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Dieser Artikel beschreibt die Technik im Allgemeinen zum Schulfach Technik siehe Technik Schulfach und Technikdidaktik Das Wort Technik stammt von griechisch texnikos technikos und leitet sich ab von texnh techne zu Deutsch etwa Kunst Handwerk Kunstfertigkeit Technik kann bedeuten die Artes mechanicae oder die praktische Kunste sie wurden wahrend des Altertums des Mittelalters und der Renaissance unter dem Begriff der Technik zusammengefasst die Gesamtheit der menschengemachten Gegenstande Bauwerke Anlagen Maschinen Gerate Apparate usw ein besonderes Konnen in beliebigen Bereichen menschlicher Tatigkeit Fertigkeit Geschicklichkeit Gewandtheit usw z B korperlich Technik des Weitsprungs geistig Technik des Kopfrechnens sozial Technik der Unternehmensfuhrung eine Form des Handelns und Wissens in beliebigen Bereichen menschlicher Tatigkeit Planmassigkeit Zweckrationalitat Wiederholbarkeit usw das Prinzip der menschlichen Weltbemachtigung Es gibt Versuche diese verschiedenen Bedeutungen auf einen gemeinsamen Grundbegriff zuruckzufuhren Doch scheinen die Technikbegriffe zu unterschiedlich als dass man sie ohne Weiteres vereinheitlichen konnte Im Folgenden werden weitlaufige Wortverwendungen vor allem nach 2 3 und 4 beiseitegelassen Technik wird als wohlbestimmter Ausdruck der Technikforschung und lehre betrachtet der die technische Bedeutung 1 als notwendiges wenn auch nicht hinreichendes Bestimmungsmerkmal enthalt Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Technische Sachsysteme 3 Einteilung 4 Technikverwendung 5 Technikentstehung 6 Technische Daten 7 Attribut 8 Bewertung und Deutung 9 Siehe auch 10 Literatur 10 1 Sachwissen 10 2 Orientierungswissen 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenIm Sinne der VDI Richtlinie 3780 umfasst Technik 1 die Menge der nutzenorientierten kunstlichen gegenstandlichen Artefakte oder Sachsysteme die Menge menschlicher Handlungen und Einrichtungen in denen Sachsysteme entstehen die Menge menschlicher Handlungen in denen Sachsysteme verwendet werden Diese Begriffsbestimmung enthalt keine Spekulationen uber das Wesen der Technik sondern beschreibt lediglich welche Erscheinungen unter dem Namen Technik zusammenzufassen sind Technik bezeichnet also zunachst die von Menschen gemachten Gegenstande aber auch die Entstehung und Verwendung der technischen Sachen und das dafur erforderliche Konnen und Wissen Technik ist in diesem Verstandnis kein isolierter selbstandiger Bereich sondern als geplante Vorgehensweise und sachmittelgerechte Ausstattung zur Aufgabenerledigung auf das Engste mit menschlicher Arbeit Wirtschaft Gesellschaft Politik und Kultur verflochten Fliessende Ubergange gibt es erstens zu Gegenstanden der bildenden Kunst Architektur Kunsthandwerk Industriedesign und zweitens zu naturlichen Erscheinungen und Lebewesen soweit diese durch menschlichen Eingriff mehr oder weniger stark verandert werden Kulturlandschaften Garten Zuchtpflanzen und Zuchttiere heute zunehmend auch gentechnische Hervorbringungen die teils schon den Charakter von Artefakten annehmen Die gelegentlich als neuartige abstrakte oder transklassische Technik aufgefasste Programmierung elektronischer Datenverarbeitungsgerate lasst sich der Teilmenge 3 der modernen Technikdefinition zuordnen da sie eine besondere Fertigkeit fur die Verwendung der