www.wikidata.de-de.nina.az
Eudaimonie auch Eudamonie altgriechisch eὐdaimonia eudaimonia von gutem eu amp Geist daimon ist ein Begriff der antiken Philosophie Das Wort stammt aus der Allgemeinsprache in philosophischen Texten bezeichnet es eine gelungene Lebensfuhrung nach den Anforderungen und Grundsatzen einer philosophischen Ethik und den damit verbundenen ausgeglichenen Gemutszustand Gewohnlich wird es mit Gluck oder Gluckseligkeit ubersetzt Diese Ubersetzungen werden aber in der Forschung als ungenau kritisiert Daher wird in der altertumswissenschaftlichen Fachliteratur Eudaimonie oft unubersetzt gelassen Sokrates galt als klassisches Muster eines in Eudaimonie lebenden Philosophen Buste aus dem 1 Jahrhundert im Louvre Paris Fur die zahlreichen antiken Denker die eine eudaimonistische auf die Eudaimonie ausgerichtete Ethik vertraten war es selbstverstandlich dass das mit diesem Ausdruck bezeichnete Ideal eigentlich das Ziel aller Menschen ist Diese Annahme wird als eudaimonistisches Axiom bezeichnet Das Ziel galt als prinzipiell erreichbar Den beschwerlichen Weg zur Eudaimonie sahen die Philosophen in ihrer jeweiligen Lehre Ein mit der Zielvorstellung verbundenes sehr verbreitetes Ideal war die Selbstgenugsamkeit Autarkie Als Kennzeichen des guten Lebens galt dass man das Gluck nicht von ausseren Faktoren erhofft sondern es in sich selbst findet indem man sich richtig verhalt Es wurde erwartet dass man dann in allen Lebenslagen eine unerschutterliche Gemutsruhe bewahrt Benotigt und erarbeitet wurden Regeln fur eine Lebensweise die Eudaimonie ermoglichen sollte Dazu gehorte in erster Linie dass man Grundtugenden verinnerlichte Stark umstritten war die Frage ob die Tugenden allein ausreichen oder auch korperliche und aussere Guter benotigt werden Besonders folgenreich war das Eudaimoniekonzept des Aristoteles Es wurde im Spatmittelalter erneut aufgegriffen und intensiv erortert In der Neuzeit ist das antike Ideal seit dem spaten 18 Jahrhundert auf fundamentale Kritik gestossen Immanuel Kant hielt es zur Bestimmung des obersten Prinzips der Moral fur prinzipiell verfehlt Er pragte den Begriff Eudamonismus fur alle ethischen Lehren in denen das Streben nach Gluckseligkeit und nicht die Pflicht als massgeblicher Grund des sittlichen Handelns gilt Kants Urteil beeinflusste die moderne Rezeption der antiken Konzepte stark und nachhaltig In neueren Diskussionen der Philosophie des Glucks zeichnet sich jedoch eine zumindest teilweise Rehabilitierung des antiken Gedankenguts ab wobei insbesondere der aristotelische Ansatz Resonanz findet Inhaltsverzeichnis 1 Antike 1 1 Herkunft und nichtphilosophische Verwendung des Begriffs 1 2 Vorsokratiker 1 3 Platon 1 4 Xenophon 1 5 Antisthenes 1 6 Aristoteles 1 7 Eudoxos von Knidos 1 8 Fruhe Platoniker 1 9 Hellenismus und romische Kaiserzeit 2 Mittelalter 2 1 Islamischer Kulturkreis 2 2 Christlicher Kulturkreis 3 Neuzeitliche Rezeption 3 1 Leibniz 3 2 Die Diskussion um den Eudamonismus 3 2 1 18 und 19 Jahrhundert 3 2 2 20 und 21 Jahrhundert 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenAntike BearbeitenDer Begriff Eudaimonie entstand in der Allgemeinsprache und wurde spater in die philosophische Fachterminologie ubernommen Gemeinsam ist beiden Begriffsverwendungen dass Eudaimonie vor allem mit der Konnotation Lebensfulle verbunden ist und haufig der Aspekt erfolgreicher Aktivitat im Vordergrund steht Die Ubersetzung mit Gluck oder Gluckseligkeit gilt als unzulanglich denn diese Worter haben im Deutschen einen einseitig emotionalen Sinn Der griechische Ausdruck bezeichnet nicht nur ein Gefuhl sondern eine optimale Lebensfuhrung die aus einer korrekten Einstellung resultiert und mit einem ausgezeichneten seelischen Zustand verbunden ist das Glucksgefuhl ist nur ein Aspekt davon Im Vordergrund steht das objektive Wohlergehen nicht das subjektive Wohlbefinden Nicht nur ein Individuum sondern auch ein Staat kann sich in Eudaimonie befinden 1 Die Ubersetzungsproblematik wird auch in der englischsprachigen Fachliteratur diskutiert Fur die Wiedergabe mit happiness pladiert Gregory Vlastos der ausfuhrlich auf die Einwande gegen diese Ubersetzung eingeht 2 John M Cooper zieht human flourishing vor 3 Ihm widerspricht Richard Kraut der weder in flourishing noch in well being eine Verbesserung gegenuber happiness sieht 4 Herkunft und nichtphilosophische Verwendung des Begriffs Bearbeiten nbsp Ein wohlwollender Daimon Mosaik aus Antiochia 2 JahrhundertDas Substantiv eudaimonia und das zugehorige Adjektiv eudaimōn eὐdaimwn stammen ursprunglich aus der religiosen Sphare Bei Homer kommen diese Worter nicht vor sie sind wohl erst nach seiner Zeit entstanden Das Adjektiv wurde schon von Hesiod 5 verwendet das Substantiv ist bei Pindar 6 erstmals bezeugt Ursprunglich bedeutete eudaimon mit einem guten Daimon verbunden Dementsprechend war eudaimonia im allgemeinen Sprachgebrauch der Ausdruck fur das Wohlergehen und den entsprechenden Gemutszustand Als Daimones bezeichnete man konkret die Gotter oder gottahnlichen Geister die in das menschliche Schicksal eingreifen In einem allgemeineren unpersonlichen Sinn verstand man unter Daimon eine unbestimmte Gottheit oder gottliche Schicksalsmacht deren Fugungen das menschliche Los festlegen und auch das von ihr verhangte individuelle Geschick Wenn der Eindruck entstand dass jemand von einer ihm wohlgesinnten Gottheit oder einem personlichen Schutzgeist behutet und gefordert wurde galt er als eudaimon Eine solche vom Gluck begunstigte Person war glucklich Das Gegenteil war der kakodaimon der von einem schlechten Daimon einem Damon geplagte oder besessene Mensch den das Pech verfolgte und dem es ubel erging 7 Wenn jemand eudaimon war war dies an seinen Lebensumstanden zu erkennen Ihm wurde Gesundheit und ein langes Leben zuteil seine Unternehmungen waren vom Erfolg gekront er erlangte und behielt Macht Ehre und Wohlstand Daher wurde das Wort eudaimonia auch als Synonym fur Reichtum olbos und gutes Gelingen eutychia verwendet Im religiosen Kontext war es selbstverstandlich dass ein so von gottlichem Wohlwollen Begunstigter fromm war und sich als Gotterfreund willig der Macht die sein Schicksal lenkte unterstellte Die eudaimonia war ein Lebensideal dessen Verwirklichung auf einem harmonischen Zusammenwirken von gottlicher Lenkung und menschlichem Willen beruhte 8 Solche gunstigen Umstande konnten eine Annaherung des menschlichen Lebens an das gluckselige Dasein der Gotter bewirken soweit dies fur Sterbliche moglich war 9 Allerdings war auch das Bewusstsein der Unvollkommenheit und Hinfalligkeit des menschlichen Glucks stark ausgepragt Pindar stellte fest es sei unmoglich dass ein Mensch die ganze Eudaimonie gewinne 10 und Euripides liess in seiner Tragodie Medea einen Unheilsboten verkunden kein einziger Mensch sei glucklich eudaimon 11 In Anbetracht der Ohnmacht des Menschen der Mangelhaftigkeit seines Glucks und der Unaufhebbarkeit seines Leids galt es als straflicher Hochmut ein Gluck ahnlich dem gottlichen zu erstreben oder sich fur den glucklichsten Menschen zu halten 12 Herodot uberliefert eine Erzahlung wonach der athenische Staatsmann Solon einer der Sieben Weisen den Konig Kroisos besuchte der damals auf dem Gipfel seiner Macht und seines Reichtums stand Kroisos wollte sich von Solon bestatigen lassen dass er der glucklichste Mensch auf der Erde sei Dem hielt Solon seine Auffassung entgegen niemand konne vor seinem Tod als glucklich gelten da das Schicksal unbestandig sei und man daher erst nach dem Ende des Lebens ein Urteil fallen konne In dieser Erzahlung geht Solon von der Vorstellung aus die Eudaimonie bestehe aus gunstigen Umstanden wahrend der gesamten Lebensdauer 13 Der Dichter Sophokles liess in seiner Tragodie Antigone den Chor am Schluss verkunden die Besonnenheit sei bei weitem das Wichtigste bei der eudaimonia Damit meinte er Besinnung auf das Mass das dem Menschen Angemessene er wollte vor den Gefahren der Vermessenheit warnen die den Stolzen ins Ungluck sturze 14 Vorsokratiker Bearbeiten Aus dem allgemeinen Sprachgebrauch wurde ab dem 5 Jahrhundert v Chr der philosophische abgeleitet wobei eudaimon und eudaimonia einen Bedeutungswandel durchmachten und zu Fachbegriffen wurden Zwar wurde auch in philosophischer Literatur mitunter die Vorstellung eines gottlichen Schutzgeistes aufgegriffen doch trat sie in den Hintergrund und wurde weitgehend durch neue Konzepte verdrangt Der neue spezifisch philosophische Gedanke war die Verlegung der Schicksalsmacht in die Seele Der Daimon wurde nicht mehr als ein vom Menschen getrenntes gottliches Wesen aufgefasst das willkurlich und unvorhersehbar uber die Sterblichen verfugt Aus dem personlichen Schutzgeist wurde eine Instanz im Menschen selbst die fur seine Entscheidungen zustandig ist Ein solcher innerer Daimon betatigt sich im Licht des Bewusstseins sein Wirken ist vernunftig und rational nachvollziehbar Dadurch anderte sich das Verstandnis von Eudaimonie fundamental 15 Die neue Sichtweise ist erstmals bei Heraklit wohl um 460 v Chr bezeugt der in schroffer Abgrenzung vom Glauben der Volksreligion an ein gottgesandtes Schicksal behauptete Fur den Menschen ist sein Ethos sein Daimon 16 Damit wandte sich Heraklit gegen die herkommliche Sichtweise der zufolge aussere Einflusse das Verhalten des Menschen steuern und damit auch sein Versagen in kritischen Situationen verursachen Indem er den Daimon mit dem Ethos dem individuellen Charakter und der daraus resultierenden Haltung gleichsetzte machte er den Menschen selbst zum Gestalter seines Schicksals Damit burdete er ihm aber auch die Verantwortung fur seine Taten und Lebensverhaltnisse sein Gluck oder Ungluck auf 17 Zugleich erteilte Heraklit der gangigen Verknupfung der Eudaimonie mit dem Besitz ausserer Guter eine drastische Absage indem er schrieb Wenn das Gluck in den Genussen des Korpers bestunde wurden wir das Vieh glucklich nennen wenn es Erbsen zum Fressen findet 18 In diesem Sinne ausserte sich auch der Vorsokratiker Demokrit Eudaimonie und Ungluckseligkeit sind Sache der Seele Die Eudaimonie wohnt weder in Herden noch im Gold Der Wohnsitz des Daimons ist die Seele 19 Gemass dieser Uberzeugung verwarf Demokrit die Vorstellung einer ubermenschlichen das Schicksal steuernden Macht der Tyche Er sah darin ein Bild das sich die Menschen geformt hatten um es angesichts ihrer Ratlosigkeit als Ausrede zu verwenden 20 Das Auseinanderklaffen des gesellschaftlichen und des philosophischen Eudaimonie Ideals fuhrte offenbar zu einer Entfremdung Der Vorsokratiker Anaxagoras soll gesagt haben er wundere sich nicht wenn der in Eudaimonie Lebende den Vielen der Offentlichkeit als eine seltsame Figur erscheine 21 Platon Bearbeiten nbsp Buste Platons romische Kopie des griechischen Platonportrats des Silanion Glyptothek Munchen In Platons Schriften zahlt die Eudaimonie zu den gewichtigen Themen Die einschlagigen Kernaussagen in seinen Dialogen wurden fur den philosophischen Diskurs der Folgezeit wegweisend Scharf unterschied er zwischen dem erfreulichen Zustand Eudaimonie als hohem Wert und der Lust hedonḗ die er zwar nicht ablehnte aber als Gut niedrigen Ranges betrachtete Seinen Lehrer Sokrates den er in den meisten seiner Dialoge zur Schlusselfigur machte stellte er als Muster eines im Sinne des Eudaimonie Ideals lebenden Philosophen dar 22 In der hierarchischen Wertordnung von Platons Ethik nimmt das Gute die platonische Idee des Guten den hochsten Rang ein Damit ist das vollkommene absolute Gute gemeint das Gute schlechthin das als metaphysische Realitat aufgefasst wird Es existiert ausserhalb des Bereichs der Erscheinungen und Sinneswahrnehmungen ist aber fur den Philosophen der sich ihm zuwendet prinzipiell erfassbar Allerdings erfordert die Erkenntnis einer platonischen Idee bei ihrem Betrachter nicht nur intellektuelle sondern auch ethische Qualitaten Er muss seine seelische Beschaffenheit dem was er begehrt angleichen indem er es nachahmt Somit muss er selbst gut das heisst tugendhaft werden um sich dem Guten nahern zu konnen Eine Umwendung der ganzen Seele nicht nur ihres vernunftbegabten Teils ist notig Die Voraussetzung dafur ist Platons Annahme dass die Seele ihrer Natur nach dem Gottlichen verwandt ist ihre von vornherein gegebene aber zeitweilig eingebusste gottahnliche Qualitat muss nur wiedergewonnen werden Wenn das gelingt kann die Seele an der Seligkeit der Gotter teilhaben 23 Im Dialog Symposion lasst Platon seinen Sokrates die Lehre vortragen dass jeder danach strebe dass ihm das Gute zuteilwerde Wer dieses Ziel erreiche der verwirkliche in seinem Leben die Eudaimonie die ausschliesslich im Besitz des Guten liege Es sei sinnlos nach dem Grund zu fragen aus dem dieser Zustand begehrt werde denn dahinter stehe kein weiteres Motiv Die Eudaimonie sei nicht Mittel zur Erreichung eines anderen hoheren Ziels sondern Selbstzweck Das Verlangen nach ihr sei von erotischer Art es sei fur jeden der grosste und listenreiche Eros 24 Ausfuhrlich wird die Frage der richtigen Lebensweise und der Eudaimonie in Platons Dialog Gorgias erortert Auch dort gibt Sokrates die Auffassung des Autors wieder Sie lautet Gute Seelen zeichnen sich durch Besonnenheit und Selbstdisziplin aus schlechte Seelen sind zugellos und masslos Wer sich selbst beherrscht ist tugendhaft Der Besonnene ist notwendigerweise auch tapfer und gerecht und handelt daher richtig Das bedeutet dass er ein gelungenes Leben fuhrt und sich im Zustand der Eudaimonie befindet Wer hingegen Unrecht begeht handelt unbesonnen er hat es versaumt die chaotischen Begierden seiner Seele der Herrschaft der Vernunft zu unterstellen Das hat zwangslaufig sein Ungluck zur Folge auch und besonders dann wenn er ausserlich erfolgreich ist und niemand ihn zur Rechenschaft zieht Mit dieser provozierenden These stellt sich Sokrates in einen scharfen Gegensatz zur Meinung fast aller seiner Mitburger Nach dem allgemein vorherrschenden nichtphilosophischen Eudaimonieverstandnis sind machtige Unrechttater aufgrund ihrer Machtfulle glucklich Da sie keine Strafe furchten mussen konnen sie ihr Gluck ungestort geniessen Sokrates hingegen halt die Unrechttater die der Strafe entgehen fur noch unglucklicher als die bestraften Damit stosst er auf entschiedenen Widerspruch seines Gesprachspartner Kallikles der eine radikale antiphilosophische Gegenposition vertritt Kallikles kann dem Ziel einer dauerhaften Eudaimonie durch Besonnenheit und Zugelung der Begierden nichts abgewinnen Er setzt das Zuruckdrangen der Begierden mit einem Verzicht auf das Leben gleich Eudaimonie ist fur ihn dasselbe wie die Lust die im Kultivieren und ungehemmten Ausleben der Begierden besteht Nach seiner Weltanschauung kann nur der Freie glucklich sein das heisst der der andere beherrscht und selbst niemand dienen muss Kallikles pladiert zwar fur Befriedigung der Begierden als hochstrangiges Ziel erwartet davon jedoch keinen andauernden Gluckszustand Aus seiner Sicht ist standige Eudaimonie nicht einmal wunschenswert denn fur ihn ist alles Statische unlebendig wie ein Stein Das philosophische Streben nach permanenter Eudaimonie halt er fur prinzipiell verfehlt da das Leben nur durch einen fortwahrenden Wechsel von Lust und Unlust angenehm sein konne 25 Ahnliche Uberlegungen wie im Gorgias stellt Platon auch in den Dialogen Politeia und Nomoi an wo er auf Gluck und Ungluck der Herrscher und der Staatsburger zu sprechen kommt In den Nomoi bezeichnet er die Eudaimonie der Burger als Ziel der Gesetzgebung und stellt fest grosse Besitzunterschiede seien ihr abtraglich und daher unerwunscht ein sehr Reicher konne nicht gut und daher auch nicht glucklich sein 26 Einen Staat halt Platon fur eudaimon wenn er eine gute Verfassung hat die ihn richtig strukturiert und wenn er nach philosophischen Grundsatzen regiert wird 27 Im Dialog Euthydemos wird ebenfalls das Thema des guten Lebens angeschnitten Auch hier geht Platons Sokrates von der fur trivial befundenen Feststellung aus dass alle Menschen danach streben dass es ihnen gut geht Gutes Leben bedeutet nach konventionellem Verstandnis eine reichliche Ausstattung mit Gutern Dazu zahlt man Reichtum Gesundheit Schonheit Macht und Ansehen aber auch Tugenden wie Besonnenheit Gerechtigkeit und Tapferkeit sowie die Weisheit Als wichtigstes Gut gilt der Erfolg eutychia Hier setzt die Analyse des Sokrates an Erfolg ist auf jedem Gebiet nur fur den Kompetenten erreichbar fur den der uber das erforderliche Wissen verfugt Daher ist Wissen oder Einsicht das was der Mensch am dringendsten benotigt Da der Wissende die Zusammenhange versteht handelt er immer richtig und ist in allem erfolgreich Ressourcen wie Reichtum und Macht erhalten einen Wert erst dadurch dass man von ihnen den richtigen Gebrauch macht und dies setzt ein richtiges Verstandnis voraus Wer dieses besitzt handelt vernunftig und weise und seine ausseren Guter gereichen ihm zum Vorteil Wer hingegen uber keine Einsicht phronesis und Weisheit sophia verfugt dem schaden seine Ressourcen sogar Die Dinge sind an sich weder gut noch schlecht erst die Weisheit macht sie zu Gutern und die Torheit zu Ubeln Daher ist es die Aufgabe jedes Menschen in erster Linie Weisheit anzustreben Wenn ihm dies gelingt erlangt er die Eudaimonie 28 In der Forschung umstritten ist die Frage ob Platon die Tugend nur als Mittel zur Erlangung der Eudaimonie betrachtet hat instrumentelle Deutung oder ob er sie auch als Bestandteil der Eudaimonie aufgefasst hat konstitutive Deutung 29 Xenophon Bearbeiten Der Schriftsteller Xenophon ein Zeitgenosse Platons der ebenfalls zum Umkreis des Sokrates gehorte liess in seinen Erinnerungen an Sokrates Memorabilia den beruhmten Denker in fiktiven Gesprachen auftreten In einer der Szenen behauptet ein Gesprachspartner des Sokrates die Eudaimonie hier im allgemeinsprachlichen Sinn als Gluck sei anscheinend das unbestrittenste Gut Darauf wendet Sokrates ein dies gelte nur dann wenn sich dieses Gut nicht aus fragwurdigen Bestandteilen wie Schonheit Kraft Reichtum und Ruhm zusammensetze die oft die Ursache grossen Unglucks seien Damit verwirrt er seinen Gesprachspartner der es fur selbstverstandlich gehalten hat dass man ohne diese Guter nicht glucklich werden konne 30 Xenophon nahm wie Platon einen engen Zusammenhang von Tugend und Eudaimonie an wobei er Tugend im damals ublichen Sinn als allgemeine Tuchtigkeit oder Vortrefflichkeit aretḗ verstand nicht nur als Tugendhaftigkeit im heutigen moralischen Sinn Er sah in der Tugend das Wissen daruber wie das Gluck zu erreichen ist Nach seinem Eindruck war Sokrates der tugendhafteste