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Eduard II englisch Edward II auch Edward II of Carnarvon 25 April 1284 in Caernarvon Wales 21 September 1327 in Berkeley Castle Gloucestershire war ein Konig von England Lord von Irland und Herzog von Aquitanien Er trug als erster Thronfolger den Titel eines Prince of Wales und war der erste englische Monarch seit der normannischen Eroberung 1066 der abgesetzt wurde 1 Eduard II von England Buchmalerei aus dem 14 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Jugend 1 1 Herkunft 1 2 Kindheit und Erziehung 1 3 Heiratsplane und Verlobungen 1 4 Rolle als Thronfolger und erster Prince of Wales 2 Erste Jahre der Herrschaft als Konig 2 1 Kronung und Hochzeit 2 2 Beginn der Adelsopposition 2 3 Die Ordinances 2 4 Zuspitzung des Konflikts um Gaveston 3 Krieg mit Schottland und Konflikt mit dem Earl of Lancaster 3 1 Niederlage im Krieg mit Schottland 3 2 Scheitern der Regierung Lancasters 3 3 Aufstieg der Gunstlinge und weiterer Konflikt mit Lancaster 3 4 Die Belagerung von Berwick 3 5 Despenser War und Burgerkrieg 4 Autoritare Herrschaft Sturz und Tod 4 1 Ausschaltung der Opposition 4 2 Erneutes Scheitern in Schottland 4 3 Tyrannische Herrschaft des Konigs und der Despenser 4 4 Krieg mit Frankreich 4 5 Sturz und Gefangennahme 4 6 Erzwungene Abdankung 4 7 Gefangenschaft und mutmasslicher Tod 4 8 Kontroversen uber den Tod 5 Nachwirkung 6 Nachkommen 7 Bewertung 8 Literatur 9 Weblinks 10 AnmerkungenHerkunft und Jugend BearbeitenHerkunft Bearbeiten Eduard II war der vierte Sohn und das jungste Kind von Eduard I von England und dessen erster Gemahlin Eleonore von Kastilien Er wurde vermutlich in dem im Bau befindlichen Caernarfon Castle geboren Sein Vater soll absichtlich seine Geburt in Nordwales arrangiert haben um durch die Geburt eines Prinzen in Wales die englische Herrschaft im kurz zuvor eroberten Wales zu starken siehe Eroberung von Wales durch Konig Eduard I Angeblich soll er den Walisern einen Herrscher versprochen haben der in Wales geboren wurde und kein Wort Englisch spricht Aufgrund dessen wurde Edward im Alter von 16 Jahren zum ersten Fursten von Wales ernannt 2 Dies wurde allerdings erst im 16 Jahrhundert behauptet doch klingt diese Version plausibel Caernarfon Castle sollte als prachtigste der neuen Burgen Konig Eduards I in Wales als Residenz des neuen Fursten von Wales dienen doch sein Sohn kehrte als Erwachsener nie dorthin zuruck nbsp Wappen von Eduard II als Konig von EnglandKindheit und Erziehung Bearbeiten Eduard war mindestens das 14 Kind von Konigin Eleonore doch nach dem Tod seines alteren Bruders Alphonso im August 1284 war er der einzige uberlebende Sohn Obwohl Eduard damit als Thronfolger feststand kummerten sich seine Eltern wenig um seine Erziehung und uber eine systematische Erziehung und Ausbildung des Thronfolgers ist nichts bekannt Zwischen Mai 1286 und August 1289 waren seine Eltern in Frankreich Als sein Vater im April 1290 einen neuen Kreuzzug plante ubertrug er im Fall des Todes von Eduard auch all seinen Tochtern das Recht auf seine Nachfolge als Konig Am 28 November 1290 starb Eduards Mutter Eleonore von ihr erbte er die Grafschaften Ponthieu und Montreuil in Frankreich Im Juni 1291 starb seine Grossmutter Eleonore von der Provence Seine zahlreichen Schwestern wurden verheiratet oder traten in Kloster ein Spatestens ab 1290 gehorten Dominikanermonche zu seinem Haushalt und Eduard behielt zeitlebens eine enge Beziehung zu dem Orden 1290 beauftragte seine Mutter ihren Schreiber Philip damit Eduard zu unterrichten Eduards Muttersprache war Franzosisch das er auch lesen konnte daneben verstand er Englisch wie sein Vater Ob er auch schreiben konnte ist unbekannt Von 1295 vielleicht sogar von 1293 an bis zu seinem Tod im April 1303 war der Ritter Gui de Ferre aus der Gascogne fur die ritterliche und militarische Ausbildung Eduards verantwortlich Obwohl der Thronfolger als Jugendlicher als stark sportlich und als guter Reiter galt ist von ihm keine Teilnahme an einem Turnier bekannt Heiratsplane und Verlobungen Bearbeiten Sein Vater plante seinen Sohn mit der schottischen Thronfolgerin Margarete der Maid of Norway zu verheiraten Die Ehe war im Juli 1290 im Abkommen von Birgham vertraglich geregelt worden doch die junge Braut starb im selben Jahr wahrend der Uberfahrt nach Schottland Nach dem Beginn des Franzosisch Englischen Krieges 1294 wollte sein Vater ihn mit einer Tochter von Graf Guido von Flandern verheiraten um das Bundnis zwischen Flandern und England zu starken Gemass den Waffenstillstandsverhandlungen 1298 wurde diese Vereinbarung von Papst Bonifatius VIII aufgehoben Dafur wurde im Vertrag von Montreuil im Juni 1299 die Verlobung von Eduard mit der franzosischen Prinzessin Isabelle de France beschlossen die den Krieg zwischen England und Frankreich beenden sollte Nach dem Vertrag von Paris von 1303 der den Krieg mit Frankreich schliesslich beendete wurden Eduard und Isabelle offiziell verlobt nbsp Prinz Eduard wird von seinem Vater zum Prince of Wales gekront Darstellung aus der Chronica Roffense fruhes 14 Jahrhundert Rolle als Thronfolger und erster Prince of Wales Bearbeiten Wahrend des Franzosisch Englischen Krieges von 1294 bis 1303 wurde Eduard 1296 nominell Oberbefehlshaber der englischen Truppen die eine befurchtete franzosische Invasion in England abwehren sollten Wahrend der politischen Krise im Sommer 1297 schworen ihm die fuhrenden Magnaten am 14 Juli 1297 in Anwesenheit seines Vaters in Westminster die Treue Anschliessend war er zwischen dem 22 August 1297 und dem 14 Marz 1298 als sein Vater in Flandern war der offizielle Regent von England Am 10 Oktober 1297 bot er Roger Bigod 5 Earl of Norfolk Humphrey de Bohun 3 Earl of Hereford und anderen oppositionellen Magnaten offiziell die Begnadigung an und bestatigte die Confirmatio Cartarum eine uberarbeitete Version der Magna Carta wodurch die Krise beigelegt wurde Im ersten schottischen Unabhangigkeitskrieg sammelte er wahrend der Belagerung von Caerlaverock Castle im Juli 1300 erste militarische Erfahrungen Wahrend des Parlaments in Lincoln wurde Eduard am 7 Februar 1301 zum ersten englischen Prince of Wales und zum Earl of Chester ernannt Damit wollte der Konig die englische Herrschaft uber das eroberte Wales weiter festigen gleichzeitig verschaffte er seinem Sohn eine eigene Herrschaft mit eigenen Einkunften Der junge Prince of Wales besuchte im April und Mai 1301 Wales wo er die Huldigung seiner Untertanen entgegennahm dies war bis zu seiner Flucht im Oktober 1326 sein einziger Besuch in Wales Wahrend des Feldzugs nach Schottland im Sommer und Herbst 1301 kommandierte Eduard unter dem Oberbefehl seines Vaters ohne grossen Erfolg einen Teil der englischen Armee Im Marz 1302 leitete er wahrend der Abwesenheit seines Vaters erstmals eine Ratsversammlung der Magnaten und im Juli und Oktober wurde er als Earl of Chester in das Parlament berufen Im Herbst 1303 nahm er erneut an einem Feldzug nach Schottland teil wo er bis zur Eroberung von Stirling Castle im Juli 1304 blieb Am 14 Juni 1305 kam es in Midhurst in Sussex zu einem Zerwurfnis zwischen dem Konig und dem Thronfolger Eduard war mit dem Lord High Treasurer seines Vaters Walter Langton in Streit geraten Die Ursache