Herrscher In den Augen der Bevolkerung war die Legitimitat der koniglichen Herrschaft ohne das Parlament fraglich Vor allem die in vielen Fallen tatsachlich willkurliche Erhebung von zusatzlichen Abgaben die Karl zum Regieren ohne Steuern dringend benotigte fuhrte zu wachsendem Widerstand ebenso Verwaltungsreformen und die Begunstigung der Arminianer durch den Konig Daruber hinaus entstand auf Grund des Ehevertrags mit Henrietta Maria erneut eine starke katholische Partei am Hof Positiv aus Sicht des Konigs entwickelte sich vor allem Irland Unter der harten Regentschaft von Thomas Wentworth gedieh das Land wirtschaftlich 1641 flammte allerdings der galische Widerstand wieder auf und entglitt schnell der Kontrolle seiner Anfuhrer rund 12 000 protestantische Siedler kamen in ihrem Verlauf um In Schottland hatte Karl I bereits bei seinem Regierungsantritt Unmut unter den Adligen ausgelost als er zahlreiche Privilegien aufzuheben versuchte Versuche der Einflussnahme auf die schottische Kirche riefen ab 1637 eine breite Protestbewegung hervor die den Konig zur Einberufung einer grossen Kirchenversammlung zwang Diese erklarte samtliche Bischofe fur abgesetzt und stellte ein eigenes Heer auf das 1640 sogar in Nordengland einfiel Mit dem Krieg gegen die Schotten begann eine schwere Krise der englischen Monarchie Um den Kampf im Norden finanzieren zu konnen musste Karl I wieder ein Parlament einberufen Dessen Mitglieder waren aber wegen ihrer vorangegangenen elfjahrigen Ausschaltung zu keinen Zugestandnissen bereit Nach nur einem Monat loste Karl das Parlament im Mai 1640 wieder auf Im Sommer konnte der Konig die schottische Invasion nur beenden indem er einer Zahlung von 850 Pfund taglich bis zu einem endgultigen Frieden zustimmte Damit brachen die Staatsfinanzen endgultig zusammen Am 3 November 1640 trat das Long Parliament zusammen das bis 1660 bestehen sollte Unter dem Wortfuhrer John Pym setzte das Parlament die Absetzung und teilweise Hinrichtung koniglicher Berater durch Zahlreiche konigliche Privilegien wurden abgeschafft Vor allem aber erkampfte sich das Parlament das Recht nicht mehr ohne die eigene Zustimmung aufgelost werden zu durfen Bald kam es aber uber allzu radikale Forderungen zur Spaltung des Parlaments Eine royalistische Gruppe bildete sich heraus die grundsatzlich Karl I gegenuber verhandlungsbereit war Zudem spielte die offentliche Meinung vor allem die der Londoner Stadtbevolkerung eine immer grossere Rolle in der Auseinandersetzung zwischen Konig und Parlament Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen nach denen Karl im Januar 1642 London verliess Burgerkrieg Bearbeiten Hauptartikel Englischer Burgerkrieg In dieser Burgerkriegsstimmung riss das Parlament die Aushebung von Milizen an sich was Karl wiederum damit beantwortete dass er uber ein altes konigliches Recht seinerseits Truppen aufstellen liess Ende August 1642 brach der Burgerkrieg offen aus Neben der Auseinandersetzung zwischen Monarchie und aufkeimendem Parlamentarismus lassen sich die Fronten auch anhand religioser wirtschaftlicher und Generationsunterschiede ausmachen Unter harten Kampfen stiess die konigliche Armee im Herbst 1642 bis auf London vor Auf eine Belagerung oder einen Sturm verzichtete Karl sondern strebte Verhandlungen an und unterbrach im Winter lediglich die Kohlezufuhr Als die Verhandlungen keine Ergebnisse erbrachten erliess das Parlament unter Pym weitgehende Zwangsmassnahmen zur Kriegsfinanzierung Dennoch brachte das Jahr 1643 weitere Siege der koniglichen Truppen Auch in dieser Lage blieben Verhandlungen ergebnislos 