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Plato ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren Bedeutungen siehe Platon Begriffsklarung und Plato Begriffsklarung Platon altgriechisch Platwn Platōn latinisiert Plato 428 427 v Chr in Athen oder Aigina 348 347 v Chr in Athen war ein antiker griechischer Philosoph Romische Kopie eines griechischen Platonportrats das wohl von Silanion stammt und nach dem Tod Platons in der Akademie aufgestellt wurde Glyptothek Munchen 1 Er war Schuler des Sokrates dessen Denken und Methode er in vielen seiner Werke schilderte Die Vielseitigkeit seiner Begabungen und die Originalitat seiner wegweisenden Leistungen als Denker und Schriftsteller machten Platon zu einer der bekanntesten und einflussreichsten Personlichkeiten der Geistesgeschichte In der Metaphysik und Erkenntnistheorie in der Ethik Anthropologie Staatstheorie Kosmologie Kunsttheorie und Sprachphilosophie setzte er Massstabe auch fur diejenigen die ihm wie sein bedeutendster Schuler Aristoteles in zentralen Fragen widersprachen Im literarischen Dialog der den Verlauf einer gemeinsamen Untersuchung nachvollziehen lasst sah er die allein angemessene Form der schriftlichen Darbietung philosophischen Bemuhens um Wahrheit Aus dieser Uberzeugung verhalf er der noch jungen Literaturgattung des Dialogs zum Durchbruch und schuf damit eine Alternative zur Lehrschrift und zur Rhetorik als bekannten Darstellungs und Uberzeugungsmitteln Dabei bezog er dichterische und mythische Motive sowie handwerkliche Zusammenhange ein um seine Gedankengange auf spielerische anschauliche Weise zu vermitteln Zugleich wich er mit dieser Art der Darbietung seiner Auffassungen dogmatischen Festlegungen aus und liess viele Fragen die sich daraus ergaben offen bzw uberliess deren Klarung den Lesern die er zu eigenen Anstrengungen anregen wollte Ein Kernthema ist fur Platon die Frage wie unzweifelhaft gesichertes Wissen erlangt und von blossen Meinungen unterschieden werden kann In den fruhen Dialogen geht es ihm vor allem darum anhand der sokratischen Methode aufzuzeigen warum herkommliche und gangige Vorstellungen uber das Erstrebenswerte und das richtige Handeln unzulanglich oder unbrauchbar seien wobei dem Leser ermoglicht werden soll den Schritt vom vermeintlichen Wissen zum eingestandenen Nichtwissen nachzuvollziehen In den Schriften seiner mittleren Schaffensperiode versucht er mit seiner Ideenlehre eine zuverlassige Basis fur echtes Wissen zu schaffen Solches Wissen kann sich nach seiner Uberzeugung nicht auf die stets wandelbaren Objekte der Sinneserfahrung beziehen sondern nur auf unkorperliche unveranderliche und ewige Gegebenheiten einer rein geistigen der Sinneswahrnehmung unzuganglichen Welt die Ideen in denen er die Ur und Vorbilder der Sinnendinge sieht Der Seele deren Unsterblichkeit er plausibel machen will schreibt er Teilhabe an der Ideenwelt und damit einen Zugang zur dort existierenden absoluten Wahrheit zu Wer sich durch philosophische Bemuhungen dieser Wahrheit zuwendet und ein darauf ausgerichtetes Bildungsprogramm absolviert kann seine wahre Bestimmung erkennen und damit Orientierung in zentralen Lebensfragen finden Die Aufgabe des Staates sieht Platon darin den Burgern dafur optimale Voraussetzungen zu schaffen und Gerechtigkeit umzusetzen Daher setzt er sich intensiv mit der Frage auseinander wie die Verfassung eines Idealstaates diesem Ziel am besten dienen kann In spateren Werken tritt die Ideenlehre teils in den Hintergrund teils werden Probleme die sich aus ihr ergeben kritisch beleuchtet im Bereich der Naturphilosophie und Kosmologie jedoch dem sich Platon im Alter zuwendet weist er den Ideen bei seiner Erklarung des Kosmos eine massgebliche Rolle zu Platon grundete die Platonische Akademie die alteste institutionelle Philosophenschule Griechenlands von der aus sich der Platonismus uber die antike Welt verbreitete Das geistige Erbe Platons beeinflusste zahlreiche judische christliche und islamische Philosophen auf vielfaltige Weise Die Lehre seines Schulers Aristoteles der Aristotelismus entstand aus der kritischen Auseinandersetzung mit dem Platonismus In Spatantike Mittelalter und Fruher Neuzeit wurde der Aristotelismus zum Ausgangspunkt fur Konzepte die teils mit platonischen konkurrierten teils mit ihnen verschmolzen wurden In der Moderne verwerteten insbesondere Denker der Marburger Schule des Neukantianismus Hermann Cohen Paul Natorp platonisches Gedankengut Karl Popper griff Platons politische Philosophie an sein Vorwurf es handle sich um eine Form von Totalitarismus loste im 20 Jahrhundert eine lang anhaltende Kontroverse aus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Kindheit und Jugend 1 3 Abwendung von der Politik und erste Reisen 1 4 Erste Sizilienreise 1 5 Schulgrundung und Lehrtatigkeit 1 6 Zweite Sizilienreise 1 7 Dritte Sizilienreise 1 8 Umsturz in Syrakus 1 9 Alter und Tod 2 Werke 2 1 Uberlieferung und Echtheit 2 2 Chronologie 3 Literarische Form 3 1 Das Dialogprinzip 3 2 Merkmale der Dialoggruppen 3 2 1 Fruhwerke 3 2 2 Mittlere und spate Werke 3 3 Das mythische Element 4 Philosophie 4 1 Ideenlehre 4 1 1 Ideen als transzendente Objekte 4 1 2 Eigenschaften und Bedeutung der Ideen 4 1 3 Die Problematik des Begriffs Ideenlehre und offene Fragen 4 2 Seelenlehre 4 2 1 Eigenschaften und Teile der Seele 4 2 2 Beseeltheit nichtmenschlicher Wesen und Dinge 4 2 3 Argumente fur die Unsterblichkeit der Seele 4 2 4 Die Seele nach dem Tod 4 3 Erkenntnistheorie und Definitionslehre 4 3 1 Definition und Merkmale von Erkenntnis und Wissen 4 3 2 Die Dialektik als Methode der Erkenntnisgewinnung 4 3 3 Definitionsfindung 4 3 4 Eros und Asthetik auf dem Erkenntnisweg 4 4 Ethik 4 4 1 Gerechtigkeit als Grundtugend 4 4 2 Das Gute 4 4 3 Eudaimonie und Lust 4 4 4 Angleichung an die Gottheit 4 5 Staatsphilosophie 4 5 1 Politeia der Idealstaat der Philosophenherrscher 4 5 2 Nomoi der zweitbeste Staat 4 6 Kunstverstandnis 4 7 Naturphilosophie 4 8 Ungeschriebene Lehre 4 8 1 Forschungsdiskussionen 4 8 2 Die Urprinzipien 4 8 3 Der erkenntnistheoretische Aspekt 5 Rezeption 5 1 Antike 5 1 1 Aristoteles 5 1 2 Akademie 5 1 3 Mittelplatonismus 5 1 4 Neuplatonismus 5 1 5 Kirchenvater 5 2 Mittelalter 5 3 Fruhe Neuzeit 5 4 Moderne 5 4 1 Altertumswissenschaftliche Forschung 5 4 2 Rezeption Platons als Philosoph und Schriftsteller 6 Gesamtausgaben und Ubersetzungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenLebenDa die Platoniker Platon uberschwanglich verehrten wurden uber sein Leben zahlreiche teils phantastische Anekdoten und Legenden verbreitet die oft seiner Verherrlichung dienten 2 Es wurde sogar behauptet er sei ein Sohn des Gottes Apollon sein leiblicher Vater sei nur sein Stiefvater gewesen 3 Daneben gab es aber auch Geschichten die seine Verspottung und Diffamierung bezweckten 4 Daher ist die historische Wahrheit schwer zu ermitteln Eine Hauptquelle ist Platons Siebter Brief der heute uberwiegend fur echt gehalten wird und auch im Fall seiner Unechtheit als wertvolle zeitgenossische Quelle anzusehen ware Herkunft Verwandtschaft Platons 5 Platon stammte aus einer vornehmen wohlhabenden Familie Athens Sein Vater Ariston betrachtete sich als Nachkomme des Kodros eines mythischen Konigs von Athen jedenfalls war ein Vorfahre Aristons Aristokles schon 605 604 v Chr Archon gewesen hatte also das hochste Staatsamt bekleidet Unter den Ahnen von Platons Mutter Periktione war ein Freund und Verwandter des legendaren athenischen Gesetzgebers Solon 6 Der Philosoph hatte zwei altere Bruder Adeimantos und Glaukon die in der Politeia als Dialogteilnehmer auftreten und eine altere Schwester Potone deren Sohn Speusippos spater Platons Nachfolger als Leiter der Akademie Scholarch wurde Ariston verstarb schon fruh Periktione heiratete um 423 v Chr ihren Onkel mutterlicherseits Pyrilampes einen angesehenen Athener der zu Perikles Zeit als Gesandter tatig gewesen war Pyrilampes hatte aus einer fruheren Ehe einen Sohn Demos der Platons Stiefbruder wurde Aus der Ehe zwischen Periktione und Pyrilampes ging Antiphon ein jungerer Halbbruder Platons hervor Wahrend Platons Stiefvater demokratisch gesinnt war gehorten zur Familie seiner Mutter Periktione mehrere prominente Politiker mit oligarchischer Haltung Ihr Onkel Kallaischros gehorte 411 v Chr dem durch Putsch kurzzeitig an die Macht gekommenen Rat der Vierhundert an ihr Vetter Kritias war Mitglied des oligarchischen Rats der Dreissig Dreissig Tyrannen der 404 403 v Chr Athen regierte Unter dessen Herrschaft wurde auch ihr Bruder Charmides in ein oligarchisches Gremium berufen und fiel im Kampf gegen die Demokraten 7 Kindheit und Jugend Laut der Chronik des Apollodoros wurde Platon 428 oder 427 v Chr geboren 8 zur Zeit der Attischen Seuche nach der antiken Tradition am 7 Tag des Monats Thargelion Mai Juni dem mythischen Geburtstag des Gottes Apollon An diesem Tag feierten spater noch im 3 Jahrhundert n Chr die Platoniker sein Geburtstagsfest 9 Schon im 3 Jahrhundert v Chr war eine Legende verbreitet wonach Platon ursprunglich nur ein Beiname war den er in Anlehnung an das griechische Wort platys platys breit erhielt womit angeblich auf die Breite seiner Stirn oder seiner Brust angespielt wurde Diese Behauptung wird von der Forschung als unglaubwurdig betrachtet 10 Auch eine Uberlieferung wonach Platon ursprunglich den Namen seines Grossvaters Aristokles trug ist eine im Rahmen dieser Legendenbildung entstandene Erfindung 11 Seine Kindheit und Jugend verbrachte Platon in der Zeit des Peloponnesischen Krieges 431 404 v Chr der mit der Kapitulation seiner Heimatstadt endete Als Sohn aus vornehmer Familie genoss er eine sorgfaltige Erziehung Es wird berichtet dass er Unterricht in Sport Grammatik Malerei Musik und Dichtung erhielt seine poetischen Jugendwerke jedoch spater verbrannte diese Behauptungen wurden allerdings moglicherweise nachtraglich aus seinen Dialogen abgeleitet 12 In seiner Jugend nahm Platon an den Isthmischen Spielen teil und war ein preisgekronter Ringer 13 In die Philosophie fuhrte ihn Kratylos ein 14 ein Anhanger Heraklits nach dem Platon spater seinen Dialog Kratylos benannte Als Zwanzigjahriger begegnete er Sokrates dem er sich als Schuler anschloss Bis zu Sokrates Tod rund ein Jahrzehnt spater blieb er bei ihm Als Lehrer und als Vorbild pragte Sokrates die geistige Entwicklung Platons Abwendung von der Politik und erste Reisen Als nach dem Kriegsende 404 in Athen die von den siegreichen Spartanern gestutzte Terrorherrschaft der dreissig Oligarchen begann zu denen Verwandte Platons gehorten wurde er zur Beteiligung am politischen Leben eingeladen lehnte jedoch ab da er dieses Regime als verbrecherisch betrachtete 15 Die politischen Verhaltnisse nach der Wiederherstellung der Attischen Demokratie im Jahre 403 missfielen ihm aber auch Ein Wendepunkt in Platons Leben war die Hinrichtung des Sokrates im Jahre 399 die ihn tief erschutterte Das staatliche Vorgehen gegen seinen Lehrer wertete er als einen Ausdruck moralischer Verkommenheit und als Beweis fur einen prinzipiellen Mangel im politischen System Er sah nun in Athen keinerlei Moglichkeit einer philosophisch verantwortbaren Teilnahme am politischen Leben mehr entwickelte sich zu einem scharfen Zeitkritiker und forderte einen von Philosophen regierten Staat 16 Nach dem Tod des Sokrates begab sich Platon mit anderen Sokratikern fur kurze Zeit nach Megara zu Euklid von Megara der ebenfalls ein Schuler des Sokrates war In seinen Dialogen Phaidon und Theaitetos liess er spater diesen Euklid als Sokrates Gesprachspartner auftreten In der Folgezeit soll er eine grosse Bildungsreise unternommen haben die ihn laut verschiedenen Quellen deren Angaben zur Route allerdings widerspruchlich sind nach Kyrene zu dem Mathematiker Theodoros von Kyrene nach Agypten und nach Suditalien fuhrte Die Einzelheiten und die Datierung sind in der Forschung umstritten insbesondere wird bezweifelt dass Platon jemals in Agypten war Einiges spricht dafur dass der Aufenthalt in Agypten erfunden wurde um Platon mit agyptischer Weisheitstradition in Verbindung zu bringen Unklar ist ob die Bildungsreise mit der ersten Sizilienreise verbunden war oder schon einige Jahre vorher stattfand 17 Erste Sizilienreise Um 388 unternahm Platon seine erste Sizilienreise 18 Zunachst fuhr er nach Unteritalien wo im 5 Jahrhundert die Philosophengemeinschaft der Pythagoreer grossen Einfluss erlangt hatte dann aber in blutigen Unruhen stark geschwacht worden war In Tarent traf Platon den damals prominentesten und politisch erfolgreichsten Pythagoreer den Staatsmann und Mathematiker Archytas von Tarent der sein Gastfreund wurde Von Archytas erhoffte er sich vor allem mathematische Erkenntnisse 19 Zu den Philosophen denen er in Unteritalien begegnete soll auch Timaios von Lokroi gehort haben den er spater zum Hauptgesprachspartner seines Dialogs Timaios machte die Historizitat dieser Gestalt wird allerdings angezweifelt 20 Danach reiste Platon nach Syrakus wo damals der Tyrann Dionysios I herrschte Die Berichte uber diesen ersten Aufenthalt in Syrakus sind grossenteils legendenhaft und umstritten Da die Konfrontation eines aufrechten Philosophen mit einem tyrannischen Herrscher in der Antike ein beliebtes literarisches Motiv war betrachtet die Forschung die uberlieferten Einzelheiten von Platons Begegnung mit dem Tyrannen und seinem Bruch mit ihm skeptisch 21 Jedenfalls hatte Platon mit Dionysios Kontakt und der Ausgang war fur den Philosophen ungunstig der Freimut Platons soll den Herrscher erzurnt haben 22 Enge Freundschaft schloss Platon jedoch mit Dionysios Schwager und Schwiegersohn Dion der ein eifriger Platoniker wurde Das Luxusleben in der Magna Graecia den griechischen Stadten auf italischem Boden missfiel Platon 23 Laut Quellenberichten geriet Platon am Ende der Sizilienreise in Gefangenschaft und wurde als Sklave verkauft kam aber bald wieder frei und konnte nach Athen zuruckkehren Ein Spartaner namens Pollis soll ihn im Auftrag des Dionysios auf dem Sklavenmarkt von Aigina verkauft haben worauf der Kaufer ein gewisser Annikeris aus Kyrene dem Philosophen aus Grossmut und Wertschatzung die Freiheit schenkte Sehr wahrscheinlich war aber Dionysios an der Episode nicht beteiligt vielmehr wurde das Schiff auf dem der Philosoph von Sizilien heimkehrte von den Spartanern oder den Agineten gekapert die damals mit Athen im Krieg lagen 24 Schulgrundung und Lehrtatigkeit Platons Akademie Mosaikfussboden in Pompeji 1 Jahrhundert n Chr Nach seiner Ruckkehr kaufte Platon um 387 v Chr bei dem Akadḗmeia Akadhmeia genannten Hain des attischen Heros Akademos Hekademos im Nordwesten von Athen ein Grundstuck wo er philosophisch wissenschaftlichen Unterricht zu erteilen begann und seine Schuler zu Forschungen anregte Dabei wurde er von Gastphilosophen und Gastwissenschaftlern sowie fortgeschrittenen Schulern die Lehraufgaben ubernahmen unterstutzt Da im Laufe der Zeit der Name von dem Hain auf die Schule ubertragen wurde begannen sich die Schulmitglieder Akademiker Akadhmaikoi Akademaikoi zu nennen So entstand die Akademie die erste Philosophenschule Griechenlands Einen Anstoss dazu gab wohl das Vorbild der Pythagoreergemeinschaft in Italien Es bestand eine Rivalitat mit Isokrates einem Lehrer der Rhetorik der kurz zuvor um 390 eine Schule der Beredsamkeit gegrundet hatte Platons Haltung zu den Bestrebungen des Isokrates war kritisch 25 Auf dem Grundstuck der Akademie lebte und lehrte Platon in den folgenden zwei Jahrzehnten Zweite Sizilienreise Trotz der schlechten Erfahrungen auf der ersten Sizilienreise liess sich Platon nach dem Tod des 367 gestorbenen Tyrannen Dionysios I zu einer weiteren Reise nach Syrakus bewegen Nachdem er zunachst starke Bedenken gehegt hatte machte er sich 366 v Chr auf den Weg Er folgte einer Einladung die der Sohn und Nachfolger des Tyrannen Dionysios II auf Veranlassung von Platons Freund Dion an ihn gerichtet hatte Dion erstrebte fur sich eine massgebliche Stellung am Hof Platon hoffte im Zusammenwirken mit Dion seine politischen Vorstellungen durch Einflussnahme auf den jungen Herrscher zur Geltung bringen und erproben zu konnen gunstigstenfalls ein Staatswesen nach dem Ideal der Philosophenherrschaft einzurichten Dion war optimistischer als der von Anfang an eher skeptische Platon 26 Es zeigte sich jedoch dass Dionysios II zu einer umfassenden Staatsreform nicht willens oder nicht in der Lage war sein Hauptaugenmerk galt der Sicherung seiner stets bedrohten Herrschaft Am Hof konnte sich nur durchsetzen wer in den dortigen Intrigen und Machtkampfen die Oberhand behielt 27 In den Auseinandersetzungen griff Dion zu konspirativen Mitteln was wohl im Spatsommer 366 zu seiner Verbannung fuhrte er begab sich nach Griechenland 28 Nach diesem Fehlschlag reiste auch Platon im Jahre 365 ab Es wurde aber mit Dionysios vereinbart dass beide nach einer Beruhigung der Lage zuruckkehren sollten Zwischen Dion und Dionysios bestand eine Rivalitat um die Freundschaft Platons und Dionysios war daruber enttauscht dass Platon Dion den Vorzug gab 29 Dritte Sizilienreise 361 v Chr reiste Platon zum dritten Mal wiederum widerwillig und gedrangt nach Sizilien Archytas hatte ihn darum gebeten in der Hoffnung dass Platon einen gunstigen Einfluss auf den Tyrannen ausuben werde und Dionysios II der die Anwesenheit des Philosophen wunschte hatte Druck ausgeubt indem er das Eintreffen Platons zur Bedingung fur eine Begnadigung Dions machte So entschloss sich Platon zusammen mit seinen Schulern Speusippos und Xenokrates auf einem von Dionysios geschickten Schiff die Reise anzutreten 30 Das entscheidende Gesprach mit Dionysios verlief fur Platon enttauschend Nach Platons Darstellung bildete sich Dionysios zu Unrecht ein die philosophischen Lehren bereits zu verstehen und zeigte keine Bereitschaft sich der Disziplin echter Schulerschaft zu unterwerfen und ein philosophisches Leben zu fuhren Ausserdem hielt er die Zusage einer Rehabilitierung Dions nicht ein und beschlagnahmte sogar dessen grosses Vermogen 31 In den Kreisen der Platoniker und der Anhanger Dions hatte sich die Uberzeugung verbreitet dass nur ein Sturz des Tyrannen eine Besserung der Lage bewirken konne Speusippos nutzte seinen Aufenthalt in Syrakus zur Betatigung in diesem Sinne was dem Tyrannen wohl nicht verborgen blieb 32 Durch die Parteinahme seiner Freunde und Anhanger fur die Opposition geriet Platon in Verdacht und Bedrangnis insbesondere als er sich fur einen des Hochverrats verdachtigten Parteiganger Dions einsetzte 33 Soldner des Dionysios die Interesse am Fortbestand der bestehenden Machtverhaltnisse hatten bedrohten ihn 34 Aus dieser lebensgefahrlichen Lage rettete ihn Archytas der von Tarent aus intervenierte und ihm im Sommer 360 die Heimkehr nach Athen ermoglichte Umsturz in Syrakus Nach dem Scheitern von Platons Bemuhungen beschloss Dion mit seinen Anhangern zur Gewalt zu greifen Dabei ermutigten und unterstutzten ihn Mitglieder der Akademie der er auch selbst angehorte Platon hielt sich davon fern da er weiterhin in einem Verhaltnis der Gastfreundschaft zum Tyrannen stand doch widersetzte er sich diesen Aktivitaten seiner Schuler nicht 35 357 wagte Dion den Feldzug mit einer kleinen Streitmacht von Soldnern Es gelang ihm bald nach seiner Landung auf Sizilien Dionysios mit Hilfe von dessen zahlreichen Feinden in Syrakus zu sturzen und in der Stadt die Macht zu ubernehmen Ob bzw inwieweit er tatsachlich eine platonische Staatsordnung einfuhren wollte wovon Platon selbst bis zuletzt uberzeugt war ist umstritten 36 Jedenfalls versuchte er die Verfassung umzugestalten stiess dabei aber auf heftigen Widerstand und wurde verdachtigt eine neue Tyrannenherrschaft errichten zu wollen Dies fuhrte nach mancherlei Wirren und Kampfen 354 zu seiner Ermordung Als Platon von Dions Tod erfuhr dichtete er ein Epigramm mit dem er dem geliebten Freund ein literarisches Denkmal setzte An Dions Verwandte und Parteiganger in Sizilien richtete er den siebten Brief in dem er sein Verhalten begrundete und erlauterte Alter und Tod Seine letzten Lebensjahre verbrachte Platon lehrend und forschend In hohem Alter wandte er sich mit einem offentlichen Vortrag Uber das Gute an ein breites nichtphilosophisches Publikum bei dem er jedoch auf Verstandnislosigkeit stiess 37 Er starb 348 347 v Chr und wurde auf dem Gelande der Akademie oder in dessen Nahe bestattet 38 Sein Testament ist erhalten Da er unverheiratet und kinderlos war fiel sein Erbe an einen Neffen oder Grossneffen den Knaben Adeimantos Zu seinem Nachfolger als Leiter der Akademie Scholarch wurde sein Neffe Speusippos gewahlt WerkeDie dreibandige Gesamtausgabe von Platons Werken die der Drucker Henri Estienne latinisiert Henricus Stephanus im Jahr 1578 in Genf veroffentlichte war bis ins fruhe 19 Jahrhundert die massgebliche Edition Nach der Seitennummerierung dieser Ausgabe Stephanus Paginierung werden Platons Werke noch heute zitiert Uberlieferung und Echtheit Papyrusfragment der Politeia aus Oxyrhynchos 3 Jahrhundert POxy 3679 Ashmolean Museum OxfordAlle Werke Platons die in der Antike bekannt waren sind erhalten geblieben abgesehen vom Vortrag Uber das Gute von dem es eine Nachschrift des Aristoteles gab die verloren ist Hinzu kommen Werke die unter Platons Namen verbreitet waren aber moglicherweise oder sicher unecht sind auch sie gehoren grosstenteils zum Corpus Platonicum der Gesamtheit der traditionell Platon zugeschriebenen Werke obwohl ihre Unechtheit teils schon in der Antike erkannt wurde Insgesamt sind 47 Titel von Werken bekannt die Platon verfasst hat oder fur die er als Autor in Anspruch genommen worden ist 39 Das Corpus Platonicum besteht aus den Dialogen darunter das unvollendete Spatwerk Kritias der Apologie des Sokrates einer Sammlung von 13 Briefen sowie einer Sammlung von Definitionen den Horoi Ausserhalb des Corpus uberliefert sind eine Sammlung von Dihairesen zwei weitere Briefe 32 Epigramme und ein Gedichtfragment 7 Hexameter mit Ausnahme eines Teils der Gedichte stammen diese Werke sicher nicht von Platon 40 Seit dem 3 Jahrhundert v Chr beschaftigten sich Philologen der Alexandrinischen Schule mit den Werken Platons Einer von ihnen Aristophanes von Byzanz 3 2 Jahrhundert v Chr ordnete die Schriften in Trilogien Die verbreitetste antike Gruppierung ist jedoch diejenige in neun Tetralogien Vierergruppen also 36 Werke namlich 34 Dialoge die Apologie und die Briefsammlung 41 Die Tetralogienordnung deren Entstehungszeit umstritten ist wurde nach inhaltlichen Gesichtspunkten