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Dieser Artikel behandelt die allgemeine Ethik als philosophische Disziplin Zum Schulfach siehe Ethikunterricht in Deutschland bzw Ethikunterricht in Osterreich Zu Spinozas Werk siehe Ethica ordine geometrico demonstrata Die Ethik ist jener Teilbereich der Philosophie der sich mit den Voraussetzungen und der Bewertung menschlichen Handelns befasst Ihr Gegenstand ist damit die Moral insbesondere hinsichtlich ihrer Begrundbarkeit und Reflexion Cicero ubersetzte als erster ethike techne die ethische Kunst in den seinerzeit neuen Begriff philosophia moralis Philosophie der Sitten 1 In seiner Tradition wird die Ethik auch heute noch als Moralphilosophie bezeichnet 2 Die Ethik und ihre benachbarten Disziplinen z B Rechts Staats und Sozialphilosophie werden auch als praktische Philosophie zusammengefasst da sie sich mit dem menschlichen Handeln befasst Im Gegensatz dazu steht die theoretische Philosophie zu der als klassische Disziplinen die Logik die Erkenntnistheorie und die Metaphysik gezahlt werden Ihr entsprechen in der Religionswissenschaft die religionsgeschichtliche Erforschung der Sittlichkeit Moral sowie vor allem die kath Moraltheologie und die ev theologische Ethik 3 die wiederum Teilgebiete der christlichen systematischen Theologie sind Inhaltsverzeichnis 1 Wortherkunft 2 Ursprung 3 Ziele und Fragestellungen 3 1 Abgrenzung 3 1 1 Rechtswissenschaft 3 1 2 Empirie 3 1 3 Theorie der rationalen Entscheidung 4 Disziplinen 4 1 Metaethik 4 2 Normative Ethik 4 3 Angewandte Ethik 4 4 Deskriptive Ethik 5 Begrundungen normativer Satze 5 1 Grunde fur und gegen Moral 5 2 Absolute Begrundung der Moral 5 3 Relative Begrundungen der Moral 5 4 Dezisionismus 6 Ethische Grundbegriffe 6 1 Moralische Handlungen 6 1 1 Absicht und Freiwilligkeit 6 1 2 Wissen und Willen 6 1 3 Handlungsprinzipien 6 1 4 Handlungsfolgen 6 1 5 Tun und Unterlassen 6 2 Das Ziel menschlichen Handelns 6 2 1 Gluck als letztes Ziel 6 2 2 Sinn und Ziel 6 3 Das Gute 6 3 1 Der Begriff gut 6 3 2 Das hochste Gut 6 4 Werte 6 5 Tugend 6 6 Sollen 6 7 Gerechtigkeit 7 Ethische Theorien 7 1 Teleologische oder deontologische Ethik 7 1 1 Teleologische Ethiken 7 1 2 Deontologische Ethiken 7 1 3 Kritik an der Unterscheidung 7 2 Wollen und Sollen in Ansatzen der Ethik 7 3 Inhaltliche Richtigkeit und formale Verbindlichkeit von Normen 8 Erkenntnistheoretische und metaphysische Probleme der Ethik 8 1 Sein und Sollen 8 2 Das Problem des Bosen 8 2 1 Reduktionistische Erklarungsversuche 8 2 2 Nicht reduktionistische Erklarungsversuche 9 Durchsetzungsproblem 9 1 Beispiel 9 2 Losungsansatze 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseWortherkunft BearbeitenDas deutsche Wort Ethik stammt von griechisch ἠ8ikh ἐpisthmh ethike episteme das sittliche Verstandnis von ἦ8os ethos Charakter Sinnesart dagegen ἔ8os Gewohnheit Sitte Brauch 4 Ursprung Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Ethik Aristoteles begrundete die Ethik als eigenstandige philosophische Disziplin Bereits die Sophisten im 5 bis 4 Jahrhundert v Chr vertraten die Auffassung es sei fur ein Vernunftwesen wie den Menschen unangemessen wenn dessen Handeln ausschliesslich von Konventionen und Traditionen geleitet wird Im Zuge der sokratischen Wende ruckte Sokrates 5 Jahrhundert v Chr die Ethik ins Zentrum des philosophischen Denkens Ethik als Bezeichnung fur eine philosophische Disziplin geht auf Aristoteles 4 Jahrhundert v Chr zuruck der damit die wissenschaftliche Beschaftigung mit Gewohnheiten Sitten und Gebrauchen ethos meinte Er war der Uberzeugung menschliche Praxis sei grundsatzlich einer vernunftigen und theoretisch fundierten Reflexion zuganglich Ethik war somit fur Aristoteles eine philosophische Disziplin die den gesamten Bereich menschlichen Handelns zum Gegenstand hat und diesen Gegenstand mit philosophischen Mitteln einer normativen Beurteilung unterzieht und zur praktischen Umsetzung der auf diese Weise gewonnenen Erkenntnisse anleitet Ziele und Fragestellungen BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die allgemeine Ethik wird heute als die philosophische Disziplin verstanden die Kriterien fur gutes und schlechtes Handeln und fur die Bewertung seiner Motive und Folgen aufstellt Sie ist von ihrer Zielsetzung her eine praktische Wissenschaft Es geht ihr nicht um ein Wissen um seiner selbst willen theoria sondern um eine verantwortbare Praxis Sie soll dem Menschen Hilfen fur seine sittlichen Entscheidungen liefern Dabei kann die Ethik allerdings nur allgemeine Prinzipien und Normen guten Handelns oder ethischen Urteilens uberhaupt oder Wertvorzugsurteile fur bestimmte Typen von Problemsituationen begrunden Die situationsspezifische Anwendung dieser Prinzipien auf neue Situationen und Lebenslagen ist nicht durch sie leistbar sondern Aufgabe der praktischen Urteilskraft und des geschulten Gewissens Die drei Fragen nach dem hochsten Gut dem richtigen Handeln in bestimmten Situationen und der Freiheit des Willensstehen im Zentrum Als philosophische Disziplin bearbeitet die Ethik moralische Fragen auf der Grundlage lebensweltlicher Einstellungen Wertuberzeugungen und rationaler Argumente Auch in den judischen christlichen und islamischen Theologien werden ethische Fragen behandelt In der Theologischen Ethik werden unterschiedliche Voraussetzungen und Vorgehensweisen zugrunde gelegt Wahrend sogenannte Glaubensethiken religiose Uberzeugungen einschliesslich offenbarungstheologisch vermittelter Traditionen als Argumentationsgrundlage voraussetzen werden v a seit den 1970er Jahren auch Ansatze vertreten wonach die Begrundung ethischer Normen nur voraussetzt was unabhangig von spezifischen religiosen oder weltanschaulichen Verortungen rational einsichtig zu machen ist Beispiele dafur sind die Vorschlage sogenannter Autonomer Moral von Alfons Auer oder Franz Bockle Abgrenzung Bearbeiten Rechtswissenschaft Bearbeiten Auch die Rechtswissenschaft fragt danach wie gehandelt werden soll Im Unterschied zur Ethik welche seit Christian Thomasius und Kant von der Rechtslehre unterschieden wird 5 bezieht sie sich jedoch im Allgemeinen auf eine bestimmte faktisch geltende Rechtsordnung positives Recht deren Normen sie auslegt und anwendet Wo die Rechtswissenschaft als Rechtsphilosophie Rechtspolitik oder Gesetzgebungslehre auch die Begrundung von Rechtsnormen behandelt nahert sie sich der Ethik an Auch das Vernunftrecht zeigt Parallelen zur Ethik Empirie Bearbeiten Mit gesellschaftlichen Normen des Handelns befassen sich auch empirische Wissenschaften wie Soziologie Ethnologie und Psychologie Im Unterschied zur normativen Ethik im philosophischen Sinne geht es dort jedoch um die Beschreibung und Erklarung faktisch bestehender ethischer Uberzeugungen Einstellungen und Sanktionsmuster und nicht um deren Rechtfertigung oder Kritik Beziehungen bestehen also zur deskriptiven Ethik Theorie der rationalen Entscheidung Bearbeiten Auch die Theorie der rationalen Entscheidung beantwortet die Frage Wie soll ich handeln Jedoch unterscheidet sie sich von ethischen Fragestellungen dadurch dass Theorien rationalen Handelns nicht in jedem Falle auch Theorien des moralisch Guten sind Von ethischen Theorien mit einem allgemeinverbindlichen Anspruch unterscheiden sich Theorien rationaler Entscheidung dadurch dass nur die Ziele und Interessen eines bestimmten Individuums oder eines kollektiven Subjekts z B eines wirtschaftlichen Unternehmens oder eines Staates berucksichtigt werden Disziplinen BearbeitenDisziplinen der Ethik nach Art der Behandlung ethischer Aussagen Disziplin Gegenstandsbereich MethodeMetaethik Sprache und Logik moralischer Diskurse Methoden moralischer Argumentationen Leistungskraft ethischer Theorien analytischNormative Ethik Prinzipien und Kriterien der Moral Massstab moralisch richtigen Handelns Prinzipien eines fur alle guten Lebens abstrakt wertendAngewandte Ethik gultige Normen Werte Handlungsempfehlungen des jeweiligen Bereichs konkret wertendDeskriptive Ethik tatsachlich befolgte Handlungspraferenzen empirisch vorfindliche Normen und Wertesysteme beschreibendMetaethik Bearbeiten Hauptartikel Metaethik Metaethik stellt die Grundlage der anderen Disziplinen dar und beschaftigt sich mit ihren allgemeingultigen Kriterien und Methoden Sie analysiert die allgemeinen logischen semantischen und pragmatischen Strukturen moralischen und ethischen Sprechens und sich v a mit der Bedeutung ethischer und verwandter Begriffe der Verwendung ethischer Begriffe in moralischen Satzen und der Frage nach der Begrundbarkeit von Werturteilen beschaftigt