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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Orgel Begriffsklarung aufgefuhrt Eine Orgel von altgriechisch ὄrganon organon Werkzeug Instrument Organ ist ein uber Tasten spielbares Musikinstrument Sie gehort zu den Aerophonen Zur Abgrenzung gegenuber elektronischen Orgeln wird sie auch Pfeifenorgel genannt Orgelenglisch organ italienisch organo franzosisch orgueHauptorgel im Speyerer Dom Romanus Seifert 2011 Klassifikation Aerophon TasteninstrumentTonumfang Gesamter Horbereich selten auch Infraschall bis zu 8 2 HzKlangbeispiel siehe unter HorbeispieleVerwandte Instrumente Portativ Positiv RegalMusikerListe von Organisten Liste von Orgelkomponisten Kategorie OrganistDer Klang wird durch skalamassig angeordnete Eintonpfeifen erzeugt die durch einen Orgelwind genannten Luftstrom angeblasen werden Die meisten Orgeln enthalten mehrheitlich Labialpfeifen Lippenpfeifen bei denen die Luftsaule im Innern durch Anblasen eines Labiums wie bei der Blockflote zum Schwingen gebracht und damit der Ton erzeugt wird Sie werden oft durch Lingualpfeifen Zungenpfeifen erganzt bei denen die Tonerzeugung wie bei der Klarinette durch ein schwingendes Zungenblatt erfolgt Die drei Hauptteile der Orgel sind das Pfeifenwerk das Windwerk Geblase Balge Kanale Windkasten Windladen und das Regierwerk d h der Mechanismus welcher dem Wind den Zugang zu den einzelnen Pfeifen offnet Spieltisch Spieltraktur Registertraktur Der Organist bedient die Orgel vom Spieltisch aus Die Tone werden uber ein oder mehrere Manuale und gegebenenfalls das Pedal angesteuert denen die Register meist fest zugeordnet sind Dabei wird die Bewegung der Tasten uber die Traktur mechanisch pneumatisch elektrisch oder durch Lichtwellen Glasfaser zu den Ventilen unter den Pfeifen geleitet Mit den Registerzugen oder schaltern ruft der Organist einzelne Pfeifenreihen verschiedener Tonhohe und Klangfarbe Register auf und erzeugt so verschiedene Klangmischungen Dazu treten als Rahmen das Gehause und der Prospekt 1 Orgeln sind seit der Antike bekannt und haben sich besonders im Barock und zur Zeit der Romantik zu ihrer heutigen Form entwickelt Deutschland weist mit rund 50 000 Orgeln weltweit die hochste Dichte an Pfeifenorgeln bezogen auf Flache und Einwohnerzahl auf 2 Die UNESCO hat Orgelbau und Orgelmusik 2017 in die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen 3 Inhaltsverzeichnis 1 Funktionen Arten und Orte 1 1 Liturgischer und weltlicher Einsatz 1 2 Kleine und grosse Orgeln 1 3 Raume und Akustik 2 Orgelbau 2 1 Werkstoffe 2 2 Pfeifenwerk und Register 2 2 1 Unterscheidung nach Tonhohe 2 2 2 Unterscheidung nach Bauart 2 2 3 Nebenregister 2 3 Windwerk 2 3 1 Die Windlade 2 4 Regierwerk 2 4 1 Traktur 2 4 2 Spieltisch 2 4 3 Spielhilfen 2 5 Gehause und Prospekt 3 Geschichte 3 1 Antike 3 2 Mittelalter 3 3 Renaissance 3 4 Barock 3 4 1 Werkaufbau 3 4 2 Orgellandschaften 3 5 Romantik 3 6 20 Jahrhundert 3 6 1 Orgeln ausserhalb von Sakralbauten 3 6 2 Orgelbewegung 3 6 3 Universal und Stilorgel 3 7 21 Jahrhundert 3 7 1 Digitalorgeln 4 Historische Orgeln 5 Stimmungen 6 Orgelmusik 6 1 Historischer Uberblick 6 2 Orgellandschaften und Funktionen der Orgelmusik 6 3 Solistisches Orgelspiel und Improvisation 6 4 Kammer und Orchestermusik 7 Spielpraxis 7 1 Spieltechnik 7 2 Padagogik 8 Anschaffung und Wartung 9 Horbeispiele 10 Zitate 11 Siehe auch 12 Literatur 12 1 Allgemeines 12 2 Orgelbau 12 3 Orgelmusik 12 4 Geschichte der Orgel 12 5 Kinderbucher 13 Dokumentationen 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseFunktionen Arten und Orte BearbeitenLiturgischer und weltlicher Einsatz Bearbeiten Sehr viele Orgeln erfullen liturgische und konzertante Aufgaben in Kirchen und Synagogen des liberalen Judentums Sie befinden sich auch in Konzertsalen Musikhochschulen Ubeorgel Schulen Schulorgel und Privathausern Hausorgel Kleine und grosse Orgeln Bearbeiten Eine kleine einmanualige Orgel ohne Pedal bezeichnet man als Positiv oder bei kompakter Bauweise als Truhenorgel Tragbare Kleinstorgeln bezeichnet man als Portativ Eine Spezialform ist das nur mit Zungenpfeifen disponierte Regal Grossere Orgeln verfugen in der Regel uber viele Register von Grossorgeln spricht man ab etwa hundert Registern Als derzeit grosste Orgel der Welt gilt die Orgel der Atlantic City Convention Hall mit 314 Registern und 33 114 Pfeifen Ihren einstigen Rang als lauteste Orgel der Welt musste sie inzwischen an die nur einregistrige Freiluftorgel Vox Maris in Yeosu Sudkorea abtreten die 138 4 dBA erreicht 4 Raume und Akustik Bearbeiten Schwalbennestorgel der Kathedrale von Metz Marc Garnier 1981 alteste Gehauseteile von 1538 Der Orgelbauer hat die komplexe Aufgabe das Instrument akustisch optisch und funktional moglichst optimal aufzustellen was jedoch oftmals durch bauliche Gegebenheiten nur begrenzt moglich ist Idealerweise sollte der Orgelklang in jedem Punkt des Raumes ausgeglichen und transparent sein Der Nachhall sollte das Klangbild nicht zu sehr verschleiern 5 In Kirchen verrat die Aufstellung einer Orgel oft viel uber ihre liturgische Bestimmung und ihre Einsatzmoglichkeiten Wahrend die altesten Instrumente oftmals in der Nahe des Chores oder als Schwalbennestorgeln erscheinen so wird ab dem 17 Jahrhundert die Orgel an der Westwand gebrauchlich Traditionell war die Chororgel oder in Italien Spanien das Evangelien Epistel Orgelpaar fur eine katholische Liturgie bestimmt die sich grossteils im Chorraum der Kirche abspielte Als nach der Reformation der Gemeindegesang an Bedeutung gewann wanderte die Orgel an die Westwand auf die Orgelempore seltener hinter oder uber den Altar als Altarorgel und wurde auch tendenziell grosser und lauter denn nun musste sie eine in einer gefullten Kirche singende Gemeinde fuhren konnen Je nach Aufstellungsort werden Orgeln auch als Langhausorgeln oder Querhausorgeln bezeichnet In kleinen Kirchenraumen oder solchen mit besonderen architektonischen Eigenheiten muss die Orgel oft unabhangig von ihrer liturgischen Bedeutung an die Architektur angepasst aufgestellt werden 6 Die Grosse der Orgelempore sagt viel uber die Bestimmung der Orgel aus So war es beispielsweise in den grossen Kirchen Mitteldeutschlands im 18 Jahrhundert oft ublich auf der Orgelempore Chor und Instrumentalensemble zu platzieren wodurch die Hauptorgel auch als Begleitinstrument eingesetzt wurde Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurden sogenannte Dachbodenorgeln uber dem Kirchenschiff in dafur errichteten Orgelkammern aufgestellt In Konzertsalen ist die Orgel zumeist an der Wand uber dem