durchgefuhrt dabei ging es den antiken Platonikern hauptsachlich um die didaktisch padagogische Frage in welcher Reihenfolge ein Schuler die Schriften lesen sollte Der heutige von der Mehrheit der Gelehrten akzeptierte Forschungsstand in der Echtheitsfrage der 36 Werke aus denen die Tetralogien bestehen ist folgender Neben der Apologie sind 24 Dialoge sicher echt Charmides Euthydemos Euthyphron Gorgias Ion Kratylos Kritias Kriton Laches Lysis Menexenos Menon Nomoi Die Gesetze Parmenides Phaidon Phaidros Philebos Politeia Der Staat Politikos Der Staatsmann Protagoras Sophistes Der Sophist Symposion Das Gastmahl Theaitetos Timaios 5 sind umstritten Dubia Alkibiades I 42 Hippias maior Grosser Hippias 43 Hippias minor Kleiner Hippias 44 Kleitophon 45 Theages 46 5 sind sicher unecht Spuria Alkibiades II Epinomis Anterastai lateinisch Amatores Hipparchos MinosVon den Briefen sind alle ausser dem Dritten Sechsten Siebten und Achten sicher unecht der Siebte Brief wird uberwiegend als echt akzeptiert die drei ubrigen sind umstritten 47 Neben den 34 Dialogen der Tetralogien enthalt das traditionelle Corpus Platonicum noch weitere die heute jedoch als Anhang zum Corpus Appendix Platonica ausgesondert sind da sie sicher unecht sind Alle unechten Dialoge gehen anscheinend auf Mitglieder der Alteren und der Jungeren Akademie zuruck Sie sind im Zeitraum zwischen dem 4 und dem 2 Jahrhundert v Chr entstanden Manche wurden wohl schon fruh in die Tetralogienordnung aufgenommen und verblieben trotz bereits bestehender Zweifel in ihr wobei der Wunsch am Schema von neun Tetralogien festzuhalten eine Rolle gespielt haben durfte Heute betrachtet die Forschung die unechten Dialoge nicht allein unter dem Gesichtspunkt der Falschung sondern sieht in ihnen Beispiele fur eine Platons Stil und Argumentationsweise nachahmende Auseinandersetzung mit von ihm aufgeworfenen Problemen Ausserdem wird in neueren Untersuchungen nicht mehr an einer strikten Trennung von echten und unechten Schriften festgehalten vielmehr wird die Moglichkeit aufgezeigt dass es sich bei manchen zweifelhaften und unechten Dialogen um Entwurfe Platons bzw Ausarbeitungen solcher Entwurfe durch seine Schuler oder spatere Platoniker handelt Auch bei den sicher authentischen Dialogen besonders den spaten rechnet man mit Uberarbeitung durch Mitglieder der Akademie Es ist auch bezeugt dass Platon selbst seine Werke bestandig fortentwickelt hat 48 Die erste Seite der im Jahr 895 fur Arethas angefertigten Sammlung der Werke Platons des beruhmten Codex ClarkianusDie Textuberlieferung basiert in erster Linie auf den zahlreichen mittelalterlichen Handschriften die sich letztlich auf zwei antike Abschriften zuruckfuhren lassen Der Vergleich der handschriftlichen Uberlieferung mit den vielen teils umfangreichen Platonzitaten in antiker Literatur zeigt dass der vorliegende Textbestand weitgehend einheitlich und zuverlassig ist Die handschriftliche Uberlieferung setzt im spaten 9 Jahrhundert ein Der Patriarch von Konstantinopel Photios I ein fuhrender Gelehrter des 9 Jahrhunderts liess eine Sammlung aller unter Platons Namen uberlieferten Werke in zwei Codices anfertigen Diese beiden Bande sind heute verloren doch der Text des Patriarchen war die Basis spaterer teils prachtvoller Abschriften die einen Grossteil der heute vorliegenden Textuberlieferung ausmachen Eine weitere Sammelhandschrift von Platons Schriften entstand im Auftrag von Arethas einem Schuler des Photios 49 1423 brachte der Humanist Giovanni Aurispa eine vollstandige Sammlung von Platons Werken aus Konstantinopel nach Italien Eine Erganzung zu den mittelalterlichen Textzeugen bilden die vielen antiken Papyri die allerdings nur Textfragmente enthalten 50 Der alteste Papyrus stammt aus dem spaten 4 oder fruhen 3 Jahrhundert v Chr 51 Chronologie Eine absolute Datierung der einzelnen Werke ist sehr schwierig da sie kaum Hinweise auf historische Ereignisse ihrer Abfassungszeit bieten und die Handlung der Dialoge in der Regel in die Lebenszeit des Sokrates gesetzt ist also in die Zeit vor dem eigentlichen Beginn von Platons schriftstellerischer Tatigkeit 52 In manchen Fallen kann zumindest der Zeitraum der Entstehung eingegrenzt werden etwa dank Anspielungen auf Datierbares oder auch durch das Einsetzen der Rezeption Die relative Datierung der Schriften innerhalb des Gesamtwerks wird in der Forschung seit dem spaten 18 Jahrhundert intensiv diskutiert da die Ermittlung der chronologischen Reihenfolge ihrer Entstehung Voraussetzung fur alle Hypothesen uber die Entwicklung von Platons Denken ist Eindeutige interne Kriterien sind Querverweise in den Dialogen die aber nur vereinzelt vorkommen Externe historische Kriterien sind Hinweise auf datierbare Ereignisse die sich aber teilweise nicht eindeutig zuordnen lassen Die Argumentation basiert daher hauptsachlich auf philologischen Beobachtungen und auf Uberlegungen zu einer stimmigen philosophischen Entwicklung Dabei geht es unter anderem um Hypothesen wonach ein Dialog auf einem anderen aufbaut und die Kenntnis der dort entwickelten Gedankengange voraussetzt Die wichtigsten Kriterien sind aber nicht inhaltlicher sondern sprachlicher Art Hierbei relevante sprachliche Merkmale ergeben sich zum einen aus einer allgemeinen Stilanalyse die allerdings wegen ihres subjektiven Charakters und wegen Platons grosser Variationsbreite in der Stilkunst kaum zwingende Folgerungen gestattet zum anderen geht es um die Detailergebnisse der Anwendung sprachstatistischer Methoden die bereits 1867 begann 53 Grundlage der Sprachstatistik ist die Beobachtung dass das Vorkommen und die Haufigkeit der Verwendung einzelner Worter oder auch Partikelkombinationen fur einzelne Schaffensphasen eines Autors charakteristisch sein konnen Anhaltspunkte solcher Art ergeben sich ausserdem aus der Satzrhythmik und aus Hiaten Die Kombination dieser Ansatze hat eine grobe Dreiteilung in fruhe mittlere und spate Werke ermoglicht die sich mit einigen Schwankungen als herrschende Lehrmeinung etabliert hat Allerdings wird diesem Schema hinsichtlich einzelner Werke immer wieder widersprochen und die Soliditat seiner Basis bestritten Eine Reihe von Grenzfallen ist weiterhin ungeklart Hinzu kommt dass fur diejenigen Platonforscher die den Aspekt der wiederholten Uberarbeitung mancher Dialoge betonen die Ergebnisse der sprachstatistischen Untersuchungen kaum Gewicht haben Ausserdem bleibt die Reihenfolge innerhalb der drei Gruppen zu einem erheblichen Teil unsicher oder ganzlich unklar Nach der heute vorherrschenden Auffassung 54 ist aufgrund der stilistischen Analyse folgende Gruppierung relativ plausibel mit alphabetischer Reihenfolge innerhalb der Gruppen Fruhwerke Apologie Charmides Euthydemos Euthyphron Gorgias Hippias minor falls echt Ion Kratylos Kriton Laches Lysis Menexenos Menon Phaidon Protagoras SymposionWerke der mittleren Zeit Parmenides Phaidros Politeia TheaitetosSpate Werke Kritias Nomoi Philebos Politikos Sophistes TimaiosBei der Betrachtung nach inhaltlichen Gesichtspunkten ergibt sich ein ahnliches Bild doch scheinen dann Kratylos Phaidon und Symposion eher der Mittelgruppe als den Fruhwerken anzugehoren wahrend Parmenides und Theaitetos die stilistisch noch zur Mittelgruppe gerechnet werden inhaltlich gesehen bereits zum Spatwerk gehoren Darin liegt kein Widerspruch zu den Ergebnissen der Stilanalyse da die Phasen einer philosophischen Entwicklung nicht genau denen der stilistischen entsprechen mussen Terminologisch kann aber aus den unterschiedlichen Kriterien der Periodisierung Verwirrung resultieren Literarische FormDas Dialogprinzip Hauptartikel Platonischer Dialog Sokrates im Gesprach mit dem jungen Xenophon Detailansicht aus Raffaels Die Schule von Athen 1510 1511 Fresko in der Stanza della Segnatura Vatikan Alle Werke Platons mit Ausnahme der Briefe und der Apologie sind nicht wie damals das meiste philosophische Schrifttum als Lehrgedichte oder Traktate sondern in Dialogform geschrieben auch die Apologie enthalt vereinzelt dialogische Passagen Dabei lasst Platon eine Hauptfigur meist Sokrates mit unterschiedlichen Gesprachspartnern philosophische Debatten fuhren die von Einschuben wie indirekten Berichten Exkursen oder mythologischen Partien abgelost und erganzt sowie mit ihnen verwoben werden lange monologische Reden kommen darin ebenfalls vor Auch andere Sokrates Schuler wie Xenophon Aischines Antisthenes Euklid von Megara und Phaidon von Elis verfassten Werke in der Form des sokratischen Dialogs Swkratikoὶ logoi Sokratikoi logoi 55 doch Platon erlangte auf diesem Gebiet eine so uberragende Bedeutung dass die Antike ihn wenn auch nicht einhellig als Erfinder dieser damals noch jungen literarischen Gattung betrachtete Er verhalf dem sokratischen Dialog zum Durchbruch und zugleich zur Vollendung 56 Die Dialogform unterscheidet sich von anderen Textformen deutlich Sie spricht den Leser durch die kunstlerische Ausfuhrung an Sie befreit von der Erwartung systematischer Vollstandigkeit Ungeklartes darf offenbleiben Sie bildet einen Prozess der Erkenntnisgewinnung ab der auch zur Revision von Positionen fuhrt und regt damit starker als eine Lehrschrift zum aktiven Mitdenken an Der Autor nimmt nicht zu den vorgetragenen Thesen Stellung er tritt hinter seine Figuren zuruck 57 und uberlasst die Urteilsbildung dem Leser Das Denken stellt sich der argumentativen Kontrolle durch die Gesprachspartner Eine starre Terminologie wie Platon sie generell scheut kann vermieden werden 58 Ort und Zeit der Dialoge sind oft genau angegeben so bilden etwa der Besuch beim inhaftierten Sokrates Kriton das Haus eines reichen Atheners Politeia ein Gastmahl Symposion ein Spaziergang ausserhalb Athens Phaidros oder die Wanderung zu einem Heiligtum Nomoi das konkrete Umfeld Die realitatsnahe Rahmengebung erweckt den Eindruck einer historischen Begebenheit und vermittelt Authentizitat Es handelt sich allerdings nicht um authentische Gesprachsprotokolle sondern um literarische Fiktionen Haufig werden auch Quellen der Uberlieferungen Berichte oder Mythen welche in die Dialoge eingeflochten sind prazise beschrieben und beglaubigt beispielsweise beim Atlantis Mythos im Timaios und im Kritias Der aus Platons Perspektive gezeichnete Sokrates in dessen Gestalt sich historische und idealisierte Zuge mischen steht im Zentrum der weitaus meisten Dialoge Eine Abgrenzung zwischen Platons eigener Philosophie und der des historischen Sokrates der sich nur mundlich geaussert hat ist unter diesen Umstanden schwierig sie gehort seit langem zu den wichtigsten und umstrittensten Themen der Forschung Oft werden die fruhen aporetischen Dialoge als relativ wirklichkeitsgetreue Wiedergaben der Ansichten des historischen Sokrates angesehen und daher zur Gewinnung eines Bildes von der originaren sokratischen Philosophie genutzt Am besten eignet sich zu diesem Zweck wohl die Apologie Spatestens in den mittleren Dialogen in denen die Ideenlehre in den Vordergrund tritt gewinnt Platons eigenes Denken an Gewicht Manche Forscher setzten in der angenommenen Entwicklung vom sokratischen zum originar platonischen Philosophieren eine Ubergangsphase an der sie unter anderem Euthydemos Hippias maior Lysis Menexenos und Menon zurechnen Platon selbst bleibt in seinen Werken stets im Hintergrund lediglich in der Apologie 59 und im Phaidon 60 fallt sein Name am Rande 61 Der platonische Sokrates dominiert den Dialog Er bestimmt den Gesprachsverlauf indem er ihm die entscheidenden Impulse gibt und er verhilft seinen Partnern auf maieutische Weise zu Einsichten und Erkenntnissen Er widerlegt die Meinungen anderer damit kontrastiert der Umstand dass seine eigenen Ausserungen sich stets als unangreifbar erweisen Meist sind sich die Gesprachspartner zunachst ihrer Sache sicher werden dann aber von Sokrates auf Mangel in ihren Gedankengangen oder in ihren ungepruften Vorannahmen aufmerksam gemacht bis sie die Fehlerhaftigkeit ihrer bisherigen Meinungen einsehen Grossenteils handelt es sich bei den Dialogpartnern um individuell gezeichnete Figuren fur die historische Vorlagen nachweisbar sind In den fruhen Dialogen sind es meist Personen die eine direkte oder indirekte Verbindung zum jeweiligen Thema erkennen lassen beispielsweise Priester Dichter Staatsmanner militarische Kommandeure Erzieher oder Redner denen der Leser aufgrund ihres Berufes Kompetenz auf dem betreffenden Gebiet zutraut Erst in den Spatwerken weisen die Dialogteilnehmer oftmals einen spezifisch philosophischen Hintergrund auf wie ihre einschlagigen Vorkenntnisse zeigen 62 Die Dialogform ermoglicht es Platon die sprachliche Gestaltung der freien Rede gelegentlich bestimmten bekannten Eigentumlichkeiten seiner Protagonisten anzugleichen Die Zahl der Diskutierenden schwankt zwischen zwei und vier Sokrates entwickelt seinen Gedankengang in der Auseinandersetzung mit seinen bewusst gewahlten Gesprachspartnern wobei er sich ihnen immer nur nacheinander zuwendet Mit einem Wechsel des Gesprachspartners geht haufig eine abrupte Veranderung des Niveaus der Debatte einher Solche Wechsel treten auch ein wenn der dominierende Gesprachspartner auf nicht anwesende Personen ausweicht indem er vom Verlauf eines fruheren Dialogs mit anderen Personen berichtet wie etwa im Fall der Rede der Diotima uber den Eros im Symposion Ziel des Dialogs ist die Ubereinstimmung ὁmologia homologia der Gesprachspartner im Ergebnis der Erorterung Je nach Art des Themas und Kompetenz der Teilnehmer fuhrt der Dialog zu einer fur alle zufriedenstellenden Losung oder auch in eine ausweglose Argumentationssituation Aporie ἀporia aporia Ratlosigkeit Wenn etwas geklart werden musste aber in der aktuellen Gesprachskonstellation eine Uberforderung ware ubertragt Platon diese Aufgabe bewusst der Auseinandersetzung mit einem anderen Gesprachspartner 63 Die Dialoge stellen ausserst unterschiedliche Anforderungen an die intellektuellen Fahigkeiten der Leser Daher ist nicht klar welches Zielpublikum Platon gewohnlich im Auge hatte Wahrscheinlich ist dass sich seine Dialoge teils primar als werbende protreptische Schriften an eine breitere Leserschaft wandten wahrend anspruchsvolle Werke wie der Timaios in erster Linie fur philosophisch Vorgebildete und Schuler der Akademie bestimmt waren Jedenfalls wollte Platon auf die gebildete Offentlichkeit einwirken um Aussenstehende fur die Philosophie zu gewinnen und auch um seine politischen Uberzeugungen zu verbreiten 64 Allerdings sah er auch die Gefahr von Missverstandnissen wenn seine Schriften in die Hande von Lesern gelangten die unfahig waren sie ohne weitere Hilfen zu erschliessen 65 Es ist davon auszugehen dass es sich beim zeitgenossischen Publikum sowohl um Leser als auch um Horer handelte und dass dem Vorlesen und Diskutieren ein hoher Stellenwert zukam 66 Die Dialoge die auch Parallelen zum griechischen Drama zeigen und stellenweise Tragodienzitate aufweisen wurden in der Antike bisweilen wie Dramen aufgefuhrt oder rezitiert 67 Merkmale der Dialoggruppen Fruhwerke Platons fruhe Werke stellen in plastischer Anschaulichkeit und dramatischer Lebendigkeit Personen und deren Meinungen dar In einer Reihe von Dialogen dieser Phase geht es um die Suche nach Antworten auf die fur Sokrates wichtigsten und drangendsten Fragen gefragt wird etwa nach dem Wesen der Frommigkeit Euthyphron der Tapferkeit Laches der Besonnenheit Charmides der Tugend Hippias minor sowie der Freundschaft und Liebe Lysis Vor allem von vermeintlichen Experten erwartet Sokrates diesbezuglich stichhaltige Antworten doch zeigt sich bei eingehender Befragung dass sie keine befriedigenden Auskunfte zu bieten haben In einigen Dialogen bleibt die anfangs gestellte Aufgabe ungelost sie werden als aporetische Definitionsdialoge bezeichnet Die Aporie bedeutet aber nicht dass Platon von der Unlosbarkeit des Problems uberzeugt war sondern kann auch darauf zuruckzufuhren sein dass der Dialogpartner fur die Erarbeitung einer Losung unzureichend qualifiziert war 68 Als Debattierer treten oft unerfahrene aber wissbegierige Junglinge auf Eine Dialoggruppe dieser Phase hat die scharfe Auseinandersetzung mit bekannten Sophisten wie Gorgias von Leontinoi oder Protagoras zum Thema deren Haltung zur Ethik und zur Padagogik der platonische Sokrates energisch entgegentritt Unter dem bei ihm abwertend gemeinten Begriff Sophisten fasst Platon unterschiedliche Denker zusammen die als Lehrer umherzogen und gegen Entgelt unterrichteten ansonsten aber wenig gemeinsam hatten Bei ihm erscheint der typische Sophist als Inbegriff eines Vermittlers von wertlosem Scheinwissen Platons polemische Darstellung bietet kein zuverlassiges Bild der Personlichkeiten und Lehren der historischen Sophisten 69 Eine andere Gruppe von Dialogen spielt szenisch und zeitlich im Umfeld der Verurteilung des Sokrates Die Grundmethode die Sokrates in diesen Dialogen anwendet ist die Widerlegung ἔlegxos elenchos Untersuchung Prufung der ursprunglichen Ansichten seiner Gesprachspartner die sich als naiv und unreflektiert erweisen Durch solche Befreiung von Scheinwissen tritt der Mangel an echtem Wissen zutage Dabei legt Sokrates didaktisch Wert darauf dass der Gesprachspartner durch eigene Anstrengungen im Verlauf der geistigen Auseinandersetzung Wissen erwirbt Diese Kunst der Gesprachsfuhrung vergleicht Sokrates selbst mit der Hebammenkunst seiner Mutter maieytikh texnh maieutikḗ techne daher Maieutik Gemeinsam wird eine Definition der Begriffe gewonnen Dem folgt die Suche nach Grunden fur die Wahrheit bestimmter Uberzeugungen Sokrates pragt durch seine Personlichkeit und seine Ironie die ganze Diskussion Durch seine Fragestellungen lenkt er den Gesprachspartner in die gewunschte Richtung Das Ziel der philosophischen Bemuhungen ist es sich der Wahrheit zu nahern und damit Orientierung fur das Leben zu gewinnen indem man erkennt worin die rechte Lebensweise besteht und wie sie begrundet ist Bei dieser Wahrheitssuche grenzt sich Platon von sophistischer und rhetorischer Streitkunst ab die er vehement ablehnt da sie nicht auf Erkenntnis ausgerichtet sei sondern sich damit begnuge Kniffe zur Verfugung zu stellen um einer Auffassung unabhangig von ihrem Wahrheitsgehalt zum Sieg zu verhelfen Mittlere und spate Werke Die Dialoge die nach inhaltlichen Kriterien zur Mittelgruppe zusammengefasst werden unterscheiden sich deutlich von den Fruhwerken Sie gelten als Platons literarische Meisterwerke Zwar stehen auch in dieser Phase oftmals Definitionsfragen im Zentrum der Erorterung doch fuhrt die Untersuchung nicht mehr in aporetische Situationen Stattdessen wird die nun eingefuhrte Ideenlehre zumeist als bekannte einsichtige und daher keiner ausfuhrlichen Begrundung mehr bedurftige Grundlage des Gespraches vorausgesetzt Wahrend in den Fruhwerken vorwiegend ethische Fragen debattiert wurden geht es im mittleren Werk um ein breiteres Spektrum philosophischer Probleme darunter Themen wie Tod und Unsterblichkeit der Seele Phaidon der ideale Staat Politeia Liebe Phaidros und erotische Anziehung Symposion Sprachphilosophie Kratylos und das Schone Hippias maior Auch in spaten Werken wird die Ideenlehre erprobt so etwa in der Auseinandersetzung mit den Fragen nach dem Sein Parmenides und Sophistes und dem Wissen Theaitetos und Problemen der Naturphilosophie Timaios Die Ideenlehre bildet aber nicht wie in den mittleren Dialogen die Grundlage der Argumentation Ein anderer Themenschwerpunkt der Spatwerke ist die politische Philosophie Politikos und Nomoi Haufig greifen die Spatwerke auf bereits erarbeitete Einsichten zuruck oder modifizieren die Thesen fruherer Werke erheblich Auch in der literarischen Gestaltung ist eine Entwicklung von der mittleren zur spaten Periode hin feststellbar Schon in einigen mittleren und dann besonders in den spaten Dialogen tritt die Figur des bisher dominierenden Protagonisten Sokrates etwas zuruck und umfangreiche Monologe die auch von anderen Personen gehalten werden wie etwa im Timaios nehmen zu Das mythische Element Hauptartikel Platonischer Mythos In die Dialoge sind eine Reihe von Mythen eingebaut darunter der Atlantis Mythos im Timaios 70 und Kritias die Mythen von den Kugelmenschen 71 und der Geburt des Eros 72 im Symposion die Mythen von Gyges 73 Er 74 und den Autochthonen 75 in der Politeia die Mythen vom Seelengespann 76 und von Theuth 77 im Phaidros der Mythos vom Goldenen Zeitalter im Politikos 78 der Welterschaffungsmythos im Timaios und mehrere Jenseitsmythen 79 Platon bietet seine Mythen in erzahlerisch gestalteten Monologen dar welche meist zu Beginn oder am Ende eines Gespraches eingeflochten sind Typisch fur diese Mythen ist dass sie nicht nachprufbare Behauptungen aufstellen Manchmal kommen gottliche Figuren als Akteure ins Spiel oder es ist von ferner Vergangenheit die Rede In manchen Passagen verwendet Platon Metaphern und bildhafte Gleichnisse Stets geht es darum den Gehalt theoretischer Aussagen anschaulich zu machen ihn allegorisch auf eine konkret wirkende Ebene zu ubertragen und ihm zusatzliche Uberzeugungskraft zu verschaffen So sollen Platons Mythen etwa den Zustand der Welt Politikos ihre Entstehung Timaios menschliche Fahigkeiten Theuth Mythos das Wesen der Seele Phaidros oder ihr Fortleben im Jenseits Phaidon illustrieren Mit seinen mythologischen Exkursen greift Platon in vielen Fallen auf bestehende Traditionen sowie religiose und philosophische Vorstellungen zuruck die in der Sophistik der Orphik oder dem Pythagoreismus gangig waren und die er abwandelt um sie in den Dienst seiner Absichten zu stellen und seinen Uberzeugungen anzupassen 80 Generell lassen sich Mythen die Platon Sokrates vortragen lasst von solchen unterscheiden die andere Dialogteilnehmer erzahlen Unter den Mythen die nicht Sokrates in den Mund gelegt werden finden sich neben Berichten die bestimmten Quellen zugeschrieben werden auch solche die ohne Hinweis auf eine Quelle Glauben beanspruchen und aitiologische Sagen die erklaren sollen wie etwas zustande gekommen ist So tragt der Sophist Protagoras im gleichnamigen Dialog den Mythos des Prometheus uber die Entstehung der Kultur vor um seine Behauptung zu untermauern dass Tugend aretḗ nach der Art der Sophisten gelehrt werden konne 81 Ahnlich will der Komodiendichter Aristophanes im Symposion mit dem Mythos der Kugelmenschen veranschaulichen dass Erotik als Streben nach Wiederherstellung einer ursprunglichen Einheit und Ganzheit zu deuten sei Der bekannteste und umstrittenste platonische Mythos ist der von Atlantis den Platon Kritias mit Berufung auf eine Tradition von Zeugen