Seit Beginn des 20 Jahrhunderts wird sie als eigenstandige Disziplin betrachtet Normative Ethik Bearbeiten Normative Ethik erarbeitet und untersucht allgemeingultige Normen und Werte sowie deren Begrundung Sie ist der Kern der allgemeinen Ethik Als Reflexionstheorie der Moral wertet und urteilt sie uber das Gute und Richtige Angewandte Ethik Bearbeiten Hauptartikel Angewandte Ethik Angewandte Ethik baut auf der normativen Ethik auf Sie aussert sich als Individual und Sozialethik sowie in den Bereichsethiken zu spezifischen Lebensbereichen beispielsweise Medizinethik oder Wirtschaftsethik Ethikkommissionen rate und institute erarbeiten Normen oder Handlungsempfehlungen fur bestimmte Bereiche Deskriptive Ethik Bearbeiten Haufig nicht zum klassischen Kanon der Ethik gerechnet wird die deskriptive Ethik die sich versteht als empirische Untersuchung Beschreibung und ursachlichen Erklarung von Normensystem innerhalb einer Gesellschaft und dabei keine moralischen Urteile fallt Begrundungen normativer Satze BearbeitenGrunde fur und gegen Moral Bearbeiten Die Frage ob man uberhaupt moralisch sein soll wird in Platons Politeia im ersten Kapitel aufgeworfen In der Moderne wurde der Diskurs um die Frage von Bradley 6 und Prichard eingeleitet Metaethische Kognitivisten behaupten erkennen zu konnen wie man moralisch handeln solle Somit stellt sich ihnen die Frage ob man das uberhaupt tun soll nicht mehr da sie auch gleich mit erkennen dass man dies tun soll Metaethische Nonkognitivisten hingegen mussen die Frage ob man moralisch handeln soll klaren Die Diskussion wird in der Philosophie zumeist anhand der Frage Warum soll man moralisch sein gefuhrt Das Sollen innerhalb der Frage ist dabei kein moralisches Sollen sondern verweist auf eine Akzeptanz besserer Grunde z B anhand der Theorie der rationalen Entscheidung Die Antwort auf die Frage hangt also ab vom jeweiligen Verstandnis von Vernunft Die Frage ob man moralisch sein soll oder nicht wird beantwortet mit Ja von allen die Grunde fur Moral anfuhren 7 Nein von den Amoralisten Das muss jeder fur sich selbst entscheiden von Dezisionisten Die Situation des Menschen der sich zwischen diesen Antworten entscheiden muss hat ihre klassische Gestaltung in der so genannten Prodikos Fabel von Herakles am Scheideweg gefunden die auch von vielen christlichen Autoren rezipiert wurde Absolute Begrundung der Moral Bearbeiten Eine bekannte absolute Moralbegrundung ist die der Letztbegrundung von Apel Angenommen jemand lehnt es ab uber Zwecke zu reden dann sei diese Ablehnung bereits ein Reden uber Zwecke Insofern ist dies ein so genannter performativer Selbstwiderspruch Moralbegrundung aus Sicht der Systemtheorie verzichtet darauf zu begrunden warum Individuen moralisch handeln sollen Stattdessen wird dargelegt warum Moral als Regulierungsfunktion des Kommunikationssystems unentbehrlich ist s a AGIL Schema Relative Begrundungen der Moral Bearbeiten Viele Philosophen behaupten dass man zwar nicht beweisen kann dass Amoralismus logisch widerspruchlich ist dass aber im wirklichen Leben Amoralisten viele Nachteile haben so dass moralisches Verhalten grossere Rentabilitat im Sinne der Theorie der rationalen Entscheidung besitzt Ethik wird mit dieser Form von Moralbegrundung zu einer Spezialform von Zweckrationalitat Einer der wichtigsten Vertreter dieser Argumentationslinie ist David Gauthier Viele Philosophen dieser Richtung berufen sich auf den Grundsatz quid pro quo oder auf Tit for Tat Strategien Andere meinen Amoralisten seien auf Einsamkeit festgelegt da man ihnen nicht vertrauen konne und auch sie niemandem vertrauen konnten Daher konnten sie eines der wichtigsten Lebensguter soziale Gemeinschaft und Anerkennung nie erreichen Nach R M Hare konnen Amoralisten keine moralischen Begriffe gebrauchen und daher nicht von ihren Mitmenschen fordern sie fair zu behandeln Die Moglichkeit entsprechender Lugen sah Hare nicht Hare behauptete zudem der Aufwand den Amoralisten treiben mussten um ihre Uberzeugung zu verschleiern ware so gross dass sie sozial immer im Nachteil seien Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst WP ware keine zulassige Quelle Amoralisten kritisieren verschiedene Moralbegrundungen indem sie darauf verweisen dass es in vielen Teilen der Welt relativ stabile Verhaltnisse gibt die ublichen moralischen Vorstellungen widersprechen z B volkerrechtswidrige Kriege um Ressourcen Sklaverei oder erfolgreiche Mafia Organisationen Siehe ethischer Relativismus Dezisionismus Bearbeiten Hauptartikel Dezisionismus Dezision von latein decidere entscheiden fallen abschneiden bedeutet so viel wie Entscheidung Der Begriff des Dezisionismus wird oft in pejorativer Bedeutung gebraucht von Metaethischen Kognitivisten gegenuber Philosophen die nur relative Begrundungen der Moral anerkennen z B Hare oder Popper und Hans Albert Dezisionisten sehen keine Alternative zu Prinzipienentscheidungen die aus logischen oder pragmatischen Grunden ihrerseits nicht mehr weiter begrundet werden konnen So behauptete z B Henry Sidgwick der Mensch musse sich zwischen Utilitarismus und Egoismus entscheiden Dem Dezisionismus wird von seinen Kritikern ahnlich wie dem metaethischen Nonkognitivismus entgegengehalten dass auch Entscheidungen wiederum einer Bewertung unterzogen werden konnten Man entscheide sich nicht fur bestimmte ethische Prinzipien sondern diese wurden umgekehrt die Grundlage von Entscheidungen darstellen Ausserdem argumentieren Vertreter des Naturrechts dafur dass sich die Objektivitat der Ethik also das Sollen auf die Natur bzw das Wesen des Seienden und letztlich auf das Sein selbst z B Gott zuruckfuhren liessen Ethische Grundbegriffe Bearbeiten Ethische Grundbegriffe in ihrem ZusammenhangMoralische Handlungen Bearbeiten Im Mittelpunkt deontologischer Ethiken steht der Begriff der Handlung Sie wird in erster Annaherung definiert als eine von einer Person verursachte Veranderung des Zustands der Welt 8 Die Veranderung kann eine aussere in Raum und Zeit beobachtbare oder eine innere mentale Veranderung sein Auch die Art und Weise wie man von aussen einwirkenden Ereignissen begegnet kann im weiteren Sinne als Handlung bezeichnet werden Absicht und Freiwilligkeit Bearbeiten Handlungen unterscheiden sich von Ereignissen dadurch dass wir als ihre Ursache nicht auf ein weiteres Ereignis verweisen sondern auf die Absicht des Handelnden Die Absicht lateinisch intentio nicht zu verwechseln mit dem juristischen Absichtsbegriff dem dolus directus 1 Grades ist ein von der Handlung selbst zu unterscheidender Akt Geplanten Handlungen liegt eine zeitlich vorausgehende Absicht zugrunde Wir fuhren die Handlung so aus wie wir sie uns vorher schon vorgenommen hatten Der Begriff der Absicht ist von dem der Freiwilligkeit zu unterscheiden Die Freiwilligkeit ist eine Eigenschaft die zur Handlung selbst gehort Der Begriff der Freiwilligkeit ist weiter als der der Absicht er umfasst auch die spontanen Handlungen bei denen nicht mehr von einer Absicht im engeren Sinne gesprochen werden kann Siehe auch Freier Wille Wissen und Willen Bearbeiten Eine Handlung ist dann freiwillig wenn sie mit Wissen und Willen durchgefuhrt wird Die Unwissenheit kann dabei allerdings nur dann die Freiwilligkeit einer Handlung aufheben wenn die handelnde Person sich nach besten Kraften vorher informiert hat und sie mit dem ihr fehlenden Wissen anders gehandelt hatte War dem Handelnden eine Kenntnis der Norm oder der Folgen zuzumuten ist er fur ihre Ubertretung verantwortlich ignorantia crassa oder supina Noch weniger entschuldigt jene Unkenntnis die absichtlich zum Vermeiden eines Konflikts mit der Norm herbeigefuhrt wurde ignorantia affectata wenn also z B bewusst vermieden wird sich uber ein Gesetz zu informieren um sagen zu konnen man hatte von einem bestimmten Verbot nicht gewusst Das Sprichwort sagt zu Recht Unwissenheit schutzt vor Strafe nicht Auch im deutschen Strafrecht wird diesem Sachverhalt Rechnung getragen So heisst es z B in 17 StGB 9 Fehlt dem Tater bei Begehung der Tat die Einsicht Unrecht zu tun so handelt er ohne Schuld wenn er diesen Irrtum nicht vermeiden konnte Konnte der Tater den Irrtum vermeiden so kann die Strafe nach 49 Abs 1 gemildert werden Kant versuchte eine rein formale Begrundung der EthikFur die sittliche Bewertung einer Handlung ist ausserdem das effektive Wollen wesentlich die Absicht ihrer Verwirklichung Das setzt voraus dass zumindest der Handelnde der Auffassung war dass ihm eine Verwirklichung seiner Absicht moglich sei d h dass das Ergebnis von seinem Handeln kausal herbeigefuhrt werden