Orchesterpodium angebracht Orgelbau BearbeitenWerkstoffe Bearbeiten Der traditionelle fur den Bau einer Orgel hauptsachlich verwendete Werkstoff ist Holz Aus Holz werden das Gehause die Windladen die Tasten und ein Teil der Pfeifen gefertigt Bei Instrumenten mit einer mechanischen Steuerung Traktur findet Holz oft auch fur die Mechanikteile Verwendung Fur die Metallpfeifen kommen meist Zinn Blei Legierungen zum Einsatz sogenanntes Orgelmetall seit dem 19 Jahrhundert auch Zink und im 20 Jahrhundert Kupfer vereinzelt auch Porzellan Plexiglas und andere Kunststoffe Fur die Belage der Klaviatur werden Rinderknochen selten Elfenbein sowie verschiedene Holzer Ebenholz geschwarzter Birnbaum Grenadill verwendet Pfeifenwerk und Register Bearbeiten Hauptartikel Register Hauptartikel Orgelpfeife Verschiedene Register einer Orgel Mixtur Gemshorn 2 Gedacktflote 4 Gedackt 8 v l n r Das Pfeifenwerk der Orgel besteht aus mehreren Pfeifenreihen in denen jeweils Orgelpfeifen gleicher Bauart und Klangfarbe stehen Eine Pfeifenreihe manchmal auch mehrere wird zu einem Register zusammengefasst das vom Spieltisch aus an und abgeschaltet werden kann Die Bedienung der Register erfolgt bei der mechanischen Traktur uber Registerzuge oder Manubrien genannte Knaufe die man zum Einschalten herausziehen und zum Abschalten wieder hineinschieben muss daher ruhren die alten Bezeichnungen Ziehen und Abstossen fur das Ein und Ausschalten von Registern Bei der elektrischen und der pneumatischen Traktur werden die Register mittels Taster oder Schalter ein und ausgeschaltet Die Zusammenstellung der Register einer Orgel einschliesslich der Spielhilfen Koppeln etc nennt man die Disposition einer Orgel Sie wird vom Orgelbauer beim Erstellen des Instrumentes mit dem Auftraggeber abgesprochen und bestimmt die Einsatzmoglichkeiten der Orgel Durch planvolles Kombinieren verschiedener Register die sogenannte Registrierung konnen unterschiedliche Klangfarben und Lautstarken eingestellt werden Die Kunst des Organisten besteht darin aus dem vorhandenen Klangbestand eine Registrierung zu finden die der zu spielenden Musik am besten entspricht Jede Epoche bevorzugte ein jeweils eigenes spezielles Klangbild das der gut geschulte Organist kennt Man kann daher nicht auf jedem Instrument jedes Stuck im historischen Sinne stilgetreu interpretieren Trotz der Moglichkeit einer gewissen Typisierung gibt es selten zwei gleiche Orgeln da jedes Instrument in Grosse und Ausfuhrung an seinen Aufstellungsraum angepasst oder vom Geschmack der Zeit seiner Entstehung abhangig ist Siehe auch Liste von Orgelregistern Unterscheidung nach Tonhohe Bearbeiten Obertonsynthese der Orgel gespielte Tone oben erklingende Tone unten Die Register konnen verschiedene Tonhohen haben wobei die Tonhohe durch die sogenannte Fusstonzahl angegeben wird So bezeichnet man ein Register in Normallage d h die Taste c1 bringt den Ton c1 zum Klingen als 8 Acht Fuss Register da die Lange der tiefsten Pfeife gross C eines offenen Labialregisters ungefahr 8 Fuss betragt 1 Fuss ca 30 cm Ein um eine Oktave tieferes Register ist ein 16 Register mit oft doppelt so langen Pfeifen 4 bezeichnet ein um eine Oktave hoheres Register und hat meist nur halb so lange Pfeifen wie ein 8 Register Quinten haben stets Fusstonzahlen mit Drittel Bruchen bspw 2 2 3 oder 1 1 3 es handelt sich um den 3 Teilton der naturlichen Obertonskala Terzen mit Funftel Bruchen z B 1 3 5 5 Teilton Daruber hinaus gibt es Septimen z B 1 1 7 mit dem 7 Teilton Nonen z B 8 9 mit dem 9 Teilton und weitere hohere Partialtonregister Die verschiedenen Tonlagen bilden die Obertonreihe ab Durch Kombination eines Grundregisters in der Regel 8 Lage mit einem oder mehreren Obertonregistern etwa 2 2 3 oder 1 3 5 die auch Aliquoten genannt werden werden vorhandene Obertone verstarkt bzw fehlende Obertone hinzugefugt wodurch sich die Klangfarbe andert Unterscheidung nach Bauart Bearbeiten Die Register unterscheiden sich neben der Tonhohe Fusslage auch durch ihre Bauart und damit durch Tonansatz Obertonanteil Klangfarbe und Lautstarke Nach der Art der Tonerzeugung unterscheidet man zwischen Lippenpfeifen oder Labialen Tonerzeugung wie bei der Blockflote und Zungenpfeifen oder Lingualen Tonerzeugung wie bei einer Klarinette Labialpfeifen konnen offen oder gedackt sein die gedackten Pfeifen klingen bei gleicher Lange eine Oktave tiefer 7 Weitere Unterschiede gibt es bei Materialien der Pfeifenform und der Mensur den Verhaltnissen der verschiedenen Pfeifenabmessungen Daneben gibt es die gemischten Stimmen Dabei handelt es sich um Register bei denen fur jede Taste mehrere Pfeifen erklingen Dazu gehoren etwa die Klangkronen oder Mixturen und Farbregister wie die Sesquialtera und das Kornett Die physikalischen Erklarungen zum Einfluss der Bauform der Pfeifen auf die Klangfarbe sind im Artikel Orgelpfeife genauer ausgefuhrt Nebenregister Bearbeiten Bei den Registerzugen eingeordnet ist der Tremulant Er verandert periodisch den Winddruck und sorgt so fur ein Schwingen des Tones meist als kombiniertes Tremolo und Vibrato In Orgeln neuerer Zeit ist die Geschwindigkeit der Schwingung mitunter einstellbar Der Tremulant wirkt auf alle Register des Werkes in das er eingebaut ist Bei alten Orgeln gibt es manchmal einen Tremulanten fur die gesamte Orgel mitunter auch einen der nur auf ein bestimmtes Register wirkt etwa Schwebeflote oder Vox humana Spezielle Effektregister wie Glockenspiele Kuckuck Vogelgesang Donner oder Pauken erganzen bei manchen Orgeln die Disposition Windwerk Bearbeiten Hauptartikel Windwerk Kalkantenvorrichtung Magazinbalg und Elektromotor Ein vereinfachter Funktionsquerschnitt einer kleinen einmanualigen Orgel mit mechanischer Spieltraktur und zwei Schleifladen Manual und Pedal gelb Traktur rot Windladen grun Schleifen in den Windladen orange Pfeifen blau Windwerk oliv Nicht dargestellt sind der Balg und die Registersteuerung Die zugefuhrte komprimierte Luft der sogenannte Wind wurde bis gegen Ende des 19 Jahrhunderts durch grosse Blasebalge Schopf und Keilbalge erzeugt die mit den Fussen getreten oder mit Seilen aufgezogen wurden Je nach Orgelgrosse benotigte man bis zu zwolf Kalkanten Balgtreter Danach wurden zunehmend elektrische Geblase Winderzeuger eingesetzt Seitdem erfolgt die Regulierung und Stabilisierung des Winddrucks in der Regel durch einen Magazinbalg Von diesem Balg aus wird der Wind durch meist holzerne Windkanale weiter in die Windladen geleitet Auf einen Magazinbalg kann bei Orgeln mit Falten oder Keilbalgen unter Umstanden auch verzichtet werden bei Nachrustung mit elektrischem Winderzeuger