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Die teleologische Ethik von gr telos Ziel basiert auf der Grundidee dass Lebewesen also auch der Mensch naturgegebene Ziele verfolgen bzw Zwecke beabsichtigen Wenn solche Zwecke existieren setzen sie zum Beispiel der Benutzung der Lebewesen Grenzen und begrunden ein weitgehendes Recht auf Unverletzbarkeit u A Der Nachweis fur deren Existenz bzw die Begrundung fur die Einhaltung der daraus folgenden Grenzen ist u a Aufgabe der teleologischen Ethik Dadurch ist u a eine Moglichkeit gegeben eine okologische Ethik philosophisch zu begrunden Des Weiteren bezeichnet man Ethiken als teleologisch wenn diese eine moralische Bewertung nur anhand der herbeigefuhrten Zustande unternehmen Die utilitaristische Ethik vertritt ein solches Modell wenngleich es auch hier Bestrebungen gibt den Utilitarismus um die Einbeziehung von Handlungsmotiven zu erweitern Inhaltsverzeichnis 1 Richtungen 2 Begrifflichkeit 3 Wirkungsordnung 4 Ursachenordnung 5 Deontologie 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseRichtungen BearbeitenEs gibt mehrere unterscheidbare teleologische Konzepte 1 Hedonismus Eudamonismus Machiavellismus Ethischer Egoismus UtilitarismusBegrifflichkeit BearbeitenDer Begriff teleologische Ethik wird heute zumeist vermieden Denn er benutzt eine aristotelische Bezeichnung um eine nicht aristotelische Philosophiestromung Konsequenzialismus zu beschreiben Der Begriff passt nach Auffassung von Aristotelikern viel eher auf die Ethik des Aristoteles und schliesst in dieser Sichtweise den Konsequenzialismus geradezu aus Gemass Aristoteles sind die vernunftbegabten Lebewesen dadurch besonders ausgezeichnet dass sie in der Lage sind sich selber Ziele zu setzen Dadurch werden sie erst zu ethischem Handeln fahig Grundlage der Ethik ist hier das Ziel Telos In diesem Sinne ist die aristotelische Ethik im wortlichen Sinne auf hervorragende Weise eine teleologische Ethik Die Anhanger des Konsequenzialismus haben richtig beobachtet dass Aristoteles die Ziele in ahnlicher Weise ordnet wie sie selbst die Konsequenzen Daher wollten sie ein Band zur aristotelischen Teleologie knupfen Allerdings versteht Aristoteles unter dem Ziel nicht eine Konsequenz also eine Wirkung sondern eine Ursache Daraus ergibt sich ein erheblicher Unterschied zur konsequenzialistischen Ethik Wirkungsordnung BearbeitenDer Konsequenzialismus der den Begriff der teleologischen Ethik fur sich beansprucht ist eine Wirkungsordnung Der ethische Gehalt einer Handlung die Gute wird bestimmt aus den Konsequenzen die eine Handlung nach sich zieht Fur die Entscheidungsfindung ist es naturlich unmoglich die tatsachlichen Folgen der Handlung zu kennen daher sind fur Konsequentialisten de facto die nach bestem Wissen wahrscheinlichen Handlungsfolgen das tatsachliche Entscheidungskriterium Das Handeln kann aber ein sehr komplexes Gebilde von Konsequenzen nach sich ziehen das kaum mehr zu uberschauen ist Daher rat z B R M Hare dazu sich nicht an Einzelhandlungen sondern vorwiegend an allgemeinen Handlungsmaximen standardisierten Handlungstypen allgemein verbreiteten Handlungsweisen Traditionen und Konventionen zu orientieren deren Konsequenzen naturgesetzesahnlich voraussehbar sind Diese Konsequenzen sind sehr wichtig Ursachenordnung BearbeitenDies scheint der Teleologie des Aristoteles zu gleichen Auch die Ziele welche Aristoteles im Auge hat sind auf die Konsequenzen ausgerichtet welche das Handeln letztlich hat Ziel sind sie aber nur insofern als sie von einem verstandesbegabten Lebewesen bewusst intendiert werden So bestimmen sie die Handlung deren Ursache sie sind Die Konsequenzen die sich nachtraglich aus der Handlung ergeben sind damit fur den ethischen Gehalt der Handlung nicht unmittelbar bestimmend sondern die Absicht welche zum Zeitpunkt der Handlung feststeht Im aristotelischen Sinne verfugt der Handelnde zum Zeitpunkt seines Akts uber alle Mittel den ethischen Gehalt seiner Handlung selbst willentlich zu bestimmen Dies ist nur moglich wenn eine Handlung aufgrund ihrer Struktur in einem bestimmten Kontext bewertet werden kann unabhangig von den Konsequenzen Es ist aber offensichtlich dass die Gute einer individuellen Handlung kategorial nicht vollstandig erfasst werden kann da die Finalitat transzendent ist Hingegen ist eine strukturelle Bewertung moglich bei der Beurteilung der Mangel einer Handlung Auf dem Hintergrund des ethischen Intellektualismus des Aristoteles bleibt fraglich welchen Raum er dem Streben des Willens lasst Die scholastischen Moralsysteme befassen sich mit der Frage wieweit dem Streben des Willens im Rahmen der Vernunft ein Spielraum eingeraumt werden kann zur Bestimmung der individuellen Handlung Deontologie BearbeitenSo befindet sich die aristotelische Teleologie zwischen einem objektivistischen Konsequentialismus und der kantianischen Deontologie die den ethischen Gehalt einer Handlung aus Pflichtvorgaben bestimmt Das aristotelische Ziel ist auf eine ontologische Veranderung der Wirklichkeit ausgerichtet deren Bewertung objektiven Massstaben zuganglich ist Die Deontologie ist eher auf Regeln und Normen bzw moralische nicht juridische Gesetze ausgerichtet d h das Handeln selbst wird betrachtet Siehe auch BearbeitenKonsequentialismus NaturrechtLiteratur BearbeitenRobert Spaemann Philosophische Aufsatze Reclam Robert Spaemann und Reinhard Low Die Frage Wozu Geschichte und Wiederentdeckung des teleologischen Denkens 3 Auflage Munchen 1991 ISBN 3 492 10748 6Einzelnachweise Bearbeiten Fischill Philosophie 2011 S 68ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teleologische Ethik amp oldid 232588446