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Als Motiv werden in der Psychologie latente Bewertungsdispositionen fur Ziele bezeichnet Motive lassen sich nach verschiedenen Kriterien sortieren etwa biologisch oder psychologisch implizit oder explizit Motive werden als Personlichkeitseigenschaft verstanden Seit etwa der Mitte des 20 Jahrhunderts ist der Begriff des Motivs vom Begriff der Motivation zu unterscheiden die als variable zu einem bestimmten Zeitpunkt bestehende Handlungsbereitschaft definiert ist Motive werden auch als Komponenten der Selbststeuerung angesehen da sie kreative und flexible sich an neue Situationen anpassende Bedurfnisbefriedigung ermoglichen und daruber hinaus das Bestreben unterstutzen Selbstbild selbstdefinierten Zielen individuellen und kulturellen Werten sozialen Rollen u a gerecht zu werden Sie organisieren und reprasentieren kognitiv welche Erfahrungen im Leben im Zusammenhang mit Bedurfnissen gemacht wurden insbesondere implizit wahrgenommene Handlungsmoglichkeiten und deren Folgen Sie sind nicht zwingend bewusst Inhaltsverzeichnis 1 Klassifikation 1 1 Klassifikation von Motiv Arten 1 2 Klassifikation von Motiv Diskrepanzen 2 Messung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseKlassifikation BearbeitenKlassifikation von Motiv Arten Bearbeiten Die Motivationspsychologie hat eine Vielzahl von Motiven vorgeschlagen Die Mehrheit der Forschung befasste sich mit dem Leistungsmotiv dem Anschluss oder Intimitatsmotiv und dem Machtmotiv Die klarungsorientierte Psychotherapie geht davon aus dass interaktionelles Verhalten durch Beziehungsmotive gesteuert wird Einzelne Ziele werden unter die Motive nach Anerkennung Zuwendung Liebe Wichtigkeit verlasslicher Beziehung Solidaritat Autonomie und Grenzen zusammengefasst Weiter wird zwischen impliziten und expliziten Motiven unterschieden Diese konnen das Handeln einer Person auf unterschiedliche Arten beeinflussen Wenn die Motive divergieren kann eine Motivinkongruenz auftreten und das Wohlbefinden der Person beeintrachtigen 1 Klassifikation von Motiv Diskrepanzen Bearbeiten Vergleicht man in unbewussten und bewussten Motiven die jeweilige gemessene Auspragung so ergeben sich zwei Arten der Diskrepanz Kopf gt Bauch Eine Person hat bewusst sprachlich kognitiv mehr Motivation angegeben als unbewusst bildlich assoziativ gemessen wurde Kopf lt Bauch Eine Person hat in ihrem Unbewussten mehr Motivation verborgen als Kraft oder Triebquelle als ihr sprachlich kognitiv klar und bewusst ist Explizite und implizite Motive korrelieren nicht miteinander 2 3 und sagen unterschiedliche Verhaltensweisen vorher 4 5 deswegen werden sie mit unterschiedlichen Methoden erfasst 6 Aufgrund der geringen Korrelation zwischen impliziten und expliziten Motiven ist auch die Wahrscheinlichkeit bei einer Person Motiv Diskrepanzen zu finden sehr hoch bei einer Nullkorrelation in etwa 50 Prozent Beide Motiv Diskrepanzen konnen wie gesagt das Wohlbefinden beeintrachtigen Es gibt manche Aussagen von Personen die gut eine bestimmte Motiv Diskrepanz signalisieren Personen der Kategorie 1 drangen sich selbst zu etwas und ermuden sagen z B ich fuhle mich angestrengt ich muss mich uberwinden fur diese Tatigkeiten 7 Das kann jemand sein der womoglich seit Jahren Ziele verfolgt die mit seinen unbewussten Kraften kaum vereinbar sind z B Menschen die die Berufswunsche ihrer Eltern ausleben ohne selbst damit unbewusst und kraftvoll identifiziert zu sein sie geniessen ihren Beruf nicht richtig Personen der Kategorie 2 haben ihre innere Kraftquelle nicht komplett ausgenutzt sagen z B Irgendetwas fehlt mir ich fuhle mich nicht ausgefullt Das kann jemand sein der sich selbst auf der Leistungsebene unterfordert unbewusst mochte er vielleicht mehr Herausforderungen der vereinsamt ist unbewusst ist ein hoheres Kontaktmotiv da als bewusst ist der Fuhrungspositionen oder politisches Engagement vermeidet obwohl vielleicht unbewusst mehr Drang und Lust auf Machtpositionen vorhanden ist als auf bewusster Ebene zugelassen wird oder der sich gezwungen unterdruckt gegangelt in der Autonomie eingeschrankt fuhlt unbewusst ware viel Kraft zur Durchsetzung eigener Ideen da wird aber dann laut eigener Angabe noch nicht genutzt Messung BearbeitenImplizite Motive konnen nicht per Selbstbericht oder Fragebogen gemessen werden sondern lediglich durch indirekte Verfahren erfasst werden etwa durch projektive Tests Explizite Motive werden per Fragebogen gemessen Siehe auch BearbeitenBeziehungsmotiv Erwartung mal Wert ModellLiteratur BearbeitenHeinz Heckhausen Motivation und Handeln Springer Berlin 1980 4 uberarb Auflage ebd 2010 ISBN 978 3 642 12692 5 Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Stiensmeier Pelster Falko Rheinberg Diagnostik von Motivation und Selbstkonzept Hogrefe Verlag 2002 ISBN 978 3 8409 1674 8 google ch abgerufen am 28 Februar 2020 J Schuler V Brandstatter M Wegner N Baumann Testing the convergent and discriminant validity of three implicit motive measures PSE OMT and MMG Motivation and Emotion Nr 39 2015 S 839 857 O C Schultheiss M G Kollner Implicit motives affect and the development of competencies In Reinhard Pekrun Hrsg International handbook of emotions in education Routledge 2014 ISBN 978 0 415 89501 9 S 73 95 G Mempel Moderatoreffekte bewusster und unbewusster Faktoren auf implizite und explizite Motive sowie die Motivkongruenz Doctoral dissertation Humboldt Universitat zu Berlin Philosophische Fakultat IV 2013 M Wegner V Bohnacker G Mempel T Teubel J Schuler Explicit and implicit affiliation motives predict verbal and nonverbal social behavior in sports competition In Psychology of sport and exercise Nr 15 2014 S 588 595 O C Schultheiss J C Brunstein Assessment of Implicit Motives With a Research Version of the TAT Picture Profiles Gender Differences and Relations to Other Personality Measures In Journal of Personality Assessment Nr 77 2001 S 71 86 Giovanna Eilers PSI Diagnostik Kurs Einfuhrung in die PSI TOP Kompetenzanalyse Marz 2019 S 10 11 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motiv Psychologie amp oldid 221563492