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Unter Akrasia altgriechisch ἀkrasia akrasia lateinisch incontinentia Willensschwache Unbeherrschtheit Handeln wider besseres Wissen versteht man den Fall dass eine Person eine Handlung ausfuhrt obwohl sie eine alternative Handlung fur besser halt Die Analyse entsprechender Handlungen ist eines der zentralen Probleme der philosophischen Disziplin der Handlungstheorie da akratische Handlungen plausibel scheinenden Annahmen uber Handlungen von Personen zu widersprechen scheinen Untersucht wird dabei ob oder inwiefern entsprechende Handlungsphanomene mit folgendem Prinzip vereinbar sind Personen fuhren wenn sie dazu in der Lage sind solche Handlungen aus die sie fur gut halten Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 1 1 Wortherkunft 1 2 Das philosophische Problem 2 Historisch 2 1 Griechische Antike 2 1 1 Dichtung 2 1 2 Sokrates und Platon 2 1 3 Aristoteles 2 1 4 Spatere nicht christliche Antike 2 2 Christliche Antike und Mittelalter 2 2 1 Paulus 2 2 2 Augustinus 2 2 3 Mittelalter 2 3 Neuzeit 3 Systematisch 3 1 Davidson 3 2 Inwiefern ist Akrasia moglich 3 2 1 Kritik an P 3 2 2 Skeptizismus bezuglich Akrasia 3 2 3 Vollstandige Ablehnung von P 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEinfuhrung BearbeitenWortherkunft Bearbeiten Das Wort Akrasia stammt aus der antiken griechischen Philosophie und wurde als philosophischer Terminus von Aristoteles gepragt Im Protagoras wo Platon Akrasia vor allem thematisiert hatte verwendete er uberwiegend entsprechende Verbalformen spater gebrauchte er in einigen Fallen die synonymen Substantive akratia und akrateia 1 Das Antonym enkrateia Selbstbeherrschung findet sich ebenfalls bereits bei Platon Etymologisch leitet sich akrasia von dem Substantiv kratos Starke oder dem Verb kratein herrschen her wobei das Prafix a den folgenden Teil negiert Alpha privativum In der heutigen Philosophie werden die Begriffe Akrasia und Willensschwache weitestgehend synonym verwendet Akrasia wird dabei Willensschwache manchmal aus zwei Grunden vorgezogen um den Eindruck zu vermeiden dass der Wille als Instanz zwingend in der Erklarung der entsprechenden Handlungen eine grosse Rolle spielen muss und oder um der das Problem verdeckenden Auffassung zu entgehen der Wille sei zu schwach zur Verwirklichung der Absicht Das philosophische Problem Bearbeiten Akrasia bezeichnet einen bestimmten Fall einer irrationalen Handlung Akrasia liegt dann vor wenn eine Person eine Handlung A ausfuhrt obwohl sie die mogliche alternative Handlung B fur besser halt Akrasia wird meist auf Handlungen eingeschrankt es gibt aber auch Uberlegungen zu der Frage ob oder inwiefern akratische Absichten Wunsche und Meinungen moglich sind 2 Akratische Handlungen wurden lange Zeit auf moralische Handlungen eingeschrankt dies geschieht heute uberwiegend nicht mehr Damit eine akratische Handlung vorliegt darf die handelnde Person keine kurzfristige Neubewertung vornehmen sondern muss das Urteil gegen das sie handelt bis zum Vollzug der Handlung teilen So ist beispielsweise der Verzehr einer Sahnetorte nur dann eine akratische Handlung wenn die Person sowohl vor dem Verzehr als auch wahrenddessen die Auffassung besitzt Es ist besser die Sahnetorte nicht zu essen Halt sie hingegen unmittelbar vor dem Verzehr das Urteil Es ist besser die Sahnetorte zu essen fur richtig nachdem sie zuvor gegenteiliger Auffassung war liegt kein Fall von Akrasia vor Die Erklarung derartiger Handlungen ist ein Problem der Handlungstheorie Denn das Vorkommen akratischer Handlungen steht im Widerspruch zu folgendem Prinzip Personen fuhren sofern sie dazu in der Lage sind diejenigen Handlungen aus die sie fur am besten halten Dieses Prinzip folgt aus der prima facie plausiblen Uberlegung Wenn Grunde Ursachen fur Handlungen sind dann sollte der bessere Grund die starkere Ursache fur eine Handlung sein Dieses Prinzip scheint auf der einen Seite dem menschlichen Handeln zugrunde zu liegen auf der anderen Seite widerspricht ihm die Selbstbeobachtung da wir namlich manchmal absichtlich eine Handlung auszufuhren scheinen obwohl wir der Meinung sind dass eine Alternative besser ware und zugleich auch von uns glauben dass wir die bessere Handlung hatten ausfuhren konnen Falle hingegen in denen wir nicht anders hatten handeln konnen sondern die fur schlechter gehaltene Handlung ausfuhren mussen sind keine eigentlichen Falle von Akrasia sondern von Unfreiheit Abhangigkeit oder Sucht Da akratische Handlungen diesem Prinzip zu widersprechen scheinen ist von Philosophen immer wieder bestritten worden dass Akrasia moglich ist Damit ist nicht gemeint dass entsprechende Handlungsphanomene nicht vorkommen konnten Diese sind unbestritten und sind als ein praktisches Problem nicht Gegenstand der Handlungstheorie Umstritten ist vielmehr das theoretische Problem der Analyse entsprechender Handlungsphanomene Ob Akrasia moglich ist oder nicht hangt nicht zuletzt davon ab unter welchen Bedingungen entsprechende Handlungsphanomene als Akrasia aufgefasst werden Die dabei entscheidenden Elemente sind Freiheit Wissen oder ein schwacheres kognitives Element AbsichtIn der entscheidenden starksten Form werden alle drei Elemente in die Definition von Akrasia aufgenommen Die Frage ob es akratische Handlungen gibt oder nicht kann prinzipiell nicht mit empirischen Mitteln etwa psychologischen Experimenten vollstandig beantwortet werden denn von aussen kann man nicht beurteilen ob eine Person wenn sie eine bestimmte Handlung ausfuhrt zuvor der Auffassung war dass eine alternative mogliche Handlung besser gewesen ware Aufgrund dessen ist diese Frage nur mittels eigener Erfahrung Gedankenexperimenten und Begriffsanalyse zu losen 3 Gleichwohl gibt es auch ausserhalb der Philosophie ein Interesse am Problem der Akrasia So beschaftigen sich etwa Soziologen wie Jon Elster im Rahmen der Theorie der rationalen Entscheidung mit Irrationalitat und dem Problem der Akrasia Auch die Okonomie etwa im Rahmen der Entscheidungstheorie beschaftigt sich mit dem Problem Ahnliche Phanomene werden in der Psychologie unter dem Stichwort Kognitive Dissonanz thematisiert Historisch BearbeitenDas philosophische Problem der Akrasia geht zuruck auf die antike griechische Philosophie Hier wird dabei vor allem der Aspekt des Wissens problematisiert In der christlichen Antike entsteht das Konzept des Willens Dort und im Mittelalter spielen Freiheit und Sunde in der Diskussion eine grossere Rolle Die Neuzeit diskutiert Akrasia wegen der Dominanz der mit Willensakten arbeitenden Handlungskonzeptionen kaum Seit Mitte des 20 Jahrhunderts thematisieren nach einer Kritik des traditionellen Willensbegriffes Vertreter der analytischen Philosophie Akrasia wobei Akrasia nun als Handeln wider ein besseres Urteil aufgefasst wird Griechische Antike Bearbeiten Die antike griechische Diskussion uber Akrasia geschieht immer vor dem Hintergrund dass der Akratiker gegen seine eigene eudaimonia gegen sein eigenes Gluck handelt Dichtung Bearbeiten Die Frage nach der Rationalitat von Handlungen ist in der