Computer darstellt Oft wird heute gleichbedeutend mit Technik der Ausdruck Technologie verwendet z B Raumfahrttechnologie Aus fachgeschichtlichen und sprachlogischen Grunden meinen manche Technikforscher dieser Ausdruck sollte der Wissenschaft von der Technik vorbehalten bleiben Allgemeine Technologie 2 Technische Sachsysteme BearbeitenIn den Technikwissenschaften dieser Ausdruck lost allmahlich den Namen Ingenieurwissenschaften ab ist neuerdings mit der Modellvorstellung des technischen Sach Systems ein allgemeiner Begriff fur beliebige technische Hervorbringungen entstanden der an die Stelle der uneinheitlich gebrauchten und schlecht abgrenzbaren Ausdrucke Maschine Gerat Apparat u a tritt Ein technisches System ist durch die Funktion gekennzeichnet Stoff Masse Energie und oder Information zu wandeln zu transportieren und oder zu speichern Es ist stofflich konkret und besteht aus Werkstoffen mit definierten Eigenschaften die aus Systemen der physikalischen chemischen biologischen Verfahrenstechnik hervorgehen Es ist ein raumliches Gebilde mit geometrisch definierter Gestalt und setzt sich aus Bauteilen mit geometrisch definierter Gestalt zusammen Die Gestaltgebung erfolgt in Systemen der Fertigungstechnik 3 Gegenstandlich verwirklicht wird alle Sachtechnik also in den technischen Systemen der Stoffwandlung Immer haufiger grunden neue Technologien auf kreativen Kombinationen von bereits bekannten combinatorial evolution 4 wobei die je verfolgten Zwecke in unterschiedlichen Sets von Komponenten ausgedruckt werden konnen 5 Die Funktionen der technischen Systeme und die Teilfunktionen ihrer Subsysteme werden durch naturale Wirkungszusammenhange realisiert die bekannten oder noch nicht bekannten Naturgesetzen unterliegen W Brian Arthur definiert als Quintessenz von Technik die Fahigkeit des capturing phenomena d h die Kapselung von zuverlassig beherrschten kausalen Wirkungsmechanismen 6 Noch pointierter druckt es Luhmann aus Technik sei funktionierende Simplifikation im Medium der Kausalitat 7 Dieser Umstand hat zu der Vorstellung verleitet Technik ware gleichbedeutend mit angewandter Naturwissenschaft Damit aber wird die Bedeutung naturwissenschaftlichen Wissens fur die Technik vor allem hinsichtlich fruherer Entwicklungsstadien stark uberschatzt Auch bei zunehmender Verwissenschaftlichung der modernen Technik unterscheiden sich die Wissensformen der Technikwissenschaften und der technischen Praxis von den Naturwissenschaften derart dass nicht ohne Weiteres von einer einfachen Anwendung die Rede sein kann 8 Umgekehrt ist naturwissenschaftliche Forschung haufig auch angewandte Technik insoweit sie ihre Gegenstande nur mit erheblichem apparativem Aufwand darstellen und untersuchen kann Naturwissenschaft und Technik sind verschiedenartige relativ selbstandige Bereiche die einander nur teilweise uberschneiden Technische Systeme gehen bei aller Kunstlichkeit moderner Werkstoffe letztlich auf Naturstoffe zuruck sie setzen bei ihrer Verwendung Stoff und Energie um und am Ende ihrer Lebensdauer werden sie selbst zu Abfall So bringen sie grundsatzlich Eingriffe in das naturliche Okosystem mit sich die allerdings in der Vergangenheit haufig zu wenig beachtet wurden Erst mit dem gewaltigen Anstieg der Umweltbelastungen verbreitet sich in den Ingenieurwissenschaften und in der technischen Praxis die Einsicht dass auch