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Die Kathedrale Notre Dame d Amiens ist eine gotische Kirche in Amiens in Frankreich die im Jahre 1854 durch Papst Pius IX zur Basilica minor erhoben wurde Das im Jahr 1862 als Monument historique klassifizierte im Jahre 1981 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommene Kulturdenkmal ist seit 1998 auch Teil des Weltkulturerbes Jakobsweg in Frankreich Der Sakralbau besitzt das abgesehen von der niemals vollendeten Kathedrale von Beauvais hochste Mittelschiffgewolbe aller franzosischen Kathedralen 42 30 m beruhmte Bauplastik und eine beeindruckende Westfassade Anders als bei den meisten anderen Kirchen des Mittelalters wurde ihre Errichtung nicht mit dem Chor sondern mit dem Langhaus begonnen Kathedrale von AmiensUNESCO WelterbeVertragsstaat en Frankreich FrankreichTyp KulturKriterien i ii Flache 1 54 haPufferzone 115 haReferenz Nr 162bisUNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1981 Sitzung 5 Erweiterung 2013Architekturgeschichtlich ist Notre Dame d Amiens neben Notre Dame de Reims die zweite klassische Kathedrale der franzosischen Hochgotik des 13 Jahrhunderts 1 Die Rolle als Vorbild fur den Kolner Dom trifft bei genauer Betrachtung nur fur die Chore zu der Kolner acht Jahre nach dem Amienser begonnen beginnt ebenfalls funfschiffig und hat ebenfalls ein befenstertes Triforium Das 1220 bis 1230 errichtete Amienser Langhaus gehort noch einer alteren Stilphase an In den Westfassaden haben allein die Portalgruppen eine gewisse Ahnlichkeit die Kolner Fassade hat kein Rosenfenster und keine Zwerggalerie die in Amiens kein Obergeschoss mit hohen Masswerkfenstern und die Kolner Westturme sind doppelt so breit wie die Amienser Diese Unterschiede sind schon dem um 1320 gezeichneten Kolner Fassadenplan zu entnehmen Als von Amiens inspiriert gilt auch die neugotische St Patrick s Cathedral in New York City Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Bauwerk 2 1 Dimensionen und Masse 2 2 Fundament 2 3 Grundriss 2 4 Aussenbau 2 4 1 Westfassade 2 4 2 Nordseite 2 4 3 Umgangschor 2 5 Innenraum 3 Orgel 4 Glocken 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten Grundriss im 13 Jh ohne die spater angefugten KapellenDie Kathedrale von Amiens steht an der Stelle einer alteren Kirche von der lediglich bekannt ist dass sie nach einem Brand 1137 neu errichtet und 1152 geweiht im Jahr 1218 durch einen neuen Brand zerstort wurde Dieser war ein beinahe willkommener Anlass fur einen Neubau der die ursprungliche Grundflache noch einmal erweiterte sodass der Chor eigentlich in der damaligen Stadtmauer stand Auf Veranlassung von Bischof Evrard de Fouilloy wurde der Neubau unter Zustimmung von Klerus und Volk beschlossen Tonangebend fur diesen Bau war unter anderem der Gedanke die Extravaganzen wie sie bei der Kathedrale von Reims und Chartres zu finden sind abzustreifen Mit der Ausfuhrung wurde der Baumeister Robert de Luzarches beauftragt von dem heute angenommen wird dass er mit grosser Wahrscheinlichkeit am Bau der Kathedrale Notre Dame de Paris geschult wurde 2 Im Jahre 1220 legte Bischof Evrard den Grundstein Robert de Luzarches baute nach einem gezeichneten Plan was fur die damalige Zeit eine Neuerung war 2 Zuerst wurde das Langhaus mit der Westfassade gebaut weil der Platz fur die Erweiterung nach Osten noch nicht zur Verfugung stand Ublich war damals der Baubeginn im Osten zuerst sollten Sanktuarium und Chorbereich fur die Feier der Liturgie errichtet werden Die von 1220 bis 1236 errichteten Gebaudeteile werden noch dem