oder wenn bei kleineren Orgeln die Stabilisierung des Spielwindes durch Ladenbalge unter den Windladen erfolgt Im gegenwartigen Orgelbau werden im Normalfall elektrische Geblase verwendet Bei Restaurierungen vormoderner Instrumente und bei Neubauten in einem vormodernen Orgelstil finden zunehmend auch die dem jeweiligen Instrumententypus historisch entsprechenden Balganlagen Verwendung Dabei besteht die Moglichkeit zusatzlich ein elektrisches Geblase einzubauen oder die Balge uber einen Elektromotor statt durch einen Balgetreter zu bewegen Fur altere Musik wird die so erzielte Lebendigkeit und Ruhe Wirbellosigkeit des Orgelwindes oft als Atmen der Orgel beschrieben geschatzt fur Musik seit dem fortgeschrittenen 19 Jahrhundert hingegen wird absolute Windstabilitat benotigt Die Windlade Bearbeiten Hauptartikel Windlade Das Kernstuck der technischen Anlage ist die Windlade 8 auf der die Pfeifen stehen In ihr vollziehen sich die Schaltvorgange um die vom Spieler gewunschten Pfeifen ertonen zu lassen Vom Spieltisch aus wird das Niederdrucken der Tasten uber die Traktur an die den einzelnen Tasten zugeordneten Tonventile der Windlade ubertragen In Abhangigkeit von den vorher gezogenen eingeschalteten Registern kann der Wind in die entsprechenden Pfeifen stromen und sie so zum Erklingen bringen bzw umgekehrt zum Verstummen 9 Die Anzahl der in einer Orgel vorhandenen Windladen ist abhangig vom Orgeltypus und von der Anzahl der eingebauten Register Es gibt verschiedene Bauformen von Windladen Grundsatzlich unterscheidet man je nach Reihenfolge der Ventile fur Ton und Register zwischen Tonkanzellenladen Schleiflade Springlade und Registerkanzellenladen Kegellade Taschenlade Membranlade und Kastenladen ohne Kanzellen Bei einer Tonkanzellenlade stehen alle zu einer Taste gehorenden Pfeifen auf einer Kanzelle bei der Registerkanzellenlade alle die zu einem Register gehoren und bei der Kastenlade stehen alle Pfeifen auf einer nicht in Kanzellen aufgeteilten Windlade Die alteste Windladenbauform mit einzeln registrierbaren Pfeifenreihen ist die Schleiflade die wegen ihrer Robustheit und klanglichen Vorteile auch bei modernen Orgeln wieder nahezu ausschliesslich zum Einsatz kommt Schnitt durch eine Schleiflade mit mechanischer Tontraktur Bezeichnungen Schematische Animation mechanische Tontraktur Schleiflade mit drei RegisternRegierwerk Bearbeiten Traktur Bearbeiten Hauptartikel Traktur Ausgehend von der Klaviatur werden mit Hilfe der Spieltraktur auch Tontraktur die einzelnen Tone betatigt Die Traktur ubertragt die Bewegung der Tasten mechanisch pneumatisch elektrisch elektronisch Netzwerk oder durch Lichtwellen Glasfaser auf die Spielventile in der Windlade unter den Pfeifen Beim Offnen eines Ventils stromt Wind der von einem Blasebalg erzeugt wird in die auf der Windlade stehenden Pfeifen sofern deren Registerzug gezogen ist Mit einer weiteren Traktur der Registertraktur werden die einzelnen Register ein oder ausgeschaltet Diese bestimmen Tonlage Klangfarbe und Lautstarke der Tone Auch hier gibt es mechanische pneumatische elektrische und elektronische Systeme Spieltisch Bearbeiten Hauptartikel Spieltisch Eingebauter Spielschrank Freistehender SpieltischEine Orgel wird vom Spieltisch oder Spielschrank aus gespielt Grossere Orgeln setzen sich aus Teilwerken zusammen denen meist jeweils eine eigene Klaviatur zugeordnet ist Der Organist bedient die Manual genannten Klaviaturen mit den Handen wahrend das Pedal mit den Fussen gespielt wird In grossen Orgeln sowie iberischen Barockorgeln gibt es oft mehr Teilwerke als Manuale Die nicht fest mit einem eigenen Manual ausgestatteten Teilwerke werden dann mittels Sperrventilen oder Koppeln an ein Manual angeschaltet Im englischsprachigen Raum werden solche Teilwerke als floating divisions kurz floating bezeichnet Die Manuale heutiger Orgeln haben meist einen Tonumfang von C bis g3 bei Neubauten nur noch selten bis f3 aber gelegentlich auch bis a3 oder c4 Das Pedal weist in der Regel einen Tonumfang von C bis f1 manchmal auch bis g1 oder a1 auf Orgeln der vergangenen Jahrhunderte haben oft einen kleineren Tonumfang So ist bis in die zweite Halfte des 18 Jahrhunderts ein Tonumfang im Manual bis c3 oder d3 im Pedal bis c1 oder d1 die Regel Im 19 Jahrhundert wurde oft nur noch ein Pedalumfang bis f0 oder g0 gebaut In der Basslage ist bei Orgeln bis um 1700 haufig die kurze oder die gebrochene Oktave zu finden Bis Anfang des 19 Jahrhunderts wurde oft auf das tiefe Cis verzichtet Die Manuale werden in der Regel mit romischen Zahlen abgekurzt und von unten nach oben durchgezahlt Kleine Orgeln haben ein oder zwei Manuale mittlere zwei oder drei sowie grosse drei bis funf vereinzelt auch sechs oder sieben Manuale Iberische Barockorgeln mittlerer Grosse verfugen gelegentlich nur uber ein Manual Ein Pedalwerk ist in sehr kleinen Orgeln nicht immer vorhanden Im historischen Orgelbau z B Niederlande 17 und 18 Jahrhundert gab es auch grosse mehrmanualige Instrumente ohne selbststandiges Pedal Spielhilfen Bearbeiten Hauptartikel Spielhilfen Koppeln erlauben das gleichzeitige Spiel von verschiedenen Werken auf einem Manual oder das Spiel der Manualregister im Pedal So ist es moglich zusatzliche Klangkombinationen oder mehr Register aufzurufen Durch sogenannte Suboktav oder Superoktavkoppeln werden die Tone mitbetatigt die eine Oktave unter beziehungsweise uber den gespielten liegen Koppeln werden bezeichnet indem zuerst das hinzugekoppelte Manual angegeben wird und dann das Manual auf das die Koppel wirkt z B II I das zweite Manual wird an das erste gekoppelt oder HW Ped das Hauptwerk wird an das Pedal gekoppelt Bei Oktavkoppeln kann die Versetzung in Fusszahlen angegeben werden z B III I 4 das dritte Manual wird eine Oktave hoher spielend an das erste gekoppelt Spielhilfen an einem SpieltischWeitere Spielhilfen insbesondere Registrierhilfen bieten dem Organisten die Moglichkeit Registrierungen flexibel zu andern Schon in Orgeln der Barockzeit befinden sich Sperrventile mit denen die Windzufuhr ganzer Werke abgestellt werden konnte Die ersten wirklichen Registrierhilfen waren die von Aristide Cavaille Coll gebauten Jeux de Combinaison mit denen man per Fusshebel Einfuhrungstritt alle Zungen und Mixturen eines Teilwerks zuschalten konnte Seit der Mitte des 19 Jahrhunderts verfugen Orgeln in Deutschland haufig uber feste Kombinationen Damit lassen sich vom Orgelbauer festgelegte Registerkombinationen per Fusshebel oder mit Beginn der Rohrenpneumatik auf Knopfdruck abrufen Feste Kombinationen sind meist nach Lautstarkegraden abgestuft etwa p mf f ff Etwa um 