1644 wendete sich das Blatt Schottische Truppen unterstutzten das Parlament und vertrieben die koniglichen Einheiten aus Nordengland Gleichzeitig zerschlugen Parlamentstruppen unter Oliver Cromwell ein aus Irland ubergesetztes konigliches Heer Dann folgten Auseinandersetzungen innerhalb des parlamentarischen Lagers zunachst uber die zukunftige Struktur der Kirche Englands dann uber die Heeresorganisation New Model Army Am 14 Juni 1645 wurde Karl I bei Naseby vernichtend geschlagen und begab sich in die Gefangenschaft der Parlamentstruppen In dieser Situation tat sich eine neue Spaltung auf Die Parlamentsarmee begann uber gewahlte Sprecher als eigenstandiges politisches Gebilde mit eigener auf dem Puritanismus aufbauender Ideologie zu agieren und sich dem Parlament zu widersetzen Schliesslich marschierte die New Model Army 1647 auf London Es gab mehrere Verfassungsvorschlage in denen Konig Parlament und Armee jeweils verschiedene Rollen spielen sollte Eine Einigung gab es nicht Im November 1647 floh Karl I auf die Isle of Wight 1648 kam es zunachst zu einem royalistischen Aufstand gegen das Parlament und dann zu einem erneuten Einfall schottischer Truppen diesmal allerdings mit dem Ziel den Konig wieder einzusetzen Bis zum Jahresende gelang es den Parlamentstruppen unter Oliver Cromwell allerdings den royalistischen Widerstand endgultig zu brechen Am 8 Dezember 1648 ubernahm die Armee endgultig die Macht Sie liess nur einen Teil der Parlamentsmitglieder an Sitzungen teilnehmen Dieses Rumpfparlament loste entsprechend puritanischer Vorstellungen die Kirchenorganisation oberhalb der Gemeindeebene auf und leitete einen Prozess gegen Karl I wegen Tyrannei ein Am 30 Januar 1649 wurde der Konig in Whitehall hingerichtet Commonwealth of England Bearbeiten Oliver Cromwell Miniatur von Samuel Cooper Hauptartikel Commonwealth of England Nach der Hinrichtung des Konigs gab das Rumpfparlament England eine neue Staatsordnung Das Commonwealth and Free State wie das Land nun hiess besass das Parlament als Legislative und den Staatsrat mit seinem Vorsitzenden Oliver Cromwell als Exekutive Die versprochenen Wahlen schob das Parlament immer weiter hinaus um den Royalisten keine Gelegenheit zum Erstarken zu geben Cromwell wurde nach Irland geschickt um den dortigen Aufstand niederzuschlagen was er bis 1650 in einem blutigen religios begrundeten Feldzug tat Unterdessen hatten die Schotten Karl II Sohn von Karl I zum Konig gewahlt der mit dem Sammeln von Truppen zur Ruckeroberung des englischen Throns begann Nachdem Cromwell das Heer Karls bei Dunbar besiegt Edinburgh besetzt und den nach Nordengland einfallenden Konig bei Worcester endgultig geschlagen hatte brach der Widerstand in Schottland schnell zusammen Karl II floh nach Frankreich Unterdessen waren einige der 1648 ausgeschlossenen Parlamentarier wieder in das Rumpfparlament zuruckgekehrt Eine Regelung der religiosen Fragen blieb aber aus Zwar wurden einige puritanisch beeinflusste Verordnungen erlassen doch setzten letztendlich die einzelnen Gemeinden ihre eigenen Regeln fest Mit der Navigationsakte bekundete das Parlament 1651 den Seemachtsanspruch Englands und loste den Ersten Englisch Niederlandischen Seekrieg aus 1653 brachen die Konflikte zwischen dem Rumpfparlament und der aus Irland zuruckgekehrten Armee wieder aus Am 20 April loste Oliver Cromwell schliesslich das Parlament auf Darauf bildete er das Parliament of Saints das vor allem aus Kirchenvertretern mit puritanischer Ausrichtung und Vertretern der radikalen Levellers Bewegung bestand Uber Fragen des Kirchenzehnten spaltete