die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der Okologie bei technischen Systemen zu berucksichtigen sind damit der Verbrauch an naturlichen Ressourcen und die schadlichen Emissionen und Deponate zugunsten des Umweltschutzes begrenzt werden Einteilung BearbeitenHerkommlicherweise wird die Technik nach ingenieurwissenschaftlichen Fachgebieten oder nach Industriebranchen eingeteilt Bergbau und Huttentechnik Bautechnik Maschinenbau Fahrzeugtechnik Feinwerktechnik Chemietechnik Elektrotechnik usw Die jeweilige Eigenart der eingesetzten und hervorgebrachten Technik lasst sich damit aber nur sehr unzureichend kennzeichnen z B werden im Maschinenbau energietechnische produktionstechnische sowie forder und verkehrstechnische Systeme hergestellt Die Beschreibungsmerkmale des technischen Systems erlauben nun eine stimmige Klassifikation nach der Art der Funktion Wandlung Transport Speicherung etc und nach der Kategorie der Objekte Stoff bzw Material Energie Information etc Verbindet man diese beiden Einteilungen ergeben sich neun Technikfelder Stoffwandlungstechnik beispielsweise Verfahrenstechnik Fertigungstechnik zusammenfassend auch Produktionstechnik Stofftransporttechnik beispielsweise Fordertechnik Verkehrstechnik Stoffspeichertechnik beispielsweise Lagertechnik z T Bautechnik Energiewandlungstechnik Energieubertragungstechnik Energiespeichertechnik Informationsverarbeitungstechnik einschliesslich Mess Steuerungs und Regelungstechnik Informationsubertragungstechnik beispielsweise Nachrichtentechnik Informationsspeichertechnik einschliesslich Drucktechnik Tontechnik Fototechnik Filmtechnik Das Schema dieser Einteilung ist weithin anerkannt 9 Die Terminologie in den Technikwissenschaften ist aber nach wie vor sehr uneinheitlich und so variieren die Bezeichnungen Manchmal verwendet man die herkommlichen Ausdrucke die teilweise zur Erlauterung in Klammern angegeben wurden Oft werden die Teilbereiche 4 bis 6 ungegliedert als Energietechnik die Teilbereiche 7 bis 9 zusammenfassend als Informationstechnik bezeichnet Die neun Technikfelder sind ihrerseits noch weiter zu untergliedern So kann man die Energiewandlungstechnik nach der Art der Energie Inputs und Outputs einteilen Oder man klassifiziert die Informationsspeichertechnik nach dem physikalischen Prinzip des Speichermediums Buch Schallplatte Film Magnetband Magnettonplatte Speicherchip u a Technikverwendung BearbeitenDass Technik nicht in angewandter Naturwissenschaft aufgeht wird vollends klar wenn man ihre Verwendungszusammenhange in den Blick nimmt Technische Systeme verwirklichen ihre Funktionen grundsatzlich nur im Rahmen gesellschaftlich gepragter Arbeits und Handlungssysteme technische Systeme sind immer Teile soziotechnischer Systeme und sie verkorpern menschliche Zwecksetzungen Handlungsmuster und Arbeitsprozesse Entweder ersetzen sie menschliche Handlungs und Arbeitsfunktionen Substitution z B der Buchdruck der die manuelle Vervielfaltigung von Schriften erubrigt oder sie fugen den menschlichen Handlungssystemen neue nur technisch darstellbare Teilfunktionen hinzu die Menschen mit ihrer organischen Ausstattung gar nicht leisten konnten Komplementation z B das Flugzeug das dem flugellosen Menschen das Fliegen ermoglicht Neben die gesellschaftliche Arbeitsteilung soziookonomische Produktionsteilung Berufsdifferenzierung betriebliche Arbeitszerlegung tritt im Zuge der