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Dieser Artikel behandelt die antike Strasse im Allgemeinen fur konkrete Anwendungsbeispiele bzw heute so genannte Strassen siehe Romerstrasse Begriffsklarung Dieser Artikel bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Romerstrassen sind das Strassennetz das zur Zeit der Romischen Republik und des Romischen Reiches erbaut und unterhalten wurde Das Streckennetz umfasste insgesamt 80 000 bis 100 000 Kilometer 1 Der erste Abschnitt des Netzes wurde 312 v Chr als Teil der Via Appia fertiggestellt Strassennetz des romischen Reiches orange ca 125 n Chr Sockeluberrest des Milliarium Aureum auf dem Forum Romanum in Rom Ausgangspunkt aller RomerstrassenRomerstrasse Via Appia in RomRomerstrassen auf der Tabula Peutingeriana Ausschnitt von oben nach unten Balkankuste Adria Spitze des italienischen Stiefels und Sizilien sowie die Mittelmeerkuste Afrikas source source source source source source source source source source source source source source track track track Das romische Strassennetz und die Tabula PeutingerianaRomischer Meilenstein aus dem Jahre 201 gefunden bei Sankt Margarethen im LungauBlick in eine Strasse in Pompeji 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Romer an Limes und Bernsteinstrasse 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenRomerstrassen waren in Mitteleuropa ein Novum Wegen ihres strassentechnischen Aufbaus waren sie im Gegensatz zu den Naturwegen germanischen und keltischen Ursprungs siehe Altstrasse nicht nur weitgehend unabhangig von der Feuchte des Bodens passierbar sondern bahnten sich moglichst geradlinig bei nur vergleichsweise geringen Steigungen ihren Weg durch Ebenen und mit Kunstbauten wie Stutzmauern und Brucken durchs Gebirge Die Befestigung erfolgte durch einen vorgegebenen Schichtaufbau der Strassen der sich durch die regionale Verfugbarkeit bestimmter Baustoffe unterschied Vier Typen konnen unterschieden werden Die via publica Staatsstrasse hier trat als Planer und Bauherr die Verwaltung Roms auf und liess diese auf Kosten der Staatskasse errichten Gebaut wurden solche Strassen von Soldaten Zwangsarbeitern und Strafgefangenen deren Skelettfunde Zeugnis fur die Muhen um den Bau solcher Strassen geben Die via militaris Heerstrasse war durch strategische und logistische Gesichtspunkte gekennzeichnet Auch bei ihr war der Staat Rom Planer Bauherr und Trager Die via vicinalis Provinzstrasse wurde wie bereits der Name besagt durch die Provinzen gebaut und unterhalten Die via privata Privatstrasse spielte gerade in der provinzialromischen Geschichte eine grosse Rolle stellt sie doch die Verbindung zwischen den Gutshofen und den Zivilsiedlungen dar Fur eine Romerstrasse waren zunachst gegebenenfalls Rodung und immer Aushub bis uber einen Meter in die Tiefe notig um den Grund zu sichern Danach wurden mit groben Steinen statumen dann mit Kies rudus und nucleus und darauf mit Sand immer feiner werdende Schichten aufgebracht bis die Fahrbahndecke mit Pflastersteinen auf eine vorgegebene Breite ausgefuhrt wurde Randsteine formten Rinnen in die Konstruktion 2 nbsp Die verschiedenen Schichten im Unterbau einer Romerstrasse anhand einer Strasse in Pompeji 1 Gewachsener Boden ausgeebnet und fest gestampft 2 Statumen Faustgrosse Steine 3 Bruchsteine Zement und Lehm 4 Nucleus nussgrosse Kiesel Zementstucke Steinsplitter und Lehm 5 Dorsum oder agger viae die gewolbte Oberflache media stratae eminentia aus behauenen Steinen Silex oder Basalt Steinquader je nach Gegend Die Form