Gothique classique zugerechnet weil die Triforien noch keine Fenster haben 1236 wurde mit den ostlichen Teilen begonnen Zwischen 1240 und 1258 ruhte der Bau aus Geldmangel erst der Chorumgang war schon gebaut Er wurde von den Baumeistern Thomas de Cormont und seinem Sohn Renaut vollendet und wird mit seinen befensterten Triforien dem Gothique rayonnant zugerechnet Spater wurden ausser dem Bau der Seitenkapellen zwischen 1292 und 1375 die Arbeiten an der Hauptfassade oberhalb der Rose zeitgleich mit dem Sudturm im Jahre 1366 vollendet Der hohere Nordturm sollte erst zum Anfang des 15 Jahrhunderts fertig werden Der Vierungsturm Dachreiter stammt aus dem 16 Jahrhundert Die enorme Geschwindigkeit der Baudurchfuhrung wurde durch die Rationalisierung der Steinmetzerei erreicht die erstmals serienmassig Quadersteine nach einer kleinen Anzahl von Modellen herstellte und nicht mehr jeden Stein einzeln vor Ort einpassen musste Dadurch ergab sich die Moglichkeit die Steine auf einer wetterfesten Nebenbaustelle zurechtzuhauen wodurch das ganze Jahr uber gearbeitet werden konnte Das fuhrte zu einer Typisierung der Bauelemente das heisst die zu versetzenden Steine wurden in zunehmendem Masse genormt so dass sie mit den neuen Maschinen die noch hinzukamen auch schneller und reibungsloser versetzt werden konnten Der heutige Zustand des Bauwerks ist das Ergebnis von Umbauten des 18 Jahrhunderts So wurde beispielsweise der Chorraum den liturgischen Gegebenheiten angepasst eine Kanzel und Bestuhlung eingebaut Im 19 Jahrhundert war Francois Auguste Cheussey 1816 bis 1848 als Diozesanbaumeister an der Kathedrale tatig Seelsorgerisch wird die Pfarrgemeinde zu der die Kathedrale gehort seit 2017 von Priestern der Gemeinschaft Sankt Martin betreut Bauwerk BearbeitenDimensionen und Masse Bearbeiten Westfassade bei nachtlicher IlluminationDie Kathedrale von Amiens ist heute das grosste franzosische Kirchengebaude des Mittelalters Die Lange betragt aussen 145 Meter innen 133 50 Meter Vom Boden bis zum Schlussstein ist die Kirche 42 30 Meter hoch Zur Zeit ihrer Erbauer war sie der hochste Kirchenraum der Welt Dies forderte Bischof und Klerus von Beauvais heraus und sie bauten ihre Kirche noch hoher 1284 sturzte diese dann ein Das Mittelschiff ist von Pfeilerachse zu Pfeilerachse gemessen 14 60 Meter breit das Seitenschiff 8 65 Meter Der Vierungsturm besitzt eine Hohe von 112 70 Metern Die Lange des Querschiffs betragt 62 Meter die Breite 29 30 Meter Die Flache auf der die Kathedrale ruht hat die Ausmasse von 7700 Quadratmetern das Volumen betragt 200 000 Kubikmeter was dem Doppelten von Notre Dame de Paris entspricht Aussere Lange 145 m Innere Lange 133 50 m Breite des Schiffes 14 60 m Lange des Querhauses 70 m Hohe des Mittelschiffes 42 30 m Turmhohe Dachreiter uber der Vierung 112 70 m Flache der Fassade 7700 m Raumvolumen 200 000 m Fundament Bearbeiten Heutiger GrundrissDie Fundamente der Amienser Kathedrale reichen durchschnittlich sieben bis neun Meter in die Tiefe und bilden einen Rost auf dessen Schnittpunkten die Pfeiler stehen Bei den damals ublichen Einzelfundamenten hatte die Gefahr einer seitlichen Verschiebung bestanden so waren sie aber versteift auf fester Tonerde aufgemauert Die Fundamente wurden dann nochmals mit Fullmauerwerk versteift Die Abweichungen der Pfeilerabstande betragen maximal ein bis zwei Zentimeter auf bauliche Genauigkeit und Dauerhaftigkeit der Kathedrale wurde grosser Wert gelegt Grundriss Bearbeiten Der heutige Grundriss entstammt grossenteils einem Plan von Durand aus dem Jahr 1727 