und angeblichen schriftlichen Belegen im nach ihm benannten Dialog und im Timaios erzahlen lasst 82 In diesen Dialogen schildert Platon die machtige Seemacht Atlantis die einst im Krieg der mit idealen Zugen ausgestatteten Landmacht Ur Athen unterlag und schliesslich im Meer versank Dieser Mythos wird meist als Illustration der behaupteten Uberlegenheit des platonischen Idealstaates der Politeia aufgefasst 83 Religios erbaulichen Zwecken dienen Platons Jenseitsmythen in denen er Sokrates das Schicksal der unsterblichen Seele nach dem Tod beschreiben lasst Die Bedeutung des Wortes Mythos variiert bei Platon erheblich Oft scheint es einen Gegensatz zum Begriff Logos auszudrucken der in der Philosophie eine auf Begrundungen gestutzte Aussage bezeichnet Mythos und Logos konnen aber auch miteinander verwoben sein und haufig gibt Platon einen Mythos als Logos und damit als in der Realitat fundiert aus vielfach betont er den Wahrheitsgehalt des Erzahlten Es kommen Mythen vor bei denen sich die Erzahler auf Quellen berufen fur die sie einen Glaubwurdigkeitsanspruch erheben wie etwa der Mythos des Er in der Politeia 84 Anderenorts schreibt Platon von einer Mischung aus Wahrem und Falschem im Mythos und bezeichnet Mythen als Geschichten fur Kinder 85 In den Dialogen grenzt er mancherorts den Mythos vom Logos scharf ab doch an anderer Stelle uberlasst sein Sokrates die Entscheidung ob eine Erzahlung als Mythos oder Logos einzuschatzen ist dem Urteil der Gesprachspartner 86 In der Platonforschung sind daher unterschiedliche Interpretationen der Stellung des Mythos zum Logos vorgeschlagen worden Manche Gelehrte sehen im Mythos eine dem Logos untergeordnete Form 87 Andere nehmen an dass Mythos und Logos als gleichermassen legitime Zugange zur Wahrheit prasentiert werden Demnach fasst Platon den Mythos nicht im Sinne eines Gegensatzes zum Logos auf vielmehr handelt es sich um zwei komplementare Annaherungen an die Wirklichkeit zwei verschiedenartige Wege zum Verstandnis der Welt von denen der eine mit Vernunftgrunden abgesichert ist wahrend der andere Aspekte vor Augen stellt die auf rationalem Weg schwer begreiflich zu machen sind 88 Je nach dem Verstandnis ihres Sinnes und Zwecks sind die Mythen seit der Antike hinsichtlich ihres literarischen und philosophischen Werts sehr unterschiedlich beurteilt worden 89 PhilosophieIdeenlehre Hauptartikel Ideenlehre Die Einfuhrung der Ideenlehre wird haufig als die Trennlinie zwischen sokratischer und platonischer Philosophie gesehen In den fruhen aporetischen Definitionsdialogen beschaftigt sich der Sokrates Platons primar mit ethischen Themen Er fragt danach welche Eigenschaften eine bestimmte Tugend wie Gerechtigkeit oder Tapferkeit ausmachen oder durch welche Merkmale das Gute gekennzeichnet ist Jedoch bleiben die dort erwogenen Definitionen fur ihn ungenugend weil sie entweder zu eng oder zu allgemein gefasst sind und daher keine prazise Bestimmung des Inhalts des jeweils zu definierenden Begriffs ermoglichen Dagegen befasst sich Platon in den mittleren Dialogen mit dem Wesen einer Tugend oder eines beliebigen Objekts ohne sich auf die Suche nach Definitionsmerkmalen zu beschranken Ein Mensch mag zwar als gerecht bezeichnet werden jedoch ist er nicht an und fur sich gerecht ein Gegenstand kann schon genannt werden aber er ist niemals der Inbegriff des rein Schonen Alle Dinge denen aufgrund von Urteilen die in Sinneserfahrungen grunden eine bestimmte Eigenschaft etwa schon zugeschrieben wird haben in hoherem oder geringerem Mass Anteil an deren an sich gedachtem Prinzip an einer Idee ἰdea idea etwa dem Schonen an sich Ideen als transzendente Objekte Die platonische Idee ist im Unterschied zum modernen Begriff Idee kein mentales Erzeugnis kein Einfall oder Gedanke Platon geht davon aus dass die Welt wie sie vom Menschen sinnlich wahrgenommen wird einem der sinnlichen Wahrnehmung entzogenen jedoch realen und eigenstandig existierenden Reich der Ideen nachgeordnet ist welches nur auf geistigem Weg erkannt werden kann Die Idee ist fur Platon das wahre Seiende ihr Sein ist das Sein im eigentlichen Sinne Den sinnlich wahrnehmbaren Gegenstanden hingegen kommt nur ein bedingtes und damit unvollkommenes Sein zu Zur Idee gelangt wer von den unwesentlichen Besonderheiten des einzelnen Phanomens abstrahiert und seine Aufmerksamkeit auf das Allgemeine richtet das den Einzeldingen zugrunde liegt und gemeinsam ist So beschreibt er im Symposion wie man von der sinnlichen Wahrnehmung eines schonen Korpers zur Schonheit der Seele der Sitten und der intellektuellen Erkenntnisse und schliesslich zu dem seiner Natur nach Schonen also der Idee des Schonen gelangen kann Hierbei handelt es sich um den Inbegriff dessen was schon ist denn nur die Idee des Schonen ist unbeeintrachtigt durch unschone Anteile 90 Ebenso ist die Idee der Gerechtigkeit frei von den ungerechten Aspekten die jeder ihrer Manifestationen in der physischen Welt anhaften Eigenschaften und Bedeutung der Ideen Schematische Darstellung der platonischen IdeenlehreDie Ideen als eigentliche Wirklichkeit sind absolute zeitunabhangig bestehende Urbilder Da sie nicht dem Entstehen dem Wandel und dem Vergehen unterliegen sind sie von gottlicher Qualitat Einem Einzelding kommt Schonheit immer nur in begrenztem Grade zu so dass schone Dinge hinsichtlich des Ausmasses ihrer Schonheit vergleichbar sind Die Idee des Schonen hingegen ist solchem Mehr oder Weniger entzogen denn das Schone als Idee ist absolut ohne Abstufung oder Einschrankung schon Da Ideen in hoherem Masse wirklich sind als die sinnlich wahrnehmbaren Einzelgegenstande kommt ihnen ontologisch in der Lehre von der Hierarchie der seienden Dinge ein hoherer Rang zu als den Sinnesobjekten Die Ideen machen das eigentliche Wesen der Eigenschaften aus und verleihen den Dingen deren Form Als nicht wandelbare Entitat sind sie der Gegenstand auf den sich Denken und Erkenntnis richten denn allein von Unveranderlichem kann es Wissen geben von stets mangelhaften und in Veranderung begriffenen Sinnesdingen nicht Die Objekte die der Mensch wahrnimmt verdanken ihr Sein dem objektiven Sein der jeweiligen Idee und ihre jeweilige besondere Beschaffenheit den verschiedenen Ideen an denen sie Anteil haben Der seinsmassigen ontologischen Hoherrangigkeit der Ideen entspricht eine erkenntnismassige epistemische Alles Wissen uber sinnlich Erfahrbares setzt ein richtiges Verstandnis der jeweils zugrunde liegenden Idee voraus Diese platonische Vorstellung ist somit der Auffassung entgegengesetzt dass die Einzeldinge die gesamte Wirklichkeit ausmachen und hinter den Allgemeinbegriffen nichts steht als ein menschliches Bedurfnis zur Klassifizierung der Phanomene Ordnungskategorien zu konstruieren Platon greift das ursprunglich von Parmenides entwickelte Konzept eines einzigen Seins hinter den Dingen auf und wendet diesen Gedanken auf zahlreiche philosophische Fragen an So weist er in der Politeia darauf hin dass die Mathematiker ihre axiomatischen Voraussetzungen nicht klaren sondern sie als evident betrachten Ihr Interesse gelte nicht den geometrischen Figuren die sie mehr oder weniger unvollkommen in der Natur finden oder selbst zeichnen Es gehe ihnen in der Geometrie nicht um empirische sondern um ideale Gegenstande Dabei werde vorausgesetzt dass ein nichtempirisches Objekt etwa das Viereck und seine Diagonale das Ziel der Bestrebungen ist und nicht dessen in der Natur vorgefundene Abbilder 91 Von dieser Auffassung des Verhaltnisses zwischen Idee und Abbild ausgehend bestimmt Platon beispielsweise das Schone an sich das Gute an sich das Gerechte an sich oder das Fromme an sich 92 Jedes Phanomen der physischen Welt hat demnach Anteil an der Idee deren Abbild eἰkwn eikṓn eἴdwlon eidōlon es ist Die Art dieser Teilhabe me8e3is methexis bestimmt im Einzelfall in welchem Ausmass dem Objekt die Eigenschaft zukommt die es von der Idee empfangt Die Idee ist die Ursache dafur dass etwas so ist wie es ist So legt das Schone das Gerechte oder das Gleiche fest dass die Einzeldinge die als schon gerecht oder gleich wahrgenommen werden diese Eigenschaften in bestimmtem Ausmass aufweisen Ein Mensch kann daher nur als schon bezeichnet werden weil und insofern er an der Idee des Schonen teilhat Die Idee ist zugleich in dem jeweiligen Objekt anwesend paroysia parusia Anwesenheit Die Problematik des Begriffs Ideenlehre und offene Fragen Platon bereitet seine Ausserungen zu den Ideen nicht systematisch auf er prasentiert nirgends ein koharentes Lehrgebaude Daher kann ein Verstandnis des von ihm Gemeinten nur aus einzelnen Angaben in zahlreichen Schriften gewonnen werden wobei nur ein skizzenhaftes Bild entsteht 93 Der gangige Begriff Ideenlehre der nicht von Platon selbst stammt entspricht daher dem was uberliefert ist nicht genau Auch verwendet Platon fur den Begriff Idee verschiedene weitgehend synonyme Ausdrucke und variiert unablassig in der Wortwahl 94 In den spaten Dialogen kommt die Ideenlehre teilweise nicht vor wird in Grundzugen abgewandelt oder im Timaios auf neue Bereiche wie die Kosmogonie ubertragen Aufgrund des unsystematischen uneinheitlichen und unfertigen Charakters von Platons schriftlich uberlieferten Gedanken zu diesem Thema die sich zudem im Lauf seiner philosophischen Entwicklung anderten bleiben zahlreiche fundamentale Fragen offen die seit der Antike kontrovers diskutiert werden Unklar ist etwa welchen sinnlich wahrnehmbaren Phanomenen nach Platons Ansicht spezifische Ideen zugeordnet sind und welchen nicht Im Politikos scheint die Bestimmung eines Begriffs und damit die Existenz der betreffenden Idee von einem rein formalen Kriterium abzuhangen und die Frage nach Wert oder Rang dabei belanglos zu sein 95 Im Parmenides hingegen ist davon die Rede dass Sokrates an der Existenz von Ideen einzelner Phanomene wie Feuer oder Wasser zweifelte und die Vorstellung anstossig fand dass geringfugigen oder verachtlichen Dingen wie Kot oder Schmutz eigene Ideen zugeordnet seien 96 Anderenorts geht Platon davon aus dass es nicht nur von Naturdingen Ideen gibt sondern auch von Dingen wie Tischen die in der physischen Welt nur als Produkte menschlichen Erfindungsgeistes existieren Offen bleiben die Fragen ob von Mangeln von Unvollkommenem und Schlechtem Ideen anzunehmen sind 97 und wie genau die Beziehung zwischen den Sinnesobjekten und ihren Ideen zu verstehen ist Seelenlehre Eigenschaften und Teile der Seele In Platons Philosophie ist die Seele psyxh psychḗ als immaterielles Prinzip des Lebens individuell unsterblich Ihr Dasein ist von dem des Korpers ganzlich unabhangig sie existiert vor seiner Entstehung und besteht nach seiner Zerstorung unversehrt fort Pra und Postexistenz Daraus ergibt sich die Rangordnung der beiden Der Leib der mancherlei Beeintrachtigungen und letztlich der Vernichtung unterliegt ist der unsterblichen unzerstorbaren Seele untergeordnet Es steht ihr zu uber ihn zu herrschen 98 Der Korper ist das Gefass die Wohnstatt der Seele aber auch negativ ausgedruckt ihr Grab oder Gefangnis 99 eine beruhmt gewordene Formulierung Platons 100 Im Tod lost sich die Seele vom Korper das ewig Lebendige trennt und befreit sich von der nur durch seine Einwirkung belebten Materie 101 Vom Leib entbunden kann die Seele auf ungetrubte Weise erkennen 102 weshalb der wahre Philosoph den Tod als sinnvoll anstrebt Solange sie sich jedoch im Korper befindet nimmt die Seele eine vermittelnde Stellung zwischen der Ideenwelt und der Sinnenwelt ein 103 Zusammen mit den korperlichen Faktoren und durch sich selbst erzeugt sie Wahrnehmungen Erkenntnisse Meinungen Affekte Gefuhlsregungen und Triebe und bewirkt physische Effekte wie Wachstum aussere Eigenschaften und Auflosung der Korpermaterie 104 Bedeutsam ist ihre Verbindung mit einem Korper nur fur die Dauer eines Lebens in dessen Verlauf sie ihre Fahigkeiten wie Erkenntnis Denk und Strebevermogen und Eigenschaften Tugenden und Untugenden zur Geltung bringt und Erfahrungen von Lust und Schmerz macht Alle geistigen Funktionen eines Individuums sind die ihrigen so dass sie mit der Person identisch ist Ihre ethischen Entscheidungen bestimmen ihr Schicksal nach dem Tod Deshalb zielen fur Platon alle philosophischen Bestrebungen nur auf die Seele daher mahnt sein Sokrates fur Einsicht aber und Wahrheit und fur deine Seele dass sie sich aufs beste befinde zu sorgen 105 Die Seele zeigt sich aus Platons Sicht nicht als einheitliches sondern als komplexes Phanomen Sie setzt sich aus einem begehrenden ἐpi8ymhtikon epithymetikon einem muthaften 8ymoeides thymoeides und einem vernunftigen logistikon logistikon Teil zusammen Die drei Teile treten miteinander in Konflikt Erstrebt wird aus philosophischer Sicht ihre Harmonie unter der Vorherrschaft des Vernunftigen 106 In einem Mythos vergleicht Platon die Seelenteile mit einem Pferdewagen Die Vernunft muss als Wagenlenker die beiden sehr verschiedenartigen Pferde Willen und Begierde lenken und die Begierde bandigen um als herrschende Kraft die Seele zur Erkenntnis zu fuhren 107 Das Begehrende ist dabei auf Sinneswahrnehmung ausgerichtet es befriedigt korperliche Luste wie Essen Trinken und Fortpflanzung oder erstrebt Mittel zur Befriedigung derartiger Luste 108 Der Wille als der muthafte Seelenteil hingegen bringt Meinungen hervor erkennt Schones und Gutes jedoch nicht das Schone und Gute an sich und fallt wertende Urteile uber die eigene Person und andere Beide sind dem Vernunftigen unterzuordnen das Begehrende um seine triebhafte Unersattlichkeit zu zahmen das Muthafte um seine positiven Qualitaten wie besonnener Eifer Milde Sanftmut Respekt und Menschenliebe gegenuber den negativen wie falscher Eifer Misstrauen und Neid zur Entfaltung zu bringen Das Vernunftige zeigt sich in der Lust am Lernen und Erkennen des Wahren im wissenschaftlichen Streben 109 Auf dem Gebiet der Ethik kennzeichnet den vernunftigen Seelenteil die Fahigkeit zu erkennen was gut und zutraglich ist und durch Zugelung der niederen Teile die Selbstbeherrschung des Menschen zu ermoglichen 110 Die Seelenteile bilden in Platons ursprunglicher Seelenlehre eine unsterbliche Einheit im Spatwerk Timaios hingegen betrachtet er die niederen Seelenteile und die damit verbundenen Affekte Triebe und negativen Gefuhlsregungen als sterbliche Beimischungen zur unverganglichen Vernunftseele 111 Beseeltheit nichtmenschlicher Wesen und Dinge Platon links und Aristoteles mit dem Timaios bzw der Nikomachischen Ethik in Handen Detailansicht aus Raffaels Die Schule von Athen 1510 1511 Fresko in der Stanza della Segnatura Vatikan Da fur Platon eigenstandige Bewegung ein Definitionsmerkmal der Seele ist fasst er auch Tiere und Gestirne als beseelt auf im Timaios 112 auch Pflanzen Der Kosmos selbst verfugt uber Vernunft die ihren Sitz in der Weltseele psyxh toῦ pantos psychḗ tou pantos hat Ein Schopfergott der Demiurg bildete die Weltseele verlieh ihr Teilhabe an den Ideen und pflanzte sie in die Welt um die Vernunft in das Weltganze zu bringen und es dadurch vollkommener zu machen Die Weltseele ist die Kraft die sich selbst und alles andere bewegt Sie ist der Welt immanent uberall in ihr verbreitet und umgibt sie zugleich 113 Da sie durch ihre unterschiedlichen Bestandteile an allem Anteil hat vermag sie alles wahrzunehmen und zu erkennen Ihr Wesen ist demjenigen der menschlichen Vernunft gleich daher besteht Ubereinstimmung zwischen der Seele des Menschen und der des Kosmos Argumente fur die Unsterblichkeit der Seele Das Bemuhen die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen gehort zu den vorrangigen Anliegen Platons Im Phaidon lasst er Sokrates argumentieren dass Gegensatze wie Wachzustand und Schlaf zyklisch auseinander entstehen Auch fur den Schritt vom Leben zum Tod ist demnach eine gegenlaufige Bewegung zuruck zum Leben anzunehmen anderenfalls wurde alle Bewegung des Lebens auf den Tod zielen und mit ihm definitiv enden so dass es kein Leben mehr gabe 114 In einem weiteren Argument fuhrt Platons Sokrates jeden Lernprozess darauf zuruck dass die Seele Kenntnisse wiedererlangt die ihr nicht neu sein konnen daher muss sie dieses potentielle Wissen aus ihrem Dasein vor der Entstehung des Korpers mitbringen Weil sie vor ihrem Eintritt in einen Korper die Ideen an einem uberhimmlischen Ort topos ὑperoyranios topos hyperouranios geschaut und daher Wissen in reinster Form besessen hat kann sie innerhalb ihres menschlichen Daseins lernen indem sie sich schrittweise und in zunachst verfalschter unreiner Weise an das einst Wahrgenommene erinnert Anamnesis Lehre Aus der Existenz der Ideen und dem Zugang des Menschen zum von ihnen ermoglichten Wissen folgert Platon dass die Seele nicht zum Bereich des zeitlich Begrenzten gehort 115 Ein anderes Argument geht von der Uberlegung aus dass das Sichtbare zusammengesetzt und daher auflosbar ist das unsichtbare Geistige hingegen einfach unauflosbar und unverganglich Das spricht dafur dass die Seele dem Bereich des Unverganglichen angehort dessen Beschaffenheit der ihrigen gleicht 116 Ein weiteres Argument im Phaidon lautet dass Gegensatze nicht zugleich anwesend sein konnen so ist Schnee mit Warme unvereinbar Daher kann die als belebendes Prinzip schlechthin verstandene Seele den Tod nicht in sich aufnehmen Somit betrifft der Tod allein den belebten Leib nicht das diesen belebende Prinzip 117 Zudem stellt Platon in der Politeia die These auf dass jedem zerstorbaren Ding ein Ubel zugeordnet ist von dem es verdorben und zerstort wird Die Ubel welche die Seele betreffen namlich Ungerechtigkeit und Laster machen sie schlecht doch lasst sich nicht beobachten dass sie ihre Zerstorung bewirken 118 Eine andere Uberlegung Platons besagt dass die Seele die Quelle aller Bewegung ist Als Trager der Fahigkeit immer von sich aus bewegt zu sein und anderes zu bewegen muss die Seele ungeworden und daher unsterblich sein 119 Die Seele nach dem Tod Zum Schicksal der Seele im Jenseits und zum Wieder Werden palin gignes8ai palin gignesthai der Seelenwanderung aussert sich Platon meist in mythischer Form Er verwendet zwar keine Ausdrucke die den Begriffen Seelenwanderung im spateren Griechisch metempsyxwsis metempsychōsis paliggenesia palingenesia und Jenseits entsprechen meint aber wie aus seinen Ausfuhrungen ersichtlich ist deren Inhalte Dabei knupft er an altere Konzepte an wonach die Daseinsbedingungen nach dem Tod vom Verhalten im irdischen Leben abhangen wie schon Pythagoras Empedokles und Pindar meinten Im Phaidon beschreibt er die Erde und das in einen oberen und einen unteren Bereich gegliederte Jenseits Im oberen Bereich ist die gleichsam wahre Erde lokalisiert Dort fuhren die vom Korper befreiten Seelen in reiner und wunderbarer Umgebung ein gluckliches Leben in Gegenwart der Gotter bis sie sich erneut inkarnieren Im unteren Bereich erfahren funf Gruppen von Seelen Strafe und Reinigung je nach der Schwere ihrer im Leben begangenen Verfehlungen So versinken die unheilbaren Seelen im Tartaros wahrend jene die schon im Leben Reue empfanden und sich heilbare Sunden zuschulden kommen liessen jahrlich in die Nahe des Acheronsees gespult werden wo sie ihre einstigen Opfer um Verzeihung bitten Einzig die durch die Philosophie wahrhaft gereinigten Seelen werden von der wahren Erde in ein rein geistiges nicht naher beschreibbares Jenseits aufgenommen 120 Im Dialog Gorgias fuhrt Platon den Gedanken eines Totengerichtes ein der hier erstmals in der griechischen Kulturgeschichte naher ausgefuhrt wird in Anknupfung an altere Vorstellungen einer richtenden Funktion von Gottern Platons Totengericht besteht aus Minos Rhadamanthys und Aiakos Die nackten Seelen werden dort anhand ihrer Narben und Schwielen gepruft welche durch ein ungerechtes Leben entstanden sind und in den Tartaros oder das Elysion verwiesen 121 Ahnlich beschreibt Platon in der Politeia Mythos des Er wie die Seelen nach ihrer jeweiligen Lebensweise in die Unterwelt verbannt und gereinigt oder an einen himmlischen Ort versetzt werden Nach tausend Jahren werden sie zur Spindel der Ananke Notwendigkeit gefuhrt welche die Gestirne in Bewegung halt Von den Moiren beaufsichtigt wahlen sie dort aus verschiedenen Lebensmodellen dasjenige das sie kunftig verwirklichen wollen und begeben sich erneut in die Inkarnation 122 Im Spatwerk Timaios behauptet Platon dass die Seele im Korper einer Frau wiedergeboren wird wenn sie entsprechend ungunstige Voraussetzungen mitbringt und dass die Wiedergeburt bei besonderer Unverstandigkeit in einem Tierkorper erfolgen kann wobei wiederum die Tierart vom jeweiligen Ausmass der Torheit der Seele im vorherigen Leben abhangt Auf der untersten Stufe noch unter den Kriechtieren stehen fur Platon die Wassertiere 123 Erkenntnistheorie und Definitionslehre Definition und Merkmale von Erkenntnis und Wissen Vor dem philosophiehistorischen Hintergrund der Auseinandersetzung mit den Sophisten die sich gewerbsmassig mit Wissensvermittlung befassten wirft Sokrates fur Platon das Sinnbild des denkenden Menschen im Theaitetos die Frage auf was Erkenntnis und Wissen ἐpisthmh epistḗme seien 124 Zunachst widerlegt er die Behauptungen Wissen ist Wahrnehmung 125 und Wissen ist richtige Meinung 126 Er bringt vor eine richtige Meinung konne nicht Wissen genannt werden wenn sie zufallig wahr sei 127 Aber auch die traditionelle in der Philosophiegeschichte klassische Bestimmung des Wissens als wahre Meinung mit Begrundung verwirft der platonische Sokrates im Theaitetos 128 Im fruher entstandenen Menon hatte Platon diese Definition noch von Sokrates vortragen lassen ihr zufolge entsteht dadurch dass eine zutreffende Ansicht begrundet werden kann Erkenntnis und in weiterer Folge bleibendes Wissen 129 Im Theaitetos wendet er sich davon ab wobei er argumentiert die Begrundung einer Meinung musse wiederum begrundet werden und ebenso die Begrundung der Begrundung was zu einem infiniten Regress fuhren wurde Die Begrundung einer Meinung besteht aus einer Verknupfung von Elementen Aussagen die sich nur dem Verstandnis erschliesst wenn ihre Bestandteile bereits bekannt sind so wie man eine Silbe nicht erkennen kann wenn man nicht zuvor ihre einzelnen Buchstaben erlernt hat Daher muss sich die Begrundung auf bereits vorhandenes Wissen stutzen um einer wahrheitsgemassen Meinung den Charakter von Wissen zu verleihen 130 Die sich daraus ergebende Aussage Wissen ist durch Wissen begrundete wahre Meinung ist jedoch als Definition unbrauchbar da der zu bestimmende Begriff in der Definition enthalten ist und dies zu einem Zirkelschluss fuhren wurde Der Dialog