konne Unterliegt der Handelnde einem ausseren Zwang hebt dieser die Freiwilligkeit der Handlung im Allgemeinen auf Handlungsprinzipien Bearbeiten Absichten finden ihren Ausdruck in praktischen Grundsatzen Diese konnen zunachst einmal in inhaltliche und formale Grundsatze unterschieden werden Inhaltliche Grundsatze legen konkrete inhaltliche Guter Leben Gesundheit Besitz Vergnugen Umwelt etc als Bewertungskriterium fur das Handeln zugrunde Sie sind teilweise subjektiv und haben unter Umstanden einen dezisionistischen Charakter In diesen Fallen konnen sie ihre eigene Vorrangstellung nicht gegenuber anderen konkurrierenden inhaltlichen Grundsatzen begrunden Formale Grundsatze verzichten auf einen Bezug zu konkreten inhaltlichen Gutern Das bekannteste Beispiel ist der Kategorische Imperativ Kants Es lassen sich grundsatzlich drei Ebenen der praktischen Satze voneinander unterscheiden 10 ein oberstes Prinzip praktischer Uberlegungen wie z B der Kategorische Imperativ praktische Grundsatze die sich aus dem obersten Prinzip ableiten wie z B die zehn Gebote Satze die Entscheidungen formulieren indem sie Maximen auf konkrete Lebenssituationen anwendenDie Ethik ist haufig nur in der Lage Aussagen zu den ersten beiden Ebenen zu machen Die Ubertragung von praktischen Grundsatzen auf eine konkrete Situation erfordert das Vermogen der praktischen Urteilskraft Nur mit seiner Hilfe konnen eventuell auftretende Zielkonflikte gelost und die voraussichtlichen Folgen von Entscheidungen abgeschatzt werden Handlungsfolgen Bearbeiten Komponenten einer HandlungWesentlich fur die ethische Bewertung von Handlungen sind die mit ihnen verbundenen Folgen Diese werden unterschieden in motivierende und in Kauf genommene Folgen Motivierende Folgen sind solche um derentwillen eine Handlung ausgefuhrt wird Sie werden vom Handelnden unmittelbar angezielt Voluntarium in se In Kauf genommene Folgen Voluntarium in causa werden zwar nicht unmittelbar angezielt aber als Nebenwirkung der motivierenden Folgen vorausgesehen und bewusst zugelassen Prinzip der Doppelwirkung So unterliegt beispielsweise bewusste Fahrlassigkeit als bedingter Vorsatz dolus eventualis der ethischen und rechtlichen Verantwortung Volltrunkenheit entschuldigt nicht bei einem Verkehrsunfall Tun und Unterlassen Bearbeiten Bereits Thomas von Aquin 11 unterscheidet eine zweifache Kausalitat des Willens die direkte Einwirkung des Willens in der durch den Willensakt ein bestimmtes Ereignis hervorgerufen wird und die indirekte in der ein Ereignis dadurch eintritt dass der Wille untatig bleibt Tun und Unterlassen unterscheiden sich hierbei nicht hinsichtlich ihrer Freiwilligkeit Beim Unterlassen verzichtet jemand auf das Eingreifen in einen Prozess obwohl er die Moglichkeit dazu hatte Auch das Unterlassen kann daher als Handlung aufgefasst werden und strafbar sein Die strikte Unterscheidung zwischen diesen beiden Handlungsformen die z B in der medizinischen Ethik eine grosse Rolle spielt vgl aktive und passive Sterbehilfe etc erscheint daher vom ethischen Standpunkt aus gesehen als teilweise fragwurdig Das Ziel menschlichen Handelns Bearbeiten Hauptartikel Teleologie Im Mittelpunkt teleologischer Ethiken steht die Frage was ich mit meiner Handlung letztlich bezwecke welches Ziel ich mit ihr verfolge Der Begriff Ziel finis telos ist hier insbesondere als letztes Ziel oder Endziel zu verstehen von dem all mein Handeln bestimmt wird Gluck als letztes Ziel Bearbeiten Das Gluck als letztes Ziel des menschlichen Lebens Allegorie von Angelo BronzinoIn der Tradition wird als letztes Ziel des Menschen haufig das Gluck oder die Gluckseligkeit beatitudo genannt Der Ausdruck Gluck wird dabei in einem mehrdeutigen Sinne gebraucht zur Bezeichnung eines gelungenen und guten Lebens dem nichts Wesentliches fehlt Lebensgluck eudaimonia zur Bezeichnung gunstiger Lebensumstande Zufallsgluck eutychia zur Bezeichnung des subjektiven Wohlbefindens Gluck als Lust hedone Philosophiegeschichtlich konkurrieren die Bestimmungen von Gluck als Lebensgluck und als subjektives Wohlbefinden miteinander Fur die Eudamonisten Platon Aristoteles ist Gluck die Folge der Verwirklichung einer Norm die als Telos im Wesen des Menschen angelegt ist Glucklich ist dieser Konzeption zufolge vor allem wer auf vernunftige Weise tatig ist Fur die Hedonisten Sophisten klassische Utilitaristen gibt es kein zu verwirklichendes Telos des Menschen mehr es steht keine objektive Norm zur Verfugung um zu entscheiden ob jemand glucklich ist Dies fuhrt zu einer Subjektivierung des Glucksbegriffs Es obliege allein dem jeweiligen Individuum zu bewerten ob es glucklich ist Gluck wird zum Teil auch mit dem Erreichen von Gutern wie Macht Reichtum Ruhm etc gleichgesetzt Sinn und Ziel Bearbeiten Das Wort Sinn bezeichnet grundsatzlich die Qualitat von etwas das dieses verstehbar macht Wir verstehen etwas dadurch indem wir erkennen worauf es hingeordnet ist wozu es dient Die Frage nach dem Sinn steht also in einem engen Zusammenhang mit der Frage nach dem Ziel oder Zweck von etwas Auch der Sinn einer Handlung oder gar des ganzen Lebens kann nur beantwortet werden wenn die Frage nach seinem Ziel geklart ist Eine menschliche Handlung bzw ein gesamtes Leben ist dann sinnvoll wenn es auf dieses Ziel hin ausgerichtet ist Das Gute Bearbeiten Hauptartikel Das Gute Der Begriff gut Bearbeiten Gut gehort wie der Begriff seiend zu den ersten und daher nicht mehr definierbaren Begriffen Es wird zwischen einem adjektivischen und einem substantivischen Gebrauch unterschieden Als Adjektiv bezeichnet das Wort gut generell die Hinordnung eines Gegenstandes auf eine bestimmte Funktion oder einen bestimmten Zweck So spricht man z B von einem guten Messer wenn es seine im Pradikator Messer ausgedruckte Funktion erfullen also z B gut schneiden kann Analog spricht man von einem guten Arzt wenn er in der Lage ist seine Patienten zu heilen und Krankheiten zu bekampfen Ein guter Mensch ist demnach jemand der in seinem Leben auf das hin ausgerichtet ist was das Menschsein ausmacht also dem menschlichen Wesen bzw seiner Natur entspricht Als Substantiv bezeichnet das Wort das Gut etwas auf das hin wir unser Handeln ausrichten Wir gebrauchen es normalerweise in dieser Weise um eine unter bestimmten Bedingungen vollzogene Wahl als richtig oder gerechtfertigt zu beurteilen 12 So kann beispielsweise eine Aussage wie Die Gesundheit ist ein Gut als Rechtfertigung fur die Wahl einer bestimmten Lebens und Ernahrungsweise dienen In der philosophischen Tradition war man der Auffassung dass prinzipiell jedes Seiende unter einer gewissen Rucksicht Ziel des Strebens sein konne omne ens est bonum Daher wurde die Gutheit des Seienden zu den Transzendentalien gerechnet Gemass der Analyse von Richard Mervyn Hare werden wertende Worter wie gut oder schlecht dazu verwendet in Entscheidungssituationen Handeln anzuleiten bzw Empfehlungen zu geben Die Worter gut oder schlecht haben demnach keine beschreibende deskriptive sondern eine vorschreibende praskriptive Funktion Dies kann an einer aussermoralischen Verwendung des Wortes gut verdeutlicht werden Wenn ein Verkaufer zum Kunden sagt Dies ist ein guter Wein dann empfiehlt er den Kauf dieses Weines er beschreibt damit jedoch keine wahrnehmbare Eigenschaft des Weines Insofern es jedoch sozial verbreitete Bewertungsstandards fur Weine gibt er darf nicht nach Essig schmecken man darf davon keine Kopfschmerzen bekommen etc so bedeutet die Bewertung des Weines als gut dass der Wein diese Standards erfullt und dass er somit auch bestimmte empirische Eigenschaften besitzt Die Bewertungskriterien die an eine Sache angelegt werden konnen je nach dem Verwendungszweck variieren Ein herber Wein mag als Tafelwein gut fur sich selbst getrunken dagegen eher schlecht sein Der Verwendungszweck einer Sache ist keine feststehende Eigenschaft der Sache selbst sondern beruht auf menschlicher Setzung Eine Sache ist gut immer bezogen auf bestimmte Kriterien Wenn der Verkaufer sagt Dies ist ein sehr guter Tafelwein dann ist er so wie er gemass den ublichen Kriterien fur Tafelwein sein soll Wenn das Wort gut in moralischen Zusammenhangen gebraucht wird Dies war eine gute Tat so empfiehlt man die Tat und druckt aus dass sie so war wie sie sein soll Man beschreibt damit jedoch nicht die Tat Wird auf allgemein anerkannte moralische Kriterien Bezug genommen druckt man damit zugleich aus dass die Tat bestimmte empirische Eigenschaften besitzt z B eine Zuruckstellung des Eigeninteresses zugunsten uberwiegender Interessen von Mitmenschen Das hochste Gut Bearbeiten Hauptartikel