und daher auch glucklichste Mensch Allerdings fuhrte Xenophon das Gluck nicht ausschliesslich auf die Tugend zuruck sondern hielt auch einen gewissen ausseren Erfolg fur eine Voraussetzung der Eudaimonie Er meinte der Mensch musse um sich glucklich zu fuhlen in seiner Beschaftigung erfolgreich sich seines Erfolges bewusst und deswegen mit sich zufrieden sein Ausserdem benotige er Lob und Anerkennung Gluck sei ohne Anstrengung und Leistung nicht zu erlangen muhelos erreichbares Vergnugen zahle nicht dazu 31 Damit stellte sich fur Xenophon die Frage wie es sich mit der Eudaimonie verhalt wenn jemand zwar tuchtig ist aber infolge widriger Umstande seine Aufgabe nicht erfullen kann Wenn das Gluck aller Menschen auf dem erfolgreichen Ausfuhren ihrer Tatigkeit beruht muss jemand den etwa Altersschwache an seiner gewohnten Beschaftigung hindert das Gluck entbehren und so den Lebenssinn einbussen Der Alternde fuhlt dass sein Leben immer schlechter wird seine Denkfahigkeit nimmt ab und er kann nicht mehr mit sich zufrieden sein Nach dem Verlust der Leistungsfahigkeit ist das Leben nach Xenophons Urteil nicht mehr lebenswert Daher bewertete Xenophon den Tod des Sokrates der als Siebzigjahriger hingerichtet wurde unter diesem Gesichtspunkt positiv Das Todesurteil sei dem alten Philosophen durchaus erwunscht gewesen denn durch die Hinrichtung sei er dem altersbedingten Verlust der Eudaimonie entgangen Er habe sich daruber gefreut dass er rechtzeitig sterben konnte ohne im Ungluck gelebt zu haben 32 Xenophon legte Gewicht auf die soziale Dimension des Glucksstrebens Er hielt es fur wichtig dass man sich nicht damit begnugt die eigene Eudaimonie unmittelbar anzustreben sondern auch im recht verstandenen Eigeninteresse anderen bei der Erlangung des begehrten Zustands hilft Insbesondere betrachtete er es als Aufgabe der Inhaber von Fuhrungspositionen ihre Untergebenen Gefahrten und Freunde bei deren Suche nach Eudaimonie zu fordern 33 Antisthenes Bearbeiten Antisthenes nach 366 v Chr ein namhafter Schuler des Sokrates und Grunder einer eigenen Schule meinte die Tugend oder Tuchtigkeit sei lehrbar und theoretisch fur die Erlangung der Eudaimonie ausreichend Zur Umsetzung in der Lebenspraxis benotige man allerdings zusatzlich die Willenskraft eines Sokrates Die Tugend werde im Handeln verwirklicht Damit bekannte sich Antisthenes zu dem sokratischen Grundsatz dass das sittlich gute Handeln zur Eudaimonie fuhre und daher ein tugendgemasses Leben als vorrangige Aufgabe zu gelten habe 34 Allerdings teilte er nicht die nach Platons Angaben von Sokrates vertretene Ansicht ethisches Wissen habe zwangslaufig richtiges Verhalten zur Folge Vielmehr lehrte er dass die praktische Verwirklichung des als gut Erkannten eine besondere Kraft voraussetze Er empfahl muhsame Anstrengung die ein Gut sei Man solle sich auf die Befriedigung der elementaren Bedurfnisse beschranken die mit den einfachsten Mitteln zu erreichen sei und auf daruber hinausgehende Komfortanspruche verzichten Anscheinend war seine Uberlegung man solle asketisch leben und sich gezielt Strapazen und Muhen aussetzen um durch Uben die fur die Tugendpraxis benotigte Kraft zu gewinnen und so zur Eudaimonie zu gelangen 35 Aristoteles Bearbeiten nbsp Aristoteles Buste im Palazzo Altemps Rom Platons Schuler Aristoteles knupfte an die Uberlegungen seines Lehrers an Er wandelte sie aber ab da er die platonische Ideenlehre ablehnte und daher die Eudaimonie nicht mit dem Erfassen der Idee des Guten verband Die Eudaimonie als hochstes Gut und EndzielWie Platon war Aristoteles der Uberzeugung dass jede Aktivitat ein Ziel habe das etwas aus der Sicht des Handelnden Gutes sein musse Nach der aristotelischen Lehre sind die Ziele hierarchisch geordnet ein untergeordnetes Ziel wird stets um eines hoherrangigen willen angestrebt Letztlich geht es nur um ein einziges hochstes Ziel dem alle anderen Ziele untergeordnet sind Gabe es ein solches Endziel nicht so musste das menschliche Streben ins Endlose voranschreiten und ware leer und sinnlos Das Endziel ist die Erlangung des eigentlichen Guten das an der Spitze der Guter steht Somit besteht die Hauptaufgabe der philosophischen Ethik darin zu bestimmen worin das hochste Gut besteht 36 Das oberste Gut und Endziel kann nur das sein was stets ausschliesslich um seiner selbst willen und nie zu einem anderen ubergeordneten Zweck begehrt wird Das trifft nur auf die Eudaimonie zu denn alle anderen Guter auch die Einsicht und jede Tuchtigkeit oder Tugend werden nicht nur um ihrer selbst willen angestrebt sondern auch weil man sich von ihnen Eudaimonie erhofft Das Hauptmerkmal der Eudaimonie ist ihr autarker Charakter Sie macht rein fur sich genommen das Leben begehrenswert und lasst nirgend einen Mangel offen Sie ist vollendet denn es gibt nichts anderes das ihren Wert noch erhohen konnte wenn es ihr hinzugefugt wird Somit ist sie allein der hochste Wert und das oberste Ziel 37 Das Endziel ist fur den Einzelnen und fur das Gemeinwesen die Polis oder die Ethnie identisch Am Gemeinwesen tritt es aber bedeutender und vollstandiger in Erscheinung sowohl wahrend es erreicht wird als auch bei der Sicherung des Gewonnenen Die Eudaimonie die der Einzelne fur sich erlangt ist zwar eine bedeutende Errungenschaft aber noch schoner und erhabener ist die die ganzen Volkern oder Staaten zuteilwird Es ist die Aufgabe der Staatskunst das zur Erlangung der allgemeinen Eudaimonie erforderliche Wissen bereitzustellen 38 Aristoteles betrachtet die Eudaimonie unter einem uberindividuellen Gesichtspunkt Fur ihn ist das Glucksstreben des Einzelnen nicht egoistisch denn es geht nicht um ein individuelles Interesse sondern um das allgemeingultige Interesse der vernunftbegabten Gattung Mensch Das was der Mensch als vernunftiges Wesen kann und soll ist nichts anderes als das was die Natur fur ihn vorgesehen hat was aber nur durch sein bewusstes Handeln verwirklicht werden kann 39 Unterschiedliche Vorstellungen von EudaimonieIn der Nikomachischen Ethik des Aristoteles werden die unterschiedlichen Eudaimonievorstellungen gepruft Dass die Eudaimonie das hochste durch Handeln erreichbare Gut ist und dass sie mit gutem Leben und guter Betatigung gleichzusetzen ist darin stimmen fast alle uberein Was genau man aber darunter zu verstehen hat daruber gehen die Meinungen auseinander Die Menge stellt sich unter Gluck Handgreifliches und Augenfalliges wie Lust Wohlstand und Ehre vor Kranke sehen es in der Gesundheit Arme im Reichtum 40 Nach der Einteilung des Aristoteles sind drei den verschiedenen Gluckskonzepten entsprechende Lebensformen zu unterscheiden das Genussleben das Leben im Dienst des Staates und das Leben als Hingabe an die Philosophie Den Genuss zum hochsten Wert zu erheben ist die offensichtlich verfehlte Entscheidung der Menge der besonders grobschlachtigen Naturen Diejenigen hingegen die sich der Staatskunst widmen sind edle und aktive Menschen Unzulanglich ist aber ihr Motiv denn sie suchen die Eudaimonie in der Ehre Das bedeutet dass sie das Ziel in etwas Ausserliches verlegen das nicht das hochste Gut sein kann Die Ruhmbegierigen machen sich von denen abhangig von denen sie sich Anerkennung erhoffen statt Selbstgenugsamkeit anzustreben Die Qualitat mit der sie ihren Anspruch auf Ehre begrunden ist die Tuchtigkeit die arete Diese stellt daher einen hoheren Wert dar als der Ruhm Aber auch sie kann nicht der hochste Wert und mit der Eudaimonie identisch sein denn man kann als Tuchtiger durchaus mit grosstem Leid und Ungluck beladen sein 41 Somit kommt als Weg zur optimalen Verwirklichung der Eudaimonie nur ein Leben als Philosoph in Betracht Die nahere Bestimmung der EudaimonieNach der Lehre des Aristoteles kann das hochste Gut weder in der Lust noch in einer platonischen Idee einer abstrakten metaphysischen Gegebenheit jenseits der sinnlich wahrnehmbaren Welt bestehen Vielmehr muss das fur den Menschen Gute die Eudaimonie etwas sein das ganz auf seinen Leistungen beruht und von ihm durch eine bestimmte Tatigkeit verwirklicht wird Es handelt sich wie Aristoteles in Abgrenzung von Platon betont nicht um einen Zustand oder eine Disposition der Seele denn eine Fahigkeit kann nie ein Selbstzweck sein Wenn jemand alle guten Dispositionen besitzt aber an der Betatigung gehindert wird kann von einem guten Leben keine Rede sein Statische Eigenschaften oder Guter machen somit die Eudaimonie nicht aus sondern sie muss eine Weise von Tatigkeit sein Hierfur kommt nur eine Aktivitat in Betracht die den Menschen als solchen kennzeichnet und von allen anderen Lebewesen unterscheidet Eudaimonie ist etwas spezifisch Menschliches Das bedeutet dass es sich nur um eine Betatigung der Vernunft des Nous handeln kann Aristoteles bestimmt sie als eine Tatigkeit gemass der vollkommenen Tugend in einem vollstandigen Leben oder wenn es mehrere Tugenden gibt gemass der vorzuglichsten von ihnen 42 Bei der Untersuchung der Vernunfttatigkeit unterscheidet er zwischen der praktischen und der theoretischen Vernunft Praktische Vernunft ist die Einsicht die fur den Umgang mit den verganglichen Dingen benotigt wird Theoretisch im Sinne von betrachtend ist die Vernunfttatigkeit die sich auf das Ewige und Unveranderliche richtet und Erkenntnis der grundlegenden Prinzipien ermoglicht Mit ihr wird die Wahrheit um ihrer selbst willen betrachtet man betreibt eine nicht zweckgebundene Wissenschaft Wer sich solcher Betrachtung theōria widmet verwirklicht dadurch seine Eudaimonie auf die bestmogliche Weise Er praktiziert die theoretische Lebensweise die fur Aristoteles die beste ist 43 Eine intensive Forschungsdiskussion dreht sich um die Frage aus welcher Art Aktivitat fur Aristoteles die Eudaimonie im Sinne eines guten Lebens besteht Nach einer Deutungsrichtung dominant end dominante Interpretation exklusive Interpretation ist nur die theoretische Aktivitat des aristotelischen Philosophen fur seine Eudaimonie konstitutiv Zwar praktiziert der Philosoph im Umgang mit seiner Familie und seinen Mitburgern die praktischen Tugenden aber das ist kein Gut das er um seiner selbst willen anstrebt sondern nur ein Mittel Die Eudaimonie des Politikers hingegen liegt nur in seiner tugendgemassen politischen Aktivitat die philosophische Betrachtung ist fur ihn kein Ziel und gehort nicht zu seinem Leben Die exklusive oder dominante Interpretation wurde 1965 von William Francis Ross Hardie der die Debatte eroffnete dargelegt und favorisiert und 1992 von Peter Stemmer neu formuliert 44 Nach einer anderen Deutung inclusive end inklusive Interpretation besteht die Eudaimonie aus Aktivitaten einer Person in zwei untereinander unabhangigen Bereichen dem erstrangigen theoretischen Bereich der philosophischen Bemuhungen und dem zweitrangigen Bereich der praktischen Politik der Staatskunst Diese Sichtweise vertrat John Lloyd Ackrill 1974 in seiner Entgegnung auf Hardies Aufsatz 45 Eine Reihe von Philosophiehistorikern schlossen sich einer der beiden Richtungen an andere versuchten einen Kompromiss zu finden Nach einer weiteren Hypothese sind beide Aktivitaten konstitutiv aber nicht untereinander unabhangig sondern Teile eines koharenten Ganzen Die Struktur ihres Zusammenwirkens ist streng hierarchisch die theoretische Aktivitat ist die leitende und einheitsstiftende sie soll in bestmoglicher Weise von der politischen unterstutzt werden 46 Voraussetzungen und Hindernisse der EudaimonieNach dem Verstandnis des Aristoteles ist die Eudaimonie ein dauerhaftes Tatigsein in einem vollen Menschenleben 47 und mit Selbstgenugsamkeit verbunden Daher stellt sich die Frage inwieweit die Autarkie und damit auch die Eudaimonie durch aussere Faktoren denen man ausgeliefert ist eingeschrankt oder aufgehoben werden kann Beispielsweise kann jemand lange gluckselig leben aber im Alter in schweres Unheil sturzen Nach der Antwort die Aristoteles auf diese Frage gibt ist Eudaimonie zwar eine Frucht philosophischer Bemuhungen aber die ausseren Lebensverhaltnisse durfen nicht als unwesentlich vernachlassigt werden Ein Mindestmass an Begunstigung durch die Lebensumstande ist unerlasslich wenn ausseres Ungluck und Leid uberhandnehmen wird Eudaimonie verunmoglicht Die vernunftgemasse Bemuhung allein kann das Gluck nicht garantieren Wenn beispielsweise jemand so schwere Schicksalsschlage erleidet wie der trojanische Konig Priamos kann man ihn nicht glucklich nennen auch wenn er philosophiert Es ist kaum moglich sich durch edle Taten auszuzeichnen wenn man uber keine Hilfsmittel wie Geld politischen Einfluss und Unterstutzung durch Freunde verfugt Ein abstossendes Aussehen ein niedriger sozialer Status Einsamkeit und Kinderlosigkeit missratene Kinder schlechte Freunde oder Verlust von Angehorigen sind Umstande die mit Gluckseligkeit nicht vereinbar sind 48 Wenn manche Philosophen behaupten ein tugendhafter Mensch sei aufgrund seiner inneren Vortrefflichkeit sogar auf der Folter noch in Eudaimonie so reden sie mit oder ohne Absicht einfach Unsinn 49 Zu fragen ist somit welche Faktoren die Eudaimonie begunstigen herbeifuhren und konstituieren und welche sie behindern oder zerstoren und ihr Gegenteil hervorbringen Aus philosophischer Sicht ist Eudaimonie als gelingendes Handeln verbunden mit Tugend oder Selbstgenugsamkeit des Lebens zu definieren Da aber auch die ausseren Lebensverhaltnisse und die Tauglichkeit des eigenen Korpers eine Rolle spielen sind erganzend weitere gangige Bestimmungen von Gluck heranzuziehen das mit Sicherheit verbundene angenehmste Leben und reichliches Vorhandensein von Besitz und korperlichen Gutern verbunden mit der Fahigkeit diese zu bewahren und damit umzugehen Auf die Einzelheiten der ausseren und der korperlichen Guter geht Aristoteles ausfuhrlich ein Er nennt unter anderem edle Herkunft zahlreiche und wertvolle Freundschaften Reichtum gute und zahlreiche Nachkommen gute Lebensverhaltnisse im Alter Gesundheit Schonheit Starke Ansehen Tuchtigkeit und gunstige Schicksalsfugungen Unter diesen Gesichtspunkten ist die Gluckseligkeit eine Gabe der Gottheit Allerdings werden die ausseren Guter wie Aristoteles betont nicht in reichlichem Ausmass benotigt eine bescheidene massvolle Ausstattung mit ihnen ist ausreichend Der wichtigste Aspekt der Gluckseligkeit ist die Eigenleistung des Menschen der sich die Eudaimonie verschafft indem er lernt ubt ethisch handelt und sich mit Sorgfalt um Tuchtigkeit bemuht Allerdings ist die Fahigkeit Tuchtigkeit oder Tugend zu erlangen und einzuuben keine selbstverstandliche Gegebenheit Sie ist auch von ausseren Umstanden abhangig insbesondere von einer Erziehung welche die Charakterbildung fordert Daher fordert Aristoteles eine Gesetzgebung die fur die richtige Erziehung und fur die Gewohnung an ethische Tuchtigkeit sorgt 50 Die Luste sind aus seiner Sicht zwar grossenteils minderwertig aber im Prinzip ist die Lust nicht etwas der Eudaimonie Fremdes sondern gehort zu ihr Aristoteles stimmt der allgemeinen Uberzeugung zu dass das gluckselige Leben ein lustvolles Leben und die Lust mit dem Gluck verflochten sei 51 Die Freundschaft hielt Aristoteles fur das wichtigste unter den ausseren Gutern Er setzte sich besonders mit der Frage auseinander warum der Gluckselige trotz seiner Selbstgenugsamkeit Freunde benotige Seine Antwort lautete der Mensch sei von Natur fur das Zusammenleben bestimmt und niemand wunsche fur sich allein alle Guter zu besitzen Also komme nur ein soziales Leben fur den Gluckseligen in Betracht Dann sei es offensichtlich besser das Leben in einer Gemeinschaft von Freunden zu verbringen als unter Fremden und zufalligen Bekannten zu leben Ausserdem betrachtete Aristoteles da er die Eudaimonie als Tatigsein auffasste Gelegenheiten zu tugendhafter Betatigung als unerlassliche Voraussetzung eines gelungenen Lebens Dazu zahlte er insbesondere die Moglichkeit Freunden Wohltaten zu erweisen 52 Die Annahme dass nichtseelische Guter erforderlich sind die Eudaimonie also nicht ausschliesslich durch Optimierung der innerseelischen Verhaltnisse herbeigefuhrt und bewahrt werden kann ist ein Hauptmerkmal der aristotelischen Ethik Das gute Leben hangt somit nicht allein vom richtigen Verhalten des Menschen ab sondern auch von Faktoren die seinem Einfluss weitgehend entzogen sind In gewissem Ausmass ist auch der Philosoph dem Schicksal ausgeliefert Damit stellt sich die Frage nach der Natur des Verhaltnisses zwischen den ausseren Faktoren und der Eudaimonie Die Funktion der nichtseelischen Guter ist bei Aristoteles nicht ganz eindeutig bestimmt Sie ist in erster Linie instrumentell Diese Guter sind Mittel zu einer von der arete geleiteten Praxis Daneben haben sie aber auch einen nicht instrumentellen Bezug zur Eudaimonie in dem Sinne dass sie als erganzende Attribute eines gelingenden Lebens erscheinen Unklar ist dabei ob Aristoteles aus diesem Grund die ausseren und korperlichen Guter als integrale Bestandteile der Eudaimonie betrachtet ihnen also den Status von eigenstandigen Komponenten der Gluckseligkeit zuweist Wenn dies der Fall ist dann ist die Eudaimonie nach seiner Lehre kein rein seelisches Gut sondern ein Guteraggregat eine Summe von Gutern verschiedener Klassen 53 Unzweifelhaft ist fur Aristoteles dass die Eudaimonie jedem nur in dem Mass zuteilwird in dem er sie verdient Jeder erreicht so viel von ihr wie er charakterliche Vorzuglichkeit und Vernunft besitzt und im Einklang damit handelt 54 Da Eudaimonie eine edle Tatigkeit voraussetzt bleibt sie Kindern ebenso wie Tieren unzuganglich da diese nicht zu edlem Handeln befahigt sind 55 Eudaimonie als Ursache von UngluckBei der Untersuchung der Tapferkeit wies Aristoteles auf eine paradoxe Wirkung der Eudaimonie hin Sie konne das Ungluck vergrossern Je tuchtiger und glucklicher jemand sei desto schmerzlicher sei fur ihn der Tod denn sein Leben sei besonders lebenswert und er werde mit vollem Bewusstsein der grossten Guter beraubt wenn er im Kampf falle 56 Eudoxos von Knidos Bearbeiten Der Wissenschaftler Eudoxos von Knidos wohl 345 338 v Chr der zu Platons Umkreis zahlte aber eine eigenstandige Philosophie entwickelte und eine eigene Schule grundete bestimmte die Freude als hochstes Gut Er widersprach also in der Guterlehre Platons Auffassung Im Rahmen seines hedonistischen Konzepts deutete er die Eudaimonie als Freude 57 Fruhe Platoniker Bearbeiten In der platonischen Akademie der von Platon gegrundeten Philosophenschule blieb das Thema nach dem Tod des Grunders aktuell Die Platoniker hielten am Grundsatz fest dass der Daimon nicht in der Aussenwelt sondern in der eigenen Seele zu suchen sei und die Eudaimonie daher durch