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Das psychologische Experiment ist eine der hauptsachlichen Forschungsmethoden der Psychologie Im Vergleich zu dem Vorbild des naturwissenschaftlichen Experiments besteht der wesentliche Unterschied dass kein Objekt sondern ein freiwillig teilnehmender und selbstbewusster Mensch ein erlebendes Subjekt in der Rolle als Versuchsperson aufgrund einer psychologischen Instruktion bestimmte Aufgaben unter den kunstlichen Bedingungen eines Labors oder in einer anderen standardisierten Situation erfullt Die Moglichkeiten und Grenzen des Experiments im Vergleich zu anderen Methoden und Richtungen der Psychologie sind oft diskutiert worden und bleiben umstritten zur Geschichte und zu den Kontroversen siehe Experimentelle Psychologie Inhaltsverzeichnis 1 Versuchsplanung 1 1 Hypothesenbildung 1 2 Experimental und Kontrollgruppe 1 3 Weitere Prinzipien des psychologisch experimentellen Arbeitens 2 Arten von Experimenten 3 Probleme des psychologischen Experimentes 3 1 Versuchspersonenmotivation 3 2 Versuchsleitereffekte 3 3 Techniken zur Kontrolle von Storfaktoren 4 Wissenschaftstheoretische Aspekte und Kritik 4 1 Sonderstellung des psychologischen Experiments 4 2 Kontextabhangigkeit und Generalisierbarkeit 4 3 Individuelle Unterschiede 4 4 Subjektive Anteile bei unabhangigen und abhangigen Variablen 4 5 Systematische Replikationen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseVersuchsplanung BearbeitenHypothesenbildung Bearbeiten Jedes Experiment soll in einem theoretischen Bezugssystem auch unter Berucksichtigung vorausgegangener Experimente in Kenntnis von deren Ergebnissen und Problemen erfolgen und eine bestimmte Fragestellung haben Jedem psychologischen Experiment geht die genaue Ausarbeitung der Hypothesen und der Alternativhypothesen voraus wobei die wesentlichen Begriffe und Methoden definiert und expliziert werden siehe operationale Definition Explikation Zur genauen Fassung der Hypothesen gehoren auch die statistische Formulierung der Hypothesen und die Angabe der vorgesehenen statistischen Prufverfahren Das Experiment soll die empirische Entscheidung zwischen den Hypothesen ermoglichen Deshalb laufen nachtragliche Veranderungen des Versuchsplans hinsichtlich Fragestellung Hypothesenbildung Versuchsdurchfuhrung Datenverarbeitung und statistischer Prufung dem Zweck des Experiments zuwider Experimental und Kontrollgruppe Bearbeiten In der Regel werden die Versuchspersonen Vpn in Experimental und Kontrollgruppen eingeteilt In einem echten Experiment geschieht diese Einteilung nach dem Zufallsprinzip in einem Quasiexperiment bestehen unterschiedliche Gruppen bereits z B Manner vs Frauen Land vs Stadtbewohner In der Experimentalgruppe EG wird die unabhangige Variable UV manipuliert die UV ist die Variable deren Einfluss untersucht werden soll die Auspragung der UV bezeichnet man als Treatment In der Kontrollgruppe KG geschieht dies nicht oder es wird ein anderes Treatment verwendet dessen Unterschied zum EG Treatment untersucht werden soll Nach dem Treatment wird die abhangige Variable AV die Variable die sich durch die Manipulation der UV verandern soll in Experimental und Kontrollgruppe gemessen Die Auspragung der AV in der Kontrollgruppe wird als baseline bezeichnet Der Unterschied zwischen baseline und der Messung in der Experimentalgruppe wird auf den Effekt der UV zuruckgefuhrt Hierbei ist es wichtig Alternativerklarungen ausschliessen zu konnen indem alle Variablen