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Walter Burley auch Walter von Burley lateinisch Burlaeus oder Burleus die Namensform Burleigh ist falsch 1274 oder 1275 in Burley in Wharfedale Yorkshire nach 1344 war ein spatmittelalterlicher englischer Philosoph und ein geistiger Wegbereiter der Oxford Calculators Bedeutung erlangte er vor allem als Kritiker des von Wilhelm von Ockham vertretenen Nominalismus Sein Ehrenname war Doctor planus et perspicuus Klarer deutlicher Lehrer De intensione et remissione formarum 1496 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Textausgaben und Ubersetzungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenBurley studierte am Merton College der Universitat Oxford wo er spatestens 1301 den Grad eines Magister artium erlangte Er lehrte dann dort zumindest bis 1305 an der Artistenfakultat Spatestens ab 1310 lebte er in Paris wo er bei Thomas Wilton Theologie studierte und spatestens 1324 den theologischen Magistergrad erlangte 1321 ist er erstmals als Priester bezeugt An der Pariser Universitat lehrte er bis 1327 Am 1 Februar 1327 bestieg in England Konig Eduard III nach der erzwungenen Abdankung seines Vaters Eduard II den Thron Dieser Machtwechsel eroffnete Burley der zu den Gegnern Eduards II und Anhangern des neuen Herrschers gehorte neue Karrierechancen Schon im Februar 1327 beauftragte ihn Eduard III mit einer Gesandtschaft an den papstlichen Hof in Avignon In den folgenden Jahren war er wiederholt im Auftrag des Konigs unterwegs so war er 1330 und 1343 erneut an der Kurie wo seine entschiedene Gegnerschaft zu Ockham gewiss geschatzt wurde 1341 hielt er in Bologna eine Disputation disputatio de quolibet Zeitweilig hielt er sich auch in seiner englischen Heimat auf Dort wurde er 1336 wegen eines Waldfrevels er hatte ohne Erlaubnis zwei Eichen fallen lassen zu einer Haftstrafe verurteilt aber auf Veranlassung seines Gonners Richard de Bury des Bischofs von Durham begnadigt Im Jahr 1344 ist er letztmals als lebend bezeugt Burley galt fruher als Verfasser des Liber de vita et moribus philosophorum 1 einer doxographisch biographischen Darstellung des nichtchristlichen antiken Geisteslebens Erst neuere Forschungen haben gezeigt dass dieses im Spatmittelalter sehr populare Werk ihm zu Unrecht zugeschrieben wurde 2 Werke BearbeitenBurley verfasste uber 50 Werke die erst teilweise herausgegeben sind Es handelt sich vor allem um Kommentare zu vielen Schriften des Aristoteles Burleys besonderes Interesse galt der Logik Unter anderem kommentierte er folgende Werke des Corpus Aristotelicum Kategorien De interpretatione Analytica posteriora Topik Sophistische Widerlegungen Physik De generatione et corruptione De anima Parva naturalia Problemata De motu animalium Metaphysik Nikomachische Ethik Politik In Auseinandersetzung mit der nominalistischen Position Wilhelms von Ockham vertrat er im Universalienstreit einen gemassigten Universalienrealismus Scharfe Bemerkungen Burleys lassen erkennen dass sein Konflikt mit Ockham auf heftige Weise ausgetragen wurde Ausser den Aristoteleskommentaren verfasste er unter anderem folgende Werke Expositio super librum Porphyrii Kommentar zur Isagoge des Porphyrios Kommentar zum Liber sex principiorum des Gilbert von Poitiers De puritate artis logicae Tractatus de universalibus realibus 1492 93 Abhandlung uber die realen Universalien Tractatus de potentiis animae Abhandlung uber die Fahigkeiten Vermogen der Seele Summa alphabetica problematum eine Art Lexikon der aristotelischen Philosophie Sophismata insolubiliaTextausgaben und Ubersetzungen BearbeitenIn