eine Wendung nach innen erlangt werde Speusippos 339 338 v Chr Platons Nachfolger als Leiter Scholarch der Akademie definierte die Eudaimonie als vollendete Verfassung hexis im Naturgemassen Nach seiner Lehre wird sie von den Tugenden oder Tuchtigkeiten hervorgebracht und ist ein Zustand nach dem alle Menschen streben den Guten geht es dabei um Ungestortheit aochlesia das heisst Beschwerdelosigkeit und auch Freiheit von Ablenkung durch die ebenfalls als storend empfundene Lust Im Ideal der Schmerz und Lustfreiheit eines affektlosen Ruhezustands kommt der antihedonistische Charakter der Ethik des Speusippos zum Ausdruck Er legte grossen Wert darauf dass weder angenehme noch unangenehme aussere Storfaktoren die Gemutsruhe beeintrachtigen 58 Xenokrates 314 313 v Chr ein Schuler Platons und als Nachfolger des Speusippos langjahriger Scholarch verfasste eine Abhandlung mit dem Titel Uber die Eudaimonie 59 die nicht erhalten geblieben ist Die Eudaimonie definierte er als den Besitz der spezifisch menschlichen arete Tuchtigkeit Vortrefflichkeit und der dazu erforderlichen Mittel zu denen er die ausseren und leiblichen Guter zahlte Somit machte er die Eudaimonie nicht ausschliesslich von der seelischen Tuchtigkeit oder Tugend abhangig sondern billigte auch den Lebensumstanden eine Rolle zu Nach seiner Lehre bewirken die Tuchtigkeiten die Eudaimonie und gehen zugleich als Bestandteile in sie ein Als Bestandteile der Eudaimonie nannte er neben den stabilen charakterlichen Haltungen auch zeitweilige Eigenschaften sowie die entsprechenden einzelnen Handlungen und Bewegungen Mit dieser Berucksichtigung des praktischen Aspekts des tatigen Vollzugs naherte sich Xenokrates dem aristotelischen Eudaimonieverstandnis 60 Herakleides Pontikos nach 322 v Chr schrieb einen heute verlorenen Dialog uber die Eudaimonie 61 Er uberlieferte eine dem Vorsokratiker Pythagoras zugeschriebene Definition der Eudaimonie als Kenntnis der Vollkommenheit von Zahlen womit wohl eine vollkommene mathematische Ordnung der Seele gemeint war 62 Platons Sekretar Philippos von Opus ist sehr wahrscheinlich der Verfasser des in der Antike zu Unrecht Platon zugeschriebenen Dialogs Epinomis In diesem Werk wird eingangs die Frage nach der Erreichbarkeit der Eudaimonie aufgeworfen Ein nicht namentlich genannter Gesprachsteilnehmer aus Athen aussert die Ansicht Gluckseligkeit sei fur die weitaus meisten Menschen wahrend ihres irdischen Lebens unerreichbar nur wenige konnten sie erlangen Es bestehe aber Hoffnung sie nach dem Tod in einem jenseitigen Dasein zu erleben wenn man sich wacker um eine gute Lebensfuhrung bemuht habe Keinesfalls konne die Menschheit als glucklich bezeichnet werden Kein vernunftiger Mensch konne nach einem langen notwendigerweise muhseligen Leben wunschen ein weiteres menschliches Leben durchzumachen 63 Die Untersuchung des Nutzens verschiedener Fachgebiete fuhrt den Athener schliesslich zum Ergebnis dass die Mathematik eine unerlassliche Voraussetzung fur die Erlangung von Tugend Weisheit und damit Eudaimonie bilde 64 Im letzten Teil seiner Ausfuhrungen konstatiert er die Aufgabe des Weisheitssuchers bestehe darin die kosmische Ordnung in ihrer Gesamtheit und in ihren einzelnen Aspekten zu begreifen Der Erkenntnisweg fuhre von der Erfassung des Mannigfaltigen zum Verstandnis einer umfassenden Einheit wobei letztlich der Erkennende auch hinsichtlich seiner eigenen Person von der Vielheit zur Einheit gelange eins werde und so der ewigen Eudaimonie teilhaftig werde Den Weg der dafur erforderlichen Bemuhungen konnten nur die wenigen entsprechend Begabten erfolgreich beschreiten 65 Hellenismus und romische Kaiserzeit Bearbeiten In der Epoche des Hellenismus stand die Frage nach den Bedingungen eines gelungenen und glucklichen Lebens weiterhin im Mittelpunkt des philosophischen Ethikdiskurses Dabei traten die individuellen Voraussetzungen des guten Lebens gegenuber den kollektiven die Qualitat der Staatsordnung betreffenden Aspekten in den Vordergrund Malte Hossenfelder bezeichnet diese Subjektivierung als Privatisierung des Glucks die fortan die abendlandischen Gluckslehren entscheidend gepragt habe 66 Die rivalisierenden Philosophenschulen entwickelten unterschiedliche Lehren vom eudaimonistischen Lebensziel Gemeinsam war fast allen Philosophen das Festhalten am Grundsatz der massgeblichen Bedeutung der arete der Tuchtigkeit einer Person bei der Erfullung ihrer Aufgaben und Gestaltung ihres Lebens Die arete galt als Mittel zur Verwirklichung der angestrebten Seligkeit oder des Seelenfriedens In manchen Lehren wurde sie auch als ein wesentliches Element dieses Zustands aufgefasst oder sogar mit ihm gleichgesetzt Als Bezeichnung fur das ethische Ideal blieb in Platoniker und Aristotelikerkreisen die traditionelle Bezeichnung Eudaimonie gebrauchlich wahrend in anderen Philosophenschulen andere Ausdrucke bevorzugt wurden Ein wichtiges Thema war die aristotelische These die Autarkie des ethisch richtig Lebenden unterliege Einschrankungen durch nicht vom menschlichen Willen abhangige Faktoren Sie bot Anlass zu einer anhaltenden Auseinandersetzung mit der Frage nach den Grenzen einer innerlichen Unabhangigkeit von ausseren Umstanden Die Akademie und die MittelplatonikerIn der platonischen Akademie ubte Polemon von Athen wohl 270 269 v Chr von 314 313 v Chr bis zu seinem Tod das Amt des Scholarchen aus In seiner Ethik spielte die Forderung nach einem naturgemassen Leben eine zentrale Rolle Damit meinte er eine der menschlichen Natur entsprechende Lebensweise Mit der Berufung auf die Natur als Norm wollte er willkurlichen Setzungen und Anspruchen entgegentreten Sein Begriff des Lebens gemass der Natur knupfte wohl an die Eudaimonie Definition des Speusippos an Nach seiner Lehre tritt die Natur des Menschen in den Betatigungen hervor in denen sich die Tugendhaftigkeit der Seele aussert Aus tugendgemassem Handeln das einzuuben ist ergibt sich die Eudaimonie aussere Guter sind dafur keine notwendige Voraussetzung Zur Eudaimonie gehort die innerseelische Harmonie zwischen dem vernunftigen und dem unvernunftigen Seelenteil 67 Krantor von Soloi 276 275 v Chr untersuchte die Frage welche Bedeutung dem Reichtum der Lust der Gesundheit und der arete fur die Eudaimonie zukommt Er wies der arete den ersten und der Gesundheit den zweiten Rang zu 68 In der Epoche der Jungeren Akademie 268 264 v Chr 88 86 v Chr in der ein erkenntnistheoretischer Skeptizismus herrschte hielten es die Akademiker fur unmoglich die Wahrheit mit untruglicher Gewissheit zu erkennen Der beruhmteste akademische Skeptiker Karneades von Kyrene 129 128 v Chr nahm zum Ausgangspunkt seiner Erwagungen die traditionelle Auffassung nach der das gute Leben das Ziel der praktischen Philosophie ist so wie die Gesundheit das Ziel der Medizin ist Zur Frage was konkret ein gutes Leben oder die Eudaimonie ausmacht bezog er aber nicht Stellung sondern enthielt sich gemass der generellen Zuruckhaltung der Skeptiker eines Urteils Ebenso liess er offen ob das Streben selbst und fur sich allein das Ziel darstellt und die Eudaimonie bewirkt oder ob nur der Erfolg der Bemuhungen als das Ziel anzusehen ist Karneades stellte die unterschiedlichen Antworten der Philosophen auf diese Fragen zusammen und brachte Argumente gegen sie vor um die Angreifbarkeit aller Positionen und damit die Unmoglichkeit einer zwingenden Beweisfuhrung zu zeigen 69 Philon von Larisa 84 83 v Chr der letzte Scholarch der Akademie gelangte zur Auffassung Erkenntnis sei grundsatzlich erlangbar wenngleich mit einem tolerierbaren Rest an Unsicherheit behaftet Damit ruckte er vom akademischen Skeptizismus ab Er untersuchte die Frage wie man als Philosoph einen der Philosophie unkundigen Menschen in mehreren Belehrungsschritten zur Einsicht und damit zur Eudaimonie fuhrt Zunachst sei der Sinn eines tugendhaften philosophischen Lebens aufzuzeigen und Kritik an diesem Konzept zu widerlegen dann seien falsche schadliche Meinungen uber die Guter und die Ubel zu beseitigen und durch zutragliche zu ersetzen Danach sei das Verstandnis des Endziels der Eudaimonie zu erzeugen 70 Antiochos von Askalon der im fruhen 1 Jahrhundert v Chr eine neue platonische Schulrichtung begrundete sah das hochste Gut des Menschen und somit das Ziel des Lebens darin entsprechend der menschlichen Natur zu leben Diese sei in jeder Hinsicht also nicht nur im Charakter sondern auch auf der korperlichen Ebene zur Vollendung zu bringen sodass ihr nichts mangle Daher durfe man den korperlichen Gutern nicht jeden Eigenwert absprechen Auch im Bereich des Korperlichen gebe es ein Naturgemasses das um seiner selbst willen erstrebenswert sei und sogar zur Erreichung des hochsten Ziels beitrage Weniger wichtig aber nicht belanglos seien die ausseren Guter wie Freunde Reichtum Ehre und Macht Sie seien zwar fur ein Leben gemass der Menschennatur nicht erforderlich aber dennoch an sich wertvoll und erstrebenswert Antiochos hielt an dem traditionellen platonischen Grundsatz fest dass den seelischen Gutern den Tugenden ein prinzipieller Vorrang gebuhre und dass ein tugendhafter Charakter allein zur Erlangung der Eudaimonie ausreiche Nur die Grundtugenden Klugheit Massigung Tapferkeit und Gerechtigkeit seien dafur notwendig Daher sei ein gelungenes gluckliches Leben jederzeit durch eigene Entscheidung moglich korperliche und aussere Hindernisse und Ubel konnten es nicht verhindern Antiochos teilte aber nicht die radikale Auffassung derer die allen nichtseelischen Gutern jeden Einfluss auf die Eudaimonie absprachen Vielmehr nahm er innerhalb der Eudaimonie Abstufungen vor und betrachtete die nichtseelischen Guter als Faktoren die zu einer Steigerung der Gluckseligkeit fuhrten Ihr Besitz ermogliche dem Tugendhaften ein vollendet gluckliches Leben wahrend die seelisch geistigen Guter allein nur ein gluckliches Leben gewahrleisten konnten Fur das vollendet gluckliche Leben seien die nichtseelischen Guter als konstituierende Bestandteile aufzufassen 71 Die kaiserzeitlichen Mittelplatoniker bekannten sich zum Prinzip der Autarkie des tugendhaften in Eudaimonie lebenden Menschen Meist wiesen sie das aristotelische Eudamonie Konzept das Zufallsgutern Relevanz zusprach nachdrucklich zuruck Aber auch der Gedanke eines Kompromisses wie der Losung des Antiochos fand mitunter Anklang 72 Im 2 Jahrhundert bekampfte der Mittelplatoniker Attikos vehement die Guterlehre des Aristoteles Er verteidigte die platonische These wonach die Tugend allein zur Erlangung der Eudaimonie ausreicht gegen die aristotelische Lehrmeinung nach der auch leibliche und aussere Guter fur den erstrebten Zustand benotigt werden Attikos polemisierte gegen die Behauptung die Gluckseligkeit hange auch von vornehmer Herkunft korperlicher Schonheit und Wohlstand ab Darin sah er ein niedriges und verfehltes Denken das die Eudaimonie von Zufallen abhangig mache und damit herabwurdige 73 Auch der Mittelplatoniker Alkinoos der vermutlich im 2 Jahrhundert lebte verwarf die aristotelische Eudaimonielehre In seinem Lehrbuch didaskalikos der Grundsatze Platons schrieb er nach der platonischen Lehre liege die Eudaimonie nicht in den menschlichen Gutern sondern in den gottlichen und gesegneten Wer Wissen uber das erste Prinzip die Idee des Guten besitze der sei in hochstem Masse der Eudaimonie teilhaftig auch wenn ausserer Erfolg ganzlich ausbleibe Daran konnten auch Ubel wie Verbannung und Tod nichts andern Wer hingegen uber solches Wissen nicht verfuge dem konnten Reichtum Macht Gesundheit Starke und Schonheit nicht im mindesten zur Gluckseligkeit verhelfen 74 Die PeripatetikerAuch im Peripatos der Philosophenschule des Aristoteles hielt das Interesse an dem Thema nach dem Tod des Schulgrunders an Im 3 und 2 Jahrhundert v Chr bemuhten sich die Peripatetiker das Konzept des Aristoteles gegen Kritik zu verteidigen 75 Theophrast 372 369 288 285 v Chr der Nachfolger des Aristoteles als Schulleiter und Straton von Lampsakos 270 267 v Chr der dritte Scholarch des Peripatos widmeten der Eudaimonie besondere Abhandlungen die heute verloren sind 76 Unterschiedliche Ansichten vertraten die Peripatetiker hinsichtlich der Frage ob die Bedeutung der ausserseelischen Guter fur die Eudaimonie rein instrumentell aufzufassen ist oder ob sie einen wenn auch geringen Teil von ihr bilden und die Gluckseligkeit somit ein Aggregat von Gutern symplḗrōma agathṓn darstellt 77 In einem von Johannes Stobaios uberlieferten Abriss der peripatetischen Ethik der Material aus mindestens einem unbekannten peripatetischen Werk enthalt und auf ein heute verlorenes Handbuch des Doxographen Areios Didymos zuruckgefuhrt wird findet sich eine Darstellung der Eudaimonielehre Nach den dortigen Ausfuhrungen ist die Tugend sowohl nach ihrem inneren Wert als auch in ihrer Wirksamkeit den korperlichen und ausseren Gutern weit uberlegen Daher kann das philosophische Lebensziel nicht als Summierung seelischer leiblicher und ausserer Guter definiert werden Vielmehr ist es ein Leben nach der Tugend mitten in allen oder den meisten und wichtigsten leiblichen und ausseren Gutern Die nichtseelischen Guter sollen das Leben begleiten sind aber keine Bestandteile der Eudaimonie sondern nur Instrumente Sie liefern wenn sie vorhanden sind nur einen Beitrag dazu das gute Leben herbeizufuhren Das wird damit begrundet dass die Eudaimonie auf dem Handeln beruhe aber keines der ausserseelischen Guter eine Aktivitat sei Die Eudaimonie wird als eine tugendgemasse Aktivitat in Handlungen die nach Wunsch ausgestattet sind definiert Allerdings wird der Wert der ausserseelischen Guter in dieser Variante der peripatetischen Ethik deutlich hoher eingeschatzt als bei Aristoteles Ein unbekannter Peripatetiker dessen Auffassung Stobaios mitteilt gibt in seiner Auseinandersetzung mit einem radikal asketischen Standpunkt zu erkennen dass er den Annehmlichkeiten des Lebens zugetan ist Er meint die Tugend selbst vollbringe lediglich schone Taten die Eudaimonie hingegen bringe schone und gute hervor Der in Eudaimonie Lebende wolle nicht in furchtbaren Situationen ausharren sondern die Guter geniessen und die Gerechtigkeit in der Gemeinschaft erhalten Er verzichte weder auf die Schonheit der Kontemplation noch auf die im Leben notwendigen Dinge Die Eudaimonie musse nicht mit Entsagung verbunden sein sie sei etwas sehr Angenehmes und sehr Schones 78 Der im 2 Jahrhundert lebende Aristoteles Kommentator Aspasios setzte sich mit der Frage auseinander ob die Eudaimonie von einer praktischen Tatigkeit erzeugt wird oder dem Leben der Kontemplation zugeordnet ist Eine Antwort war fur die Klarung des Verhaltnisses des Philosophen zur politischen Betatigung wichtig Das Problem ergab sich daraus dass die einschlagigen Ausserungen des Aristoteles widerspruchlich schienen Aspasios liess verschiedene Losungsmoglichkeiten offen Nach einer moglichen Erklarung besteht die Eudaimonie in einer Tatigkeit gemass der vollkommenen Tugend welche die Summe aller praktischen und theoretischen Tugenden ist Eine andere von Aspasios favorisierte Moglichkeit ist das Modell einer doppelten Eudaimonie einer praktischen unvollkommeneren und einer theoretischen besseren Anhand von Beispielen verteidigte Aspasios die Notwendigkeit bestimmter korperlicher und ausserer Guter Deren Fehlen sei nicht nur fur die Eudaimonie sondern auch fur das tugendhafte Handeln ein Hindernis 79 An der Wende vom 2 zum 3 Jahrhundert lebte der namhafte Aristoteles Kommentator Alexander von Aphrodisias In einem ihm zugeschriebenen Text der Mantissa wird eine Vielzahl von Argumenten vorgetragen die zeigen sollen dass die Tugend allein zur Erlangung der Eudaimonie nicht ausreiche Unter anderem wird vorgebracht der Mensch zeige eine naturgemasse Neigung zu den ausserseelischen Gutern Daraus sei ersichtlich dass solche Guter fur die Eudaimonie relevant sein mussten denn etwas Naturgemasses konne nicht sinnlos sein sondern musse einen Zweck haben und dieser bestehe im vorliegenden Fall in einem wesentlichen Beitrag zur Erreichung des Lebensziels Wenn der Weise zwischen Tugend allein und Tugend zusammen mit ausserseelischen Gutern wahlen konne wahle er Letzteres und dies zeige dass diese Guter nicht belanglos seien 80 Die hellenistischen StoikerDie Stoiker sahen ebenso wie die Platoniker und die Peripatetiker in der Eudaimonie das Ziel telos schlechthin um dessentwillen alles getan wird und das selbst keinem hoheren Zweck untergeordnet ist Fur sie war das was die Eudaimonie ausmacht das gute Leben in Ubereinstimmung mit dem Logos der gottlichen Weltordnung oder anders ausgedruckt mit der Natur Allerdings hielten sie nicht alles Naturgemasse fur ethisch relevant In der Ablehnung des Hedonismus stimmten sie mit den Platonikern und den Peripatetikern uberein In einen scharfen Gegensatz zu den Peripatetikern traten sie jedoch bei der Bestimmung der Voraussetzungen des angestrebten Idealzustands denn sie hielten die auf Erkenntnis basierende Tugend fur das Einzige was fur das gute Leben zahlt Nach ihrer Lehre ist die Tugendhaftigkeit fur den optimalen Zustand des Menschen nicht nur notwendig sondern auch ausreichend Der tugendhaft lebende Weise ist zwangslaufig immer eudaimon Nicht etwa erfreuliche Folgen der Tugend verursachen die Eudaimonie sondern sie selbst macht den erstrebten Idealzustand aus Tugend und Eudaimonie werden nur begrifflich unterschieden der Sache nach sind sie dasselbe Die ausseren Lebensumstande sind fur das gute Leben vollig belanglos Sie konnen die Eudaimonie weder fordern noch beeintrachtigen und zahlen daher zu den Adiaphora den hinsichtlich des Ziels irrelevanten Dingen Die Eudaimonie ist nicht abgestuft sondern entweder voll oder gar nicht gegeben Aufs ausserste zugespitzt lautet die stoische These der Weise sei auch dann noch glucklich wenn er gefoltert werde Vor dieser Konsequenz aus ihrer Uberzeugung schreckten die Stoiker nicht zuruck Damit nahmen sie eine radikale Gegenposition zur Guterlehre des Aristoteles ein Uber diese Meinungsverschiedenheit kam es zu heftigen Kontroversen zwischen Stoikern und Peripatetikern Dabei war die einschlagige Schrift Theophrasts die offenbar als massgebliche Darstellung der peripatetischen Position galt ein bevorzugtes Angriffsziel der Stoiker Von stoischer Seite wurde das Argument vorgebracht dass keine Faktoren die der Tugend fremd seien irgendwie zur Eudaimonie beitragen konnten denn anderenfalls ware die Eudaimonie nicht in ihrer Ganzheit tugendmassig und deswegen nicht vollkommen sondern mit etwas Minderwertigem behaftet Dagegen wurde aus peripatetischer Sicht eingewendet die Eudaimonie