endet aporetisch 131 In seiner Erkenntnistheorie unterscheidet Platon streng zwischen Meinung do3a doxa oder Glauben ohne Wissen einerseits und wahrem Wissen andererseits 132 Sinneswahrnehmungen reichen nicht zum Erlangen der Wahrheit aus 133 sondern erzeugen lediglich Meinungen Auch wenn eine Meinung zutrifft ist sie von prinzipiell anderer Beschaffenheit und anderen Ursprungs als Einsicht 134 Ein Zugang zur Wahrheit und damit Wissen erschliesst sich der Seele nur im Denken das sich moglichst von der Sinneswahrnehmung emanzipiert hat 135 Dementsprechend trennt Platon zwei Seinsbereiche die sinnlich wahrnehmbare Beschaffenheit und das nicht sinnlich wahrnehmbare Wesenhafte Bei deren Erkundung vollzieht der Mensch mehrere Erkenntnisschritte wie Platon im Siebten Brief am Beispiel des Kreises demonstriert 136 Auf der niedersten Stufe des Verstandnisses geht es um die Bezeichnung eines Objekts welche lediglich auf sprachlicher Konvention beruht also die Verwendung des Wortes Kreis Darauf folgt die Definition des mit dem Wort Bezeichneten etwa Ein Kreis ist das von seinem Mittelpunkt uberall gleich weit Entfernte Der sprachlichen Bestimmung ubergeordnet ist das sinnlich wahrnehmbare Objekt in diesem Fall ein von einem Zeichner gefertigter Kreis der jedoch stets unvollkommen ist Die begriffliche Erkenntnis also die kognitive Vorstellung eines Kreises bildet den vorletzten Erkenntnisschritt Auf der hochsten Stufe steht die reine Vernunfterkenntnis welche die Idee des Kreises erfasst Diese Unterscheidung findet sich auch im Liniengleichnis wieder 137 Dabei betrachtet Platon voneinander getrennte Seinsbereiche als Abschnitte auf einer Linie Die Linie zerfallt zunachst in die Hauptabschnitte des Sichtbaren also des sinnlich Wahrnehmbaren und des Denkbaren des sich der Vernunft Erschliessenden Damit sind zugleich die Bereiche von Meinung und Erkenntnis abgegrenzt Der Abschnitt des sinnlich Wahrnehmbaren gliedert sich wiederum in den Unterabschnitt der Abbilder wie Schatten und Spiegelbilder und den der Korper der Sinnesobjekte selbst die sich hinsichtlich der Deutlichkeit unterscheiden Der Bereich des Denkbaren ist geteilt in ideale geometrische Objekte und die Ideen Diesen hierarchisch geordneten Bereichen entsprechen in ihrer Wertigkeit aufsteigend vier Erkenntnisstufen namlich blosse Vermutung blosse Uberzeugung Verstandeserkenntnis dianoia dianoia und Vernunfterkenntnis nohsis noesis Die Verstandeserkenntnis realisiert in der Mathematik ist dadurch charakterisiert dass sie auf nicht hinterfragten Grundlagen basiert Sie arbeitet mit wahren Meinungen die ihrerseits durch evident wahre Meinungen begrundet sind Deren Voraussetzung liegt aber ausserhalb des Bereichs dieser Meinungen und wird daher nicht in den Blick genommen Zu ihr kann lediglich die qualitativ hoherrangige Vernunfterkenntnis aufsteigen Jede Erkenntnis jedes Lernen vollzieht sich nach Platons Ansicht als Wiedererinnerung Anamnesis ἀnamnhsis an Ideen welche die Seele vor ihrem Eintritt in den Korper an einem uberhimmlischen Ort geschaut hat und an die sie sich daher im Prozess der Erkenntnis erinnert Erkenntnis und Wissen verweisen daher auf das Reich der Ideen Was der Mensch durch die Einkorperung vergessen hat kann er mit Hilfe von Sinneswahrnehmungen und Gesprachen und durch die Anleitung eines Lehrers wiedererlangen 138 So fuhrt Sokrates im Menon einen mathematisch nicht vorgebildeten Sklaven gezielt zur Losung eines geometrischen Problems um zu zeigen dass die Einsicht auf vorgeburtliche Kenntnisse zuruckgreift Zu diesen richtigen Vorstellungen von dem was er nicht weiss findet der Nichtwissende Zugang wenn er entsprechend angeregt wird denn sie sind auf traumhafte Weise in ihm prasent 139 Die Dialektik als Methode der Erkenntnisgewinnung Der Begriff Dialektik ist adjektivisch 140 und als Substantiv 141 erstmals bei Platon nachweisbar entgegen seiner sonstigen Zuruckhaltung bei der Einfuhrung und systematischen Verwendung von Fachbegriffen 142 Der griechische Ausdruck he dialektike techne ἡ dialektikh texnh leitet sich vom Verb sprechen sich unterhalten dialeges8ai dialegesthai ab und bedeutet daher im engeren Sinne die Kunst der Gesprachsfuhrung Wahrscheinlich fuhrte Platon diesen Ausdruck ein um die dialogische Methode die der platonische Sokrates vor allem in den fruhen Dialogen anwendet begrifflich abzugrenzen 143 Der durch die sokratische Dialektik erreichbare Erkenntnisgewinn besteht zunachst darin dass untaugliche Definitionen als unzulanglich entlarvt werden Der Dialektiker zeichnet sich durch die Fahigkeit aus das Wesen der zu definierenden Gegenstande abgrenzend zu bestimmen und dabei Gegenargumente erfolgreich zu entkraften 144 Von dieser Entlarvung des Scheinwissens ausgehend gelangt Platon in den mittleren Dialogen zu einer Dialektik die sich als diskursive Methode mit der Erkenntnis an sich befasst Mit der Unzulanglichkeit sowohl der sinnlichen Wahrnehmung als auch einer wahren Meinung begrundet er die Notwendigkeit einer Dialektik die allein auf reinem Denken basiert Diese stellt er der Mathematik entgegen die auf Axiome angewiesen sei und als Geometrie gezeichneter Figuren bedurfe Die Auffassung der Mathematiker von ihrem Gegenstand vergleicht Platon mit Traumen 145 weil sie gerade und ungerade Zahlen Winkelarten und sinnlich wahrnehmbare Konstruktionen benutzen die sie jedoch als Hilfsannahmen fur Axiome und Idealfiguren betrachten welche sie nur im Denken finden Uber ihre Axiome meinen sie weder sich selbst noch anderen Rechenschaft zu schulden als seien diese Annahmen fur jeden evident 146 Mit Hilfe der Dialektik hingegen soll vorbedingungsfreies und somit echtes Wissen erlangt werden das nicht auf derartigen ungepruften Voraussetzungen fusst Der Dialektiker muss daher alle unhinterfragten Vorannahmen vermeiden Er befasst sich mit Hypothesen die er offen als solche bezeichnet und uberpruft Damit gelangt er zu begrundeten Annahmen die Platon als Stufen und Ansatze auffasst die zum Voraussetzungslosen zum Anfang von Allem ἀrxh ἀnypo8etos archḗ anhypothetos namlich der Idee des Guten fuhren Von dort schreitet der dialektisch denkende Philosoph darauf wieder zu den von dieser Idee abhangigen niederen Ideen So durchmisst er ohne sich der Sinneswahrnehmung zu bedienen seinen Erkenntnisweg und gelangt dabei bis zum wahren Anfang und obersten Prinzip das nicht auf eine ubergeordnete Ursache zuruckfuhrbar ist 147 Der Dialektik weist Platon in der Politeia dem Dialog uber den idealen Staat eine zentrale Rolle fur die Ausbildung der philosophischen Herrscher zu Nach verschiedenen Disziplinen wie Arithmetik Geometrie Astronomie und Harmonik bildet sie den Abschluss ihres Bildungsganges 148 dessen Ziel der Aufstieg zur Idee des Guten als dem grossten Lehrgegenstand ist 149 Definitionsfindung Hauptartikel Dihairesis Man kann innerhalb der platonischen Dialektik drei wesentliche Methoden unterscheiden die zu Erkenntnis fuhren erstens die nach Sokrates benannte Methode der sokratischen Widerlegung in den fruhen Dialogen die zur Einsicht in das eigene Nichtwissen fuhrt zweitens die Methode der hypothesis in den mittleren Dialogen die aufgestellte Hypothesen pruft und drittens die Methode der Dihairesis in den spaten Dialogen 150 In den fruhen Dialogen in denen Sokrates der Hauptakteur ist wird meistens die Definition eines Begriffs gesucht mit der das Wesen des Bezeichneten eindeutig und vollstandig erfasst werden soll beispielsweise Was ist das Fromme Die Methode der Dihairesis ist in den spaten Dialogen ein Mittel ahnliche Definitionsfragen zu beantworten Mit ihr gelangt man von der Frage Was ist die Angelfischerei zur Definition Die Angelfischerei ist die Kunst einer verwundenden Jagd auf Fische mit einem Haken bei Tage zum Zweck des Erwerbs 151 Eros und Asthetik auf dem Erkenntnisweg Sokrates sucht Alkibiades bei Aspasia auf Gemalde von Jean Leon Gerome 19 JahrhundertIn Platons Symposion Gastmahl beschreiben und preisen mehrere Redner Eros den Daimon Geist der auf das Schone gerichteten Liebe So betont Phaidros die ethische Dimension des Schonen Er weist darauf hin dass die Liebe beim Verliebten das Streben nach einem tugendhaften Leben fordert da niemand in den Augen seines Geliebten ethisch hasslich erscheinen will sondern die Liebenden um ihrer Geliebten willen schone Taten vollbringen 152 Platon verwendet den Begriff des Schonen nicht nur im engeren Sinne fur asthetisch ansprechende Formen Farben oder Melodien Vielmehr bezeichnet er als schon auch Erfreuliches Bewundernswertes und Entzuckendes im menschlichen Charakter und Verhalten in Staat und Gesellschaft und daruber hinaus rein geistige Objekte philosophischen Bemuhens All dies ist fur ihn eigentlich gleichartig insoweit es Empfindungen derselben Art auslost und fallt daher in dieser Hinsicht unter den gemeinsamen Begriff des Schonen 153 Allerdings ist nicht alles was gefallt schon es gibt auch eine scheinbare Schonheit die nur fluchtige Annehmlichkeit erzeugt Teils widerlegt der platonische Sokrates im Symposion seine Vorredner teils uberhoht er ihre Aussagen Das Wirken des Eros lasst er weit uber den Bereich zwischenmenschlicher Leidenschaft hinausreichen denn Liebe ist fur Platon die Triebfeder des menschlichen Strebens nach dem Schonen und Guten Diese beiden Bereiche sind eng miteinander verknupfte Aspekte derselben Wirklichkeit deren hochste Ausformung geistige ethische und korperliche Vollkommenheit ist Kalokagathia Als hochstes Ziel menschlichen Strebens fallt das Schone mit dem Guten zusammen es ist das Gute unter dem Aspekt von dessen asthetischer Anziehungskraft Als Sohn der Penia der Personifikation der Armut und des Poros Fulle treibt Eros den Menschen an sich in der Erkenntnis des Guten zu vollenden und dadurch gluckselig zu werden Ziel der Liebe ist Erzeugung und Geburt im Schonen 154 Eine aussere Bedingung fur die Betatigung des Eros ist die Gegenwart des Schonen tὸ kalon to kalon Ausserdem muss die Seele um fur Schonheit empfanglich zu sein bestimmte Voraussetzungen mitbringen Begegnet ein Mensch dem Schonen in einer Form in der es in der Sinneswelt vorkommt so erinnert sich die Seele an das wahre Schone das sie vor der Geburt geschaut hat und von dem sie seit dem Beginn ihres irdischen Daseins getrennt ist Wenn dies geschieht beflugelt die Wirkung des Schonen die Seele und erlaubt ihr sich stufenweise zum ubersinnlich Schonen der Idee des Schonen zu erheben Zugleich nimmt sie den Ausfluss der Schonheit in sich auf und erschaudert angesichts dessen 155 So richtet sich Eros aufsteigend zunachst auf die anwesende schone Gestalt dann allgemein auf alle schonen Korper dann auf die schone Seele das Schone in der Gemeinschaft und der Wissenschaft schliesslich auf die Idee des Schonen Auf diesem Weg stellt das Fortpflanzungsstreben das von der Schonheit eines Korpers angeregt wird die niedrigste Stufe dar Ihm ubergeordnet ist der aus dem Eros entspringende Wunsch moralische und politische Tugenden zu erwerben die zur Schonheit der Seele beitragen Zu ihrer Vollendung gelangt die Erkenntnis des Schonen erst in der Schau der Idee des Schonen nachdem der Betrachtende sich von aller Bindung an sinnliche Wahrnehmung befreit hat 156 Zugleich fasst Platon Eros als massgebliche Triebkraft des philosophischen Erkenntnisstrebens auf denn die Liebe des Philosophierenden gilt der Weisheit die zum Schonsten gehort 157 Der Eros begeistert den Philosophierenden fur die Erkenntnis des wahrhaft Erstrebenswerten und veranlasst ihn damit zu der geistigen Betatigung die sich in der Schau der Ideen vollendet Der Weisheitsliebende filosofos philosophos strebt nach Erkenntnis weil er das wonach er liebend sucht noch nicht besitzt das heisst noch nicht weise ist Wer hingegen entweder bereits wie die Gotter weise ist oder den Wert der Weisheit nicht erkannt hat philosophiert nicht Ethik Gerechtigkeit als Grundtugend In mehreren Dialogen ist die Frage nach dem Wesen der Gerechtigkeit dikaiosynh dikaiosyne ein zentrales Thema In der Politeia definiert Platon Gerechtigkeit als die Bereitschaft eines Staatsburgers sich nur den Aufgaben zu widmen fur die er von Natur aus geeignet ist und die daher seinen Beruf ausmachen und seinem festgelegten Stand entsprechen und sich nicht in andere Belange einzumischen 158 Ungerechtigkeit entsteht somit dann wenn die Grenzen der staatlich vorgegebenen Zustandigkeitsbereiche missachtet werden Analog dazu herrscht Gerechtigkeit innerhalb eines Individuums dann wenn seine Seelenteile das Begehrende das Muthafte und das Vernunftige im richtigen Verhaltnis zueinander stehen Der platonische Sokrates verwirft in der Politeia mehrere andere Bestimmungen des Gerechten darunter die traditionellen von den Sophisten aufgegriffenen Gerechtigkeitstheorien wonach es gerecht ist Freunden Gutes zu tun und Feinden Boses oder jedem das ihm Gebuhrende zukommen zu lassen 159 Gegen die erstgenannte Ansicht wendet Sokrates ein dass es keinesfalls gerecht sein konne jemandem zu schaden vielmehr sei solches Verhalten stets ungerecht 160 Den sophistischen Gesprachspartner Thrasymachos lasst Platon Gerechtigkeit als ein Mittel der Machthaber und allgemein als das den Uberlegenen Zutragliche charakterisieren Durch die Gesetzgebung der Starken werde in jedem Staat festgelegt was gerecht ist 161 Ein anderer im Dialog auftretender Sophist fasst Gerechtigkeit als gesellschaftliche Konvention auf durch welche die Burger auf die Chance Unrecht zu tun notgedrungen verzichten um sich gegen die Gefahr abzusichern selbst zum Opfer von Unrecht zu werden 162 Diese sophistischen Definitionen sind aus Platons Sicht untauglich da sie Gerechtigkeit als Verpflichtung und Verhalten gegenuber anderen nicht als Qualitat der Seele erklaren 163 Im Gegensatz zu Aristoteles der betont dass die Tugend der Gerechtigkeit nur auf andere bezogen verwirklicht werden konne 164 halt Platon Gerechtigkeit fur einen inneren Zustand des Individuums nicht fur eine Absichtshaltung oder ein Verhalten gegenuber anderen 165 Gerechtigkeit ist damit eine Funktion der Seele So wie ein Mensch gross oder klein ist weil er an der Idee der Grosse bzw der Kleinheit in einem bestimmten Mass Anteil hat 166 ist in der platonischen Vorstellung ein Mensch gerecht aufgrund seiner Teilhabe an der Idee der Gerechtigkeit Die Menschen meinen dass jeder an dieser Idee teilhat um einer Gemeinschaft angehoren zu konnen denn in der Gemeinschaft muss jeder zumindest behaupten gerecht zu sein 167 Gerechtigkeit fuhrt fur Platon zur Eudaimonie Gluckseligkeit das Leben eines Ubeltaters hingegen ist notwendigerweise elend 168 Somit gehort Gerechtigkeit zu dem Schonsten namlich zu dem was sowohl um seiner selbst willen wie wegen der daraus entspringenden Folgen von jedem geliebt werden muss der glucklich werden will 169 Zugleich ist Gerechtigkeit eine Bestform der Seele die hochste Tugend ἀreth aretḗ welche die drei anderen den drei Seelenteilen zugeordneten Grundtugenden Besonnenheit Tapferkeit und Weisheit in sich vereint und ordnet Im Dialog Kriton uberliefert Platon Sokrates habe im Gefangnis nach seiner Verurteilung zum Tode eine mogliche Flucht abgelehnt mit der Begrundung dass ein Gesetzesbruch ungerecht ware Das Gute Uber die Frage nach dem Wesen einzelner Tugenden und dem Tugendhaften an sich weist Platon hinaus indem er die Idee des Guten einfuhrt die alle Tugenden umfasst und ihnen somit ubergeordnet ist Zwar beruhrt Platon das Thema des Guten in zahlreichen seiner Dialoge doch entfaltet er seine Gedanken uber die Idee des Guten also das Gute an und fur sich lediglich an einer Stelle der Politeia Dort stellt er das Gute als eine Idee dar welche die anderen Ideen an Wurde und an Kraft uberragt und nicht wie diese zum wahrhaft Seienden gehort sondern sich jenseits des Seins befindet 170 Die Ideen sind untereinander durch Teilhabe verbunden weil sie auf die Idee des Guten als oberstes Prinzip zuruckgefuhrt werden konnen Das nur knapp dargestellte Konzept der Idee des Guten ist Gegenstand zahlreicher Interpretationen Die meisten Gelehrten meinen dass die Idee des Guten fur Platon den Bereich des Seins transzendiert Diese Auffassung ist allerdings nicht unumstritten 171 Einer Bestimmung der Idee des Guten nahert sich Platons Sokrates in der Politeia in drei Gleichnissen an Sonnen Linien und Hohlengleichnis Im Sonnengleichnis vergleicht er das Gute mit der Sonne als seinem Sprossling So wie das Sonnenlicht es ermoglicht dass Dinge wahrgenommen werden wogegen im Dunkeln die Sehkraft eingeschrankt ist so lassen sich erst im Lichte der Idee des Guten andere Ideen erkennen Die Idee des Guten verleiht den Dingen ihre Erkennbarkeit dem Erkennenden seine Erkenntnisfahigkeit allem Seienden sein Sein und allem auch der Gerechtigkeit seinen Nutzen da sie selbst Ziel und Sinn von allem ist 172 Daher ist ihre Erkenntnis das hochste Ziel des Philosophen und in der Politeia Voraussetzung dafur Philosophenherrscher zu werden Wer einmal die Einsicht in das Gute gewonnen hat kann nicht mehr wider dieses bessere Wissen handeln das Problem der Akrasia Willensschwache mangelnde Selbstbeherrschung besteht fur ihn nicht Das Gute wird damit zu einem absoluten Orientierungspunkt fur das praktische Handeln Eudaimonie und Lust Platon unterscheidet scharf zwischen der Eudaimonie dem einer gelungenen Lebensfuhrung entsprechenden erfreulichen ausgeglichenen Gemutszustand und der korperlichen und seelischen Lust hedonḗ Der Ausdruck Eudaimonie wird im Deutschen gewohnlich ungenau mit Gluck oder Gluckseligkeit ubersetzt Platon halt die Eudaimonie fur unbedingt erstrebenswert die Lust lehnt er zwar nicht ab doch stuft er legitime seelische Lust als niedriges Gut ein und den Lustempfindungen die aus der Befriedigung leiblicher Bedurfnisse resultieren billigt er keinen Wert zu Wenn die Vernunft innerhalb der Seele die Leitung innehat was bei einer philosophischen Lebensfuhrung der Fall ist kann Lust auf unbedenkliche Weise erlebt werden 173 Angleichung an die Gottheit Das Wesen der philosophischen Lebensweise bestimmt Platon als Angleichung oder Anahnlichung an die Gottheit soweit dies moglich ist homoiōsis theṓ kata to dynaton 174 Die Voraussetzung dafur ist die von Natur aus bestehende Verwandtschaft der unsterblichen Seele mit dem Gottlichen Die Gottheit in der alles Erstrebenswerte auf optimale Weise vereint ist bietet das Vorbild das der philosophisch Lebende nachahmt indem er nach einem moglichst vollkommenen Besitz der gottlichen Merkmale Tugend und Wissen trachtet Jeder Mensch ahmt das nach womit er sich gern und bestandig beschaftigt und nimmt dadurch dessen gute oder schlechte Beschaffenheit an Da das unveranderliche Sein des Ideenkosmos von gottlicher Qualitat ist wird der Betrachter der sich ihm nachahmend zuwendet selbst vergottlicht 175 Das geistige Erfassen der Ideen und das von solcher Erkenntnis gelenkte Handeln fuhren den Menschen zur Gottahnlichkeit soweit die Bedingungen des Lebens in der Sinnenwelt dies zulassen Diesem Ziel nahert sich der Philosoph vor allem durch seine zunehmende Vertrautheit mit den Ideen der Gerechtigkeit und der Masshaftigkeit in denen das Gottliche in erster Linie hervortritt Ein stets wachsendes Verstandnis der kosmischen Ordnung die auf diesen Ideen beruht ist der Weg der Angleichung auf dem der Wahrnehmende und Erkennende eine analoge Ordnung in seine eigene Seele bringt Uberdies bewegt ihn die Angleichung an die Gottheit dazu fur den guten Zustand der Sinnenwelt Verantwortung zu ubernehmen 176 Staatsphilosophie Politeia der Idealstaat der Philosophenherrscher Hauptartikel Politeia und Philosophenherrschaft Die Frage nach der Gerechtigkeit ist der Ausgangspunkt der Politeia Der Staat welche in der Tetralogienordnung daher den Untertitel Uber das Gerechte perὶ dikaioy peri dikaiou erhielt Der platonische Sokrates setzt darin der attischen Demokratie einen utopischen vom Gerechtigkeitsprinzip geleiteten Idealstaat entgegen Mit dieser Ubertragung auf die Ebene des Staates soll die ursprunglich auf das Individuum bezogene Frage nach dem Wesen der Gerechtigkeit eine umfassendere Antwort finden Der ideale Staat hat den Zweck die Idee des Guten auf der physischen Ebene zu verwirklichen mit der Umsetzung der Gerechtigkeit soll eine Voraussetzung fur das gute Leben jedes Burgers geschaffen werden So wie im Kosmos und in der Seele soll auch im Idealstaat eine harmonische Ganzheit verwirklicht werden Zwischen dem Individuum und dem Staat besteht fur Platon eine Analogie denn so wie sich Gerechtigkeit im Einzelnen als bestimmter innerer Ordnungszustand entfaltet so macht eine bestimmte Ordnung der Polis diese zu einem gerechten Gemeinwesen Daher hat jeder Stand und jeder Burger die Aufgabe zum gemeinsamen Wohl beizutragen indem er sich auf angemessene Weise harmonisch in das Ganze einfugt und ihm dient Platon zeichnet in der Politeia den Werdegang eines Staates hin zu seinem Idealmodell Ein auf die menschlichen Grundbedurfnisse ausgerichteter erster primitiver Staat als Schweinepolis bezeichnet ὑῶn polis hyṓn polis bildet sich da niemand fur sich autark sein kann Bei fortschreitender Entwicklung gilt der Grundsatz der Arbeitsteilung aufgrund unterschiedlicher Voraussetzungen und Begabungen der Burger Der Staat besteht jedoch um eines hoheren Ziels willen namlich der Gerechtigkeit die sich in der gerechten Verteilung der Aufgaben auf die Stande zeigt Jeder soll im Staatsgefuge eine seinen Fahigkeiten entsprechende Tatigkeit ausuben Daher kann bereits ein einfacher Staat der Forderung nach einer gerechten Struktur nachkommen indem er durch das Prinzip gegenseitiger Hilfe die Erfullung grundlegender Bedurfnisse ermoglicht Aus dem primitiven Staat entwickelt sich stufenweise ein uppiger und angeschwollener Staat tryfῶsa flegmainoysa polis tryphṓsa phlegmainusa polis in dem sich ein kulturelles Leben herausbildet und Luxusguter zur Verfugung stehen 177 Struktur des Idealstaates nach der Politeia Stand Seelenteil TugendPhilosophenherrscher das Vernunftige WeisheitWachter das Muthafte TapferkeitHandwerker und Bauern das Begehrende BesonnenheitEin derart angeschwollener Stadtstaat ist jedoch von verhangnisvollen Entwicklungen wie Machtkampfen Kriegen und aufkommenden Zivilisationsschaden bedroht Als Alternative dazu entwirft Platon die Utopie eines gesauberten Idealstaates Dessen Burgerschaft gliedert er in den Handwerker und Bauernstand dhmioyrgoi demiurgoi den Stand der Wachter fylakes phylakes und den der Philosophenherrscher ἄrxontes archontes Zur Erfullung seiner standesspezifischen Aufgaben benotigt jeder