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Gottfried von Fontaines franzosisch Godefroid de Fontaines lateinisch Godefridus de Fontibus vor 1250 in Fontaines Hozemont heute in der Gemeinde Grace Hollogne in der wallonischen Provinz Liege in Belgien Niederlothringen nach 1305 in Paris war ein Philosoph und Theologe der Scholastik und lehrte an der Universitat Paris Er war als Aristoteliker und sakularer Geistlicher auch an der damals herrschenden Glaube Vernunft Kontroverse an seiner Universitat damals das akademische Zentrum des Westens beteiligt Leben und Werk BearbeitenGottfried von Fontaines studierte an der Fakultat fur Artes in Paris zusammen mit dem augustinisch neuplatonisch eingestellten Heinrich von Gent mit Siger von Brabant dem in Europa fuhrenden Averroisten und mit Thomas von Aquin Im Jahre 1285 legte Gottfried seinen Magister der Theologie ab und unterrichtete fortan praktisch ununterbrochen bis 1304 Ab 1291 war er Verwaltungsratsmitglied vielleicht auch Dekan seiner Fakultat Im Jahr 1300 schlug man Gottfried von Fontaines auch als Bischof von Tournai im heutigen Belgien vor er lehnte aber wegen konservativer Opposition ab Sein Hauptwerk umfasst neben 15 Quodlibeta niedergeschriebenen strukturierten Diskussionsveranstaltungen zu verschiedenen Themen auch eine Sammlung von Scholia Bemerkungen zur Summa theologica des Thomas von Aquin Auch wenn er sich dabei recht eklektisch aus den verschiedenen Gedankengebauden bedient um die widerstreitenden Positionen an der Pariser Universitat zusammenzubringen erweist er sich doch in erkenntnistheoretischer Hinsicht als strenger Aristoteliker indem er die Universalien an die Wahrnehmung materialer Objekte koppelt Damit stellt er sich ausdrucklich gegen die neuplatonische Auffassung der augustinischen Schule nach der wahrnehmungsunabhangige innere ewige Ideen existieren und nur eine ubernaturliche Erleuchtung ihr wahres Sein erweisen konne Zusammen mit Heinrich von Gent kritisierte er die neu gegrundeten Bettelorden und versuchte zu verhindern dass diese Lehrstuhle an der Pariser Universitat besetzen konnten Er fuhrte zahlreiche Dispute sowohl mit den Thomisten den Anhangern Thomas von Aquins als auch mit den Scotisten den Anhangern des Franziskaners Johannes Duns Scotus Gottfrieds direkte Bedeutung schwand im Laufe des 14 Jahrhunderts Literatur BearbeitenR Dales Medieval Discussions of the Eternity of the World Brill Leiden 1990 Bernd Goebel Gottfried von Fontaines In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 31 Bautz Nordhausen 2010 ISBN 978 3 88309 544 8 Sp 502 508 Artikel Artikelanfang im Internet Archive S Marrone The Light of Thy Countenance Science and Knowledge of God in the Thirteenth Century Volume 2 God at the Core of Cognition Brill Leiden 2001 F X Putallaz Insolente liberte Controverses et condemnations au XIIIe siecle Editions Universitaires Fribourg 1995 J F Wippel The Metaphysical Thought of Godfrey of Fontaines A Study in Late Thirteenth Century Philosophy The Catholic University of America Press Washington D C 1981 J F Wippel Godfrey of Fontaines at the University of Paris in the Last Quarter of the Thirteenth Century In J A Aertsen K Emery Andreas Speer Hrsg Nach der Verurteilung von 1277 Philosophie und Theologie an der Universitat von Paris im letzten Viertel des 13 Jahrhunderts Studien und Texte Miscellanea Mediaevalia 28 de Gruyter Berlin New York 2001 S 359 389 Weblinks BearbeitenJohn Wippel Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und Parameter 3 und nicht Parameter 2Normdaten Person GND 118696688 lobid OGND AKS LCCN n80061848 VIAF 20474840 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gottfried von FontainesALTERNATIVNAMEN Godefroid de Fontaines franzosisch Godefridus de Fontibus lateinisch KURZBESCHREIBUNG Philosoph und Theologe der ScholastikGEBURTSDATUM vor 1250GEBURTSORT Fontaines HozemontSTERBEDATUM nach 1305STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried von Fontaines amp oldid 229250656