griechischen Literatur schon vor Sokrates prasent Dies gilt schon fur die fruhe griechische Dichtung wird aber besonders deutlich bei Euripides u a in dessen Medea Handeln wider besseres Wissen wird in den folgenden Versen von Euripides 428 v Chr aufgefuhrter Tragodie Der bekranzte Hippolytos thematisiert Hier bekennt Phaidra dass sie ihrer Leidenschaften nicht Herr wird Phaidra Schon oft bedachte ich in langer Nacht was unser Menschendasein so verdirbt und ich erkannte nicht der Unverstand ist Wurzel allen Ubels Einsicht fehlt den meisten nicht ganz anders liegt der Grund Was recht ist sehen wir und wissen wir und tun es doch nicht seis aus Lassigkeit seis weil die Lust des Augenblicks das Werk verdrangt und mancherlei Verlockung gibts Euripides Hippolytos 375 383a zitiert nach Euripides Hippolytos ubersetzt von Ernst Buschor Stuttgart Reclam 1961 S 20 21 Zwar wird hier nicht argumentativ eine philosophische Position vertreten Diese Stelle spiegelt aber wohl eine zu dieser Zeit allgemein bekannte und auch wie auch im Folgenden an Platons Protagoras deutlich wird anerkannte Auffassung wider 4 Sokrates und Platon Bearbeiten nbsp SokratesDa Sokrates selbst keine Schriften verfasst hat ist seine Position nur mittelbar uberliefert Die wichtigste Quelle ist Platon referiert wird sie auch von Aristoteles 5 eine weitere Quelle sind Xenophons Erinnerungen an Sokrates 6 Deshalb werden im Folgenden Sokrates und Platons Position im Protagoras gemeinsam anhand der Dialogfigur Sokrates im Protagoras dargestellt Ich wenigstens glaube dieses dass kein weiser Mann der Meinung ist irgendein Mensch fehle aus freier Wahl oder vollbringe irgendetwas Boses aischra oder Schlechtes kaka aus freier Wahl hekōn sondern sie wissen wohl dass alle welche Boses und Schlechtes tun es unfreiwillig akōn tun 7 Sokrates mochte zeigen dass die Menschen Unrecht haben wenn sie sagen dass viele welche das Bessere sehr gut erkennen es doch nicht tun wollen obgleich sie es konnten sondern etwas anderes tun 8 Er argumentiert gegen diese Position indem er gemeinsam mit diesen vorgestellten Kontrahenten die Akrasia fur moglich und gegeben halten annimmt dass die Lust ein Gut ist und die grossere Lust das grossere Gut Er zeigt dass es unplausibel ist anzunehmen dass eine Person eine bestimmte Handlung A ausfuhrt von der sie weiss dass sie weniger Lust bzw mehr Unlust verschafft als die Handlung B Es sei aber absurd anzunehmen dass die Personen in diesen Fallen von der Lust uberwunden worden seien 9 D ies wird nun eine lacherliche Rede wenn ihr sagt dass oftmals der Mensch obgleich das Schlechte to kakon erkennend dass es schlecht kakon es dennoch tut unerachtet ihm freistande es nicht zu tun weil er von der Lust getrieben wird und betaubt und ihr dann auch wieder sagt dass der Mensch das Gute erkennend es dennoch nicht zu tun pflegt der augenblicklichen Lust wegen und von dieser uberwunden 10 Diese Falle so Sokrates im Protagoras seien vielmehr damit zu erklaren dass die entsprechenden Personen nicht das richtige Wissen uber den Lustwert der beiden jeweiligen Handlungen hatten vermutlich hatten sich diese uber den genauen Wert verschatzt moglicherweise weil A zeitlich naher und B ferner war Sokrates argumentiert im Protagoras also dafur dass nur eines von beidem moglich ist Wenn eine Person eine abtragliche Handlung ausgefuhrt hat dann hatte sie das entsprechende Wissen nicht wenn sie das entsprechende Wissen hat dann fuhrt sie die abtragliche Handlung nicht aus Diese im Bereich der Lust gewonnene Erkenntnis verallgemeinert Sokrates W er bei der Wahl der Lust und Unlust das heisst des Guten und des Schlechten kaka fehle exhamartanein der fehle aus Mangel an Wissen episteme 11 Da Wissen fur Sokrates und den fruhen Platon mit Tugend Arete identisch ist ist es notwendige und hinreichende Bedingung dafur das Gluck zu erlangen Ein Akratiker handelt gemass dieser Position gegen sein ureigenstes Interesse Aristoteles Bearbeiten Aristoteles beschaftigt sich mit Akrasia in Nikomachische Ethik VII 1 11 Dort findet sich die historisch wirkungsmachtigste und vielleicht die bis ins 20 Jahrhundert systematisch wichtigste Auseinandersetzung mit Akrasia Aristoteles beschreibt Akrasia als eine Charakterdisposition neben anderen die zu meiden ist Er knupft an die von Sokrates formulierte These an dass derartiges Handeln und Wissen nicht gleichzeitig vorkommen konnen Denn es ware wie Sokrates dachte seltsam wenn obwohl Wissen episteme vorhanden ist etwas anderes beherrschen und wie einen Sklaven herumzerren wurde Sokrates lehnte ja die fragliche Auffassung vollstandig ab in der Uberzeugung es gebe keine Unbeherrschtheit Niemand so pflegte er zu sagen handelt gegen das Beste in der Uberzeugung dies zu tun sondern man handelt so nur aufgrund von Unwissenheit di agnoian 12 Akrasia tritt nach Aristoteles hauptsachlich bei Handlungen auf die mit korperlicher Lust Essen Trinken und Sexualitat verbunden sind ein weiterer Typ tritt bei Zorn auf 13 Aristoteles unterscheidet noch genauer zwischen zwei Arten von Akrasia Voreiligkeit propeteia und Schwache astheneia Demnach gibt es fur Aristoteles vier Typen von Akrasia Mit Lust verbundene Schwache Mit Lust verbundene Voreiligkeit Mit Zorn verbundene Schwache Mit Zorn verbundene VoreiligkeitZwei Erklarungstypen und der praktische SyllogismusAristoteles argumentiert gegen die These des sokratischen Intellektualismus dass Handeln wider besseres Wissen nicht moglich sei Denn dies widerspreche den Phanomenen oder den gangigen Auffassungen uber das Handeln Er versucht zu zeigen wie das Wissen eines Akratikers beschaffen sein muss also die Frage zu klaren ob der Unbeherrschte wissend handelt oder nicht und in welchem Sinne von wissend man wissend unbeherrscht sein kann 14 Hierzu verwendet er in NE VII 5 zwei unterschiedliche Erklarungstypen eine dialektische logikos also begriffliche und eine naturphilosophische oder naturwissenschaftliche physikos Dabei greift er zur Erklarung von Akrasia auf das Modell des praktischen Syllogismus zuruck Nach diesem Modell erfolgt eine Handlung genau dann wenn ein bestimmtes konkretes Merkmal hier suss unter einen Obersatz also ein allgemeines Urteil fallt Dabei entspricht nach Aristoteles die Konklusion einer Handlung Der praktische SyllogismusObersatz Susses ist zu erstreben Untersatz Dies ist suss Konklusion Dies ist zu erstreben Anmerkung Nicht immer besteht ein praktischer Syllogismus fur Aristoteles in dieser einfachen Form mit zwei Pramissen die der Einfachheit halber im Folgenden zugrunde gelegt wird Die dialektische ErklarungIn der dialektischen Erklarung unterscheidet Aristoteles verschiedene Arten von Wissen Hiermit versucht er zu erklaren wie ein Akratiker das Wissen besitzt das in einer entsprechenden Konklusion also Handlung resultieren musste dies aber doch nicht tut 15 Der Akratiker besitzt das Wissen nur gebraucht es aber nicht so wie ein Mathematiker die Fahigkeit hat zu rechnen auch wenn er die Tatigkeit gerade nicht ausubt Dabei fuhrt Aristoteles Moglichkeiten auf wie ein Akratiker Wissen haben kann ohne es zu gebrauchen