sich das Parlament und es kam zu Auseinandersetzungen in deren Verlauf Cromwell im Dezember 1653 das Parlamentsgebaude gewaltsam raumen liess Nach diesem Misserfolg entwarf Oliver Cromwell eine Verfassung die das unruhige Land stabilisieren sollte Neben einem Parlament mit verbrieften Rechten und erstmals mit Abgeordneten aus England Irland und Schottland war das neu geschaffene Amt des Lordprotektors das Cromwell selbst ubernahm das Machtzentrum dieser Verfassung Die fortgesetzten religiosen Auseinandersetzungen versuchte Cromwell durch das weitgehende Abschaffen einer weisungsbefugten staatlichen Kirche zu beenden was de facto sogar eine Art Religionsfreiheit fur Katholiken und Juden zur Folge hatte Doch auch das neue Parlament geriet rasch in Konflikt mit der Armee und wurde bald wieder aufgelost Als 1655 ein erneuter Krieg mit Spanien ausbrach musste Cromwell zur Steuerbewilligung wieder ein Parlament einberufen das eine Einschrankung der religiosen Toleranz forderte zugleich Cromwell aber die Konigskrone anbot Dieser lehnte zwar ab in der folgenden Zeit entstanden durch die bessere Zusammenarbeit zwischen Oliver Cromwell und dem Parlament aber eine Reihe von Gesetzen die dem Land wieder feste politische Strukturen gaben Als Oliver Cromwell am 3 September 1658 starb wurde sein Sohn Richard Cromwell sein Nachfolger den die Armee jedoch schnell wieder absetzte Anschliessend beriefen die dominierenden Generale das Rumpfparlament wieder ein losten es dann aber nach erneuten Spannungen zwischen Parlament und Armee wieder auf Nachdem diese Versuche gescheitert waren gewann die Idee einer Monarchie Anhanger Die Generale George Monck und Thomas Fairfax ubernahmen mit ihren loyalen Truppen die militarische Kontrolle uber das Land Monck zog 1660 im Triumphzug in London ein Dort trat das Rumpfparlament erneut zusammen und nahm alle 1640 ausgeschlossenen Mitglieder wieder auf Dieses Parlament schrieb fur Marz 1660 Wahlen zu einer Ubergangsversammlung aus die dadurch neu legitimiert wurde Parallel wurden Verhandlungen mit Karl II gefuhrt Nachdem dieser eine Straffreiheit fur alle wahrend des Commonwealth begangenen Verbrechen sowie die Religionsfreiheit verkundete wurde er mit Jubel als neuer Konig empfangen Wiederherstellung und neue Krise der Monarchie Bearbeiten Karl II von EnglandKarl II betrieb mit Hilfe des Parlaments und der Anglikanischen Kirche eine Restaurationspolitik Mit mehreren Gesetzen wurden in Karls ersten Herrschaftsjahren die meisten presbyterianischen Geistlichen aus ihren Amtern vertrieben Nach der relativen religiosen Liberalitat des Commonwealth setzte wieder eine Phase der rigiden Kirchenpolitik ein Grundsatzlich wurden alle Gesetze widerrufen denen Karl I nicht mehr zugestimmt hatte Insbesondere wurde das Parlamentswahlrecht wieder auf den Stand vor dem Commonwealth zuruckversetzt und an den Besitz gebunden Die Macht des Konigs wurde noch uber dieses Mass hinaus gesteigert indem er die Einnahmen aus verschiedenen Steuern fest zugesprochen erhielt also ohne Notwendigkeit der wiederholten Bewilligung durch das Parlament Irland und Schottland erhielten wieder eigene Parlamente wobei das schottische kaum noch einberufen wurde und Irland insgesamt nahezu auf den Status einer Kolonie herabsank Ab 1665 verschlechterte sich die Stimmung in England zusehends Die Grosse Pest 1665 der Grosse Brand von London 1666 und der erfolglose Krieg gegen die Niederlande 1665 1667 fuhrte zu steigender Unzufriedenheit mit dem Konig Auch dass Karl im Devolutionskrieg die Seiten wechselte und nach einer engen aussenpolitischen Bindung an