Hochstes Gut Als das hochste Gut summum bonum wird das bezeichnet was nicht nur unter einer bestimmten Rucksicht fur den Menschen gut ist sondern schlechthin da es dem Menschen als Menschen ohne Einschrankung entspricht Es ist identisch mit dem unbedingt Gesollten Seine inhaltliche Bestimmung hangt ab von der jeweiligen Sicht der Natur des Menschen In der Tradition wurden dabei die unterschiedlichsten Losungsvorschlage prasentiert das Gluck Eudamonismus die Lust Hedonismus klassischer Utilitarismus Macht Machiavelli Einheit mit Gott bzw Gott selbst christliche Philosophie Erwachen bodhi zu Weisheit und Mitgefuhl Buddhismus Bedurfnisbefriedigung Hobbes Einheit von Tugend und Gluck Kant Freiheit Sartre Werte Bearbeiten Der Begriff Wert stammte ursprunglich aus der Politischen Okonomie in der Adam Smith David Ricardo und spater Karl Marx unter anderem die Unterscheidung von Gebrauchs und Tauschwert untersuchten Erst in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde Wert ein philosophischer Terminus der im Rahmen der Wertphilosophie Max Scheler u a eine zentrale Bedeutung einnahm Dort fuhrte man ihn als Gegenbegriff zur Kantischen Pflichtethik ein in der Annahme dass Werten vor allen Vernunftuberlegungen eine objektive Gultigkeit zukommen wurde In der Alltagssprache taucht der Begriff auch in jungster Zeit wieder verstarkt auf gerade wenn von Grundwerten einem Wertewandel oder einer neuen Wertedebatte die Rede ist Der Wertbegriff weist grosse Ahnlichkeiten mit dem Begriff des Guten auf Er wird wie dieser grundsatzlich in einer subjektiven und einer objektiven Variante gebraucht als objektiver Wert bezeichnet er den Wert von bestimmten Gutern fur den Menschen wie z B den Wert des menschlichen Lebens der Gesundheit etc Dies entspricht der Bedeutung von bonum physicum physisches Gut als subjektive Werthaltung bezeichnet er das was mir wertvoll ist meine Wertvorstellungen wie Treue Gerechtigkeit etc Dies entspricht der Bedeutung von bonum morale sittliches Gut Im Vergleich zum Begriff des Guten kommt dem Wertbegriff allerdings eine starkere gesellschaftliche Bedingtheit zu So spricht man von einem Wertewandel wenn man ausdrucken will dass sich bestimmte in einer Gesellschaft allgemein akzeptierte Handlungsnormen im Verlauf der Geschichte verandert haben Damit meint man aber in der Regel nicht dass das was fruher fur gut gehalten wurde nun tatsachlich nicht mehr gut sei sondern nur dass sich das allgemeine Urteil daruber geandert habe Tugend Bearbeiten Hauptartikel Tugend Allegorie der Tugend von Raffael in der Stanza della Segnatura des VatikanDie richtige Abwagung ethischer Guter und ihre Durchsetzung setzt Tugend voraus In ihrer klassischen Definition formuliert sie Aristoteles als jene feste Grundhaltung von der aus der Handelnde tuchtig wird und die ihm eigentumliche Leistung in vollkommener Weise zustande bringt NE 1106a 13 Die Leistung der ethischen Tugenden besteht vor allem darin im Menschen eine Einheit von sinnlichem Strebevermogen und sittlicher Erkenntnis zu bewirken Ein Mensch gilt erst dann als gut wenn er zur inneren Einheit mit sich selbst gekommen ist und das als richtig Erkannte auch affektiv voll bejaht Dies ist nach Aristoteles nur durch eine Integration der Gefuhle durch die ethischen Tugenden moglich Ungeordnete Gefuhle verfalschen das sittliche Urteil Das Ziel der Einheit von Vernunft und Gefuhl fuhrt uber eine blosse Ethik der richtigen Entscheidung hinaus Es kommt nicht nur darauf an was wir tun sondern auch wer wir sind Tugend setzt neben Erkenntnis eine Gewohnung voraus die durch Erziehung und soziale Praxis erreicht wird Wir werden gerecht mutig etc indem wir uns in Situationen begeben wo wir uns entsprechend verhalten konnen Die wichtigste Rolle kommt dabei der Tugend der Klugheit phronesis zu Ihr obliegt es die rechte Mitte zwischen den Extremen zu finden und sich fur die optimale Losung in der konkreten Situation zu entscheiden Sollen Bearbeiten Der Begriff sollen ist ein Grundbegriff deontologischer Ethikansatze Er bezieht sich als Imperativ auf eine Handlung mit der ein bestimmtes Ziel erreicht werden soll Dabei mussen folgende Bedingungen erfullt sein das vorgegebene Ziel kann verfehlt werden das vorgegebene Ziel steht nicht in Konkurrenz zu anderen ubergeordneten Zielen das vorgegebene Ziel kann prinzipiell erreicht werden Jedes Sollen impliziert ein Konnen Sprachanalytisch lasst sich das Sollen mit Hilfe der sogenannten deontischen Pradikatoren erklaren Diese beziehen sich auf die sittliche Verbindlichkeit von Handlungen Folgende Varianten sind dabei zu unterscheiden moralisch moglich moralisch notwendig moralisch unmoglich Moralisch mogliche Handlungen sind sittlich erlaubt d h man darf so handeln Moralisch notwendige Handlungen sind sittlich geboten Hier spricht man davon dass wir etwas tun sollen bzw die Pflicht haben etwas zu tun Moralisch unmogliche Handlungen sind sittlich verbotene Handlungen die wir nicht ausfuhren durfen siehe auch Sunde Das Verhaltnis zum GutenDie Begriffe gut und gesollt sind zwar eng miteinander verwandt aber nicht deckungsgleich So konnen wir in Situationen stehen in denen wir nur zwischen schlechten Alternativen wahlen konnen Hier ist es gesollt dass wir uns fur das geringere Ubel entscheiden Umgekehrt ist nicht alles Gute auch gesollt Das kann z B der Fall sein wenn das Erreichen eines Gutes ein anderes Gut ausschliesst Hier muss eine Guterabwagung erfolgen die zum Verzicht eines Gutes fuhrt Gerechtigkeit Bearbeiten Darstellung der Justitia von Raffael Hauptartikel Gerechtigkeit Der Begriff der Gerechtigkeit ist seit der intensiven Diskussion um die Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls und vor allem seit der aktuellen politischen Debatte um die Aufgaben des Sozialstaates Betonung der Chancen und Leistungsgerechtigkeit gegenuber der Verteilungsgerechtigkeit wieder stark ins Blickfeld geraten Gerecht wird wie der Begriff gut in vielerlei Bedeutungen gebraucht Es werden Handlungen Haltungen Personen Verhaltnisse politische Institutionen und zuweilen auch Affekte der gerechte Zorn als gerecht bezeichnet Grundsatzlich kann zwischen einem subjektiven und einem objektiven Gebrauch unterschieden werden wobei beide Varianten aufeinander bezogen sind Die subjektive oder besser personale Gerechtigkeit bezieht sich auf das Verhalten oder die ethische Grundhaltung einer Einzelperson Eine Person kann gerecht handeln ohne gerecht zu sein und umgekehrt Damit im Zusammenhang steht die kantische Unterscheidung zwischen Legalitat und Moralitat Legale Handlungen befinden sind nach aussen hin betrachtet in Ubereinstimmung mit dem Sittengesetz geschehen aber nicht ausschliesslich aufgrund moralischer Beweggrunde sondern z B auch aus Angst Opportunismus etc Bei moralischen Handlungen dagegen stimmen Handlung und Motiv miteinander uberein In diesem Sinne wird Gerechtigkeit als eine der vier Kardinaltugenden bezeichnet Die objektive oder institutionelle Gerechtigkeit bezieht sich auf die Bereiche Recht und Staat Hier geht es immer um Pflichten innerhalb einer Gemeinschaft die das Gleichheitsprinzip beruhren Es ist grundsatzlich zu unterscheiden zwischen der ausgleichenden Gerechtigkeit iustitita commutativa und Verteilungsgerechtigkeit iustitita distributiva Bei der ausgleichenden Gerechtigkeit tritt der Wert einer Ware oder Leistung in den Vordergrund Bei der Verteilungsgerechtigkeit geht es um den Wert der beteiligten Personen Die Gerechtigkeit der Einzelpersonen und der Institutionen sind in einem engen Zusammenhang zueinander zu sehen Ohne gerechte Burger werden keine gerechten Institutionen geschaffen oder aufrechterhalten werden konnen Ungerechte Institutionen erschweren andererseits die Entfaltung der Individualtugend der Gerechtigkeit Das Anliegen der Ethik beschrankt sich nicht auf das Thema Gerechtigkeit Zu den Tugenden gehoren noch diejenigen die man vor allem sich selbst gegenuber hat Klugheit Massigung Tapferkeit Zu den ethischen Pflichten gegenuber anderen zahlt noch die Pflicht des Wohltuns beneficientia die uber die Gerechtigkeit hinausgeht und ihre Wurzel letztlich in der Liebe hat Wahrend der Gerechtigkeit das Gleichheitsprinzip zugrunde liegt ist dies beim Wohltun die Notlage oder Bedurftigkeit des anderen Diese Unterscheidung entspricht der zwischen iustitia und caritas Thomas von Aquin Rechts und Tugendpflichten Kant bzw in der Gegenwart der zwischen duties of justice und duties of charity Philippa Foot Ethische Theorien BearbeitenKlassen ethischer oder moralphilosophischer Theorien lassen sich danach unterscheiden