hierfur ist unbekannt vermutlich ging es um die hohen Kosten des eigenen Haushalts des Thronfolgers Der Vater ergriff fur seinen machtigen jedoch unbeliebten Vertrauten Partei und verbannte seinen Sohn von seinem Hof Damit wollte er vermutlich auch Eduard von einigen seiner Freunde trennen deren Einfluss er missbilligte Zu ihnen gehorte der junge aus Frankreich stammende Piers Gaveston den der Konig 1300 selbst in den Haushalt des Thronfolgers aufgenommen hatte Gaveston war der engste Freund des Thronfolgers geworden und hatte grossen Einfluss auf ihn Schon die Zeitgenossen argwohnten dass zwischen den beiden auch ein sexuelles Verhaltnis bestand Auch manche moderne Historiker glauben dass zwischen ihnen ein homosexuelles Verhaltnis bestand 3 4 doch dies kann nicht belegt werden und ist bis heute umstritten 5 6 Erst am Namenstag von Eduard dem Bekenner am 13 Oktober 1305 erfolgte eine Versohnung zwischen Vater und Sohn doch das Vertrauen zwischen den beiden war schwer beschadigt Am 7 April 1306 wurde der Thronfolger zum Herzog von Aquitanien ernannt und am 22 Mai wurde er zusammen mit 266 weiteren jungen Mannern in einer feierlichen Zeremonie in Westminster zum Knight of the Bath geschlagen 7 Sein Vater ubertrug ihm erneut das Kommando uber eine englische Armee mit der Eduard im August 1306 in Schottland einfiel doch wegen der Plunderungen und Ausschreitungen des englischen Heeres berief ihn sein Vater verargert zuruck Gaveston der entgegen den Befehlen des Konigs zusammen mit anderen jungen Rittern nicht am Feldzug teilgenommen hatte zog sich erneut den Zorn des Konigs zu und musste im Februar 1307 ins Exil gehen Erste Jahre der Herrschaft als Konig BearbeitenKronung und Hochzeit Bearbeiten Konig Eduard I starb im Juli 1307 wahrend eines weiteren Feldzugs gegen Schottland in Nordengland Am 20 Juli huldigten die englischen Magnaten seinem Sohn als ihrem neuen Konig Eine der ersten Massnahmen Eduards II als Konig war die Ruckholung von Gaveston den er am 6 August in Dumfries zum Earl of Cornwall erhob Anschliessend kehrte er nach England zuruck und hielt am 13 Oktober eine Parlamentsversammlung in Northampton ab um das Begrabnis seines Vaters und seine eigene Hochzeit und Kronung zu organisieren Daneben rachte er sich an Walter Langton den er absetzte und inhaftieren liess Neuer Lord High Treasurer wurde Walter Reynolds der bisherige Verwalter seines Haushalts Am 1 November 1307 heiratete Gaveston Eduards Nichte Margaret de Clare eine Schwester des machtigen Earls of Gloucester Eduard ernannte Gaveston zu seinem Regenten bevor er am 22 Januar 1308 nach Frankreich segelte Am 25 Januar fand in Boulogne in Gegenwart von Konig Philipp IV und zahlreicher Adliger die mehrfach verschobene Hochzeit von Eduard II und Isabelle de France statt Am 31 Januar leistete er seinem Schwiegervater fur seine Besitzungen in Frankreich Hommage nbsp Die Hochzeit von Eduard und Isabelle Buchmalerei um 1475Beginn der Adelsopposition Bearbeiten Am 7 Februar 1308 kehrte er mit seiner Frau nach Dover zuruck und am 25 Februar wurde das Konigspaar in Westminster Abbey gekront Die prachtige Feier wurde gestort durch den Arger der franzosischen Besucher und der englischen Barone uber die Bevorzugung und das Verhalten von Gaveston Bereits wahrend ihres Aufenthalts in Frankreich hatte eine Gruppe Barone ihren Unmut uber die konigliche Politik im Boulogne Agreement kundgetan Ihre Enttauschung entlud sich am 28 April als sie wahrend eines Parlaments in Westminster unter Fuhrung des Earls of Lincoln vor den Konig traten und erklarten dass sie der Krone aber nicht unbedingt der Person des Konigs Gehorsam schuldeten und die Verbannung Gavestons forderten Angesichts der geschlossenen Adelsopposition hatte Eduard II keine Wahl und stimmte am 18 Mai dem Exil seines Freundes zu Allerdings umging er die Verbannung indem er Gaveston zum Lieutenant of Ireland ernannte Dazu wandte er sich an den Papst mit der Bitte das Exil Gavestons aufzuheben Die vorlaufige Verbannung fuhrte zunachst zu einer Versohnung des Konigs mit den Baronen im August in Northampton Wahrend des Parlaments im April hatten die Barone dem Konig Reformvorschlage unterbreitet die der Konig beraten wollte Bis Sommer 1309 war es ihm gelungen die Stimmung zugunsten Gavestons zu wenden Dieser kehrte nach England zuruck und traf sich am 27 Juni 1309 mit Eduard in Chester Beim Parlament in Stamford im August 1309 billigte der Konig die Reformvorschlage der Barone Eduard II begunstigte jedoch weiter Gaveston wahrend er trotz seiner Zusage die Reformvorschlage nicht umsetzte Daraufhin blieben die Earls of Lancaster Lincoln Warwick Arundel und Oxford einer Ratsversammlung im Oktober in Oxford fern Wahrend des Parlaments von Westminster im Februar 1310 musste sich der Konig schliesslich dem Druck der Barone beugen die mit seiner Absetzung drohten Er stimmte der Ernennung eines 21 kopfigen Komitees den sogenannten Lords Ordainer zu das bis zum 29 September 1311 konkrete Reformvorschlage machen sollte Wahrend die Lords Ordainer in London berieten berief der Konig sein Heer fur den 8 September nach Berwick um seine Stellung in Schottland zu sichern Die Earls of Lancaster Pembroke Hereford und Warwick blieben dem Aufruf fern da sie als Lords Ordainer an ihren Reformvorschlagen arbeiteten und sandten nur ein Mindestaufgebot Ende Oktober 1310 erreichte Eduard II Edinburgh doch wahrend ein Teil der Armee unter Gaveston weiter nach Norden vorstiess kehrte der Konig Anfang November nach Berwick zuruck Dort blieb er bis Ende Juli 1311 Durch den Tod des gemassigten Earl of Lincoln im Februar 1311 ging die Fuhrung der Adelsopposition auf dessen Schwiegersohn Thomas of Lancaster 2 Earl of Lancaster uber der ein Cousin des Konigs und der reichste Magnat Englands war Die Ordinances Bearbeiten Die Lords Ordainer legten schliesslich das Resultat ihrer Arbeit in 41 Bestimmungen nieder den sogenannten Ordinances die eine weite Spannbreite von Reformvorschlagen umfassten Sie verlangten u a die Zustimmung des Parlaments fur die Vergabe von Landereien und Privilegien sowie fur die Ernennung der hochsten Staatsbeamten und die Starkung des Schatzamtes gegenuber dem koniglichen Haushalt Letztlich verlangten die Barone eine starkere Mitbestimmung und vor allem die Entfernung der sogenannten schlechten Ratgeber des Konigs vor allem von Gaveston Der Konig weigerte sich zunachst strikt diese Vorschlage anzuerkennen da sie seine Souveranitat klar einschrankten und er sich einer endgultigen Verbannung Gavestons widersetzte Schliesslich musste er dem Druck der Barone nachgeben Am 27 September 1311 wurden die Ordinances in London verkundet Zuspitzung des Konflikts um Gaveston Bearbeiten Bereits am 12 Oktober wandte sich der Konig an den Papst um die Ordinances annullieren zu lassen und zugleich war er entschlossen die Verbannung Gavestons wieder aufzuheben Spatestens am 13 Januar 1312 traf er ihn in Knaresborough von wo sie nach York reisten Diese Missachtung der Ordinances fuhrte zum offenen Konflikt mit den Baronen Erzbischof Robert Winchelsey von Canterbury berief die Pralaten und Magnaten fur den 13 Marz zur Beratung in die St Paul s Cathedral nach London Dort wurden die Earls of Pembroke und Surrey beauftragt Gaveston gefangen zu