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Das ehemalige Pilgerhospiz von Pons Charente Maritime ist das einzige erhaltene Bauwerk seiner Art am mittelalterlichen Jakobsweg Via Turonensis nach Santiago de Compostela Das Bauwerk ist seit dem Jahr 1879 als Monument historique 1 eingestuft Im Jahr 1988 wurde es durch die UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen Pons Pilgerhospiz Vorhalle und Krankensaal links Inhaltsverzeichnis 1 Pilgerhospiz 1 1 Lage 1 2 Funktion 1 3 Baugeschichte 1 4 Organisation 1 5 Architektur 1 5 1 Portalvorhalle 1 5 2 Krankensaal 1 6 Garten 2 Siehe auch 3 Einzelnachweise 4 WeblinksPilgerhospiz BearbeitenLage Bearbeiten Im Burgviertel von Pons stand bereits ein nicht erhaltener Vorgangerbau hopital vieux der fur die immer zahlreicher werdenden Pilger zu klein wurde ausserdem wurden die Tore der Stadt des Nachts geschlossen so dass Spatankommlinge vor den Mauern der Stadt unter freiem Himmel ubernachten mussten Der heutige Bau liegt ausserhalb der ehemaligen Stadtmauern etwa 1500 Meter sudwestlich des Burgviertels mit seinem Donjon dem Schloss und der Kapelle Saint Gilles bzw etwa 500 Meter sudwestlich der Kirche Saint Vivien Der Jakobsweg fuhrte wenn man wollte zwischen Kirche und Krankensaal des Hospizes entlang Funktion Bearbeiten Dem Hospital Hospiz oblag in erster Linie die Pflege der erschopften kranken und sterbenden Pilger aber sicherlich wurden vor allem in Zeiten von Epidemien auch erkrankte Bewohner der Stadt aufgenommen Daruber hinaus diente die Einrichtung in spaterer Zeit auch als Aufnahmeort fur unerwunschte Sauglinge oder verwaiste bzw von ihren Eltern verlassene Kinder diese blieben jedoch meist nur kurze Zeit und wurden an andere Institutionen Kloster Waisenhauser etc abgegeben Baugeschichte Bearbeiten Der Bau des Hospitals wurde im Jahre 1160 von Gottfried von Pons Geoffroy de Pons 1192 initiiert der diesen Ort auch als Grabstatte erwahlte Aus dieser Zeit stammen noch die beiden gegenuberliegenden romanischen Portale Das linke westliche fuhrt in den Krankensaal das rechte ostliche bildete ehemals den Eingang zur heute nicht mehr existenten Prioratskirche Notre Dame Zwischen Kirche und Krankensaal wurde ein gewolbter Vorbau errichtet uber dem bis ins Jahr 1830 der Kirchturm aufragte Die Kirche selbst war bereits in den Religionskriegen des 16 Jahrhunderts zerstort und nur notdurftig wieder instand gesetzt worden In der Franzosischen Revolution wurde die Anstalt die nur noch wenige Kranke beherbergte aufgehoben und in der Folge zu Beginn des 19 Jahrhunderts in eine von den Ursulinen geleitete Armenschule umgewandelt doch bereits im Jahr 1818 zog man in einen neuerrichteten Konvent im Stadtzentrum um Die Hospizgebaude dienten fortan fur einige Jahrzehnte als Armenwohnungen Im Jahr 1879 wurden die erhaltenen Gebaudeteile als Monument historique unter Schutz gestellt Nachdem der ganze Komplex 1988 von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft worden war wurde er im Jahr 2004 grundlegend instand gesetzt gesichert und als Museum wiedereroffnet Organisation Bearbeiten Das Hospital Hospiz wurde anfanglich vom Templerorden geleitet nach dessen Verbot und der Auflosung des Ordens im Jahre 1312 wurde die Verantwortung fur die Kranken und die Gebaude in die gemeinschaftliche Hande des Bischofs von Saintes und des jeweiligen Grundherrn seigneur von Pons gelegt die beide gemeinsam einen Prior ernannten Die konkrete Krankenpflege lag in den Handen von mannlichen Kanonikern und Konversen Mit dem Niedergang des Pilgerwesens in der Zeit des Hundertjahrigen Krieges 1337 1453 und der Hugenottenkriege 1562 1598 ubernahm im 16 Jahrhundert der Orden vom Hl Johannes von Jerusalem Malteserorden die ehemaligen Aufgaben des Priors Architektur Bearbeiten nbsp Vorhalle und ehemaliges KirchenportalZwei wichtige Bauteile haben die Zeiten weitgehend unbeschadet uberdauert Portalvorhalle Bearbeiten Die Baugeschichte der Vorhalle liegt noch weitgehend im Dunkeln Die Halle selbst und ihre beiden seitlichen Tonnengewolbe stammen moglicherweise noch aus der ursprunglichen Bauzeit d h vom Ende des 12 Jahrhunderts wohingegen das