Burger eine der Kardinaltugenden Besonnenheit swfrosynh sōphrosyne Tapferkeit ἀndreia andreia und Weisheit sofia sophia Damit sind die drei Tugenden ebenso wie den drei Seelenteilen dem Begehrenden dem Muthaften und dem Vernunftigen auch den drei Teilen der Burgerschaft zugeordnet Gerechtigkeit ergibt sich daraus dass jeder im Auftrag der Gemeinschaft das tut was seinem Wesen und seinen Begabungen entspricht tὰ ἑaytoῦ prattein ta heautu prattein Idiopragie Forderung Mit der Begrundung das Schicksal habe den Menschen vor ihrer Geburt unterschiedliche Fahigkeiten zugeteilt 178 sieht Platon fur die Einordnung der Burger in die drei Stande ein Aussiebungsverfahren vor Die Standeszugehorigkeit ist im platonischen Staat nicht erblich sondern wird gemass der personlichen Leistung im Bildungsprozess zugewiesen Zu diesem Zweck wird das neugeborene Kind den Eltern entzogen und Erziehern anvertraut wobei zwischen Jungen und Madchen kein Unterschied gemacht werden soll Dadurch soll eine grosse Gemeinschaft entstehen in der die Kinder keine Bindungen zu ihren leiblichen Verwandten entwickeln Der Staat plant und lenkt die Fortpflanzung schreibt sie vor oder untersagt sie sowohl zum Zweck der Eugenik als auch um die Bevolkerungszahl konstant zu halten Die Erziehung der Nachkommenschaft obliegt ausschliesslich staatlichen Behorden behinderte und aus unerwunschten Verbindungen hervorgehende Neugeborene sollen wie in Sparta nicht aufgezogen sondern verborgen das heisst ausgesetzt werden 179 Bei der Aussetzung oder Totung von Sauglingen mit angeborenen Defekten handelt es sich um eine in der Antike verbreitete Sitte Besonderen Wert legt Platon auf korperliche Ertuchtigung und musische Ausbildung Wer wegen unzureichender Leistungsfahigkeit fruhzeitig aus dem Bildungssystem ausscheidet wird Bauer oder Handwerker Fur diesen Stand bleiben Privateigentum und Familie bestehen Eine strenge Zensur verbietet unter anderem die als verderblich betrachtete Lekture von Homer sowie manche traditionelle Mythen Insbesondere jene Stellen in Epen Tragodien sowie Komodien sind zu tilgen welche Furcht vor dem Tod einflossen zu Ubermut anregen oder gegen sittliche Vorstellungen verstossen 180 Durch Begabung wird der Aufstieg in die beiden oberen Stande moglich In diesen ist eine Guter und Familiengemeinschaft vorgeschrieben daher wird in der Moderne vom platonischen Kommunismus gesprochen Die Ausbildung der Wachter zielt auf ihre besonderen Aufgaben als Krieger sind sie fur die Landesverteidigung zustandig ausserdem fungieren sie im Inneren als Exekutivorgan Nur die Tuchtigsten werden in den Stand der Herrscher eingereiht Zur Regierung des Staates gelangen sie nachdem sie in Musik und Gymnastik dann in der Mathematik und anderen Wissenschaften schliesslich in der Dialektik Unterweisung erhalten haben sowie zur Schau der Ideen und des Guten selbst gelangt sind und verschiedene Amter bekleidet haben Von den Herrschenden fordert Platon Liebe zur Weisheit Sie sollen die Philosophenherrschaft umsetzen die im platonischen Staat die Voraussetzung fur ein vollendetes Gemeinwesen darstellt Solange in den Staaten nicht entweder die Philosophen Konige werden oder die welche jetzt Konige und Herrscher heissen echte und grundliche Philosophen werden solange nicht die Macht im Staate und die Philosophie verschmolzen sind solange nicht den derzeitigen Charakteren die sich meist einem von beiden ausschliesslich zuwenden der Zugang mit Gewalt verschlossen wird solange gibt es mein lieber Glaukon keine Erlosung vom Ubel fur die Staaten ich glaube aber auch nicht fur die Menschheit noch auch wird diese Verfassung wie wir sie eben dargestellt haben vorher zur Moglichkeit werden und das Sonnenlicht erblicken 181 Fur die griechische Gesellschaft seiner Zeit ungewohnlich war Platons Meinung dass die Rolle der Frauen nicht auf geschlechtsspezifische Tatigkeiten zu beschranken war sondern Frauen soweit irgend moglich dieselben Aufgaben ubernehmen sollten wie Manner Sie sollten sogar soweit es ihre naturgegebenen Fahigkeiten erlaubten als Wachterinnen ausgebildet werden und als solche mit den Mannern in den Krieg ziehen Nomoi der zweitbeste Staat Hauptartikel Nomoi In seinem Alterswerk Nomoi Die Gesetze wandelt Platon sein erstes Staatskonzept das er nun als allzu utopisch betrachtet stark ab und entwirft ein realistischeres Modell Dabei gibt er insbesondere die Gutergemeinschaft auf obwohl er den auf Kollektiveigentum der Fuhrungsschicht ausgerichteten Staat weiterhin fur den bestmoglichen halt 182 An den Zielen der Politeia soll sich der zweitbeste Staat orientieren dabei aber die im alteren Konzept sehr hohen Anforderungen an die Burger reduzieren In den Nomoi gibt es keine Philosophenherrschaft vielmehr raumt Platon allen Staatsburgern die Moglichkeit zur Mitbestimmung ein 183 da unbeschrankte Macht jeden korrumpiere Damit diese Versuchung nicht uberhandnimmt mussen die Gesetze im Staat herrschen und ihn stutzen Neben sehr detaillierten Ausfuhrungen zu Erziehung Gymnastik und der richtigen Lebensform finden sich in den Nomoi daher auch konkrete Erlauterungen der notigen Gesetzgebung Kunstverstandnis Als Verfasser von Prosa und gelegentlich auch Dichtung war Platon ein hochbegabter Kunstler als gebildeter Asthet dem Schonen zugewandt Unter philosophischem Gesichtspunkt war jedoch sein Verhaltnis zur Kunst sowohl zur bildenden als auch zur darstellenden Kunst zur Musik und Literatur zwiespaltig grossenteils sogar ablehnend Seine Kritik an der Kunst die er im Zusammenhang mit seiner Staatsphilosophie entwickelte erregte seit der Antike Aufsehen Wegen der ausserordentlich starken Wirkung der Kunst auf empfindsame Gemuter vertrat er in der Politeia die Uberzeugung der Staat musse die Kunst reglementieren um verhangnisvollen Auswirkungen schadlicher Kunstformen auf die Gemeinschaft vorzubeugen Daher liess er in seinem Idealstaat nur bestimmte Tonarten und Musikinstrumente zu Dichter die unerwunschte Werke schufen wollte er dort nicht dulden 184 Nur Traditionelles Bewahrtes und Einfaches fand seine Zustimmung von Neuerungen wollte er nichts wissen da sie den einmal erreichten harmonischen stabilen Idealzustand der Gesellschaft beeintrachtigen konnten 185 Die Schonheit geometrischer Formen zog Platon derjenigen von Lebewesen oder Kunstwerken vor da diese nur relativ schon seien wahrend bestimmten regelmassigen geometrischen Figuren eine absolute Schonheit zukomme 186 Ordnung Mass Angemessenheit und harmonische Proportionen symmetria symmetria waren fur ihn entscheidende Kriterien fur Schonheit da sie den Dingen Einheit verliehen aus willkurlicher Abweichung von dieser Norm und Masslosigkeit musste Hasslichkeit resultieren 187 Platons Missbilligung der bildenden Kunste beruhte auf seiner Uberzeugung dass in der hierarchischen Seinsordnung stets das relativ Niedere lediglich ein Abbild des relativ Hoheren und als solches im Vergleich mit diesem in bestimmtem Mass unvollkommener sei Somit konnte wahres menschliches Verbesserungsstreben nur eine Abwendung von Abbildern und Hinwendung zu Urbildern bedeuten Da jedoch sowohl Malerei als auch Plastik fur Platon nichts als Nachahmungen der Natur waren Mimesis Konzept und die Natur ihrerseits ein Abbild der Ideenwelt war sah er in der Beschaftigung mit solchen Kunsten nur einen Weg vom Urbild zum Abbild und damit einen Abstieg und eine Verirrung Solche Kunstwerke waren aus seiner Sicht bestenfalls getreue Kopien und damit unnotige Verdoppelungen von Originalen welche sie niemals ubertreffen konnten Ausserdem sah Platon in solchem Kunstschaffen eine Spielerei und einen Zeitvertreib eine Ablenkung von wichtigen Aufgaben Besonders scharf verurteilte er Werke der bildenden Kunst mit denen der Kunstler nicht einmal moglichst getreue Nachahmung von Naturdingen anstrebt sondern Illusionen erzeugen oder Subjektives ausdrucken will Dies verurteilte er als schuldhafte Irrefuhrung Unter Asthetik verstand er eine objektive Gegebenheit in der es kein subjektives Element geben durfe 188 Sein abwertendes Urteil betraf nicht die Architektur die er nicht zu den nachahmenden mimetischen sondern zu den erschaffenden poietischen Kunsten zahlte welche wirkliche Dinge hervorbringen statt sie nur abzubilden 189 Seine Kritik an bestimmten Musikformen und an der Dichtung setzte hauptsachlich an einem anderen Punkt an namlich an der demoralisierenden Wirkung die er ihnen zuschrieb Mit diesem Argument wandte er sich gegen die lydische Tonart 190 gegen Flotenmusik und gegen Dichtungen wie diejenigen Homers und Hesiods Er ging davon aus dass schlechte Musik niedere Affekte verstarke die Herrschaft der Vernunft uber das Gefuhlsleben bedrohe und so den Charakter verderbe wahrend schlechte Dichtung Lugen verbreite Andere Tonarten religiose Hymnendichtung und Lobgedichte auf gute Menschen hingegen bewertete er positiv und schrieb ihnen einen gunstigen Einfluss auf die Charakterbildung zu Was er in der Dichtung fur gut befand das hielt er nicht fur eigene Leistungen der Dichter sondern er fuhrte es auf gottliche Inspiration zuruck Zur Beschreibung der bei solchem Schaffen entstehenden Begeisterung verwendete er den ambivalenten hier positiv gemeinten Begriff Raserei mania mania im inspirierten Dichter sah er einen Mittler zwischen Gottern und Menschen 191 Bei den dichterischen Formen unterschied er nach dem Ausmass des mimetischen Anteils in ihnen Das Drama als szenisch darstellende und daher rein mimetische Form und unmittelbare Wiedergabe verwarf er ganzlich zumal darin auch charakterlich fragwurdige oder schlechte Personen auftreten deren Nachahmung durch Schauspieler er fur charakterschadigend hielt Die erzahlenden und nur mittelbar wiedergebenden Dichtungsformen mit geringem Mimesis Anteil Dithyrambos Epos hielt er fur akzeptabel sofern die Inhalte moralisch nicht zu beanstanden waren 192 Naturphilosophie Hauptartikel Timaios Mittelalterliche Handschrift der lateinischen Timaios Ubersetzung des CalcidiusIm Phaidon berichtet der platonische Sokrates anschaulich wie er in seiner Jugend gehofft habe in der Naturkunde die Ursache aller Dinge zu finden und wie er dabei enttauscht worden sei Selbst der Naturphilosoph Anaxagoras habe sich nur mit dem sinnlich Wahrnehmbaren beschaftigt und sei die Antwort auf das eigentliche Warum schuldig geblieben 193 Hier wird Platons Distanz zur Naturwissenschaft deutlich sein wahres Interesse gilt dem Geistigen und zwecks Hinfuhrung zu diesem der Mathematik Der Gegenstand der Naturwissenschaft hingegen ist die empirische Welt der Erscheinungen fysis physis Natur also aus Platons Sicht ein blosses Abbild der reinen Ideen dem er nur ein defizitares Sein zubilligt 194 Dem Timaios zufolge hat der mythische Demiurg Schopfer wortlich Handwerksmeister Fachmann die dingliche Welt aus der Ur Materie gestaltet Diese Aussage ist nach der Uberzeugung antiker Platoniker und auch nach dem heute in der Forschung vorherrschenden Verstandnis nicht wortlich im Sinne einer Weltentstehung in der Zeit sondern metaphorisch zu verstehen die Schopfung ist kein einmaliges Ereignis sondern ein bestandiger Prozess 195 Der Zustand der Welt ergibt sich aus dem Zusammentreffen zweier gegensatzlicher Faktoren namlich der vernunftigen Einwirkung des Demiurgen der sich an der Ideenwelt orientiert und das Bestmogliche erreichen will und dem chaotischen regellosen Charakter der Ur Materie welcher der erschaffenden und ordnenden Tatigkeit des Demiurgen Widerstand entgegensetzt Die Materie ist nicht vom Demiurgen geschaffen sondern bildet eine eigenstandige Grundlage fur sein Wirken Er ist kein allmachtiger Schopfergott sondern gleichsam ein gottlicher Baumeister der auf vorhandenes mangelhaftes Material angewiesen ist aus dem er im Rahmen des Moglichen etwas herstellt Daher vergleicht Platon die Ur Materie xwra chora mit Rohmaterial wie es Handwerkern zur Verfugung steht ὕlh hyle Sie ist ihrer eigenen ursprunglichen Natur nach amorph aber form und gestaltbar Die Ur Materie weist eine raumliche Qualitat auf was aber nicht im Sinne eines leeren Raums zu verstehen ist eher kann man sie als ein Feld betrachten das nach Platons Angaben bereits Spuren der empedokleischen Elemente aufweist 196 Sie ist der gebarfreudige Schoss des Werdens aus dem die Korper entstehen 197 das rein Empfangende das selbst formlos alle Formen aufnimmt Feuer Luft Wasser und Erde sind die vier Grundformen der vom Demiurgen gestalteten Materie die sich mit Ausnahme der Erde ineinander umwandeln konnen 198 Diese vier Elemente bestehen aus vier Arten von regelmassigen Polyedern die sich ihrerseits aus zwei Arten von kleinen rechtwinklig gleichschenkligen Dreiecken einer Art geometrischer Atome zusammensetzen 199 Die Elementardreiecke sind als einfachste geometrische Figuren die Grundbausteine aus deren unterschiedlichen Kombinationen sich die Vielfalt der materiellen Objekte ergibt etwa die Aggregatzustande des Wassers oder die Abstufungen des Festen von Erde zu Stein Mit dieser Kosmologie gehort Platon zusammen mit Demokrit zu den Schopfern der Vorstellung einer atomaren Struktur der Materie und der Elemente und ist der Begrunder eines mathematischen Atomismus 200 Tetraeder Feuer Oktaeder Luft Ikosaeder Wasser Dodekaeder Kosmos Wurfel ErdeEin Hauptmerkmal des platonischen Kosmos besteht darin dass er nicht tot ist sondern beseelt lebendig und mit Vernunft ausgestattet ein ewiges vollkommenes Wesen Dies verdankt er der Weltseele die ihn durchdringt und umhullt 201 Die Weltseele ist das Prinzip der Weltbewegung und des Lebens Nur gelegentlich aussert sich Platon unter pythagoreischem Einfluss konkret zu naturwissenschaftlichen Fragen wobei er gern die mythische Form der Darbietung wahlt So findet sich im Schlussmythos der Politeia ein Modell fur die Planetenbewegungen 202 In den Bereich der Naturlehre begibt sich Platon auch mit seinem im Timaios unternommenen Versuch die Seelenteile anatomisch zu verorten Er lokalisiert den erkennenden Seelenteil an einer Stelle im Kopf den mutigen Seelenteil an einer Stelle zwischen Hals und Zwerchfell in der Nahe des Herzens und den begehrenden Seelenteil unter der Herrschaft der Leber zwischen Zwerchfell und Nabel 203 Ungeschriebene Lehre Hauptartikel Ungeschriebene Lehre Die Dialoge stellen nicht die gesamte Philosophie Platons dar sondern nur deren zur schriftlichen Verbreitung bestimmten Teil Dies zeigt insbesondere die gut bezeugte Existenz seines offentlichen Vortrags Uber das Gute der ein zentrales Thema behandelte aber niemals schriftlich an die Offentlichkeit gebracht wurde Von ungeschriebenen Lehren Platons ἄgrafa dogmata agrapha dogmata berichtet bereits sein Schuler Aristoteles 204 Es handelte sich um Lehrstoff der nur mundlich in der Akademie fortgeschrittenen Schulern vermittelt wurde Platon hegte eine generelle Skepsis gegenuber der Zweckmassigkeit eines schriftlichen Diskurses 205 und war der Uberzeugung bestimmte Erkenntnisse uber sehr anspruchsvolle Themen seien grundsatzlich nicht zur schriftlichen Darstellung und Verbreitung geeignet da ein Verstandnis dieser Themen eine besondere Qualifikation des Lernenden voraussetze und nur in einer Gesprachssituation erlangt werden konne Das ist aber nicht im Sinne einer Geheimhaltungsvorschrift oder eines Verbots schriftlicher Aufzeichnung zu verstehen vielmehr fertigten Schuler in der Akademie Aufzeichnungen an deren Existenz aus einer Reihe von Angaben antiker Quellen hervorgeht 206 Forschungsdiskussionen Ein betrachtlicher Teil der heutigen Forschung ist der Auffassung dass der Gehalt der Lehren die mundlicher Mitteilung vorbehalten blieben wesentlich uber das in den Dialogen Dargelegte hinausging Strittig ist ob Platon den Anspruch erhoben hat mit seiner ungeschriebenen Lehre im Besitz gesicherter Wahrheit zu sein ob er also Dogmatiker und erkenntnistheoretischer Optimist war oder nur seinen Schulern Hypothesen zur Diskussion stellte Jedenfalls ist die ungeschriebene Lehre nicht als starres doktrinar fixiertes und autoritar verkundetes System zu verstehen Vielmehr stand sie einer kritischen Prufung offen 207 Sehr unterschiedlicher Meinung sind die Philosophiehistoriker uber die Frage ob es sich uberhaupt um ein ausgearbeitetes System oder nur um einen Denkansatz handelte Kontrovers diskutiert wird auch ob die ungeschriebene Lehre mit Platons sonstiger Philosophie vereinbar ist und ob sie mit ihr zu einem konsistenten Welterklarungsmodell zusammengefugt wurde Eine andauernde lebhafte Debatte in der Forschung dreht sich um die Frage ob bzw inwieweit die ungeschriebene Lehre rekonstruierbar ist und den Kern der platonischen Philosophie bildet 208 Die Gelehrten der sogenannten Tubinger Schule zu der Hans Joachim Kramer 209 Konrad Gaiser 210 und Thomas A Szlezak 211 zahlen bejahen diese Annahmen mit grosser Zuversicht und auch andere Forscher wie Jens Halfwassen haben eingehend dargelegt warum sie die ungeschriebene Lehre fur den wichtigsten Bestandteil von Platons Unterricht halten und sein Gesamtwerk im Licht dieser Einschatzung deuten 212 Zu den zahlreichen Gelehrten bei denen das Tubinger Platonbild Zustimmung gefunden hat wenn auch teilweise mit Abstrichen und Vorbehalten zahlen Michael Erler Vittorio Hosle Detlef Thiel Rafael Ferber Herwig Gorgemanns Karl Albert Heinz Happ Klaus Oehler John Niemeyer Findlay Willy Theiler Hans Georg Gadamer und Christina Schefer 213 Da sich auch der Mailander Philosophiehistoriker Giovanni Reale nachdrucklich fur diese Auffassung ausgesprochen hat und Forscher aus seinem Umfeld dem zustimmten spricht man heute auch von einer Tubinger und Mailander Schule 214 Die Gegenposition der Skeptiker welche die Existenz oder zumindest die philosophische Relevanz und die Rekonstruierbarkeit einer ungeschriebenen Lehre Platons bezweifeln hat besonders im englischsprachigen Raum Anhanger gefunden In den USA haben sich Harold Cherniss 215 und Gregory Vlastos 216 als besonders entschiedene Vertreter dieser Richtung profiliert 217 In der deutschsprachigen Platon Forschung lehnen unter anderen Theodor Ebert Dorothea Frede Andreas Graeser Ernst Heitsch Franz von Kutschera Gunther Patzig und Wolfgang Wieland die Positionen der Tubinger Schule ab 218 Die Urprinzipien In der rekonstruierten ungeschriebenen Lehre geht es um die Rolle des hochsten Prinzips des absolut transzendenten Einen das mit der Idee des Guten gleichgesetzt wird und um die Frage nach seiner Erkennbarkeit und Mitteilbarkeit Durch die Identifikation des Einen mit dem Guten kommt es zu einer Verbindung von Ontologie und Ethik Letztlich zielt das Konzept auf eine vereinheitlichte Theorie von allem Das Eine gilt als die Ursache der gesamten Hierarchie des Seienden der es selbst nicht angehort der es vielmehr ubergeordnet ist Da das Eine als oberstes Prinzip von nichts anderem hergeleitet werden kann ist sein Wesen nur negativ bestimmbar Weltstruktur nach Platons ungeschriebener Lehre Erstes Prinzip Einheit Das Eine das Gute das Schone Idee wahres Sein Absolutheit Sein an sich Vollkommenes unbewegtSeele Mathematik Mittelstatus selbstbewegtMaterie Wahrnehmbares Verganglichkeit Werden Mangelhaftes fremdbewegtZweites Prinzip unbestimmte Zweiheit So wie die Ideenlehre den Bereich des sinnlich Wahrnehmbaren auf die Ideenwelt zuruckfuhrt fuhrt die ungeschriebene Lehre die Vielfalt der Ideen auf zwei einfache Urprinzipien zuruck welche die Existenz der Ideen und damit auch diejenige der Sinnesobjekte erklaren sollen In diesem Modell beruht die ganze Mannigfaltigkeit der erkennbaren Phanomene auf dem Gegensatzverhaltnis der beiden Urprinzipien Daher wird die ungeschriebene Lehre auch Prinzipienlehre oder Protologie Lehre vom Ersten genannt Das erste Prinzip ist das Eine die Grundvoraussetzung jeder Einheitlichkeit Es hat seine Entsprechung ontologisch im Sein formal logisch in der Identitat Absolutheit und Unteilbarkeit werthaft in der Tugend und Ordnung kosmologisch in der Ruhe Bestandigkeit und Unverganglichkeit seelisch in der Hinwendung zu den Ideen Das zweite Prinzip wird als unbestimmte Zweiheit bezeichnet Es hat seine Entsprechung ontologisch im Nichtsein formal logisch in der Verschiedenheit Relativitat und Teilbarkeit werthaft in der Schlechtigkeit und Unordnung kosmologisch in der Bewegung Veranderung und Verganglichkeit seelisch in den triebhaften korpergebundenen Affekten Das erste Prinzip ermoglicht Begrenzung und damit Bestimmtheit und Geformtheit das zweite steht fur grenzenlose Ausdehnung Unbestimmtheit und Ungeformtheit 219 Das Zusammenwirken der beiden Prinzipien ermoglicht die Existenz aller seienden Dinge Je niedriger etwas ontologisch steht desto starker tritt darin die Prasenz des zweiten Prinzips hervor Wie man sich das Verhaltnis der beiden Urprinzipien vorzustellen hat geht aus den Quellen nicht klar hervor Sicher ist immerhin dass dem Einen ein hoherer Rang zugewiesen wird als der unbestimmten Zweiheit 220 Wegen der einzigartigen Rolle des Einen das als einziges Prinzip absolut transzendent ist kann die Prinzipienlehre als letztlich monistisches Modell bezeichnet werden 221 Allerdings hat sie auch einen dualistischen Aspekt denn auch die unbestimmte Zweiheit wird als unentbehrliches Urprinzip aufgefasst Aus der fundamentalen Bedeutung beider Urprinzipien ergibt sich eine bipolare Struktur des Wirklichen 222 wobei aber stets zu beachten ist dass die beiden Pole nicht gleichgewichtig sind Der erkenntnistheoretische Aspekt Ob Platon einen intuitiven unmittelbaren Zugang zum hochsten Prinzip fur moglich gehalten und fur sich selbst in Anspruch genommen hat ist umstritten ebenso wie die Frage ob er uberhaupt eine gegenuber der dialektischen Kunst eigenstandige Intuition angenommen hat und in welchem Verhaltnis die intuitive Erkenntnis gegebenenfalls zum diskursiven Prozess steht 223 Gegen die Annahme intuitiver Erfassung der Idee des Guten pladieren Forscher wie Peter Stemmer der eine Beschrankung auf die Dialektik als einzigen Erkenntnisweg annimmt und daher Platon eine tiefe Skepsis hinsichtlich der Moglichkeit die Idee des Guten mit Wissen zu bestimmen unterstellt 224 Ein konsequenter Vertreter der Gegenposition ist Jens Halfwassen Er fuhrt die neuplatonische Lehre von der intuitiven Betrachtung des Einen und Guten die eine Selbstaufhebung des dialektischen Denkens voraussetzt auf Platon selbst zuruck und rehabilitiert damit das neuplatonische Platonverstandnis 225 Noch weiter in diese Richtung geht Christina Schefer 226 Sie tragt Indizien fur ihre Ansicht vor wonach im Zentrum von Platons Denken weder die geschriebene Ideenlehre noch die ungeschriebene