nehmen Der Konig und Gaveston flohen Mitte April nach Newcastle und Anfang Mai weiter nach Scarborough wo sie sich trennten Wahrend der Konig nach York zuruckkehrte wurde Gaveston in Scarborough Castle belagert und musste sich am 19 Mai ergeben Der Earl of Pembroke garantierte bis zum Abschluss weiterer Verhandlungen fur seine Sicherheit und liess ihn Richtung London bringen Unterwegs geriet Gaveston jedoch in die Gewalt des Earl of Warwick der ihn nach Warwick Castle brachte und schliesslich nach Beratung mit den Earls of Lancaster Hereford und Arundel am 19 Juni hinrichten liess nbsp Eduard und Gaveston Gemalde von Marcus Stone 1872Die Earls of Pembroke und Surrey schlossen sich daraufhin wieder dem Konig an Dieser war nun fest entschlossen die Ordinances zu annullieren Zunachst drohte ein offener Burgerkrieg bis der Konig die Barone fur weitere Verhandlungen nach Westminster berief Es folgten langwierige Verhandlungen bis der Konig am 20 Dezember in einer Abmachung den beteiligten Magnaten die Hinrichtung Gavestons vergab Im Gegenzug unterwarfen sie sich ihm und ubergaben ihm die Juwelen und den Schmuck den sie Gaveston der offiziell koniglicher Kammerer gewesen war abgenommen hatten Erst zwei Jahre spater am 2 Januar 1315 liess der Konig in einer feierlichen Zeremonie die sterblichen Uberreste von Gaveston in der Kapelle seiner Lieblingsresidenz in Kings Langley endgultig beisetzen Krieg mit Schottland und Konflikt mit dem Earl of Lancaster BearbeitenNiederlage im Krieg mit Schottland Bearbeiten Trotz dieser oberflachlichen Versohnung misstrauten die beiden Parteien weiterhin einander Die Umsetzung der Vereinbarungen wurde verzogert und die Parlamente vom 18 Marz und vom 8 Juli 1313 endeten ohne konkrete Ergebnisse Die Position des Konigs wurde durch den Tod von Erzbischof Winchelsey im Mai 1313 und die Wahl seines Vertrauten Walter Reynolds zum Nachfolger gestarkt Vom 23 Mai bis zum 16 Juli 1313 unternahmen der Konig und die Konigin einen Staatsbesuch in Paris Zusammen mit dem franzosischen Konig hatte Eduard II am 6 Juni in der Kathedrale Notre Dame das Kreuz genommen und am 2 Juli konnten sie in einer Vereinbarung eine Reihe von Konfliktpunkten uber die Besitzungen des englischen Konigs in Sudwestfrankreich klaren Die Unterstutzung durch seinen Schwiegervater und die diplomatischen Bemuhungen des Papstes fuhrten zu einer weiteren Vereinbarung von Konig Eduard II mit der Adelsopposition die sich am 14 Oktober dem Konig unterwarf Der Konig vergab ihnen erneut und erhielt am 28 November 1313 die Billigung der Barone fur einen neuen Feldzug nach Schottland der im Juni 1314 stattfinden sollte Am 12 Dezember reiste der Konig nach Boulogne um Konig Philipp IV in Montreuil zu treffen und seine Zustimmung fur eine Verpfandung der Einkunfte aus Aquitanien an den Papst zu erhalten fur die Eduard II ein hohes Darlehen des Papstes erhalten hatte Am 20 Dezember kehrte er nach England zuruck Obwohl die Frage der Ordinances noch nicht abschliessend geklart war hatte der Konig erfolgreich einen Teil seiner Souveranitat zuruckerlangt und seine Stellung gefestigt Die Nachrichten von der Eroberung von Roxburgh Castle und Edinburgh Castle durch die Schotten zwangen den Konig nun zum Handeln Der Constable von Stirling Castle der letzten verbliebenen englisch besetzten Burg in Schottland hatte angekundigt dass er sich ergeben musse wenn die Burg bis zum 24 Juni nicht entsetzt wurde Damit bot sich dem englischen Konig nun die Gelegenheit das schottische Heer vor der belagerten Burg in einer offenen Feldschlacht zu stellen Zwar verweigerten Lancaster Warwick und andere Barone erneut ihre Teilnahme dennoch konnte der Konig Anfang Juni ein zahlenmassig weit uberlegenes Heer nach Stirling fuhren Die militarische Fuhrungsschwache des Konigs fuhrte jedoch dazu dass die Englander in der Schlacht von Bannockburn eine entscheidende demutigende Niederlage erlitten Eduard II selbst kampfte personlich tapfer musste aber schliesslich von Henry de Beaumont und anderen vom Schlachtfeld gefuhrt werden um der Gefangennahme zu entgehen Er fluchtete per Schiff nach Berwick und weiter nach York wo er im September ein Parlament einberief Angesichts der Niederlage musste er die Ordinances bestatigen und seine fuhrenden Minister austauschen nbsp Die Schlacht von Bannockburn Darstellung um 1440Wahrend des Parlaments im Januar und Februar 1315 musste der Konig weitere Zugestandnisse machen und die strikte Einhaltung der Ordinances zusichern Die Schotten versuchten nun den Sieg von Bannockburn auszunutzen Im Mai 1315 landete eine schottische Armee unter Edward Bruce dem Bruder des schottischen Konigs in Irland um die dortigen englischen Gebiete zu erobern Im Juli 1315 belagerten die Schotten Carlisle Castle und ganz Nordengland musste Tribute an den schottischen Konig zahlen was Eduard II stillschweigend akzeptieren musste Scheitern der Regierung Lancasters Bearbeiten Eduard II beriet sich Ende August mit seinen fuhrenden Magnaten in Lincoln und Mitte Dezember 1315 in Doncaster Am 27 Januar 1316 trat dann das Parlament in Lincoln zusammen das am 17 Februar Lancaster zum Vorsitzenden des koniglichen Rats ernannte um die Ordinances und weitere Reformen umzusetzen Angesichts der Krise des Reichs ausgelost durch die schottischen Angriffe die schlechte Finanzlage und die Hungersnot konnte jedoch auch Lancaster keine raschen Erfolge erreichen und angesichts der fortbestehenden Gegnerschaft des Konigs zog er sich bereits Ende April 1316 auf seine Besitzungen in Nordengland zuruck Dies fuhrte zu weiterer Instabilitat des Reiches Nordengland war weiter schottischen Angriffen ausgeliefert und fur die Nachfolge des verstorbenen Bischofs von Durham stellten sowohl der Konig die Konigin als auch Lancaster eigene Kandidaten auf Der Konig sandte eine hochrangige Gesandtschaft zum neuen Papst Johannes XXII um seinen Beistand gegen die Schotten zu gewinnen wegen seiner Schulden finanzielle Zugestandnisse zu erhalten und vom Eid auf die Ordinances entbunden zu werden Am 28 Marz 1317 lieh der Papst ihm den Ertrag des englischen Kirchenzehnten und am 1 Mai ordnete er einen Waffenstillstand zwischen England und Schottland an doch von den Ordinances entband er den Konig nicht Dazu beauftragte der Papst zwei Kardinale mit der Aushandlung eines dauerhaften Friedens mit Schottland doch schliesslich mussten diese eher zwischen dem Konig und Lancaster vermitteln Sowohl der Konig wie auch Lancaster behielten Truppen aufgeboten vorgeblich fur einen fur September 1317 angekundigten Feldzug nach Schottland Dieser fand jedoch nicht statt und als der Konig Anfang Oktober von York nach Sudengland reiste mussten ihn seine Begleiter davon abbringen Lancaster in Pontefract Castle anzugreifen Aufstieg der Gunstlinge und weiterer Konflikt mit Lancaster Bearbeiten Lancasters Hass auf den Konig wurde durch den Aufstieg einer Reihe von Gunstlingen gesteigert die vom Konig reich beschenkt wurden Zu ihnen gehorten Roger Damory Hugh de Audley William Montagu Hugh le Despenser der Altere und vor allem dessen Sohn Hugh le Despenser der Jungere Damory und Audley hatten zwei der Schwestern und Erbinnen des bei Bannockburn gefallenen Earls of Gloucester geheiratet und waren dadurch zu grossem Reichtum