Technisierung die soziotechnische Arbeitsteilung die Aufteilung von Handlungs und Arbeitsfunktionen zwischen Menschen und technischen Systemen Im Verlauf der Technikgeschichte wurden immer mehr Handlungs und Arbeitsfunktionen mit technischen Systemen realisiert Ein deutliches Muster zeigt sich besonders bei der Substitution Erst ersetzen Werkzeuge die reine Handarbeit dann ersetzen Antriebssysteme die Muskelkraft spater ersetzen Steuerungssysteme die menschliche Koordination von Sinneswahrnehmung und Arbeitsbewegung und inzwischen ersetzen Computer auch einfache geistige Leistungen In manchen Produktions und Verwaltungsablaufen hat die soziotechnische Arbeitsteilung das Stadium der Automatisierung erreicht wobei Menschen weder standig noch in einem erzwungenen Rhythmus fur die Arbeitsablaufe tatig werden mussen Ob freilich die menschenleere Fabrik moglich und sinnvoll sein wird ist keineswegs unumstritten und auch in der Informationsverarbeitungstechnik ist die Frage offen bis zu welchem Grade die kunstliche Intelligenz der Computer die Menschen wirklich ersetzen kann Wie jede Arbeitsteilung ist auch die soziotechnische Arbeitsteilung auf erganzende Arbeitsverbindung angewiesen Menschliche und technische Komponenten im soziotechnischen System werden aufeinander abgestimmt und beeinflussen einander wechselseitig Die Verwendung von technischen Systemen ist an bestimmte Bedingungen geknupft z B Bedienbarkeit und Bedienungskompetenz Beherrschbarkeit und Zuverlassigkeit Ver und Entsorgungssysteme usw und hat bestimmte Folgen z B Veranderung der Bedurfnisse und der psycho physischen Funktionen des Menschen Pragung von Handlungsmustern und Sozialbeziehungen usw Ursprunglich haben Arbeitswissenschaft und Industriesoziologie solche Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Technik lediglich fur die Industriearbeit untersucht In den letzten Jahrzehnten ist aber die Technisierung verstarkt auch in die alltagliche Lebensfuhrung und in die privaten Haushalte eingedrungen Pkw Haustechnik Telefon Rundfunk und Fernsehen Foto Video und Computertechnik sodass die psychosozialen Folgen der Technikverwendung betrachtliche Dimensionen annehmen die bislang nur unzulanglich erforscht wurden Bekannt sind einige allgemeine Entwicklungstendenzen der Gesellschaft die mit dem Technikeinsatz zusammenhangen Dazu gehoren die anfangliche Zentralisierung und Bevolkerungskonzentration in den Stadt und Industrierevieren aber auch die inzwischen durch Verkehrs und Kommunikationstechnik moglich gewordene neuerliche Dezentralisierung In der Beschaftigungsstruktur hatte sich der Schwerpunkt zunachst von der Landwirtschaft auf den industriellen Sektor verlagert und verschiebt sich heute zunehmend auf den Dienstleistungssektor Traditionelle Berufe haben an Bedeutung verloren und zahlreiche neue Berufe sind entstanden Darauf reagiert zunachst die Berufsausbildung allmahlich aber auch das allgemeine Bildungssystem Der nicht zuletzt aufgrund der Technisierung gewachsene Anteil an freier Zeit wird haufig der Technikverwendung vor allem technischen Hobbyaktivitaten dem Auto und dem Fernsehkonsum gewidmet Technikentstehung BearbeitenBei der Entstehung neuer technischer Systeme unterscheidet man verschiedene Phasen die Erfindung die unter Umstanden von Erkenntnissen der angewandten Forschung angeregt wird die Innovation als technisch wirtschaftlich erfolgreiche