Lehre stand sondern eine unsagbare religiose Erfahrung die Theophanie des Gottes Apollon In dieser Platon Deutung erhalt somit auch die ungeschriebene Lehre den Charakter von etwas Vorlaufigem RezeptionPlaton beeinflusste mit seinem vielseitigen Werk die gesamte Geschichte der Philosophie bis heute auf mannigfaltige Weise Vor allem pragte er mit seiner Annahme einer eigenstandig existierenden geistigen Wirklichkeit die Entwicklung der Disziplin die spater Metaphysik genannt wurde Seine tiefe Wirkung auf die Nachwelt war und ist zu einem erheblichen Teil auch seinen stilistischen Fahigkeiten zu verdanken Der sokratische Dialog als literarische Form ist seine Schopfung Antike In der Antike galt Platon als Meister des Dialogs Seine Dialoge wurden mehr geschatzt als die Werke anderer Sokratiker und die fur eine breitere Leserschaft bestimmten Schriften seines bekanntesten Schulers Aristoteles die im Unterschied zu dessen fachwissenschaftlichen Lehrschriften nicht erhalten geblieben sind Aristoteles Aristoteles romische Kopie 1 oder 2 Jahrhundert LouvreAristoteles hielt auch nach seinem Ausscheiden aus Platons Schule an wesentlichen Teilen des platonischen Gedankenguts fest Er verwarf aber einige Kernbestandteile des Platonismus darunter die Annahme eigenstandig existierender Ideen welche zu einer unnotigen Verdopplung der Dinge fuhre 227 die Unsterblichkeit der individuellen Seele und den Grundsatz dass der Mensch nur aus Unwissenheit gegen das Gute handelt Problem der Akrasia Nachdrucklich wandte er sich gegen Platons Staatslehre besonders gegen die in der Politeia vorgetragene Forderung der Gutergemeinschaft 228 Seine eigene Philosophie entwickelte er in kritischer Auseinandersetzung mit dem Platonismus Die zum Teil schroffe Kritik des Aristoteles an Auffassungen Platons seine betonte Distanzierung von manchen Uberzeugungen seines Lehrers akzentuiert die Unterschiede zwischen ihnen und lasst die ebenfalls vorhandenen gewichtigen Ubereinstimmungen in den Hintergrund treten Der Gegensatz zwischen Platonismus und Aristotelismus zieht sich durch die Philosophiegeschichte wobei teils Vermittlungsversuche unternommen wurden teils Platoniker und Aristoteliker auf klare mitunter scharfe und polemische Abgrenzung ihrer Positionen Wert legten Akademie Der institutionelle Trager der Philosophie Platons war zunachst die Platonische Akademie die mit ihren Nachfolgegrundungen in Athen fast ein Jahrtausend lang bestand allerdings mit langen Unterbrechungen In der romischen Kaiserzeit waren Alexandria und Rom neben Athen die wichtigsten Zentren des Platonismus die Schulen ausserhalb Athens trugen aber nie die Bezeichnung Akademie Ob die Ausarbeitung der Gedanken Platons zu einem abgeschlossenen System der philosophischen Welterklarung bereits von ihm selbst in der sogenannten ungeschriebenen Lehre vorangetrieben wurde oder erst nach seinem Tod einsetzte wird kontrovers diskutiert Die Tubinger Schule und die an sie anknupfende Forschung 229 geht davon aus dass die Systembildung bereits von Platon selbst vorgegeben war Die Gegenposition vertraten besonders Gregory Vlastos sowie im deutschsprachigen Raum Kurt von Fritz Peter Stemmer und Jurgen Mittelstrass Ihrer Ansicht zufolge entwickelten erst Platons Nachfolger in der Alten Akademie die bis 268 264 v Chr bestand eine systematische Lehre In der anschliessend von Arkesilaos von Pitane begrundeten Jungeren Akademie auch Mittlere Akademie genannt kam es zu einem Kurswechsel Unter Berufung auf die Sokratische Aporetik folgte man einer skeptischen Grundrichtung in der Erkenntnistheorie und bestritt die Erreichbarkeit sicheren Wissens Die Wirren des Ersten Mithridatischen Krieges in dem die Romer 86 v Chr Athen eroberten setzten dem Unterricht in der Akademie ein Ende Mittelplatonismus Antiochos von Askalon unternahm einen Neuanfang mit betonter Abkehr von der skeptischen Haltung die er fur unplatonisch hielt Er grundete eine neue Schule die er im Sinne einer Ruckkehr zum ursprunglichen Konzept Platons Alte Akademie nannte Zu seinen Schulern gehorte Cicero der sich 79 v Chr in Athen aufhielt Damit begann die Zeit des Mittelplatonismus dessen Vertreter sich insbesondere mit theologischen und kosmologischen Fragen auseinandersetzten Die Mittelplatoniker griffen zum Teil stoische und aristotelische Ideen auf die nach ihrer Ansicht mit der Lehre Platons ubereinstimmten Daneben gab es aber auch eine von Numenios vertretene Richtung die zur ursprunglichen Lehre Platons zuruckkehren und den Platonismus von stoischen und aristotelischen Irrlehren reinigen wollte Neuplatonismus Mutmassliche Darstellung Plotins auf einem Sarkophag im Museo Gregoriano Profano Vatikanische MuseenUm die Mitte des 3 Jahrhunderts entstand der Neuplatonismus Dieser moderne erst im 19 Jahrhundert gepragte Begriff bezeichnet eine Richtung die besonders die metaphysischen und religiosen Aspekte der platonischen Tradition betonte und detaillierte Modelle einer hierarchisch gestuften Weltordnung entwarf Diese Stromung spielte in der Philosophie der Spatantike eine dominierende Rolle Als Begrunder des Neuplatonismus gilt zusammen mit seinem Lehrer Ammonios Sakkas Plotin der in Rom eine Schule grundete Plotin betrachtete sich aber nicht als Neuerer sondern wollte nur ein getreuer Ausleger der Lehre Platons sein Sein prominentester Schuler war Porphyrios der in einer Kampfschrift den religiosen Platonismus gegen das erstarkende Christentum verteidigte Ein Schuler des Porphyrios Iamblichos von Chalkis verfeinerte das System wobei er manche Ansichten Plotins und Porphyrios verwarf Er ubte einen bestimmenden Einfluss auf die um 410 gegrundete neuplatonische Schule von Athen aus die nach langer Unterbrechung die dortige Tradition der Akademie erneuerte Daneben war auch Alexandria wo Plotin studiert hatte ein bedeutendes Zentrum des spatantiken Neuplatonismus Diese letzte Blute des Neuplatonismus dauerte bis ins fruhe 6 Jahrhundert Unter den spaten Neuplatonikern hatte Proklos die starkste Nachwirkung prominente Philosophen aus der Schule von Athen waren ferner Damaskios und Simplikios Die Platoniker in den Philosophenschulen von Rom Athen und Alexandria waren fast alle scharfe Gegner des Christentums das sie fur unvereinbar mit der Lehre Platons hielten In der letzten Phase ihrer Existenz war die neuplatonische Schule von Athen der wichtigste Hort des geistigen Widerstands gegen das Christentum daher ordnete Kaiser Justinian I im Jahre 529 ihre Schliessung an Kirchenvater Konzepte Platons und seiner Schule flossen in der Epoche der spatantiken Patristik uber die Kirchenvater in die christliche Philosophie ein meistens ohne Hinweis auf ihre Herkunft Prominente griechischsprachige Kirchenschriftsteller wie Clemens von Alexandria Origenes Basilius der Grosse und Gregor von Nyssa griffen in ihren theologischen Werken auf die platonische Gedankenwelt und Terminologie zuruck Bei den lateinischsprachigen Kirchenvatern die meist uber keine unmittelbare Kenntnis der Dialoge verfugten dominierte eine negative Grundhaltung die von einer tiefen Verachtung aller nichtchristlichen Philosophie gespeist war Im Osten wie im Westen des Reichs war die Meinung verbreitet dass Platon zwar der beste unter den vorchristlichen Philosophen sei aber alle heidnischen Bemuhungen um Wissen und Weisheit irregeleitet und verderblich seien oder bestenfalls eine mangelhafte uberholte Vorstufe wahrer christlicher Erkenntnis darstellten Eine Sonderstellung nahm allerdings Augustinus von Hippo der langfristig einflussreichste Kirchenvater des Westens hinsichtlich der Platon Rezeption ein Er setzte sich intensiv mit Platon und neuplatonischer Philosophie auseinander erhielt dabei wesentliche Anregungen und druckte seine Wertschatzung fur einzelne platonische Lehren aus Eingehend beschrieb er aber auch die gewichtigen Unterschiede zwischen seiner christlichen Position und derjenigen Platons Mittelalter Im Fruhmittelalter und bis um die Mitte des 12 Jahrhunderts war in der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt West und Mitteleuropas von den Werken Platons ausschliesslich der Timaios in den unvollstandigen lateinischen Ubersetzungen von Calcidius und Marcus Tullius Cicero bekannt er war nur in wenigen Handschriften verbreitet Dennoch wirkten platonische Einflusse auf indirektem Weg stark auf das Geistesleben ein da neben Augustinus auch weitere damals populare antike Schriftsteller wie Macrobius Ambrosius Theodosius Martianus Capella und vor allem Boethius platonisches Gedankengut vermittelten Als angeblicher Schuler des Apostels Paulus stand Pseudo Dionysius Areopagita ein sehr stark neuplatonisch beeinflusster Kirchenschriftsteller des fruhen 6 Jahrhunderts in hohem Ansehen Er trug massgeblich zur platonischen Pragung der mittelalterlichen Theologie bei Besonders tief von den Werken des Pseudo Dionysios gepragt war die Philosophie des irischen Denkers Johannes Scottus Eriugena der im 9 Jahrhundert lebte und einen so konsequenten Neuplatonismus vertrat dass sein Werk deswegen kirchlich verurteilt wurde Einen markanten Aufschwung erlebte der vom Timaios ausgehende mittelalterliche Platonismus im 12 Jahrhundert durch die Schule von Chartres Dabei handelte es sich um einen Kreis von mehr oder weniger stark platonischem Denken verpflichteten Philosophen und Theologen in Chartres den der dort lehrende beruhmte Philosoph Bernhard von Chartres nach 1124 ins Leben gerufen hatte Bernhard galt als der bedeutendste Platoniker seiner Epoche Zu seinen Schulern gehorten Wilhelm von Conches und Gilbert von Poitiers Weitere prominente Vertreter dieser Richtung waren Thierry von Chartres und Bernardus Silvestris Die Platoniker in Chartres setzten sich eingehend mit den Ubereinstimmungen und Unterschieden zwischen der Kosmologie des Timaios und der christlichen Schopfungslehre auseinander und bemuhten sich um eine Harmonisierung Ein anderes Schwerpunktthema war der platonische Schonheitsbegriff Als mit der Ubersetzungsbewegung des 12 und 13 Jahrhunderts die Werke des Aristoteles zunehmend in lateinischer Ubersetzung Verbreitung fanden und zur Grundlage der scholastischen Wissenschaft wurden fuhrte dies zu einem Siegeszug des Aristotelismus und zur Zuruckdrangung des Platonismus der jedoch weiterhin vor allem in neuplatonischer Gestalt prasent blieb Schon im Hochmittelalter und vor allem im Spatmittelalter lebte der antike Gegensatz zwischen Platonismus und Aristotelismus erneut auf Er lag der Problemstellung des mittelalterlichen Universalienstreits zugrunde Verwirrung schuf dabei der Umstand dass die sehr einflussreiche neuplatonische Schrift Liber de causis Buch der Ursachen irrtumlich als Werk des Aristoteles galt Im spaten 13 und im 14 Jahrhundert dominierte an den Universitaten weiterhin der Aristotelismus doch traten ausserhalb des Universitatsbetriebs unter den Ordensgelehrten auch neuplatonisch gesinnte Denker wie Dietrich von Freiberg Meister Eckhart und Berthold von Moosburg hervor Zu dieser neuplatonischen Stromung gehorte im 15 Jahrhundert auch Nikolaus von Kues Im Byzantinischen Reich hielt der Gelehrte Stephanos von Alexandria im 7 Jahrhundert in Konstantinopel Vorlesungen uber Themen der platonischen Philosophie ansonsten fand aber zwischen der Schliessung der Akademie im 6 Jahrhundert und der Mitte des 11 Jahrhunderts keine vertiefte Auseinandersetzung mit Platon statt Allerdings machte sich neuplatonischer Einfluss uber die Lehren des Pseudo Dionysius Areopagita geltend beispielsweise im Bilderstreit in dem sich die letztlich siegreichen Anhanger der Bilderverehrung eine neuplatonische Argumentationsweise zunutze machten Eine Wiederbelebung der Platonstudien verdankte Byzanz dem bedeutenden Gelehrten und Staatsmann Michael Psellos nach 1077 der wegen seiner Vorliebe fur den Platonismus sogar in den Verdacht mangelnder Rechtglaubigkeit geriet 230 Auch in der arabischsprachigen Welt des Mittelalters wurde Platon rezipiert Im 9 Jahrhundert wurden in der Ubersetzerschule des Nestorianers Hunain ibn Ishaq in Bagdad mehrere Dialoge ins Arabische ubersetzt Politeia Nomoi Timaios Sophistes Muslimische Philosophen wie al Farabi im 10 Jahrhundert und Avicenna im 11 Jahrhundert setzten sich mit dem Neuplatonismus auseinander Die Werke des Universalgelehrten Avicenna wirkten in lateinischer Ubersetzung auf die abendlandische Philosophie ein die damit indirekt einem zusatzlichen platonischen Einfluss ausgesetzt war Fruhe Neuzeit Marsilio Ficino in der Handschrift Florenz Biblioteca Medicea Laurenziana Plut 82 15 fol 1r 15 Jahrhundert Die Wiedergeburt der antiken Bildung und die Ruckkehr zu den Quellen im Renaissance Humanismus wirkte sich auch auf die Platon Rezeption aus Im 15 Jahrhundert wurden die bisher grosstenteils im Westen unbekannten Dialoge Platons und Werke von Neuplatonikern in griechischen Handschriften entdeckt ins Lateinische ubersetzt und kommentiert Aus dem untergehenden Byzantinischen Reich gelangten zahlreiche kostbare Klassiker Handschriften nach Italien Die Kenntnis der Originalwerke Platons fuhrte aber nicht zu einer Distanzierung vom Neuplatonismus vielmehr orientierte sich die Platon Interpretation der Humanisten an der immer noch lebendigen neuplatonischen christlichen Tradition zumal deren Vertreter sich auf die Autoritat der neuplatonisch gepragten Kirchenvater berufen konnten Der Gegensatz zwischen Platon und Aristoteles bildete weiterhin ein Problem das in der Streitfrage nach dem Vorrang des einen oder des anderen artikuliert wurde Teils ergriffen die Humanisten fur Platon oder fur Aristoteles Partei teils nahmen sie vermittelnde Positionen ein Platons Werke waren weit besser als diejenigen des Aristoteles geeignet den ausgepragten Sinn der Humanisten fur literarische Asthetik anzusprechen zudem war die von den Humanisten verachtete scholastische Wissenschaft aristotelisch Der wohl konsequenteste Platoniker unter den Humanisten war der byzantinische Gelehrte Georgios Gemistos Plethon der sich zeitweilig in Italien aufhielt und die dortigen Humanisten beeindruckte Er folgte der platonischen Lehre so radikal dass er sogar in religioser Hinsicht die Konsequenz zog sich vom Christentum loszusagen und zur Religion der antiken Platoniker zu bekennen In der 1439 in Florenz verfassten Abhandlung Uber die Unterschiede zwischen Aristoteles und Platon einer Kampfschrift verteidigte er die Lehren Platons gegen die Kritik des Aristoteles 231 Der beruhmte Florentiner Humanist und Platon Ubersetzer Marsilio Ficino bemuhte sich um eine Erneuerung des Platonismus auf neuplatonischer Grundlage wobei er besonders von Plotin ausging Allerdings gab es wie neuere Forschung gezeigt hat 232 in Florenz keine Platonische Akademie als feste Einrichtung sondern nur einen lockeren Kreis von mehr oder weniger platonisch gesinnten Humanisten ohne institutionellen Rahmen Im 17 Jahrhundert bildete sich in Cambridge der Kreis der Cambridger Platoniker zu dem Ralph Cudworth und Henry More gehorten Diese Philosophen erstrebten eine Harmonisierung von Religion und Naturwissenschaft wofur ihnen der Neuplatonismus eine geeignete Grundlage zu bieten schien Im Zeitalter der Aufklarung dominierte die Auffassung Platons Philosophie sei uberholt ein Irrweg und nur noch von historischem Interesse Vor allem seiner Metaphysik wurde in weiten Kreisen ein Realitatsbezug abgesprochen Besonders entschieden wandte sich Voltaire gegen die platonische Ontologie gegen die Ideenlehre und gegen die im Timaios dargelegte kosmologische Denkweise In der kurzen satirischen Erzahlung Songe de Platon 233 verspottete er Platons Vorstellung von der Weltschopfung und charakterisierte ihn als Traumer Anklang fanden im 18 Jahrhundert allerdings Platons Asthetik und sein Liebesbegriff beispielsweise bei Frans Hemsterhuis und Johann Joachim Winckelmann was sich in einer Bevorzugung der einschlagigen Dialoge Symposion Phaidros zeigte Moderne Die Aspekte die in der Moderne in den Vordergrund traten waren zum einen die Suche nach dem historischen Platon in der klassischen Altertumswissenschaft zum anderen die Frage nach der Moglichkeit einer fortdauernden Aktualitat seines Denkens unter den Bedingungen modernen Philosophierens Altertumswissenschaftliche Forschung Friedrich Schleiermacher Bildnis von Hugo BurknerIm englischen Sprachraum trug der einflussreiche Gelehrte Thomas Taylor 1758 1835 durch seine Platon Ubersetzungen die lange nachwirkten massgeblich zur Verbreitung eines stark von der traditionellen neuplatonischen Perspektive gepragten Platon Bildes bei Er knupfte auch personlich an die religiosen Auffassungen der antiken Neuplatoniker an Zur selben Zeit setzte in der deutschen Altertumsforschung eine entgegengesetzte Entwicklung ein man bemuhte sich um die Herausarbeitung der historischen Gestalt Platons und um eine genaue Abgrenzung seines authentischen Denkens von allen spateren Deutungen und Systematisierungsbestrebungen der Platonischen Akademie und der Neuplatoniker Friedrich August Wolf 1759 1824 edierte einzelne Dialoge sein Schuler Immanuel Bekker 1785 1871 veroffentlichte 1816 1823 eine kritische Gesamtausgabe der Werke die erste seit 1602 Eine ausserordentlich grosse und nachhaltige Wirkung erzielten die deutschen Ubersetzungen der meisten Werke Platons die der Theologe und Philosoph Friedrich Schleiermacher ab 1804 publizierte Schleiermacher war der Uberzeugung Platon habe seine Schriften nach einem vorgefassten Plan in einer festgelegten Reihenfolge ausgearbeitet jeder Dialog baue auf dem vorhergehenden auf und sie stellten ein zusammenhangendes Ganzes dar Es gebe keine ungeschriebene Lehre die uber die schriftlich fixierte Philosophie Platons hinausreiche Schleiermacher gehorte mit seinem Freund dem Fruhromantiker Friedrich Schlegel zu den fuhrenden Vertretern der damals starken Stromung welche die Bestrebungen ein hinter den Dialogen stehendes philosophisches System Platons zu erschliessen kritisierte und die Auslegung dem Leser uberliess Statt der Frage nach einem Lehrgebaude nachzugehen betonte man den dialogischen Charakter des platonischen Philosophierens Fur Schleiermacher sind Dialogform und Inhalt unzertrennlich die Form ergibt sich aus Platons Uberzeugung dass das Erfassen eines fremden Gedankens eine Eigenleistung der Seele sei daher musse man die Dialoge als dazu konzipiert verstehen den Leser zu dieser Tatigkeit zu bewegen In seiner Dialogtheorie ging Schleiermacher von einer didaktischen Absicht Platons aus die der Anordnung des Dialogwerks zugrunde liege Ihm ging es nicht um eine Spiegelung von Platons eigener Entwicklung in der chronologischen Aufeinanderfolge seiner Werke 234 Erst Karl Friedrich Hermann trug 1839 in Auseinandersetzung mit Schleiermacher den Entwicklungsgedanken vor 235 Er gliederte die philosophische Entwicklung Platons in Phasen denen er die Dialoge zuordnete 1919 veroffentlichte der klassische Philologe Ulrich von Wilamowitz Moellendorff seine umfangreiche Platon Biographie 236 in der er den Lebensgang herausarbeitete und die Werke aus philologischer Sicht wurdigte Dort befasste er sich auch mit der Frage nach der von manchen Gelehrten bezweifelten Echtheit eines Teils der Platon zugeschriebenen Schriften die bereits im 19 Jahrhundert lebhaft diskutiert worden war Im 20 Jahrhundert gelang es den Forschern hinsichtlich der meisten Werke Konsens zu erzielen und die ausufernde Authentizitatsdebatte auf einige wenige Dialoge und Briefe zu begrenzen In der zweiten Jahrhunderthalfte gewann die Beschaftigung mit der ungeschriebenen Prinzipienlehre der man zuvor meist mit grosser Skepsis begegnet war stark an Bedeutung Fragen nach ihrer Relevanz und Rekonstruierbarkeit gehorten zu den intensiv und kontrovers diskutierten Themen der Platonforschung ein Konsens ist nicht erreicht worden Rezeption Platons als Philosoph und Schriftsteller Fur Georg Wilhelm Friedrich Hegel standen die spaten Dialoge Parmenides Sophistes Philebos im Vordergrund Sie interessierten ihn unter dem Gesichtspunkt der Dialektik denn er betrachtete die Dialektik Platons als Vorlaufer seines eigenen Systems Starker von Platon und vom Neuplatonismus beeinflusst war Schelling Er griff auf Begriffe wie den der Weltseele zuruck wobei er deren Bedeutung abwandelte Die im 19 und fruhen 20 Jahrhundert weit verbreitete Verehrung Platons bezog sich auch auf seinen Stil Man las die Dialoge als literarische Kunstwerke und pries die Ubereinstimmung von literarischer Form und philosophischem Inhalt Neben der Schonheits fand die Liebesthematik die schon in der Platon Rezeption Friedrich Holderlins eine wichtige Rolle spielte 237 besondere Beachtung Zu den Platonikern zahlte auch der Dichter Percy Bysshe Shelley 238 Doch nicht nur Dichter und Romantiker sondern auch Philologen begeisterten sich fur den Schriftsteller Platon So meinte Wilamowitz Moellendorff dass Platons gelungenste Dialoge an echtem Kunstwerte die vollkommenste Prosadichtung heute noch sind also wohl bis zum jungsten Tage bleiben werden Ihr Stil war gewissermassen gar kein Stil denn er war immer wieder anders Es liess sich alles in ihm sagen was ein Hirn denken und ein Herz fuhlen kann und es liess sich in jeder Tonart sagen tragisch und komisch pathetisch und ironisch 239 Wilamowitz bewunderte sowohl die schriftstellerische als auch die philosophische Leistung Platons Sein Zeitgenosse und Gegner Friedrich Nietzsche hingegen ubte vernichtende Kritik an beidem Plato wirft wie mir scheint alle Formen des Stils durcheinander er ist damit ein erster decadent des Stils er hat etwas Ahnliches auf dem Gewissen wie die Cyniker die die satura Menippea erfanden Dass der Platonische Dialog diese entsetzlich selbstgefallige und kindliche Art Dialektik als Reiz wirken konne dazu muss man nie gute Franzosen gelesen haben Fontenelle zum Beispiel Plato ist langweilig Zuletzt geht mein Misstrauen bei Plato in die Tiefe ich finde ihn so abgeirrt von allen Grundinstinkten der Hellenen so vermoralisirt so praexistent christlich er hat bereits den Begriff gut als obersten Begriff dass ich von dem ganzen Phanomen Plato eher das harte Wort hoherer Schwindel oder wenn man s lieber hort Idealismus als irgend ein andres gebrauchen mochte 240 Der platonische Sokrates ist fur Nietzsche ein Vertreter der Sklaven und Herdenmoral und als solcher ein Verneiner des Lebensprinzips der sich dem Willen zur Macht widersetzt Wahrend Platon das uberlegene Individuum in den Dienst des Staates stellt tritt Nietzsche fur eine umgekehrte Rangordnung ein 241 Nietzsche verurteilt Platons Abwendung von der Welt der Sinne