Frankreich die Haltung gegenuber den englischen Katholiken lockerte loste Ablehnung im Parlament aus Im Rahmen einer allgemeinen Katholikenfurcht erliess das Parlament mehrere Gesetze gegen diese Glaubensgruppe worauf Karl II 1678 das Parlament aufloste Die drei danach in kurzer Folge neu gewahlten Parlamente waren allerdings noch deutlich starker oppositionell zum Konig eingestellt Schliesslich berief der Konig uberhaupt kein Parlament mehr ein In der Auseinandersetzung um einen geforderten Ausschluss von Karls katholischem Bruder Jakob II von der Thronfolge bildeten sich in dieser Zeit die politischen Gruppen der Whigs und Tories die sich massiv bekampften und England bis 1680 an den Rand eines Burgerkriegs brachten Unterdessen war Karl II zunehmend senil geworden und Jakob II spielte eine immer grossere Rolle in der englischen Politik Karl II starb am 6 Februar 1685 Auf dem Sterbebett war er gemass einem Geheimvertrag mit Ludwig XIV zum Katholizismus ubergetreten Glorreiche Revolution Bearbeiten Hauptartikel Glorious Revolution Die Glorreiche Revolution fuhrte zur Abschaffung des koniglichen Absolutismus und der Grundung des modernen parlamentarischen Regierungssystems auf der Grundlage der Bill of Rights Seit dieser Revolution ist das englische Parlament Trager der Staatssouveranitat Nach dem Sturz des katholischen Monarchen Jakob II bestiegen seine protestantische Tochter Maria II und ihr Ehemann Wilhelm von Oranien gemeinsam den englischen Thron Vorgeschichte Bearbeiten Jakob II berief wieder ein Parlament ein geriet aber mit ihm und der Anglikanischen Kirche bald in scharfen Konflikt weil er seine katholischen Glaubensbruder in staatlichen und kirchlichen Amtern forderte Zudem erliess er 1687 mit der Declaration of Indulgence eine fast unbegrenzte Religionsfreiheit und loste im Herbst des Jahres das protestierende Parlament auf Es folgte eine Sauberungswelle die zahlreiche Katholiken und Dissenters in offentliche Amter brachte Unmut loste auch die Tatsache aus dass England schon seit Karl II praktisch keine eigene Aussenpolitik mehr betrieb sondern sich absolut an Frankreich anlehnte Als 1688 ein Thronfolger geboren wurde drohte der Beginn einer katholischen Dynastie auf dem englischen Thron Wilhelm von OranienIn dieser Lage forderte eine Gruppe englischer Lords Wilhelm von Oranien den Ehemann von Maria II Jakobs Tochter aus erster protestantischer Ehe zu einer Invasion Englands auf Jakob unterschatzte die Bedrohung und zogerte einen Kampf hinaus nachdem sein Schwiegersohn am 5 November 1688 im Sudwesten Englands gelandet war Wilhelm gewann schnell die Sympathie der Bevolkerung in Jakobs zunachst weit uberlegenem Heer kam es zu Desertionen worauf Jakob panisch die Flucht nach Frankreich ergriff Mitte Dezember zog Wilhelm kampflos und umjubelt in London ein Revolution Bearbeiten Wilhelm von Oranien wurde nachdem er die Bill of Rights unterschrieben hatte vom Parlament legitimiert die Regierungsgeschafte zu fuhren Der Konig war also nicht mehr wie in anderen europaischen Staaten von Gottes Gnaden legitimiert sondern direkt vom Volk Der Begriff Glorreiche Revolution ruhrt daher dass der vorherige Systemwechsel durch Cromwell Enthauptung Karls I 1649 blutig gewesen war In den folgenden Jahren wurden weitere Gesetze erlassen die die Stellung des Parlaments starkten Neuwahlen spatestens alle drei Jahre vorschrieben und die Richter weitgehend unabhangig vom Konig werden liessen Die Bill of RightsWilhelm von Oranien konzentrierte sich in den ersten Herrschaftsjahren vor allem auf den Krieg gegen Frankreich das den geflohenen