1900 kamen die einstellbaren freien Kombinationen auf Grossere Orgeln mit pneumatischer oder elektrischer Registertraktur bieten in der Regel zwei oder drei freie Kombinationen Moderne Orgeln haben oft elektronische Setzer mit denen eine grossere Anzahl an Registrierungen einprogrammiert werden kann Die Registerfessel blockiert die sofortige Anderung der Registrierung so dass der Spieler wahrend seines Spiels eine neue Registrierung vorbereiten kann die dann auf Knopfdruck realisiert wird Ebenfalls wurden Absteller wie z B Zungen ab oder Crescendo ab entwickelt um einzelne Registergruppen oder Spielhilfen ausser Funktion zu setzen Der Registerschweller Generalcrescendo Walze Rollschweller ermoglicht es seit etwa 1860 an manchen Orgeln die Register der Reihe nach einzuschalten nach Lautstarke geordnet bis alle Register erklingen Tutti Damit ist bei grossen Orgeln ein nahezu stufenloses Crescendo und Decrescendo zwischen Pianopianissimo und Fortefortissimo moglich Gehause und Prospekt Bearbeiten Hauptartikel Orgelprospekt Geoffnete Jalousien eines SchwellwerksGrosse Orgeln bestimmen mit der Gestaltung ihres Gehauses und der Front Orgelprospekt die Wirkung des Raumes in dem sie aufgestellt sind In der Renaissance mehr noch in der Zeit des Barocks zeigte sich die Bedeutung die dem optischen Aspekt beigemessen wurde daran dass nicht selten die Kosten fur das Orgelgehause mit Skulpturenschmuck Ornamentschnitzwerk Gemalden und Vergoldung jene des eigentlichen Orgelwerkes uberstiegen Der Orgelprospekt diente oft zusammen mit der weiteren skulpturalen und malerischen Ausstattung und Ausgestaltung der Kirche einem architektonischen Gesamtkonzept Schwellkasten konnen den Ton der in ihnen aufgestellten Register durch das Schliessen von Jalousien oder Klappen stufenlos dampfen Diese Einrichtung wurde in der Zeit der Romantik vor allem in franzosischen Orgeln eingebaut um eine dem Orchesterklang angepasste Moglichkeit der Dynamik zu erhalten In Deutschland gab es Schwellwerke vor 1890 eher selten Ein Vorlaufer des Schwellwerkes waren die Echokasten spanischer Orgeln des 18 Jahrhunderts Schwellkasten befinden sich meistens innerhalb der Orgel Nur in modernen Orgeln sind sie haufiger auch von aussen sichtbar Schweller und Schwellkasten sind in der Regel aus Holz gebaut Eher selten wird die komplette Orgel in einem Schwellkasten untergebracht wie z B die Hauptorgel der Lutherkirche Asseln Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Orgel Die Gesamtanlage der Orgel siehe Disposition die kunstlerische Gestaltung des Orgelgehauses siehe Prospekt die klangliche Gestaltung und die technische Anlage siehe Windlade Traktur Windwerk und Spieltisch sind uber viele Epochen der Kunst und Technikgeschichte hinweg verandert und beeinflusst worden Orgeln sind seit der Antike bekannt und haben sich besonders im Barock und zur Zeit der Romantik zu ihrer heutigen Form entwickelt Antike Bearbeiten Mosaik in der romischen Villa in Nennig 3 Jahrhundert Das erste orgelartige Instrument wurde um 246 v Chr von Ktesibios einem Ingenieur in Alexandrien konstruiert Der Name des Instrumentes war Wasser Aulos oder Hydraulis von altgriechisch ὕdwr hydor Wasser und aulos Rohr da mit Hilfe von Wasser ein gleichmassiger Winddruck erzeugt wurde und Metallrohren aus Bronze die Spielpfeifen abgestimmte auloi womit auch oboenartige Instrumente bezeichnet wurden bildeten Die Winderzeugung durch Blasebalge kam erst spater auf Die Romer ubernahmen die Orgel von den Griechen als rein profanes Instrument und untermalten Darbietungen in ihren Arenen mit Orgelmusik Aufgrund des Einsatzes wahrend der grausamen Arenakampfe bei denen auch Christen starben wurde die Orgel von den fruhen Christen nicht verwendet Bei archaologischen Ausgrabungen in der Nahe von Budapest dem fruheren romischen Aquincum Provinz Pannonien wurden Reste einer Orgel aus dem Jahr 228 n Chr gefunden siehe Orgel von Aquincum Ausserdem wurden Teile einer Orgel aus spatromischer Zeit in Avenches damals Aventicum entdeckt 10 Im makedonischen Dion ausgegrabene Fragmente scheinen sogar von einer Orgel aus dem 1 Jahrhundert v Chr zu stammen Mittelalter Bearbeiten Ein Portativ Gemaldeausschnitt Die Heilige Cacilie spielt auf der Orgel aus der Mitteltafel des Bartholomausaltars vom Meister des Bartholomaus Altars 1501 Gotische Orgel in Rysum um 1440 oder 1457 Im westromischen Reich der Volkerwanderungszeit um 400 n Chr ist der Gebrauch von Orgeln nicht belegt Das byzantinische Reich erhob die Orgel jedoch zu einem wichtigen Instrument fur die kaiserlichen Zeremonien Damit ruckte sie auch in die Nahe der kirchlichen Feierlichkeiten In den karolingischen Chroniken wird berichtet dass in den Jahren 757 und 812 jeweils eine Gesandtschaft vom byzantinischen Kaiserhof an den frankischen Hof kam und fur Konig Pippin den Jungeren bzw fur dessen Sohn und Nachfolger Kaiser Karl den Grossen eine Orgel mitbrachte Der Sohn Karls des Grossen Kaiser Ludwig der Fromme liess 826 eine Orgel fur seine Pfalz in Aachen von einem aus Venedig stammenden Priester namens Georg anfertigen 11 vermutlich seit mehreren Jahrhunderten die erste in Westeuropa hergestellte Orgel Im Laufe des 9 Jahrhunderts begannen die ersten Bischofs Kirchen in Westeuropa sich Orgeln anzuschaffen Klosterkirchen wohl erst ab dem 11 Jahrhundert Die Orgel war in den Kirchen zunachst ein Statussymbol erst mit der Gotik entwickelte sie sich allmahlich zum Hauptinstrument der christlichen Liturgie Im 12 Jahrhundert war in der Geburtskirche Bethlehem eine Orgel in Gebrauch die vermutlich von Kreuzfahrern importiert worden war siehe Orgel der Geburtskirche Erhalten sind etwa 220 zylindrische Pfeifen aus Kupfer die alle denselben Durchmesser haben und einen Tonumfang von etwa zwei Oktaven ergeben 12 Zunachst gab es noch keine Tastaturen oder Manuale Ein Ton wurde ausgelost indem man mit der ganzen Hand eine Holzlatte die sogenannte Schleife herauszog und so die Windzufuhr zu den Pfeifen fur diesen Ton freigab Die fruh und hochmittelalterlichen Orgeln waren Blockwerke d h man konnte noch nicht einzelne Register ab und zuschalten Wenn man einen Ton ausloste erklangen automatisch alle Pfeifen welche diesem Ton zugeordnet waren 13 In dieser Zeit entstand auch das Portativ eine kleine tragbare Orgel Das 14 und 15 Jahrhundert brachte wichtige Neuerungen Mit Erfindung der Schleiflade und der Springlade kamen einzeln wahlbare Register Manual Tastaturen und einzelne Teil Werke auf Durch den damals gebrauchlichen Ausdruck die Orgel schlagen festigte sich spater die Annahme diese Instrumente seien schwer zu spielen gewesen