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Die normannische Eroberung Englands im Jahr 1066 begann mit der Invasion des Konigreichs England durch Herzog Wilhelm II der Normandie die nach der Schlacht bei Hastings zur normannischen Herrschaft uber England fuhrte Herzog Wilhelm II wurde dadurch mit dem Konigstitel Wilhelm I zum Herrscher des Konigreichs England Er bekam den Beinamen William the Conqueror deutsch Wilhelm der Eroberer Die Eroberung ist ein wesentlicher Meilenstein in der Geschichte Englands da sie England starker an das kontinentale Europa heranfuhrte den skandinavischen Einfluss auf der Insel zuruckdrangte die Buhne fur den englisch franzosischen Konflikt bereitete der bis ins 19 Jahrhundert hinein andauern sollte die Grundlagen fur eine der machtigsten Monarchien Europas schuf den Beginn der Entwicklung des Common Law darstellt das hochstentwickelte Verwaltungssystem Westeuropas vorbereitete sowie die englische Sprache und Kultur grundlegend veranderte Die normannische Eroberung Englands war die letzte erfolgreiche Invasion der Insel Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 2 Vorgeschichte 3 Eroberung Englands 4 Herrschaft uber England 5 Wirkung 5 1 Verwaltungssysteme 5 2 Anglonormannische Beziehungen zu Frankreich 5 3 Kulturelle Entwicklung in England 6 Hinterlassenschaft 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseQuellen Bearbeiten Harold Godwinson schwort Wilhelm den Treueeid Ausschnitt des Teppichs von Bayeux gefertigt wahrscheinlich in Sudengland 2 Halfte 11 JahrhundertWahrscheinlich kurz nach der Eroberung wurden die Ereignisse in der Angelsachsischen Chronik in der Version D niedergeschrieben Eine weitere zeitgenossische Quelle ist die Vita Edwardi Regis die der Konigin Edith gewidmet ist von der wohl auch die Informationen stammen Im ausgehenden 11 und fruhen 12 Jahrhundert tritt noch die Eadmeri Historia novorum in Anglia hinzu Der Verfasser Eadmerus war ein angelsachsischer Monch am Sitz des Erzbischofs Ausserdem ist Wilhelm von Malmesbury zu erwahnen ein englischer Monch der die Gesta Regum Anglorum verfasst hat Er benutzte die Uberlieferungen und Archivalien des Klosters Malmesbury Von einem unbekannten Verfasser von dem vermutet wird dass er Jon hiess und am Sitz des Bischofs von Worcester gearbeitet haben soll stammt das Chronicon ex Chronicis verfasst in den 1120er Jahren Aus normannischer Sicht berichten die Gesta Normannorum Ducum des Monchs Wilhelm aus der Abtei Jumieges in der Normandie Er versucht die Eroberung Englands als ein legitimes Vorgehen zu rechtfertigen Demgegenuber sind die Gesta Guillelmi Ducis Normannorum et Regis Anglorum des Wilhelm von Poitiers wesentlich apologetischer Auch den Teppich von Bayeux kann man als erzahlende Quelle hinzurechnen Um 1130 verfasste Ordericus Vitalis das Werk Orderici Vitalis historiae ecclesiasticae eine 13 bandige Kirchengeschichte die auch fur die profanen Ereignisse eine bedeutende Quelle ist 1 Vorgeschichte BearbeitenDie Normandie ist eine Landschaft in Nordwestfrankreich die in den 155 Jahren vor 1066 in grossem Umfang durch Wikinger besiedelt worden war Im Jahr 911 hatte der westfrankische Konig Karl der Einfaltige einer Gruppe unter ihrem Anfuhrer Jarl Rollo erlaubt sich in Nordfrankreich in der Absicht niederzulassen die Verwustungen des Landesinneren zu beenden und die Kuste vor weiteren Uberfallen zu schutzen Der Gedanke erwies sich als richtig aus den Wikingern der Region wurden die Normannen Nordmanner aus dem Landstrich die Normandie Die Normannen ubernahmen die Kultur der einheimischen Bevolkerung und liessen sich taufen sie heirateten in die Bevolkerung ein und ubernahmen die Langues d oil des Landes die sie mit