physicam Aristotelis expositio et quaestiones ac etiam quaestio de primo amp ultimo instanti Venetiis Torresanis de Asula 1501 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf In physicam Aristotelis expositio et quaestiones Hildesheim 1972 ISBN 3 487 04143 X Nachdruck der Ausgabe Venedig 1501 des Kommentars zur Physik des Aristoteles De sensibus Hrsg v Herman Shapiro und Frederick Scott Munchen 1966 online Von der Reinheit der Kunst der Logik Erster Traktat Hrsg v Peter Kunze Meiner Hamburg 1988 ISBN 978 3 7873 0717 3 lateinischer Text von De puritate artis logicae tractatus longior mit deutscher Ubersetzung Tractatus de universalibus Traktat uber die Universalien lateinisch deutsch Abhandlungen der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Phil Hist Klasse Bd 75 H 5 Ubersetzt und hrsg von Hans Ulrich Wohler Stuttgart Leipzig 1999 Commentarium in Aristotelis De Anima L III Manuscripts facsimiles MS Vaticano lat 2151 f 1 88 1 MS Lambeth 143 f 76 138 2 MS Lambeth 74 f 33 109 3 MS Oxford Balliol College 92 f 9 200 4 online interaktive Palaografie Transkription mit Franzosisch und Italienisch Ubersetzung von Mario Tonelotto 2014 Literatur BearbeitenPeter Kunze Satzwahrheit und sprachliche Verweisung Walter Burleighs Lehre von der suppositio termini in Auseinandersetzung mit der mittelalterlichen Tradition und der Logik William s of Ockham Dissertation Freiburg B 1980 Olga L Larre Walter Burley Las primeras reacciones contra Ockham desde el realismo In Estudios franciscanos Bd 98 1997 S 11 28 ISSN 0210 4385 Jennifer Ottman und Rega Wood Walter of Burley His Life and Works In Vivarium A international journal for the philosophy and intellectual life of the middle ages and the renaissance Bd 37 1999 S 1 23 ISSN 0042 7543 Frederick J Scott Walter Burley s treatise De formis Beck Munchen 1970 Herman Shapiro Walter Burley and the Intension and remission of Forms in Speculum 34 1959 413 427 A Companion to Walter Burley Late Medieval Logician and Metaphysician ed by Alessandro D Conti Brill Leiden Boston 2013 Brill s Companions to the Christian Tradition Vol 41 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Gualterus Burlaeus Quellen und Volltexte Latein Literatur von und uber Walter Burley im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alessandro Conti Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und Parameter 3 und nicht Parameter 2 Englische Ubersetzung des Anfangs von Burleys Abhandlung De suppositionibus PDF Datei 76 kB Walter Burley Commentarium in Aristotelis De Anima L III Textkritik und Palaografie Transkription von Mario Tonelotto Digitale Edition von Walter Burleys zwei fruhen Kommentaren zur Physik des AristotelesAnmerkungen Bearbeiten Digitalisat der Ausgabe 1886 Jan Prelog De Pictagora phylosopho Die Biographie des Pythagoras in dem Walter Burley zugeschriebenen Liber de vita et moribus philosophorum In Medioevo Rivista di storia della filosofia medievale Bd 16 1990 S 192 195 ISSN 0391 2566 Mario Grignaschi Lo Pseudo Walter Burley e il Liber de vita et moribus philosophorum In Medioevo Bd 16 1990 S 131 190Mario Grignaschi Corrigenda et addenda sulla questione dello Ps Burleo In Medioevo Bd 16 1990 S 325 354 Normdaten Person GND 11867496X lobid OGND AKS LCCN n80046626 VIAF 86734224 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burley WalterALTERNATIVNAMEN Walter von BurleyKURZBESCHREIBUNG spatmittelalterlicher PhilosophGEBURTSDATUM 1274 oder 1275GEBURTSORT Burley in Wharfedale Yorkshire STERBEDATUM nach 1344 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Burley amp oldid 233375021