und die Tasten waren mit viel Kraftaufwand manchmal sogar mit Fausten wie bei Glockenspielen betatigt worden Die aus jener Zeit erhaltene Orgelmusik lasst jedoch den Schluss zu dass auch verhaltnismassig leichtgangige Orgeln existierten die ein schnelles Spiel erlaubten In der Tat gibt es Abbildungen von Tasten dieser Orgeln die vermutlich wirklich mit der ganzen Hand bedient wurden was aber nicht auf ein kraftiges Schlagen mit den Fausten hinweisen muss Z B zeigen die Abbildungen im Syntagma musicum des Michael Praetorius die Klaviaturen der Domorgel zu Halberstadt von 1361 mit solchen Tasten 14 Mit dem Wort Schlagen ist vielmehr das Anschlagen der Tasten gemeint So wurde etwa auch die Laute geschlagen Zu den altesten noch spielbaren Orgeln aus spatgotischer Zeit zahlen die Orgel von St Andreas Ostonnen 15 um 1425 die Orgel der Basilique de Valere im schweizerischen Sion um 1435 16 die Orgel der Rysumer Kirche 17 um 1440 die Epistelorgel linkes Instrument des Orgelpaares der Basilika San Petronio in Bologna 1475 18 und die Orgel in St Valentinus in Kiedrich um 1500 19 Sie alle enthalten jedoch jeweils nur Teile aus der altesten Epoche ihrer Baugeschichte Siehe auch Liste von gotischen Orgeln Renaissance Bearbeiten Paul III Lautensack an seiner Hausorgel einem Orgelpositiv ohne Pedal 1579 Renaissance Prospekt der Orgel der Johanniskirche in Luneburg Hendrik Niehoff und Jasper Johansen 1553 Die Pedalturme wurden in der Barockzeit hinzugefugt Renaissance Prospekt der Orgel der Stadtpfarrkirche St Andra in Lienz mit den fur die Zeit typischen Flugelturen Andreas Butz 1618 Die Orgeln der Fruhrenaissance erinnern noch an die Zeit der Einfuhrung der Register im ausgehenden Mittelalter Stimmscheidung Die Orgeln enthalten zunachst recht wenige Register z B Prastant Oktave Hintersatz und Zimbel aus dem gotischen Blockwerk dazu ein bis zwei Floten Trompete und das Regal und verfugen oft nur uber ein Manual und ein angehangtes Pedal Ein vorhandenes Regalregister wird oft leicht zuganglich uber dem Spieltisch angeordnet da dessen Pfeifen haufig nachgestimmt werden mussen Aus dieser Anordnung entwickelte sich das Brustwerk in dem die Regalpfeifen immer noch leicht zuganglich ganz vorn stehen 20 In dieser Zeit entstanden auch die beiden Kleinorgeltypen Positiv und Regal In der Hochrenaissance entwickelten sich voll ausgebaute Orgeln mit mehreren Manualen und Pedal Das Klangideal orientierte sich an der damals ublichen Ensemblemusik auf gleichartigen Instrumenten So stehen Prinzipale Mixtur und Zimbel fur den eigentlichen Orgelklang der bereits fruher als Blockwerk erklang Dazu kamen zahlreiche Register die den Klang der damals ublichen Instrumente nachahmen sollten vor allem von Floten Rohrblatt und Blechblasinstrumenten 21 Bei den Lingualregistern waren dies z B Trompete Posaune Zink Schalmei Dulzian Ranckett Krummhorn und Sordun bei den Labialregistern z B Blockflote Querflote meist nicht als uberblasendes Register und Gemshorn Es wurden zwischen einem und drei Manualen gebaut von denen jedes ein eigenes Werk ansteuerte Dazu kam in der Regel ein eigenstandiges Pedalwerk Auf solchen Orgeln lasst sich neben Sakralmusik auch sehr gut die weltliche Musik der Renaissance wiedergeben In der Spatrenaissance begannen sich erste regionale Unterschiede im Orgelbau herauszubilden Barock Bearbeiten Im 17 und 18 Jahrhundert erreichte der Orgelbau in einigen europaischen Landern eine grosse Blute Fur Orgeln aus der Barockzeit kann man die Register je nach Klangfarbe und Verwendung in drei funktionale Gruppen einteilen die aber gleichermassen auf die gesamte Orgel verteilt werden Die erste Gruppe bildet mit dem typischen Orgelklang hervortretende Stimmen die auf einen kraftigen Gesamtklang das sogenannte Plenum ausgelegt sind Hierzu gehoren die Prinzipale Oktaven Quinten in Prinzipalmensur und Mixturen aber auch vollbecherige Zungenstimmen die zum Plenum gezogen werden oder ein eigenstandiges Lingualplenum bilden Die zweite Gruppe hat eher sanfte flotenartige Tone die sich hervorragend mischen lassen Es sind die weiten offenen die konischen und die gedackten Stimmen in all ihren Variationen Die dritte Gruppe sind die Stimmen die am besten solistisch zu verwenden sind wie Aliquotregister Zungenstimmen und einzelne Streicher Werkaufbau Bearbeiten Schematische Ansicht des Werkprinzips Hamburger Prospekt PW Pedalwerk OW Oberwerk HW Hauptwerk BW Brustwerk RP Ruckpositiv Ein typisches Merkmal barocker Orgeln ist in den meisten Kulturlandschaften das sogenannte Werkprinzip Jedes Teilwerk der Orgel z B Hauptwerk Ruckpositiv Oberwerk Brustwerk Pedalwerk ist dabei meist als selbststandige Orgeleinheit konzipiert Oft verfugt jedes Teilwerk uber ein Plenum und erlaubt Solo und grundstimmige Begleitregistrierungen die Teilwerke unterscheiden sich einerseits durch ihre Klangcharakteristik andererseits oft durch ihre Lautstarke z B Echowerk Aufgrund der rein mechanischen Spieltraktur kommt es zu weiteren Besonderheiten Manualanordnung Bei einer dreimanualigen Orgel mit Ruckpositiv Hauptwerk und Brustwerk ist das Hauptwerk immer das mittlere Manual da sich anderenfalls die Spieltrakturen der Werke kreuzen wurden Werkgrosse Jedes zusatzliche Register auf einer Windlade erhoht bei der mechanischen Traktur das Spielgewicht der Taste Dadurch sind hier naturliche Hochstgrenzen gesetzt da eine Orgel sonst nicht spielbar ware An norddeutschen Barockorgeln findet man zum Beispiel nur sehr wenige Instrumente mit mehr als zehn bis zwolf Registern auf einer Windlade In anderen Regionen z B Mitteldeutschland Frankreich oder Spanien wurden auch bis zu funfzehn in Einzelfallen so gar noch mehr Register auf die Hauptwerkswindlade gestellt Koppeln Bei einer dreimanualigen Orgel gibt es hochstens Manualkoppeln vom dritten auf das zweite sowie vom ersten auf das zweite Manual Eine Koppel zwischen dem dritten und dem ersten Manual war technisch noch nicht realisierbar da meist Schiebekoppeln verwendet wurden Im Vordergrund der barocken Orgel steht die Durchsichtigkeit des Klanges Daher waren hohe Register sowie Aliquotregister als Soloregister weit verbreitet Orgellandschaften Bearbeiten Die Orgel der Hauptkirche Sankt Jacobi Hamburg erbaut 1688 1693 von Arp SchnitgerDie Orgel in ihrer klassischen Ausfuhrung ist aufgrund ihrer Grosse und ihrer konstruktiven wie akustischen Abstimmung auf den Aufstellungsraum ortsgebunden Auch war das Wirken der Orgelbauer meist auf eine Region begrenzt Da zudem der Austausch von Klangvorstellungen vor der elektrischen Aufzeichnung von Musik nur durch mundliche oder schriftliche Beschreibungen