Die Kathedrale ist ein Longitudinalbau der im Langhaus dreischiffig ist und im ostlichen Chorraum funfschiffig wird An die Seitenschiffe der Kathedrale wurden nachtraglich im Norden sechs auf der Sudseite funf Kapellen angebaut die wie die Seitenschiffjoche einen relativ quadratischen Grundriss aufweisen Die Mittelschiffjoche sind rechteckig Das dreischiffige Querschiff trennt Chor und Langhaus ungefahr mittig die Vierung ist von vier wesentlich grosseren Pfeilern eingerahmt Das Querschiff ist symmetrisch zur Longitudinalachse und besitzt zu beiden Seiten Portale Der Chorbereich ist durch ein paar Stufen leicht erhoht und wird abgeschlossen durch sieben Arkadenbogen die einen Halbkreis um den Chorraum bilden und mit Metallgittern verschlossen sind Hinter diesem Arkadenhalbrund befindet sich der Chorumgang der an sieben als Kapellen benutzte Apsiden vorbeifuhrt wobei die mittlere siehe oben die der Mutter Gottes geweiht ist eine Vertiefung in Langsrichtung aufweist und somit zur Hauptapsis aufsteigt Die ausseren Seitenschiffe des Chors enden vom Querschiff aus gesehen an kleineren Altaren Besonders markant erscheinen bei der Betrachtung des Grundrisses die sehr gross dimensionierten Strebepfeiler an den Aussenwanden im Vergleich zu den marginalen Wanden und schlanken Bundelpfeilern Schon vom Grundriss her erkennt man die Absicht des Baumeisters einen schlanken filigranen Innenraum zu gestalten Die Grundflachen der Turme sind kleiner als bei der Kathedrale von Reims und wesentlich kleiner als bei Notre Dame de Paris was anzeigt dass hier in Amiens keine grossen Turmhohen vorgesehen waren Nach der eigentlichen Fertigstellung der Kathedrale wurden an die Seitenschiffe des Langhauses Kapellen angefugt die sogar uber die ursprunglichen Aussenkanten der Strebepfeiler hinausragen Im Grundriss vermindert dies das Ubergewicht des funfschiffigen Chors aber das Langhaus ist dreischiffig geblieben weil die Kapellen nicht untereinander verbunden wurden Bei spateren Kirchenbauten wurden derartige Kapellen von Anfang an angelegt Sie vermehrten die Einnahmen einer Kirche in doppelter Weise Fur die Anlage zahlten die Stifter zumeist wohlhabenden Familien oder Handwerkszunfte einen Kaufpreis an das Domkapitel oder Kollegiat Zudem zahlten Glaubige eine Gebuhr an den Betreiber eines Altars um dort beten zu durfen Aussenbau Bearbeiten Sudquerhaus mit unterschiedlichen Seitenschiffsdachern wegen der Stil grenze zwischen Lang haus und ChorDie Westturme uberragen das Mittelschiff kaum Der Vierungsturm obwohl nur ein Dachreiter ragt wesentlich hoher Das Hauptportal befindet sich an der Westfassade die drei Tore mit aufwandigen Gewanden und Wimpergen sind hohengestaffelt der mittlere Eingang zudem doppelt so breit wie die seitlichen Das Masswerk des Westrose ist erkennbar junger als das der Zwerggalerie An den Seiten der Kirche ist der Unterschied zwischen den alteren Triforien des Langhauses und den jungeren des Chors auch von aussen zu erkennen nicht zuletzt an den Unterschieden zwischen westlichen und ostlichen Seitenschiffen der Querhauser Westfassade Bearbeiten In Abweichung vom ublichen Bauablauf wurde in Amiens beim Bau der Kathedrale mit dem Langhaus begonnen und nicht mit dem Ostchor Verglichen mit Notre Dame de Paris steht die Westfassade vor einem hoheren Kirchenschiff aber die Turme sind nur halb so breit Ungeachtet dieser unterschiedlichen Proportionen ist die Aufteilung ahnlich Die grosse Fensterrose liegt weit oben gunstig fur die Ausleuchtung des Mittelschiffs Die Konigsgalerie liegt darunter gunstig fur