gekommen Dazu hatten eine Reihe von Baronen vor allem Pembroke Hereford und Bartholomew de Badlesmere dem Konig ihre militarische Unterstutzung zugesichert Sie waren teils personliche Gegner Lancasters teils hatten sie auch das Vertrauen in seine politischen Fahigkeiten und Moglichkeiten verloren und unterstutzten nun wieder den Konig Erneut stand das Reich damit vor einem offenen Burgerkrieg Die gemassigten Barone wie Pembroke und Badlesmere versuchten nun die Habgier der Gunstlinge des Konigs vor allem von Damory zu stoppen um den Konflikt mit Lancaster zu entscharfen Von November 1317 bis August 1318 verhandelten die gemassigten Barone mit Lancaster um die Beziehungen zwischen ihm und dem Konig langfristig zu verbessern Der Erzbischof von Canterbury der Erzbischof von Dublin sowie die Kardinale Luca Fieschi und Gaucelin zwei papstliche Gesandte ubernahmen eine vermittelnde Position Im Juli 1318 als der Konig in Northampton weilte war Lancaster in Tutbury und die koniglichen und kirchlichen Gesandten reisten zwischen den beiden Orten hin und her bis schliesslich eine Einigung erzielt werden konnte Am 7 August trafen sich der Konig und Lancaster und tauschten den Friedenskuss aus am 9 August schlossen sie bei Nottingham den Vertrag von Leake der am 20 Oktober von einem Parlament in York bestatigt wurde Nach dem Vertrag wurden die Ordinances erneut bestatigt die koniglichen Gunstlinge verliessen zumindest zeitweise den Hof und ein standiger koniglicher Rat wurde ernannt Dazu bestatigte das Parlament die Ernennungen zu den wichtigsten Amtern Dennoch war dieses Abkommen fur Lancaster nicht vorteilhaft Er selbst war kein Mitglied des koniglichen Rates dessen Mitglieder das Vertrauen des Konigs hatten Auch die koniglichen Gunstlinge blieben zwar nicht mehr so offensichtlich aber weiterhin am Hof prasent Die Belagerung von Berwick Bearbeiten Hauptartikel Belagerung von Berwick 1319 Im April 1318 war die wichtige Grenzstadt Berwick von den Schotten erobert worden wahrend die schottischen Invasionstruppen in Irland unter Edward Bruce im Oktober 1318 endgultig geschlagen wurden Im Mai 1319 beschloss ein Parlament in York einen Feldzug zur Ruckeroberung Berwicks Obwohl alle fuhrenden Magnaten einschliesslich Lancaster an dem Feldzug teilnahmen musste der Konig die am 7 September begonnene Belagerung bereits am 17 September wieder abbrechen nachdem eine schottische Armee unter Sir James Douglas die Englander umgangen hatte Die Schotten plunderten Yorkshire und schlugen am 12 September eine eilig vom Erzbischof von York und vom Bischof von Ely aufgebotene englische Armee in der Schlacht bei Myton in der Nahe von York Der Konig musste nun Verhandlungen mit den Schotten aufnehmen die Ende Dezember zum Abschluss eines zweijahrigen Waffenstillstands fuhrten Nach diesem Debakel wurde Lancaster verdachtigt den Angriff der Schotten begunstigt zu haben wahrend Lancaster befurchtete dass der Konig nach der Eroberung von Berwick militarisch gegen ihn vorgegangen ware Dazu missbilligte Lancaster das Verhalten von Hugh le Despenser der 1318 Chamberlain of the royal Household geworden war und mit zum Fehlschlag von Berwick beigetragen hatte Lancaster blieb dem Parlament in York am 20 Januar 1320 fern auf dem der Konig ungewohnlich rege beschliessen liess dass er im Mai nach Frankreich reisen wurde um dem seit 1316 herrschenden franzosischen Konig Philipp V fur Aquitanien zu huldigen dazu wurden Gesandte in die Gascogne sowie zum Papst gesandt Weiter wurde vom Parlament beschlossen die seit September 1318 in York befindliche Verwaltung wieder zuruck nach Westminster zu verlegen Am 19 Juni 1320 reisten der Konig und die Konigin nach Frankreich wo sie am 29 Juni Philipp V in der Kathedrale von Amiens fur Aquitanien und Ponthieu Hommage leisteten Wenige Tage spater trafen die beiden Konige erneut zusammen um die von Eduard I und Philipp IV geschlossene Freundschaft zu erneuern Dabei schlug ein franzosischer Rat vor dass Eduard II zusatzlich auch personliche Treue schworen sollte was eine starkere personliche Bindung an den franzosischen Konig bedeutet hatte Dies wurde von Eduard II strikt zuruckgewiesen was zeigt dass er sich seiner Konigswurde sehr bewusst war auch wenn er von zahlreichen Gunstlingen beeinflusst wurde Am 22 Juli reiste er mit seiner Konigin zuruck nach England und erreichte am 2 August London Despenser War und Burgerkrieg Bearbeiten Hauptartikel Despenser War Der Konig war weiter voller Energie und Initiativen und beteiligte sich auch im Parlament rege an den Diskussionen Lancaster dagegen blieb weiter den Parlamenten fern der Grund fur seine Zuruckhaltung war vermutlich seine Ablehnung des wachsenden Einfluss des jungeren Despenser Dieser versuchte gestutzt durch den Konig seine Besitzungen in Sudwales auf Kosten seiner Nachbarn zu erweitern Gegen diese Expansion schlossen sich die Marcher Lords zusammen denen sich auch Despensers Schwager Roger Damory und Hugh de Audley anschlossen da ihnen Despenser ihren Anteil am Erbe des Earl of Hertford streitig machte Als Eduard II am 20 Oktober 1320 die umstrittene Herrschaft Gower in Sudwales beschlagnahmte und Despenser ubergab begannen die Gegner Despensers unter der Fuhrung des Earl of Hereford Vorbereitungen fur einen bewaffneten Gegenschlag Eduard II und Despenser wollten dem Angriff zuvorkommen und verliessen am 1 Marz 1321 London Am 27 Marz erreichten sie Gloucester wohin der Konig die Marcher Lords zu einer Ratsversammlung am 5 April berief Die Marcher Lords verweigerten jedoch ihr Erscheinen und begannen am 4 Mai mit einem Angriff auf Despensers Besitzungen in Wales den Despenser War Sie konnten die Besitzungen Despensers in Sudwales rasch erobern worauf Eduard II in der Hoffnung die Besitzungen Despensers vor weiteren Angriffen zu schutzen fur den 15 Juli 1321 ein Parlament nach Westminster berief Trotz Vermittlungsversuchen der Bischofe erschienen die Marcher Lords am 29 Juli mit ihrem Heer in London Sie drohten mit der Absetzung des Konigs wenn er die Despenser nicht verbannte Am 14 August stimmte der Konig dem Exil der Despenser zu und am 20 August begnadigte er offiziell die Rebellen Der Konig sann nun jedoch auf Rache und betrieb umgehend die Ruckholung der Despenser sowie die Vernichtung seiner Gegner Obwohl Lancaster mit den Marcher Lords verbundet war hatte er bislang nicht aktiv in die Kampfe eingegriffen Es war ihm auch nicht gelungen ein festes Bundnis zwischen den Rebellen und den ebenfalls oppositionellen nordenglischen Baronen zu schliessen Der Konig hoffte dass das Bundnis der Rebellen nicht von Dauer sein wurde und traf sich mit dem jungeren Despenser auf der Isle of Thanet um anschliessend gegen Bartholomew de Badlesmere seinem fruheren Steward of the Household in Kent vorzugehen Badlesmere hatte sich im Fruhjahr 1321 den Rebellen angeschlossen war jedoch zugleich ein erbitterter Gegner von Lancaster Der Konig sandte nun Konigin Isabelle nach Leeds Castle damit sie in dieser Burg von Badlesmere Einlass erhielt Wie erwartet wurde dies ihr und ihrem Gefolge am 13 Oktober 1321 verweigert worauf der Konig die Burg belagern liess Am 31 Oktober wurde die Burg erobert Wie von Eduard erhofft hatten sich die Rebellen nicht zu einem entschlossenen Entsatzversuch