welche Kriterien sie fur die Bestimmung des moralisch Guten zugrunde legen Das moralisch Gute kann bestimmt werden durch die Folgen Teleologische Ethiken Konsequentialismus die Verhaltensdispositionen Charaktereigenschaften und Tugenden Tugendethiken die Absichten des Handelnden Gesinnungsethiken objektive moralische Tatsachen etwa objektive moralische Guter oder Handlungsbewertungen betreffend Deontologische Ethiken die Optimierung die Interessen der Betroffenen Praferenz Utilitaristische Ethiken das Gluck Eudamonie oder die Wohlfahrt Dabei werden unterschiedlichste Kombinationen und feinere moraltheoretische Bestimmungen vertreten Teleologische oder deontologische Ethik Bearbeiten Die verschiedenen Ethikansatze werden traditionell prinzipiell danach unterschieden ob sie ihren Schwerpunkt auf die Handlung selbst deontologische Ethikansatze oder auf die Handlungsfolgen teleologische Ethikansatze legen Die Unterscheidung geht zuruck auf C D Broad 14 und wurde bekannt durch William K Frankena In dieselbe Richtung geht auch die Aufteilung Max Webers in Gesinnungs und Verantwortungsethiken wobei diese von ihm als Polemik gegenuber Gesinnungsethiken verstanden wurde Teleologische Ethiken Bearbeiten Das griechische Wort telos bedeutet so viel wie Vollendung Erfullung Zweck oder Ziel Unter teleologischen Ethiken versteht man daher solche Theorieansatze die ihr Hauptaugenmerk auf bestimmte Zwecke oder Ziele richten In ihnen wird die Forderung erhoben Handlungen sollten ein Ziel anstreben das in einem umfassenderen Verstandnis gut ist Der Inhalt dieses Zieles wird von den verschiedenen Richtungen auf recht unterschiedliche Art und Weise bestimmt Teleologische Ethiken geben valuativen Satzen einen Vorrang gegenuber normativen Satzen Fur sie stehen Guter und Werte im Vordergrund Die menschlichen Handlungen sind insbesondere insofern von Interesse als sie hinderlich oder forderlich zum Erreichen dieser Guter und Werte sein konnen Eine Handlung ist dann auszufuhren und nur dann wenn sie oder die Regel unter die sie fallt ein grosseres Uberwiegen des Guten uber das Schlechte herbeifuhrt vermutlich herbeifuhren wird oder herbeifuhren sollte als jede erreichbare Alternative Frankena 15 Innerhalb teleologischer Ethikansatze wird wiederum zwischen onto teleologischen und konsequentialistisch teleologischen Ansatzen unterschieden In onto teleologischen Ansatzen klassisch vertreten durch Aristoteles wird davon ausgegangen dass das zu erstrebende Gut in gewisser Weise dem Menschen selbst als Teil seiner Natur innewohne Es wird gefordert dass der Mensch so handeln und leben solle wie es seiner Wesensnatur entspricht um so seine artspezifischen Anlagen auf bestmogliche Weise zu vervollkommnen In konsequentialistisch teleologischen Ansatzen hingegen wird nicht mehr von einer letzten vorgegebenen Zweckhaftigkeit des menschlichen Daseins ausgegangen Das zu erstrebende Ziel wird daher durch einen ausserhalb des handelnden Subjekts liegenden Nutzen bestimmt Dieser Ansatz wird bereits in der Antike Epikur und spater in seiner typischen Form durch den Utilitarismus vertreten Deontologische Ethiken Bearbeiten Das griechische Wort to deon bedeutet das Schickliche die Pflicht Deontologische Ethiken kann man daher mit Sollensethiken gleichsetzen Sie sind dadurch gekennzeichnet dass bei ihnen den Handlungsfolgen nicht dieselbe Bedeutung zukommt wie in teleologischen Ethiken Innerhalb der deontologischen Ethiken wird haufig zwischen aktdeontologischen z B Jean Paul Sartre und regeldeontologischen Konzeptionen z B Immanuel Kant unterschieden Wahrend die Regeldeontologie allgemeine Handlungstypen als verboten erlaubt oder geboten ausweist vgl z B das Lugenverbot oder die Pflicht Versprechen zu halten bezieht sich den aktdeontologischen Theorien zufolge das deontologische Moralurteil unmittelbar auf spezifische Handlungsweisen in jeweils bestimmten Handlungssituationen In deontologischen Ethiken haben normative Satze eine Vorrangstellung gegenuber valuativen Satzen Fur sie bilden Gebote Verbote und Erlaubnisse die Grundbegriffe Es rucken die menschlichen Handlungen in den Vordergrund da nur sie gegen eine Norm verstossen konnen Robert Spaemann charakterisiert sie als moralische Konzepte fur welche bestimmte Handlungstypen ohne Beachtung der weiteren Umstande immer verwerflich sind also z B die absichtliche direkte Totung eines unschuldigen Menschen die Folter oder der aussereheliche Beischlaf eines verheirateten Menschen 16 Kritik an der Unterscheidung Bearbeiten Die Unterscheidung zwischen teleologischen und deontologischen Ethiken wird von einigen Kritikern 17 als fragwurdig bezeichnet In der Praxis sind auch selten Ansatze zu finden die eindeutig einer der beiden Richtungen zugeordnet werden konnten Einer strikten deontologischen Ethik musste es gelingen Handlungen aufzuzeigen die in sich vollig losgelost von ihren Folgen als unsittlich und in sich schlecht zu bezeichnen waren Diese waren dann unter allen Umstanden zu tun oder zu unterlassen gemass dem Spruch Fiat iustitia et pereat mundus Gerechtigkeit geschehe und sollte die Welt daruber zugrunde gehen Ferdinand I von Habsburg Bekannte Beispiele solcher Handlungen sind die Totung Unschuldiger oder die nach Kant unzulassige Luge In den Augen der Kritiker liegt in diesen Fallen haufig eine petitio principii vor Wenn z B die Totung Unschuldiger als Mord und dieser wiederum als unsittliche Handlung definiert wird konne sie naturlich in jedem Fall als in sich schlecht bezeichnet werden Das gleiche gelte fur die Luge wenn sie als unerlaubtes Verfalschen der Wahrheit bezeichnet wird Gerade in der Analyse ethischer Dilemmasituationen in denen nur die Wahl zwischen mehreren Ubeln moglich ist zeige sich dass es kaum moglich sein durfte bestimmte Handlungen unter allen Umstanden als sittlich schlecht zu bezeichnen Nach einer strikten deontologischen Ethik ware die Wahl des kleineren Ubels nicht moglich An strikt teleologisch argumentierenden Ethikansatzen wird kritisiert dass sie das ethisch Gesollte von ausserethischen Zwecken abhangig machen Damit bleibe die Frage unbeantwortet weshalb wir diese Zwecke verfolgen sollen Eine Guterabwagung werde damit unmoglich gemacht da die Frage was ein oder das bessere Gut ist nur geklart werden konne wenn vorher allgemeine Handlungsprinzipien definiert wurden In vielen teleologischen Ansatzen wurden diese Handlungsprinzipien auch einfach stillschweigend vorausgesetzt wie z B im klassischen Utilitarismus fur den Lustgewinnung und Unlustvermeidung die Leitprinzipien jeglicher Folgenabschatzung darstellen Wollen und Sollen in Ansatzen der Ethik Bearbeiten Ethische Positionen lassen sich auch danach unterscheiden wie sich das Gesollte aus einem bestimmten Wollen ergibt Ethische Positionen Ethische Position Vertreter Massstab des ethisch Gesollten ist divine command Theoretiker 18 der Wille GottesIntuitionismus Ross Audi das allen Menschen gemeinsame Empfinden und WollenPosition der Verallgemeinerbarkeit Kategorischer Imperativ Kant Singer der Wille jedes Individuums selbst wenn es annehmen muss dass die von ihm gewahlten Regeln fur das eigene Handeln zugleich auch von allen anderen Individuen befolgt werdenPosition des allgemeinen Willens Rousseau der Wille der Individuen selbst wenn diese in einer Situation sozialer Gleichheit gemeinsam fur alle geltende Gesetze beschliessenKonsenstheoretische Position Diskurstheorie Habermas der Wille der Individuen selbst wenn sie sich frei von jeglichem Zwang auf Regeln fur den Umgang miteinander dauerhaft einigen mussenPosition des grossten allgemeinen Nutzens bzw typische Varianten des Utilitarismus Bentham die Summe der gleichgewichtig informierten Willen der Individuen selbstVertragstheoretische Position Buchanan Scanlon Gauthier der Wille der Individuen selbst wenn sie sich vertraglich auf Regeln fur den Umgang miteinander einigen musstenPosition des durch Unwissenheit gebrochenen Eigeninteresses Rawls Harsanyi der Wille eines eigeninteressierten rationalen Individuums das eine soziale Ordnung entwirft ohne dabei zu wissen welche Position es in dieser Ordnung selbst einnehmen wirdPosition der vertauschten Rollen Goldene Regel Hare der Wille jedes Individuum selbst wenn es bei der Formulierung von Regeln fur den Umgang miteinander annimmt dass es sich selbst in der Position des jeweils betroffenen Anderen befindetPosition der Umkehrbarkeit Rawls Baier der Wille jedes Individuums selbst wenn es bei der Bestimmung von Regeln fur den Umgang miteinander hypothetisch annimmt dass es selbst sich in der Position des vergleichsweise