Denn falls wir Wissen haben und dennoch nicht anwenden sehen wir dass das Haben etwas ganz anderes wird so dass man in solchen Fallen auf gewisse Weise Wissen hat und auch nicht hat zum Beispiel bei Schlafenden Wahnsinnigen oder Betrunkenen Denn das Wissen muss mit dem Menschen verwachsen das aber braucht Zeit Man muss also annehmen dass die Unbeherrschten sprechen wie es die Schauspieler tun 16 Die bisherigen Unterscheidungen von Wissen beim Akratiker scheinen sich auf Obersatze allgemeine Urteile zu beziehen In einer weiteren Art ist der Untersatz defizitar Ein allgemeiner Satz etwa Alles Susse ist gesundheitsschadigend ist dem Akratiker bekannt er schreibt aber dem konkret vorliegenden Gegenstand nicht die entsprechende Eigenschaft suss zu 17 Die naturphilosophische ErklarungIn der naturphilosophischen Erklarung bietet Aristoteles eine Erklarung fur die Ursache an dass die akratische Konklusion also die Handlung zustande kommt obwohl der Akratiker mit dem entsprechenden Obersatz uber das bessere Wissen verfugt Aristoteles nimmt hierbei zwei konkurrierende praktische Syllogismen an einen Syllogismus der Vernunft und einen Syllogismus der Begierde Die Begierde epithymia verhindert oder unterdruckt dabei den entsprechenden Untersatz des Syllogismus der Vernunft Syllogismus der Vernunft Syllogismus der BegierdeObersatz Gesundheitsschadliches ist zu meiden Obersatz Susses ist zu erstreben Untersatz Dies ist gesundheitsschadlich Untersatz Dies ist suss Konklusion Konklusion Dies ist zu erstreben Da die zweite Pramisse d h der Untersatz der Vernunft eine Meinung uber einen Wahrnehmungsgegenstand enthalt und diese das Handeln bestimmt besitzt der Unbeherrschte da er sich im Affekt befindet diese entweder gar nicht oder er besitzt sie so dass das Besitzen kein Wissen ist sondern ein Sprechen wie das eines Betrunkenen der Verse des Empedokles aufsagt 18 Das Wissen des Akratikers unterscheidet sich ebenfalls je nach Typ von Akrasia Bei der Voreiligkeit oder Impulsivitat springt der Akratiker unmittelbar zur Konklusion der Begierde Bei der Schwache hingegen weiss der Akratiker in irgendeiner nicht genauer bestimmten Form von der Konklusion der Vernunft ohne sich nach ihr zu richten Auf diese Weise handelt der Akratiker gegen ein besseres Wissen Gesundheitsschadliches ist zu meiden das er selbst in irgendeiner Form besitzt Uber das genaue Verhaltnis von dialektischer und naturphilosophischer Erklarung aussert Aristoteles sich nicht 19 Aristoteles erklart Akrasia also damit dass der Akratiker kein richtiges Wissen besitzt insofern ist seine Position nicht weit von der des Sokrates 20 Sie unterscheidet sich aber von der sokratischen darin dass die Affekte meistens die Begierde die Ursache fur Akrasia ist Diese konkurrieren mit der Vernunft schwachen oder umgehen diese 21 Spatere nicht christliche Antike Bearbeiten Die Auffassungen der nachfolgenden antiken Philosophie zu Akrasia sind nur in geringem Umfang erhalten und hauptsachlich durch Berichte Dritter und somit weniger genau uberliefert Nach Berichten von Plutarch und Galen sollen etwa die meisten Stoiker weitestgehend in Anlehnung an Sokrates vertreten haben dass Akrasia nicht moglich ist 22 Im Gegensatz zu Sokrates erklaren Chrysipp und auch andere Vertreter der alteren Stoa entsprechende Handlungsphanomene nicht durch Unwissenheit sondern durch eine Umentscheidung eine kurzfristige Neubewertung der Situation durch den Handelnden 23 Christliche Antike und Mittelalter Bearbeiten Der Begriff des Willens im heutigen Sinne spielt fur die antike griechische Diskussion uber Akrasia keine Rolle Die Griechen verfugen nicht uber einen Begriff des Willens im Sinne eines von den anderen psychischen Vermogen unabhangigen Entscheidungsvermogens liberum arbitrium 24 In diesem Sinne gelangt der Begriff Wille vermutlich erst durch die judisch christliche Tradition in die Diskussion und spielt lange Zeit eine grosse Rolle Kulturgeschichtlich scheint dabei ursprunglich der Wille Gottes fur das Problem relevant Der Handelnde hat um das Richtige zu tun den Willen Gottes zu tun Akrasia ist nach diesem Verstandnis primar eine Ubertretung der Forderungen Gottes also Sunde 25 Paulus Bearbeiten Einen fur die spatere christliche Tradition wichtigen Beitrag liefert Paulus im Romerbrief I ch tue nicht was ich will thelein sondern was ich hasse das tue ich Wenn ich aber das tue was ich nicht will so gebe ich zu dass das Gesetz gut ist So tue nun nicht ich es sondern die Sunde die in mir wohnt Rom 7 15 16 EU Paulus erlautert hier das Verhaltnis von Mensch und gottlichem Gesetz Er beschreibt den Handelnden als gespalten da dieser sich selbst nicht verstehe die gehasste Handlung vollzieht die Sunde im schlimmsten Fall aufgrund von Besessenheit nicht er selbst da er diese ja nicht tun wolle In dieser These von einer gespaltenen Taterschaft druckt sich hier also implizit die Auffassung aus dass Handeln wider besseres Wissen im eigentlichen Sinne nicht moglich ist 26 Augustinus Bearbeiten Augustinus primares Augenmerk richtet sich auf das theologische Problem der Willensfreiheit und Erbsunde siehe dazu auch sein Werk De libero arbitrio Bei ihm findet sich zuerst das Konzept eines Willensbegriffes der eine vom Denken unabhangige Entscheidungsinstanz ist und zu diesem in Opposition stehen kann Unter Annahme eines derartig autonomen Willens ist Handeln gegen ein besseres Urteil grossenteils unproblematisch 27 Ihn beschaftigt ein verwandtes Problem das sich in der vorangegangenen paulinischen Stelle ausdruckt Wie kann der Geist sich selbst Befehle geben die er nicht befolgt Anhand der sexuellen Begierde beschreibt Augustinus seine Auffassung dass der Geist des Menschen eine innere Zerrissenheit in zwei Willen aufweist einen alten fleischlichen voluntas carnalis und einen neuen geistigen voluntas spiritualis So stritten in mir zwei Willen ein alter und ein neuer der eine fleischlich voluntas carnalis der andere geistig voluntas spiritualis miteinander und ihr Hader zerriss meine Seele 28 Treten diese beiden Willen in Konflikt will der Geist sowohl die Handlung A als auch die entgegengesetzte Handlung nicht A Wenn sich nun das in seiner Entscheidung freie Ich fur eine Handlung entscheidet wird der entsprechende Wille zum handlungsrelevanten vollstandigen voluntas tota Aber es ist kein ganzer Wille darum auch kein ganzer Befehl Denn der Geist befiehlt nur insoweit wie er will und insoweit er es nicht will geschieht auch nicht was er befiehlt Denn der Wille befiehlt dass Wille sei kein anderer als er selbst Aber er befiehlt nicht voll und ganz darum geschieht auch nicht was er befiehlt Also sind es zwei Willen denn der eine von ihnen ist nicht ganz und was dem einen fehlt das hat der andere 29 Da der andere Wille jedoch prasent bleibt geschieht die Handlung wider Willen invitus gewollt und doch nicht gewollt Die Ursache fur den Willenskonflikt ist die Sunde letztlich die Erbsunde Dabei fuhrt das Gefangensein in der Sunde dazu dass der Mensch das wahrhaft Gute nicht klar erkennt wenn er das wahrhaft Gute klar erkennen wurde wurde er nicht dagegen