entschliessen konnen Beide Seiten bereiteten nun einen offenen Krieg vor Anfang Dezember 1321 erklarte eine auf Eduards Verlangen kurzfristig einberufene Versammlung der Bischofe an der nur der Erzbischof von Canterbury sowie vier der sechzehn englischen Bischofe teilnahmen das Exil der Despenser fur ungultig Der Konig hatte die Unterstutzung der Earls of Pembroke Richmond und Arundel sowie seines Halbbruders Edmund of Kent gewonnen Am 8 Dezember verliess er mit seinen Truppen London und ging gegen die Rebellen in den Welsh Marches vor Auf Initiative des Konigs griffen walisische Adlige unter Gruffydd Llwyd die Burgen der Marcher Lords an und ohne Unterstutzung von Lancaster erhalten zu haben ergaben sich Roger Mortimer of Wigmore und sein Onkel Roger Mortimer of Chirk am 22 Januar 1322 in Shrewsbury Am 6 Februar ergaben sich weitere Rebellen in Gloucester wahrend der Earl of Hereford Hugh de Audley und Roger Damory nach Nordengland flohen um sich Lancaster anzuschliessen Der Konig sammelte seine Truppen bei Coventry dazu befahl er Sir Andrew Harclay dem Befehlshaber der koniglichen Truppen in Carlisle von Norden her gegen die Rebellen vorzurucken Am 3 Marz traf er in Lichfield die Despenser Bei Burton versuchten die Rebellen erfolglos den Ubergang der koniglichen Truppen uber den Trent zu verhindern dann fluchteten Lancaster Hereford und die verbliebenen Rebellen vor der Ubermacht nach Norden Auf ihrer Flucht wurden sie am 16 Marz 1322 in der Schlacht bei Boroughbridge von Harclay vernichtend geschlagen Hereford fiel wahrend Lancaster am nachsten Tag in Gefangenschaft geriet Er wurde am 21 Marz zum Konig nach Pontefract gebracht und am selben Tag hingerichtet Auch Badlesmere und 26 weitere Rebellen wurden in der Folge hingerichtet wahrend die Mortimers Hugh de Audley und zahlreiche andere in Gefangenschaft blieben Ihre Besitzungen wurden beschlagnahmt und fielen an die Krone Einige wenige Rebellen konnten gegen hohe Strafen ihre Besitzungen zuruckerhalten doch uber 100 Adlige verloren ihren Besitz nbsp Eduard II lasst Thomas von Lancaster hinrichten Buchmalerei aus dem 14 JahrhundertAutoritare Herrschaft Sturz und Tod BearbeitenAusschaltung der Opposition Bearbeiten Nach diesem vollstandigen Sieg des Konigs uber die Rebellen berief der Konig ein Parlament nach York das am 2 Mai 1322 begann Im Statute of York wurden die Ordinances aufgehoben und auch zukunftige Einschrankungen der koniglichen Macht fur ungultig erklart Damit hatte der Konig seine seit 1311 eingeschrankte Macht vollstandig wiedererlangt Allerdings bestatigte er sechs Artikel der Ordinances die sich als nutzlich erwiesen hatten und die seinen Reformwillen bekraftigen sollten Daneben bestatigte das Parlament die Verurteilung Lancasters und hob formell die Verbannung der Despenser auf die der Konig reich mit beschlagnahmten Besitzungen der Rebellen belohnte Den alteren Despenser erhob er dazu zum Earl of Winchester wahrend er den siegreichen Harclay zum Earl of Carlisle erhob Erneutes Scheitern in Schottland Bearbeiten Nach dem Sieg uber die Adelsopposition war Schottland der einzig verbliebene Gegner des Konigs Durch die schottischen Eroberungen von Carlisle und Berwick fehlten den Englandern die Ausgangsbasen fur ihre Grenzverteidigung dazu hatten die inneren Konflikte und mangelnde Ressourcen bislang wirksame englische Gegenangriffe verhindert Bereits kurz nach Lancasters Tod wollte der Konig endlich die demutigende Niederlage von Bannockburn rachen und ordnete am 25 Marz 1322 einen Feldzug nach Schottland an Am 12 August marschierte die englische Armee in Schottland ein doch die Schotten vermieden eine offene Feldschlacht zogen sich nach Norden zuruck und zerstorten alle Vorrate Eduard II stiess bis in die Nahe von Edinburgh vor doch verlor er zahlreiche Soldaten darunter auch seinen unehelichen Sohn Adam durch Hunger und Krankheit Die Englander mussten sich wieder zuruckziehen und am 10 September 1322 erreichte der Konig Newcastle Durch diesen fehlgeschlagenen Feldzug verlor Eduard II wieder einen Grossteil seiner militarischen Reputation die er durch seinen Erfolg uber die Rebellen gewonnen hatte Doch es kam noch schlimmer Die Schotten uberschritten am 30 September die englische Grenze und Konig Robert the Bruce plante die Gefangennahme des englischen Konigs Obwohl Eduard II von der Annaherung der schottischen Armee wusste wurde die englische Armee von den Schotten am 14 Oktober 1322 in der Schlacht bei Byland geschlagen und zerstreut Eduard II der sich in der nahen Byland Abbey aufgehalten hatte wurde von den Schotten verfolgt und musste nach York fliehen das er am 18 Oktober erreichte Konigin Isabelle die der Konig in Tynemouth Priory zuruckgelassen hatte befand sich nun hinter den feindlichen Linien und konnte sich vermutlich nur durch eine gefahrliche Uberfahrt ubers Meer retten Dazu schloss Andrew Harclay der Sieger von Boroughbridge am 3 Januar 1323 seinen eigenen Frieden mit Konig Robert the Bruce und erkannte die schottische Unabhangigkeit an Der erzurnte Konig widerrief umgehend dieses Abkommen und liess Harclay verhaften und am 3 Marz wegen Verrats hinrichten Dennoch musste er nun selbst Verhandlungen mit Robert the Bruce aufnehmen und am 30 Mai 1323 in Bishopthorpe bei York einem dreizehnjahrigen Waffenstillstand zustimmen Damit befand sich England erstmals seit 1294 im Frieden mit all seinen Nachbarn Tyrannische Herrschaft des Konigs und der Despenser Bearbeiten Der innere Frieden in England war jedoch nur oberflachlich Auch nach der Niederschlagung von Lancasters Rebellion wurden Rebellen hingerichtet die harte Bestrafung und Enteignung der Rebellen verbitterte die Uberlebenden und die Verwandten der Hingerichteten Die Loyalitat der Anhanger des Konigs wurde durch die Begunstigung der Despenser aufs Ausserste strapaziert Obwohl der jungere Despenser grossen Einfluss hatte blieb der Konig jedoch der Haupttreibende der Politik dieser Jahre Die Adligen und die Parlamente unternahmen in diesen Jahren nichts gegen die strenge Herrschaft des Konigs die Parlamente und Ratsversammlungen hatten nichts zu entscheiden Die Magnaten waren durch das Schicksal der Rebellen und durch hohe mogliche Strafen eingeschuchtert Der Konig hatte freie Bahn sein Wille war in dieser Zeit Gesetz 8 Die beschlagnahmten Besitzungen seiner Gegner beutete er rucksichtslos aus Durch diese Einkunfte konnte Eduard II nicht nur die Schulden seines Vaters zuruckzahlen und einen neuen Krieg mit Frankreich fuhren ohne neue Steuern zu erheben sondern haufte auch einen gewaltigen Schatz an der gegen Ende seiner Herrschaft 60 000 umfasste was in etwa einem Jahreseinkommen des Konigs entsprach Am 1 August 1323 konnte Roger Mortimer of Wigmore aus der Gefangenschaft im Tower entkommen damit begann ein Prozess der mit dem Sturz des Konigs drei Jahre spater endete Krieg mit Frankreich Bearbeiten Hauptartikel Krieg von Saint Sardos Im Oktober 1323 kam es in Saint Sardos in Sudwestfrankreich zu einem Zwischenfall zwischen einem Vasall des englischen Konigs und franzosischen Beamten Die guten Beziehungen zwischen England und Frankreich wurden dadurch zerstort und die Versuche den Konflikt auf friedlichem Weg beizulegen scheiterten Im August 1324 fiel eine franzosische Armee in die Gascogne