die Erkennbarkeit der Skulpturen Abweichend von der Pariser Kathedrale wurden die Portale mit Wimpergen geschmuckt und zwischen Portalzone und Konigsgalerie eine Zwerggalerie eingefugt Die Wimperge entsprechen der zunehmenden Freude an Prachtentfaltung Die Zwerggalerie ermoglichte es ohne kahle Wandflache die Konigsgalerie so hoch zu legen dass sie nicht von den Wimpergen verdeckt wurde Diese Fassade bietet den grossten Reichtum an Statuen seit ihrer Entstehung in ihrer vollkommenen Ordnung erhalten sind Portalgruppe der WestfassadeDie drei Portale sind in der Grosse gestaffelt hinsichtlich der Turoffnungen hinsichtlich der Gewande und hinsichtlich der Wimperge Uber den beiden seitlichen Portalen liegt je ein Rundfenster das fast hinter dem Wimperg verschwindet Im Hauptportal dem sogenannten Erloserportal stutzen Apostel und Propheten die auf den Figuren aufbauenden Spitzbogen deren Unterseiten mit Girlanden aus Krabben geschmuckt sind Uber den Tursturzen sind reich bebildert die durch Querstreifen in mehrere Felder unterteilten Tympana die jeweils mit einem Spitzbogen abschliessen Die Zwerggalerie liegt in gleicher Hohe wie die Triforien im Inneren und ist wie diese mit einer Masswerkarkade ausgestattet Die Konigsgalerie daruber wurde um 1230 1235 geschaffen Die Fensterrose wurde im 16 Jahrhundert erneuert und hat daher Flamboyantmasswerk Im Unterschied zur Arkade der Zwerggalerie haben Konigsgalerie und die Schalloffnungen der Turme neben dem Rosenfenster und in den Freigeschossen kein Masswerk obwohl sie junger als jene sind Im Mittelalter war die Fassade farbig gestaltet was bei nachtlichen Illuminationen simuliert wird Nordseite Bearbeiten Konstruktiv ist der Bau hervorragend von dieser Seite zu uberblicken da sich hier die Strebepfeiler und bogen am besten einsehen lassen Auch die geometrische Aufteilung des Obergadens mit den Masswerkfenstern lasst sich gut erkennen Die Obergadenfenster des Langhauses sind vierbahnig Die Bogen sind paarweise zusammengefasst Der mittlere Pfosten ist starker und setzt sich zusammen mit den beiden seitlichen nach unten ins Triforium fort nur von innen sichtbar In den Zwickeln zwischen untergeordneten Bogen sind Vierpassoculi im ubergeordneten Bogen ist ein Achtpassoculus Bei dieser Grosse kann man bereits von einer Rosette sprechen Die obere Zone dieser Fenster stellt eine Masswerkbekronung dar Die vielen verschiedenen Masswerkfenster lassen eine Einzelbetrachtung aus Platzgrunden nicht zu Die Strebepfeiler schliessen oben mit sogenannten Fialen ab die verziert mit Krabben oben in einer Kreuzblume enden Seitlich kann man Wasserspeier und Wasserschlage beobachten die zur Abweisung von Regenwasser vom Gebaude weg dienen Uber dem Erdgeschoss ist ein ausserer Umgang mit Regenrinne zu sehen hinter dem sich das Seitenschiffdach anschliesst Uber dem Pultdach sind die Strebebogen zwischen Stutzpfeiler die aus statischen Grunden noch um einen Pfeiler erweitert wurden und Strebepfeiler Die Gliederung der Sudseite entspricht grundsatzlich jener der Nordseite Umgangschor Bearbeiten Am Chorumgang liegen sieben Radialkapellen Die Chorscheitelkapelle ist langer als die ubrigen Die Dacher der Kapellen sind achteckig Vom Sudosten aus ebenfalls gut zu sehen sind die Satteldacher des Querschiffs und des Chors sowie der Vierungsturm Die beiden vorgelagerten Kapellen sind externe Bauten Insgesamt zeigt sich beim Gang um die Kathedrale eine gestalterische Abhebung des Chorraumes vom Langhaus Am Chor sind die Strebebogen und pfeiler wesentlich aufwendiger gearbeitet Innenraum