altnordischen Elementen mischten wodurch die normannische Sprache entstand Das ihnen uberlassene Gebiet erweiterten sie nach Westen durch Annexion des Bessin des Cotentin und der Kanalinseln In England hingegen nahmen die Wikingeruberfalle in dieser Zeit zu Im Jahr 991 willigte der angelsachsische Konig Aethelred II in die Ehe mit Emma ein der Tochter des Herzogs Richard I um mittels dynastischer Verbindungen Unterstutzung im Kampf gegen die Eindringlinge zu erhalten Die Angriffe der Wikinger wurden jedoch so stark dass Aethelred 1013 in die Normandie fliehen musste wo die angelsachsischen Konige dann die nachsten 30 Jahre verbrachten Als Aethelreds und Emmas Sohn der angelsachsische Konig Eduard der Bekenner am 5 Januar 1066 kinderlos starb und somit kein direkter Thronerbe vorhanden war entstand ein Machtvakuum Insgesamt funf prominente Bewerber um den englischen Thron traten auf Der erste war Harald III von Norwegen Harald Hardrade der seine Anspruche als Nachfolger Knuts des Grossen erhob welcher als anglo skandinavischer Konig England von 1016 bis 1035 regiert hatte Der zweite war Herzog Wilhelm II der Normandie der sich auf seine Blutsverwandtschaft mit Aethelred berief Auch soll Eduard ihm der Angelsachsischen Chronik zufolge 1051 bei einem Besuch Wilhelms in England die Anwartschaft auf den englischen Thron versprochen haben was jedoch angesichts der Tatsache dass sich Wilhelm in dieser Zeit in einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Gottfried II aus dem Haus Anjou befand als eher unwahrscheinlich gelten kann Der dritte Anwarter war der angelsachsische Earl Harald Godwinson von Wessex der Schwager des verstorbenen Konigs Nach dessen Tod wurde er auf traditionelle Weise vom angelsachsischen Witan zum Konig gewahlt wodurch eine Auseinandersetzung zwischen den drei Bewerbern unvermeidlich geworden war Und auch sein Bruder Toste Godwinson erhob Anspruch auf den englischen Thron und suchte daher vergeblich zunachst Unterstutzung bei Konig Sven Estridsson von Danemark Anschliessend fuhr er weiter nach Norwegen wo er Harald Hardrade fur eine gemeinsame Invasion in England gewinnen konnte Ein oft vergessener weiterer Thronanwarter war Edgar Etheling ein Grossneffe Eduards des Bekenners Enkel von Konig Edmund Ironside und Sohn Eduard Ethelings Nach der Ruckkehr seines Vaters und dessen Tod 1057 wurde er von Eduard dem Bekenner als Thronfolger benannt daher der Namenszusatz AEtheling oder angelsachsisch AEtheling die damalige Bezeichnung fur den potenziellen Thronerben Unglucklicherweise war Edgar jedoch im Jahr 1066 erst 13 oder 14 Jahre alt so dass sein Anspruch vom Witan ubergangen wurde Eroberung Englands BearbeitenKonig Harald III von Norwegen fiel im September 1066 in Nordengland ein Harald Godwinson hatte nur wenig Zeit seine Armee aufzustellen Mit ihr marschierte er von London aus nach Norden uberraschte die Skandinavier am 25 September etwa zwolf Kilometer ostlich von York und besiegte sie in der Schlacht von Stamford Bridge Harald Godwinsons Sieg war fast vollkommen Harald III und auch sein mit ihm verbundeter Bruder Toste fielen die Norweger wurden endgultig aus England vertrieben Getrubt war der Erfolg jedoch dadurch dass die angelsachsische Armee geschwacht aus dem Kampf hervorging In der Zwischenzeit hatte Wilhelm eine Flotte von 600 Schiffen und 7000 Soldaten zusammengestellt wesentlich mehr als Wilhelm alleine aus der Normandie rekrutieren konnte Seine Manner kamen aus allen Gegenden Nordfrankreichs aber auch aus der Gegend der heutigen Niederlande und des heutigen Deutschland Viele seiner Soldaten waren nachgeborene Sohne die nach dem Recht der Primogenitur keine Aussicht auf ein Erbe hatten mit dem sie ihren