handeln Demnach ist es dem Menschen nur durch Gottes Gnade moglich das zu tun was er eigentlich will Insofern Augustinus einen Akrasia ermoglichenden Willensbegriff vertritt lasst sich sagen dass er Akrasia klar fur moglich halt Dies muss jedoch in einer gewissen Hinsicht leicht eingeschrankt werden Denn insofern Augustinus die Auffassung vertritt Wenn der Mensch das wahrhaft Gute erkennen wurde wurde er nicht dagegen handeln teilt er ein skeptisches Bedenken gegenuber einem sehr starken Akrasia Begriff Somit ist nach Augustinus eine Bedingung fur akratische Handlungen die selbstverschuldete menschliche Unwissenheit 30 Mittelalter Bearbeiten Das in der griechischen Antike formulierte Problem von Handlungen wider besseres Wissen wird lange Zeit wenig diskutiert Dem Problem am nachsten kommen die Versuche im Anschluss an Augustinus Sunden und Willensbegriff den augustinischen Gedanken etwas wider Willen zu tun invitus facere zu analysieren Diese Diskussion erstreckt sich von Anselm von Canterbury uber Petrus Abaelardus und Petrus Lombardus bis ins 13 Jahrhundert Mit der Aristotelesrenaissance im 13 Jahrhundert und vor allem Robert Grossetestes lateinischer Ubersetzung der Nikomachischen Ethik wird die in der Antike formulierte Problematik und insbesondere die aristotelische Akrasia Interpretation rezipiert diskutiert und kommentiert Damit wird Akrasia unter dem lateinischen Begriff incontinentia als philosophisches Problem ausdrucklich thematisiert 31 Bei Albertus Magnus findet sich eine der ersten Verknupfungen von Augustinus Sundenbegriff und der aristotelischen Auffassung dass ein Handeln wider besseres Wissen problematisch sei Albertus Losung des Problems besteht darin dass die entsprechende Person zwar aus einer Unkenntnis der Wahl ignorantia electionis handelt sie selbst aber absichtlich verhindert dass im praktischen Syllogismus die Begierde das Vollziehen des Syllogismus der Vernunft unterdruckt Albertus erwagt auch die Moglichkeit dass akratische Handlungen moglicherweise insofern kein Problem darstellten als es im Bereich praktischer handlungsrelevanter Schlusse keine eigentliche Gewissheit gibt und somit moglicherweise keine Handlungen wider besseres Wissen vorkommen 32 Thomas von Aquin diskutiert Akrasia neben den Ausfuhrungen in seinem Kommentar zur Nikomachischen Ethik in der Summa theologica 33 Er vertritt die Position dass Akrasia unter Einschrankung moglich ist Die Begierde fessele die Vernunft des Akratikers passio igitur ligat rationem 34 so dass der Untersatz des praktischen Syllogismus der Vernunft z B Dies ist gesundheitsschadlich unterdruckt wird und deren Konklusion nicht zustande kommt In der Folge fuhrt der Akratiker auch die fur besser gehaltene Handlung nicht aus Der Syllogismus der Begierde bestimmt die Handlung Aus freier Wahl ex electione handelt der Akratiker nach Thomas nicht insofern die Vernunft von der Begierde gefesselt wird Eine Wahl liegt aber dennoch vor der Handlung Denn auf der anderen Seite wahlt der Akratiker der Begierde nachzugehen in dem Wissen dass er mit der Handlung eine Sunde begeht 35 Walter Burleigh fugt innerhalb der traditionellen aristotelischen Interpretation eine weitere Alternative hinzu Er setzt den Punkt im Handlungsablauf an dem der Akratiker von der besseren Handlung abgehalten wird spater an Nicht die Vernunft wird unterdruckt sondern die korperliche Ausfuhrung Die Begierde unterdruckt keine Pramisse im praktischen Syllogismus die Vernunft wird somit nicht gefesselt der Syllogismus der Vernunft gelangt zur Konklusion Stattdessen behindere die Begierde des Akratikers die korperliche Ausfuhrung der Handlung so dass der Korper nicht auf die Vernunft gehorcht 35 In der scholastischen mittelalterlichen Philosophie wird also vor allem die aristotelische Position diskutiert und es werden modifizierte Versionen dieser vertreten Dagegen wird insbesondere von Seiten der Franziskaner u a im Correctorium fratris Thomae in welchen die Lehren des Thomas von Aquin kritisiert werden in der Tradition des Augustinus ein Wille postuliert der sich gegen die Vernunft stellen kann 36 Neuzeit Bearbeiten Vom Beginn der Neuzeit bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts wird Akrasia als philosophisches Problem wenig diskutiert auch weil lange Zeit die antiken Texte nicht von Philosophen rezipiert werden 37 Ein wichtigerer Grund hierfur ist dass voluntaristische Positionen die ein von anderen Vermogen unabhangiges Wollen postulieren bis Mitte des 20 Jahrhunderts vorherrschend sind In der Folge werden Handlungen wider besseres Wissen als philosophisches Problem kaum diskutiert So halt etwa Rene Descartes in Leidenschaften der Seele derartige Handlungen nicht fur ein theoretisches sondern nur fur ein praktisches Problem 38 Ein weiterer wichtiger Grund besteht darin dass Akrasia nur dann ein theoretisches Problem darstellt wenn folgende These geteilt wird die eine besondere Verbindung zwischen etwas Denken und zu etwas Disponiertsein ausdruckt Eine Person zieht plausiblerweise eine Handlung A deshalb B vor weil sie A fur besser als B halt Dabei lassen sich zwei Grunde unterscheiden warum diese These in der Neuzeit nicht immer uneingeschrankt geteilt wird Entweder werden Ursachen fur Handlungen als der Person externe Ursachen aufgefasst oder wenn als interne dann nicht als mentale sondern als rein physiologische Erstens gibt es bei Descartes Spinoza und anderen Philosophen seit dem 17 Jahrhundert die Tendenz den Menschen wesentlich als ein wie eine Maschine rein kausal mechanisch zu beschreibendes Wesen aufzufassen siehe Mechanistisches Weltbild Eine haufig gebrauchte Metapher ist hier die mechanische Uhr z B bei Descartes im Discours de la methode V Da diese Denker dementsprechend annehmen dass eine bestimmte Handlung A von einer Person nicht deshalb ausgefuhrt wird weil sie diese fur besser halt als B sondern nur aufgrund von kausal mechanisch beschreibbaren ausseren Ursachen konnen akratische Handlungen fur sie kein theoretisches Problem sein Zweitens wird das Streben etwas zu tun gewissermassen als ein rein physiologischer Vorgang aufgefasst der vollig unabhangig vom Denken ist analog zu einem Schmerz 39 Es streifen aber auch neuzeitliche Denker das weitere Problemfeld von Handlungen wider besseres Wissen theoretisch und halten es dabei fur nicht selbstverstandlich dass die schlechtere Handlung gewahlt wird John Locke beispielsweise vertritt zwar in An Essay concerning Humane Understanding selbst die These dass das Gute nur dann den Willen bestimmt nur dann die bessere Handlung ausgefuhrt wird wenn die Begierde dies zulasst wonach Akrasia kein theoretisches Problem ist Er raumt aber ein dass die Auffassung das Gute beziehungsweise das grossere Gut bestimmt den Willen prima facie plausibel zu sein scheint und dass auch er selbst diese lange Zeit fur richtig gehalten habe It seems so established and settled a maxim by the general consent of all mankind that good the greater good determines the will that I do not at all wonder that when I first published my thoughts on this subject I took it