ausser der UV konstant gehalten werden siehe Interne Validitat Daher ist es ausschlaggebend dass nicht von vornherein Unterschiede zwischen Kontroll und Experimentalgruppe vorliegen Durch nicht aquivalente EG und KG konnen die Ergebnisse eines Experimentes verfalscht werden siehe Kontrolle von Storfaktoren Daher kommt der zufalligen Zuteilung der Vpn zu den Versuchsbedingung eine hohe Bedeutung zu In der Methodenlehre psychologischer Experimente wurde eine Vielzahl von einfachen und komplizierten Forschungsdesigns entwickelt die oft mit den statistischen Auswertungsstrategien oder Modellierungen eng verknupft sind Weitere Prinzipien des psychologisch experimentellen Arbeitens Bearbeiten Zwei von Wilhelm Wundts haufig zitierten Definitionsmerkmalen eines Experiments Experimentelle Psychologie beziehen sich primar auf die Psychophysik und gelten nur eingeschrankt auf anderen Gebieten Der Gesichtspunkt der planmassigen Auslosbarkeit des untersuchten Vorgangs allerdings nicht durch die Vp sondern durch den Versuchsleiter trifft in der Regel zu doch gibt es Falle in denen das Eintreten des interessierenden Vorgangs abgewartet werden muss Auch die Forderung eines Zustandes gespannter Aufmerksamkeit der Selbstbeobachtung stammt aus der Psychophysik und ist daruber hinaus allgemein wichtig wenn von der Versuchsperson oder dem Versuchsleiter genaue Beobachtungen erwartet werden Eine Untersuchung muss noch weitere Bedingungen erfullen um dem wissenschaftlichen Anspruch des Experiments gerecht zu werden Informierte Einwilligung der Versuchsperson Vorliegen einer schriftlichen Erklarung mit der Zustimmung der Versuchsperson sowie Hinweis auf den Datenschutz Standardisierung der Durchfuhrung und Auswertung des Experiments Protokollierung Genaue Aufzeichnung der gesamten Versuchsplanung Hypothesenbildung Auswahl und Gruppierung der Versuchspersonen gesamter Versuchsaufbau geplante Versuchsdurchfuhrung Strategien zur Kontrolle Begrenzung von Versuchsleitereffekten und methodenbedingter Reaktivitat der Versuchspersonen Reaktivitat Sozialwissenschaften Erfassung und Auswertung der Daten einschliesslich der vorgesehenen statistischen Verfahren sowie Protokollierung des tatsachlichen Versuchsablaufs eventueller Besonderheiten und Storungen Wiederholbarkeit Replikation Reproduzierbarkeit Ein Experiment muss so genau beschrieben werden dass es in demselben Labor oder in einem zweiten Labor von einem anderen qualifizierten Untersucher bei Einhaltung der definierten Versuchsbedingungen wiederholt werden kann Allerdings kann dieser Standard in kurzen Zeitschriften Publikationen kaum mehr erreicht werden Entscheidung uber die Hypothesen und Interpretation Das Ergebnis ist im Zusammenhang mit der bisherigen Forschung zu dieser Fragestellung zu interpretieren und hinsichtlich der eventuell bestehenden Methodenprobleme sowie hinsichtlich einer konstruktiven Weiterfuhrung zu diskutieren Arten von Experimenten BearbeitenLabor und Feldexperimente Laborexperimente ermoglichen eine weitgehende Kontrolle der Untersuchungssituation und bestimmter Storfaktoren unterliegen jedoch wie Feldexperimente den Einflussen der Reaktivitat der Vpn in der Laborsituation Die Ergebnisse von Feldexperimenten sind starker durch Storfaktoren beeintrachtigt konnen jedoch wegen ihrer Alltagsnahe eine hohere okologische Validitat bzw externe Validitat haben Echte Experimente und Quasi Experimente Echte Experimente weisen alle oben genannten Eigenschaften auf Insbesondere