Lebensunterhalt sichern konnten Wilhelm versprach ihnen Land und Titel aus seinen Eroberungen falls sie Pferd Waffen und Rustung selbst stellten Nachdem er durch schlechtes Wetter und ungunstigen Wind einige Wochen aufgehalten worden war erreichte er die englische Sudkuste bei Pevensey in Sussex am 28 September 1066 gerade drei Tage nach Harald Godwinsons Sieg uber die Norweger eine Verzogerung die fur Wilhelm entscheidend werden sollte Ware er im August gelandet wie ursprunglich geplant hatte er sich einer ausgeruhten und zahlenmassig uberlegenen angelsachsischen Armee gegenubergesehen Wilhelm begann sofort mit der Verwustung des Landes Harald notigte seiner Armee einen zweiten Gewaltmarsch auf und machte auch keinen Halt in London um seinen Mannern eine Pause zu gonnen und das Eintreffen von Verstarkungen abzuwarten Die Entscheidungsschlacht die Schlacht bei Hastings fand am 14 Oktober statt 2 Die Kampfe blieben lange unentschieden bis Harald II Godwinson am Abend einem normannischen Reiterangriff zum Opfer fiel Die angelsachsischen Truppen flohen daraufhin vom Schlachtfeld und Wilhelm war nun der einzige Bewerber um die Krone Englands Nach seinem Sieg bei Hastings marschierte Wilhelm durch Kent Richtung London wo er in Southwark auf erbitterten Widerstand traf Er zog weiter uber die Stane Street eine der alten Romerstrassen um sich auf dem Pilgrims Way bei Dorking Surrey mit einer weiteren normannischen Armee zu vereinigen Das vereinigte Heer umging die Stadt London zog das Themse Tal hinauf bis zur befestigten angelsachsischen Stadt Wallingford Oxfordshire deren Befehlshaber Wigod bereits auf Wilhelms Seite stand und der seine Tochter mit Robert D Oyley von Lisieux aus Wilhelms engster Umgebung verheiratete Hier nahm er dann auch die Unterwerfung von Stigand dem Erzbischof von Canterbury entgegen Wilhelm zog anschliessend entlang der Chiltern Hills nach Nordosten weiter nach Berkhamstead in Hertfordshire wo er die Unterwerfung Londons abwartete und auch die Huldigung der verbliebenen angelsachsischen Adligen entgegennahm Etwa Ende Oktober wurde er zum Konig proklamiert und am 25 Dezember 1066 in der Westminster Abbey gekront Wahrend der Suden Englands sich schnell der normannischen Herrschaft fugte hielt sich vor allem im Norden der Widerstand noch sechs Jahre bis 1072 als Wilhelm nordwarts zog und auf seinem Weg normannische Herren einsetzte Andererseits schloss er aber auch und das vor allem in Yorkshire Vereinbarungen mit den ortlichen angelsachsischen Machthabern die ihr Land unter der Oberhoheit normannischer Lords behielten die wiederum lediglich aus der Ferne regierten wodurch er langwierige Auseinandersetzungen vermeiden konnte Zur Sicherung der Grenze zu den walisischen Furstentumern ernannte Wilhelm seinen Vertrauten William FitzOsbern 1067 zum Earl of Hereford FitzOsbern verteidigte die Grenze offensiv und begann im selben Jahr mit der Eroberung von Wales die jedoch erst uber 200 Jahre spater abgeschlossen werden konnte Hereward the Wake fuhrte 1070 in den Fens einen Aufstand bei dem Peterborough geplundert wurde Harald Godwinsons Sohne versuchten einen Einfall in den Sudwesten Englands Aufstande gab es auch in den Welsh Marches an der Grenze zwischen England und Wales und in Stafford Am gefahrlichsten waren jedoch die Versuche der Danen und Schotten das Land zu besetzen Wilhelms Siege uber diese Versuche fuhrten zur Verwustung Northumbrias um dem Gegner die Versorgung unmoglich zu machen ein Vorgang der in die Geschichte Englands als The Harrying of the North die Plunderung des Nordens einging Herrschaft uber England BearbeitenNachdem England erobert worden war sahen sich die Normannen einer Reihe von Herausforderungen