ergebe sich aus der tugendhaften Betatigung der Seele und die Benutzung materieller Hilfsmittel beeintrachtige ihren tugendhaften Charakter ebenso wenig wie die Benutzung einer Flote oder eines chirurgischen Instruments die Kunst des Musikers oder die des Arztes vermindere 81 Chrysippos von Soloi 281 277 208 204 v Chr einer der namhaftesten Wortfuhrer der Stoa bestimmte das Ziel als Leben gemass der auf Erfahrung beruhenden Kenntnis dessen was sich von Natur aus ereignet Damit machte er die Erforschung der Natur womit er sowohl die Natur der Welt als auch die des Menschen meinte zur Voraussetzung des richtigen Lebens und der Eudaimonie Mit dieser Uberlegung forderte er eine naturwissenschaftliche Begrundung der Ethik 82 Ein weiterer einflussreicher Stoiker Panaitios von Rhodos 185 180 110 109 v Chr wandelte die Zielformel etwas ab Fur ihn war das Ziel ein Leben gemass den von der Natur gegebenen Ansatzpunkten das heisst mit Ausbildung und Ausgestaltung der individuellen Anlagen im Rahmen der sittlichen Grundsatze die sich aus der allgemeinen Menschennatur ergeben Damit brachte er einen neuen Gedanken ein Die Eudaimonie kann auf individuell verschiedenen Wegen erreicht werden Da Panaitios die Tugend in der Verwirklichung des sittlich Gebotenen sah und dabei berucksichtigte dass die Moglichkeit zur Verwirklichung vom korperlichen Zustand und von ausseren Umstanden abhangt weichte er das stoische Dogma der Belanglosigkeit der ausserseelischen Guter auf Er hielt aber an dem Grundsatz fest dass das sittlich Gute das einzige Gut ist 83 Poseidonios ein beruhmter Stoiker der ersten Halfte des 1 Jahrhunderts v Chr setzte sich kritisch mit den bisherigen stoischen Definitionen des Lebensziels auseinander und fand eine neue Formulierung Er bestimmte das Ziel als ein Leben in dem man die Wahrheit und Ordnung des Alls betrachtend erkennt und sie nach Kraften mitverwirklicht indem man sich in nichts vom Unvernunftigen der Seele treiben lasst Demnach besteht das Ziel sowohl in der Naturerkenntnis als auch darin dass man bei der Verwirklichung der Weltordnung mitwirkt indem man sich selbst in Ordnung bringt Wie die altere stoische Tradition sprach Poseidonios der Gesundheit und den vorteilhaften Lebensbedingungen den Status von Gutern ab und machte die Eudaimonie allein vom sittlich Guten abhangig billigte aber wie Panaitios den gunstigen Lebensverhaltnissen einen gewissen Wert zu Diese Konzession wurde in der spateren Uberlieferung vergrobert dargestellt und es entstand der falsche Eindruck er habe in der Guterlehre das stoische Dogma aufgegeben 84 Die KynikerDie Kyniker propagierten wie die Stoiker ein Ideal asketischer Selbstgenugsamkeit und innerer Freiheit Sie teilten die stoische Uberzeugung der Weise sei dank seiner Tugend autark und das gute Leben konne verwirklicht werden wenn man die seelische Abhangigkeit von Bedurfnissen Leidenschaften und ausseren Umstanden beende Im Gegensatz zu den Stoikern hielten die Kyniker aber Erkenntnisgewinn durch theoretische Studien und philosophischen Unterricht fur uberflussig Als reine Praktiker stellten sie sich auf den Standpunkt es komme nur auf die Umsetzung der Autarkie im Alltag an 85 Der bekannteste Wortfuhrer des Kynismus war der im 4 Jahrhundert v Chr tatige Diogenes von Sinope Er betonte die Notwendigkeit die Willenskraft zu starken und den Korper abzuharten um sowohl gegenuber physischem Leid als auch gegenuber der Lust die uberlegene Haltung der Unempfindlichkeit apatheia zu gewinnen Durch Ubung konne man alles meistern wogegen ohne sie nichts im Leben gelinge Es komme nur darauf an die Anstrengung statt auf den unnutzen Luxus der Zivilisation auf das Naturgemasse zu richten dann konne man in Eudaimonie leben Wer freiwillige Armut praktiziere habe nichts zu verlieren und sehe moglichen Schicksalsschlagen gelassen entgegen da er gut dafur gerustet sei Die Lust verwarf Diogenes nicht er wandte sich nur nachdrucklich dagegen sie zum Kriterium des Glucks zu machen und behauptete die Freiheit vom Lustbedurfnis sei die grosste Lust Das Gluck mit der Lust gleichzusetzen oder von ihr abhangig zu machen erschien den Kynikern als fundamentaler verhangnisvoller Fehler der ins Leid fuhre Eine Besonderheit des kynischen Wegs war die konsequente Ablehnung und demonstrative Verachtung aller sozialen Normen Die innere Abhangigkeit von Verhaltensregeln der Gesellschaft betrachteten die Kyniker als grosses Hindernis das der Freiheit und Eudaimonie entgegenstehe Ihr Eudaimoniekonzept stand in scharfem Kontrast zu den gangigen ausserphilosophischen Glucksvorstellungen die all das beinhalteten was die Kyniker verachteten Wohlstand Macht und Ansehen 86 Die EpikureerEpikur 271 270 v Chr der Grunder der epikureischen Schule schrieb man musse das einuben was einem die Eudaimonie verschaffe ob wir nun alles haben weil sie da ist oder ob wir alles tun um sie zu erreichen weil sie nicht da ist 87 Bei den Anhangern seiner Lehre den Epikureern galt ebenso wie in den anderen grossen Schulen das gute Leben als Ziel allen Handelns Auch fur sie war die Autarkie die Unabhangigkeit von ausseren Umstanden ein zentrales Element des gelungenen philosophischen Lebens Mit den Anhangern der anderen Hauptrichtungen stimmten sie in der Uberzeugung uberein dass es auf die innere Einstellung ankomme uber die der Mensch selbst Herr sei und die er so zu formen habe dass das bestmogliche Leben erreicht werde Eine fundamentale Abweichung des Epikureismus von den anderen bedeutenden Stromungen bestand aber in der Bestimmung des Ziels Dieses war fur die Epikureer die Lust die sie als Hedonisten zum hochsten Gut machten Damit fiel fur sie die Eudaimonie als eigenstandiger Zustand weg sie wurde nicht von der Lust unterschieden Allerdings verstand Epikur unter optimaler Lust im philosophischen Sinn nicht intensivstes sinnliches Vergnugen sondern Schmerzlosigkeit und vollkommenen inneren Frieden Ataraxie als dauerhaften Zustand Er lehrte dieser Zustand sei durch vernunftige Einsicht durch die Tugenden und durch Verzicht auf schadliche Begierden zu erreichen Allerdings sah er in der Tugendhaftigkeit keinen Wert an sich sondern fasste sie nur als Mittel zur Lust auf Beispielsweise stellte er fest der Gerechte erfreue sich des grossten Seelenfriedens wahrend der Ungerechte von innerem Unfrieden erfullt sei Grosses Gewicht legte er auf nuchterne Uberlegung und auf die Uberwindung der Furcht durch Einsicht Der Neigung zur Unzufriedenheit setzte er seine Hochschatzung der Genugsamkeit entgegen Somit weist die epikureische Vorstellung vom guten Leben erhebliche Ubereinstimmungen mit den Eudaimonie Konzepten der anderen Hauptrichtungen auf unterscheidet sich aber auch wesentlich von ihnen 88 Fur die praktische Umsetzung fuhrte Epikur Verhaltensregeln ein Nach seiner Lehre fuhrt man wenn man sich an die epikureischen Grundsatze halt als Mensch das Leben eines Gottes Dabei berief sich Epikur auf sein eigenes Leben als Beleg fur die Richtigkeit seiner Auffassung Bildung Paideia hielt er nicht fur erforderlich da sie nichts zum Erlangen der Eudaimonie beitrage Als unentbehrlich betrachtete er hingegen die Freundschaft die bei den Epikureern hingebungsvoll kultiviert wurde 89 Die KyrenaikerAusserhalb des vorherrschenden Konsenses uber den hohen Wert der Tugend und des sittlich Guten standen die Kyrenaiker eine kleinere Stromung Sie hielten die Empfindungen fur die einzige dem Menschen zugangliche und fur ihn relevante Wirklichkeit Als radikale Hedonisten waren sie der Uberzeugung die Lust sei fur alle Lebewesen das einzige wahre Gut und der Schmerz das Ubel schlechthin Nach ihrer Lehre ist nichts von Natur aus gerecht und gut oder verwerflich vielmehr beruhen solche Bewertungen nur auf Konvention und Gewohnheit Daher stellt moralisches Verhalten an sich keinen Wert dar An die moralischen Normen der Gesellschaft soll man sich zwar halten aber nicht um der Moral selbst willen sondern nur um Strafen und Unannehmlichkeiten zu entgehen und so eine Lustminderung zu vermeiden Im Rahmen eines solchen Systems konnte Eudaimonie nur als Summe der einzelnen Lustempfindungen oder als permanente Lust sinnvoll definiert werden Die Kyrenaiker meinten eine solche Akkumulation von Lustempfindungen sei sehr schwer zu verwirklichen da die entgegenstehenden Unlustfaktoren kaum ganz auszuschalten seien Ausserdem sei die Eudaimonie nicht um ihrer selbst willen erstrebenswert wertvoll seien nur die einzelnen Lustempfindungen aus denen sie sich zusammensetze Eine Richtung der Kyrenaiker die nach Hegesias benannten Hegesiaker lehrte es gebe so viele Enttauschungen sowie korperliche und seelische Beschwerden dass Eudaimonie prinzipiell unerreichbar sei 90 In der Forschung umstritten ist die Frage ob der kyrenaische Hedonismus als prinzipielle Ablehnung des Eudaimonismus zu interpretieren ist oder in einem weiten Sinn als eudaimonistisch bezeichnet werden kann Forscher die ihn als nichteudaimonistische Lehre deuten sehen in ihm die einzige Ausnahme von dem eudaimonistischen Konsens der antiken Philosophen 91 Die pyrrhonischen SkeptikerAuch die nichtakademischen Skeptiker die bestritten dass in den Lehren der verschiedenen philosophischen Schulen gesicherte Erkenntnis zu finden sei vertraten ein Eudaimonie Ideal Sie meinten die Zuruckweisung aller dogmatischen Anspruche auf Wahrheitsbesitz ermogliche den erwunschten Zustand Der Begrunder dieser Richtung Pyrrhon von Elis ca 365 360 ca 275 270 v Chr verfasste keine Schriften doch lassen sich seine Anschauungen pyrrhonische Skepsis nach den Angaben seines Schulers Timon von Phleius ungefahr rekonstruieren Pyrrhon beeindruckte seine Zeitgenossen mit seiner Lebensfuhrung Seinen Bewunderern erschien er als Vorbild eines in Seelenruhe verharrenden Menschen er erweckte den Eindruck auf eine Art zu leben die den gangigen Vorstellungen von philosophischer Eudaimonie entsprach Unklar ist ob Pyrrhon in erster Linie einen Weg zur Eudaimonie suchte oder ob er die Gluckseligkeit nur als willkommenen Nebeneffekt der skeptischen Weltanschauung betrachtete Einer Uberlieferung zufolge suchten die Skeptiker anfanglich nach Wissen in der Hoffnung dadurch zur Gemutsruhe zu gelangen Als sie damit scheiterten und daraufhin beschlossen sich der Urteile zu enthalten stellte sich eben dadurch uberraschenderweise der Seelenfrieden ein Timon soll behauptet haben die Gemutsruhe folge der Urteilsenthaltung wie ein Schatten 92 Insbesondere lehnten die Pyrrhoneer Bewertungen ab da sie ihnen keine objektive Gultigkeit zubilligten Sie meinten nichts sei von Natur aus ein Gut oder ein Ubel Wer etwas fur an sich gut oder ubel halte der lebe in endlosen Beunruhigungen und konne nicht glucklich sein Wer hingegen darauf verzichte das eine gut und das andere schlecht zu finden gewinne dadurch eine gelassene Haltung Der qualende Eifer fur das vermeintlich Gute und die Anstrengung zur Vermeidung des vermeintlich Ublen falle dann weg 93 Die NeupythagoreerFragen der Eudaimonie werden auch im pseudepigraphen neupythagoreischen Schrifttum erortert Es handelt sich um schwer datierbare unter falschen Verfassernamen verbreitete Werke aus der Zeit des Hellenismus oder der romischen Kaiserzeit Im Gedankengut der unbekannten neupythagoreischen Autoren sind platonische und aristotelische Elemente erkennbar Sie bezeichneten die Eudaimonie als die Vollkommenheit des menschlichen Lebens oder als die Vollkommenheit und die Vollendung der menschlichen Guter Hinsichtlich der Bedeutung der ausserseelischen Guter schlossen sie sich der peripatetischen Auffassung an Sie behaupteten ohne ein gewisses Mass an Glucksgutern sei die Eudaimonie nicht erreichbar die Tugend allein genuge nicht Die Tugend sei die Vollendung der menschlichen Natur die Eudaimonie die Vollendung des menschlichen Lebens Da das Erwerben der Tugend in der Macht des Menschen stehe was bei den Glucksgutern nicht der Fall sei sei der Tugendhafte zu loben der in Eudaimonie Lebende selig zu preisen Eudaimonie setze nicht nur den ruhenden Besitz der Tugend voraus sondern auch deren Ausubung Sie konne als von glucklichen ausseren Umstanden begunstigte Ausubung der Tugend definiert werden Allerdings kommt im neupythagoreischen Schrifttum auch der Hinweis vor dass die Segnungen des Glucks durch ein Ubermass sogar bei guten Menschen Seele und Geist beeintrachtigen konnten so wie die Augen unter zu starkem Licht zu leiden hatten Wunschenswert sei das richtige Mass an Gluck 94 Die lateinische TerminologieIm Romischen Reich setzte im 1 Jahrhundert v Chr in der Bildungsschicht eine breite Rezeption der griechischen Philosophie ein Der namhafteste Vermittler griechischen philosophischen Gedankenguts an die lateinischsprachige Welt war Cicero Auch sein Zeitgenosse Marcus Terentius Varro leistete einen gewichtigen Beitrag Varro schlug vor den Fachausdruck eudaimon lateinisch mit felix wiederzugeben Dieses lateinische Adjektiv bezeichnete seiner religios gepragten Grundbedeutung nach ungefahr dasselbe wie eudaimon im vor und ausserphilosophischen Sprachgebrauch Ein vom Gluck begunstigter ausserlich erfolgreicher Mensch dem die Gotter besondere Gunst zu schenken schienen wurde felix genannt Cicero hingegen zog die Ubersetzung mit beatus vor einem Ausdruck der sich ursprunglich ebenfalls auf eine Begluckung von aussen bezog und nun einen philosophischen Akzent erhielt Ebenso wie die griechischen Philosophen betonten die romischen die innerseelische Grundlage des angestrebten Ideals im Gegensatz zu vorteilhaften ausseren Lebensbedingungen Im philosophischen Sprachgebrauch burgerte es sich ein einen von innen her Glucklichen als beatus zu bezeichnen Als lateinische Entsprechungen von eudaimonia fuhrte Cicero die Wortneubildungen beatitas und beatitudo Gluckseligkeit ein die er aber nur vereinzelt verwendete Bei den spateren lateinischsprachigen Denkern setzte sich beatitudo durch man sprach auch vom glucklichen Leben beata vita 95 nbsp Cicero Buste in den Kapitolinischen Museen Rom CiceroCicero setzte sich im funften Dialog seiner Tusculanae disputationes ausfuhrlich mit der Frage der Autarkie des Weisen auseinander In dem Dialog wird untersucht ob die Gluckseligkeit ausschliesslich auf der Tugend basiert und der Weise somit dank seiner Tugend seelisch unverletzlich ist oder ob auch ausserseelische Guter benotigt werden und daher Unglucksfalle insbesondere Schmerzen die Eudaimonie des Weisen beeintrachtigen konnen Die Lehrmeinungen verschiedener Philosophen zu dieser Frage werden erortert wobei das Extrembeispiel der Folterschmerzen die Problematik drastisch illustriert Die Diskussion fuhrt zu dem Ergebnis dass der Weise tatsachlich autark sei und daruber unter den philosophischen Schulrichtungen trotz aller Meinungsverschiedenheiten uber Einzelheiten Konsens bestehe 96 In seiner Schrift De finibus bonorum et malorum griff Cicero die epikureische Gluckslehre an Er machte geltend Gluckseligkeit konne nur dann gegeben sein wenn sie dem Weisen uneingeschrankt verfugbar sei und wenn er sich darauf verlassen konne dass sie unverlierbar sei Wer ihrer Dauerhaftigkeit misstraue musse sich vor kunftigem Ungluck angstigen und konne sich daher nicht in Eudaimonie befinden Daher sei die epikureische Gleichsetzung von Eudaimonie und Lust verfehlt denn das was die Lust hervorbringe stehe nicht in der Macht des Weisen und ununterbrochene Lust sei unmoglich Im Epikureismus werde das Leid auf weltfremde Weise verharmlost Damit werde die Illusion erzeugt eine als Lust aufgefasste Eudaimonie sei als Dauerzustand erreichbar Es sei widersinnig die Lust fur das hochste Gut und den Schmerz fur das grosste Ubel zu halten und zugleich zu behaupten der Weise konne immer gluckselig sein auch wenn er Schmerzen erleide 97 VarroVarro stellte sich in die Traditionslinie des Antiochos von Askalon Wie dieser verwarf er die These die korperlichen Guter seien belanglos Manche von ihnen zahlte er zu den Voraussetzungen des Glucks da die Tugend ohne sie nicht bestehen konne Damit ging er deutlich uber die Wertschatzung der korperlichen Guter bei Antiochos hinaus Er unterschied drei Glucksstufen ein gluckliches Leben vita beata das man fuhrt wenn nur die Mindestvoraussetzungen der Eudaimonie erfullt sind ein glucklicheres Leben vita beatior derjenigen die uber einige oder fast alle der wunschenswerten aber nicht notwendigen Guter verfugen und ein in hochstem Mass gluckliches Leben vita beatissima das dem zuteilwird der alle Guter erlangt hat 98 BrutusDer Politiker Marcus Iunius Brutus 42 v Chr der sich auch als philosophischer Schriftsteller betatigte knupfte in seiner heute verlorenen Abhandlung uber die Tugend ebenfalls an die Lehre des Antiochos von Askalon an Er war der Ansicht die Tugend sei auch wenn sie nicht das einzige Gut sei zum glucklichen Leben ausreichend Freiheit von korperlichen und ausseren Ubeln sei fur die Eudaimonie nicht erforderlich Wie aus Ciceros Angaben hervorgeht verwarf Brutus die stoische Argumentation nur moralische Mangel seien echte Ubel Er raumte ein dass Schmerz Krankheit und Armut reale Ubel seien Dennoch behauptete er der Weise sei in jeder Lebenslage glucklich denn nichts Physisches konne die Eudaimonie zerstoren 99 nbsp Seneca Buste in der Antikensammlung Berlin SenecaDer Stoiker Seneca 65 beschrieb sein Eudaimoniekonzept in der Schrift Uber das gluckliche Leben De vita beata Dort legte er dar was unter Gluck zu verstehen sei und auf welchem Weg man es schnellstmoglich erreichen konne 100 Als glucklich definierte er ein Leben das mit seiner Natur ubereinstimmt was auf keine andere Weise geschehen kann als wenn zunachst der Geist gesund und im standigen Besitz seiner Gesundheit ist wenn er sodann tapfer und energisch ist ferner mit schonster Haltung widerstandsfahig den Zeitumstanden gewachsen wenn er fur den Korper und das mit ihm Zusammenhangende ohne Angstlichkeit sorgt und den anderen Dingen die zum Leben beitragen sorgfaltige Beachtung schenkt doch ohne etwas davon zu uberschatzen bereit die Gaben des Schicksals zu nutzen aber nicht ihnen sklavisch zu dienen 101 Dieser vollendete Zustand des Geistes in dem die vollkommene Vernunft ratio perfecta herrscht garantiert fur Seneca die Eudaimonie 102 Ein gluckliches Leben ist nach seiner Darstellung sowohl mit dem allgemeinen Naturgesetz der Natur des Weltalls als auch mit der menschlichen Natur im Einklang Die vollkommene Vernunft ist der einzige Faktor auf den es bei der Verwirklichung des glucklichen Lebens ankommt sie stellt das eigentliche Wesen des Menschen dar Allerdings hat der Mensch seine Vernunft von der Natur in einem unvollkommenen Zustand