die er als Flucht in das Reich der Ideen deutet Aus seiner Sicht entspringen die Erkenntnisfahigkeiten des Menschen keiner hoheren geistigen Sphare sondern sind lediglich Werkzeuge des blinden Willens der sie verwendet um sich die Welt anzueignen Daher benutzt er Platons Terminologie ironisch um die hierarchische Wertordnung des Platonismus umzukehren Meine Philosophie umgedrehter Platonismus je weiter ab vom wahrhaft Seienden um so reiner schoner besser ist es Das Leben im Schein als Ziel 242 Wahrend bei Platon die Philosophie uber der Kunst steht weil sie sich unmittelbar mit den Ideen beschaftige steht fur Nietzsche die Kunst uber der Philosophie weil sich nur im kunstlerischen Zugang zur Welt der alles antreibende Wille erschliesse Nur im kunstlerischen Schein lasse sich der Wille einfangen Wollte Nietzsche sich durch diese radikale Umwertung vom Platonismus befreien so bleibt er fur Martin Heidegger dennoch im Denkhorizont einer platonischen die Welt in Sinnliches und Geistiges spaltenden Tradition die zu uberwinden sei In Platons metaphysischer Annahme dass Sinnliches und Geistiges getrennten Seinsbereichen angehoren und zwischen ihnen eine hierarchische Ordnung besteht sieht Heidegger den Anfang eines Verfallsprozesses der abendlandischen Philosophiegeschichte der mit Nietzsche einen letzten Hohepunkt erreicht habe Wie Platon versuche auch Nietzsche alles Seiende auf ein einziges wahrhaft Seiendes zuruckzufuhren namlich den blinden Willen zur Macht Heidegger resumiert demzufolge bezeichnet Nietzsche seine eigene Philosophie als umgekehrten Platonismus Weil Platonismus ist auch Nietzsches Philosophie Metaphysik 243 In der Marburger Schule des Neukantianismus wurde eine Neuinterpretation der Ideenlehre unternommen deren Hauptvertreter Paul Natorp war Natorp versuchte die platonische Philosophie mit der kantischen in Einklang zu bringen Nach seiner Deutung sind die platonischen Ideen als Regeln Gesetze Hypothesen oder Methoden des Denkens zu verstehen 244 Eine radikale Gegenposition zur betonten Abwendung vieler moderner Denker vom Platonismus vertrat der russische Religionsphilosoph Wladimir Sergejewitsch Solowjow 1900 der Platon studierte und ins Russische ubersetzte Er war stark von platonischer Metaphysik beeinflusst Besonders beeindruckte ihn Platons Idee eines sich der Gottheit nahernden vergottlichten Menschen Auch sonst fand Platons Gedankengut bei einzelnen osteuropaischen Philosophen Anklang Zu ihnen gehorte vor allem Tomas Garrigue Masaryk 1850 1937 der Grunder der Tschechoslowakei Da praktisch alle Themen die in der Philosophiegeschichte eine Rolle spielen bereits bei Platon zu finden sind bemerkte der britische Philosoph und Mathematiker Alfred North Whitehead 1929 pointiert die europaische philosophische Tradition bestehe aus einer Reihe von Fussnoten zu Platon 245 Wahrend des Zweiten Weltkriegs verfasste Karl Popper der Begrunder des Kritischen Rationalismus unter dem Eindruck der damaligen politischen Verhaltnisse eine fundamentale Kritik an Platons Staatstheorie Er sah den platonischen Idealstaat als Gegenmodell zu einer demokratischen offenen Gesellschaft deren Vorkampfer Perikles gewesen sei und behauptete Platon habe die Lehren des Sokrates pervertiert und ins Gegenteil verkehrt 246 Platon habe die Suche nach einer uberlegenen Staatsordnung auf die Machtfrage reduziert statt nach Institutionen zu fragen die Herrschaft begrenzen und dem Machtmissbrauch vorbeugen konnen Mit seinem Konzept eines kleinen statischen abgeschlossenen Standestaats sei er ein Vorlaufer des modernen Totalitarismus und Feind des Individualismus und der Humanitat Ausserdem wandte sich Popper gegen den unwandelbaren Charakter der platonischen Idee des Guten Seine Streitschrift loste eine lebhafte Debatte aus 247 In vielen modernen Kontexten wird der Begriff Platonismus fur einen wie auch immer gearteten metaphysischen Realismus von Begriffen bzw Universalien verwendet da diese realistischen Positionen Universalienrealismus eine mehr oder weniger entfernte Ahnlichkeit mit Platons Ideenlehre aufweisen die als ein Hauptbestandteil seiner Philosophie bekannt ist Gesamtausgaben und UbersetzungenDie Werke Platons werden noch heute nach den Seiten und Abschnittzahlen der dreibandigen Ausgabe von Henricus Stephanus Genf 1578 der sogenannten Stephanus Paginierung zitiert fur einen eindeutigen Nachweis ist der Werktitel erforderlich da die Bande der Stephanus Ausgabe eine je eigene also keine durchlaufende Seitenzahlung aufweisen Gesamtausgaben ohne Ubersetzung John Burnet Hrsg Platonis opera 5 Bande Oxford University Press Oxford 1900 1907 kritische Ausgabe mehrfach nachgedruckt Platonis opera Oxford University Press Oxford 1995 ff massgebliche kritische Edition ersetzt die Ausgabe von Burnet aber bisher nur Band 1 erschienen Band 1 hrsg von Elizabeth A Duke u a 1995 ISBN 0 19 814569 1 Ubersetzungen deutsch Friedrich Schleiermachers Ubersetzung die zwischen 1804 und 1828 3 Auflage 1855 in Berlin erschien ist auch heute noch im deutschsprachigen Raum verbreitet und wird teilweise in etwas umgestalteter Form nachgedruckt Otto Apelt Hrsg Platon Samtliche Dialoge 7 Bande Meiner Hamburg 2004 ISBN 3 7873 1156 4 ohne griechische Texte Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1922 1923 Gunther Eigler Hrsg Platon Werke in acht Banden 6 unveranderte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2010 1 Auflage 1970 1983 ISBN 978 3 534 24059 3 kritische Ausgabe der griechischen Texte leicht bearbeitete Ubersetzungen von Schleiermacher Platon Jubilaumsausgabe samtlicher Werke eingeleitet von Olof Gigon ubertragen von Rudolf Rufener 8 Bande Artemis Zurich Munchen 1974 ISBN 3 7608 3640 2 ohne griechische Texte Ernst Heitsch Carl Werner Muller Kurt Sier Hrsg Platon Werke Ubersetzung und Kommentar Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen ab 1993 ohne griechische Texte verschiedene Ubersetzer Helmut von den Steinen Platonica I Kleitophon Theages Eine Einfuhrung bei Sokrates Herausgegeben von Torsten Israel Queich Verlag Germersheim 2012 ISBN 978 3 939207 12 2 Ubersetzungen lateinisch mittelalterlich Plato Latinus hrsg Raymond Klibansky 4 Bande London 1940 1962 Band 1 Meno interprete Henrico Aristippo Band 2 Phaedo interprete Henrico Aristippo Band 3 Parmenides nec non Procli commentarium in Parmenidem interprete Guillelmo de Moerbeka Band 4 Timaeus a Calcidio translatus commentarioque instructus LiteraturHandbucher Luc Brisson u a Platon In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 5 Teil 1 CNRS Editions Paris 2012 ISBN 978 2 271 07335 8 S 630 863 Forschungsubersicht Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Schwabe Basel 2007 ISBN 978 3 7965 2237 6 umfassende Darstellung mit umfangreicher Bibliographie Michael Erler Platon In Bernhard Zimmermann Antonios Rengakos Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit Handbuch der griechischen Literatur der Antike Band 2 Handbuch der Altertumswissenschaft Abteilung 7 Band 2 Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 61818 5 S 311 347 Christoph Horn Jorn Muller Joachim Soder Hrsg Platon Handbuch Leben Werk Wirkung Metzler Stuttgart 2009 ISBN 978 3 476 02193 9 Biographisches und Historisches Debra Nails The people of Plato A prosopography of Plato and other Socratics Hackett Indianapolis 2002 ISBN 0 87220 564 9 Alice Swift Riginos Platonica The Anecdotes concerning the Life and Writings of Plato Brill Leiden 1976 ISBN 90 04 04565 1 Kai Trampedach Platon die Akademie und die zeitgenossische Politik Hermes Einzelschriften Heft 66 Franz Steiner Stuttgart 1994 ISBN 3 515 06453 2 Einfuhrungen und Allgemeines Gernot Bohme Platons theoretische Philosophie Metzler Stuttgart 2000 ISBN 3 476 01765 6 systematische Darstellung der Philosophie mit besonderer Berucksichtigung wissenschaftsgeschichtlicher Aspekte Grundkenntnisse werden vorausgesetzt Michael Bordt Platon Herder Freiburg im Breisgau 1999 ISBN 3 451 04761 6 Einfuhrung auch fur Leser ohne Vorkenntnisse geeignet Karl Bormann Platon 4 Auflage Alber Freiburg im Breisgau 2003 ISBN 3 495 48094 3 Einfuhrung in die Ideenlehre Seelenlehre und Staatslehre Michael Erler Platon Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 54110 0 auch fur fachfremde Leser geeignete Einfuhrung Herwig Gorgemanns Platon Winter Heidelberg 1994 ISBN 3 8253 0203 2 Einleitung mit besonderer Berucksichtigung philologischer Aspekte Franz von Kutschera Platons Philosophie 3 Bande Mentis Paderborn 2002 ISBN 3 89785 277 2 Gesamtdarstellung aus philosophischer Perspektive Kenntnis von Platons Werken wird vorausgesetzt Uwe Neumann Platon Rowohlt Reinbek 2001 ISBN 3 499 50533 9 Einfuhrung fur Leser ohne Vorkenntnisse Georg Rompp Platon Bohlau Koln u a 2008 ISBN 978 3 8252 3007 4 Uberblick uber einige zentrale Themen Thomas Alexander Szlezak Platon lesen Frommann Holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 1993 ISBN 3 7728 1577 4 Anleitung zum Umgang mit Werken Platons keine systematische Darstellung der Philosophie Thomas Alexander Szlezak Platon Meisterdenker der Antike C H Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 76526 1 Barbara Zehnpfennig Platon zur Einfuhrung 4 erganzte Auflage Junius Hamburg 2011 ISBN 978 3 88506 348 3 Uberblick uber das Gesamtwerk fur Leser ohne Vorkenntnisse Schriftlichkeit ungeschriebene Lehre Konrad Gaiser Platons ungeschriebene Lehre 3 Auflage Klett Cotta Stuttgart 1998 ISBN 3 608 91911 2 Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons Eine Auslegung der Metaphysik der grossen Dialoge im Lichte der ungeschriebenen Lehren 2 erweiterte Auflage Schoningh Paderborn 2000 ISBN 3 506 77052 7 allgemeinverstandliche Darstellung daher als Einfuhrung geeignet Christina Schefer Platons unsagbare Erfahrung Ein anderer Zugang zu Platon Schwabe Basel 2001 ISBN 3 7965 1561 4 Thomas Alexander Szlezak Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie Teil 1 Interpretationen zu den fruhen und mittleren Dialogen Teil 2 Das Bild des Dialektikers in Platons spaten Dialogen De Gruyter Berlin 1985 2004 ISBN 3 11 010272 2 bzw ISBN 3 11 018178 9 Jurgen Villers Das Paradigma des Alphabets Platon und die Schriftbedingtheit der Philosophie Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2005 ISBN 3 8260 3110 5 Handlungstheorie Wolfram Brinker Platons Ethik und Psychologie Philologische Untersuchungen uber thymetisches Denken und Handeln in den platonischen Dialogen Europaische Hochschulschriften Band 95 Lang Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 631 53520 2 uberarbeitete Fassung einer Dissertation von 2003 Clemens Kauffmann Ontologie und Handlung Untersuchungen zu Platons Handlungstheorie Alber Freiburg im Breisgau 1993 ISBN 3 495 47758 6 Erkenntnistheorie und Kosmologie Theodor Ebert Meinung und Wissen in der Philosophie Platons De Gruyter Berlin 1974 ISBN 3 11 004787 X Andrew Gregory Plato s Philosophy of Science Duckworth London 2000 ISBN 0 7156 2987 5 Filip Karfik Die Beseelung des Kosmos Untersuchungen zur Kosmologie Seelenlehre und Theologie in Platons Phaidon und Timaios Saur Munchen 2004 ISBN 3 598 77811 2 Richard D Mohr The Platonic Cosmology Brill Leiden 1985 ISBN 90 04 07232 2 Das Gute Marcel van Ackeren Das Wissen vom Guten Bedeutung und Kontinuitat des Tugendwissens in den Dialogen Platons Gruner Amsterdam 2003 ISBN 90 6032 368 8 Rafael Ferber Platos Idee des Guten 2 durchgesehene und erweiterte Auflage Richarz Sankt Augustin 1989 ISBN 3 88345 559 8 Mythos Luc Brisson Plato the Myth Maker University of Chicago Press Chicago 1998 ISBN 0 226 07518 4 Online Auszuge Markus Janka Christian Schafer Hrsg Platon als Mythologe Interpretationen zu den Mythen in Platons Dialogen 2 uberarbeitete Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2014 ISBN 978 3 534 25494 1 Literaturtheorie Stefan Buttner Die Literaturtheorie bei Platon und ihre anthropologische Begrundung Francke Tubingen 2000 ISBN 3 7720 2754 7 Politik Christopher Bobonich Plato s Utopia Recast His Later Ethics and Politics Clarendon Press Oxford 2002 ISBN 0 19 925143 6 Andreas Eckl Clemens Kauffmann Hrsg Politischer Platonismus Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2008 ISBN 978 3 8260 3554 8 Henning Ottmann Geschichte des politischen Denkens Band 1 Die Griechen Teilband 2 Von Platon bis zum Hellenismus Metzler Stuttgart und Weimar 2001 ISBN 3 476 01898 9 Lexika Michael Erler Kleines Werklexikon Platon Kroner Taschenbuch Band 502 Kroner Stuttgart 2007 ISBN 978 3 520 50201 8 Olof Gigon Laila Zimmermann Platon Lexikon der Namen und Begriffe Artemis Zurich 1975 ISBN 3 7608 3639 9 Hugo Perls Lexikon der Platonischen Begriffe Francke Bern Munchen 1973 Christian Schafer Platon Lexikon Begriffsworterbuch zu Platon und der platonischen Tradition Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2007 ISBN 978 3 534 17434 8 Konkordanzen Roberto Bombacigno Lexicon I Plato Biblia Milano 2003 ISBN 88 87682 06 2 Wortkonkordanz zur Platon Ausgabe von John Burnet CD ROM beigefugt Leonard Brandwood A Word Index to Plato Maney Leeds 1976 ISBN 0 901286 09 5 Rezeption Werner Beierwaltes Hrsg Platonismus in der Philosophie des Mittelalters Wege der Forschung Band 197 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 DNB 457820004 Heinrich Dorrie Matthias Baltes Christian Pietsch Der Platonismus in der Antike Grundlagen System Entwicklung Bande 1 7 1 Frommann Holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 1987 2008 ISBN 3 7728 0358 X zahlreiche Quellentexte zur Beurteilung und Nachwirkung Platons in der Antike mit deutschen Ubersetzungen und ausfuhrlichen Kommentaren noch nicht abgeschlossen Sabine Follinger Gyburg Radke Uhlmann Platon In Christine Walde Hrsg Die Rezeption der antiken Literatur Kulturhistorisches Werklexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 7 Metzler Stuttgart Weimar 2010 ISBN 978 3 476 02034 5 Sp 665 696 James Hankins Plato in the Italian Renaissance Brill Leiden 1994 ISBN 90 04 10095 4 Raymond Klibansky The Continuity of the Platonic Tradition during the Middle Ages Kraus Millwood New York 1982 ISBN 0 527 50130 1 erganzter Nachdruck der Ausgabe London 1937 Theo Kobusch Burkhard Mojsisch Hrsg Platon in der abendlandischen Geistesgeschichte Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 ISBN 3 534 12956 3 Frantisek Novotny The Posthumous Life of Plato Nijhoff Den Haag 1977 ISBN 90 247 2060 5 umfassende Darstellung von Platons Tod bis zum 20 Jahrhundert Arbogast Schmitt Die Moderne und Platon Zwei Grundformen europaischer Rationalitat 2 uberarbeitete Auflage Metzler Stuttgart 2008 ISBN 978 3 476 02245 5 WeblinksTexte Wikisource Platwn Quellen und Volltexte Wikisource Platon Quellen und Volltexte Commons Platon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikiquote Platon Zitate Wiktionary Platon Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Werke von und uber Platon in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werke Platons bei Perseus Project griechisch und englisch Werke von Platon im Projekt Gutenberg DE Ubersetzungen grosstenteils von Schleiermacher Werke von Platon bei Zeno org Ubersetzungen von Schleiermacher Franz Susemihl und anderen Platon im Internet Archive Ubersetzungen aller Dialoge von Schleiermacher Franz Susemihl und anderen stellenweise bearbeitet Werke von Platon im Gesamtkatalog der WiegendruckeLiteratur Literatur von und uber Platon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stanford Encyclopedia of Philosophy Richard Kraut Plato 2017 stanford edu Dorothea Frede Plato s Ethics An Overview 2017 stanford edu Allan Silverman Plato s Middle Period Metaphysics and Epistemology 2014 stanford edu Charles Griswold Plato on Rhetoric and Poetry 2020 stanford edu Nickolas Pappas Plato s Aesthetics 2020 stanford edu C D C Reeve Plato on Friendship and Eros 2016 stanford edu Chris Bobonich Plato on utopia 2020 stanford edu Internet Encyclopedia of Philosophy W J Korab Karpowicz Plato Political Philosophy utm edu Richard McDonough Plato Organicism utm edu Bibliographien Luc Brisson Frederic Plin Bibliographien zur Forschungsliteratur aus den Jahren seit 2000Gelehrtengesellschaft International Plato Society gegrundet 1989 veranstaltet alle drei Jahre ein internationales Symposium Platonicum Anmerkungen Zu den Kopievarianten des Platonportrats siehe Kopienkritik Von romischen Kopien zu griechischen Originalen Eine Zusammenstellung dieser Quellentexte mit Ubersetzungen und Kommentar bieten Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 2 Stuttgart Bad Cannstatt 1990 S 148 ff Siehe auch Alice Swift Riginos Platonica Leiden 1976 S 9 ff Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 2 Stuttgart Bad Cannstatt 1990 S 150 157 404 414 Alice Swift Riginos Platonica Leiden 1976 S 9 32 Eine Zusammenstellung der platonfeindlichen Quellentexte mit Ubersetzungen und Kommentar bieten Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 2 Stuttgart Bad Cannstatt 1990 S 2 ff Verwandtschaft nach Debra Nails The people of Plato Indianapolis 2002 S 244 Platon Timaios 20e und Charmides 155a Vgl John K Davies Athenian Propertied Families 600 300 B C Oxford 1971 S 322 326 Zu den Familienverhaltnissen siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 41 f mit Stammtafel Debra Nails The people of Plato Indianapolis 2002 S 244 Stammtafel und unter den einzelnen Namen Dieser Quelle zufolge in der 88 Olympiade unter dem Archon Diotimos der 428 427 amtierte Diese traditionelle in der Forschung allgemein akzeptierte Datierung wird von Debra Nails The people of Plato Indianapolis 2002 S 243 247 abgelehnt sie pladiert fur 424 423 John K Davies Athenian Propertied Families 600 300 B C Oxford 1971 S 333 Michael Erler Platon Basel 2007 S 43 James A Notopoulos The Name of Plato In Classical Philology Bd 34 1939 S 135 145 John K Davies Athenian Propertied Families 600 300 B C Oxford 1971 S 333 Alice Swift Riginos Platonica Leiden 1976 S 35 38 Michael Erler Platon Basel 2007 S 42 f James A Notopoulos The Name of Plato In Classical Philology Bd 34 1939 S 135 145 hier 141 143 Alice Swift Riginos Platonica Leiden 1976 S 35 38 Michael Erler Platon Basel 2007 S 44 f Alice Swift Riginos Platonica Leiden 1976 S 39 51 Diogenes Laertios 3 4 Aristoteles Metaphysik I 6 987a32 vgl Debra Nails The people of Plato Indianapolis 2002 S 105 f Platon Siebter Brief 324d 325a Platon Siebter Brief 325b 326b Michael Erler Platon Basel 2007 S 46 48 Vgl William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Band 4 Cambridge 1975 S 14 16 Die Quellen sind zusammengestellt ubersetzt und kommentiert von Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 2 Stuttgart Bad Cannstatt 1990 S 166 177 427 453 Vgl Alice Swift Riginos Platonica Leiden 1976 S 61 69 Siehe zur Datierung Konrad Gaiser Der Ruhm des Annikeris In Konrad Gaiser Gesammelte Schriften Sankt Augustin 2004 S 597 616 hier 615 Diese sonst allgemein akzeptierte Datierung wird von Debra Nails The people of Plato Indianapolis 2002 S 129 247 f abgelehnt sie pladiert fur ca 384 383 Carl A Huffman Archytas of Tarentum Cambridge 2005 S 32 42 Michael Erler Platon Basel 2007 S 50 262 f Debra Nails The people of Plato Indianapolis 2002 S 293 Karl Friedrich Stroheker Dionysios I Gestalt und Geschichte des Tyrannen von Syrakus Wiesbaden 1958 S 100 105 Helmut Berve Dion Wiesbaden 1957 S 19 f Kai Trampedach Platon die Akademie und die zeitgenossische Politik Stuttgart 1994 S 105 Kai Trampedach Platon die Akademie und die zeitgenossische Politik Stuttgart 1994 S 106 Michael Erler Platon Basel 2007 S 50 Alice Swift Riginos Platonica Leiden 1976 S 74 85 Platon Siebter Brief 326b d Michael Erler Platon Basel 2007 S 50 f Eine Zusammenstellung der Quellenzeugnisse und grundliche Untersuchung bietet Konrad Gaiser Der Ruhm des Annikeris In Konrad Gaiser Gesammelte Schriften Sankt Augustin 2004 S 597 616 Siehe auch Hermann Breitenbach Platon und Dion Zurich 1960 S 15 f Helmut Berve Dion Wiesbaden 1957 S 760 Karl Friedrich Stroheker Dionysios I Gestalt und Geschichte des Tyrannen von Syrakus Wiesbaden 1958 S 105 William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Band 4 Cambridge 1975 S 18 f Michael Erler Platon Basel 2007 S 50 f Alice Swift Riginos Platonica Leiden 1976 S 86 92 Zu dem Konkurrenzverhaltnis siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 51 348 f Malcolm Schofield Plato in His Time and Place In Gail Fine Hrsg The Oxford Handbook of Plato Oxford 2008 S 47 51 Christoph Eucken Isokrates Seine Position in der Auseinandersetzung mit den zeitgenossischen Philosophen Berlin 1983 besonders S 107 ff 235 ff Zu den Einzelheiten dieser Vorgange siehe Helmut Berve Dion Wiesbaden 1957 S 29 35 Hermann Breitenbach Platon und Dion Zurich 1960 S 22 27 Michael Erler Platon Basel 2007 S 55 Kai Trampedach Platon die Akademie und die zeitgenossische Politik Stuttgart 1994 S 107 109 vermutet bei Dion keine philosophischen sondern nur machtpolitische Motive Vgl auch Kurt von Fritz Platon in Sizilien und das Problem der Philosophenherrschaft Berlin 1968 S 63 68 Helmut Berve Dion Wiesbaden 1957 S 32 41 Helmut Berve Dion Wiesbaden 1957 S 36 39 Helmut Berve Dion Wiesbaden 1957 S 39 f 45 f 57 Zu diesen Vorgangen siehe Helmut Berve Dion Wiesbaden 1957 S 45 47 Helmut Berve Dion Wiesbaden 1957 S 48 53 58 f Helmut Berve Dion Wiesbaden 1957 S 53 Helmut Berve Dion Wiesbaden 1957 S 53 57 Helmut Berve Dion Wiesbaden 1957 S 57 f Helmut Berve Dion Wiesbaden 1957 S 61 65 f Kai Trampedach Platon die Akademie und die zeitgenossische Politik Stuttgart 1994 S 111 f Helmut Berve Dion Wiesbaden 1957 S 62 114 Hermann Breitenbach Platon und Dion Zurich 1960 S 65 70 Kai Trampedach Platon die Akademie und die zeitgenossische Politik Stuttgart 1994 S 115 122 und Jurgen Sprute Dions syrakusanische Politik und die politischen Ideale Platons In Hermes 100 1972 S 294 313 sprechen Dion eine platonische Motivation ab Vgl Kurt von Fritz Platon in Sizilien und das Problem der Philosophenherrschaft Berlin 1968 S 100 f 108 118 128 135 Uber das Gute gilt traditionell als Alterswerk allerdings treten einige Forscher fur eine fruhere oder gar sehr fruhe Datierung ein Siehe dazu Michael Erler Platon Basel 2007 S 419 421 Zum Tod und den damit verbundenen Legenden siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 57 f Alice Swift Riginos Platonica Leiden 1976 S 194 198 Das Todesjahr war das erste Jahr der 108 Olympiade Sommer 348 bis Sommer 347 Joachim Soder II Zu Platons Werken In Christoph Horn Jorn Muller Joachim Soder Hrsg Platon Handbuch Leben Werk Wirkung Stuttgart 2009 S 19 59 