am schlechtesten Gestellten befindetNihilismus Moralkritik Nietzsche Heidegger das philosophische Hinterfragen von Religion Weltanschauung Moral und Wertesystemen sowie der tatsachlichen Bedeutung des Bestehenden durch Kritik und VerneinungPosition der uberindividuellen Wesenheiten Rasse Volk Nation Klasse der Wille des massgebenden KollektivsRechtspositivismus der Wille des jeweiligen gesetzgebenden SouveransVernunftrechtslehre die Einsicht des Vernunftbegabten aufgrund vernunftiger UberlegungEgoismus Max Stirner der Wille jedes Individuums selbst wenn es informiert ist und einen langfristigen Zeithorizont berucksichtigtDie aufgelisteten Positionen liegen auf unterschiedlichen logischen Ebenen und schliessen sich deshalb auch nicht logisch aus So ist z B die Verbindung einer religiosen Position mit einer intuitionistischen Position moglich Denkbar ist auch eine Verbindung der konsenstheoretischen Position mit einer utilitaristischen Position wenn man annimmt dass sich ein Konsens uber die richtige Norm nur dann herstellen lasst wenn dabei der Nutzen das Wohl jedes Individuums in gleicher Weise berucksichtigt wird Ausserdem ist zu beachten Einige dieser Ansatze haben ausdrucklich nicht den Anspruch umfassende ethische Konzepte zu sein sondern z B nur Konzepte fur die Beurteilung ob eine Gesellschaft in politisch okonomischer Hinsicht gerecht eingerichtet ist z B bei John Rawls im Unterschied zu umfassenderen Ansatzen die auch Fragen privater individueller Ethik betreffen etwa ob es eine moralische Pflicht gibt zu lugen wenn genau dies notwendig ist um ein Menschenleben zu retten und wenn ohne diese Luge niemand sonst stattdessen gerettet wurde Auch z B Habermas beantwortet diese Frage nicht inhaltlich aber sein Konzept beinhaltet den Bereich auch solcher Fragen indem es formal postuliert richtig sei was in dieser Frage alle die an einem zwanglosen und zugleich vernunftigen Diskurs dazu teilnehmen wurden als verbindlich fur alle dazu herausfinden und akzeptieren wurden Inhaltliche Richtigkeit und formale Verbindlichkeit von Normen Bearbeiten Wenn man fragt warum Individuum A eine bestimmte Handlungsnorm N befolgen soll so gibt es zwei Arten von Antworten Die eine Art von Antworten bezieht sich auf eine Institution oder ein Verfahren wodurch die Norm gesetzt wurde Beispiele hierfur sind A soll N befolgen weil A dies versprochen hat der Verstorbene dies in seinem Testament so festgelegt hat das geltende Recht dies vorschreibt der Eigentumer es so will es mehrheitlich so beschlossen wurde etc Die andere Art von Antworten bezieht sich auf die inhaltliche Beschaffenheit der Norm Beispiele fur diese Art von Antworten sind A soll N befolgen weil N gerecht ist N fur alle das Beste ist die Befolgung von N zum grossten Wohl aller fuhrt N der Menschenwurde entspricht etc Offensichtlich liegen diese Begrundungen auf zwei verschiedenen Ebenen denn man kann ohne logischen Widerspruch sagen Ich halte den Beschluss der Parlamentsmehrheit zwar fur inhaltlich falsch aber dennoch ist er fur mich verbindlich Als Demokrat respektiere ich die Beschlusse der Mehrheit Man kann die ethischen Theorien nun danach unterscheiden wie sie mit dem Spannungsverhaltnis zwischen der Ebene der verfahrensmassigen Setzung von verbindlichen Normen und der Ebene der argumentativen Bestimmung von richtigen Normen umgehen Auf der einen Seite stehen ganz aussen die Dezisionisten Fur sie ist nur die verbindliche Setzung von Normen bedeutsam Sie bestreiten dass man in Bezug auf Normen uberhaupt von inhaltlicher Richtigkeit und von einer Erkenntnis der richtigen Norm sprechen kann Das Hauptproblem der Dezisionisten ist dass es fur sie keine Berechtigung fur einen Widerstand gegen die gesetzten Normen geben kann denn verbindlich ist verbindlich Ausserdem konnen Dezisionisten nicht begrunden warum man das eine Normsetzungsverfahren irgendeinem anderen Verfahren vorziehen soll Auf der anderen Seite stehen ganz aussen die ethischen Kognitivisten Fur sie ist das Problem ethischen Handelns allein ein Erkenntnisproblem das man durch die Gewinnung relevanter Informationen und deren Auswertung nach geeigneten Kriterien losen kann Eine Legitimation von Normen durch Verfahren ist fur sie nicht moglich Das Hauptproblem der Kognitivisten ist dass es auch beim wissenschaftlichen Meinungsstreit oft nicht zu definitiven Erkenntnissen kommt die als Grundlage der sozialen Koordination dienen konnten Es werden deshalb zusatzlich verbindliche und sanktionierte Normen benotigt die fur jedes Individuum das Handeln der anderen berechenbar macht Erkenntnistheoretische und metaphysische Probleme der Ethik BearbeitenSein und Sollen Bearbeiten Teleologische Ethiken sind in der Regel Guter Ethiken sie bezeichnen bestimmte Guter z B Gluck oder Lust als fur den Menschen gut und damit erstrebenswert Schon David Hume hat den Einwand erhoben dass der Ubergang von Seins zu Sollensaussagen nicht legitim sei Humes Gesetz Unter dem Stichwort Naturalistischer Fehlschluss hat George Edward Moore damit eng verwandte Fragen aufgeworfen die aber genau genommen nicht dieselben sind Hume kritisiert an den ihm bekannten Moralsystemen dass mir anstatt der ublichen Verbindungen von Worten mit ist und ist nicht kein Satz mehr begegnet in dem nicht ein sollte oder sollte nicht sich fande Dies sollte und sollte nicht druckt eine neue Beziehung oder Behauptung aus muss also notwendigerweise betrachtet und erklart werden Gleichzeitig muss ein Grund angegeben werden fur etwas das sonst ganz unbegreiflich scheint namlich dafur wie diese neue Beziehung zuruckgefuhrt werden kann auf andere die von ihr ganz verschieden sind Hume Traktat uber die menschliche Natur III 1 1 Fur Hume sind logische Schlussfolgerungen von dem was ist auf das was sein soll unzulassig denn durch logische Umformungen konne aus Ist Satzen kein vollig neues Bedeutungselement wie das Sollen hergeleitet werden Wie spater die Positivisten betont haben muss erkenntnistheoretisch zwischen Ist Satzen und Soll Satzen wegen ihres unterschiedlichen Verhaltnisses zur Sinneswahrnehmung differenziert werden Wahrend der Satz Peter ist um 14 Uhr am Bahnhof gewesen durch intersubjektiv ubereinstimmende Beobachtungen uberprufbar also verifizierbar oder falsifizierbar ist lasst sich der Satz Peter soll um 14 Uhr am Bahnhof sein mit den Mitteln von Beobachtung und Logik allein nicht begrunden oder widerlegen Die erkenntnistheoretische Unterscheidung zwischen Sein und Sollen liegt den modernen Erfahrungswissenschaften zugrunde Wer diese Unterscheidung nicht akzeptiert der muss entweder ein Sein postulieren das nicht direkt oder indirekt wahrnehmbar ist oder er muss das Gesollte fur sinnlich wahrnehmbar halten Beiden Positionen mangelt es bisher an einer intersubjektiven Nachprufbarkeit Die vermeintliche Herleitung ethischer Normen aus Aussagen uber das Seiende wird oft nur durch die unbemerkte Ausnutzung der normativ empirischen Doppeldeutigkeit von Begriffen wie Wesen Natur Bestimmung Funktion Zweck Sinn oder Ziel erreicht So bezeichnet das Wort Ziel einmal das was ein Mensch tatsachlich anstrebt Sein Ziel ist das Diplom Das Wort kann jedoch auch das bezeichnen was ein Mensch anstreben sollte Wer nur am Materiellen ausgerichtet ist der verfehlt das wahre Ziel des menschlichen Daseins Die unbemerkte empirisch normative Doppeldeutigkeit bestimmter Begriffe fuhrt dann zu logischen Fehlschlussen wie Das Wesen der Sexualitat ist die Fortpflanzung Also ist Empfangnisverhutung nicht erlaubt denn sie entspricht nicht dem Wesen der Sexualitat Aus der logischen Unterscheidung von Sein und Sollen folgt jedoch keineswegs dass damit eine auf Vernunft gegrundete Ethik unmoglich ist wie dies sowohl von Vertretern des logischen Empirismus als auch des Idealismus geaussert wird Zwar liesse sich allein auf Empirie und Logik keine Ethik grunden aber daraus folgt noch nicht dass es nicht andere allgemein nachvollziehbare Kriterien fur die Gultigkeit ethischer Normen gibt Ein aussichtsreiches Beispiel fur eine nachpositivistische Ethik ist die am Kriterium des zwangfreien Konsenses orientierte Diskursethik Mit der Feststellung dass das Gesollte nicht aus dem Seienden logisch ableitbar ist wird eine Begrundung von Normen noch nicht aussichtslos Denn neben den Seinsaussagen und den normativen Satzen gibt es Willensausserungen Die Willensausserung einer Person Ich will in der nachsten Stunde von niemandem gestort werden beinhaltet die Norm Niemand soll mich in der nachsten Stunde storen Die Aufgabe der Ethik ist es allgemeingultige Willensinhalte bzw Normen zu bestimmen