erhalten Daher fallt ihm die Aufgabe zu sie zu vervollkommnen Dieser Prozess ermoglicht ihm die Aneignung der Tugend die vernunftige Einsicht voraussetzt Die Tugend verhilft ihm dann zu richtigem Verhalten in jeder Lage Sie beruht auf korrekten Urteilen der Vernunft eine unbewusst richtige Handlung ist nicht tugendhaft Benotigt wird ein gesichertes Wissen uber das sittlich Gebotene das dann in die Tat umgesetzt wird Man muss wissen was man zu meiden und was man zu erstreben hat das heisst man muss den wahren Wert der Dinge abschatzen konnen Ausserdem ist auch Kenntnis der geordneten Ablaufe im Weltall erforderlich Uber solche Einsicht verfugt der Weise Das Ziel die Haltung des Weisen wird durch Ubung Gewohnung und Betatigung erreicht Zuerst erwirbt man das ethische Wissen was ein rein intellektueller Vorgang ist dann pragt man es sich so ein dass es nicht mehr verloren werden kann und schliesslich wendet man es an Durch die Ubung wird es zu einem Habitus einem Bestandteil des Charakters 103 Seneca definierte das gluckliche Leben auch als Sicherheit und bestandige Gemutsruhe Dazu gelange man wenn man die Wahrheit vollkommen durchschaut habe und dadurch Seelengrosse animi magnitudo erlangt habe 104 Mit der Sicherheit meinte Seneca das Freisein von schadlichen seelischen Zustanden wie Furcht Sorge Kummer und Trauer und auch von jeder Erregung des Unwillens oder Zorns Unter der Gemutsruhe tranquillitas animi der er eine besondere Abhandlung widmete verstand er die fur den stoischen Weisen charakteristische Heiterkeit des Geistes Diese beruht nach Senecas Lehre auf der permanenten Ubereinstimmung des Weisen mit sich selbst das heisst auf der Harmonie seiner seelischen Strebungen deren Grundlage die Konstanz seiner Urteile ist Alle Handlungen des Weisen stehen miteinander und mit seinen Worten im Einklang da er immer dasselbe will und dasselbe ablehnt Er hat eine Richtschnur nach der er lebt und der er sein gesamtes Leben angleicht 105 Ferner weist Seneca darauf hin dass zur Gluckseligkeit auch der Aspekt des subjektiven Empfindens gehore Niemand sei glucklich der sich nicht dafur halte Das bedeutet fur Seneca jedoch nicht dass man sich durch sein eigenes Urteil glucklich machen kann Vielmehr nimmt er an etwas so Wertvolles wie die Gluckseligkeit konne nur dem zufallen der es verdiene Nur der Weise sei in der Lage die Bestandigkeit der Eudaimonie zu erleben 106 Die NeuplatonikerDie Neuplatoniker die sich in erster Linie als Ausleger der Lehre Platons betrachteten knupften an sein Eudaimonie Ideal an Plotin 205 270 der Begrunder des Neuplatonismus verfasste eine Abhandlung Uber die Eudaimonie Darin setzte er sich mit den Eudaimonielehren anderer Richtungen auseinander Deren Thesen hielt er teilweise fur zutreffend Er versuchte aber zu zeigen dass sie nicht in der Lage seien ihre Konzepte uberzeugend zu fundieren Nur auf der Basis der platonischen Metaphysik und Seelenkunde lasse sich eine wirklichkeitsgemasse eudaimonistische Ethik stichhaltig begrunden 107 In Plotins Abhandlung wird eingangs die Frage gestellt ob die Gleichsetzung von Lebenserfullung gut leben und Eudaimonie zur Folge habe dass man auch den nichtmenschlichen Lebewesen einen Anteil an der Eudaimonie zubilligen musse wenn ihnen die Moglichkeit gegeben sei ungehindert gemass ihrer Anlage zu leben 108 Hierbei kommt es nicht darauf an ob man die Lebenserfullung das eudaimonistische gute Leben als Wohlbefinden definiert oder als Ausfuhren der jeweils naturgemassen Tatigkeit oder als Ziel das heisst als einen Endzustand auf den das Trachten in der Natur abzielt oder als innere Ruhe Ataraxie oder als Leben gemass der Natur All dies kann bei Tieren gegeben sein beispielsweise Wohlbefinden bei Singvogeln Sogar Pflanzen streben einer Vollendung zu Gegen ein gutes Leben der Pflanzen spricht aber dass ihnen die Wahrnehmung des Guten das ihnen widerfahrt fehlt Hier hangt nach Plotins Darlegung das Urteil davon ab welche Voraussetzung man fur das gute Leben annehmen will das blosse Vorhandensein von etwas Gutem das dem eigenen naturlichen Zustand entspricht oder die Fahigkeit es wahrzunehmen oder das Wissen dass es vorhanden und angenehm ist oder das Wissen dass es gut ist Letzteres setzt Vernunft voraus und manche sprechen nur den vernunftbegabten Wesen die Fahigkeit zur Eudaimonie zu Wenn allerdings die Vernunft deswegen als Kriterium eingefuhrt wird weil sie Mittel und Wege kennt mit denen sie die primaren naturlichen Guter ausfindig macht dann handelt es sich nicht um eine stichhaltige Uberlegung denn dann ist die Vernunft nur ein Mittel das dem Zweck der physischen Bedurfnisbefriedigung dient In diesem Fall ist sie ihrem Zweck nicht ubergeordnet und hat keinen hoheren Wert als er Da es auch Tieren gelingt solche Guter zu finden die Vernunft dafur also nicht unbedingt benotigt wird ergibt sich hier kein Grund fur eine besondere Wertschatzung der Vernunft und fur eine Beschrankung der Eudaimonie auf den Menschen 109 In Abgrenzung von den kritisierten Begriffsbestimmungen tragt Plotin in seiner Abhandlung sein eigenes Verstandnis vor Er weist die Eudaimonie nicht dem Leben an sich zu und auch nicht jedem mit Vernunfttatigkeit verbundenen Leben sondern nur dem vollkommenen Leben des mit hochster Intensitat Lebenden dem nichts fehlt das zur Vollendung des Lebens gehort Jeder Mensch tragt zwar durch sein Menschsein die Eudaimonie als Potential in sich aber eudaimon kann er nur genannt werden wenn er das Potential in seinem Leben verwirklicht hat Wer diesen Zustand erreicht hat ist sich selbst das Gute durch das woruber er innerlich verfugt Er ist fur sich selbst auf nichts mehr aus denn er hat bereits das Beste das im menschlichen Dasein erlangt werden kann und auf Geringeres legt er keinen Wert 110 Nach Plotins Lehre bleibt das vollkommene Leben dem der es besitzt auch unter widrigen Umstanden erhalten seine Eudaimonie wird nicht geschmalert Betrubnis trifft nur das Vernunftlose in ihm das nicht er selbst ist Die Gegenargumentation von Kritikern lautet der Mensch konne sich nicht von seinem Korper und Korperbewusstsein ganz losreissen daher seien Schicksalsschlage wie Verluste Schmerzen und Krankheiten oder auch Bewusstlosigkeit Hindernisse die der Eudaimonie entgegenstunden Solche Einwande lasst Plotin jedoch nicht gelten er fuhrt sie auf ein verfehltes Eudaimoniekonzept zuruck Fur ihn ist Eudaimonie nicht ein vom Vorhandensein unterschiedlicher Faktoren abhangiger zusammengewurfelter Haufen von Gutern und Lebensnotwendigem sondern etwas Einheitliches ein innerseelischer Zustand der mit ausserem Wohlergehen nichts zu tun hat Ausfuhrlich wird in Plotins Abhandlung mit vielen Beispielen und Erwagungen erlautert warum Unglucksfalle aller Art den Weisen nicht erschuttern und seine Eudaimonie nicht beeintrachtigen konnen Beispielsweise sind alle Schmerzen solange sie ertraglich sind auszuhalten sobald sie ein unertragliches Ausmass erreichen tritt der Tod ein Sogar unter der Folter als Beispiel dient der sprichwortliche Stier des Phalaris kann der Weise Distanz zu den Schmerzen gewinnen da er sich nicht mit dem leidenden Korper identifiziert sondern seine Aufmerksamkeit auf das Gute richtet zu dem er immer Zugang hat Das leidende Subjekt nimmt er dann wie einen Fremden wahr derjenige der leidet ist nicht er selbst das heisst die Vernunftseele Diese verharrt in der Eudaimonie Die Gewissheit des Weisen dass ihm kein Ubel etwas anhaben kann verleiht ihm Furchtlosigkeit Wer selbst nicht weise ist der begreift das nicht denn er stellt sich den Gluckseligen schwach vor so wie er selbst ist und ahnt daher nicht was im Geist des Furchtlosen in Wirklichkeit vorgeht 111 Plotins Stellungnahme fur die stoische und gegen die peripatetische Position in der Frage der Autarkie des Weisen wurde fur die spateren Neuplatoniker wegweisend 112 Judische und christliche AutorenDer judische Denker Philon von Alexandria der viel platonisches Gedankengut rezipierte ubernahm Elemente der platonischen und der stoischen Ethik Er akzeptierte den Grundsatz dass die Tugend allein fur die Erlangung und Bewahrung der Eudaimonie ausreiche In der Guterlehre teilte er aber nicht die radikale Auffassung der Stoiker Vielmehr billigte er den gemassigten Standpunkt derer die den nichtseelischen Gutern einen Wert zuerkannten und dem Besitz solcher Guter sogar eine gluckssteigernde Wirkung zuschrieben 113 Ansonsten herrschte bei judischen und christlichen Autoren Zuruckhaltung gegenuber dem Gedanken der Eudaimonie Die Worter eudaimon und eudaimonia kommen weder in der Septuaginta der griechischen Ubersetzung des Tanach noch im griechischen Neuen Testament vor Die griechischsprachigen Kirchenvater verzichteten in der Regel darauf diese Begriffe die durch ihren Zusammenhang mit der paganen religiosen Sphare suspekt waren in positiver Bedeutung zu verwenden Fur Christen war daimon ein sehr negativ wertender Begriff wohl deswegen wurden auch damit zusammengesetzte Worter nicht zur Bezeichnung erwunschter Zustande benutzt Man zog makarios selig vor Bei den lateinischsprachigen Kirchenschriftstellern dienten die Ausdrucke beatus beatitudo und beata vita zur Bezeichnung einer im christlichen Sinne religios aufgefassten Seligkeit wurden aber auch bei der Besprechung philosophischer Konzepte verwendet 114 Im 2 Jahrhundert setzte sich der Apologet Justin der Martyrer mit dem platonischen Eudaimonie Ideal auseinander Er polemisierte gegen die platonische Lehre die Seele konne aus eigener Kraft Eudaimonie erlangen und setzte ihr die Behauptung entgegen nur der christliche Glaube konne dem Menschen die Gluckseligkeit verschaffen die ihm die platonische Philosophie verspreche 115 Bei den antiken Kirchenschriftstellern gingen die Meinungen uber den Wert der paganen Philosophie weit auseinander Demgemass unterschieden sich auch ihre Urteile uber die philosophischen Eudaimonie Lehren Clemens von Alexandria der eine Synthese von christlichem und platonischem Denken anstrebte trat fur eine christliche Version des platonischen Ideals ein wobei er auch den philosophischen Fachausdruck eudaimonia verwendete Er hielt die platonische Auffassung vom Lebensziel und der Gluckseligkeit fur richtig meinte aber wie Justin erreichbar sei das Ziel nur im Rahmen des Christentums Tertullian hingegen der ein prinzipieller Gegner der Philosophie war wollte von einer philosophischen Gluckseligkeitslehre nichts wissen 116 Laktanz befand keine der Philosophenschulen habe das Lebensziel oder hochste Gut richtig bestimmt Den Peripatetikern warf er vor die Gluckseligkeit zu Unrecht auch von ausserseelischen Gutern abhangig zu machen und die seelischen damit fur kraftlos zu erklaren Gegen das stoische Konzept brachte er vor die Tugend konne nicht das hochste Gut sein denn wenn sie sich im Ertragen der Ubel zeige konne sie nicht an sich mit Gluckseligkeit verbunden sein 117 Laktanz meinte die Gluckseligkeit als vollkommener Zustand den nichts beeintrachtigen konne sei im irdischen Leben prinzipiell unerreichbar denn der Mensch konne den durch seinen verganglichen Korper bedingten Ubeln nicht entgehen Wahre unzerstorbare Gluckseligkeit konne erst nach dem Tod des Korpers erlangt werden 118 Der Kirchenvater Ambrosius von Mailand befasste sich mit dieser Thematik in seiner Schrift Uber Jakob und das gluckselige Leben De Iacob et vita beata in der er zahlreiche Passagen aus Plotins einschlagiger Abhandlung verwertete 119 und im zweiten Buch der Schrift Uber die Pflichten De officiis wo er eine Reihe von philosophischen Definitionen des gluckseligen Lebens aufzahlte Im Gegensatz zu Laktanz dessen Auffassung er bekampfte hielt er eine unzerstorbare Gluckseligkeit schon wahrend des irdischen Lebens fur moglich Wer dies wegen der Hinfalligkeit des menschlichen Korpers und der dadurch bewirkten seelischen Leiden bestreite der setze zu Unrecht die Gluckseligkeit mit korperlicher Freude gleich statt zu erkennen dass sie in der Tiefe der Weisheit und in der Erhabenheit der Tugend liege Fur den Leidenden bestehe die Gluckseligkeit darin dass er das Leid uberwinde Die Tugend sei das einzige Gut sie allein verhelfe dem Menschen zum Gluck Aussere und korperliche Guter trugen nichts dazu bei Unter dem glucklichen Leben vita beata verstand Ambrosius in diesem Zusammenhang das irdische Dasein des richtig Lebenden das er Frucht der Gegenwart nannte im Unterschied zur erhofften kunftigen Existenz im Jenseits dem ewigen Leben Das gluckliche Leben sei der Weg zur Gewinnung des ewigen Lebens 120 Ausfuhrlich erlauterte Ambrosius seine Uberzeugung dass die Freude die der Gluckselige aus dem Besitz der Tugend schopfe von keinem Schmerz vermindert und von keinen ausserseelischen Gutern verstarkt werden konne 121 Er meinte das Gluck des Menschen werde in erster Linie nicht von seinem Zustand condicio das heisst seiner Stellung in der Schopfung bewirkt sondern von seinen sittlichen Handlungen 122 Damit distanzierte sich Ambrosius von Plotins optimistischer Ansicht jeder Mensch besitze in seiner Natur bereits die Eudaimonie als Moglichkeit denn er glaubte wegen der Erbsunde nicht dass der Mensch aus eigener Kraft gluckselig werden konne Andererseits schloss er sich aber mit seiner nachdrucklichen Betonung der massgeblichen Rolle der Vernunft bei der Gewinnung der Gluckseligkeit der paganen philosophischen Tradition an 123 Auch der Kirchenvater Augustinus griff das philosophische Eudaimonie Ideal auf Er hatte zwar keinen direkten Zugang zur Nikomachischen Ethik war aber mit dem peripatetischen Konzept vertraut und setzte sich damit auseinander 124 In seinem Dialog Uber das gluckselige Leben De beata vita einem Fruhwerk legte er seine Uberlegungen dar Schon in der Einleitung stellte er fest dass man wenn man im Hafen der Philosophie gelandet sei von dort aus den Zugang zum Festland des glucklichen Lebens finde 125 Von einem stark neuplatonisch beeinflussten Weltbild ausgehend erklarte er das gluckselige Leben ruhe im Geist animus und der Geist des Weisen leide keinen Mangel sondern sei vollkommen Glucklich sein sei nichts anderes als keinen Mangel leiden und das heisse weise sein Wem es an Weisheit nicht fehle dem konne es an nichts fehlen 126 Nach der Darstellung des Augustinus besteht die richtige Haltung im Hinnehmen des Unvermeidlichen Der Weise ist zwangslaufig tapfer und furchtet weder Schmerzen noch den Tod Er versucht diese Ubel zu vermeiden denn es ware toricht nichts dagegen zu unternehmen und er ware unglucklich wenn er bei Gefahr untatig bliebe Unglucklich ware er dann aber nicht wegen der Ubel sondern wegen seiner Torheit denn Torheit ist mit Mangel und Ungluck gleichzusetzen Falls es ihm nicht gelingt die Ubel zu verhindern macht ihn das was dann auf ihn einsturzt nicht unglucklich Wer Unmogliches nicht will dem kann nichts gegen seinen Willen widerfahren und dann kann er nicht unglucklich sein Fur den Weisen gilt der Grundsatz des Dichters Terenz Da das was du willst nicht geschehen kann wolle das was du kannst Sein Wille richtet sich auf das sicherste Ziel nur das zu tun was Weisheit und Tugend fordern Dazu ist er immer in der Lage denn nichts kann ihm seine Weisheit und Tugend entreissen So bleibt sein Gluck stets erhalten 127 In spateren Schriften Uber den Gottesstaat De civitate dei und Zurucknahmen Retractationes vertrat Augustinus jedoch eine ganz andere Ansicht Nun war er der Meinung die Philosophen hatten irrtumlich geglaubt man konne auf der Erde ein Leben in Eudaimonie fuhren Das sei in Wirklichkeit wegen der vielen schweren Ubel von denen niemand verschont bleibe prinzipiell unmoglich Da die Tugend standig gegen Schwachen ankampfen musse konne sich niemand als heil betrachten und wer nicht heil sei konne sich nicht gluckselig nennen Vollig abwegig sei die Behauptung der Stoiker man konne aus sich selbst gluckselig werden und inmitten von Ubeln glucklich leben Das sei eine von ihrem Hochmut erzeugte Vorstellung Weniger absurd aber ebenfalls irrig und widerspruchlich seien die Eudaimoniekonzepte der Platoniker und der Peripatetiker 128 Augustinus widerrief ausdrucklich seine fruhere positive Stellungnahme zur irdischen Gluckseligkeit 129 Der christliche Philosoph Boethius 524 526 definierte das Gluck beatitudo als den durch die Vereinigung aller Guter vollkommenen Zustand 130 Ein Naturtrieb fuhre dorthin doch lenke der vielgestaltige Irrtum davon ab 131 Ausfuhrlich ging Boethius in seinem Hauptwerk Consolatio philosophiae Der Trost der Philosophie auf Wege der Gluckssuche ein die er fur Irrwege hielt das Streben nach Reichtum Ehren Macht Ruhm oder Genussen Das wahre Gluck sei nicht in irdischen Gutern sondern in Gott zu finden Zwischen Gott und dem Gluck gebe es keinen Unterschied Daraus folge dass man nur glucklich werden konne indem man die Gottheit erlange Das konne nichts anderes bedeuten als dass man selbst Gott werde Daher lasst Boethius die personifizierte Philosophie behaupten Somit ist jeder Gluckselige Gott 132 Ikonographie und KultNur aus den letzten beiden Jahrzehnten des 5 Jahrhunderts sind bildliche Darstellungen der personifizierten Eudaimonie bekannt Es handelt sich ausschliesslich um Vasen die vom Meidias Maler geschaffen wurden oder aus seinem Umkreis stammen Eudaimonia erscheint meist in der Gesellschaft anderer weiblicher Personifikationen die fur verschiedene Tugenden stehen 133 Ein Kult der gottlichen Eudaimonia ist fur die Stadt Philadelphia in Kleinasien durch eine Inschrift aus dem 1 Jahrhundert v Chr bezeugt 134 Mittelalter BearbeitenIslamischer Kulturkreis Bearbeiten In der arabischsprachigen Welt war die Nikomachische Ethik des Aristoteles bekannt Sie lag in einer vollstandigen arabischen Ubersetzung vor die der christliche Gelehrte Isḥaq ibn Ḥunain 910 angefertigt hatte Im 10 Jahrhundert schrieb der einflussreiche Philosoph al Farabi der sich in mehreren Werken mit der Glucksthematik befasste einen heute verlorenen Kommentar zur Nikomachischen Ethik 135 Im 12 Jahrhundert verfasste der arabische Philosoph Averroes einen Kommentar zur Physik des Aristoteles Im Prolog stellte er fest der Mensch erlange durch die theoretische Wissenschaft die Vollkommenheit die ihn in seinem Sein vollende Darin bestehe seine Gluckseligkeit Erst wenn er durch die theoretische Wissenschaft vervollkommnet sei sei er Mensch im eigentlichen Sinne 136 Auch in seinem kleinen Kommentar zu Aristoteles Schrift De anima ausserte er sich dazu Dort schrieb er das Erfassen der Allgemeinbegriffe sei das erstrebenswerteste Ziel uberhaupt Die theoretische Reflexion sei der einzige Weg der zur hochsten Gluckseligkeit fuhre Diese werde erreicht