mittlere auf Konsolen ruhende Rippengewolbe nachtraglich im 13 oder 14 Jahrhundert eingezogen wurde Zur Vorhalle gehoren auch der vordere und der hintere Portalbogen die beide als Segmentbogen ausgebildet sind was fur das 12 Jahrhundert ausserst uberraschend ware ebenso ungewohnlich waren die beiden halbmondformigen Fensteroffnungen daruber Die beiden vor Wind und Wetter geschutzten und somit aussergewohnlich gut erhaltenen romanischen Portale stammen aus der 2 Halfte des 12 Jahrhunderts und entsprechen dem Typus der tympanonlosen Archivoltenportale in der Saintonge und im Poitou Die Stirnseiten der Bogen sind mit abstrakt geometrischen Dekormotiven geschmuckt die Kapitelle zeigen zumeist vegetabilische Verzierungen Beide Portale werden von seitlichen Scheinportalen in der Form von Blendarkaden mit steinernen Sitzbanken begleitet auch deren Bogen sind von Dekorbandern eingefasst auf den Mauerflachen haben Pilger uber Jahrhunderte Graffiti in Form von Hufeisen Initialen etc hinterlassen Krankensaal Bearbeiten nbsp Krankensaal nbsp Krankensaal von der GartenseiteDer etwa 20 Meter lange und ca 15 Meter breite Krankensaal ist nicht gewolbt sein offener Dachstuhl ruht einer Markthalle vergleichbar auf seitlichen Mauern und zwei Pfeilerreihen deren Aufsatze wohl erst in einer spateren Bauphase hinzugekommen sind Die Trag und Spannbalken sowie die Sparren des Dachstuhls sind zwar nicht mehr original aber wie schon im Mittelalter ublich nicht gesagt sondern nur mit Axten und Beilen bearbeitet In manchen Fallen waren die Sparren nicht lang genug was durch einen unmittelbar danebengesetzten Sparren ausgeglichen wurde Die uberlappenden Bretter der Eindeckung sind hingegen gesagt ihre Langsseiten sind weitgehend naturbelassen Der Raum beherbergte einstmals vier Reihen von Krankenbetten die durch Tucher Vorhange voneinander abgetrennt werden konnten In Jahren von Epidemien wurden die Betten auch mit zwei oder mehr Personen belegt was die Heilungschancen deutlich verschlechterte Die Ostseite des Krankensaals wurde moglicherweise an Sonn und Feiertagen als Altarraum genutzt ein grosses nach Suden weisendes dreibahniges spatgotisches Fenster macht dies wahrscheinlich Garten Bearbeiten Westlich des Krankensaals schliesst sich ein Gemuse und Krautergarten an wie er wohl auch zum mittelalterlichen Hospiz dazugehorte der heutige Zustand mitsamt einer Weinlaube wurde jedoch erst im Rahmen der Restaurierungsmassnahmen 2004 hergestellt Zu sehen sind im Wesentlichen Pflanzen und Krauter die bereits im Mittelalter als Heilpflanzen angesehen wurden sie wurden entweder als Tee zubereitet oder als Wundpflaster aufgelegt Siehe auch BearbeitenHotel Dieu de Beaune Burgund Hospital Notre Dame in Tonnerre Burgund Einzelnachweise Bearbeiten Hopital des pelerins Pons in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pilgerhospiz von Pons Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pons Pilgerhospiz Fotos Infos franzosisch Pons Pilgerhospiz etc Fotos Infos franzosisch Pons Pilgerhospiz etc Fotos Infos franzosisch Pons Pilgerhospiz Charta 1292 Fotos Infos franzosisch Weltkulturerbe des Jakobsweges in Frankreich Via Turonensis Saint Jacques de la Boucherie Basilika im Kloster Saint Hilaire de Poitiers Kirche Saint Hilaire in Melle Dorfkirche Saint Pierre in Aulnay Konigliche Abtei Saint Jean Baptiste in Saint Jean d Angely Kirche Sainte Eutrope in Saintes Ehemaliges Pilgerhospital in Pons Basilika Saint Seurin Basilika Saint Michel und Kathedrale von Bordeaux Abtei La Sauve Majeure und Kirche Saint Pierre in La Sauve Abtei Saint Jean de SordeAuf dem Weg nach Paris Kathedrale Notre Dame von Amiens Pfarrkirche Saint Jean Baptiste in Folleville Pfarrkirche Saint Jacques in CompiegneAn der Atlantikkuste Kirche Notre Dame de la Fin des Terres in Soulac sur Mer Glockenturm Notre Dame in Mimizan Kathedrale Notre Dame von BayonneVia Turonensis Via Lemovicensis Via Podiensis Via TolosanaWeitere Bauwerke Basilika Notre Dame du Port Mont Saint Michel 45 569666666667 0 55152777777778 Koordinaten 45 34 10 8 N 0 33 5 5 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pilgerhospiz von Pons amp oldid 233931917