ein Eduard II uberlegte selbst eine Armee nach Sudwestfrankreich zu fuhren doch letztlich sandte er am 9 Marz 1325 seine Frau Konigin Isabelle nach Frankreich um mit ihrem Bruder dem franzosischen Konig Karl IV einen Frieden auszuhandeln Eduard II war schliesslich auch bereit selbst nach Frankreich zu reisen und Karl IV am 29 August in Beauvais fur seine franzosischen Besitzungen zu huldigen doch dann nahm er den Vorschlag Karls IV an seine franzosischen Besitzungen an seinen altesten Sohn zu ubertragen der dann dem franzosischen Konig huldigen sollte Am 2 September ubertrug Eduard II das Ponthieu und Montreuil an seinen Sohn Eduard und am 10 September auch das Herzogtum Aquitanien Der Thronfolger verliess am 12 September England und leistete am 24 September im Schloss Vincennes bei Paris wo auch seine Mutter war dem franzosischen Konig Hommage Danach ignorierten jedoch sowohl Isabelle wie auch der Thronfolger die Aufforderungen von Eduard II wieder nach England zuruckzukehren Im November 1325 erklarte Isabelle offen sie wurde erst nach England zuruckkehren wenn der jungere Despenser vom Konigshof entfernt worden ware nbsp Konigin Isabelle erobert Bristol Buchmalerei aus dem 15 JahrhundertSturz und Gefangennahme Bearbeiten Hauptartikel Invasion Englands durch Konigin Isabelle Das Verhaltnis zwischen Eduard II und seiner Frau Isabelle hatte sich spatestens ab 1321 rasch verschlechtert was vor allem am Einfluss des jungeren Despenser auf den Konig lag Ob zwischen dem Konig und Despenser auch eine sexuelle Beziehung bestand ist nicht nachgewiesen Zweifelsfrei war es jedoch Despenser gelungen den Konig und die Konigin auseinanderzubringen Isabelle hatte Despenser die Schuld gegeben dass der Konig sie 1322 in Tynemouth in Stich gelassen hatte so dass sie beinahe den Schotten in die Hande gefallen ware und sie machte ihn auch fur die Besetzung ihrer Landereien verantwortlich die der Konig als offizielle Reaktion auf den franzosischen Einfall in die Gascogne 1324 beschlagnahmt hatte Infolgedessen blieb sie 1325 in Frankreich und machte Despenser fur ihre Trennung von ihrem Ehemann verantwortlich Mitverantwortlich fur diese Situation war moglicherweise auch Despensers Frau Eleanor de Clare eine Nichte des Konigs der der Konig 1324 die Aufsicht uber die Konigin und die Landereien des Konigs ubertragen hatte und die sogar das Siegel der Konigin fuhrte Nach dem Chronisten Henry Knighton soll sich Eleanor wahrend der Abwesenheit Isabelles in Frankreich wie eine Konigin aufgefuhrt haben wahrend der sogenannte Hainault Chronist sogar behauptet zwischen Eduard II und seiner Nichte hatte ein sexuelles Verhaltnis bestanden Isabelle selbst begann in Frankreich vermutlich im Dezember 1325 ein Verhaltnis mit dem aus dem Tower entkommenen Roger Mortimer of Wigmore Dies erfuhr vermutlich auch Konig Eduard II von Mitgliedern des Haushalts der Konigin die diese Beziehung missbilligten Der erzurnte Konig beschuldigte in einem Brief an den franzosischen Konig Karl IV vom 18 Marz seine Frau des Ehebruchs und vermutlich plante er im Sommer 1326 sich wegen einer Scheidung an den Papst zu wenden Bereits im Januar und Februar 1326 hatte der Konig Massnahmen zur Abwehr einer moglichen Invasion von Mortimer und Isabelle getroffen die vom Grafen von Hainault dem Vater der Verlobten des Thronfolgers Eduard unterstutzt wurden Am 19 Juni 1326 schrieb er noch einen scharfen Brief an seinen Sohn in dem er ihm die Hochzeit verbot und ihn aufforderte ihm als Sohn pflichtgemass zu gehorchen Trotz der Vorkehrungen des Konigs landeten Konigin Isabelle und ihre Unterstutzer jedoch ohne Widerstand am 24 September in Orwell in Suffolk Die Herrschaft von Eduard II brach nun zusammen und der von zahlreichen Gefolgsleuten verlassene Konig fluchtete am 2 Oktober zusammen mit dem jungeren Despenser aus London nach Westen Am 11 Oktober erreichten sie Gloucester und am 16 Oktober Chepstow Von dort versuchten sie am 21 Oktober auf die Insel Lundy zu fluchten um von dort moglicherweise Irland zu erreichen doch durch widrige Winde mussten sie nach Cardiff segeln In Sudwales versuchten sie Truppen in den dortigen Besitzungen Despensers zu rekrutieren dazu hofften sie wie 1321 Unterstutzung durch die Waliser zu erhalten Am 28 Oktober erreichten Eduard II und Despenser das machtige Caerphilly Castle wo sie Despensers altesten Sohn Hugh und einen Teil ihres mitgefuhrten Schatzes in der Obhut einer starken Garnison zuruckliessen Uber Margam und Neath Abbey fluchteten sie weiter nach Westen Die Konigin und Mortimer hatten Henry of Lancaster den Bruder von Thomas of Lancaster mit der Verfolgung beauftragt Verraten von Einheimischen wurden Eduard II Despenser und ihre auf wenige Manner geschrumpfte Begleitung am 16 November in den dichten Waldern von Sudwales bei Llantrisant von Mannern von Lancaster gefangen genommen Der zweite Teil des mitgefuhrten Schatzes noch etwa 13 000 sollte von Neath nach Swansea Castle gebracht werden doch er wurde in den Wirren nach der Verhaftung des Konigs geraubt und konnte nie gefunden werden 9 Hauptartikel Raub des Schatzes von Konig Eduard II Erzwungene Abdankung Bearbeiten Eduard II wurde nach Monmouth Castle eine Burg von Henry of Lancaster gebracht wo ihm am 20 November sein Siegel abgenommen wurde Am 5 Dezember erreichte er Kenilworth Castle Dort verblieb er in der Obhut von Lancaster In der Zwischenzeit hatten die Konigin und der Thronfolger Eduard am 15 Oktober in Wallingford erklart dass sie das Reich die Kirche und den Konig von der Tyrannei Despensers befreien wollten und am 26 Oktober wurde der Thronfolger in Bristol zum Guardian des Reiches proklamiert Der in Bristol in Gefangenschaft geratene altere Despenser wurde am 27 Oktober hingerichtet der jungere Despenser am 24 November in Hereford Mortimer und die Konigin suchten nun nach einer Moglichkeit um Eduard II mit einem Anschein von Legalitat abzusetzen Der Thronfolger Eduard berief am 28 Oktober im Namen des Konigs das Parlament fur den 7 Januar 1327 nach Westminster Der Konig soll seine Teilnahme verweigert haben und am 13 Januar wurde dem Parlament eine Auflistung von Verfehlungen des Konigs vorgelegt die vermutlich ein Sekretar von Bischof John Stratford von Winchester verfasst hatte Eduard wurde vorgeworfen er sei personlich unfahig zu regieren er habe zugelassen dass andere die Herrschaft ausubten sei schlecht beraten worden habe aber den Rat der grossen und weisen Manner des Konigreichs und aller anderen abgelehnt er habe sich unangemessenen und fur einen Konig unwurdigen Tatigkeiten gewidmet und daruber sein Konigreich vernachlassigt er sei stolz habgierig und grausam gewesen er habe das Konigreich Schottland Teile der Gascogne und von Irland verloren die ihm sein Vater in Frieden ubergeben hatte und habe die Freundschaft des Konigs von Frankreich und anderer verloren er habe die Kirche bedrangt und Geistliche gefangen genommen und ermordet auch habe er zahlreiche Magnaten gefangen genommen exiliert und enteignet er habe seinen Kronungseid missachtet sei schlechten Ratgebern gefolgt und habe sein Konigreich vernachlassigt vor allem aber sei er unverbesserlich und ohne Hoffnung auf Besserung Diese Vorwurfe seien bekannt und konnten nicht geleugnet werden Auch wenn diese Anklagen