sind sie durch eine zufallige randomisierte Verteilung der Versuchspersonen auf die Experimental und die Kontrollgruppe und die Manipulation der unabhangigen Variablen gekennzeichnet Bei Quasi Experimenten bestimmen bereits vorhandene Eigenschaften der Versuchspersonen z B der Schweregrad einer vorhandenen Storung oder deren Selbstselektion zum Beispiel eigenstandige Entscheidung daruber welche von mehreren angebotenen Behandlungsbedingungen ein Patient eingeht uber ihre Gruppenzugehorigkeit Kausalaussagen in Quasi Experimenten sind daher erschwert Der Versuchsplan echter Experimente wird als experimentelles Design der Versuchsplan von Quasi Experimenten als quasi experimentelles Design bezeichnet siehe Forschungsdesign Interne Validitat besteht wenn die Veranderung der abhangigen Variable eindeutig auf die Variation der unabhangigen Variable zuruckgefuhrt werden kann keine Alternativerklarung Externe Validitat liegt vor wenn das Ergebnis in der Stichprobe auf andere Personen Situationen und Zeitpunkte verallgemeinert generalisiert werden kann Probleme des psychologischen Experimentes BearbeitenVersuchspersonenmotivation Bearbeiten Noch weitgehend ungeklart ist wie sich die Motive der Versuchspersonen auf die Versuchsergebnisse auswirken An psychologischen Experimenten nehmen in aller Regel Freiwillige teil z B weil sie Interesse an der Wissenschaft haben oder auf das Geld aus sind das es oft als Belohnung fur die Teilnahme gibt 1 Ausserdem sind Studierende der Psychologie oft verpflichtet eine vorgegebene Anzahl an Stunden als Versuchspersonen zu dienen Nach einer Untersuchung von Sears waren die Versuchspersonen der 1985 veroffentlichten sozialpsychologischen Experimente zu 74 Studierende 2 Diese Auswahl der Versuchspersonen Gelegenheitsstichprobe unterscheidet sich also systematisch von der Gesamtpopulation und ist wegen fehlender Zufallsauswahl noch nicht einmal fur die Teilpopulation der Studierenden reprasentativ Die Generalisierbarkeit bzw externe Validitat der Ergebnisse ist sehr fraglich Versuchsleitereffekte Bearbeiten Relativ gut erforscht sind Versuchsleitereffekte deren Wirksamkeit in zahlreichen Experimenten nachgewiesen wurde Zu unterscheiden sind Versuchsleitereffekte die durch bestimmte Fehler in der Versuchsdurchfuhrung und Auswertung entstehen jedoch nicht zufallig sondern zugunsten der Hypothese ausfallen und Versuchsleiter Erwartungseffekte bei denen die Erwartungen Motivation Einstellung und die eigenen Hypothesen des Versuchsleiters mehr oder minder unbemerkt die Ergebnisse beeinflussen siehe Rosenthal Effekt Greenspoon Effekt Versuchsleiterfehler konnen durch eine computerunterstutzte Durchfuhrung und automatische Registrierung verringert werden Erwartungseffekte durch einen Doppelblindversuch Der Doppelblindversuch ist ein Forschungsdesign bei dem weder die Untersuchten noch der Versuchsleiter zum Zeitpunkt der Datenerhebung wissen ob der Untersuchte zur Experimentalgruppe oder zur Kontrollgruppe gehort z B Medikament und wirkungsloses Praparat Placebo Damit die Erwartungen des Versuchsleiters nicht das Verhalten der Versuchsperson beeinflussen werden also die Rollen des forschenden Experimentators und des Versuchsleiters getrennt Techniken zur Kontrolle von Storfaktoren Bearbeiten Die wichtigste Technik zur Kontrolle von Storfaktoren ist die Randomisierung d h Versuchspersonen werden nach dem Zufallsprinzip auf Experimental und Kontrollgruppen aufgeteilt Diese Zufallszuweisung ist ein wichtiges