www.wikidata.de-de.nina.az
Wolfgang Wieland 29 Juni 1933 in Heidenheim an der Brenz 8 Marz 2015 in Gottingen 1 war ein deutscher Philosoph und Arzt Er gilt als einer der bedeutendsten Philosophen seiner Generation Wolfgang WielandWolfgang Wieland Signatur 1993 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Positionen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1952 nach dem Abitur am Schubart Gymnasium Aalen studierte Wieland Philosophie in Gottingen und Heidelberg Dort wurde er 1955 bei Hans Georg Gadamer mit einer Arbeit uber Friedrich Wilhelm Joseph Schelling promoviert Die Habilitation folgte 1960 Ab 1960 war er ausserordentlicher Professor an der Universitat Hamburg Von 1965 bis 1970 studierte er Medizin und legte am 13 Oktober 1970 das Staatsexamen ab Wieland folgte anschliessend Rufen als Ordinarius fur Philosophie nach Marburg 1964 1968 Gottingen 1968 1979 und Freiburg im Breisgau 1979 1983 Von 1983 bis zu seiner Emeritierung 1998 war er Professor fur Theoretische Philosophie an der Universitat Heidelberg Positionen BearbeitenAus der Schule Gadamers stammend mehr noch durch die skeptische Haltung Karl Lowiths beeinflusst nimmt sich Wieland in seiner Habilitationsschrift Die aristotelische Physik zum Untersuchungsgegenstand Seine Untersuchung die phanomenologische und sprachanalytische Betrachtungsweisen vereint wurde zu einem in mehreren Auflagen erscheinenden Klassiker der Aristotelesforschung Nach zahlreichen richtungsweisenden Aufsatzen zur Aristotelischen Syllogistik folgte 1982 eine bahnbrechende Studie zur Philosophie Platons Es ist Wielands Verdienst die philosophische Dimension der Dialogform als Ausdruck der Bedeutung erkenntlich zu machen die Platon den Formen des nichtpropositionalen Wissens wie etwa menschlichen Fertigkeiten und Dispositionen beimisst 2 Die Leistung der Urteilskraft ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt Wielands Als Humanmediziner hat er diese in zahlreichen Schriften wie Praxis und Urteilskraft oder Diagnose Uberlegungen zur Medizintheorie im Bereich der arztlichen Praxis hinterfragt 3 Mit Urteil und Gefuhl wendet er sich in einer weiteren grossen Monographie Kants Theorie der Urteilskraft zu Wielands Arbeiten zeigen bis heute international breite Wirkung Wieland war Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 2005 verlieh ihm die Medizinische Fakultat der Universitat Tubingen die Ehrendoktorwurde Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenMonographien Schellings Lehre von der Zeit Grundlagen und Voraussetzungen der Weltalterphilosophie Winter Heidelberg 1956 Die aristotelische Physik Untersuchungen uber die Grundlegung der Naturwissenschaft und die sprachlichen Bedingungen der Prinzipienforschung bei Aristoteles Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1962 3 Auflage 1992 Diagnose Uberlegungen zur Medizintheorie De Gruyter Berlin 1975 2 Auflage 2004 Platon und die Formen des Wissens Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1982 2 erweiterte Auflage 1999 Strukturwandel der Medizin und arztliche Ethik Philosophische Uberlegungen zu Grundfragen einer praktischen Wissenschaft Winter Heidelberg 1986 Aporien der praktischen Vernunft Klostermann Frankfurt am Main 1989 Verantwortung Prinzip der Ethik Winter Heidelberg 1999 Urteil und Gefuhl Kants Theorie der Urteilskraft Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 Bioethik als Herausforderung Bonn University Press Bonn 2003 Medizin als praktische Wissenschaft Kleine medizintheoretische Schriften Hrsg von Rainer Enskat und Alejandro G Vigo Olms Hildesheim Zurich New York NY 2014 Philosophische Schriften Hrsg von N Braun Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2020 Enthalt die unten aufgefuhrten Aufsatze aus den Jahren 1960 2011 Lebensabriss umfassendes Schriftenverzeichnis Register Herausgeberschaft mit Elisabeth Stroker Handbuch Philosophie 10 Bande Alber Freiburg im Breisgau Munchen 1981 1996 Aufsatze Auswahl Die Ewigkeit der Welt Der Streit zwischen Ioannes Philoponus und Simplicius In Die Gegenwart der Griechen im neueren Denken Festschrift fur Hans Georg Gadamer 1960 S 291 