der Oberflache sorgte dafur dass das Regenwasser ablief und die unteren Schichten trocken blieben 6 Crepido margo oder semita erhohter Fussweg beidseits der Strasse 7 EcksteinDas Kopfsteinpflaster war fur den Marsch das Reiten und auch den Verkehr mit Ochsenkarren bestens geeignet Im Laufe der Zeit stellten sich naturlich gewisse Abnutzungen der Decke ein die noch heute existieren Es existieren noch zahlreiche Beispiele ausgesprochen gut erhaltener Romerstrassen Meist sind diese Fragmente aber nicht mehr in den offentlichen Strassenverkehr eingebunden was sich wohl am ehesten aus der fur heutigen Verkehr und Begegnungsverkehr zu geringen Breite begrundet Etliche heutige Strassen sind auf den Fundamenten von Romerstrassen errichtet wobei die ursprunglichen Fundamente und die Fahrbahndecke naturlich verbreitert wurden und in der Regel durch eine Asphaltdecke uber einer Trennschicht die Romerstrasse heute weitgehend unsichtbar ist So folgt die A15 nordlich von Lincoln noch immer genau der 34 Kilometer lang schnurgerade verlaufenden romischen Strasse nur mit einer einzigen Ausbuchtung bei Scampton versehen dort wurde um 1955 die Landebahn der Luftwaffenbasis verlangert was nach rund 1900 Jahren die erste Anderung des Verlaufs notig machte Eingefuhrt wurde die Technik der Steinpflasterung fur Fernstrassen vor allem unter Gaius Iulius Caesar als er Proconsul in Gallien war Pflasterung fur innerstadtische Strassen wurde fur die Stadte am Mittelmeer schon lange vor der Zeitenwende praktiziert Die militarische Bedeutung der Steinpflasterung ist nicht zu unterschatzen Mit Romerstrassen war es erstmals moglich schnell und in grosser Zahl Truppen von einem Ort zum anderen zu verschieben um die Herrschaft zu behalten und neue Territorien zu erobern Begleitend wurden von den Romern auch Kastelle errichtet Fur diese Aufgabe wurden unter anderem die beherrschten Menschen zu Frondiensten herangezogen ebenso wurden Arbeitssklaven eingesetzt In rauerem Klima war und ist ein frostsicherer Unterbau eine Voraussetzung fur wetterfeste Strassen Entlang den Romerstrassen waren haufig Miliarien romische Meilensteine aufgestellt die zur Orientierung dienten Romer an Limes und Bernsteinstrasse BearbeitenUm eine moglichst kurze romische Fernstrasse von Mainz nach Augsburg militarisch zu sichern wurde der Obergermanisch Raetische Limes erbaut Die als Bernsteinstrasse bekannten Handelswege des begehrten Bernsteins bis zum Mittelmeer fuhrten von der deutschen und russischen Ostseekuste durch Polen und Osterreich Marchfeld in Niederosterreich zur Adria nach Aquileia ein westlicher Zweig von Hamburg nach Marseille Die winterfeste Verbindung zwischen Carnuntum an der Donau ca 40 km ostlich von Wien und Aquileia in Italien wird romische Bernsteinstrasse genannt ihr erster Abschnitt zwischen Aquileia und Ljubljana Colonia Emona war die Via Gemina Siehe auch BearbeitenListe der Romerstrassen Liste romischer Brucken Romerstrassen in der BresseLiteratur BearbeitenAllgemeinRaymond Chevallier Les voies romaines Colin Paris 1972 Werner Heinz Reisewege der Antike Unterwegs im Romischen Reich Theiss Stuttgart 2003 ISBN 3 8062 1670 3 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2003 ISBN 3 534 16853 4 Margot Klee Lebensadern des Imperiums Strassen im Romischen Weltreich Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2307 1 Rezension Thomas Pekary Untersuchungen zu den romischen Reichsstrassen Antiquitas Reihe 1 Abhandlungen zur alten Geschichte Band 17 Habelt Bonn 1968 Gerhard Radke Viae publicae