Kennzeichen eines guten Experiments Damit soll erreicht werden dass mogliche ergebnisbeeinflussende und eventuell noch unbekannte Unterschiede die die Vpn ins Experiment mitbringen gleich stark in allen Versuchsbedingungen reprasentiert sind Je grosser die Anzahl der Vpn desto grosser ist die Chance dass die Randomisierung ihren Zweck erfullt Bei kleiner Anzahl von Vpn und bei bestehenden Annahmen uber wichtige Unterschiede ist das alternative Vorgehen das Parallelisieren der Untersuchungsgruppen bzw das Matching einander entsprechender Vpn Die Probanden werden von vornherein so aufgeteilt dass das betreffende Merkmal in allen Gruppen gleich stark prasent ist Beispiel Gleiche Geschlechterverteilung in allen Versuchsbedingungen Falls es hinreichend viele Vpn gibt konnen bei dieser statistischen Zwillingsbildung mehrere Personenmerkmale berucksichtigt werden Die Methodenlehre der Experimentalpsychologie enthalt zahlreiche Regeln und Hinweise wie mogliche Storfaktoren berucksichtigt werden konnen zum Beispiel durch systematische Permutation von Bedingungen So sollten in einem Versuchsplan mit taglicher Wiederholung der Datenerhebung die Experimental und Kontrollbedingungen in gemischter Folge geplant werden also nicht einheitlich am Tag 1 Bedingung A und am Tag 2 Bedingung B sondern auch in umgekehrter Reihenfolge da es sonst zu einer Konfundierung zwischen Treatment und Situationsmerkmalen sowie den Effekten der Wiederholung an sich kommen kann Wissenschaftstheoretische Aspekte und Kritik BearbeitenSonderstellung des psychologischen Experiments Bearbeiten Untersuchungen mit und an Menschen haben ausser der berufsethischen Seite eine Sonderstellung in wissenschaftstheoretischer Hinsicht Mit Blick auf Wundts Leipziger Labor hat Kurt Danziger 1990 aus psychologiehistorischer Sicht die systematische Einfuhrung des Experiments und dessen sozial konstruktive Eigenart analysiert Hier findet eine Aufteilung der Rollen zwischen dem organisierenden Versuchsleiter und der die Daten gebenden Versuchsperson statt wahrend in einem naturwissenschaftlichen Experiment die Rolle des Beobachters meist auf die Ablesung von Messwerten und die Registrierung von Daten beschrankt ist Versuchsleiter und Versuchsperson bilden ein neues Bezugssystem das aufgrund dieser Abhangigkeiten wissenschaftstheoretische und praktische Konsequenzen hat siehe hierzu die Bestimmung des allgemeinen Aufforderungscharakters und der speziellen demand characteristics sowie Aspekte der Reaktivitat Sozialwissenschaften Kontextabhangigkeit und Generalisierbarkeit Bearbeiten Die Gesichtspunkte der internen und der externen Gultigkeit sind durch eine genauere Diskussion der Kontextabhangigkeit und der Generalisierbarkeit zu erganzen Die Frage der Kontextspezifitat von Erklarungshypothesen gehort bereits in die anfangliche Explikation der Theorie und in die zugehorigen Entscheidungen zur Methodik d h der operationalen Definition der theoretischen Konstrukte Gadenne 1976 Westermann 2000 Welche Geschehenstypen im Hinblick auf welche Anwendungssituationen und auf welche Population von Personen sollen reprasentiert werden Auch Carl Friedrich Graumann argumentiert dass grundsatzlich eine Kontextabhangigkeit der experimentellen Ergebnisse besteht Kontext meint hier die Gesamtheit der neben der experimentell kontrollierten unabhangigen Variable einwirkenden relevanten Bedingungen die Verfassung der Versuchsteilnehmer die erlebte Situation der Untersuchung und der objektive