Bearbeiten Querhaus nach Suden rechts Langhaus mit dunklem Triforium links Chor mit befenstertem Triforium Wandaufriss des Mittelschiffes Vierung nach Sudosten Fussboden Labyrinth etwa 12 m 5 m 1894 1897 nach dem zerstorten Vorbild von 1288 wiederhergestelltDer Innenraum bezieht seine Helligkeit vor allem von den grossen Masswerkfenstern des Obergadens Das Mauerwerk ist dort auf ein Minimum reduziert Das Obergadenmasswerk des Chors und des Querschiffs unterscheidet sich von der des Langhauses In jenem ist es vierbahnig in den ostlichen Teilen sechsbahnig Die Triforien des Langhauses und der Westseiten der Querhauser haben keine Aussenfenster und imponieren daher als dunkle Laufgange Die Triforien des Chors und der Ostseiten der haben Fenster was den Glasanteil der Aussenwande noch weiter erhoht Die Arkaden der Triforien sind an den Langsseiten mit dreibahnigem Plattenmasswerk ausgestattet Im Langhaus gibt es jeweils uber allen drei Bahnen zusammen ein Schitelfeld mit einem stark gelappten Dreipass In den entsprechenden Masswerken des Chortriforiums hat jede Bahn ihr eigenes Scheitelfeld Im Chorpolygon haben die Triforiusarkaden voll ausgebildetes Masswerk ganz ohne Platten Die Arkaden zu den Seitenschiffen beiderseits des Mittelschiffs und um den Binnenchor sind so hoch wie die beiden daruber liegenden Geschosse zusammen Die Bundelpfeiler auch kantonierten Pfeiler stehen auf Sockel und Basis Von den Kapitellen aus steigen alte Dienste zum Gurtbogen und junge Dienste zu den Kreuzrippen auf Die durchlaufenden Dienste des Mittelschiffs und des Binnenchors laufen ohne zwischengeschaltete Kapitelle von den Pfeilerbasen bis zu den Kampfern der Gewolbe durch wie schon seit der Erneuerung von 1231 bis 1245 im Chor von Saint Denis aber im Unterschied zur Kathedrale von Reims Dadurch wird die Senkrechte besonders stark betont Uber den Arkadenbogen des Mittel und Querschiffes zieht sich ein Blatterprofil umlaufend um die gesamte Kathedrale Der Boden ist ornamental mit hellen und dunklen Steinfliesen belegt Besonders beachtenswert ist die Gestaltung des Labyrinths einer Erinnerungstafel zu Ehren der Erbauer und Baumeister der Kathedrale im Zentrum des Langhauses Leute die sich die Pilgerfahrt nach Jerusalem nicht leisten konnten also fast alle konnten mit dem Abgehen und Beten auf dem Labyrinth einen Ablass erhalten Die Kreuzrippenjoche des Langhauses sind etwas breiter als die des Querhauses In der Vierung bilden sie ein Sterngewolbe Allgegenwartig sind in der Kathedrale die gross dimensionierten Fensterrosen uber dem Hauptportal und den Seiteneingangen des Querhauses Im Chorumgang direkt hinter dem Altar befindet sich das Grabmal des Kanonikers Guilain Lucas 1628 auf dem die beruhmte Statue des Weinenden Engels von Nicolas Blasset zu sehen ist Die Statue war vor allem im 19 Jahrhundert bei der lokalen Bevolkerung sehr beliebt Wahrend des Ersten Weltkrieges diente der Engel als beliebtes Motiv auf Postkarten die britische Soldaten in die Heimat an ihre Familien schickten Orgel Bearbeiten Blick durch das Langhaus auf die Orgel OrgelprospektDie erste Orgel wurde 1429 auf der neu errichteten Westempore errichtet Dieses Instrument wurde mehrfach umgebaut und erweitert In den Jahren 1887 1889 wurde das Instrument von der Orgelbaufirma Cavaille Coll reorganisiert wobei auch zwei Manualwerke Grand Orgue Recit mit Barker Maschinen ausgestattet wurden 1936 wurde das Pedalwerk erweitert 1965 wurde die Disposition von Grand Orgue und Pedal letztmals verandert Das Instrument hat heute 57 Register auf drei Manualen