und nachvollziehbar zu begrunden Die logische Unterscheidung zwischen Ist Satzen und Soll Satzen wird vor allem von Vertretern idealistischer Positionen als eine unzulassige Trennung von Sein und Sollen angesehen und es wird eingewandt dass ihr ein verkurzter Seinsbegriff zugrunde liege So argumentiert Vittorio Hosle das Sollen konne nur vom realen empirischen Sein strikt abgegrenzt werden ein ideales Sein das nicht vom Menschen gesetzt ist wird dem Sollen damit ebenso wenig abgesprochen wie eine mogliche Prinzipiierungsfunktion gegenuber dem empirischen Sein 19 Es konne gerade als Aufgabe des Menschen angesehen werden damit fertig zu werden dass das Sein nicht so ist wie es sein soll 20 Das Gesollte solle eben sein und sei als solches bereits Prinzip des Seins Aber wenn das Projekt der Ethik einen Sinn haben soll dann muss das Sein in einer bestimmten Weise strukturiert sein Es muss Wesen enthalten die zumindest der Erkenntnis des Sollens fahig sind ja in denen diese Erkenntnis bei allen Widerstanden durch verschiedene Interessen nicht ohne Einfluss auf ihr Handeln ist Dass aus der Geltung des Sollens Annahmen uber die Wirklichkeit folgen ist eine keineswegs triviale Annahme und m E nur im Rahmen eines objektiven Idealismus zu begreifen nach dem das faktische Sein durch ideale Strukturen wenigstens zum Teil prinzipiert ist Hosle Moral und Politik S 241f Die Moglichkeit einer teleologischen Ethik scheint mit der logischen Unterscheidung von Seins und Sollens Aussagen grundsatzlich in Frage gestellt Aus Sicht der klassischen Position des Realismus bezuglich der Ethik insbesondere des Naturrechts ist es aber gerade das Sein aus dem das Sollen abgeleitet werden muss da es ausser dem Nichts zum Sein keine Alternative gibt Weil das Gute das Seinsgerechte also das dem jeweiligen Seienden gerechte bzw entsprechende ist muss demnach das Wesen des Seins zunachst erkannt und aus ihm die Forderung des Sollens ihm gegenuber logisch abgeleitet werden Das Problem des Bosen Bearbeiten Trotz der teilweise apokalyptischen geschichtlichen Ereignisse des 20 Jahrhunderts wird der Begriff bose in der Umgangssprache nur noch selten gebraucht Stattdessen werden meist die Begriffe schlecht ein schlechter Mensch oder falsch die Handlung war falsch verwendet Das Wort bose gilt im gegenwartigen Bewusstsein generell als metaphysikverdachtig und aufgrund der allgemeinen Dominanz des naturwissenschaftlichen Denkens als uberholt In der philosophischen Tradition wird das Bose als eine Form des Ubels betrachtet Klassisch geworden ist die Unterscheidung von Leibniz zwischen einem metaphysischen malum metaphysicum einem physischen malum physicum und einem moralischen Ubel malum morale Das metaphysische Ubel besteht in der Unvollkommenheit alles Seienden das physische Ubel in Schmerz und Leid Diese Ubel sind Widrigkeiten die ihren Ursprung in der Natur haben Sie sind nicht bose da sie nicht das Ergebnis des menschlichen oder allgemeiner gesagt geistigen Willens sind Das moralische Ubel oder das Bose hingegen besteht in der Nicht Ubereinstimmung einer Handlung mit dem Sittengesetz bzw Naturrecht Es kann wie Kant betont nur die Handlungsart die Maxime des Willens und mithin die handelnde Person selbst bose sein 21 Das Bose ist also als Leistung oder besser Fehlleistung des Subjekts zu verstehen Reduktionistische Erklarungsversuche Bearbeiten Die Verhaltensforschung fuhrt das Bose auf die allgemeine Tatsache der Aggression zuruck Diese sei einfachhin ein Bestandteil der menschlichen Natur und als solcher moralisch irrelevant Daher spricht Konrad Lorenz auch vom sogenannten Bosen Dieser Erklarung wird von Kritikern eine reduktionistische Betrachtungsweise vorgeworfen Sie ubersehe dass dem Menschen auf der Grundlage der Freiheit die Moglichkeit gegeben ist zu seiner eigenen Natur Stellung zu nehmen 22 In der Philosophie stellte sich bereits Platon die Frage wie das Bose uberhaupt moglich sei Das Bose werde nur getan weil jemand im irrtumlichen Glauben annimmt er oder jemand habe einen Nutzen davon Somit wolle er aber den mit dem Bosen verbundenen Nutzen Das Bose um seiner selbst willen konne niemand vernunftigerweise wollen 23 Sokrates So ist denn doch klar dass diejenigen welche es nicht kennen nicht das Bose begehren sondern vielmehr das was sie fur gut halten wahrend es bose ist so dass diejenigen welche es nicht kennen und es fur gut halten offenbar eigentlich das Gute begehren Oder nicht Sokrates Und weiter Diejenigen welche das Bose begehren wie du behauptest wahrend sie doch glauben dass das Bose dem schade welchem es zuteil wird erkennen doch wohl dass sie von ihm Schaden nehmen werden Menon Notwendig Sokrates Diese aber halten sie nicht die welche Schaden leiden fur elend sofern sie Schaden leiden Menon Notwendig auch das Sokrates Halten sie die Elenden aber nicht fur unglucklich Menon Ich meine doch Sokrates Gibt es nun einen Menschen welcher elend und unglucklich sein will Menon Ich denke nicht Sokrates Sokrates Niemand also will das Bose Menon wenn anders er nicht ein solcher sein will Denn was heisst elend sein anders als das Bose begehren und es besitzen Nicht reduktionistische Erklarungsversuche Bearbeiten Dieses in der Antike noch weit verbreitete Verstandnis das Bose liesse sich durch die Vernunft uberwinden wird allerdings durch die geschichtlichen Erfahrungen insbesondere die des 20 Jahrhunderts in Frage gestellt Diese lehren in den Augen vieler Philosophen der Gegenwart dass der Mensch durchaus im Stande sei das Bose auch um seiner selbst willen zu wollen Als Motiv fur das Bose kann zunachst einmal der Egoismus ausgemacht werden Er aussert sich in vielen Spielarten In seiner harmlosen Variante zeigt er sich im Ideal einer selbstbezogenen Bedurfnisbefriedigung In dieser Form stellt er letztlich auch die Vertragsgrundlage des Utilitarismus dar der nichts anderes als einen Interessensausgleich zwischen den Individuen schaffen mochte Dieser Aspekt trifft wie die geschichtliche Erfahrung zeigt noch nicht den eigentlichen Kern des Bosen Dieser wird erst dann sichtbar wenn die eigene Bedurfnisbefriedigung nicht mehr im Vordergrund steht Die eigentliche Struktur des Bosen aber zeigt sich erst dort wo dieser utilitaristische Bezug nicht leitend ist sondern die zwecklose ja sogar widersinnige Freude an der reinen Destruktion vorherrscht Erst hier entdeckt man die unheimlichen Zuge des menschlichen Ich der Machtrausch der Zerstorung geniesst Schulz Philosophie in der veranderten Welt S 725 Die Ursache dieses radikal Bosen ist nach Kant weder in der Sinnlichkeit noch in der Vernunft zu sehen sondern in einer Verkehrtheit des Herzens in der sich das Ich gegen sich selbst wendet Die Bosartigkeit der menschlichen Natur ist also nicht sowohl Bosheit wenn man dieses Wort in strenger Bedeutung nimmt namlich als eine Gesinnung subjektives Prinzip der Maximen das Bose als Boses zur Triebfeder in seine Maxime aufzunehmen denn die ist teuflisch sondern vielmehr Verkehrtheit des Herzens welches nun der Folge wegen auch ein boses Herz heisst zu nennen Kant Die Religion innerhalb der Grenzen der blossen Vernunft S 686 Dieser Grundgedanke Kants von der Selbstwiderspruchlichkeit des Ichs als Ursache des Bosen wird vor allem in der Philosophie des Idealismus noch einmal vertieft Schelling unterscheidet zwischen einem alle Bindung verneinenden Eigenwillen und einem sich in Beziehungen gestaltenden Universalwillen Die Moglichkeit zum Bosen bestehe darin dass der Eigenwille sich seiner Integration in den Universalwillen widersetzt Das Prinzip sofern es aus dem Grunde stammt und dunkel ist ist der Eigenwille der Kreatur der aber sofern er noch nicht zur vollkommenen Einheit mit dem Licht als Prinzip des Verstandes erhoben ist es nicht fasst blosse Sucht oder Begierde d h blinder Wille ist Diesem Eigenwillen der Kreatur steht der Verstand als Universalwille entgegen der jenen gebraucht und als blosses Werkzeug sich unterordnet Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Philosophische Untersuchungen uber das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhangenden Gegenstande S 459 Das radikal Bose bewirke einen Umsturz der Ordnung in mir selbst und in Bezug zu anderen Es erfolge um seiner selbst willen denn wie es einen Enthusiasmus zum Guten gibt ebenso gibt es eine Begeisterung des Bosen 24 Nach der klassischen Lehre Augustinus Thomas von Aquin etc ist das Bose selbst letztlich substanzlos Als privativer Gegensatz des Guten besteht es nur in einem Mangel an Gutem Im Gegensatz zum absolut Guten Gott gibt es demnach das absolut Bose