Einfuhrung einer Erfindung und die Diffusion als die massenhafte Verbreitung der Innovation Von der naturwissenschaftlichen Erkenntnis unterscheidet sich die Erfindung vor allem dadurch dass sie zugleich mit der technischen Losungsidee eine Nutzungsmoglichkeit also eine technisierbare Handlungs oder Arbeitsfunktion angibt der die Losung dienen soll Da die Erfindung immer einen moglichen Zweck vorwegnimmt ist Technik grundsatzlich nicht zweckneutral Auf welche Weise in der Erfindung die Vorstellung von neuartiger Wirklichkeit hervorgebracht wird kann man bislang nur unzulanglich beschreiben Erfahrung und Wissen gehoren in aller Regel dazu doch die eigentliche Kreativitat die Fahigkeit etwas Neues zu konzipieren das zuvor vollig unbekannt war bleibt auch dann schwer nachvollziehbar wenn man sie teils mit intuitiv unbewussten Assoziationsvorgangen und teils mit systematisch rationaler Kombinationsarbeit erklart Ist eine Erfindung tatsachlich neuartig brauchbar und dem bekannten Stand der Technik deutlich uberlegen kann darauf ein Patent erteilt werden das dem Erfinder die Verwertungsrechte sichert Ob allerdings eine Erfindung zur Innovation wird daruber entscheiden wenn nicht militarische oder andere staatliche Interessen im Spiel sind vor allem wirtschaftliche Gesichtspunkte Die anfangliche Losungsidee muss durch Konstruktionsarbeit in allen Einzelheiten festgelegt werden in einem Prototyp erprobt und gegebenenfalls verbessert werden Schliesslich sind die Fertigungsanlagen bereitzustellen oder uberhaupt erst zu schaffen und der Markt muss fur das neue Produkt erschlossen werden Diese technischen und unternehmerischen Aktivitaten erfordern betrachtliche finanzielle Vorleistungen die nur dann aufgebracht werden wenn die Innovation eine entsprechende Nachfrage auf dem Markt und damit hinreichenden Gewinn verspricht So wird technische Entwicklung abgesehen von politischen Impulsen und rechtlichen Regelungen vor allem wirtschaftlich gesteuert Die einzelnen Innovationen verknupfen sich in ihrer Gesamtheit zu einem Prozess den man bis vor Kurzem als technischen Fortschritt bezeichnete Da inzwischen zweifelhaft geworden ist ob alle technischen Neuerungen immer auch einen wirklichen Fortschritt fur die Menschen bedeuten spricht man heute eher von technischer Entwicklung technischem Wandel oder von Technikgenese Dieser Prozess wird von interdisziplinarer Technikforschung zunehmend untersucht ist aber bisher nur unzureichend erklart worden Bis zum letzten Drittel des 20 Jahrhunderts uberwog eine Vorstellung die heute als technologischer Determinismus kritisiert wird die Annahme namlich der technische Wandel folge einer selbstandigen Eigengesetzlichkeit Inzwischen wird die technische Entwicklung als gesellschaftlicher Prozess verstanden in dem naturale und technische Gegebenheiten wissenschaftliche Erkenntnisse technische Erfindungen menschliche Bedurfnisse konkurrierende wirtschaftliche Interessen politische Interventionen und soziokulturelle Orientierungsmuster auf eine bislang kontrovers diskutierte Weise zusammenwirken 10 11 Im Zusammenhang mit dem technologischen Determinismus steht auch die Zweiteilung in primitive und fortschrittliche Technologie Dies suggeriert eine Ubertragung auf die angebliche Kulturhohe einer Gesellschaft Dabei wird jedoch ubersehen dass jegliche Technik primar den Zweck erfullt das Uberleben zu