und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch 3 I Positif de Dos C g30 1 Montre 0 8 0 2 Bourdon 0 8 0 3 Flute a fuseau0 0 8 0 4 Prestant 0 4 0 5 Flute douce 0 4 0 6 Nazard 0 2 2 3 0 7 Quarte 0 2 0 8 Tierce 0 1 3 5 0 9 Fourniture IV10 Trompette 0 8 11 Cromorne 0 8 12 Clairon 0 4 II Grand Orgue C g313 Montre 16 14 Bourdon 16 15 Montre 0 8 16 Bourdon 0 8 17 Flute harmonique 0 8 18 Diapason 0 8 19 Salicional 0 8 20 Prestant 0 4 21 Flute 0 4 22 Nazard 0 2 2 3 23 Doublette 0 2 24 Cornet V25 Fourniture VI026 Cymbale IV27 Bombarde 16 28 Trompette 0 8 29 Clairon 0 4 III Recit expressif C g330 Quintaton 16 31 Diapason Flute 0 8 32 Cor de nuit 0 8 33 Gambe 0 8 34 Voix celeste 0 8 35 Prestant 0 4 36 Flute a cheminee0 0 4 37 Octavin 0 2 38 Cornet V39 Cymbale IV40 Bombarde 16 41 Trompette 0 8 42 Basson Hautbois 0 8 43 Voix humaine 0 8 44 Clairon 0 4 Tremolo Pedale C f145 Bourdon 32 46 Principal 16 47 Contrebasse 16 48 Soubasse 16 49 Principal 0 8 50 Bourdon 0 8 51 Flute 0 8 52 Prestant 0 4 53 Flute 0 4 54 Fourniture IV055 Bombarde 16 56 Trompette 0 8 57 Clairon 0 4 Koppeln Normalkoppeln I II III II I P II P III P Suboktavkoppeln I II II II III IIGlocken Bearbeiten source source GlockenDie Kathedrale verfugt uber neun Glocken Drei von ihnen dienen als Schlagglocken fur den Uhrschlag Die vier kleinsten Glocken bilden ein einheitliches kleines Gelaut das separat im Sudturm hangt Der Nordturm beinhaltet die beiden grossen Bourdons Marie und Firmine Mathilde 4 Nr Name Funktion Gussjahr Giesser Schlagton ca Turm 1 Marie 1736 Philippe Cavillier as0 Nord oben2 Firmine Mathilde 1903 Bollee b0 Nord oben3 Caroline Bathilde 1833 Apollinaire Cavillier as1 Sud oben4 Angelusglocke 1609 Melchior Guerin b1 Sud oben5 Antoinette Judith 1833 Apollinaire Cavillier c2 Sud oben6 Louise Lucie 1833 Apollinaire Cavillier des2 Sud obenI Stundenglocke 1546 Melchior Guerin es1 Sud DachII Kleinere Viertelstundenglocke 1588 g2 Sud DachIII Grossere Viertelstundenglocke 1588 a2 Sud DachSiehe auch BearbeitenListe der zum UNESCO Welterbe zahlenden KirchengebaudeLiteratur BearbeitenLouis Grodecki Architektur der Gotik Architettura gotia Belser Stuttgart 1976 ISBN 3 7630 1706 2 Weltgeschichte der Architektur 6 Dieter Kimpel und Robert Suckale Die gotische Architektur in Frankreich 1130 1270 Neue Ausg Hirmer Munchen 1995 ISBN 3 7774 6650 6 Pierre Leroy Cathedrale d Amiens Edition Latines Paris 1989 ISBN 2 7233 0103 6 Werner Muller Gunther Vogel Dtv Atlas zu Baukunst Tafeln und Texte Dtv Munchen 1974 2 Bande 2 Bd Baugeschichte von der Romanik bis zur Gegenwart 6 Aufl 1989 ISBN 3 423 03021 6 Henri Stierlin Die Architektur der Welt Hirmer Munchen 1977 ISBN 3 7774 2900 7 S 261ff Rolf Toman Hrsg Die Kunst der Gotik Architektur Skulptur Malerei Konemann Koln 1998 ISBN 3 89508 313 5 Dieter Matti Monatsbilder Begleiter durch das Jahr Desertina Chur 2014 ISBN 978 3 85637 460 0 S 3 6 Mit ausfuhrlicher Dokumentation des Monatszyklus Stephen Murray Notre Dame Cathedrale of Amiens CUP Cambridge 1996 J L Bouilleret Hrsg Amiens la grace d une cathedrale Strasbourg 2012 Weblinks Bearbeiten Commons Kathedrale von Amiens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kathedrale Notre Dame d Amiens franzosisch Bilder der Kathedrale Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Die Kathedrale auf der offiziellen Seite der Stadt Amiens franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Hochgotik im Sinne von Gotik mit ausgereiftem Masswerk Die Kathedrale von Chartres hat in der Originalausstattung noch kein richtiges Masswerk und gehort