nicht Durchsetzungsproblem BearbeitenDas Durchsetzungsproblem der Ethik besteht darin dass die Einsicht in die Richtigkeit ethischer Prinzipien zwar vorhanden sein kann daraus aber nicht automatisch folgt dass der Mensch auch im ethischen Sinne handelt Die Einsicht in das richtige Handeln bedarf einer zusatzlichen Motivation oder eines Zwangs 25 Das Problem erklart sich daraus dass die Ethik einerseits und das menschliche Eigeninteresse als Egoismus andererseits oft einen Gegensatz bilden 26 Das Durchsetzungsproblem gewinne zudem durch die Globalisierung eine neue Dimension die zu einer Ethik der Neomoderne fuhre Beispiel Bearbeiten Die Tatsache dass die Menschen im Land X Hunger leiden und ihnen geholfen werden sollte ja es moralisch geboten erscheint ihnen zu helfen wird niemand bestreiten Die Einsicht es auch zu tun einen Grossteil seines Vermogens dafur herzugeben wird es im nennenswerten Umfang erst geben wenn eine zusatzliche Motivation auftaucht etwa die Gefahr einer Migration wegen Hungers ins eigene Land unmittelbar bevorsteht Das Durchsetzungsproblem zeigt sich auf andere Weise auch in der Erziehung etwa wenn fest verinnerlichte Verhaltensregeln spater auf entwickelte ethische Prinzipien stossen 27 Losungsansatze Bearbeiten Erkenntnisse der Evolutionaren Spieltheorie lassen Ruckschlusse darauf zu dass das Durchsetzungsproblem durch Selbstdurchdringung gelost werden kann Diese Auffassung vertraten zuerst Vertreter der Neuen Institutionenokonomik So wiesen Eirik Furubotn und Rudolf Richter darauf hin dass der Aufbau einer Reputation eine dominate Spielstrategie sein kann 28 Siehe auch Bearbeiten Portal Philosophie Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Philosophie Gerechtigkeitstheorien Liste bekannter Ethiker Liste der Ethik Modelle Ethische Bewegung Ethisches Dilemma Welfarismus White Professur fur MoralphilosophieLiteratur BearbeitenPhilosophiebibliographie Ethik Zusatzliche Literaturhinweise zum Thema EinfuhrungenArno Anzenbacher Einfuhrung in die Ethik 3 Auflage Patmos Dusseldorf 2003 ISBN 3 491 69028 5 gut lesbare Einfuhrung Dieter Birnbacher Analytische Einfuhrung in die Ethik De Gruyter Berlin u a 2003 ISBN 3 11 017625 4 systematische Darstellung der normativen Ethik aus Sicht eines analytischen Philosophen moderne Ansatze stehen im Vordergrund Dagmar Fenner Ethik Wie soll ich handeln UTB Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8252 2989 4 gut strukturierte Einfuhrung etwas schulbuchhaft Dietmar Hubner Einfuhrung in die philosophische Ethik UTB 2 Aufl Gottingen 2018 ISBN 978 3 8252 4991 5 klare Systematik mit historischen Vertiefungen Annemarie Pieper Einfuhrung in die Ethik 5 Auflage Francke Tubingen u a 2003 ISBN 3 8252 1637 3 ISBN 3 7720 1698 7 vielzitierte Einfuhrung in die Ethik Louis P Pojman James Fieser Ethics Discovering Right and Wrong Wadsworth Pub 2008 ISBN 978 0 495 50235 7 exzellente sehr klare oft als Lehrbuch verwendete erste Einfuhrung Inhaltsverzeichnis MS Word 177 kB Der blaue reiter Journal fur Philosophie Themenheft Ethik Nr 3 1995 Verlag der blaue reiter ISBN 978 3 9804005 2 7 Karl Hepfer Philosophische Ethik Eine Einfuhrung Gottingen 2008 UTB 3117 ISBN 978 3 8252 3117 0 Sehr ubersichtliche und gut lesbare Darstellung aller gangigen Begrundungsmodelle Michael Quante Einfuhrung in die allgemeine Ethik Darmstadt 2003 ISBN 3 534 15464 9 lehrbuchartig aufgebautes Werk mit Zusammenfassungen Lekturehinweisen und Ubungen am Ende jedes Kapitels geht ausfuhrlich auf metaethische Fragen ein Hans Reiner Ethik Eine Einfuhrung Studienausgabe PAIS Verlag Oberried 2010 ISBN 978 3 931992 27 9 gut verstandliche Einfuhrung Andreas Vieth Einfuhrung in die Philosophische Ethik Munster Munchen 2015 ISBN 978 3 7380 2658 0 PDF themenorientiert metaethisch visuelle Themenaufbereitung Lehrbuch GesamtdarstellungenMarcus Duwell Christoph Hubenthal Micha H Werner Hrsg Handbuch Ethik 2 akt Auflage Metzler Stuttgart u a 2006 ISBN 3 476 02124 6 derzeit das Standardhandbuch zur Ethik enthalt einen historischen und einen begrifflichen Teil breite Berucksichtigung der aktuellen Diskussion zum Teil sehr anspruchsvoll Hugh LaFollette Hrsg Blackwell Guide to Ethical Theory Blackwell Oxford 2000 Inhaltsverzeichnis Friedo Ricken Allgemeine Ethik 4 Auflage Kohlhammer Stuttgart 2003 ISBN 3 17 017948 9 sehr fundiert und anspruchsvoll versucht eine Synthese aus Aristotelischen und Kantischen Ansatzen mit Anleihen aus der analytischen Philosophie Hugh LaFollette Hrsg Ethics in Practice An Anthology 4 Auflage Wiley Blackwell Oxford 2014 ISBN 978 0 470 67183 2 Lexika und GrundbegriffeOtfried Hoffe Hrsg Lexikon der Ethik 6 Auflage Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 47586 8 das Standardlexikon zur Einfuhrung in die Begriffe der Ethik Gerhard Schweppenhauser Grundbegriffe der Ethik zur Einfuhrung 2 Auflage Junius Hamburg 2006 ISBN 3 88506 632 7 konzentriert sich auf die Behandlung zentraler Grundbegriffe der Ethik Ethik in der WissenschaftHans Lenk Hrsg Wissenschaft und Ethik Philipp Reclam jun Stuttgart 1991 ISBN 3 15 008698 1 Weblinks Bearbeiten Commons Ethik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Ethik Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikiquote Ethik Zitate Literatur von und uber Ethik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karl Heinz Brodbeck Ethik und Moral eine kritische Einfuhrung Memento vom 14 Juni 2013 imInternet Archive PDF 1 5 MB Verlag BWT Wurzburg 2003 ISBN 3 9808693 1 8 Freies einfuhrendes E Book Roger Crisp Ethics In E Craig Hrsg Routledge Encyclopedia of Philosophy London 1998 James Fieser Ethics In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Henry S Richardson Moral Reasoning In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Cicero De fato 1 Moral moralisch Moralphilosophie In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 6 S 149 Viktor Cathrein Moralphilosophie Eine wissenschaftliche Darlegung der sittlichen einschliesslich der rechtlichen Ordnung 2 Bande 5 neu durchgearbeitete Auflage Herder Freiburg im Breisgau 1911 S 1 6 Begriff der Moralphilosophie Brockhaus Enzyklopadie 19 Aufl 1988 Bd 6 S 600 Vgl A Greek English Lexicon 9 A 1996 S 480 766 Viktor Cathrein Moralphilosophie Eine wissenschaftliche Darlegung der sittlichen einschliesslich der rechtlichen Ordnung 2 Bande 5 neu durchgearbeitete Auflage Herder Freiburg im Breisgau 1911 S 17 27 Geschichte der Moralphilosophie hier S 24 f und S 27 Einteilung der Moralphilosophie F H Bradley Why should I be moral In Ethical Studies The Clarendon Press Oxford 1876 Kurt Bayertz Warum uberhaupt moralisch sein C H Beck Verlag Munchen 2004 ISBN 3 406 52196 7 Friedo Ricken Allgemeine Ethik S 96 17 StGB Vgl Ricken Allgemeine Ethik S 136f Thomas von Aquin Summa theologica Ricken Allgemeine Ethik S 84 Aristoteles Nikomachische Ethik Politik C D Broad Five Types of Ethical Theory London 1930 William K Frankena Ethics 2 Auflage Englewood Cliffs 1973 S 14 ubersetzt in Albert Keller Philosophie der Freiheit Styria Graz 1994 S 212 Robert Spaemann Christliche Verantwortungsethik In Johannes Grundel Hrsg Leben aus christlicher Verantwortung 1 Grundlegungen Dusseldorf 1991 S 122 Vgl z B Albert Keller Philosophie der Freiheit Styria Graz 1994 ISBN 3 222 12294 6 Vgl Mark Murphy Theological Voluntarism In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Michael W Austin Divine Command Theory In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Vittorio Hosle Moral und Politik Grundlagen einer Politischen Ethik fur das 21 Jahrhundert Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 42797 9 S 127 Hosle Moral und Politik S 242 Vgl Kant KpV S 106 Vgl Walter Schulz Philosophie in der veranderten Welt 7 Auflage Stuttgart 2001 ISBN 3 608 91040 9 S 723ff Platon Menon 77a 78b Schelling Philosophische Untersuchungen uber das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhangenden Gegenstande S 468 A Schopenhauer Die beiden Grundprobleme der Ethik 1839 40 Helga E Horz und Herbert Horz Ist Egoismus unmoralisch Grundzuge einer neomodernen Ethik trafo Verlagsgruppe Berlin 2013 ISBN 978 3 86464 038 4 H J Niemann Die Strategie der Vernunft Rationalitat in Erkenntnis Moral und Metaphysik Vieweg Braunschweig u a 1993 ISBN 3 528 06522 2 R Richter E Furubotn Neue Institutionenokonomik Mohr Siebeck Tubingen 2003 S 277 ISBN 3 16 148060 0 Dieser Artikel wurde am 8 Februar 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4015602 3 lobid OGND AKS LCCN sh85045096 NDL 00569521 Abgerufen von https de wikipedia org w index 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