sichern Insofern kann auch der Einsatz einer sogenannten primitiven Technologie bei Kulturen die sehr naturangepasst leben diesen Zweck ausreichend erfullen Der Unterschied liegt in erster Linie beim Grad des benotigten Energieeinsatzes 12 Technische Daten BearbeitenTechnische Daten sind Daten welche die wesentlichen technischen Merkmale von Gegenstanden beschreiben Als Gegenstande kommen insbesondere alle technisch orientierten Anlagen Arbeitsgerate Arbeitsmittel Betriebsmittel Bauteile Computer Haushaltsgerate Maschinen Produktionsmittel Transportmittel Verkehrsmittel Waren oder Werkstoffe in Betracht Technische Daten sind technische Angaben zu einem Gerat wie beispielsweise Abmessungen Gewicht Leistung oder Verbrauch Energieverbrauch wie Stromverbrauch oder Wasserverbrauch 13 oder auch Inhaltsstoffe in Arzneimitteln Genussmitteln Getranken Kosmetika sowie Lebens und Nahrungsmitteln Technische Daten ergeben sich unter anderem aus Bauanleitungen Baubeschreibungen Gebrauchsanleitungen Manuals Packungsbeilagen Schaltplanen oder Tabellen Attribut BearbeitenDas Attribut technisch bezeichnet eine Qualitat von Substanzen Gase Losungsmittel die sich zur industriellen Anwendung eignen Fur medizinische oder lebensmitteltechnische Anwendungen sind die Substanzen nicht geeignet weil sie die Qualitatsnormen nicht einhalten Siehe auch Stoffreinheit ReinheitsklassenBewertung und Deutung BearbeitenAusgelost durch die Erfahrung zunehmender Umweltschaden steigender Risiken und wachsender Belastungen der psychosozialen Lebensqualitat aufgrund forcierter Innovationsdynamik ist im letzten Drittel des 20 Jahrhunderts eine normative Wende im Technikverstandnis eingetreten Neue Technik wird nicht pauschal als Fluch verdammt aber auch nicht mehr vorbehaltlos als reiner Segen gefeiert An technische Neuerungen wird der Anspruch gestellt dass sie uber Funktionsfahigkeit und Wirtschaftlichkeit hinaus ubergreifenden Werten und der Lebensqualitat Rechnung tragen Anstelle besonders risikotrachtiger Innovationen werden zunehmend alternative Losungswege gefordert die technisch fast immer moglich waren Mit Programmen einer Ethik der Technik und einer gesellschaftlichen Technikbewertung versucht man auf die technische Entwicklung derart einzuwirken dass technische Neuerungen von vornherein in Bezug auf Umwelt und Gesellschaftsqualitat optimal gestaltet werden siehe beispielsweise 14 15 Die Einsicht in die Gestaltungsoffenheit der technischen Entwicklung die eher durch soziookonomische als durch technische Faktoren begrenzt wird relativiert auch manche Deutungen der Technikphilosophie 16 Wenn man Technik als Fortsetzung des gottlichen Schopfungsplanes Friedrich Dessauer als ubermachtiges Seinsgeschick Martin Heidegger oder als Fortsetzung der naturlichen Evolution Hans Sachsse begreift verkennt man dass die konkrete Phantasie der Menschen die in der Natur angelegten Potentiale gemass den herrschenden Zweckvorstellungen sehr verschiedenartig ausschopfen kann Ernst Bloch Ganz gleich ob man die Technik als biologisch notwendige Uberlebensstrategie des menschlichen Mangelwesens Arnold Gehlen oder als den objektiv uberflussigen Luxus des menschlichen Kulturwesens Jose Ortega y Gasset versteht wird man doch jeweils im Einzelfall prufen mussen welche konkreten Arten von Technik unverzichtbar sind und welche man entbehren konnte In ihrer Grundtendenz menschliche