wenn sich der materielle Intellekt der passive erleidende Nous der aristotelischen Lehre der nur Einwirkungen erfahren kann mit dem aktiven Intellekt dem bewirkenden Intellekt verbinde Allein die Kenntnis der theoretischen Wissenschaften ermogliche den Menschen die naturliche Vollkommenheit zu erlangen 137 Allerdings forderte Averroes auch ein Philosoph solle sich nicht nur mit seinem Spezialwissen befassen sondern sich auch das allgemeine Wissen aneignen das die religiosen Lehren allen Menschen zur Verfugung stellten 138 Die aristotelische Ethik die neben dem philosophischen auch einen fur Nichtphilosophen geeigneten Weg zur Eudaimonie vorsieht war Averroes willkommen Sie ermoglichte es ihm der unerwunschten Folgerung zu entgehen dass die Gluckseligkeit nur sehr wenigen intellektuell besonders begabten Menschen vorbehalten sei So konnte er an seiner religiosen Uberzeugung festhalten dass allen Menschen Gluck in der einen oder anderen Form erreichbar sei wenngleich er die hochste Gluckseligkeit als Privileg der Philosophen betrachtete 139 Christlicher Kulturkreis Bearbeiten Den lateinischsprachigen Gelehrten West und Mitteleuropas waren die Dialoge Platons in denen die Eudaimonie erortert wird unbekannt und von den sonstigen Stellungnahmen der antiken Philosophen wussten sie wenig da der grosste Teil des einschlagigen Schrifttums verschollen war Die Rezeption der aristotelischen Ethik setzte erst im 13 Jahrhundert ein Bevor sich der Aristotelismus durchsetzte bewegte sich die Diskussion uber das Gluck des Menschen in dem von Augustinus und Boethius vorgegebenen Rahmen Die Autoren die sich im 12 Jahrhundert mit der Thematik befassten werteten die weltlichen auf menschlicher Leistung beruhenden Glucksmoglichkeiten ab Fur sie war das Ziel nur die von der gottlichen Gnade verliehene Gluckseligkeit 140 Im Spatmittelalter richtete sich das Interesse in erster Linie auf das Eudaimonie Konzept des Aristoteles Die Nikomachische Ethik lag den Gelehrten in der 1246 1247 angefertigten vollstandigen lateinischen Ubersetzung von Robert Grosseteste vor In ihren Kommentaren zu diesem Werk und auch in anderen Schriften gingen die Magister auf die aristotelische Eudaimonielehre und verschiedene damit zusammenhangende Fragen ein Dabei schlossen sie sich oft im philosophischen Diskurs der Auffassung des Aristoteles an kamen aber teils zu anderen Ergebnissen wenn sie aus theologischer Sicht urteilten Beispielsweise verneinten sie wie Aristoteles die Frage ob Kinder im Sinne des philosophischen Gluckseligkeitsbegriffs glucklich sein konnen Dies sei unmoglich da den Kindern die intellektuellen und moralischen Voraussetzungen fehlten Zu tugendhaftem Handeln aus dem die Gluckseligkeit erwachse seien sie noch nicht fahig Wenn beatitudo jedoch im theologischen Sinn aufgefasst werde sei eine Eudaimonie der Kinder grundsatzlich moglich 141 Albert der Grosse Thomas von Aquin und andere Magister des 13 Jahrhunderts stellten in Ubereinstimmung mit Aristoteles fest dass das Leben auf das Ziel des Glucks hingeordnet sei und dieses als eine Tatigkeit operatio gedacht werden musse die als Betatigung der Vernunft zu bestimmen sei Sie nahmen an dass sich das irdische Gluck in der richtigen Lebensform im gelungenen Leben verwirkliche Gluck und richtige Lebensfuhrung erschienen als zwei nur gedanklich trennbare Seiten ein und desselben Sachverhalts 142 Albert der Grosse betonte dass das von Aristoteles gemeinte irdische Gluck auf welches das sittliche Handeln des Menschen ausgerichtet sei von der Seligkeit im theologischen Sinn abzugrenzen sei Es sei ein diesseitiges nicht mit Gott identisches hochstes Gut des Menschen das allein von menschlichen Handlungen verursacht sei Verdienstliche Werke seien auf die ewige Seligkeit hingeordnet Tugenden auf das diesseitige Gluck Auch Thomas von Aquin legte Wert auf die Unterscheidung dieser beiden Glucksarten Die eine bezeichnete er als das in diesem Leben mogliche unvollkommene Gluck beatitudo imperfecta von dem die Philosophen gehandelt haben die andere als das vollkommene Gluck beatitudo perfecta im zukunftigen jenseitigen Leben Im Unterschied zu Albert stufte er das unvollkommene Gluck nicht als rein weltlich ein sondern sah darin das Ergebnis eines Zusammenwirkens von gottlichem Einfluss und menschlicher Tatigkeit 143 Fuhrende Magister wiesen den intellektuellen Aktivitaten im Vollzug eines betrachtenden Lebens eine zentrale Bedeutung fur die irdische Gluckseligkeit zu Unter den Gelehrten war in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts die Uberzeugung weit verbreitet der Mensch konne durch wissenschaftliche Betatigung zu vollendetem Gluck gelangen Konkret dachten sie dabei an ihre eigene Tatigkeit als Angehorige von Bildungseinrichtungen Es gab aber auch Gegenstimmen Thomas von Aquin betonte die Unvollkommenheit jedes irdischen Glucks und manche Autoren darunter der einflussreiche Theologe Bonaventura bestritten dass es im diesseitigen Leben uberhaupt Gluck geben konne Bonaventura konstatierte es gebe keinen sicheren Ubergang von der Wissenschaft zur Weisheit 144 Albert Thomas und andere Gelehrte unterschieden wie Aristoteles zwischen zwei moglichen Grundformen des Lebensglucks dem burgerlich tatigen Gluck felicitas civilis politica moralis in einem Leben des praktischen Handelns in der burgerlichen Gemeinschaft und dem betrachtenden Gluck felicitas contemplativa speculativa in einem Leben der geistigen Betrachtung Sie teilten auch die Uberzeugung des antiken Philosophen dass dem betrachtenden Gluck ein hoherer Rang zukomme als dem burgerlich tatigen Albert hielt die ausseren Guter fur rein instrumentell er sah in ihnen keinen konstitutiven Bestandteil des Glucks Damit erreichte er eine Immunisierung des Glucklichen gegen die Wechselfalle des Lebens Das burgerlich tatige Gluck schatzte er als ein sehr hohes Gut das er mit der Klugheit einer der vier Grundtugenden verband Das betrachtende Gluck das er als Betatigung der Weisheit auffasste hielt er fur das schlechthin hochste innerweltliche Lebensziel Er beschrieb es als ein Betrachten der hochsten einfachen Substanzen und der gottlichen Dinge und als Ruckwendung des Intellekts auf sein eigenes Wesen Solches Betrachten sei von einer reinen und wunderbaren Freude delectatio begleitet 145 Auch Boethius von Dacien betonte diese Freude und nannte sie die hochste Lust 146 Er behauptete der gluckliche Philosoph vollbringe ausschliesslich Werke des Glucks und Handlungen durch die er besser befahigt werde die Werke des Glucks zu verrichten Daher sei er immer glucklich auch beim Schlafen und beim Essen 147 Thomas von Aquin nahm an zwischen der vollkommenen Seligkeit und den unvollkommenen Glucksarten bestehe ein abgestuftes Verhaltnis der Teilhabe gemass dem jeweiligen Ausmass der Ubereinstimmung zwischen ihnen in der betrachtenden Lebensform sei die Teilhabe an der vollkommenen Seligkeit ausgepragter als in der tatigen 148 Hinsichtlich seiner relativ niedrigen Einstufung des burgerlich tatigen Glucks glaubte Thomas irrtumlich seine Position stimme mit der des Aristoteles uberein denn er hatte dessen Ausfuhrungen zur Autarkie wie schon sein Lehrer Albert der Grosse missverstanden Aufgrund einer Fehlinterpretation des Autarkie Kriteriums in der Nikomachischen Ethik meinte er der antike Denker habe die burgerliche Eudaimonie nicht als Vollform menschlichen Glucks betrachtet sondern einen weitaus bescheideneren Glucksbegriff im Sinn gehabt Thomas deutete die aristotelische Lehre so dass es nur um die Erfullung von Minimalbedingungen gehe um eine rudimentare Art von Gluck die dann vorhanden sei wenn die Grundbedurfnisse des in sozialen Bindungen lebenden Menschen befriedigt seien Wenn dies der Fall sei sei bereits die von Aristoteles gemeinte Autarkie des glucklichen Burgers gegeben da dieser dann uber alles unbedingt Benotigte verfuge Infolge dieses Missverstandnisses sah Thomas in der Nikomachischen Ethik eine Theorie des unvollkommenen irdischen Glucks im Gegensatz zur nicht steigerungsfahigen Seligkeit die von Gott geschenkt werde 149 Einmutigkeit bestand unter den Magistern daruber dass das Gluck felicitas notwendigerweise mit Freude oder Lust delectatio verbunden sei Diese sei aber kein Bestandteil des Glucks sondern folge ihm nur Auch die Fragen ob korperliches Wohlergehen und aussere Guter zum Glucklichsein gehoren und inwiefern ein einmal erlangtes Gluck eingebusst werden kann beschaftigten die spatmittelalterlichen Denker Sie wurden unterschiedlich beantwortet Dabei bildeten die aristotelischen Vorgaben die Ausgangsbasis fur die Stellungnahmen der Magister doch machte sich auch der Einfluss der Denkweise der Kirchenvater geltend 150 Aristoteles Verherrlichung der Eudaimonie des Philosophen der die Betrachtung der Wahrheit zu seinem Lebensinhalt macht wurde von spatmittelalterlichen Denkern wie Boethius von Dacien Gottfried von Fontaines und Heinrich Bate aufgegriffen Sie sahen im Philosophen denjenigen der in der besten Verfassung ist die dem Menschen moglich ist und nahmen von dieser Einschatzung ausgehend eine elitare Haltung ein 151 Boethius behauptete wer kein philosophisches Leben gemass der rechten Ordnung der Natur fuhre der habe nicht das richtige Leben 152 Auf breite Zustimmung stiess bei den Magistern die These des Aristoteles fur ein gelungenes Leben seien Freunde unbedingt erforderlich und die Freundschaft sei das wichtigste unter den ausseren Gutern Sie meinten dies gelte nicht nur fur die burgerlich tatige sondern auch fur die betrachtende Lebensweise 153 Im spaten 13 Jahrhundert verfasste der Magister Jakob von Pistoia eine Questio de felicitate Frage uber die Gluckseligkeit in der er das Thema auf der Grundlage der aristotelischen Ethik behandelte 154 Neuzeitliche Rezeption Bearbeiten nbsp Gottfried Wilhelm Leibniz Portrat von Christoph Bernhard Francke um 1700 Herzog Anton Ulrich Museum BraunschweigLeibniz Bearbeiten Im Glucksverstandnis der Fruhen Neuzeit mischte sich stoisches Gedankengut mit christlichen Vorstellungen So verband Gottfried Wilhelm Leibniz 1646 1716 die stoische Hochschatzung des heiteren ruhigen und unerschutterlichen Gemuts mit einem christlichen Vertrauen auf die absolute Gute der gottlichen Vorsehung Er definierte die Gluckseligkeit als Stand einer bestandigen Freude Es sei die Freude welche die Seele an ihrer eigenen Vollkommenheit Harmonie Kraft und Freiheit empfinde In seiner fruhen Analyse De Vita Beata Von Gluckseeligkeit griff Leibniz hellenistische Grundbegriffe und Ideen auf Er empfahl stets den Anweisungen des Verstandes zu folgen verstandeswidrigen Affekten zu widerstehen tugendhaft zu leben aus Fehlschlagen zu lernen uber nichts zu klagen und nur Machbares zu erstreben Dann konne man vergnugt und ruhig ein gluckseliges Leben geniessen In seiner Confessio philosophi 1673 bestimmte Leibniz die Gluckseligkeit als hochste Harmonie des Gemuts Diese beruhe darauf dass sich die Universalharmonie im Gemut konzentriere und wie in einem Brennpunkt sammle Die Wirkungen der Universalharmonie setzte Leibniz mit denen des von Gott vorbestimmten menschlichen Schicksals gleich 155 Die Diskussion um den Eudamonismus Bearbeiten 18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten Immanuel Kant bemuhte sich verschiedentlich um die Bestimmung des Verhaltnisses von Moralitat und Gluckseligkeit In Ubereinstimmung mit der antiken Tradition stellte er fest jeder Mensch wunsche zur Gluckseligkeit zu gelangen 156 Diese sei tatsachlich fur den Menschen sein eigener letzter Naturzweck das wahrhafte Naturbedurfniss worin unsere Gattung durchgangig mit sich ubereinstimmt 157 Vom antiken Verstandnis entfernte sich Kant jedoch durch seine Definition der Gluckseligkeit als Zustand eines vernunftigen Wesens in der Welt dem es im Ganzen seiner Existenz alles nach Wunsch und Willen geht 158 Er befand es sei dem Menschen als Individuum und als Gattung prinzipiell unmoglich solche Gluckseligkeit auf Erden zu erreichen weder die Natur der Aussenwelt noch seine eigene lasse dies zu 159 In seiner Auseinandersetzung mit dem antiken Ethikverstandnis fuhrte Kant die Ausdrucke Eudamonismus und Eudamonist zur Bezeichnung einer von ihm bekampften Konzeption ein In seiner Schrift Die Metaphysik der Sitten 1797 kritisierte er den Eudamonismus der das Pflichtprinzip auf eine Gluckseligkeitslehre zuruckfuhre und dabei eine gewisse moralische Gluckseligkeit meine die nicht auf empirischen Ursachen beruhe Das sei ein sich selbst widersprechendes Unding Nach Kants Ausfuhrungen befindet sich der Mensch der seine Pflicht erfullt hat und sich dessen bewusst ist in einem Zustande der Seelenruhe und Zufriedenheit den man gar wohl Gluckseligkeit nennen kann in welchem die Tugend ihr eigener Lohn ist Daran ist aus Kants Sicht nichts auszusetzen Seine Kritik bezieht sich vielmehr auf die Haltung des Eudamonisten fur den diese Gluckseligkeit oder Wonne der eigentliche Beweggrund fur die Pflichterfullung ist Fur den Eudamonisten bestimmt der Begriff der Pflicht den Willen nicht unmittelbar sondern nur die Aussicht auf die Eudamonie veranlasst ihn seine Pflicht zu tun Damit gerat er in einen Widerspruch denn das Pflichtprinzip setzt einen moralischen Grund des Handelns voraus wahrend der Eudamonist nur das als seine Pflicht anerkennt was ihm Gluckseligkeit verschafft und damit nach einem aussermoralischen Prinzip handelt Wenn Eudamonie als Grundsatz aufgestellt wird ist die Folge nach Kants Meinung Euthanasie der sanfte Tod aller Moral 160 Kant nannte sowohl die Lehren welche die Gluckseligkeit zum Prinzip erheben als auch die entsprechende Haltung in der Lebenspraxis eudamonistisch 161 Die naturlichen auf Gluckseligkeit abzielenden Neigungen des Menschen hielt er zwar fur an sich unverwerflich doch bestand er darauf dass im Konfliktfall die Vernunft die als reine praktische Vernunft nicht im Dienst der Neigungen stehe stets den Vorrang haben solle 162 Johann Gottlieb Fichte der Kants Begriffsverwendung ubernahm ausserte sich 1798 ebenfalls abfallig uber den ehemals herrschenden Eudamonismus der die Ursache vieler Ubel sei 163 1799 schrieb Fichte wer in der Sittenlehre Eudamonist sei musse in der Spekulation Dogmatiker werden Eudamonismus und Dogmatismus seien wenn man nur konsequent sei notwendig beieinander 164 Im Christentum gebe es ein System der Abgotterei und des Gotzendienstes in dem von einem ubermachtigen Wesen Gluckseligkeit erwartet werde Dadurch habe die christliche Lehre unter dem Einfluss einer eudamonistischen Denkweise ihren Geist und ihre Kraft verloren und sich in eine entnervende Gluckseligkeitslehre verwandelt Das eudamonistische System bringe junge Menschen um allen Geist Uberall seien die Eudamonisten als Schwatzer und seichte Nachbeter zu erkennen 165 Hegel nahm differenzierend Stellung Wenn man unter Gluckseligkeit die Befriedigung des Menschen in seinen besonderen Neigungen Wunschen und Bedurfnissen verstehe mache man das Zufallige und Partikulare zum Prinzip des Willens und seiner Betatigung Ein solcher Eudamonismus entbehre in sich allen festen Haltes und offne aller Willkur und Laune Tur und Tor Dem habe Kant mit Recht die Forderung einer allgemein verbindlichen Bestimmung des Willens entgegengestellt 166 Es komme aber darauf an worin man die Gluckseligkeit zu suchen habe Je nachdem wie dies bestimmt werde habe man zwischen einem ganz rohen groben Eudamonismus und einem besseren zu unterscheiden 167 In seinen Vorlesungen uber die Geschichte der Philosophie analysierte Hegel das antike Verstandnis der eudaimonia Vor Kant sei die Moral eudamonistisch auf die Bestimmung der Gluckseligkeit gebaut worden Gluckseligkeit enthalte eine Befriedigung des Individuums durch physische und geistige Genusse Weil jedoch nach der philosophischen Tradition nicht jeder sinnliche unmittelbare Genuss zu ergreifen sei sondern die Gluckseligkeit eine Reflexion auf das Ganze des Zustandes enthalte stelle das Ganze das Prinzip dar und das Einzelne musse zuruckgesetzt werden Der antike Eudamonismus enthalte die Gluckseligkeit als Zustand fur das ganze Leben er stelle Totalitat des Genusses auf Diese Stufe der Reflexion stehe in der Mitte zwischen der blossen Begierde und dem Anderen was Recht als Recht und Pflicht als Pflicht ist Man sei der Uberzeugung gewesen dass kein momentaner Zustand den Namen Gluckseligkeit verdiene 168 Im 19 Jahrhundert begann man neben den Konzepten die das Verhaltnis eines Subjekts zu seiner eigenen Gluckseligkeit betreffen auch solche bei denen das Gluck anderer gefordert wird als Formen des Eudamonismus aufzufassen Fur die subjektbezogenen Lehren hat sich die Bezeichnung als individueller oder individualistischer Eudamonismus eingeburgert Davon wird der universelle oder soziale Eudamonismus unterschieden nach dem das Prinzip des sittlich Guten auch das Erstreben des allgemeinen Glucks einschliesst Wenn das Gluck aller von einer Handlung Betroffenen das massgebliche Kriterium ist handelt es sich um Utilitarismus 169 Arthur Schopenhauer verwendete in seinen 1851 veroffentlichten Parerga und Paralipomena den Begriff Eudaimonologie Darunter verstand er die Anleitung zur Kunst das Leben moglichst angenehm und glucklich durchzufuhren Er meinte ein gluckliches Dasein lasse sich allenfalls definieren als eines das bei kalter und reiflicher Uberlegung dem Nichtsein entschieden vorzuziehen ware Die Frage ob das menschliche Leben dem Begriff eines solchen Daseins entspreche oder auch nur entsprechen konne verneinte Schopenhauer Der Eudaimonologie welche die Bejahung der Frage voraussetze warf er vor sie beruhe auf dem angeborenen Irrtum dass wir da sind um glucklich zu sein Dieser Irrtum sei angeboren weil er mit dem menschlichen Dasein selbst zusammenfalle und das ganze Wesen des Menschen nur seine Paraphrase sei der Mensch sei nur Wille zum Leben Unter Gluck stelle sich der Mensch die sukzessive Befriedigung alles seines Wollens vor Solange er in dem angeborenen Irrtum verharre erscheine ihm die Welt voll von Widerspruchen denn bei jedem Schritt im Grossen wie im Kleinen musse er erfahren dass die Welt und das Leben durchaus nicht darauf eingerichtet seien ein gluckliches Dasein zu enthalten 170 Schopenhauer billigte Kant das grosse Verdienst zu die Ethik von allem Eudaimonismos gereinigt zu haben Allerdings entbehre Kants eigene Ethik eines soliden Fundaments es handle sich nachweislich um vollig unberechtigte grundlose und erdichtete Annahmen Kant habe den Eudamonismus die auf Gluckseligkeit abzielende und folglich auf Eigennutz gestutzte Moral feierlich zur Hauptture seines Systems hinausgeworfen doch