teils verschwommen und teils falsch waren da er beispielsweise Schottland nicht befriedet ubernommen hatte wurde er von seinen Gegnern als unfahiger Herrscher betrachtet dem kein Respekt und Gehorsam mehr geschuldet werden musste Eine Delegation reiste zum gefangenen Konig nach Kenilworth wo Bischof Adam Orleton von Hereford Eduard II die Anklagen am 20 Januar 1327 vortrug und ihn aufforderte zugunsten seines Sohnes auf den Thron zu verzichten Unter starkem Druck stimmte Eduard II dem schliesslich zu Sir William Trussell widerrief im Namen des Parlaments dessen Hommage an Eduard II und Sir Thomas Blount der Steward of the Household zerbrach seinen Amtsstab Am 25 Januar wurde der Thronfolger offiziell zum Konig erklart und am 1 Februar in Westminster Abbey gekront Gefangenschaft und mutmasslicher Tod Bearbeiten Der ehemalige Konig blieb in Kenilworth bis er vermutlich am 2 April 1327 an Thomas de Berkeley und John Maltravers ubergeben wurde nachdem eine vom Dominikaner John Stoke geleitete Verschworung vergeblich versucht hatte Eduard zu befreien Am 6 April erreichte er Berkeley Castle Im Juli scheiterte eine weitere Verschworung die ebenfalls von einem Dominikaner Thomas Dunheved geleitet worden war bei dem Versuch Eduard aus der Burg zu bringen 10 Am 14 September soll der Waliser Sir Rhys ap Gruffydd ebenfalls versucht haben Eduard zu befreien 11 Kurz darauf wurde wahrend des Parlaments in Lincoln verkundet dass der ehemalige Konig am 21 September gestorben sei Am 22 Oktober wurde seine Leiche in Gloucester offentlich aufgebahrt und am 20 Dezember 1327 in St Peter Abbey in Gloucester in Anwesenheit seiner Witwe Isabelle und des jungen Eduard III begraben Sein einbalsamiertes Herz war zuvor seiner Witwe ubergeben worden Eduard III errichtete spater ein prachtiges Grabdenkmal fur seinen Vater Kontroversen uber den Tod Bearbeiten Obwohl er offiziell eines naturlichen Todes gestorben war wurde schon bald vermutet dass der ehemalige Konig ermordet worden sei Doch erst nach dem Sturz von Roger Mortimer 1330 wurde offen behauptet dass Eduard II ermordet wurde Im November wurden Thomas Gurney und William Ockley in Abwesenheit wegen des Mordes zum Tod verurteilt 12 wahrend Thomas de Berkeley im Januar 1331 von einer Jury entlastet wurde John Maltravers wurde wegen eines anderen Vergehens verurteilt und musste lange Jahre im Exil leben ehe er nach England zuruckkehren durfte Da Gurney und Ockley nie in England vor Gericht gestellt wurden konnten die genauen Umstande des Todes von Eduard nie geklart werden 13 Es gibt mehrere Theorien uber den Ablauf der mutmasslichen Ermordung unter anderem ist strittig ob Mortimer die Ermordung nach den gescheiterten Befreiungsversuchen befohlen hatte oder ob die Warter nach den Befreiungsversuchen in Panik den Konig ermordeten Angeblich wurde Eduard als brutale Anspielung auf seine vermutete Homosexualitat eine gluhende Eisenstange durch ein abgesagtes Kuhhorn in den After getrieben damit die Leiche keine Spuren ausserlicher Gewaltanwendung aufwies 14 Diese Darstellung kann allerdings nicht bewiesen werden 15 Als am wahrscheinlichsten gilt dass Eduard II am 21 September starb doch ob durch einen naturlichen Tod oder durch Ermordung ist nicht nachzuweisen 16 Dennoch verstummten nie Geruchte dass der ehemalige Konig tatsachlich aus Berkeley Castle befreit worden sei 17 Noch 1330 wurde sein Halbbruder Edmund of Kent hingerichtet weil er angeblich Eduard wieder als Konig einsetzen wollte Im September 1330 schrieb Papst Johannes XXII in einem Brief an Konig Eduard III und an Isabelle dass er erstaunt sei wie jemand feierlich begraben wurde und dennoch am Leben sei Im September 1338 tauchte ein gewisser William le Galeys Wilhelm der Waliser in Koln auf von wo er nach Koblenz gebracht wurde wo zu dieser Zeit ein Treffen von Eduard III mit dem romisch deutschen Kaiser Ludwig dem Bayern stattfand Auch der spatere Bischof von Vercelli in Italien Manuele Fieschi schrieb 1336 oder 1338 einen Brief an den englischen Konig nach dem Eduard II nach seiner Befreiung durch Europa gereist sei und schliesslich als Einsiedler bei Cecima in der Lombardei gestorben sei nbsp Grabdenkmal von Eduard II in der Kathedrale von GloucesterNachwirkung BearbeitenEduard II besuchte regelmassig Gottesdienste und galt als aussergewohnlich fromm 1317 oder 1318 glaubte er an ein angeblich wundertatiges Ol das ihm ein skrupelloser Dominikaner namens Nicholas Wisbech gebracht hatte und das mit einem Schlag alle seine Probleme losen konne Wie sein Vater und Grossvater war Eduard ein Verehrer des heiligen Eduard des Bekenners daneben war er ein Verehrer von Thomas Becket Bis zu seinem Tod unterhielt er eine enge Beziehung zum Dominikanerorden und mindestens zweimal waren Dominikaner an den Befreiungsversuchen beteiligt Deshalb wurde schon bald die Heiligsprechung des verstorbenen Konigs gefordert ahnlich wie bereits 1322 die Heiligsprechung von Thomas of Lancaster gefordert worden war Diese Bestrebungen wurden vom Dominikanerorden unterstutzt Schliesslich bat sein Urenkel Konig Richard II der ebenfalls enge Beziehungen zum Dominikanerorden unterhielt 1385 den Papst eine Kanonisation einzuleiten und liess eine Sammlung mit angeblichen Wundern von Konig Eduard II erstellen die Anfang 1395 Papst Bonifatius IX in Florenz ubergeben wurde Das Verfahren wurde nach der Absetzung Richards II 1399 eingestellt und nie wieder aufgenommen nbsp Grundungscharta von Oriel CollegeKonigin Isabelle stiftete 1336 in Eltham Palace nicht nur fur ihren verstorbenen Sohn John sondern auch fur ihren toten Ehemann Seelenmessen Nachdem sie 1358 gestorben war wurde sie in ihrem Hochzeitsmantel von 1308 begraben und das in einer Schatulle aufbewahrte einbalsamierte Herz von Eduard auf ihre Brust gelegt An den Konig erinnert das von ihm gegrundete Oriel College in Oxford Nachkommen BearbeitenEduard II hatte mit seiner Frau Isabelle de France vier Kinder Eduard III 13 November 1312 21 Juni 1377 Thronfolger Johann 14 August 1316 13 September 1336 Earl of Cornwall 1328 Eleonore 18 Juni 1318 22 April 1355 1332 Rainald II von Geldern Johanna 5 Juli 1321 7 September 1362 1328 Konig David II von SchottlandDaneben hatte er mindestens einen unehelichen Sohn dessen Mutter unbekannt ist Adam FitzRoy vor 30 September 1322 Bewertung BearbeitenSchon fruh wurde die Regierungszeit Eduards II vor allem im Vergleich zu der seines Vaters und seines Sohnes uberwiegend negativ bewertet Mit Ausnahme des Chronisten Geoffrey Baker der die Leiden und den Tod Eduards als ein Zeichen seiner Heiligkeit beschreibt waren die anderen zeitgenossischen und zeitnahen Chronisten generell kritisch wenn nicht feindlich gegenuber Eduard eingestellt Sein Andenken wurde fruh sehr negativ gefarbt wohl auch um den Kontrast zu seinem Nachfolger zu verstarken Dabei hatte er sein Amt als Konig ernst genommen und hartnackig Einschrankungen seiner koniglichen Macht abgelehnt Er war wahrscheinlich hoher gebildet als viele dachten und konnte sich auch bemerkenswert klar ausdrucken wie das erstaunt schweigende Publikum bewies als er 1320 in Amiens den vorgeschlagenen Treueschwur auf den franzosischen Konig eindeutig zuruckwies Gut aussehend stark und athletisch war er eine eindrucksvolle Figur und ein guter