moglich war unterscheiden sich Orgeln regional sehr stark Da eine grosse Anzahl von Orgeln oder zumindest von Dispositionen seit dem Barock erhalten sind konnen anhand nationaler oder regionaler Eigenheiten sogenannte Orgellandschaften unterschieden werden 22 England In England gab es nur kleine Orgeln meist ohne Pedal da bis 1660 die Benutzung der Orgel im Gottesdienst verboten war puritanischer Calvinismus Erste Schwellwerke bilden sich hier bereits im 18 Jahrhundert heraus Norddeutschland Niederlande Danemark Diese Orgeln sind vor allem durch den konsequenten Werkaufbau und den klar gegliederten Prospekt genannt Hamburger Prospekt nach der Arp Schnitger Orgel in St Jacobi Hamburg gepragt Es wurden viele Register Zungenstimmen und Floten der Hochrenaissanceorgel ubernommen Die Klangkronen bestehen uberwiegend aus Quinten und Oktaven was den Silberglanz des Mixturplenums unterstreicht Ein typisches Soloregister ist die Terzzimbel alle Manuale wurden plenumfahig gebaut Bekannte Orgelbauer sind Hans Scherer der Altere Gottfried Fritzsche und Arp Schnitger 23 In den Niederlanden verbot der Calvinismus lange die Verwendung der Orgel im Gottesdienst spater war sie nur zur Unterstutzung des Psalmengesangs erlaubt Die reprasentativen Orgeln in den Hauptkirchen niederlandischer Stadte waren daher hauptsachlich weltliche Instrumente der Stadtgemeinde auf denen zur Unterhaltung gespielt wurde 24 Klangbeispiel vom Prinzipal bis zum Plenum iOstliches Mitteldeutschland Polen In den Dispositionen sind schon sehr fruh Quintaden und Streicher zu finden Zungenstimmen wurden zunachst im Pedal gebaut Silbermann bringt Mitte des 18 Jahrhunderts Einflusse des franzosischen Orgelbaus nach Mitteldeutschland 25 Bekannte Vertreter sind Tobias Heinrich Gottfried Trost Gottfried Silbermann und Zacharias Hildebrandt Christian Friedrich Voelkner und Barnim Gruneberg pragten die Orgellandschaft Hinterpommern Westliches Mitteldeutschland Luxemburg In den Dispositionen sind schon Streicher vorhanden Zungen vor allem solistische kommen relativ haufig vor im Pedal jedoch haufig nur als 16 Die Zungen oder Floten sind haufig geteilt oder auch nur als halbes Register vorhanden Charakteristisch ist eine Flaut travers 8 oder Traversflote 8 die stets nur im Diskant steht oder die Terz 1 3 5 im Hauptwerk Bekannte Vertreter sind Johann Michael Stumm Begrunder der Orgelbauerfamilie Stumm Balthasar Konig und Romanus Benedikt Nollet 26 Suddeutschland Osterreich Tschechien Charakteristisch sind die vollstandig ausgebauten Prinzipalchore im Verhaltnis zum norddeutschen Orgelbau sind die Instrumente wesentlich weicher im Klang Weiters finden sich in diesem Raum schon fruh eng mensurierte Register sog Streicher wie Gamba oder Salicional Die Klangkronen sind oft terzhaltig Goldglanz des Prinzipalplenums freistehende Spieltische sind moglich Typisch sind ausserdem die gebrochene oder kurze Oktave und ein 18 Tasten Pedal Bekannte Vertreter sind die Familien Butz Egedacher Freundt und Rotenburger dann z B Gottfried Sonnholz Joseph Gabler und Johann Nepomuk Holzhey Orgel erbaut von Joseph und Claude Callinet 1837 Saint Etienne FrankreichFrankreich In Frankreich setzt relativ fruh eine Vereinheitlichung der Disposition ein Das Hauptwerk enthalt einen vollstandigen Prinzipalchor oft auf 16 Basis mit Mixturen in verhaltnismassig tiefer Lage plein jeu sowie vollbecherige Zungenstimmen die zusammen mit dem Cornet ein eigenes Lingualplenum grand jeu bilden Jedes Werk enthalt zudem einen Weitchor mindestens bis zur Terz jeu de tierce Das Pedalwerk enthalt nur einige Grundstimmen sowie eine sehr kraftige Trompette 8 fur Tenor cantus firmi die sich gegen das Plein Jeu des Hauptwerks durchsetzen kann Plein chant Die Pedalklaviatur hat nicht selten bis zu 30 Tasten Klassische Solostimmen sind Trompette Cromorne und Cornet Die Klangkronen enthalten nur Quinten und Oktaven Die Vereinheitlichung der Disposition fuhrte zur Komposition von Orgelstucken fur bestimmte Registrierungen Bekannte Orgelbauer sind Francois Thierry Robert Clicquot 1645 1719 Claude Parisot 1704 1784 Francois Henri Clicquot 1732 1790 Joseph 1795 1857 Claude Callinet 1803 1874 und Aristide Cavaille Coll 1811 1899 Klangbeispiel jeu de tierce i Organe der Basilika San Giorgio Maggiore in Venedig Italien Die italienischen Orgeln bestanden fast nur aus offenen Pfeifen mit Prinzipalmensur Mehrchorige Klangkronen waren unublich stattdessen waren Einzelregister Oktaven und Quinten bis in die hochsten Lagen vorhanden unter anderem auch repetierende Einzelregister Terzhaltige Register und Zungenstimmen kommen selten vor Typisches Register sind die Voce umana oder das Fiffaro schwebend gestimmtes Prinzipal Bekannte Orgelbauer waren Graziadio und sein Sohn Costanzo Antegnati Iberische Halbinsel Ublich war die chromatische Schleiflade haufig mit kurzer grosser Oktave Typisch ist die Teilung in Bass und Diskant einheitlich bei c1 cis1 Die Pedalwerke sind eher rudimentar und nur zur Ausfuhrung einzelner langgehaltener Tone Orgelpunkt geeignet Echokasten keine Schwellwerke zur Klangbeeinflussung einzelner Register Echokornett Echotrompete waren ublich Weitere typische Merkmale sind die Horizontalzungenbatterien Spanische Trompete Chamade die auch als Trompeteria oder Lengueteria bezeichnet werden sowie halbe Register und unsymmetrische Register Die einheitliche Teilung in Bass und Diskant fuhrte zur Komposition von speziellen Orgelstucken Tiento de medio registro Bekannter Vertreter sind Jordi Bosch und Joseph de Echevarria Klangbeispiel trompeteria iDie meisten alten Orgeln Sudeuropas und vereinzelt auch der suddeutschen Orgellandschaft befinden sich im Gegensatz zu denjenigen des Nordens und Frankreichs nicht auf einer Westempore sondern im Chorraum beidseits des Altars und zwar vom Kirchenschiff aus gesehen links die Epistelorgel und rechts die Evangelienorgel Englische Orgeln wurden dagegen meistens auf dem Lettner aufgestellt Innerhalb nationaler Kulturraume lassen sich regionale Orgellandschaften ausmachen die in erster Linie geographisch definiert sind Sie fallen in Deutschland in der Regel mit den Grenzen der historischen Herzogtumer und Grafschaften zusammen beispielsweise bei der Orgellandschaft Ostfriesland Orgellandschaft Oldenburg Orgellandschaft Oberschwaben oder Orgellandschaft Sachsen Die Konfessionalisierung dieser Gebiete hatte Einfluss auf die jeweilige liturgische Verwendung der Orgeln Eine regionale Orgellandschaft besteht aus Instrumenten zahlreicher Epochen und vereinigt zahlreiche Einflusse deren Mischung fur die jeweilige Orgellandschaft kennzeichnend