for granted 40 Es scheint eine derart selbstverstandliche Maxime durch eine allgemeine Ubereinkunft auf der ganzen Welt zu sein dass das Gute das grossere Gut den Willen bestimmt so dass ich uberhaupt nicht erstaunt bin dies nun fur bare Munze genommen zu haben als ich erstmals meine Gedanken uber diesen Gegenstand veroffentlichte Systematisch Bearbeiten1949 legt Gilbert Ryle mit The Concept of Mind eine wirkungsmachtige Kritik des Willensbegriffes vor 1963 folgt von G E M Anscombe eine einflussreiche Alternative zu dem am Willen orientierten Modell absichtlichen Handelns Nicht Willensakte erklaren demnach Handlungen sondern Grunde Auf dieser Grundlage beschaftigen sich seit Mitte des 20 Jahrhunderts Philosophen wieder zunehmend mit dem Problem Akrasia Ein wichtiger Beitrag stammt von R M Hare Moralische Schwache moral weakness stellt fur seine Theorie des Praskriptivismus eine Herausforderung dar weil diese das moralische Urteil zugleich als motivational bindend auffasst Der Praskriptivismus behauptet ein bestimmtes moralisches Urteil U fur wahr zu halten heisst in der entsprechenden Situation U gemass zu handeln bestrebt zu sein und dies wenn moglich auch zu tun Hiernach sollte es nicht moglich sein Handlung A fur moralisch richtig zu halten jedoch die moralisch fur falsch gehaltene Handlung B auszufuhren Entweder die Person halt A fur richtig dann ist sie auch entsprechend motiviert oder sie ist nicht entsprechend motiviert dann halt sie die Handlung A auch nicht fur richtig Hares Losungsansatze versuchen die entsprechenden Phanomene einerseits mit psychischer Unfahigkeit und andererseits einer abgeschwachten nur von aussen kommenden Form von sollen zu erklaren 41 Davidson Bearbeiten Ausweitung des GegenstandsbereichesDer bei weitem wichtigste systematisch grundlegende und die philosophische Debatte bis heute bestimmende Beitrag zum Problem ist der 1970 erschienene Aufsatz von Donald Davidson Wie ist Willensschwache moglich Akratische Handlungen gibt es nach Davidson auch ausserhalb der seit Aristoteles klassischen Bereiche korperlicher Lust Auch mochte Davidson Akrasia nicht wie bei Hare auf den Bereich der Moral und auf entsprechende Erklarungsversuche eingeschrankt wissen Bei der Auseinandersetzung mit dem Problem der Unbeherrschtheit ist zu empfehlen dass man bei den Fallen verweilt in denen die Sittlichkeit gar nicht als eine der Bewerberinnen um unsere Gunst auf der Bildflache erscheint oder bei denen sie falls sie doch in Erscheinung tritt auf der falschen Seite steht Dann werden wir nicht der Versuchung erliegen die Unbeherrschtheit auf Spezialfalle zuruckfuhren zu wollen in denen man etwa durch den inneren Schweinehund ubermannt wird oder es versaumt dem Ruf der Pflicht zu folgen oder der Versuchung erliegt 42 Die wichtigste Ausweitung betrifft die kognitive Einstellung des Akratikers Akrasia liegt nicht nur dann vor wenn jemand wider besseres Wissen handelt Hinreichend ist vielmehr schon dass der Handelnde gegen sein eigenes besseres Urteil handelt Die Problemformulierung von DavidsonAkrasia lasst sich folgendermassen definieren D Indem der Handelnde A tut handelt er dann und nur dann akratisch wenn er i A absichtlich tut ii glaubt eine alternative Handlung B sei moglich und iii urteilt dass unter Berucksichtigung aller Umstande all things considered die Ausfuhrung von B besser ware als die Ausfuhrung von A 43 Im Blick auf diese Definition von Akrasia stellt Davidson drei Prinzipien auf Diese nach Davidson evidenten Prinzipien scheinen Handeln plausibel zu beschreiben P1 Wenn der Handelnde A in hoherem Masse zu tun wunscht to want to do more als B und glaubt es stehe ihm frei entweder A oder B zu tun dann wird er sofern er entweder A oder B absichtlich tut absichtlich A tun P2 Wenn der Handelnde urteilt die Ausfuhrung von A ware besser als die Ausfuhrung von B dann will er A in hoherem Masse tun to want to do more als B P3 Es gibt akratische Handlungen P1 und P2 schematisch dargestellt als Kette a x fur besser halten als y b x lieber wollen als y c x absichtlich tunP2 verknupft dabei a und b P1 b und c P1 P3 scheinen nun nicht miteinander konsistent Denn aus P1 und P2 folgt logisch ein Prinzip das der Existenz akratischer Handlungen unmittelbar zu widersprechen scheint P Wenn der Handelnde urteilt die Ausfuhrung von A ware besser als die Ausfuhrung von B und glaubt es stehe ihm frei entweder A oder B zu tun dann wird er sofern er entweder A oder B absichtlich tut absichtlich A tun 44 P schematisch a x fur besser halten als y c x absichtlich tun P druckt den plausiblen Gedanken aus dass Menschen als rationale Wesen mit ihren Handlungen etwas anstreben was sie fur gut halten Eine rationale Person tue eben das was sie von zwei Alternativen fur am besten halt Hierzu steht im Widerspruch das bei hinreichender Selbstbeobachtung ebenso augenscheinlich zutreffende Phanomen dass Personen nicht immer das tun was sie fur besser halten Davidson versucht zu zeigen dass tatsachlich kein Widerspruch vorliegt und P1 3 konsistent sind Davidsons LosungsansatzDavidsons Losungsansatz beruht auf dem Gedanken dass ein Urteil X ist besser als Y an unterschiedlichen Stellen des Entscheidungsprozesses fur eine Handlung auf zwei unterschiedliche Weisen interpretiert werden muss zum einen als ein konditionales und zum anderen als ein nicht konditionales Urteil Das Urteil das der Akratiker nach Abwagung aller Grunde fallt ist ein konditionales ein prima facie gefalltes Urteil Das abschliessende Urteil hingegen das der akratischen Handlung entspricht ist ein nicht konditionales Urteil Konditional ist dies prima facie Urteil relativ zu einer bestimmten Menge an Informationen die der Handelnde hat Das entscheidende prima facie Urteil gegen das der Akratiker handelt ist eines unter Berucksichtigung aller bekannten und relevanten Umstande E Das abschliessende nicht konditionale Urteil hingegen entspricht der akratischen Handlung alles in allem Urteil prima facie A ist besser als B E Lies A ist relativ zu allen dem Handelnden bekannten und relevanten Informationen besser als B abschliessendes Urteil B ist besser als A Inkonsistent sind P1 P3 nur unter der Annahme dass der Akratiker der gemass der Uberzeugung B ist besser als A handelt dennoch urteilt A ist besser als B Dies stunde im Widerspruch zu P Davidsons Interpretation zufolge macht der Akratiker jedoch Folgendes Er fallt zunachst das prima facie Urteil alles in allem ist A besser als B Dann aber fallt er das abschliessende Urteil B ist besser als A und handelt demgemass i Prima facie ist es allem in allem besser die Sahnetorte nicht zu essen als sie zu essen ii Die Sahnetorte zu essen ist besser als sie nicht zu essen Demgemass liegt hier kein Gegenbeispiel fur P und die darin ausgedruckte Uberzeugung Die Handlung die jemand fur besser halt fuhrt er sofern moglich aus vor Denn das Urteil gegen das der Akratiker handelt ist ein prima facie alles in allem Urteil i Dies aber kann nicht mit einem abschliessenden Urteil ii konfligieren Anders ausgedruckt P3 das auf Davidsons Definition der Akrasia D zuruckgreift