katholischen Konig unterstutzte 1690 besiegte er Jakob II der in Irland einmarschiert und dort auf breite Unterstutzung gestossen war in der Schlacht am Boyne Die mit dem Krieg verbundene Aufrustung brachte den Staatshaushalt schnell in Bedrangnis Deshalb und weil Wilhelm immer mehr Amter verlieh an die ein Parlamentssitz gebunden war kam es schon ab 1690 zu neuen Konflikten mit dem Parlament Dessen eingesessene Mitglieder befurchteten dass der Konig uber die ihm loyalen Neumitglieder Einfluss auf die Versammlung nehmen wolle Nach dem Frieden von Rijswijk drangte das Parlament massiv auf eine Reduzierung der Armee und gewahrte dem Konig im Gegenzug einen festen Betrag zur Finanzierung seines Hofes der nicht immer wieder bewilligt werden musste Auf religionspolitischer Ebene kam es wieder zu einer Liberalisierung 1689 wurde die Pflicht zum sonntaglichen Gottesdienstbesuch aufgehoben und den Dissenters gestattet eigene Gottesdienste abzuhalten was zu einem Aufbluhen dieser protestantischen Stromungen fuhrte In der Anglikanischen Kirche folgte auf die neuen Rahmenbedingungen eine umfassende Reform vor allem der Gemeindegliederung die bis dahin noch weitgehend mittelalterlich gewesen war Zahlreiche neue Gemeinden vor allem in den Grossstadten wurden gegrundet Auf Katholiken und Unitarier erstreckte sich diese Toleranz allerdings nicht 1695 wurde schliesslich die Pressezensur aufgehoben Wilhelm starb 1702 mitten in den Vorbereitungen eines neuen Krieges gegen Frankreich Die Herrschaft ubernahm seine Schwagerin Anne Sie erklarte sofort den unter Wilhelm vorbereiteten Krieg gegen Frankreich und Spanien Unter John Churchill 1 Duke of Marlborough gelangen den englischen Truppen entscheidende Siege was unter anderem zur Ubernahme Gibraltars fuhrte 1712 wurde Ludwig XIV schliesslich gezwungen von seiner Unterstutzung der Nachkommen Jakobs II abzurucken und eine vom englischen Parlament vorgelegte Thronfolgeregelung fur England und Schottland zu akzeptieren Daruber hinaus erhielt England einige koloniale Gebiete und Handelsprivilegien zugesprochen was es endgultig zu einer der starksten Kolonialmachte machte Die Religionspolitik blieb unterdessen das entscheidende innenpolitische Thema In der Anglikanischen Kirche bildete sich die Unterscheidung zwischen der High Church die den royalistischen Tories nahestand und der Low Church auf Seiten der dem Landadel nahestehenden Whigs heraus Die Auseinandersetzungen zwischen den sich immer mehr in Richtung moderner politischer Parteien entwickelnden Whigs und Tories bestimmten ab 1700 die politische Landschaft in England Wirtschaft und Gesellschaft Bearbeiten Bis 1650 setzte sich das stetige Wachstum der englischen Bevolkerung fort Von 4 1 Millionen Menschen 1600 wuchs sie auf 5 2 im Jahr 1650 anschliessend ging sie vor allem durch Pest Typhus und Pocken leicht zuruck und erreichte erst 1714 wieder die Marke von 5 2 Millionen Daruber hinaus gab es starke Wanderungsbewegungen wobei sich die Auswanderung vor allem nach Irland und die Zuwanderung vom europaischen Kontinent in der Summe ausglichen Ein wichtiger Grund fur das Bevolkerungswachstum war die ungewohnliche Tatsache dass es zwischen 1597 und 1646 ungewohnlich lange keine Missernte gab Zusammen mit dem Anstieg der Bevolkerung setzte sich auch die starke Teuerung bei Nahrungsmitteln aus dem 16 Jahrhundert fort Durch das Uberangebot an Arbeitskraften sanken zugleich die Lohne was die Verelendung breiter Schichten zur Folge hatte Erst ab etwa 1650 sanken die Preise fur Getreide langsam Gleichzeitig stiegen durch den Arbeitskraftemangel wegen der