Reiter Eduard schwamm und ruderte was als unwurdig fur einen Konig angesehen wurde Personlich kampfte er in der Schlacht tapfer Er war gerne in Gesellschaft anderer und galt als grosszugig mit einem schlauen Sinn fur Humor Als Ostern 1314 der Leichnam von Alban von England in der Kathedrale von Ely gezeigt wurde bemerkte er dass er bereits eine Woche zuvor die Leiche desselben Heiligen woanders gesehen habe Seine positiven Eigenschaften wurden jedoch von seinen Fehlern aufgewogen Sein Vater war durch den Krieg mit Schottland so in Anspruch genommen gewesen das er seinem Sohn nicht genug Moglichkeit gegeben hatte durch die Mitubernahme von Verantwortung Regierungserfahrung zu sammeln Er war zweifellos grausam und ubellaunig dazu ausserst rachsuchtig Dazu bevorzugte er seine Gunstlinge wie vor allem Gaveston und spater die Despensers die durch ihr Verhalten nicht nur Ablehnung sondern schliesslich auch Feindseligkeit beim englischen Adel und auch bei seiner eigenen Frau hervorriefen Er spielte vermutlich eine grossere Rolle in der Tagespolitik als vielfach angenommen In Krisen wie 1321 und 1322 konnte er sehr entschlossen handeln doch seine Aktivitaten waren nicht dauerhaft so dass er haufig von Gunstlingen beeinflusst werden konnte In spateren Jahrhunderten wurden zahlreiche Lebensbeschreibungen und Bucher uber Eduard II verfasst Das um 1592 entstandene Drama Edward II von Christopher Marlowe hebt ungewohnlich deutlich die angebliche Homosexualitat des Konigs hervor 1923 bearbeitete Bertolt Brecht das Stuck auch der Film Edward II 1991 von Derek Jarman basiert auf dem Drama Henry Cary 1 Viscount Falkland hob in seiner The History of the most Unfortunate Prince King Edward II die Abhangigkeit des Konigs von seinem Favoriten Despenser hervor Das Buch wurde um 1627 geschrieben und bezog sich klar auf das Verhaltnis zwischen Konig Karl I und seinem Gunstling Buckingham weshalb es erst 1680 erscheinen konnte Die meisten Historiker des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts wie William Stubbs Thomas Frederick Tout und J C Davies stellten vor allem die verfassungsrechtlichen Fragen und die Konflikte Eduards mit seinen Magnaten in den Mittelpunkt der Forschung von ihnen wurde die Bedeutung der Parlamente hoch eingeschatzt In der neueren Forschung wird Eduard II differenzierter betrachtet Ab den 1970er Jahren wurden die komplexen teils personlichen Zusammenhange aus der Zeit Eduards II naher untersucht Wie neuere Einzeluntersuchungen 18 aufzeigen konnten war Eduard II auch im Vergleich mit den Leistungen seines Vaters kein unfahiger Politiker oder Administrator Es gelang ihm aber nicht Konsens uber seine Herrschaft herzustellen Seymour Phillips der 2010 sowohl die derzeit massgebliche Biographie 19 vorgelegt als auch den Artikel im Oxford Dictionary of National Biography verfasst hat beschreibt wie Eduard von seinem Vater ein schweres Erbe mit hohen Schulden und einem ungelosten Krieg mit Schottland ubernahm Der Krieg mit Schottland war schwer zu gewinnen aber es war politisch undenkbar ihn verloren zu geben Dazu erbte er ein tiefes Misstrauen gegen seine machtigen Magnaten die nach Reformen und mehr Macht strebten Seine Entschlossenheit seine koniglichen Rechte und seine Gunstlinge zu schutzen vor allem die Familie Despenser war so extrem dass ein langerfristiger Kompromiss mit seinen Gegnern gar nicht moglich war Phillips beurteilt die Herrschaft Eduards der ein komplizierter Charakter gewesen sei ausgewogen Eduard sei sicherlich kein bedeutender Konig gewesen jedoch sei er wohl zu seinen Lebzeiten sicherlich aber in moderner Zeit eher unterbewertet worden 20 Die demutigende Ermordung Gavestons 1312 fuhrte schliesslich zum Burgerkrieg von 1321 bis 1322 und dann zu Eduards Absetzung 1326 In der neuesten wenngleich knappen Biographie des Konigs kommt Christopher Given Wilson zu einer eher kritischen Beurteilung Eduards der den Aufgaben seines Amts nicht gewachsen gewesen sei Bei Eduard II wurde erstmals seit der normannischen Eroberung gegen einen englischen Konig Gewalt angewendet dies wiederholte sich bei Richard II und steigerte sich wahrend der Rosenkriege Literatur BearbeitenRoy Martin Haines King Edward II Edward of Caernarfon his life his reign and its aftermath 1284 1330 McGill Queen s University Press Montreal 2003 ISBN 0 7735 2432 0 Gwilym Dodd Anthony Musson Hrsg The Reign of Edward II New Perspectives York Medieval Press Woodbridge 2006 ISBN 1 903153 19 0 Natalie Fryde The Tyranny and Fall of Edward II 1321 1326 Cambridge University Press Cambridge u a 1979 ISBN 0 521 54806 3 Christopher Given Wilson Edward II The Terrors of Kingship Penguin Monarchs Allen Lane London 2016 ISBN 978 0 14 197796 6 Seymour Phillips Edward II Yale English Monarchs Yale University Press New Haven 2010 ISBN 978 0 300 17802 9 Standardwerk J R S eymour Phillips Edward II Edward of Caernarfon 1284 1327 king of England and lord of Ireland and duke of Aquitaine In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand Januar 2008 Thomas Frederick Tout Edward II In Leslie Stephen Hrsg Dictionary of National Biography Band 17 Edward Erskine MacMillan amp Co Smith Elder amp Co New York City London 1889 S 38 48 englisch Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eduard II England Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien King Edward II in der Notable Names Database englisch Edward II King of England auf thepeerage comAnmerkungen Bearbeiten The Official Website of The British Monarchy History of Monarchy Edward II r 1307 1327 Abgerufen am 5 August 2015 BBC Wales History Caernarfon Castle Abgerufen am 5 August 2015 John Robert Maddicott Thomas of Lancaster 1307 1322 A Study in the Reign of Edward II Oxford University Press Oxford 1970 S 83 Alison Weir Isabella She Wolf of France Queen of England London Pimlico 2006 ISBN 0 7126 4194 7 S 20 Michael Prestwich Plantagenet England 1225 1360 Oxford University Press Oxford 2007 ISBN 0 19 822844 9 S 180 Seymour Phillips Edward II Yale University Press New Haven 2010 ISBN 978 0 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of Sir Roger Mortimer 1st Earl of March Ruler of England 1327 1330 Pimlico London 2003 ISBN 0 7126 9715 2 S 244 Gwilym Dodd Anthony Musson Hrsg The Reign of Edward II New Perspectives Woodbridge 2006 Seymour Phillips Edward II New Haven 2010 Fachbesprechungen unter anderem in The English Historical Review CXXVI Issue 520 2011 S 655 657 sowie in The American Historical Review 116 2011 S 859f Seymour Phillips Edward II New Haven 2010 S 607ff VorgangerAmtNachfolgerEduard I Konig von England 1307 1327Eduard III Als Thronfolgertitel neu geschaffenPrince of Wales 1301 1307vakant ab 1343 Edward of Woodstock Eduard I Lord von Irland 1307 1327Eduard III Eduard I Herzog von Aquitanien 1306 1325Eduard III Normdaten Person GND 118687875 lobid OGND AKS LCCN n50035066 VIAF 106450344 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eduard II ALTERNATIVNAMEN Edward II Edward II of CarnarvonKURZBESCHREIBUNG Konig von England und Wales 1307 1327 GEBURTSDATUM 25 April 1284GEBURTSORT Caernarvon WalesSTERBEDATUM 21 September 1327STERBEORT Berkeley Castle Gloucestershire Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard II England amp oldid 237929353