daher der Fruhgotik an Die Kathedrale von Reims ist Pionierbau in Sachen Masswerk aber noch kein Gothique rayonnant siehe Stilphasen der Gotik in Frankreich und Deutschland a b Dieter Kimpel Robert Suckale Die gotische Architektur in Frankreich 1130 1270 Hirmer Verlag Munchen 1995 ISBN 3 7774 6650 6 S 32 Uberarbeitete Studienausgabe Nahere Informationen zur Orgel La grace d une cathedrale La cathedrale d Amiens en musique Les cloches de la cathedrale Welterbestatten in FrankreichHistorische Stadtzentren Bischofstadt Albi 2010 Bordeaux Port de la Lune 2007 Carcassonne 1997 Le Havre 2005 Lyon 1998 Nizza 2021 Seineufer von Paris 1991 Provins 2001 Strassburg von der Grande Ile zur Neustadt 1988 2017 Abteikirche und Stadthugel von Vezelay 1979 Bedeutende Kurstadte Europas Vichy 2021 Bauwerke Abtei von Fontenay 1981 Abteikirche von Saint Savin 1983 Romische und romanische Denkmaler von Arles 1981 Papstpalast Kathedrale und Brucke von Avignon 1995 Belfriede in Belgien und Frankreich 2005 Canal du Midi 1996 Festungsanlagen von Vauban 2008 Kathedrale von Amiens 1981 Kathedrale von Bourges 1992 Kathedrale von Chartres 1979 Das architektonische Werk von Le Corbusier 2016 Leuchtturm von Cordouan 2021 Mont Saint Michel und seine Bucht 1979 Platze Stanislas de la Carriere und d Alliance in Nancy 1983 Theater und Triumphbogen von Orange 1981 Pont du Gard 1985 Kathedrale Notre Dame ehemalige Abtei Saint Remi und Palais du Tau in Reims 1991 Grosse Saline von Salins les Bains und Konigliche Salinen von Arc et Senans 1982 Schloss Fontainebleau und sein Park 1981 Schloss und Park von Versailles 1979 Archaologische Statten Chauvet Grotte bei Vallon Pont d Arc 2014 Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen 2011 Vezere Tal Fundorte und Hohlenmalereien 1979 Kultur und Naturlandschaften Bergbaugebiet Nord Pas de Calais 2012 K Bezirk Saint Emilion 1999 K Buchenurwalder und Alte Buchenwalder der Karpaten und anderer Regionen Europas 2021 N Causses und Cevennen 2011 K Climats Weinbaugebiete des Burgund 2015 K Franzosische Sud und Antarktisgebiete 2019 N Wege der Jakobspilger in Frankreich 1998 K Golf von Porto Piana Calanche Golf von Girolata und Naturschutzgebiet Scandola 1983 N Mont Perdu 1997 K N Lagunen von Neukaledonien 2008 N Tal der Loire Zwischen Sully sur Loire und Chalonnes sur Loire 2000 K Taputapuatea 2017 K Vulkanlandschaft auf La Reunion 2010 N Weinberge Weinhauser und Weinkeller der Champagne 2015 K Weltkulturerbe des Jakobsweges in Frankreich Via Turonensis Saint Jacques de la Boucherie Basilika im Kloster Saint Hilaire de Poitiers Kirche Saint Hilaire in Melle Dorfkirche Saint Pierre in Aulnay Konigliche Abtei Saint Jean Baptiste in Saint Jean d Angely Kirche Sainte Eutrope in Saintes Ehemaliges Pilgerhospital in Pons Basilika Saint Seurin Basilika Saint Michel und Kathedrale von Bordeaux Abtei La Sauve Majeure und Kirche Saint Pierre in La Sauve Abtei Saint Jean de SordeAuf dem Weg nach Paris Kathedrale Notre Dame von Amiens Pfarrkirche Saint Jean Baptiste in Folleville Pfarrkirche Saint Jacques in CompiegneAn der Atlantikkuste Kirche Notre Dame de la Fin des Terres in Soulac sur Mer Glockenturm Notre Dame in Mimizan Kathedrale Notre Dame von BayonneVia Turonensis Via Lemovicensis Via Podiensis Via TolosanaWeitere Bauwerke Basilika Notre Dame du Port Mont Saint Michel 49 895125 2 3021194444444 Koordinaten 49 53 42 5 N 2 18 7 6 O Normdaten Geografikum GND 4068648 6 lobid OGND AKS LCCN n79116222 VIAF 152981441 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Amiens amp oldid 235964825