sinkenden Bevolkerung die Lohne deutlich Betrachtet man einzelne Stadte so machte in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts nur London das rasante Wachstum mit und verdoppelte bis 1650 seine Einwohnerzahl auf rund 400 000 was eine starkere Bebauung der zentralen Stadtviertel und das Entstehen grosser Elendssiedlungen im Osten der Stadt zur Folge hatte Die Landwirtschaft blieb weiterhin der wichtigste Wirtschaftszweig Ihre Modernisierung wurde vor allem von Glaubensfluchtlingen aus den Niederlanden vorangetrieben Sie brachten Techniken wie den Anbau lukrativer Olfruchte die Grundungung und das Trockenlegen von Anbaugebieten mit In Nordengland begann ab 1600 der Aufstieg des Kohleabbaus Die bereits im Mittelalter stark dezimierten Walder konnten den mit der Bevolkerung stark steigenden Bedarf an Brennmaterial zum Heizen und fur die Wirtschaft nicht mehr decken In dieser Situation zeigte sich der Vorteil der englischen Verkehrsinfrastruktur Uber die Kustengewasser und die Flusse konnten die Stadte bequem mit Kohle und anderen Rohstoffen beliefert sowie Fertigprodukte abtransportiert werden Der Einbruch der Wollpreise ab 1650 versetzt der bis dahin den Export dominierenden Tuchindustrie einen schweren Schlag Sie verschwand aus der Flache des Landes und konzentrierte sich in einigen Regionen An ihre Stelle trat der Getreideexport England belieferte nicht nur das von Krisen geschuttelte Kontinentaleuropa sondern zunehmend auch die uberseeischen Kolonien In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts loste der Uberseehandel den Kanalhandel als wichtigsten Exportweg ab Insgesamt verdoppelte sich das Handelsvolumen in der Zeit von 1660 bis 1714 In dieser Zeit entstand auch der Dreieckshandel mit englischen Fertigprodukten nach Afrika Sklaven von dort nach Amerika und exotischen Rohstoffen zuruck nach England Als Finanzgeber fur dieses rapide ansteigende Handelsvolumen stieg die Londoner City spatestens mit der Grundung der Bank of England 1694 zum bedeutendsten Bankenstandort der Welt auf Zudem entwickelten sich die ab 1620 von englischen Religionsfluchtlingen gegrundeten Siedlungskolonien in Nordamerika wirtschaftlich ausserst erfolgreich und trugen ab etwa 1650 spurbar zum Handel mit der Neuen Welt bei Die 1664 gegrundete Kapkolonie war in Afrika ahnlich erfolgreich Oliver Cromwell erliess 1651 den Navigation Act ein Amerika Handelsmonopol fur englische Schiffe das die Seefahrt und den Schiffbau betrachtlich forderte Die Entwicklung zur wissenschaftlichen Rationalitat nach der Glorreichen Revolution wirkte sich auch auf das Wirtschaftsleben aus Man begann Produktionsprozesse und Warenstrome wissenschaftlich zu analysieren und zu verbessern Geistesleben Bearbeiten Die St Paul s Cathedral im Bauzustand von vor 1666 Henry PurcellUnter Jakob I begann sich eine eigene hofische Kultur zu entwickeln Nachdem Elisabeth in ihrem Umfeld eine Kultur gefordert hatte die weitgehend der der stadtischen Oberschichten Londons entsprach schirmte Jakob den Hof entschieden ab Die volkstumlichen Belustigungen spielten eine immer geringere Rolle eine verfeinerte hofische Kultur die sich vor allem in Maskenspielen ausdruckte eine immer grossere Auch hatten in seinem Umfeld Gebildete eine wichtigere Stellung als Kriegshelden oder erfolgreiche Seefahrer mit denen Elisabeth sich umgeben hatte Die Zunahme an hofischem Prunk wurde bald sowohl von den Mitgliedern des hoheren als auch des niederen Adels kopiert Besonders deutlich zeigte sich diese Entwicklung in der veranderten Architektur der Herrenhauser Sie entwickelten sich von