enthalt ein konditionales Urteil P1 und P2 die P ergeben enthalten hingegen nicht konditionale Urteile Also sind P1 P3 nicht inkonsistent 45 Dass alles in allem Urteile nur prima facie gelten rechtfertigt Davidson in einer Analogie zu Wahrscheinlichkeitsschlussen In beiden Fallen sind die konditionalen Obersatze in einem Syllogismus nicht allquantifiziert weil sie nicht uneingeschrankt gelten konnen 1 prima facie X ist besser als Y X ist das Nicht Verzehren einer Sahnetorte und Y das Verzehren einer Sahnetorte 2 A ist ein Nicht Verzehren einer Sahnetorte und B das Verzehren einer Sahnetorte K prima facie A ist besser als B 1 und 2 In der Folge gilt dies auch fur das alles in allem Urteil da es als die Konklusion eines Deliberationsprozesses mit prima facie Pramissen gedacht werden muss Der Akratiker vertritt nach Davidson also keine logisch konfligierenden Urteile Davidson mochte aber Akrasia nicht als simplen logischen Schnitzer erklaren 46 So folge in irgendeinem Sinne A ist besser als B auch aus A ist alles in allem besser als B Dass der Akratiker nicht diesen Schluss ziehe sei kein logischer Fehler sondern verletze vielmehr das Prinzip der Selbstbeherrschung Vollziehe die Handlung die auf der Basis aller verfugbaren relevanten Grunde als die beste beurteilt wird 47 Fur das freie und absichtliche Zuwiderhandeln gegen eine selbst fur am besten gehaltene Handlung gebe es keinen Handlungsgrund Fur Davidson liegt das Besondere an der Akrasia daher darin dass sich der Handelnde selbst nicht verstehen kann Er erkennt in seinem eigenen absichtlichen Verhalten etwas wesentliches Vernunftwidriges 48 Kritik an DavidsonKritisiert wird an Davidsons Losung vor allem das alles in allem all things considered So ist fraglich ob die Trennung von alles in allem Urteilen und handlungswirksamen abschliessenden nicht konditionalen Urteilen moglich ist da vielleicht jedes alles in allem Urteil als nicht konditional aufgefasst werden muss Vgl Grice Baker Ausserdem konnte man die Auffassung vertreten dass die Definition abzuglich der Phrase unter Berucksichtigung aller Umstande all things considered einige Falle von Akrasia nicht umfasst Fur diese Falle waren P1 3 inkonsistent 49 Schliesslich ist fraglich ob der Akratiker nur gegen prima facie alles in allem Urteile nie aber gegen unkonditionale Urteile nie gegen seine Absichten handelt 50 In einem spateren Beitrag erganzt Davidson seine Losung um eine sich einigen Theoremen der Psychoanalyse annahernden Antwort auf die Frage wie es moglich ist dass der handlungsauslosende Grund nicht der beste Grund ist Der menschliche Geist ist dabei als System von mindestens zwei sich uberlappenden Subsystemen aufzufassen In einem Subsystem stehen dem akratischen handlungsauslosenden Grund keine besseren Grunde gegenuber In einem anderen findet eine vollstandige Abwagung aller Grunde statt in dem es einen besseren Grund gibt der jedoch nicht handlungsauslosend ist 51 Inwiefern ist Akrasia moglich Bearbeiten Im Anschluss an Davidson wird vor allem folgende philosophisch interessante Form diskutiert Jemand tut frei und absichtlich B obwohl er glaubt dass Handlung A moglich und besser ware Ob man Akrasia fur moglich halt und wenn ja was fur eine Form von Akrasia lasst sich daran festmachen ob man P teilt und wenn ja in welcher ggf modifizierter Form P druckt den Gedanken aus dass dann wenn eine Person eine Handlung fur gut halt sie indem sie zu dieser Handlung motiviert ist diese sofern moglich auch tut Um auf dieser allgemein akzeptierten Problemformulierung das Akrasiaproblem zu losen liegen prinzipiell folgende Moglichkeiten nahe Kritik an P durch Bestreiten von P1 oder P2 bzw Differenzierung der dort verwendeten Ausdrucke Skeptizismus bezuglich derartig definierter Akrasia Kritik an frei und absichtlich vollstandige Ablehnung des in P ausgedruckten Gedankens Kritik an P Bearbeiten Kritik an P betrifft am haufigsten P2 a x fur besser halten als y b x lieber wollen als y Es wird bezweifelt dass jemand der A fur besser halt notwendig auch A lieber wolle So zeigten Gegenbeispiele dass wir A fur besser hielten aber B lieber wollten wie ein Ehebrecher der urteile Treue sei besser den Seitensprung dennoch lieber tun wolle Dabei komme lieber wollen in zwei voneinander zu unterscheidenden Verwendungen in P vor einer evaluativen und einer motivationalen Urteilt eine Person A ist besser als B dann bevorzuge sie A evaluativ Daraus folge aber nicht so das Argument dass sie eine starkere Motivation oder Neigung habe A zu tun als B Sofern dabei eine Verbindung zwischen Motivation und Evaluation anerkannt wird wird eine veranderte Form von P2 zugrunde gelegt in der diese Verbindung nicht derartig eng ist 52 Dass die Motivation von der Evaluation abweicht wird dabei u a mit einer grosseren zeitlichen Nahe von B und einem mangelnden Versuch Selbstkontrolle zu uben erklart 53 Die Kritik dass P2 die Verbindung von Evaluation und Motivation zu eng auffasse bringt dabei wiederum die Schwierigkeit mit die genaue Art einer weniger engen Verbindung zu erklaren Eine andere Moglichkeit besteht darin dass gar nicht zwei Urteile vorliegen Betrachtet man den Gedankenablauf des Akratikers als Argument so konne das irrationale Moment entweder in diesem oder zwischen der Konklusion und der Handlung liegen Diese Losung habe nicht das Problem dass ein prima facie Urteil und ein abschliessendes Urteil sich widersprechen wurden Die Handlung aber erfolge allein aus einem korperlichen Verlangen 54 Diese Losung steht allerdings zum einen vor der Schwierigkeit dass die Rede vom korperlichen Verlangen sehr unklar bleibt Vor allem aber scheint es sehr viele akratische Handlungen zu geben die nicht plotzlich und unmittelbar erfolgen sondern denen die bewusste Bildung einer Absicht vorausgeht Skeptizismus bezuglich Akrasia Bearbeiten FreiheitDer Akratiker konne nicht frei sein wenn er obwohl er einen optimalen Deliberationsprozess durchlaufen habe dennoch die fur schlechter gehaltene Handlung B ausgefuhrt habe da er alles ihm mogliche getan habe um zu widerstehen Die derartig definierten Handlungen seien folglich nicht akratisch sondern unfrei und somit zwanghaft 55 Diesem Argument lasst sich entgegnen dass die Person damit noch nicht alles ihr mogliche getan habe da es neben deliberativen auch nicht deliberative Mittel gibt um einer bestimmten Handlungsausfuhrung zu widerstehen So konne man unter anderem die Aufmerksamkeit von den attraktiven Aspekten der akratischen Handlung nehmen oder sich selbst eine Belohnung versprechen wenn man dem besseren Urteil folge Eine mogliche Erklarung warum der Akratiker keine nicht deliberativen Mittel einsetzt lautet Er hat die dafur notigen Anstrengungen falsch eingeschatzt 56 Ein weiterer Einwand gegen diesen Skeptizismus ist ausserdem dass Personen die entsprechende Handlungen ausfuhren sehr oft glauben dass sie anders hatten handeln konnen Diese Annahme muss dann wiederum als kognitiver Fehler aufgefasst werden Demnach gelinge es uns mittels der Fahigkeit zur Selbsttauschung die Diskrepanz zwischen unserem wirklich handlungsrelevanten