Lebenserhaltung und Lebensentfaltung zu erleichtern folgt die Technik dem Prinzip der Zweckrationalitat Friedrich von Gottl Ottlilienfeld die sich freilich manchmal als okonomische Rationalitat verselbstandigt und die Komplexitat der Folgen vernachlassigt Dass Technik auch als Ausfluss eines elementaren menschlichen Gestaltungswillens gedeutet werden kann als Vergegenstandlichung des Subjekts in den Produkten der eigenen Arbeit Karl Marx als Vehikel innerweltlich heilsgeschichtlicher Selbsterlosung Donald Brinkmann 17 oder als Medium des Willens zur Macht Friedrich Nietzsche Oswald Spengler verweist auf irrationale Tiefenstrukturen die von technologischer Aufklarung berucksichtigt und bewaltigt werden mussen Siehe auch Bearbeiten Portal Technik Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Technik Technologie Technischer Defekt Technikzeitschrift TechnisierungLiteratur BearbeitenSachwissen Bearbeiten Otto Lueger Hrsg Lexikon der gesamten Technik 2 Aufl 1904 1920 DVD ROM Ausgabe Neusatz und Faksimile Digitale Bibliothek Band 116 Directmedia Publishing Berlin 2005 ISBN 3 89853 516 9 in weiten Teilen nur noch technikgeschichtlich von Interesse VDI Richtlinie 3780 Technikbewertung Begriffe und Grundlagen 2000 Duden Basiswissen Technik Mannheim 2001 Brockhaus Naturwissenschaft und Technik 3 Bde Mannheim Heidelberg 2003 Hutte das Ingenieurwissen Berlin usw 2008 Wie funktioniert das Technik Mannheim 2010 Orientierungswissen Bearbeiten Karl Marx Das Kapital Bd 1 Der Produktionsprozess des Kapitals 8 Auflage Dietz Berlin 1959 Erstausgabe 1867 besonders Kap 13 Martin Heidegger Die Frage nach der Technik 1953 in Ders Vortrage und Aufsatze Stuttgart 1997 S 9 40 Klaus Tuchel Herausforderung der Technik gesellschaftliche Voraussetzungen und Wirkungen der technischen Entwicklung Schunemann Bremen 1967 Hans Lenk Simon Moser Hrsg Techne Technik Technologie philosophische Perspektiven Verl Dokumentation Pullach bei Munchen 1973 ISBN 3 7940 2622 5 Siegfried Wollgast Gerhard Banse Philosophie und Technik zur Geschichte und Kritik zu den Voraussetzungen und Funktionen burgerlicher Technikphilosophie VEB Dt Verl d Wissenschaften Berlin 1979 Armin Hermann Wilhelm Dettmering Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Kultur 10 Bande und Registerband VDI Dusseldorf 1990ff Karl Eugen Kurrer Technik in Europaische Enzyklopadie zu Philosophie und Wissenschaften Band 4 hrsg v Hans Jorg Sandkuhler Felix Meiner Verlag Hamburg 1990 S 534 550 Friedrich Rapp Die Dynamik der modernen Welt eine Einfuhrung in die Technikphilosophie 1 Auflage Junius Hamburg 1994 ISBN 3 88506 244 5 Gunter Spur Technologie und Management zum Selbstverstandnis der Technikwissenschaften Hanser Munchen 1998 ISBN 3 446 21033 4 Gunter Ropohl Technologische Aufklarung Beitrage zur Technikphilosophie 2 Auflage Suhrkamp Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 518 28571 8 Christoph Hubig Alois Huning Gunter Ropohl Hrsg Nachdenken uber Technik die Klassiker der Technikphilosophie Ed Sigma Berlin 2000 ISBN 3 89404 952 9 Johannes Rohbeck Technik Kultur Geschichte eine Rehabilitierung der Geschichtsphilosophie 1 Auflage Suhrkamp Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 518 29062 2 Gerhard Banse Armin Grunwald Wolfgang Konig Gunter Ropohl Hrsg Erkennen und Gestalten eine Theorie der Technikwissenschaften Ed Sigma Berlin 2006 ISBN 3 89404 538 8 Johannes