gegenuber um die Herrschaft auch zu sichern Die anglonormannisch sprechende neue Oberschicht war der englischen Bevolkerung an Zahl bei weitem unterlegen ihre Zahl wurde von Alfred Leslie Rowse 1979 auf etwa 5000 Personen geschatzt 3 Die angelsachsischen Herren waren an eine vollige Unabhangigkeit von der Zentralregierung gewohnt wahrend die Normannen ein zentralisiertes System hatten an dem die Angelsachsen sich storten Revolten unter Fuhrung von Verwandten Haralds oder enttauschten angelsachsischen Adligen brachen aus denen Wilhelm auf unterschiedliche Weise entgegentrat Die normannischen Herren bauten eine Vielzahl von Motten und Burgen um Volksaufstanden oder den jetzt seltenen Wikingeruberfallen vorzubeugen und die nahen Stadte oder die Umgebung zu dominieren Jedem angelsachsischen Adligen der die Legitimitat von Wilhelms Thronbesteigung anzweifelte oder in eine der Revolten verwickelt war wurden Land und Titel entzogen und an Normannen weitergegeben Wenn ein angelsachsischer Adliger ohne Nachkommen starb wurde ein Normanne sein Nachfolger Den normannischen Adel als Gruppe zusammenzuhalten war umso wichtiger als jede Storung der angelsachsisch sprechenden Bevolkerung Gelegenheit geben konnte die normannisch sprechende herrschende Minderheit zu spalten und vielleicht auch wieder loszuwerden Dieser Gefahr trat Wilhelm dadurch entgegen dass er Land nur in kleinen Stucken abgab so dass jeder normannische Adlige typischerweise Eigentum uber das ganze Land verstreut in England sowohl als auch in der Normandie hatte wodurch sollte der Adlige versuchen sich von seinem Konig zu losen er lediglich einen kleinen Teil seines Besitzes verteidigen konnte die Versuchung zu rebellieren war dadurch stark reduziert die Loyalitat zum Konig wesentlich hoher Andererseits erleichterte diese Politik Kontakte innerhalb des Adels uber das gesamte Konigreich hinweg und fuhrte dazu dass dieser sich wie eine soziale Klasse organisierte und handelte anders als in den ubrigen Feudalstaaten in denen mehr die regionale Basis ausschlaggebend war Des Weiteren ermutigte die Existenz einer stark zentralistischen Monarchie den Adel dazu sich mit dem stadtischen Burgertum zu verbunden was die Entwicklung des englischen Parlaments und somit den Aufstieg des englischen Parlamentarismus beeinflusste Wirkung BearbeitenDie normannische Eroberung Englands hatte nicht nur Auswirkungen auf der Insel sondern in ganz Europa Eine der offensichtlichsten Anderungen war die Einfuhrung der lateinisch gepragten anglonormannischen Sprache als Sprache der herrschenden Klasse in England die die westgermanisch gepragte angelsachsische Sprache abloste Anglonormannisch behielt seinen Status als Fuhrungssprache nahezu 300 Jahre lang und hatte einen signifikanten Einfluss auf den Wortschatz des modernen Englisch ohne aber den westgermanischen Satzbau wesentlich zu verandern Eine weitere Konsequenz der Invasion war das fast vollige Verschwinden der angelsachsischen Aristokratie und des angelsachsischen Einflusses auf die Kirche in England bereits im Jahr 1070 ersetzte Wilhelm den bisherigen Erzbischof von Canterbury Stigand durch den italienischstammigen Lanfrank von Bec Die normannische Landpolitik fuhrte dazu dass im Domesday Book aus dem Jahr 1086 nur noch zwei angelsachsische Grundeigentumer verzeichnet sind 1096 wurden alle Diozesen von Normannen gehalten Keine andere mittelalterliche Eroberung hatte derart katastrophale Konsequenzen fur die unterlegene fruhere Herrscherschicht Wilhelms Ansehen unter seinen Gefolgsleuten kannte fast keine Grenzen mehr da er in der Lage war ihnen grosse Landereien zu uberlassen ohne selbst dafur die Kosten tragen zu mussen Seine Verleihungen steigerten daruber