burgenahnlichen Wehrbauten zu reprasentativen Landsitzen Pragend war der konigliche Architekt Inigo Jones der den Architekturstil des Palladianismus anstiess Auch die Malerei insbesondere die Portratmalerei erhielt nach der bilderfeindlichen Zeit des beginnenden Protestantismus einen Aufschwung an dem zahlreiche auslandische Maler beteiligt waren Die englische Literatur verdankt der Stuart Epoche vor allem eine rege poetische Produktion zunachst auf kirchlichem Feld spater vor allem mit hofischer Dichtung Im Commonwealth erfuhr die hofische Kultur und mit ihr Musik sowie bildende Kunste einen jahen Ruckschlag Insgesamt fuhrte der um sich greifende Puritanismus zu einem Ruckgang der kunstlerischen Produktion Dafur kam es zu einem Anschub der Naturwissenschaften durch die neuen burgerlichen und niederadligen Eliten unter der Herrschaft Cromwells 1660 wurde in London die Royal Society gegrundet Insgesamt kam es in der Burgerkriegszeit zu zahlreichen Schulgrundungen mit teilweise experimentellen padagogischen Ansatzen In der englischen Literatur dieser Zeit fallen zahlreiche Tagebucher und Autobiographien auf Mit dem Abklingen der religiosen Auseinandersetzungen nach der Glorreichen Revolution erfuhren Rationalitat und Wissenschaften einen Aufschwung Man versuchte natur und gesellschaftswissenschaftliche sowie wirtschaftliche Phanomene nicht mehr durch das Wirken Gottes zu erklaren sondern suchte rational nach weltlichen Grunden Nach dem Ende des Commonwealth erlebten unterhaltende Kunstformen wie die Komodie geradezu einen Boom Die Wiederbelebung der Musik ging nur zogernd voran und druckte sich vor allem in der Entdeckung der neuen Form der Oper aus vorangetrieben insbesondere durch Henry Purcell In der Architektur begann sich der neue Rationalismus durchzusetzen indem pragmatische Losungen fur technische und gestalterische Probleme gesucht wurden Bedeutendstes Bauwerk der Epoche ist die St Paul s Cathedral Die religiosen Auseinandersetzungen die Parteibildung um Whigs und Tories sowie der Licensing Act von 1695 liessen ein aktives Zeitungswesen entstehen Grundung Grossbritanniens BearbeitenAb 1706 drangte das englische Parlament Schottland massiv zu einer vollstandigen politischen Union mit England Die Angst vor schlechteren vor allem okonomischen Bedingungen im Fall der Weigerung fuhrte zur Annahme des Angebots durch das schottische Parlament England und Schottland wurden schliesslich gemass dem Act of Union 1707 zum Konigreich Grossbritannien vereinigt Anne wurde erste britische Konigin das Haus Hannover als gemeinsame Herrscherdynastie festgeschrieben das Parlament Englands wurde in das Parlament Grossbritanniens umgewandelt Das Unterhaus wurde um 45 schottische Abgeordnete erweitert das Oberhaus um 16 An der Grenze zwischen den beiden Staaten wurden keine Zolle mehr erhoben Allerdings wurde das englische Recht nicht auf Schottland ubertragen und einige schottische Institutionen nicht mit ihrem englischen Gegenstuck fusioniert dazu zahlen die Bank of Scotland und die Church of Scotland Nach der Vereinigung der Konigreiche von England Wales und Schottland 1707 wird die historische Betrachtung unter der Geschichte des Konigreiches Grossbritannien fortgesetzt Siehe auch BearbeitenListe der Herrscher Englands Geschichtliche Entwicklung des englischen Rechts Vereinigtes Konigreich Grossbritannien und Irland 1801 1927 Vorgangerstaat des heutigen Vereinigten Konigreichs Geschichte des Vereinigten Konigreichs von Grossbritannien und IrlandLiteratur BearbeitenZu Personen der englischen Geschichte siehe die Eintrage im Oxford Dictionary