316 Heinrich Heine und die Philosophie In Deutsche Vierteljahresschrift fur Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 37 1963 S 232 248 Hegels Dialektik der sinnlichen Gewissheit In Orbis Scriptus Dimitrij Tschizewskij zum 70 Geburtstag Munchen 1966 S 933 941 Die Anfange der Philosophie Schellings und die Frage nach der Natur In Natur und Geschichte Karl Lowith zum 70 Geburtstag Stuttgart 1967 S 406 440 Kontinuum und Engelzeit bei Thomas von Aquino In E Scheibe und G Sussmann Hrsg Einheit und Vielheit Festschrift fur Carl Friedrich v Weizsacker zum 60 Geburtstag Gottingen 1972 S 77 90 Zeitliche Kausalstrukturen in der aristotelischen Logik In Archiv fur Geschichte der Philosophie 54 1972 S 229 237 Bemerkungen zum Anfang von Hegels Logik In H Fahrenbach Hrsg Wirklichkeit und Reflexion Walter Schulz zum 60 Geburtstag Pfullingen 1973 S 395 414 Praxis und Urteilskraft In Zeitschrift fur philosophische Forschung 28 1974 S 17 42 Aristoteles und die Seeschlacht Zur Struktur prognostischer Aussagen In Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 2 1979 S 25 33 Staat und Selbstbewusstsein Eine Notiz zu Platons Politeia In Synthesis philosophica 10 1990 S 393 406 Das Individuum und seine Identifizierung in der Welt der Kontingenz In Th Hoffmann St Majetschak Hrsg Denken der Individualitat Festschrift fur Josef Simon zum 65 Geburtstag Berlin 1995 S 3 25 Uber den Grund des Interesses der Philosophie an ihrer Geschichte In R W Puster Hrsg Veritas filia temporis Festschrift fur Rainer Specht zum 65 Geburtstag Berlin 1995 S 9 30 Das sokratische Erbe Laches In Th Kobusch B Mojsisch Hrsg Platon Seine Dialoge in der Sicht neuer Forschungen Darmstadt 1996 S 5 24 Dialektik und Relationen In R Breuninger Hrsg Philosophie der Subjektivitat und das Subjekt der Philosophie Festschrift fur Klaus Giel zum 70 Geburtstag Wurzburg 1997 S 369 383 Kants Rechtsphilosophie der Urteilskraft In Zeitschrift fur philosophische Forschung 52 1998 S 1 22 Poiesis Das Aristotelische Konzept einer Philosophie des Herstellens In Th Buchheim H Flashar R King Hrsg Kann man heute noch etwas anfangen mit Aristoteles Hamburg 2003 S 223 247 Was heisst und zu welchem Ende vermeidet man den Gebrauch der Urteilskraft Strategien zu ihrer Umgehung In F Rodi Hrsg Urteilskraft und Heuristik in den Wissenschaften Beitrage zur Entstehung des Neuen Weilerswist 2003 S 9 33 Pro Potentialitatsargument Moralfahigkeit als Grundlage von Wurde und Lebensschutz In G Damschen D Schonecker Hrsg Der moralische Status menschlicher Embryonen Berlin New York 2003 S 149 168 Herausforderungen der Bioethik In W Hogrebe Hrsg Grenzen und Grenzuberschreitungen XIX Deutscher Kongress fur Philosophie Berlin 2004 S 829 842 Wissenschaft im Fadenkreuz der Aufklarung Zur Tragweite des hypothetischen Denkens In R Enskat A Kleinert Hrsg Aufklarung und Wissenschaft Acta Historica Leopoldina Nr 57 Halle Saale 2011 S 99 130 Literatur BearbeitenRainer Enskat Hrsg Amicus Plato magis amica veritas Festschrift fur Wolfgang Wieland zum 65 Geburtstag De Gruyter Berlin 1998 Gregor Damschen Rainer Enskat Alejandro G Vigo Hrsg Platon und Aristoteles sub ratione veritatis Festschrift fur Wolfgang Wieland zum 70 Geburtstag Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 2003 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfgang Wieland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wieland Wolfgang Hessische Biografie Stand 22 November 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Grab in Heidelberg Neuenheim Traueranzeige In Frankfurter Allgemeine Zeitung 12 Marz 2015 Gregor Damschen et al Platon und Aristoteles sub ratione veritatis S VIII Christian Geyer Diagnostiker des Menschen In Frankfurter Allgemeine Zeitung 10 Marz 2015 S 13 Normdaten Person GND 120346443 lobid OGND AKS LCCN n83069238 VIAF 12328223 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wieland WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph und MedizinerGEBURTSDATUM 29 Juni 1933GEBURTSORT Heidenheim an der BrenzSTERBEDATUM 8 Marz 2015STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Wieland Philosoph amp oldid 238778018