Wollen und denjenigen Wunschen die wir uns gern als handlungsrelevante zuschreiben wurden ein Stuck weit zu uberbrucken 57 AbsichtEin weiteres wichtiges Argument gegen die Moglichkeit von Akrasia lasst sich folgendermassen darstellen 1 Wenn S absichtlich die Handlung B anstelle von A ausfuhrt dann urteilt S dass B insgesamt besser ist als A 2 Wenn S absichtlich die Handlung B akratischerweise ausfuhrt dann urteilt S dass A insgesamt besser ist als B 3 Es ist nicht moglich dass S zugleich urteilt B ist insgesamt besser als A und A ist insgesamt besser als B 4 Folglich Akrasia ist nicht moglich Die entscheidende Pramisse hierbei ist 1 Da 1 die Umkehrung von P a fur besser halten c absichtlich tun ist akzeptiert sie wer folgenden Gedanken plausibel findet Wenn eine Person absichtlich eine Sahnetorte isst will sie diese lieber essen als sie nicht essen und wenn sie diese lieber essen will als sie nicht zu essen urteilt sie auch dass es besser ist diese zu essen als diese nicht zu essen Die absichtliche Ausfuhrung einer Handlung impliziert deren Lieber Wollen als eine Alternative und deren Lieber Wollen impliziert das entsprechende Besser Beurteilen 58 Gegen diese notwendige Verbindung sind Gegenbeispiele gebracht worden Routinehandlungen wurden demnach absichtlich getan ohne dass man sie lieber tun wolle Handlungen aus blosser Neugier idle curiosity tue und wolle man obwohl keinerlei Bewertung vorliege 59 Vollstandige Ablehnung von P Bearbeiten Akrasia ist ein philosophisches Problem nur unter der in P implizierten Annahme dass der bessere Grund die starkere Ursache einer Handlung darstellt Teilt man diese Annahme nicht oder deren Voraussetzung dass Grunde hinreichende Ursachen fur Handlungen sind so sind Handlungen gegen ein besseres Urteil nur ein alltagliches Phanomen In der gegenwartigen Debatte wird diese Position etwa von John Rogers Searle vertreten Eine derartige Handlungstheorie fasst als Ursache fur Handlungen Volitionen blosse Willensakte im Sinne der auf Augustinus zuruckgehenden Willenskonzeption Die nach Davidson selbstevidenten Prinzipien P1 und P2 weist diese Handlungstheorie damit zuruck Siehe auch BearbeitenKategorischer Imperativ Menschlicher Wille Kognitive DissonanzLiteratur BearbeitenHistorische PositionenPrimartexte Aristoteles Nikomachische Ethik Ubersetzt und herausgegeben von Ursula Wolf Rowohlt Hamburg 2006 ISBN 3 499 55651 0 Buch VII 1 11 enthalt die bis heute sehr einflussreiche Auseinandersetzung mit Akrasia Platon Protagoras in Platon Werke in acht Banden griechisch und deutsch hrsg von Gunther Eigler Bd 1 Bearbeitet von Heinz Hofmann griechischer Text von Louis Bodin Alfred Croiset Maurice Croiset und Louis Meridier deutsche Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher WBG Darmstadt 1977 1990 2 Aufl ISBN 3 534 14336 1 In 351b 359a findet sich die fruheste philosophische Auseinandersetzung mit Akrasia Sekundartexte Christopher Bobonich Hrsg Akrasia in Greek philosophy from Socrates to Plotinus Leiden 2007 ISBN 978 90 04 15670 8 Nicht verwendet Justin Cyril Bertrand Gosling Weakness of the Will Routledge London 1990 ISBN 0 415 03435 3 Tobias Hoffmann Jorn Muller Matthias Perkams Hrsg Das Problem der Willensschwache in der mittelalterlichen Philosophie The Problem of Weakness of Will in Medieval Philosophy Peeters Publishers Leuven Paris and Dudley 2006 ISBN 978 90 429 1779 8 Anton Huegli Willensschwache in Joachim Ritter Karlfried Grunder Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 12 Schwabe Basel u a 2004 Sp 800 809 ISBN 3 7965 0115 X Fasst die philosophischen Positionen von Aristoteles bis Davidson zusammen Gareth B Matthews Augustin in Edward Craig Hrsg Routledge Encyclopedia of Philosophy Routledge London 1988 Insb die Einleitung Kap 6 Philosophy of mind will und Kap 12 Ethics sin vice and virtue zum Thema Jorn Muller Willensschwache in Antike und Mittelalter eine Problemgeschichte von Sokrates bis Johannes Duns Scotus Leuven University Press Leuven 2009 ISBN 978 90 5867 752 5 Risto Saarinen Weakness of the Will in Medieval Thought From Augustine to Buridan Brill Leiden u a 1994 ISBN 90 04 09994 8 Nicht verwendet Ursula Wolf Aristoteles Nikomachische Ethik WBG Darmstadt 2002 ISBN 3 534 14142 3 Bietet in Kap VII eine ausfuhrliche Interpretation der aristotelischen Position Weitere Untersuchungen mit historischen Teilen unter Gegenwart und allgemeine DarstellungenGegenwart und allgemeine Darstellungen William Charlton Weakness of Will Basil Blackwell Oxford 1988 ISBN 0 631 15759 X Gute Einfuhrung zum Thema geht auf antike wie gegenwartige Positionen ein und analysiert grundlegende Konzepte Donald Davidson Wie ist Willensschwache moglich in Donald Davidson Handlung und Ereignis Suhrkamp Frankfurt am Main 1990 ISBN 3 518 28495 9 Der wichtigste Aufsatz zum Thema gegen Ende etwas technisch und nicht einfach Donald Davidson Paradoxien der Irrationalitat in Stefan Gosepath Hrsg Motive Grunde Zwecke Theorien praktischer Rationalitat Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1999 S 209 231 ISBN 3 596 13223 1 Greift um irrationale Handlungen zu erklaren Elemente von Freud auf wonach Teile des Geistes voneinander unabhangig sein konnen Justin Cyril Bertrand Gosling Weakness of the Will Routledge London 1990 ISBN 0 415 03435 3 Diskutiert Akrasia in einem Teil historisch in einem anderen systematisch Paul Grice Judith Baker Davidson on Weakness of the Will In Bruce Vermazen Merill B Hintika Hrsg Essays on Davidson Actions and Events Oxford 1986 27 49 ISBN 0 19 824963 2 Grundlegende Analyse von Davidsons all things considered Urteil technisch und schwierig Richard Mervyn Hare Freiheit und Vernunft Suhrkamp Frankfurt M 1983 ISBN 3 518 28057 0 Kap 5 behandelt die Moralische Schwache Alfred R Mele Irrationality An Essay on Akrasia Self Deception and Self Control Kap 3 OUP Oxford 1987 ISBN 0 19 508001 7 Eine durchweg systematisch angelegte und gut lesbare Arbeit Alfred R Mele Philosophy of Action in Kirk Ludwig Hrsg Donald Davidson CUP Cambridge 2003 ISBN 0 521 79382 3 David Pears How easy is Akrasia in Philosophia Springer Dordrecht 11 1982 S 33 50 ISSN 0048 3893 Analysiert Akrasia als einen Fehler zwischen Konklusion und Handlung Gottfried Seebass Akrasia in Jurgen Mittelstrass Hrsg Enzyklopadie Philosophie und Wissenschaftstheorie Metzler Stuttgart 2005 S 59 63 ISBN 3 476 02108 4 Thomas Spitzley Handeln wider besseres Wissen Eine Diskussion klassischer Positionen de Gruyter Berlin u a 1992 ISBN 3 11 013507 8 Thomas Spitzley Hrsg Willensschwache mentis Paderborn 2005 ISBN 3 89785 403 1 Textsammlung mit einfuhrender Einleitung u den hier thematisierten Texten von Aristoteles Platon Hare Davidson und anderen Helen Steward Akrasia in Edward Craig Hrsg Routledge Encyclopedia of Philosophy Routledge London 1988 2005 ISBN 0 415 32495 5 Sarah Stroud und Christine Tappolet Hrsg Weakness of Will and Practical Irrationality Clarendon Press Oxford 2003 2007 ISBN 978 0 19 923595 7 Arthur F Walker The Problem of Weakness of Will in Nous Cambridge 23 1989 653 676 ISSN 0029 4624 Uberblick uber die Losungsansatze