ist Die Einflusse konnen auch von ausserhalb Deutschlands kommen Niederlande Frankreich und in Suddeutschland Italien Durch ansassige Orgelbaufamilien oder Orgelbauschulen erhielt jede Region ihr typisches klangliches Dispositionen Intonation und architektonisches Orgelprospekt Gestaltung Geprage das sich uber mehrere Generationen halten konnte aber nur in seltenen Fallen epochenubergreifend war Privilegien verschafften einem Orgelbauer fur eine bestimmte Zeit gleichsam eine Monopolstellung innerhalb einer Orgellandschaft beispielsweise Arp Schnitger unter anderem in Oldenburg Bremen und Verden 27 Gottfried Silbermann in Sachsen 28 Beispiele Deutschland Brandenburg Bremen Elbe Weser Hamburg Hessen Luneburg Niederbayern Oberbayern Oberpfalz Oberschwaben Oldenburg Ostfriesland Saarland Sachsen Sachsen Anhalt Schleswig Holstein Sudniedersachsen Thuringen Unterfranken Westfalen Lippe ehemaliges Preussen Hinterpommern Ostpreussen Schlesien Westpreussen Weitere Danemark Japan LitauenRomantik Bearbeiten Nachdem die Orgel in der Zeit der fruhen Klassik an Aufmerksamkeit verlor bekannte Komponisten der Klassik wie Mozart und Beethoven haben ausserst wenig fur Orgel komponiert und als Folge der Sakularisation vor allem in Suddeutschland kaum noch Orgeln gebaut wurden 29 entstand mit der romantischen Orgel ein neues vollkommen anderes orchestrales Klangideal das nach und nach zu einer Art Globalisierung im Orgelbau fuhrte In viel starkerem Masse als bei der Barockorgel ist hier die 8 Lage im Pedalwerk auch die 16 Lage mehrfach mit verschiedenen Orchesterinstrumente nachahmenden Stimmen besetzt die hoheren Lagen treten dafur deutlich zuruck Terzen verschwinden ganz andere Aliquoten werden kaum noch disponiert 30 so z B in Stralsund Buchholz 1841 oder in Geisenheim Stumm 1842 Im Vordergrund stand das Ideal der Vermischung die Orgel sollte wie ein Orchester klingen es sollten keine Bruche im Klang mehr erkennbar sein Daher wurden gehauft Streicher und uberblasende Floten verwendet Streicherstimmen sind sehr eng mensurierte Pfeifen in deren Obertonspektrum der zweite Teilton die Oktave vorherrscht Uberblasende Floten sind weit mensurierte offene Lippenpfeifen die doppelt so lang sind wie normale offene Pfeifen derselben Tonhohe Ihr Klang ist besonders fullig Die Epoche von 1830 bis 1920 war im Orgelbau eine Phase technischer Innovationen und Weiterentwicklungen 31 Nun strebten neben den Stadten und Klostern uberall auch die Dorfkirchengemeinden nach einer Orgel 29 was einerseits zu einem regelrechten Orgelbauboom fuhrte andererseits Grossbetriebe hervorbrachte Manche Orgelbauwerkstatt nannte sich nun Orgel Fabrik mit der Erganzung mit Dampfbetrieb oder mit Maschinenbetrieb 32 Die Produktivitat im Orgelbaugewerbe konnte vor allem auch durch Arbeitsteilung und Spezialisierung gesteigert werden 33 Gegen Ende des 19 Jahrhunderts gab es in Deutschland fast keine Kirche ohne eine Orgel mehr 20 Jahrhundert Bearbeiten Orgeln ausserhalb von Sakralbauten Bearbeiten Spatestens seit Ende des 19 Jahrhunderts wurden vermehrt Orgeln in Konzertsalen und Anfang des 20 Jahrhunderts auch in den mit dem Stummfilm aufkommenden Lichtspielhausern dort als Kinoorgel bezeichnet gebaut Die Orgeln fur Konzertsale zeigten bereits erste Tendenzen der Universalorgel Die Kinoorgel hingegen orientierte sich noch am Klangbild der romantischen Orgel Hinzu kamen aber vermehrt Zungenstimmen die trotz ihrer teilweise alten Bezeichnungen mitunter neu oder erheblich umkonstruiert wurden und vor allem diverse Effektregister Trommeln Glocken Klingeln Xylophon und weitere Gerausche wie zum Beispiel auch Telefonklingeln die sich in anderen vor allem in Sakralbauten stehenden Orgeln nicht finden 34 Spieltisch der Wanamaker Orgel im Lord amp Taylor Department Store in PhiladelphiaZahlreiche technische Neuerungen Pneumatik Elektrik und neue Baumaterialien machten es moglich immer grossere Instrumente und auch Fernwerke zu bauen Orgelbewegung Bearbeiten Die sogenannte Orgelbewegung war eine Stromung etwa in der Zeit von 1920 bis 1970 1980 35 Sie legte ihren Schwerpunkt als bewusste Abkehr von der romantischen Orgel auf die Wiederbelebung der norddeutschen Orgel der Barockzeit 36 und mundete nach dem Zweiten Weltkrieg in eine als Neobarock bezeichnete zweite Phase 37 Die Beschaftigung mit den in Vergessenheit geratenen barocken Klangidealen und Prinzipien des Orgelbaus fuhrte nun zur Entwicklung neobarock ausgerichteter neuer Orgeln und zu wachsendem Interesse an der Restaurierung barocker und vor barocker Orgeln Im Mittelpunkt standen nun neben klanglichen auch technische Fragen Allerdings war die Ruckkehr zur mechanischen Schleiflade noch nicht vollzogen auch wenn einige wenige Orgelbauer wie etwa Paul Ott sich bereits in den 1930er Jahren wieder dieser Bauweise zugewandt hatten 38 Elektrische Spieltrakturen wurden zuruckgedrangt und die Kegellade geradezu verteufelt und nach 1965 praktisch nicht mehr gebaut 39 Stattdessen erhielten ab etwa 1965 die meisten Orgeln Schleifladen mit mechanischer Spiel und oft elektrischer Registertraktur In der Prospektgestaltung herrschte in den 1950er Jahren der Freipfeifenprospekt vor 40 so z B in Munchen Ramersdorf Carl Schuster 1955 Jedoch wurden auch Ruckpositiv Brustwerk und Oberwerk wieder modern wie beispielsweise in Hamburg St Petri Beckerath 1955 Schwellwerke wurden dagegen seltener gebaut Da im Zweiten Weltkrieg viele Instrumente verloren gegangen oder unbrauchbar geworden waren und die beiden grossen Konfessionen vermehrt Kirchenneubauten unternahmen setzte in Westdeutschland ein regelrechter Orgelbauboom ein der teilweise in einer tatsachlich fabrikmassigen Serienproduktion unter Verwendung von nicht alterungsbestandigen oder unerprobten Materialien Windladen aus Sperrholz Spieltrakturen unter Verwendung von Aluminium oder Kunststoff mundete Der Einsatz solcher Materialien galt seinerzeit als fortschrittlich und innovativ erwies sich aber im Nachhinein als nicht sehr nachhaltig da die Materialien oft nicht bestandig waren Die Pfeifenmensuren waren nun deutlich wenn nicht sogar in ubertriebenem Masse enger als die der Vorbilder Der Winddruck wurde erheblich abgesenkt was einen Intonationstil mit geringem Aufschnitt und verengtem Fussloch zur Folge hatte 41 Diese Intonationsweise war vollig neu und hatte nach heutigem Kenntnisstand mit der barocken nicht viel gemein 42 Dadurch wurden die Orgeln zum Teil erheblich leiser gleichzeitig aber schriller Oft wurde sehr nachlassig und oberflachlich intoniert bisweilen sind an Pfeifen aus dieser Zeit sogar gar keine Intonationsspuren nachweisbar