Versuchsaufbau Setting und wichtige allgemeine und soziale Rahmenbedingungen die methodenbedingte Reaktivitat der Versuchsperson die Interaktion von Versuchsleiter und Versuchsperson und andere kontextuelle Variablen Die Frage der Generalisierbarkeit stellt sich grundsatzlich wenn Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Praxisfelder der Psychologie ubertragen werden sollen Inwieweit konnen experimentelle Ergebnisse verallgemeinert werden auf ahnliche Untersuchungsbedingungen in demselben Labor auf andere Laboratorien cross laboratory auf alltagliche Bedingungen okologische Validitat Die Frage der empirischen Generalisierbarkeit hat mehr Bedeutung erlangt seit die Begriffe kausale Erklarung und Gesetz in der neueren wissenschaftstheoretischen Diskussion der Psychologie durch vorsichtigere Formulierungen von statistischen Erwartungen ersetzt werden da die zur Formulierung von Gesetzen gehorende ceteris paribus Bedingung in der Psychologie gewohnlich nicht behauptet werden kann Westermann 2000 In der Generalisierbarkeitstheorie von Lee J Cronbach u a 1972 wird ein Universum von Beobachtungen angenommen das durch viele Facetten u a Items der Aufgabe Varianten der Aufgabe Testformen Beobachter Versuche Untersuchungstage Rahmenbedingungen definiert ist Sogenannte G Studien Generalizability liefern Schatzungen fur die Varianzanteile der bei einer Messprozedur fur wichtig gehaltenen Beobachtungsbedingungen Der Untersucher trifft nach seinen theoretischen und praktischen Interessen eine systematische Auswahl von Bedingungen und hat die damit verbundenen Risiken in D Studien Decision abzuwagen Solche Generalisierbarkeitskoeffizienten geben differenziertere Auskunfte als die ublichen einfachen Koeffizienten der Reliabilitat Werner W Wittmann baute die Konzepte von Lee J Cronbach und Raymond B Cattell zu einer multivariaten Reliabilitatstheorie aus Individuelle Unterschiede Bearbeiten Die wahre reliable Varianz d h die nicht auf Fehler und bestimmte Storfaktoren zuruckzufuhrende Unterschiedlichkeit experimenteller Untersuchungsergebnisse enthalt haufig einen Anteil an interindividueller Varianz der grosser ist als die Varianz die durch die eigentlich untersuchten Effekte aufgeklart werden kann Wenn die jeweils wichtigsten Merkmale Parameter der Individuen und der Untersuchungsbedingungen Setting nicht nur als Storfaktor und Rauschen gesehen sondern forschungsstrategisch beispielsweise als Kovariable berucksichtigt werden konnen die Moglichkeiten verbessert werden Gesetzmassigkeiten zu erkennen realistische Modelle und nutzliche Vorhersagen zu entwickeln Subjektive Anteile bei unabhangigen und abhangigen Variablen Bearbeiten Der Versuchsleiter ist darauf angewiesen dass die Versuchspersonen die einleitende psychologische Instruktion zum Experiment richtig verstehen und befolgen Wenn beispielsweise in einem Experiment zur Neuropsychologie der Emotionen emotional bedeutungsvolle Bilder oder Worter verwendet werden setzt der Untersucher allgemein voraus dass dieses Material von allen Vpn qualitativ in der Weise erlebt wird wie er es geplant hat Die Vpn sollen auf die Stimuli Worter Bilder Aufgaben im Prinzip so reagieren wie es der Experimentator erwartet sie sollen weder ein storendes Versuchspersonen Verhalten noch ablenkende eigene Hypothesen entwickeln also viel von dem vermeiden was sie als bewusste Personen kennzeichnet sie sollen sich im Prinzip wie eine austauschbare Person unter anderen verhalten Die experimentellen Effekte