unter dem Namen hochstes Gut habe sich der Eudamonismus anstandig verschleiert zur Hinterture wieder hereingeschlichen 171 Die antiken Denker hatten Tugend und Gluckseligkeit als identisch nachweisen wollen doch seien diese Begriffe wie zwei Figuren die sich nie decken wie man sie auch legen mag Die neueren Ethiker seien von der Identitatsbehauptung abgekommen sie hatten stattdessen die Gluckseligkeit zur Folge der Tugend gemacht Dafur gebe es aber keine empirische Stutze 172 Nach Schopenhauers Einschatzung ist die stoische Ethik ein achtenswerter aber missgluckter Versuch den Menschen mittels der Vernunft uber das Leiden hinauszuheben und eine in Wirklichkeit unmogliche Eudaimonie zustande zu bringen Der in Eudaimonie lebende stoische Weise bleibt ein holzerner steifer Gliedermann mit dem man nichts anfangen kann der selbst nicht weiss wohin mit seiner Weisheit dessen vollkommene Ruhe Zufriedenheit Gluckseligkeit dem Wesen der Menschheit geradezu widerspricht und uns zu keiner anschaulichen Vorstellung davon kommen lasst 173 Auch Friedrich Nietzsche war ein Gegner des Eudamonismus Er verwarf die Lehren die das Gluck zum Wertmassstab machen Eine Eudaimonie als Ziel im Sinn der antiken Konzepte lehnte er prinzipiell ab Erster Satz meiner Moral man soll keine Zustande erstreben weder sein Gluck noch seine Ruhe noch seine Herrschaft uber sich 174 Uber das Gluck konne man nicht verfugen es liege im Schaffen und sei eine Begleiterscheinung beim Auslosen von Kraft Gluck sei keine Folge der Tugend sondern stehe uber aller Moral 175 Nietzsche betrachtete die mit Sokrates einsetzende Hinwendung zum Glucksstreben als Verfallserscheinung Als es mit der besten Zeit Griechenlands vorbei war kamen die Moral Philosophen Von Sokrates an seien alle griechischen Denker in erster Linie Moralphilosophen gewesen die das Gluck gesucht hatten schlimm dass sie es suchen mussten 176 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Nicolai Hartmann untersuchte den Eudamonismus in seiner Ethik 1926 Er befand die Ethik der Aufklarung sei zu aller Zeit in der antiken Sophistik ebenso wie im 17 und 18 Jahrhundert eudamonistisch Dem Eudamonismus komme es auf den Gefuhlswert als solchen auf ein Empfinden als Lebenszweck an Die antiken Epikureer und Stoiker hatten aber keinen Eudamonismus in diesem Sinne vertreten Mit eudaimonia sei nicht Gluck oder Lust im gelaufigen Sinne gemeint gewesen sondern eine Fulle von ganz anderen Werten wie Selbstgenugsamkeit Beherrschung der Triebe Weisheit Stille und Unerschutterlichkeit des Gemuts innere Festigkeit Freiheit Uberlegenheit uber das Schicksal Das seien die Massstabe von Gluck und Ungluck gewesen das Lustmotiv klinge da nur von ferne an Die Weltanschauung des antiken Christentums hingegen habe eine eudamonistische Grundstruktur aufgewiesen sie sei von einem Eudamonismus des Jenseits durchdrungen gewesen denn man habe in erster Linie fur sein eigenes Seelenheil gesorgt Der Altruismus des Diesseits sei zugleich Egoismus des Jenseits gewesen Dieser Eudamonismus habe sich auch im Martyrertum gespiegelt 177 Der neuzeitliche Eudamonismus beziehe konsequenter als jemals der antike das ganze Reich moralischer Erscheinungen auf Gluckseligkeit bei allem werde gefragt ob es nutzlich fur diesen Zweck sei Man habe nur noch das Nutzliche vor Augen Dabei werde vergessen dass es zu etwas nutzlich sein sollte und der Nutzen nur ein Mittel sei So werde das Leben zu einem Hasten nach Mitteln ohne eigentliches Zweckbewusstsein Es komme zu einer Verkummerung und Verarmung des Wertgefuhls und damit schliesslich auch zur Abwendung vom Eigenwert der Eudamonie So fuhre der Eudamonismus zuletzt zu seiner Selbstaufhebung 178 Hans Reiner erarbeitete eine Klassifizierung der verschiedenen Erscheinungsformen philosophischer Reflexion uber die Thematik die er 1972 in einer knappen Ubersichtsdarstellung vorlegte Dabei verwendete er einen modernen Eudamonismus Begriff der im Gegensatz zu den Konzepten der nichthedonistischen antiken Philosophen das Luststreben einbezieht also auch hedonistische Lehren umfasst Reiner unterschied zwischen einem Eudamonismus der Handlungstheorie und einem Eudamonismus der Sittlichkeitsbegrundung Zum Letzteren gehoren nach seiner Systematik alle ethischen Lehren welche das Gluck zum hochsten Gut machen und daher das Streben nach ihm zu einer moralischen Pflicht aus der die ubrigen Pflichten hervorgehen und der sie untergeordnet sind Zum handlungstheoretischen Eudamonismus zahlen alle psychologischen Theorien denen zufolge jedes menschliche Handeln also nicht nur das sittliche von Natur aus letztlich auf einen Endzweck abzielt der im Gluck happiness besteht In der Handlungstheorie werden verschiedene Arten von Eudamonie Gluck oder Lust im weitesten Sinn unterschieden Als hedonistischer Eudamonismus wird die Bestimmung des Ziels als dauerhafte Lust bezeichnet Im aretologischen Eudamonismus bildet die Tuchtigkeit oder Tugendhaftigkeit das Hauptelement der Eudamonie oder ist mit ihr gleichzusetzen Im ontologischen Eudamonismus ist das Ziel ein von allen Mangeln befreites Sein Ein voluntaristischer Eudamonismus sieht das Gluck in der Sattigung des Willens 179 Wilhelm Kamlah unternahm 1972 den Versuch das alte Wort Eudamonie wieder zu Ehren zu bringen Er machte geltend Kant habe den ursprunglichen antiken Eudaimonismus nicht verstanden Diesen gelte es nun wiederzuentdecken gleichsam mitten hindurch zwischen dem Hedonismus und dem Moralismus 180 Zum Gelingen des Lebens komme es darauf an die Eudamonie als das hochste Gut nicht aus dem Auge zu verlieren Die eudamonische Gelostheit sei die unabdingbare Grundbedingung des Lebens des Ruhens und des ruhigen Sterbens 181 Jurgen Eckardt Pleines schrieb 1984 es gebe durchweg sachliche Grunde das Gesprach mit Aristoteles genau dort wieder aufzunehmen wo es im Prinzip abzureissen drohte an dessen Gluckseligkeitslehre 182 1994 konstatierte Nicholas White einen wachsenden Einfluss des Aristotelismus im zeitgenossischen ethischen Diskurs insbesondere im englischsprachigen Raum sowie eine zunehmende Neigung zum eudaimonism Diesen definierte er als die Position nach der das einzige rationale Endziel des Menschen sein eigenes Gluck oder Wohlergehen ist Zwar seien nicht alle modernen eudamonistischen Modelle aristotelisch doch habe die neuere Diskussion dem aristotelischen Denken viel zu verdanken und man konne von einem neuaristotelischen Eudamonismus sprechen 183 Malte Hossenfelder bemerkte 1996 bei der Betrachtung zeitgenossischer Gluckstheorien zeige sich dass vielfach in antiken Begriffen gedacht werde Die antiken Texte hatten das Glucksdenken bis heute entscheidend gepragt 184 Christoph Horn stellte 2000 die Frage ob es in der gegenwartigen philosophischen Theorielandschaft plausible Konzeptionen des guten gelingenden oder glucklichen Lebens analog zu den antiken Modellen gebe oder ob sich Kants negative Einschatzung durchgesetzt habe Horn stellte fest die Uberzeugung von der prinzipiellen Theoriefahigkeit der Grundfragen einer gelingenden Lebensfuhrung habe in den letzten zwei Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts mehr und mehr Anhanger gefunden 185 William J Prior pladierte 2001 fur eine moderne eudamonistische Tugendethik die an das Konzept des Aristoteles anknupfen solle denn dieses sei die plausibelste der herkommlichen eudamonistischen Theorien 186 2012 verteidigten Mark LeBar und Nathaniel Goldberg einen psychologischen Eudamonismus im Sinne der in der Antike vorherrschenden Handlungstheorie die bei allen Menschen ein Streben nach dem guten glucklichen Leben als massgebliche motivierende Kraft annimmt 187 Quellen BearbeitenMalte Hossenfelder Hrsg Antike Gluckslehren Quellen zur hellenistischen Ethik in deutscher Ubersetzung Kroners Taschenausgabe Band 424 2 aktualisierte und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 2013 ISBN 978 3 520 42402 0 Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellungen Ragnar Holte Gluck Gluckseligkeit In Reallexikon fur Antike und Christentum Bd 11 Hiersemann Stuttgart 1981 ISBN 3 7772 8142 5 Sp 246 270 Christoph Horn Antike Lebenskunst Gluck und Moral von Sokrates bis zu den Neuplatonikern Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 42071 0 S 61 112 Joachim Ritter Gluck Gluckseligkeit I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 3 Schwabe Basel 1974 Sp 679 691 Allgemeines Julia Annas The Morality of Happiness Oxford University Press New York Oxford 1993 ISBN 0 19 507999 X Andrew Holowchak Happiness and Greek Ethical Thought Continuum London 2004 ISBN 0 8264 7472 1 Platon und Platoniker Friedemann Buddensiek Eudaimonie In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Begriffsworterbuch zu Platon und der platonischen Tradition Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2007 ISBN 978 3 534 17434 8 S 116 120 Anthony W Price Virtue and Reason in Plato and Aristotle Clarendon Press Oxford 2011 ISBN 978 0 19 960961 1 S 9 32 Aristoteles und Peripatetiker Friedemann Buddensiek Die Theorie des Glucks in Aristoteles Eudemischer Ethik Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1999 ISBN 3 525 25222 6 Otfried Hoffe Eudaimonia In Otfried Hoffe Hrsg Aristoteles Lexikon Kroners Taschenausgabe Band 459 Kroner Stuttgart 2005 ISBN 3 520 45901 9 S 216 224 Richard Kraut Aristotle on the Human Good Princeton University Press Princeton 1989 ISBN 0 691 07349 X Anthony W Price Virtue and Reason in Plato and Aristotle Clarendon Press Oxford 2011 ISBN 978 0 19 960961 1 S 33 81 Wolfgang Schneider Ousia und Eudaimonia Die Verflechtung von Metaphysik und Ethik bei Aristoteles De Gruyter Berlin 2001 ISBN 978 3 11 016901 0 Jan Szaif Gut des Menschen Untersuchungen zur Problematik und Entwicklung der Glucksethik bei Aristoteles und in der Tradition des Peripatos De Gruyter Berlin 2012 ISBN 978 3 11 019307 7 Stephen A White Sovereign Virtue Aristotle on the Relation Between Happiness and Prosperity Stanford University Press Stanford 1992 ISBN 0 8047 1694 3 Stoiker Anthony Arthur Long Stoic Studies Cambridge University Press Cambridge 1996 ISBN 0 521 48263 1 S 179 201 Kyrenaiker Voula Tsouna McKirahan Is there an exception to Greek eudaimonism In Monique Canto Sperber Pierre Pellegrin Hrsg Le style de la pensee Les Belles Lettres Paris 2002 ISBN 2 251 42014 2 S 464 489 Mittelalterliche Rezeption Theodor W Kohler Homo animal nobilissimum Konturen des spezifisch Menschlichen in der naturphilosophischen Aristoteleskommentierung des dreizehnten Jahrhunderts Teilband 2 2 Brill Leiden 2014 ISBN 978 90 04 27854 7 S 757 909 Neuzeitliche Rezeption Ryan Stuart Beaton Jennifer Whiting Eudaimonism In Hugh LaFollette Hrsg The International Encyclopedia of Ethics Bd 3 Malden u a 2013 ISBN 978 1 4051 8641 4 S 1759 1766 Wolfgang Janke Das Gluck der Sterblichen Eudamonie und Ethos Liebe und Tod Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 ISBN 3 534 15934 9 Richard Kraut Two Conceptions of Happiness In The Philosophical Review Bd 88 1979 S 167 197 Hans Reiner Eudamonismus In Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 2 Schwabe Basel 1972 Sp 819 823 Aufsatzsammlung Lawrence J Jost Roger A Shiner Hrsg Eudaimonia and Well Being Ancient and Modern Conceptions Apeiron Bd 35 Nr 4 Academic Printing amp Publishing Kelowna 2002 ISBN 0 920980 79 1 Weblinks BearbeitenEintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3 Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3 Rudolf Eisler Gluckseligkeit In Kant Lexikon 1930 Veronika Huta Eudaimonia In Susan David u a Hrsg The Oxford Handbook of Happiness Oxford 2013 S 201 213 Darstellung aus psychologischer Sicht Bernd Schmidt Das Gluck bei AristotelesAnmerkungen Bearbeiten Friedemann Buddensiek Eudaimonie In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 116 120 hier 116 f Ragnar Holte Gluck Gluckseligkeit In Reallexikon fur Antike und Christentum Bd 11 Stuttgart 1981 Sp 246 270 hier 249 Jan Szaif Gut des Menschen Berlin 2012 S 108 f Gregory Vlastos Happiness and Virtue in Socrates Moral Theory In Gail Fine Hrsg Plato Oxford 2000 S 587 618 hier 588 590 Zu einem ahnlichen Ergebnis gelangt James C Dybikowski Is Aristotelian Eudaimonia Happiness In Dialogue 20 1981 S 185 200 John M Cooper Reason and Human Good in Aristotle Cambridge Massachusetts 1975 S 89 f und Anm 1 Richard Kraut Two Conceptions of Happiness In The Philosophical Review 88 1979 S 167 197 hier 167 170 Vgl Richard Kraut Aristotle on the Human Good Princeton 1989 S 3 Anm 1 Ihm widerspricht Leonard Wayne Sumner Happiness Now and Then In Apeiron Bd 35 Nr 4 2002 S 21 39 hier 26 31 Sumner pladiert fur well being Hesiod Werke und Tage 825 Vgl Cornelis de Heer Makar eydaimwn olbios eytyxhs Amsterdam 1969 S 19 27 Pindar Pythische Oden 3 84 7 21 Nemeische Oden 7 56 Vgl Cornelis de Heer Makar eydaimwn olbios eytyxhs Amsterdam 1969 S 40 44 Siehe zur Etymologie Pierre Chantraine Dictionnaire etymologique de la langue grecque 2 uberarbeitete Auflage Paris 2009 S 236 f zur nichtphilosophischen Begriffsverwendung Henry George Liddell Robert Scott A Greek English Lexicon 9 Auflage Oxford 1996 S 365 f 708 f 861 Belege Ragnar Holte Gluck Gluckseligkeit In Reallexikon fur Antike und Christentum Bd 11 Stuttgart 1981 Sp 246 270 hier 246 248 Siehe zum kulturgeschichtlichen Hintergrund Franz Dirlmeier 8EOFILIA FILO8EIA In Philologus 90 1935 S 176 193 hier 180 191 Vgl Cornelis de Heer Makar eydaimwn olbios eytyxhs Amsterdam 1969 S 57 59 67 81 99 103 Ragnar Holte Gluck Gluckseligkeit In Reallexikon fur Antike und Christentum Bd 11 Stuttgart 1981 Sp 246 270 hier 246 248 Dietrich Roloff Gottahnlichkeit Vergottlichung und Erhohung zu seligem Leben Berlin 1970 S 66 68 131 136 Pindar Nemeische Oden 7 56 Euripides Medea 1228 1230 Vgl Dietrich Roloff Gottahnlichkeit Vergottlichung und Erhohung zu seligem Leben Berlin 1970 S 136 139 Dietrich Roloff Gottahnlichkeit Vergottlichung und Erhohung zu seligem Leben Berlin 1970 S 138 142 Herodot 1 30 33 Vgl Christoph Horn Antike Lebenskunst Munchen 1998 S 66 69 Sophokles Antigone 1348 f Ragnar Holte Gluck Gluckseligkeit In Reallexikon fur Antike und Christentum Bd 11 Stuttgart 1981 Sp 246 270 hier 248 f Heraklit DK 22 B 119 Siehe dazu Miroslav Marcovich Hrsg Heraclitus 2 bearbeitete Auflage Sankt Augustin 2001 S 502 504 Heraklit DK 22 B 4 Da dieses Fragment nur in lateinischer Sprache uberliefert ist steht fur Eudaimonie das lateinische Wort felicitas Siehe zum Text Serge N Mouraviev Heraclite d Ephese Les vestiges Heraclitea Bd III 3 B iii Sankt Augustin 2006 S 10 Demokrit DK 68 B 170 171 Vgl Gerhard Muller Probleme der aristotelischen Eudaimonielehre In Museum Helveticum 17 1960 S 121 143 hier 127 f Demokrit DK 68 B 119 Aristoteles Nikomachische Ethik 1179a Vgl Gerhard Muller Probleme der aristotelischen Eudaimonielehre In Museum Helveticum 17 1960 S 121 143 hier 124 127 Platon Phaidon 58e 118a Siehe zum Gedanken der Angleichung Klaus Schopsdau Platon Nomoi Gesetze Ubersetzung und Kommentar Teilband 2 Gottingen 2003 S 204 212 und Dietrich Roloff Gottahnlichkeit Vergottlichung und Erhohung zu seligem Leben Berlin 1970 S 200 206 zur Erkenntnis des Guten Thomas A Szlezak Die Idee des Guten in Platons Politeia Sankt Augustin 2003 S 97 104 Platon Symposion 204e 205d Platon Gorgias 470c 495a 507a 508b Platon Politeia 576b 580c Nomoi 660d 663d 742d 743d Platon Politeia 473c e 500d e Platon Euthydemos 278e 282d Zur Eudaimonie im Euthydemos siehe Naomi Reshotko Virtue as the Only Unconditional But not Intrinsic Good Plato s Euthydemus 278e3 281e5 In Ancient Philosophy 21 2001 S 325 334 Panos Dimas Happiness in the Euthydemus In Phronesis 47 2002 S 1 27 Siehe dazu Donald Zeyl Socratic Virtue and Happiness In Archiv fur Geschichte der Philosophie 64 1982 S 225 238 Friedemann Buddensiek Eudaimonie In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 116 120 hier 117 f Xenophon Memorabilia 4 2 34 36 Olga Chernyakhovskaya Sokrates bei Xenophon Tubingen 2014 S 144 147 152 f Olga Chernyakhovskaya Sokrates bei Xenophon Tubingen 2014 S 148 151 Vivienne Gray Xenophon s Eudaimonia In Fulvia de Luise Alessandro Stavru Socratica III Sankt Augustin 2013 S 56 67 Diogenes Laertios 6 10 f 6 104 Diogenes Laertios 6 2 6 11 Siehe dazu Klaus Doring Antisthenes In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 2 1 Basel 1998 S 268 280 hier 275 277 Aristoteles Nikomachische Ethik 1094a Aristoteles Nikomachische Ethik 1097b Aristoteles Nikomachische Ethik 1094b Politik 1323b 1324a Vgl Heinz Kampert Eudaimonie und Autarkie bei Aristoteles Paderborn 2003 S 16 18 114 116 123 137 Pierre Aubenque Die Koharenz der aristotelischen Eudaimonia Lehre In Gunther Bien Hrsg Die Frage nach dem Gluck Stuttgart Bad Cannstatt 1978 S 45 57 hier 55 f Vgl Richard Kraut Aristotle on the Human Good Princeton 1989 S 9 12 78 90 144 148 Aristoteles Nikomachische Ethik 1095a Aristoteles Nikomachische Ethik 1095b 1096a Siehe zu dieser Definition Jan Szaif Gut des Menschen Berlin 2012 S 87 105 Aristoteles Nikomachische Ethik 1177a 1179a Siehe zu diesem Konzept Jan Szaif Gut des Menschen Berlin 2012 S 80 105 Ragnar Holte Gluck Gluckseligkeit In Reallexikon fur Antike und Christentum Bd 11 Stuttgart 1981 Sp 246 270 hier 253 William F R Hardie The Final Good in Aristotle s Ethics In Philosophy 40 1965 S 277 295 Peter Stemmer Aristoteles Glucksbegriff in der Nikomachischen Ethik Eine Interpretation von EN 1 7 1097b2 5 In Phronesis 37 1992 S 85 110 Vgl Nicholas White Individual and Conflict in Greek Ethics Oxford 2002 S 253 f Richard Kraut Aristotle on the Human Good Princeton 1989 S 49 53 John L Ackrill Aristotle on Eudaimonia In Amelie Oksenberg Rorty Hrsg Essays on Aristotle s Ethics Berkeley 1980 S 15 33 Erstveroffentlichung 1974 Friedemann Buddensiek Die Theorie des Glucks in Aristoteles Eudemischer Ethik Gottingen 1999 S 11 17 Vgl Daniel T Devereux Aristotle on the Essence of Happiness In Dominic J O Meara Hrsg Studies in Aristotle Washington D C 1981 S 247 260 Jeffrey S Purinton Aristotle s Definition of Happiness NE 1 7 1098a16 18 In Oxford Studies in Ancient Philosophy 16 1998 S 259 297 Martha C Nussbaum The fragility of goodness Cambridge 1986 S 343 353 Stephen Everson Aristotle on nature and value In Stephen Everson Hrsg Ethics Cambridge 1998 S 77 106 Robert Heinaman Eudaimonia and Self sufficiency in the Nicomachean Ethics In Phronesis 33 1988 S 31 53 John M Cooper Reason and Emotion Princeton 1999 S 212 236 Sarah Broadie Ethics with Aristotle New York Oxford 1991 S 412 433 Richard Kraut Aristotle on the Human Good Princeton 1989 S 15 31 Gabriel Richardson Lear Happy Lives