der siebziger und achtziger Jahre sehr lesenwert Ursula Wolf Zum Problem der Willensschwache in Stefan Gosepath Hrsg Motive Grunde Zwecke Theorien praktischer Rationalitat Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1999 S 232 245 ISBN 3 596 13223 1 diskutiert Aristoteles und vertritt die Auffassung dass akratische Handlungen auf Selbsttauschung beruhen Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Unbeherrschtheit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Bibliographie Memento vom 7 Juli 2010 im Internet Archive gegliedert in Antike Mittelalter und Gegenwart Sarah Stroud Weakness of Will In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Aristotle s Ethics 7 Akrasia Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3 Puster Edith Akrasia Ein Prufstein fur Theorien praktischer Rationalitat PDF erschienen in Ansgar Beckermann Christian Nimtz Hrsg Argument amp Analyse Sektionsvortrage mentis Paderborn 2002 ISBN 3 89785 276 4 44 kB Christine Chwaszcza Handlung Kontext Person Bemerkungen zum Akrasia Phanomen In Ansgar Beckermann Christian Nimtz Hrsg Argument amp Analyse Sektionsvortrage 4 Internationaler Kongress der Gesellschaft fur Analytische Philosophie September 2000 mentis Paderborn 2002 ISBN 3 89785 276 4 Digitalisat PDF 39 kB abgerufen am 25 September 2019 Link zu Proceedings und Uberblick des Kongresses Peijnenburg Jeanne Acting Against One s Best Judgement PDF 44 kB Groningen 1996 Dissertation Im ersten Teil Analyse antiker im zweiten gegenwartiger Positionen der dritte Teil ist ein eigener Losungsvorschlag Einzelnachweise Bearbeiten etwa Gorgias 525a 4 Vgl Arthur F Walker The Problem of Weakness of Will in Nous 23 1989 653 Vgl William Charlton Weakness of Will Basil Blackwell Oxford 1988 134 Vgl Gottfried Seebass Akrasia in Jurgen Mittelstrass Hrsg Enzyklopadie Philosophie und Wissenschaftstheorie Metzler Stuttgart 2005 59 Vgl Aristoteles Nikomachische Ethik VII 3 siehe hier Xenophon Erinnerungen an Sokrates III 9 4 IV 5 6 Platon Protagoras 345d9 e4 Platon Protagoras 352d5 7 Platon Protagoras 352e6 Platon Protagoras 355a6 b3 Platon Protagoras 357d3 5 Aristoteles Nikomachische Ethik VII 3 1145b22 24 Vgl Aristoteles Nikomachische Ethik VI 6 Aristoteles Nikomachische Ethik VII 5 1157b18 19 Vgl Aristoteles Nikomachische Ethik VII 5 1147a10 24 Aristoteles Nikomachische Ethik VII 5 1147a 11 24 Vgl Aristoteles Nikomachische Ethik VII 5 1147a1 9 Aristoteles Nikomachische Ethik VII 5 1147b9 13 Vgl Aristoteles Nikomachische EthikVII 8 Vgl Aristoteles Nikomachische Ethik VII 6 1147b13 15 Vgl Richard Kraut Aristotle s Ethics in Stanford Encyclopedia of Philosophy Vgl Anton Huegli Willensschwache in Joachim Ritter Karlfried Grunder Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 12 Schwabe Basel u a 2004 802 Vgl Jeanne Peijnenburg Acting Against One s Best Judgement Dissertation Universitat Groningen 1996 33 Vgl Christoph Horn Wille in Otfried Hoffe Hrsg Lexikon der Ethik 6 neubearbeitete Auflage Munchen 2002 S 292 294 Vgl William Charlton Weakness of Will Basil Blackwell Oxford 1988 4 f Gottfried Seebass Akrasia in Jurgen Mittelstrass Hrsg Enzyklopadie Philosophie und Wissenschaftstheorie Metzler Stuttgart 2005 60 Vgl Gareth B Matthews Augustin in Edward Craig Hrsg Routledge Encyclopedia of Philosophy Routledge London 1988 Augustinus Confessiones VIII v 10 Augustinus Confessiones VIII ix 21 Vgl Anton Huegli Willensschwache in Joachim Ritter Karlfried Grunder Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 12 Schwabe Basel u a 2004 Sp 802 803 Vgl Anton Huegli Willensschwache in Joachim Ritter Karlfried Grunder Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 12 Schwabe Basel u a 2004 Sp 803 Vgl Anton Huegli Willensschwache in Joachim Ritter Karlfried Grunder Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 12 Schwabe Basel u a 2004 Sp 803 f Thomas von Aquin Summa theologica I II 77 2 Thomas von Aquin Summa theologica I II 77 2 zitiert nach Anton Huegli Willensschwache in Joachim Ritter Karlfried Grunder Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 12 Schwabe Basel u a 2004 Sp 804 a b Vgl Anton Huegli Willensschwache in Joachim Ritter Karlfried Grunder Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 12 Schwabe Basel u a 2004 Sp 804 Vgl Anton Huegli Willensschwache in Joachim Ritter Karlfried Grunder Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 12 Schwabe Basel u a 2004 Sp 803 804 Vgl William Charlton Weakness of Will Basil Blackwell Oxford 1988 9 Vgl William Charlton Weakness of Will Basil Blackwell Oxford 1988 7 Vgl William Charlton Weakness of Will Basil Blackwell Oxford 1988 7 f John Locke An Essay concerning Human Understanding II 21 35 Richard Mervyn Hare Freiheit und Vernunft Suhrkamp FfM 1983 Kap 5 Davidson Donald Wie ist Willensschwache moglich in ders Handlung und Ereignis Suhrkamp Frankfurt am Main 1990 56 Vgl Donald Davidson Wie ist Willensschwache moglich in ders Handlung und Ereignis Suhrkamp Frankfurt am Main 1990 44 Vgl Donald Davidson Wie ist Willensschwache moglich in ders Handlung und Ereignis Suhrkamp Frankfurt am Main 1990 45 f Alfred R Mele Irrationality An Essay on Akrasia Self Deception and Self Control OUP Oxford 1987 34 oder Alfred R Mele Philosophy of Action in Kirk Ludwig Hrsg Donald Davidson CUP Cambridge 2003 77 Donald Davidson Wie ist Willensschwache moglich in ders Handlung und Ereignis Suhrkamp Frankfurt am Main 1990 68 Donald Davidson Wie ist Willensschwache moglich in ders Handlung und Ereignis Suhrkamp Frankfurt am Main 1990 71 Donald Davidson Wie ist Willensschwache moglich in ders Handlung und Ereignis Suhrkamp Frankfurt am Main 1990 72 Vgl Alfred R Mele Irrationality An Essay on Akrasia Self Deception and Self Control OUP Oxford 1987 34 oder Alfred R Mele Philosophy of Action in Kirk Ludwig Hrsg Donald Davidson CUP Cambridge 2003 77 Vgl Alfred R Mele Irrationality An Essay on Akrasia Self Deception and Self Control OUP Oxford 1987 Kap 3 4 Vgl Donald Davidson Paradoxien der Irrationalitat in Stefan Gosepath Hrsg Motive Grunde Zwecke Theorien praktischer Rationalitat Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1999 S 209 231 Vgl Arthur F Walker The Problem of Weakness of Will in Nous 23 1989 668 f Vgl Alfred R Mele Irrationality An Essay on Akrasia Self Deception and Self Control OUP Oxford 1987 Kap 6 3 Vgl David Pears How easy is Akrasia in Philosophia 11 1982 33 50 Vgl Arthur F Walker The Problem of Weakness of Will in Nous 23 1989 654 Vgl Alfred R Mele Irrationality An Essay on Akrasia Self Deception and Self Control OUP Oxford 1987 Kap 2 2 insb 23 f Ursula Wolf Zum Problem der Willensschwache in Stefan Gosepath Hrsg Motive Grunde Zwecke Theorien praktischer Rationalitat Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1999 241 Vgl Arthur F Walker The Problem of Weakness of Will in Nous 23 1989 658 Vgl David Pears How easy is Akrasia in Philosophia 11 1982 40 f nbsp Dieser Artikel wurde am 13 Mai 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4627997 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Akrasia amp oldid 237816756