hinaus seine Machtposition im Land da jede Land oder Titelvergabe den neuen Herrn verpflichtete eine Burg zu bauen und die Einwohner zu unterwerfen Dadurch verstetigte sich die Eroberung ohne weiteres Zutun des Konigs Verwaltungssysteme Bearbeiten Die Angelsachsen hatten vor der Ankunft der Normannen eine der fortgeschrittensten Verwaltungen Westeuropas aufgebaut England war in administrative Einheiten Shires aufgeteilt die in etwa gleich gross waren und von jeweils einer Person regiert wurden Offiziell wurden sie als shire reeve bezeichnet daher der Begriff Sheriff 4 Die Shires waren weitgehend autonom ohne wirksame zentrale Steuerung Auch arbeiteten sie wesentlich mehr schriftlich als damals in Westeuropa ublich waren also weniger auf die mundliche Weitergabe von Informationen angewiesen Daruber hinaus etablierten sie eine dauerhafte Prasenz der Verwaltung vor Ort die meisten mittelalterlichen Regierungen waren standig unterwegs und hielten Hof im Wesentlichen in Abhangigkeit vom Wetter von den Verpflegungsmoglichkeiten und ahnlichem Diese Praxis beschrankte die Moglichkeiten der Verwaltung auf das was auf Pferd und Wagen geladen werden konnte Staatsschatz und Staatsarchiv eingeschlossen Die Angelsachsen hatten ihren Staatsschatz dauerhaft in Winchester in Hampshire von wo aus ein standiger Regierungsapparat sich zu entwickeln begann Die Normannen ubernahmen diese Verwaltungsform und bauten sie aus Sie zentralisierten das autonome System der Shires Das Domesday Book ist ein Beispiel fur die schriftliche Dokumentation die die normannische Assimilation der eroberten Gebiete durch einen zentralen Zensus ermoglichte Es war der erste reichsweit vorgenommene Zensus in Europa seit dem Romischen Reich und verbesserte deutlich die Besteuerungsmoglichkeiten im neuen Machtbereich der Normannen Anglonormannische Beziehungen zu Frankreich Bearbeiten Grosste Ausdehnung des angevinischen Reichs Besitzungen durchgehend eingefarbt Gebiete mit angevinischer Vorherrschaft kariert Die politischen Beziehungen zwischen den Anglonormannen und Frankreich wurden nach der Invasion schwierig und teilweise sogar feindselig Die Normannen behielten die Macht in der Normandie wo sie weiterhin Vasallen des franzosischen Konigs waren Gleichzeitig war ihr Herrscher ihm als englischer Konig gleichgestellt Einerseits schuldeten sie dem Konig von Frankreich die Lehenstreue andererseits nicht da der Konig von England Pair oder Peer des Konigs von Frankreich war In den 1150er Jahren nach der Schaffung des Angevinischen Reichs kontrollierten sie halb Frankreich und ganz England und waren dennoch rechtlich gesehen franzosische Vasallen Zur Krise kam es 1204 als der franzosische Konig Philipp II August den gesamten englischen Besitz in Frankreich mit Ausnahme lediglich der Gascogne besetzte Dies fuhrte spater zum Hundertjahrigen Krieg als die englischen Konige versuchten ihren Besitz in Frankreich zuruckzuerlangen Kulturelle Entwicklung in England Bearbeiten Manche Historiker sind der Auffassung dass England durch die Invasion kulturell und wirtschaftlich fur fast 150 Jahre ins Abseits geriet Nur wenige Konige residierten tatsachlich langere Zeit in England sie zogen es vor in den Stadten der Normandie zu sein zum Beispiel in Rouen und sich auf die wirtschaftlich bedeutenderen franzosischen Besitzungen zu konzentrieren Tatsachlich verliess Wilhelm kaum vier Monate nach Hastings das Land ubergab die Regierung seinem Schwager und kehrte in die Normandie zuruck das Land blieb ein unwichtiger Anhang der Normandie und spater des Angevinischen Reichs Heinrichs II und nicht umgekehrt Anderen Autoren zufolge haben die normannischen Konig Herzoge ihre kontinentalen Territorien