in der abhangigen Variable werden in vielen psychologischen Experimenten erfasst indem Selbsteinstufungen mittels standardisierter Skalen Skala Psychometrie und Fragebogen erhoben werden Solche Selbstbeurteilungen sind wegen der semantisch unscharfen oft mehrdeutigen Abstufungen und aus psychometrischen Grunden wegen der mangelnden Intervallskala es fehlt ja ein intersubjektiv gultiges numerisches Bezugssystem grundsatzlich von den objektiv beobachtbaren Verhaltensreaktionen und physiologischen Messwerten zu unterscheiden Systematische Replikationen Bearbeiten Die Reproduzierbarkeit der Untersuchungsergebnisse durch andere Forscher gilt als grundlegend fur eine empirische Wissenschaft insbesondere in den Naturwissenschaften Empirische Replikationsversuche sind durch die einfacheren Metaanalysen nicht zu ersetzen In den Literaturbanken der Psychologie sind zwar einzelne Publikationen uber erfolgreiche oder misslungene Replikationsversuche zu finden doch ist unklar welche der Experimente in der Liste der klassischen Experimente in der Psychologie als repliziert gelten konnen Eine systematische Replikation ausgewahlter experimenteller Arbeiten wurde erst 2012 von Brian Nosek und Mitarbeitern in dem internationalen Reproducibilty Project begonnen siehe Replikationskrise Das Reproducibility Project Literatur BearbeitenJurgen Bortz Nicola Doring Forschungsmethoden und Evaluation fur Human und Sozialwissenschaftler 4 Auflage Springer Heidelberg 2006 ISBN 978 3540333050 Lee J Cronbach G C Gleser H Nanda N Rajaratnam The dependability of behavioral measurements Theory of generalizability for scores and profiles Wiley New York 1972 Kurt Danziger Constructing the subject Historical origins of psychological research Cambridge University Press Cambridge 1990 ISBN 0 521 36358 6 Volker Gadenne Die Gultigkeit psychologischer Untersuchungen Kohlhammer Stuttgart 1976 ISBN 3 17 002801 4 Carl Friedrich Graumann Kontext als Problem der Psychologie In Zeitschrift fur Psychologie Band 208 2000 55 71 doi 10 1026 0044 3409 208 12 55 Oswald Huber Das psychologische Experiment Eine Einfuhrung Mit dreiundfunfzig Cartoons des Autors 4 Auflage Huber Bern 2005 ISBN 3 456 84201 5 Siegbert Reiss Viktor Sarris Experimentelle Psychologie von der Theorie zur Praxis Pearson Munchen 2012 ISBN 978 3 86894 147 0 Manfred Sader Rollenspiel als Forschungsmethode Westdeutscher Verlag Opladen 1986 ISBN 978 3 531 11786 7 Viktor Sarris Methodologische Grundlagen der Experimentalpsychologie Band 1 Erkenntnisgewinnung und Methodik Reinhardt Munchen 1990 ISBN 3 497 01111 8 Band 2 Versuchsplanung und Stadien des psychologischen Experiments Reinhardt Munchen 1992 ISBN 3 497 01112 6 Rainer Westermann Wissenschaftstheorie und Experimentalmethodik Ein Lehrbuch der Psychologischen Methodenlehre Hogrefe Gottingen 2000 ISBN 3 8017 1090 4 Werner W Wittmann Multivariate reliability theory Principles of symmetry and successful validation strategies In John R Nesselroade amp Raymond B Cattell Eds Handbook of multivariate experimental psychology Plenum Press New York 1988 S ISBN 0 306 42526 2 S 505 560 Einzelnachweise Bearbeiten Robert Rosenthal R L Rosnow 1975 The Volunteer Subject Wiley New York D O Sears 1986 College sophomores in the laboratory Influences of a narrow data base on social psychology s view of human nature Journal of Personality and Social Psychology 51 S 515 530 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Psychologisches Experiment amp oldid 235380467