hier 19 Eine grundliche Darstellung bietet Michael Erler Platon Basel 2007 S 27 29 99 ff eine Zusammenfassung Thomas Alexander Szlezak Platon In Der Neue Pauly Band 9 Stuttgart 2000 Sp 1097 1100 Ubersicht bei Michael Erler Platon Basel 2007 S 21 Zur Einordnung der einzelnen Schriften in die Tetralogien siehe hier Zur Authentizitatsdiskussion siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 291 f 663 665 und die dort genannte Literatur Zur andauernden Authentizitatsdiskussion siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 301 f 667 f und die dort genannte Literatur Thomas Alexander Szlezak Platon In Der Neue Pauly Band 9 Stuttgart 2000 Sp 1098 f meint einen Konsens zugunsten der Echtheit ausmachen zu konnen wahrend Debra Nails The people of Plato Indianapolis 2002 S 168 die Unechtheit als Tatsache betrachtet Dieser Dialog ist unter den zweifelhaften am wenigsten umstritten die Echtheit gilt heute als sehr wahrscheinlich aber nicht definitiv gesichert Michael Erler Platon Basel 2007 S 142 Zur weiterhin andauernden Echtheitsdiskussion in der die Verfechter der Unechtheit uberwiegen siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 305 f 668 und die dort genannte Literatur Zur weiterhin andauernden Echtheitsdiskussion in der die Verfechter der Echtheit in der Minderheit sind siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 299 666 und die dort genannte Literatur Zur Echtheitsdiskussion siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 310 322 669 672 und die dort genannte Literatur Michael Erler Platon Basel 2007 S 27 29 Siehe zur mittelalterlichen Uberlieferungsgeschichte Hartmut Erbse Uberlieferungsgeschichte der griechischen klassischen und hellenistischen Literatur In Geschichte der Textuberlieferung der antiken und mittelalterlichen Literatur Band 1 Zurich 1961 S 207 283 hier 258 262 vgl Michael Erler Platon Basel 2007 S 9 f Die Papyrusfragmente sind ediert im Corpus dei papiri filosofici greci e latini CPF Teil 1 Band 1 Florenz 1999 S 33 619 Papyrus Flinders Petrie II 50 Laches Siehe dazu Corpus dei papiri filosofici greci e latini CPF Teil 1 Band 1 Florenz 1999 S 100 113 Vereinzelt wird allerdings weiterhin mit der Moglichkeit gerechnet dass Platon schon zu Sokrates Lebzeiten mit der Abfassung von Dialogen begann siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 22 Lewis Campbell The Sophistes and Politicus of Plato Oxford 1867 Eine Ubersichtsdarstellung der sprachstatistischen Analysen bietet Leonard Brandwood The chronology of Plato s dialogues Cambridge 1990 Vgl Leonard Brandwood Stylometry and chronology In Richard Kraut Hrsg The Cambridge Companion to Plato Cambridge 1992 S 90 120 Gerard R Ledger Re counting Plato Oxford 1989 Details bei Michael Erler Platon Basel 2007 S 22 26 99 ff mit Diskussion abweichender Ansichten Die einschlagigen Quellentexte sind gesammelt von Gabriele Giannantoni Hrsg Socratis et Socraticorum reliquiae Bande 1 und 2 Neapel 1990 Michael Erler Platon Basel 2007 S 60 65 71 Zur Debatte uber die Grunde dieser Anonymitat siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 75 78 Zu Platons Zuruckhaltung gegenuber dem Pragen einer Fachterminologie siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 31 f mit Quellenbelegen und weiterer Literatur Platon Apologie 34a1 und 38b6 Platon Phaidon 59b10 Zur Deutung dieser platonischen Anonymitat siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 75 78 und die Beitrage in der von Gerald A Press herausgegebenen Aufsatzsammlung Who Speaks for Plato Studies in Platonic Anonymity Lanham 2000 Michael Erler Platon Basel 2007 S 61 f Thomas Alexander Szlezak Platon lesen Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 32 120 129 Thomas Alexander Szlezak Platon lesen Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 38 41 Platon Phaidros 274b 278b Siebter Brief 340b 345c Sylvia Usener Isokrates Platon und ihr Publikum Tubingen 1994 S 143 229 tragt zahlreiche Indizien und Argumente fur einen Vorrang des Horens vor besonders S 150 ff und weist darauf hin dass Platon selbst den Wert der Lekture geringer eingeschatzt hat Sogar fur die Briefe geht Platon von einem Publikum aus dem vorgelesen wird Plutarch Quaestiones convivales 7 8 1 711b c noch in unserer Zeit werden Platons Dialoge bisweilen inszeniert beispielsweise der Phaidon auf der Schaubuhne in Berlin 1986 Michael Erler Platon Basel 2007 S 81 Michael Erler Platon Basel 2007 S 86 Peter Weber Schafer Die Uberwindung der Sophistik durch Platon In Stephan Kirste u a Hrsg Die Sophistik Entstehung Gestalt und Folgeprobleme des Gegensatzes von Naturrecht und positivem Recht Stuttgart 2002 S 158 170 Platon Timaios 21e 26d Platon Symposion 189c 193e Platon Symposion 203a e Platon Politeia 359d 360b Platon Politeia 614a 621d Platon Politeia 414c 415d Platon Phaidros 246a 256e Platon Phaidros 274c 275b Platon Politikos 268d 274d Beispielsweise Platon Phaidon 107d 114c Gorgias 523a 527a Zum Mythos bei Platon siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 89 92 Platon Protagoras 320c 323a Platon Timaios 20d 26e So Pierre Vidal Naquet Athen und Atlantis Struktur und Bedeutung eines platonischen Mythos In Pierre Vidal Naquet Der Schwarze Jager Frankfurt am Main 1989 S 216 232 Heinz Gunther Nesselrath Platon und die Erfindung von Atlantis Munchen 2002 Herwig Gorgemanns Wahrheit und Fiktion in Platons Atlantis Erzahlung In Hermes Bd 128 2000 S 405 420 Platon Politeia 614b Beispielsweise in der Politeia 377a vgl Michael Erler Platon Basel 2007 S 90 Siehe beispielsweise Platon Protagoras 320c und Gorgias 523a1 2 zum Sprachgebrauch Platons siehe Markus Janka Semantik und Kontext Mythos und Verwandtes im Corpus Platonicum In Markus Janka Christian Schafer Hrsg Platon als Mythologe 2 uberarbeitete Auflage Darmstadt 2014 S 23 46 So etwa Gerhard Muller Die Mythen der platonischen Dialoge In Nachrichten der Giessener Hochschulgesellschaft Nr 32 1963 S 77 92 Siehe dazu Konrad Gaiser Gesammelte Schriften Sankt Augustin 2004 S 61 69 Michael Erler Platon Basel 2007 S 91 Markus Janka Mythos In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 208 f mit weiterer Literatur und Belegen Platon Symposion 210a 212a Platon Politeia 510c 511a Platon Phaidon 75c d Die wichtigsten Schriften mit Bezug zur Ideenlehre sind Euthyphron Menon Phaidon Symposion Phaidros Politeia Parmenides und Timaios Michael Erler Platon Basel 2007 S 391 f neben idea insbesondere eἶdos eidos Urbild morfh morphḗ Form oὐsia usia Wesen und paradeigma paradeigma Muster Platon Politikos 266d vgl dazu 257b Platon Parmenides 130a e Christian Schafer Idee In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 163 mit Belegstellen Platon Phaidon 79e 80b Platon Gorgias 493a Kratylos 400c Phaidros 250c Zu den Metaphern von der Einkerkerung und dem Grab der Seele und ihrer Rezeption in Antike und Mittelalter siehe Pierre Courcelle Connais toi toi meme de Socrate a Saint Bernard Band 2 Paris 1975 S 325 414 Platon Gorgias 524a b Phaidon 64c Timaios 81c e vgl 73 b Platon Phaidon 65a 67a Platon Symposion 202d e Siehe dazu Wolfram Brinker Seele In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 254 und die dort genannten Belege Platon Apologie 29d e Platon Politeia 438d 441c 443c 445e Platon Phaidros 246a 247c 253c 254e Platon Politeia 580e 581a Platon Politeia 581b e Siehe Wolfram Brinker Seele In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 255 257 und die dort genannten Belege Platon Timaios 69c 70a Platon Timaios 77a c Platon Timaios 30a b 34b 37c Platon Phaidon 70c 72d Platon Phaidon 72e 77a zur Schau der Ideen durch die Seele siehe auch Phaidros 246e 256e Platon Phaidon 78b 80d Platon Phaidon 102b 107b Platon Politeia 608c 612a Wolfram Brinker Seele In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 253 Karin Alt Unsterblichkeit In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 298 Platon Phaidon 108e 114c vgl Phaidon 80d 81a Platon Gorgias 523a 527a Platon Politeia 614c 621b Platon Timaios 90e 92c Platon Theaitetos 145e 146a Platon Theaitetos 151d e Platon Theaitetos 187a e Platon Theaitetos 200d 201c Platon Theaitetos 210a b Platon Menon 98a Platon Theaitetos 202d 208b Im 20 Jahrhundert wurde Platons Erorterung der Problematik des Wissensbegriffs als Vorstufe der modernen Diskussion des sogenannten Gettier Problems gesehen so Rainer Enskat Authentisches Wissen Was die Erkenntnistheorie beim Platonischen Sokrates lernen kann In Rainer Enskat Hrsg Amicus Plato magis amica veritas Festschrift fur Wolfgang Wieland zum 65 Geburtstag Berlin 1998 S 101 143 Platon Gorgias 454d Platon Theaitetos 186e Platon Timaios 51d 52a Platon Phaidon 65c Platon Siebter Brief 342a 343e Platon Politeia 509d 511e Hans Otto Seitschek Wiedererinnerung In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 330 333 Platon Menon 82b 86c Platon Menon 75d Platon Politeia 534e Michael Erler Platon Basel 2007 S 31 f Walter Muri Das Wort Dialektik bei Platon In Museum Helveticum 1 1944 S 152 168 ihm folgt Peter Staudacher Dialektik In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 81 Platon Politeia 534b c Platon Politeia 533c Platon Politeia 510c d Platon Politeia 511b c Zur Bedeutung der Idee des Guten in diesem Zusammenhang siehe Rafael Ferber Platos Idee des Guten 2 erweiterte Auflage Sankt Augustin 1989 S 97 106 Platon Politeia 534e 535a Platon Politeia 505a Richard Robinson Plato s Earlier Dialectic Oxford University Press Oxford 1953 S 65 Julius Stenzel Studien zur Entwicklung der platonischen Dialektik von Sokrates zu Aristoteles Stuttgart 1961 Nachdruck der 2 Auflage von 1931 S 42 f 53 Platon Symposion 178c 180b Wladyslaw Tatarkiewicz Geschichte der Asthetik Band 1 Die Asthetik der Antike Basel 1979 S 140 f Platon Symposion 203a 207a Platon Phaidros 247c e 249d 252b Platon Symposion 206c 212a Platon Symposion 204a b Platon Politeia 433 434 Platon Politeia 332a c Platon Politeia 335b e Platon Politeia 338c 339b 343b 344c Platon Politeia 358e 362c Julia Annas An Introduction to Plato s Republic Oxford 1981 S 157 169 Aristoteles Nikomachische Ethik 1129b 1130a Platon Politeia 443c d Christian Schafer Gerechtigkeit In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 132 Platon Phaidon 100e 101b Platon Protagoras 323a c Siehe beispielsweise Platon Politeia 353e 354a Gorgias 479e 507c 512a b Christian Schafer Gerechtigkeit In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 134 Platon Politeia 357d 358a Platon Politeia 509b Siehe dazu Rafael Ferber Ist die Idee des Guten nicht transzendent oder ist sie es doch In Damir Barbaric Hrsg Platon uber das Gute und die Gerechtigkeit Wurzburg 2005 S 149 174 Platon Politeia 508a 509b Marcel van Ackeren Das Wissen vom Guten Amsterdam 2003 S 171 Gunter Frohlich Lust In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 189 192 Platon Theaitetos 176b vgl Nomoi 716b d Klaus Schopsdau Platon Nomoi Gesetze Ubersetzung und Kommentar Teilband 2 Gottingen 2003 S 207 f Siehe zu diesem Konzept John M Armstrong After the Ascent Plato on Becoming Like God In Oxford Studies in Ancient Philosophy Bd 26 2004 S 171 183 Christian Tornau Ahnlichkeit ahnlich unahnlich Anahnlichung In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 35 39 hier 38 f David Sedley Becoming Godlike In Christopher Bobonich The Cambridge Companion to Ancient Ethics Cambridge 2017 S 319 337 Platon Politeia 369b 427c Lachesis Mythos Platon Politeia 617d 618e Zu Frauen und Kindergemeinschaft sowie Eugenik siehe Platon Politeia 458b 461e Platon Politeia 383a 393a Platon Politeia 473c d Platon Nomoi 739d Zur Wahl der Herrscher siehe Platon Nomoi 753b d Hierzu und zu antiken Reaktionen darauf siehe Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 2 Stuttgart 1990 S 303 315 Platon Politeia 424a 425a Zu dieser Kunstauffassung siehe Wladyslaw Tatarkiewicz Geschichte der Asthetik Band 1 Die Asthetik der Antike Basel 1979 S 148 und Anm 32 167 Gotz Pochat Geschichte der Asthetik und Kunsttheorie Koln 1986 S 44 Wladyslaw Tatarkiewicz Geschichte der Asthetik Band 1 Die Asthetik der Antike Basel 1979 S 144 146 154 f Wladyslaw Tatarkiewicz Geschichte der Asthetik Band 1 Die Asthetik der Antike Basel 1979 S 143 f 150 158 164 166 mit Zusammenstellung der Quellenzeugnisse zu Platons Kunstverstandnis in Ubersetzung S 160 167 Platon Sophistes 266c d Diese Tonart ist nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Kirchentonart dem lydischen Modus Platon Phaidros 245a Wladyslaw Tatarkiewicz Geschichte der Asthetik Band 1 Die Asthetik der Antike Basel 1979 S 149 f 156 159 163 Platon Politeia 393a 396e Platon Phaidon 96a 99c Platon Timaios 28a b Zum Diskussionsstand siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 455 f und die dort genannte Literatur Michael Erler Platon Basel 2007 S 460 Platon Timaios 50b 51b 52d Platon Timaios 55d 57d Platon Timaios 53c d Klaus Mainzer Symmetrien der Natur Ein Handbuch zur Natur und Wissenschaftsphilosophie Berlin 1988 S 67 Platon Timaios 30a b 34b 37c Vgl Mischa von Perger Die Allseele in Platons Timaios Stuttgart 1997 S 83 85 Platon Politeia 616b 617c Platon Timaios 69c 75a Aristoteles Physik 209b13 15 Platon Phaidros 274b 278b Siebter Brief 340b 345c Siehe dazu Thomas A Szlezak Platon lesen Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 56 71 Zu den Sammlungen einschlagiger Belege siehe Michael Erler Platon Basel 2007 S 411 416 vgl Christina Schefer Platons unsagbare Erfahrung Basel 2001 S 11 Konrad Gaiser Prinzipientheorie bei Platon In Konrad Gaiser Gesammelte Schriften Sankt Augustin 2004 S 295 315 hier 295 Siehe zu dem Fragenkomplex beispielsweise Michael Erler Platon Basel 2007 S 406 411 Hans Joachim Kramer Arete bei Platon und Aristoteles Heidelberg 1959 S 380 486 Weitere einschlagige Arbeiten Kramers sind aufgelistet bei Jens Halfwassen Monismus und Dualismus in Platons Prinzipienlehre In Bochumer philosophisches Jahrbuch fur Antike und Mittelalter Bd 2 1997 S 1 21 hier S 1 f Anm 1 Konrad Gaiser Platons ungeschriebene Lehre 3 Auflage Stuttgart 1998 Konrad Gaiser Gesammelte Schriften Sankt Augustin 2004 S 295 340 Thomas Alexander Szlezak Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie Interpretationen zu den fruhen und mittleren Dialogen Berlin 1985 S 364 375 397 410 Thomas Alexander Szlezak Zur ublichen Abneigung gegen die agrapha dogmata In Methexis Bd 6 1993 S 155 174 Jens Halfwassen Platons Metaphysik des Einen In Marcel van Ackeren Hrsg Platon verstehen Themen und Perspektiven Darmstadt 2004 S 263 278 Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen 2 Auflage Leipzig 2006 S 183 405 Michael Erler Platon Munchen 2006 S 162 171 Vittorio Hosle Wahrheit und Geschichte Stuttgart Bad Cannstatt 1984 S 374 392 Detlef Thiel Die Philosophie des Xenokrates im Kontext der Alten Akademie Munchen 2006 S 137 225 Rafael Ferber Warum hat Platon die ungeschriebene Lehre nicht geschrieben 2 Auflage Munchen 2007 mit Forschungsbericht S 80 84 Herwig Gorgemanns Platon Heidelberg 1994 S 113 119 Karl Albert Platon und die Philosophie des Altertums Teil 1 Dettelbach 1998 S 380 398 Heinz Happ Hyle Berlin 1971 S 85 94 136 143 Klaus Oehler Die neue Situation der Platonforschung In Thomas Alexander Szlezak Hrsg Platonisches Philosophieren Hildesheim 2001 S 31 46 Klaus Oehler Der entmythologisierte Platon In Zeitschrift fur philosophische Forschung 19 1965 S 393 420 John N Findlay Plato The Written and Unwritten Doctrines London 1974 S 6 f 19 23 80 350 f 455 473 Willy Theiler Untersuchungen zur antiken Literatur Berlin 1970 S 460 483 hier 462 f Hans Georg Gadamer Dialektik und Sophistik im siebenten platonischen Brief In Hans Georg Gadamer Gesammelte Werke Band 6 Griechische Philosophie II Tubingen 1985 S 90 115 hier 111 113 Hans Georg Gadamer Platos ungeschriebene Dialektik In Hans Georg Gadamer Gesammelte Werke Band 6 Griechische Philosophie II Tubingen 1985 S 11 13 28 vgl Giuseppe Girgenti Hrsg Platone tra oralita e scrittura Milano 2001 S 9 15 Christina Schefer Platons unsagbare Erfahrung Basel 2001 S 2 4 10 14 225 Rafael Ferber Warum hat Platon die ungeschriebene Lehre nicht geschrieben 2 Auflage Munchen 2007 S 81 Michael Erler Platon Basel 2007 S 409 Giovanni Reales einschlagiges Hauptwerk liegt auch in deutscher Sprache vor Zu einer neuen Interpretation Platons Eine Auslegung der Metaphysik der grossen Dialoge im Lichte der ungeschriebenen Lehren 2 Auflage Paderborn 2000 Harold Cherniss Die altere Akademie Ein historisches Ratsel und seine Losung Heidelberg 1966 Ubersetzung von The Riddle of the Early Academy Berkeley 1945 enthalt drei Vortrage von 1942 und Aristotle s Criticism of Plato and the Academy Band 1 Baltimore 1944 Eingehende Kritik an Cherniss Position ubt Hans Joachim Kramer Arete bei Platon und Aristoteles Heidelberg 1959 S 380 447 Gregory Vlastos Platonic Studies 2 Auflage Princeton 1981 S 379 403 Zu den englischsprachigen Skeptikern siehe Thomas Alexander Szlezak Schleiermachers Einleitung zur Platon Ubersetzung von 1804 In Antike und Abendland 43 1997 S 46 62 hier 61 f Theodor Ebert Meinung und Wissen in der Philosophie Platons Berlin 1974 S 2 4 Dorothea Frede Platon Philebos Ubersetzung und Kommentar Gottingen 1997 S 403 417 Dorothea Frede Die wundersame Wandelbarkeit der antiken Philosophie in der Gegenwart In Ernst Richard Schwinge Hrsg Die Wissenschaften vom Altertum am Ende des 2 Jahrtausends n Chr Stuttgart 1995 S 9 40 hier 28 33 Andreas Graeser Die Philosophie der Antike Band 2 Sophistik und Sokratik Plato und Aristoteles 2 Auflage Munchen 1993 S 130 132 Andreas Graeser Kritische Retraktationen zur esoterischen Platon Interpretation In Archiv fur Geschichte der Philosophie 56 1974 S 71 87 Ernst Heitsch TIMIWTERA In Ernst Heitsch Gesammelte Schriften Band 3 Munchen 2003 S 338 347 Franz von Kutschera Platons Philosophie Band 3 Paderborn 2002 S 149 171 202 206 Gunther Patzig Platons politische Ethik In Gunther Patzig Gesammelte Schriften Band 3 Gottingen 1996 S 32 54 hier S 36 Anm 3 vgl dazu die Kritik von Hans Kramer Kritische Bemerkungen zu den jungsten Ausserungen von W Wieland und G Patzig uber Platons ungeschriebene Lehre In Rivista di Filosofia neo scolastica Bd 74 1982 S 579 592 hier 586 592 Wolfgang Wieland Platon und die Formen des Wissens 2 Auflage Gottingen 1999 S 40 50 328 330 340 vgl Hans Kramer Kritische Bemerkungen zu den jungsten Ausserungen von W Wieland und G Patzig uber Platons ungeschriebene Lehre In Rivista di Filosofia neo scolastica Bd 74 1982 S 579 592 hier 579 585 Konrad Gaiser Platons ungeschriebene Lehre 3 Auflage Stuttgart 1998 S 18 f Christina Schefer Platons unsagbare Erfahrung Basel 2001 S 186 f Siehe zum primar monistischen Charakter der Prinzipienlehre Jens Halfwassen Monismus und Dualismus in Platons Prinzipienlehre In Bochumer philosophisches Jahrbuch fur Antike und Mittelalter Bd 2 1997 S 1 21 und Detlef Thiel Die Philosophie des Xenokrates im Kontext der Alten Akademie Munchen 2006 S 197 208 Vgl Michael Erler Platon Basel 2007 S 428 f Hans Joachim Kramer Der Ursprung der Geistmetaphysik 2 Auflage Amsterdam 1967 S 329 334 Christina Schefer Platons unsagbare Erfahrung Basel 2001 S 57 60 Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons 2 Auflage Paderborn 2000 S 207 f 309 311 Eine Ubersicht uber die neuere Forschungsliteratur bietet Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 370 372 Erler selbst billigt der intuitiven Erkenntnis eine wesentliche Rolle zu Peter Stemmer Platons Dialektik Die fruhen und mittleren Dialoge Berlin 1992 S 214 225 siehe auch die dort S 220 Anm 116 genannten Werke von Autoren die Stemmers Auffassung zur Intuition teilen Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen Untersuchungen zu Platon und Plotin 2 Auflage Leipzig 2006 S 16 33 183 ff Christina Schefer Platons unsagbare Erfahrung Basel 2001 S 63 ff Aristoteles Metaphysik I 9 990b 993a zur Verdopplung 990b10 11 Zu Aristoteles Kritik an Platons Lehren siehe Frantisek Novotny The Posthumous Life of Plato Den Haag 1977 S 26 36 Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons 2 Auflage Paderborn 2000 Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen Untersuchungen zu Platon und Plotin 2 Auflage Leipzig 2006 Zur byzantinischen Platonrezeption siehe Frantisek Novotny The Posthumous Life of Plato Den Haag 1977 S 279 293 Siehe dazu Wilhelm Blum Walter Seitter Hrsg Georgios Gemistos Plethon 1355 1452 Reformpolitiker Philosoph Verehrer der alten Gotter Zurich 2005 James Hankins The Myth of the Platonic Academy of Florence In Renaissance Quarterly Bd 44 1991 S 429 475 Voltaire Songe de Platon Thomas Alexander Szlezak Friedrich Schleiermacher und das Platonbild des 19 und 20 Jahrhunderts Karl Friedrich Hermann Geschichte und System der platonischen Philosophie Band 1 mehr nicht erschienen Heidelberg 1839 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Platon 2 Bande Berlin 1919 Siehe dazu Pascal Firges Eros im Hyperion Platonisches und spinozistisches Gedankengut in Holderlins Roman Annweiler 2010 James A Notopoulos The Platonism of Shelley Durham 1949 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff u a Die griechische und lateinische Literatur und Sprache 2 Auflage Berlin 1907 S 76 Friedrich Nietzsche Werke in drei Banden Band 2 Munchen 1954 S 1028 Zu Nietzsches Kritik an Platon siehe Walter Patt Formen des Anti Platonismus bei Kant Nietzsche und Heidegger Frankfurt 1997 S 69 ff Annamaria Lossi Nietzsche und Platon Begegnung auf dem Weg der Umdrehung des Platonismus Wurzburg 2006 Friedrich Nietzsche Kritische Studienausgabe KSA 7 S 199 Martin Heidegger Holderlins Hymne Der Ister GA Band 53 S 29 Siehe dazu die Zusammenfassung bei Karl Heinz Lembeck Platon in Marburg Wurzburg 1994 S 341 348 Alfred North Whitehead Process and Reality An Essay on Cosmology Cambridge 1929 S 63 Karl Popper The open society and its enemies Band 1 The spell of Plato London 1945 deutsch Der Zauber Platons 8 Auflage Tubingen 2003 Beitrage zur Diskussion um Poppers Hypothesen sind gesammelt bei Renford Bambrough Hrsg Plato Popper and Politics Some Contributions to a Modern Controversy Cambridge 1967 Dieser Artikel wurde am 29 Januar 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118594893 lobid OGND AKS LCCN n79139459 NDL 00452937 VIAF 108159964 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME PlatonALTERNATIVNAMEN PlatoKURZBESCHREIBUNG griechischer PhilosophGEBURTSDATUM 428 427 v Chr GEBURTSORT Athen oder AiginaSTERBEDATUM 348 347 v Chr STERBEORT Athen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Platon amp oldid 234097404