vernachlassigt wo sie theoretisch dem franzosischen Konig lehnspflichtig waren um lieber ihre Macht in England zu konsolidieren Die Ressourcen stromten in bevorzugter Weise in den Bau von Kathedralen Burgen und in die Verwaltung anstatt in die Verteidigung der Normandie So wurde die Energie zersplittert der lokale Adel gestarkt und die normannische Kontrolle der Grenzen geschwacht wahrend die Macht des franzosischen Konigs in der gleichen Zeit wuchs Hinterlassenschaft BearbeitenDas Ausmass in dem die Eroberer ethnisch von der Bevolkerung getrennt blieben unterschied sich regional und entlang der Klassengrenzen Erst im 12 Jahrhundert wurde von ehelichen Verbindungen in spurbarer Zahl zwischen Angelsachsen und Normannen berichtet Uber die Jahrhunderte hinweg vor allem nach 1348 als der Schwarze Tod den englischen Adel deutlich dezimierte vermischten sich die Gruppen jedoch derart dass sie kaum noch unterscheidbar waren Die normannische Eroberung war die letzte erfolgreiche Invasion Englands auch wenn einige Historiker die Glorious Revolution von 1688 ebenso als Invasion ansehen Der letzte wirkliche Versuch war der der Spanischen Armada von 1588 die von der englischen Flotte und dem sturmischen Wetter geschlagen wurde Napoleon Bonaparte und Adolf Hitler bereiteten Invasionen Grossbritanniens vor wobei die Plane jedoch nicht in die Tat umgesetzt wurden siehe Unternehmen Seelowe Andererseits waren einige kleinere militarische Operationen innerhalb ihres begrenzten Rahmens durchaus erfolgreich wie die kleine spanische Aktion gegen Cornwall 1595 die Raubzuge arabischer Sklavenhandler ebenfalls in Cornwall im 17 und 18 Jahrhundert der Uberfall im Medway 1667 im Zweiten Englisch Niederlandischen Krieg sowie der amerikanische Uberfall auf Whitehaven 1778 wahrend des Amerikanischen Unabhangigkeitskriegs Literatur BearbeitenDominik Wassenhoven 1066 Englands Eroberung durch die Normannen C H Beck Wissen 2866 C H Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 69844 6 Jorg Peltzer 1066 Der Kampf um Englands Krone C H Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 69750 0 Kristin Weber 1066 Die Normannische Eroberung Englands Matthias Schafer Verlag Eschwege 2009 ISBN 3 939482 05 6 Hugh M Thomas The Norman Conquest England after William the Conqueror Lanham 2008 ISBN 978 0 7425 3839 9 David C Douglas Wilhelm der Eroberer Herzog der Normandie Konig von England 1028 1087 William the Conqueror Diederichs Munchen 2004 ISBN 3 424 01228 9 Peter Rex The English Resistance The Underground War Against the Normans Tempus Publishing Stroud 2004 ISBN 0 7524 2827 6 Marjorie Chibnall Debate on the Norman Conquest Manchester University Press Manchester 2003 ISBN 0 7190 4912 1 David Howarth 1066 The year of the conquest Penguin Books London 2002 ISBN 0 14 139105 7 Anne Savage The Anglo Saxon Chronicles CLB Godalming 1997 ISBN 1 85833 478 0 Richard Humble The fall of Saxon England Barnes amp Noble New York 1992 ISBN 0 88029 987 8Weblinks BearbeitenThe Effect of 1066 on the English Language englisch Information and links on the Norman Conquest englisch Collection of source material on the Norman conquest of England Memento vom 19 Dezember 2003 im Internet Archive englisch Einzelnachweise Bearbeiten Christian Uebach Die Landnahmen der Angelsachsen der Wikinger und der Normannen in England Eine vergleichende Analyse Marburg 2003 S 109 113 Siehe auch Begleiter Wilhelms des Eroberers Alfred Leslie Rowse The Story of Britain Artus 1979 ISBN 0 297 83311 1 sheriff n OED Online Juni 2012 Oxford University Press Link Bibliothekszugang wird benotigt Zugriff am 9 September 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Normannische Eroberung Englands amp oldid 236189006