Romanae In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Supplementband XIII Stuttgart 1973 Sp 1417 1686 zu speziellen RegionenJosef Hagen Romerstrassen der Rheinprovinz Erlauterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz Band 8 2 neubearb u vermehrte Auflage Bonn 1931 Scan der 1 Auflage Bonn 1923 abgerufen am 2 September 2018 Die drei zugehorigen Karten Karte 1 Karte 2 und Karte 3 Harm Eckart Beier Untersuchung der Gestaltung des romischen Strassennetzes im Gebiet von Eifel Hunsruck und Pfalz aus der Sicht des Strassenbauingenieurs Braunschweig 1971 Diss Univ Braunschweig Fak f Bauwesen Hans Bauer Die romischen Fernstrassen zwischen Iller und Salzach nach dem Itinerarium Antonini und der Tabula Peutingeriana Neue Forschungsergebnisse zu den Routenfuhrungen Herbert Utz Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 8316 0740 2 Arnold Esch Romische Strassen in ihrer Landschaft das Nachleben antiker Strassen um Rom Mit Hinweisen zur Begehung im Gelande Philipp von Zabern Mainz 1997 ISBN 3 8053 2023 X Michael Rathmann Untersuchungen zu den Reichsstrassen in den westlichen Provinzen des Imperium Romanum Beihefte der Bonner Jahrbucher Heft 55 Philipp von Zabern Mainz 2003 ISBN 3 8053 3043 X Josef Stern Romerrader in Ratien und Noricum Unterwegs auf romischen Pfaden Romisches Osterreich Jahresschrift der Osterreichischen Gesellschaft fur Archaologie Band 25 Osterreichischen Gesellschaft fur Archaologie Wien 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Romerstrasse Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Romerstrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Romerstrassen in Deutschland mit diversen Karten Antikefan Romische Strassen Brucken und Tunnel Romischer Fahrtransit uber die Julier Mittelland Jurapasse auf genormten Geleisen mit der Spurweite 106 107 cm Romerstrasse Neckar Alb Aare Via Rhenana Projekt Romerstrasse am Oberrhein Archiviert vom Original am 11 April 2015 abgerufen am 28 November 2015 Thomas Codrington Roman Roads in Britain veroffentlicht durch die Society for Promoting Christian Knowledge London 1903 Roman Roads in the Mediterranean Memento vom 23 Mai 2008 im Internet Archive auf Englisch Griechisch Franzosisch Italienisch Portugiesisch und Spanisch Pilgerwege in Spanien z T auf Romerstrassen mit Karte offnet in einem separaten Fenster Traianus Abschnitte Viae und Vias Romanas Memento vom 21 September 2010 im Internet Archive englisch franzosisch und spanisch ratische Bilder von sichtbaren Resten von Romerstrassen zwischen Kempten Augsburg Salzburg und Tirol Viae Artikel von William Ramsay engl Romerstrasse Via Claudia Romischer Strassenbau im Allgemeinen sowie eine fotografische Dokumentation der Via Claudia zwischen Augsburg und Epfach Via Numidica Romerstrasse in Nordafrika Viae Roma Konsularstrassen Roms Hans Bauer Militarische Logik und Verlauf der Romerstrassen im bayerischen RaumEinzelnachweise Bearbeiten Reinhold Reck Kommunikation und Gemeindeaufbau Eine Studie zu Entstehung Leben und Wachstum paulinischer Gemeinden in den Kommunikationsstrukturen der Antike Stuttgarter biblische Beitrage Band 22 Katholisches Bibelwerk Stuttgart 1991 S 82 uber 90 000 km Werner Heinz Reisewege der Antike Unterwegs im Romischen Reich Stuttgart Theiss 2003 S 115 80 000 bis 100 000 km Werner Heinz Reisewege der Antike Unterwegs im Romischen Reich Theiss Stuttgart 2003 ISBN 3 8062 1670 3 S 43 45 Normdaten Sachbegriff GND 1066330476 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romerstrasse amp oldid 236215273