of National Biography The Oxford History of England Herausgegeben von George Clark 15 Bande Oxford University Press Oxford 1934 1966 The New History of England Herausgegeben von A G Dickens und Norman Gash Arnold London 1977 ff The New Oxford History of England Herausgegeben von J N Roberts Clarendon Press Oxford 1989 ff Walter Bagehot The English Constitution Chapman and Hall London 1867 online PDF 551 KB PDF Dokument Norman Davies The Isles A History Oxford University Press Oxford u a 1999 ISBN 0 19 513442 7 Geschichte Englands In drei Banden C H Beck Munchen Band 1 Karl Friedrich Krieger Geschichte Englands von den Anfangen bis zum 15 Jahrhundert 4 aktualisierte Auflage 2009 ISBN 978 3 406 58978 2 Band 2 Heiner Haan Gottfried Niedhart Geschichte Englands vom 16 bis zum 18 Jahrhundert 2 durchgesehene Auflage 2002 ISBN 3 406 33005 3 Band 3 Gottfried Niedhart Geschichte Englands im 19 und 20 Jahrhundert 3 durchgesehene Auflage 2004 ISBN 3 406 32305 7 Julian Hoppit A land of liberty England 1689 1727 The new Oxford history of England Clarendon Press Oxford u a 2000 ISBN 0 19 822842 2 Kurt Kluxen Geschichte Englands Von den Anfangen bis zur Gegenwart Kroners Taschenausgabe Band 374 2 Auflage Kroner Stuttgart 1976 ISBN 3 520 37402 1 Henry Royston Loyn Sir David M Wilson England In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 7 Walter de Gruyter Berlin New York 1989 ISBN 3 11 011445 3 S 289 302 einfuhrender Fachartikel von der vorromischen bis zur fruhmittelalterlichen Geschichte Englands Michael Maurer Kleine Geschichte Englands Universal Bibliothek 9616 Durchgesehene aktualisierte und bibliografische erganzte Ausgabe Reclam Stuttgart 2002 ISBN 3 15 009616 2 Jurgen Sarnowsky England im Mittelalter Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 ISBN 3 534 14719 7 Peter Wende Geschichte Englands 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Kohlhammer Stuttgart 1995 ISBN 3 17 013517 1 Weblinks Bearbeiten Commons Geschichte Englands Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien PASE Prosopography of Anglo Saxon England Anmerkungen Bearbeiten John Lewis Stempel England The Autobiography 2000 Years of English History by those who saw it happen Penguin Books London 2006 ISBN 0 14 101995 6 S 1 Isabelle De Groote Mark Lewis Chris Stringer Prehistory of the British Isles A tale of coming and going in Bulletins et memoires de la Societe d anthropologie de Paris 2017 https doi org 10 1007 s13219 017 0187 8 Kluxen Geschichte Englands 1976 S 13 Kluxen Geschichte Englands 1976 S 14 in den Klostern hielt sich die irische Tradition a b Knut der Grosse um 995 1035 Abgerufen am 12 April 2020 Martin Brecht Hrsg Geschichte des Pietismus Band 1 Der Pietismus vom siebzehnten bis zum fruhen achtzehnten Jahrhundert Das 17 und fruhe 18 Jahrhundert Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1993 ISBN 3 525 55343 9 S 13 f Rudolf Beck Konrad Schroder Hrsg Handbuch der britischen Kulturgeschichte Daten Fakten Hintergrunde von der romischen Eroberung bis zur Gegenwart UTB 8333 Literaturwissenschaft Geschichte Fink Paderborn 2006 ISBN 3 8252 8333 X S 99 Arthur Benz Der moderne Staat Grundlagen der politologischen Analyse Lehr und Handbucher der Politikwissenschaft 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58749 4 S 39 Marvin Perry Myrna Chase Margaret C Jacob James R Jacob Western Civilization Ideas Politics and Society 9th edition Houghton Mifflin Boston MA 2009 ISBN 978 0 547 14701 7 S 330 Dieser Artikel wurde am 22 Oktober 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Englands amp oldid 235699656