Weyer Techniksoziologie Genese Gestaltung und Steuerung sozio technischer Systeme Juventa Verlag Weinheim Munchen 2008 ISBN 978 3 7799 1485 3 Gunter Ropohl Allgemeine Technologie eine Systemtheorie der Technik 3 Auflage Karlsruhe 2009 ISBN 978 3 86644 374 7 uni karlsruhe de PDF abgerufen am 11 Januar 2011 Wolfgang Konig Technikgeschichte Steiner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 515 09423 8 Gerhard Banse Armin Grunwald Hrsg Technik und Kultur Karlsruhe 2010 ISBN 978 3 86644 467 6 uni karlsruhe de PDF abgerufen am 11 Januar 2011 Martina Hessler Kulturgeschichte der Technik Reihe Historische Einfuhrungen 13 Campus Frankfurt am Main 2012 ISBN 978 3 593 39740 5 Alfred Nordmann Technikphilosophie zur Einfuhrung Junius Hamburg 2015 ISBN 978 3 88506 724 5 Peter Fischer Technikphilosophie Von der Antike bis zur Gegenwart Reclam Leipzig 1996 ISBN 3 379 01566 0 Weblinks Bearbeiten Commons Technologie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikibooks Wikibucher zum Thema Technik Lern und Lehrmaterialien Wikiquote Technik Zitate Wikisource Technik Quellen und Volltexte Wiktionary Technik Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Hartmut Patzold Technik In Wulff D Rehfus Hrsg Handworterbuch Philosophie Uni Taschenbucher Nr 8208 1 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht UTB Gottingen Stuttgart 2003 ISBN 3 8252 8208 2 philosophie woerterbuch de Memento vom 25 April 2013 im Internet Archive Ehemals Online Dokument Nr 882 Technik In Online Lexikon Naturphilosophische GrundbegriffeEinzelnachweise Bearbeiten VDI Richtlinien VDI 3780 Technikbewertung Begriffe und Grundlagen September 2000 S 2 z B Gunter Ropohl Allgemeine Technologie Karlsruhe 2009 S 31f Brockhaus 2003 Bd 3 S 1954 ebenso in anderen Nachschlagewerken von Brockhaus und Meyer W Brian Arthur The Nature of Technology New York etc Free Peess 2009 S 18 Z B Ersetzung von Mechanik durch chemische Prozesse Fluidsysteme oder Elektronik sog Redomaining W Arthur Brian S 73 W Brian Arthur The Nature of Technology New York etc Free Press 2009 S 56 Niklas Luhmann Soziologie des Risikos Berlin 1991 S 97 Gerhard Banse Armin Grunwald Wolfgang Konig Gunter Ropohl Hrsg Erkennen und Gestalten eine Theorie der Technikwissenschaften Ed Sigma Berlin 2006 ISBN 3 89404 538 8 Zuerst Johannes Muller Grundlagen der Systematischen Heuristik Dietz Verlag Berlin 1970 S 59 Weitere Belege und Erlauterungen zur Einteilung bei Ropohl 2009 S 129ff Zur allgemeinen Verbreitung z B Duden 2001 und Spur 1998 Johannes Weyer Techniksoziologie Genese Gestaltung und Steuerung sozio technischer Systeme Juventa Verl Weinheim Munchen 2008 ISBN 978 3 7799 1485 3 Konig 2009 Dieter Haller Text Bernd Rodekohr Illustrationen Dtv Atlas Ethnologie 2 Auflage dtv Munchen 2010 S 135 PONS GmbH Hrsg PONS Kompaktworterbuch Deutsch als Fremdsprache 2019 S 240 Armin Grunwald Technikfolgenabschatzung eine Einfuhrung Ed Sigma Berlin 2010 ISBN 978 3 89404 950 8 Gunter Ropohl Ethik und Technikbewertung Suhrkamp Frankfurt M 1996 ISBN 3 518 28841 5 vgl Christoph Hubig Alois Huning Gunter Ropohl Hrsg Nachdenken uber Technik die Klassiker der Technikphilosophie Ed Sigma Berlin 2000 ISBN 3 89404 952 9 Donald Brinkmann Mensch und Technik Franke Bern 1946 z B 105 ff et passim Normdaten Sachbegriff GND 4059205 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Technik amp oldid 234459002