and the Highest Good Princeton 2004 S 175 207 Don Asselin Human Nature and Eudaimonia in Aristotle New York 1988 S 135 169 174 f Aristoteles Nikomachische Ethik 1098a Siehe dazu Jan Szaif Gut des Menschen Berlin 2012 S 103 105 Terence H Irwin Permanent Happiness Aristotle and Solon In Oxford Studies in Ancient Philosophy 3 1985 S 89 124 Aristoteles Nikomachische Ethik 1099a 1100a Aristoteles Nikomachische Ethik 1153b Siehe zur Verletzlichkeit der Eudaimonie Martha C Nussbaum The fragility of goodness Cambridge 1986 S 318 342 Aristoteles Rhetorik 1360b 1362a Nikomachische Ethik 1099b 1178b 1180a Vgl Stephen A White Sovereign Virtue Stanford 1992 S 109 187 Aristoteles Nikomachische Ethik 1153b 1154a Aristoteles Nikomachische Ethik 1169b 1170a Jan Szaif Gut des Menschen Berlin 2012 S 147 154 John M Cooper Reason and Emotion Princeton 1999 S 292 311 Richard Kraut Aristotle on the Human Good Princeton 1989 S 7 9 267 311 Gabriel Richardson Lear Happy Lives and the Highest Good Princeton 2004 S 2 4 25 28 40 43 Anthony Kenny Aristotle on the Perfect Life Oxford 1992 S 36 42 Aristoteles Politik 1323b Aristoteles Nikomachische Ethik 1099b 1100a Vgl Stephen A White Sovereign Virtue Stanford 1992 S 101 107 Aristoteles Nikomachische Ethik 1117b Hans Kramer Eudoxos von Knidos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 56 66 hier 64 66 Speusippos Fragment 77 siehe dazu Hans Kramer Speusipp In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 13 31 hier 27 29 Margherita Isnardi Parente Hrsg Speusippo Frammenti Neapel 1980 S 349 f Leonardo Taran Speusippus of Athens Leiden 1981 S 435 437 Diogenes Laertios 4 12 Hans Kramer Xenokrates In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 32 55 hier 35 53 f Diogenes Laertios 5 86 Hans Kramer Herakleides Pontikos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 67 80 hier 70 Eckart Schutrumpf Hrsg Heraclides of Pontus Texts and Translation New Brunswick 2008 S 84 87 Hans B Gottschalk Heraclides of Pontus Oxford 1980 S 113 f Epinomis 973b 974a Epinomis 977b 978b Epinomis 990a 992d Malte Hossenfelder Hrsg Antike Gluckslehren 2 aktualisierte und erganzte Auflage Stuttgart 2013 S XXVI Hans Kramer Die Spatphase der Alteren Akademie In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 113 165 hier 118 120 Hans Kramer Die Spatphase der Alteren Akademie In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 113 165 hier 124 Woldemar Gorler Karneades In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Basel 1994 S 849 897 hier 878 881 Philons Konzept ist bei Johannes Stobaios Eclogae 2 7 wiedergegeben griechischer Text und englische Ubersetzung bei Charles Brittain Philo of Larissa The Last of the Academic Sceptics Oxford 2001 S 364 366 und Erorterung S 255 262 277 295 Siehe dazu Woldemar Gorler Philon aus Larisa In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Basel 1994 S 915 937 hier 926 f Vgl Malcolm Schofield Academic Therapy Philo of Larissa and Cicero s Project in the Tusculans In Gillian Clark Tessa Rajak Hrsg Philosophy and Power in the Graeco Roman World Oxford 2002 S 91 109 hier 91 99 Siehe zur Position des Antiochos Woldemar Gorler Antiochos aus Askalon In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Basel 1994 S 939 967 hier 955 964 John Dillon The Middle Platonists London 1977 S 71 74 Paul Moraux Der Aristotelismus bei den Griechen Bd 1 Berlin 1973 S 336 f Vgl Francois Prost L ethique d Antiochus d Ascalon In Philologus 145 2001 S 244 268 Christian Tornau Die Tugend ist hinreichend zur Erlangung der Gluckseligkeit die stoische Autarkie Formel im kaiserzeitlichen Platonismus In Christian Pietsch Hrsg Ethik des antiken Platonismus Stuttgart 2013 S 141 158 hier 143 145 150 153 Attikos Fragment 2 Vgl Claudio Moreschini Attico una figura singolare del medioplatonismo In Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Bd II 36 1 Berlin 1987 S 477 491 hier 480 482 John Dillon The Middle Platonists London 1977 S 251 f Alkinoos Didaskalikos 27 3 27 5 Einzelheiten erortert Stephen A White Happiness in the Hellenistic Lyceum In Apeiron Bd 35 Nr 4 2002 S 69 93 vgl dazu die Stellungnahme von Brad Inwood S 95 101 Diogenes Laertios 5 43 und 5 59 Siehe dazu Fritz Wehrli Georg Wohrle Theophrast In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 506 557 hier 529 531 548 605 Jan Szaif Gut des Menschen Berlin 2012 S 154 211 Paul Moraux Der Aristotelismus bei den Griechen Bd 1 Berlin 1973 S 328 f 336 353 359 Pamela M Huby Peripatetic Definitions of Happiness In William Wall Fortenbaugh Hrsg On Stoic and Peripatetic Ethics New Brunswick 1983 S 121 134 Siehe dazu Paul Moraux Der Aristotelismus bei den Griechen Bd 2 Berlin 1984 S 272 274 277 279 Robert W Sharples Schriften und Problemkomplexe zur Ethik In Paul Moraux Der Aristotelismus bei den Griechen Bd 3 Berlin 2001 S 511 616 hier 613 615 Peter Steinmetz Die Stoa In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Basel 1994 S 491 716 hier 541 544 612 f Paul Moraux Der Aristotelismus bei den Griechen Bd 1 Berlin 1973 S 354 Vgl Terence H Irwin Stoic and Aristotelian conceptions of happiness In Malcolm Schofield Gisela Striker Hrsg The Norms of Nature Studies in Hellenistic ethics Cambridge 1986 S 205 244 Anthony Arthur Long Stoic Studies Cambridge 1996 S 179 201 Peter Steinmetz Die Stoa In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Basel 1994 S 491 716 hier 612 f Peter Steinmetz Die Stoa In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Basel 1994 S 491 716 hier 656 658 Peter Steinmetz Die Stoa In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Basel 1994 S 491 716 hier 690 692 Giovanni Reale A History of Ancient Philosophy Bd 3 Albany 1985 S 21 38 Diogenes Laertios 6 70 f Siehe zum kynischen Eudaimonieverstandnis Marie Odile Goulet Caze L ascese cynique Paris 1986 S 35 76 Epikur Brief an Menoikeus 122 Michael Erler Epikur In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 1 Basel 1994 S 29 202 hier 127 153 159 162 167 Michael Erler Epikur In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 1 Basel 1994 S 29 202 hier 104 127 f 153 f 162 166 f 169 Diogenes Laertios 2 87 f 2 90 2 93 f Siehe dazu Klaus Doring Aristipp aus Kyrene und die Kyrenaiker In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 2 1 Basel 1998 S 246 266 hier 252 258 James Warren The Cyrenaics In James Warren Frisbee Sheffield Hrsg The Routledge Companion to Ancient Philosophy New York 2014 S 409 422 hier 417 421 Voula Tsouna McKirahan Is there an exception to Greek eudaimonism In Monique Canto Sperber Pierre Pellegrin Hrsg Le style de la pensee Paris 2002 S 464 489 Diogenes Laertios 9 107 Woldemar Gorler Alterer Pyrrhonismus Jungere Akademie Antiochos aus Askalon In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Basel 1994 S 717 989 hier 735 f 738 745 754 f 760 f Malte Hossenfelder Hrsg Antike Gluckslehren 2 aktualisierte und erganzte Auflage Stuttgart 2013 S 292 300 Paul Moraux Der Aristotelismus bei den Griechen Bd 2 Berlin 1984 S 644 647 Ragnar Holte Gluck Gluckseligkeit In Reallexikon fur Antike und Christentum Bd 11 Stuttgart 1981 Sp 246 270 hier 250 252 256 Siehe dazu Christian Tornau Die Tugend ist hinreichend zur Erlangung der Gluckseligkeit die stoische Autarkie Formel im kaiserzeitlichen Platonismus In Christian Pietsch Hrsg Ethik des antiken Platonismus Stuttgart 2013 S 141 158 hier 146 f Cicero De finibus bonorum et malorum 2 86 104 Woldemar Gorler Antiochos aus Askalon und seine Schule In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Basel 1994 S 938 980 hier 973 Cicero Tusculanae disputationes 5 21 5 28 30 5 39 Seneca De vita beata 1 1 Seneca De vita beata 3 3 Seneca Epistulae morales 76 15 f 92 2 Ilsetraut Hadot Seneca und die griechisch romische Tradition der Seelenleitung Berlin 1969 S 99 108 Seneca Epistulae morales 92 3 Ilsetraut Hadot Seneca und die griechisch romische Tradition der Seelenleitung Berlin 1969 S 126 137 Seneca Epistulae morales 9 20 22 Anthony Arthur Long Plotinus Ennead 1 4 as Critique of Earlier Eudaimonism In Rachana Kamtekar Hrsg Virtue and Happiness Essays in Honour of Julia Annas Oxford 2012 S 245 263 Plotin Enneaden I 4 1 Siehe dazu Kieran McGroarty Plotinus on Eudaimonia Oxford 2006 S 41 49 Plotin Enneaden I 4 1 2 Vgl Wilhelm Himmerich Eudaimonia Wurzburg 1959 S 19 37 Kieran McGroarty Plotinus on Eudaimonia Oxford 2006 S 49 70 Plotin Enneaden I 4 3 4 Vgl John M Cooper Pursuits of Wisdom Princeton 2012 S 363 381 Kieran McGroarty Plotinus on Eudaimonia Oxford 2006 S 71 95 Plotin Enneaden I 4 4 16 Vgl Christian Tornau Die Tugend ist hinreichend zur Erlangung der Gluckseligkeit die stoische Autarkie Formel im kaiserzeitlichen Platonismus In Christian Pietsch Hrsg Ethik des antiken Platonismus Stuttgart 2013 S 141 158 hier 153 156 Kieran McGroarty Plotinus on Eudaimonia Oxford 2006 S 94 200 Christian Tornau Die Tugend ist hinreichend zur Erlangung der Gluckseligkeit die stoische Autarkie Formel im kaiserzeitlichen Platonismus In Christian Pietsch Hrsg Ethik des antiken Platonismus Stuttgart 2013 S 141 158 hier 156 f John Dillon The Middle Platonists London 1977 S 145 148 Ragnar Holte Gluck Gluckseligkeit In Reallexikon fur Antike und Christentum Bd 11 Stuttgart 1981 Sp 246 270 hier 251 258 f 262 268 Ragnar Holte Gluck Gluckseligkeit In Reallexikon fur Antike und Christentum Bd 11 Stuttgart 1981 Sp 246 270 hier 260 Ragnar Holte Gluck Gluckseligkeit In Reallexikon fur Antike und Christentum Bd 11 Stuttgart 1981 Sp 246 270 hier 260 263 Laktanz Epitome divinarum institutionum 28 Divinae institutiones 3 7 11 Laktanz Divinae institutiones 3 12 Kieran McGroarty Plotinus on Eudaimonia Oxford 2006 S 201 204 Ambrosius von Mailand De officiis 2 5 18 f 2 4 10 Ambrosius von Mailand De officiis 2 4 10 2 5 17 2 5 20 f De Iacob et vita beata 1 6 24 1 8 39 Ambrosius von Mailand De Iacob et vita beata 1 7 29 Ambrosius von Mailand De Iacob et vita beata 1 1 1 1 7 29 Michael W Tkacz St Augustine s appropriation and transformation of Aristotelian eudaimonia In Jon Miller Hrsg The reception of Aristotle s ethics Cambridge 2012 S 67 84 Augustinus De beata vita 1 1 Augustinus De beata vita 4 25 4 27 4 33 Augustinus De beata vita 4 25 4 28 Augustinus De civitate dei 19 1 4 Augustinus Retractationes 1 2 Boethius Consolatio philosophiae Buch 3 Prosa 2 Boethius Consolatio philosophiae Buch 3 Prosa 3 Boethius Consolatio philosophiae Buch 3 Prosa 2 10 Harvey Alan Shapiro Eudaimonia I In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae LIMC Bd 4 1 Zurich 1988 S 46 f Text und Bd 4 2 Zurich 1988 S 21 f Abbildungen Harvey Alan Shapiro Eudaimonia I In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae LIMC Bd 4 1 Zurich 1988 S 46 Massimo Campanini Felicita e politica in Al Farabi e Avempace Ibn Bajjah In Maria Bettetini Francesco D Paparella Hrsg Le felicita nel Medioevo Louvain la Neuve 2005 S 297 312 hier 297 302 Theodor W Kohler Grundlagen des philosophisch anthropologischen Diskurses im dreizehnten Jahrhundert Leiden 2000 S 610 Anke von Kugelgen Averroes und die arabische Moderne Leiden 1994 S 45 f Oliver Leaman Averroes and his Philosophy Oxford 1988 S 157 159 Oliver Leaman Ibn Rushd on Happiness and Philosophy In Studia Islamica 52 1980 S 167 181 hier 169 174 181 Georg Wieland Ethica scientia practica Munster 1981 S 130 140 Theodor W Kohler Homo animal nobilissimum Teilband 1 Leiden 2008 S 672 f Theodor W Kohler Homo animal nobilissimum Teilband 2 2 Leiden 2014 S 760 762 766 f 775 778 Eberhard Schockenhoff Bonum hominis Mainz 1987 S 102 105 Theodor W Kohler Homo animal nobilissimum Teilband 2 2 Leiden 2014 S 763 f Georg Wieland The Perfection of Man In Gianfranco Fioravanti Claudio Leonardi Hrsg Il commento filosofico nell occidente latino secoli XIII XV Turnhout 2002 S 359 377 hier 362 369 Maximilian Forschner Thomas von Aquin Munchen 2006 S 185 191 Jorn Muller Felicitas civilis und felicitas contemplativa In Ludger Honnefelder u a Hrsg Via Alberti Munster 2009 S 295 322 hier 296 f Theodor W Kohler Homo animal nobilissimum Teilband 2 2 Leiden 2014 S 765 f 790 f 874 882 Theodor W Kohler Homo animal nobilissimum Teilband 2 2 Leiden 2014 S 767 782 Georg Wieland Albertus Magnus und die Frage nach dem menschlichen Gluck zur ersten Kolner Ethikvorlesung In Jan A Aertsen Hrsg Albert der Grosse in Koln Koln 1999 S 23 33 hier 28 32 Jorn Muller Felicitas civilis und felicitas contemplativa In Ludger Honnefelder u a Hrsg Via Alberti Munster 2009 S 295 322 hier 296 313 317 Boethius von Dacien De summo bono In Boethii Daci opera Bd 6 2 hrsg von Niels J Green Pedersen Kopenhagen 1976 S 367 377 hier 370 371 374 377 Boethius von Dacien De summo bono In Boethii Daci opera Bd 6 2 hrsg von Niels J Green Pedersen Kopenhagen 1976 S 367 377 hier 372 Eberhard Schockenhoff Bonum hominis Mainz 1987 S 108 f Theodor W Kohler Homo animal nobilissimum Teilband 2 2 Leiden 2014 S 764 f Hermann Kleber Gluck als Lebensziel Untersuchungen zur Philosophie des Glucks bei Thomas von Aquin Munster 1988 S 95 103 130 f Theodor W Kohler Homo animal nobilissimum Teilband 2 2 Leiden 2014 S 782 793 Georg Wieland The Perfection of Man In Gianfranco Fioravanti Claudio Leonardi Hrsg Il commento filosofico nell occidente latino secoli XIII XV Turnhout 2002 S 359 377 hier 369 377 Siehe dazu Thomas Ricklin Von den beatiores philosophi zum optimus status hominis In Jan A Aertsen Andreas Speer Hrsg Geistesleben im 13 Jahrhundert Berlin 2000 S 217 230 hier 218 222 Guy Guldentops Henry Bate s Aristocratic Eudaemonism In Jan A Aertsen u a Hrsg Nach der Verurteilung von 1277 Berlin 2001 S 657 681 Boethius von Dacien De summo bono In Boethii Daci opera Bd 6 2 hrsg von Niels J Green Pedersen Kopenhagen 1976 S 367 377 hier 377 Theodor W Kohler Homo animal nobilissimum Teilband 2 2 Leiden 2014 S 837 841 898 900 Das Werk ist kritisch ediert von Irene Zavattero La Quaestio de felicitate di Giacomo da Pistoia In Maria Bettetini Francesco D Paparella Hrsg Le felicita nel Medioevo Louvain la Neuve 2005 S 355 409 Gottfried Wilhelm Leibniz Confessio philosophi 35 f Siehe zu Leibniz Gluckskonzept Wolfgang Janke Das Gluck der Sterblichen Darmstadt 2002 S 154 163 Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten In Kant s Werke Akademie Ausgabe Bd 4 Berlin 1911 S 418 Immanuel Kant Kritik der Urtheilskraft In Kant s Werke Akademie Ausgabe Bd 5 Berlin 1913 S 165 485 hier 430 Immanuel Kant Kritik der praktischen Vernunft In Kant s Werke Akademie Ausgabe Bd 5 Berlin 1913 S 1 163 hier 124 Immanuel Kant Kritik der Urtheilskraft In Kant s Werke Akademie Ausgabe Bd 5 Berlin 1913 S 165 485 hier 430 f Immanuel Kant Die Metaphysik der Sitten In Kant s Werke Akademie Ausgabe Bd 6 Berlin 1907 S 203 493 hier 377 f Vgl dazu die einschlagigen Beitrage in der von Stephen Engstrom und Jennifer Whiting herausgegebenen Aufsatzsammlung Aristotle Kant and the Stoics Rethinking Happiness and Duty Cambridge 1996 Hans Reiner Eudamonismus In Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 2 Basel 1972 Sp 819 823 hier 819 f Beatrix Himmelmann Kants Begriff des Glucks Berlin 2003 S 134 f Johann Gottlieb Fichte Das System der Sittenlehre nach den Principien der Wissenschaftslehre In Immanuel Hermann Fichte Hrsg Fichtes Werke Bd 4 Berlin 1971 Nachdruck S 1 365 hier 339 Johann Gottlieb Fichte Appellation an das Publicum In Immanuel Hermann Fichte Hrsg Fichtes Werke Bd 5 Berlin 1971 Nachdruck S 191 333 hier 217 Johann Gottlieb Fichte Appellation an das Publicum In Immanuel Hermann Fichte Hrsg Fichtes Werke Bd 5 Berlin 1971 Nachdruck S 191 333 hier 219 222 f 225 227 Georg Wilhelm Friedrich Hegel System der Philosophie Erster Teil Die Logik Hegel Samtliche Werke Jubilaumsausgabe Bd 8 4 Auflage Stuttgart Bad Cannstatt 1964 S 153 f Georg Wilhelm Friedrich Hegel Philosophische Propadeutik In Hegel Samtliche Werke Jubilaumsausgabe Bd 3 4 Auflage Stuttgart 1961 S 1 227 hier 77 f Georg Wilhelm Friedrich Hegel Vorlesungen uber die Geschichte der Philosophie Erster Band Hegel Samtliche Werke Jubilaumsausgabe Bd 17 3 Auflage Stuttgart 1959 S 201 f Hans Reiner Eudamonismus In Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 2 Basel 1972 Sp 819 823 hier 822 f Arthur Schopenhauer Parerga und Paralipomena Bd 1 Schopenhauer Samtliche Werke Bd 4 Darmstadt 1963 S 375 und Die Welt als Wille und Vorstellung Bd 2 Schopenhauer Samtliche Werke Bd 2 Darmstadt 1961 S 813 f Arthur Schopenhauer Die beiden Grundprobleme der Ethik In Kleinere Schriften Schopenhauer Samtliche Werke Bd 3 Darmstadt 1962 S 481 815 hier 642 649 f Arthur Schopenhauer Die beiden Grundprobleme der Ethik In Kleinere Schriften Schopenhauer Samtliche Werke Bd 3 Darmstadt 1962 S 481 815 hier 642 f Arthur Schopenhauer Die Welt als Wille und Vorstellung Bd 1 Schopenhauer Samtliche Werke Bd 1 Darmstadt 1961 S 145 147 Friedrich Nietzsche Nachgelassene Fragmente Fruhjahr 1881 Sommer 1882 In Nietzsche Werke Kritische Gesamtausgabe hrsg von Giorgio Colli Mazzino Montinari Abteilung 5 Bd 2 Berlin 1973 S 337 585 hier 490 Ursula Schneider Grundzuge einer Philosophie des Glucks bei Nietzsche Berlin 1983 S 2 9 Friedrich Nietzsche Nachgelassene Fragmente Fruhjahr bis Herbst 1884 Nietzsche Werke Kritische Gesamtausgabe hrsg von Giorgio Colli Mazzino Montinari Abteilung 7 Bd 2 Berlin 1974 S 12 Nicolai Hartmann Ethik 4 Auflage Berlin 1962 Erstveroffentlichung 1926 S 81 86 Nicolai Hartmann Ethik 4 Auflage Berlin 1962 Erstveroffentlichung 1926 S 86 f Hans Reiner Eudamonismus In Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 2 Basel 1972 Sp 819 823 Wilhelm Kamlah Philosophische Anthropologie Mannheim 1972 S 152 Wilhelm Kamlah Philosophische Anthropologie Mannheim 1972 S 174 f Jurgen Eckardt Pleines Eudaimonia zwischen Kant und Aristoteles Wurzburg 1984 S 152 Nicholas White Neoaristotelian Inclusivist Eudaimonism Some of its Problems In Internationale Zeitschrift fur Philosophie 1994 S 57 72 hier 57 Malte Hossenfelder Hrsg Antike Gluckslehren 2 aktualisierte und erganzte Auflage Stuttgart 2013 1 Auflage 1996 S XXX Christoph Horn Wie hatte eine Philosophie des gelingenden Lebens unter Gegenwartsbedingungen auszusehen In Allgemeine Zeitschrift fur Philosophie 25 2000 S 323 345 hier 323 William J Prior Eudaimonism and Virtue In The Journal of Value Inquiry 35 2001 S 325 342 hier 325 Mark LeBar Nathaniel Goldberg Psychological Eudaimonism and Interpretation in Greek Ethics In Rachana Kamtekar Hrsg Virtue and Happiness Essays in Honour of Julia Annas Oxford 2012 S 287 319 nbsp Dieser Artikel wurde am 1 Dezember 2014 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eudaimonie amp oldid 238544369