Die daraus resultierenden Orgeln zeichnen sich im Gegensatz zu denen des Barocks oft durch einen spitzen teilweise sogar schrillen und schreienden Klang schwaches Bassfundament und fehlende Kraft in der Mittellage aus Die Orgelbewegung ist somit aus heutiger Sicht zwar weit uber ihr Ziel hinaus geschossen hat aber auch die historische Aufarbeitung der Orgelgeschichte erheblich beeinflusst und teilweise uberhaupt erst initiiert Prinzipalplenum einer Orgel des Spatbarock Euler 1845 i Prinzipalplenum einer neobarocken Orgel Steinmann 1966 i Schnitger Orgel in Neuenfelde nach der Renovierung 1956 links und ab 2017 rechts Die von den Initiatoren in den 1950er bis 1970er Jahren als Fortschritt oder auch Ruckbesinnung verstandenen Ziele Ruckkehr zu handwerklicher Fertigung hellerer Klang klarere Zeichnung der Stimmen fuhrten haufig zu heute nur schwer nachvollziehbaren Verlusten an Orgeln mit anderem Konzept So mussten viele romantische Orgeln neuen Instrumenten mit steiler neobarocker Disposition wenig Grundton viel Oberton weichen 43 Nicht nur wurden in diesen Jahrzehnten viele romantische Orgeln barockisiert oder einem Klangumbau unterzogen 44 oft wurden erhaltene spat barocke Orgeln besonders suddeutscher Provenienz deren Disposition nicht barock genug erschien den haufig sehr schematischen Prinzipien der Orgelbewegung angepasst Die Verwendung von extrem niedrigen Winddrucken bei Restaurierungen fuhrte zur Entstellung etlicher historischer Orgeln so z B bei den Restaurierungen der Schnitger Orgel in Norden durch Paul Ott 1948 und 1959 Oft wurden die originalen Zungen und Kehlen entfernt und durch moderne ersetzt ebenso die Stiefel und die Nusse 45 Dispositionen wurden dadurch verandert dass die schon im Spatbarock verbreiteten Streicherstimmen durch hohe Aliquoten ersetzt wurden Ein typisches Beispiel ist das Absagen eines Violoncello 8 im Pedal zum Choralbass 4 Dieser sorglose Umgang mit dem historischen Material war typisch fur den Orgelbau der Zeit Er erwuchs daraus dass dem Idealbild des Neobarock ein grosserer Stellenwert zugemessen wurde als der erhaltenen historischen Substanz 46 Universal und Stilorgel Bearbeiten Neue Orgel im norddeutschen Barockstil in Oldersum Jurgen Ahrend 2004 Die Ausweitung des Organistenrepertoires die vertiefte Beschaftigung mit Instrumenten anderer Lander und die nostalgische Wahrnehmung des 19 Jahrhunderts fuhrten ab den 1970er Jahren zu einer Kritik der von der Orgelbewegung gepragten Instrumententypen Wert und Berechtigung romantischer Orgeln und ihrer spezifischen Musik sind wieder starker ins Bewusstsein gekommen In neuester Zeit geht der Trend dahin bei Generaluberholungen von barockisierten Orgeln des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts diese in den Originalzustand zuruckzufuhren Auch ist die Anzahl der Neubauten zum Ende des 20 Jahrhunderts angestiegen da viele ubereilt gebaute oder schlechte Nachkriegsinstrumente allmahlich ersetzt werden Dabei besteht allerdings die Gefahr dass auch bedeutende Orgeln des 20 Jahrhunderts aufgegeben werden Seit den 1980er Jahren wird bei Neubauten vermehrt mit einer Art Universalorgel experimentiert die fur alle Arten und Stile von Orgelliteratur bestmoglich geeignet sein soll Bei grosseren Orgeln ab drei Manualen und ca 40 Registern kommt man zu brauchbaren musikalischen Ergebnissen indem man ein Hauptwerk mit norddeutschem Plenum mit einem franzosisch barocken Ruckpositiv und einem franzosisch symphonischen Schwellwerk verbindet so z B in der Frankfurter Katharinenkirche Rieger 1990 Gelegentlich wird dieser Typus noch um Spanische Trompeten erganzt so z B im Altenberger Dom Klais 1980 Allerdings lassen sich die technischen und die klanglichen Eigenschaften verschiedener Zeit oder Regionalstile nur bedingt in einem Instrument vereinen Bei kleineren Orgeln erweist sich die Vermischung von Stilelementen verschiedener Epochen als noch problematischer Dem in Deutschland vorherrschenden Ideal einer Orgel der stilistischen Synthese tritt mit der wachsenden Bedeutung der historischen Auffuhrungspraxis zunehmend das des stilgetreuen Instruments gegenuber Detaillierte wissenschaftliche Kenntnisse uber den alteren Instrumentenbau und stetig gewachsene Erfahrungen durch sorgfaltige Restaurierungen bieten dem heutigen Orgelbau die Moglichkeit neue Instrumente nach Vorbildern aus verschiedenen Epochen und Kunstlandschaften anzubieten Ein Beispiel fur den Neubau im Stil einer spanischen Barockorgel ist die sogenannte Spanische Orgel in der Hof und Stadtkirche St Johannis in Hannover Auch Rekonstruktionen untergegangener Instrumente werden versucht so z B der Orgel von Johann Andreas Silbermann in Villingen Schwenningen Gaston Kern 2002 Die gegensatzlichen Positionen stilreine Orgel oder Universalorgel prallten besonders deutlich beim Streit um die Gestaltung der Orgel in der wieder aufgebauten Dresdner Frauenkirche Daniel Kern 2005 aufeinander 47 21 Jahrhundert Bearbeiten Mit Beginn des 21 Jahrhunderts kam der Orgelbau aufgrund des Mitgliederschwundes der Kirchen teilweise zum Erliegen Manche Kirche in Deutschland und in anderen Landern musste aufgegeben werden Als Folge konnten einige englisch romantische Orgeln nach Deutschland transloziert oder in Neubauten integriert werden so z B in der Dortmunder Petrikirche Schulte 2015 Die Tendenz Material von alteren Orgeln wiederzuverwenden fuhrt auch dazu dass nun haufiger wieder Kegelladen zum Einsatz kommen In kleineren Orgeln bis etwa 15 Register werden vermehrt Wechselschleifen eingesetzt die es ermoglichen Register eines Werkes von diesem unabhangig auf einem anderen spielbar zu machen Nennenswerte technische Fortschritte gibt es im Bereich der Spielhilfen und der elektrischen Traktur Die Elektronik hat grossere Setzeranlagen ermoglicht teilweise sind auch schon Kirchenorgeln midifiziert worden so dass diese mit einem PC verbunden und uber diesen gesteuert werden konnen Auch die Verbindung mit externen Klangerzeugern wie Synthesizern ist so moglich wodurch sich neue Impulse fur Komposition und Improvisation ergeben Digitalorgeln Bearbeiten Hauptartikel Elektronische Orgel Eine weitere Variante die sich mit dem Fortschritt der Digitaltechnik zunehmend ihren Platz erobert hat ist die Digitalorgel oder digitale Konzert und Sakral Orgel Sie ist vor allem als Ubungsinstrument in Privathausern in kleinen Kirchen und Kapellen oder als Interimsinstrument wahrend Umbau bzw Neubauphasen der Pfeifenorgel zu finden 48 Die laufenden Verbesserungen der Klang und Reproduktionsqualitat machen digitale Sakralorgeln zunehmend zu einer Alternative fur grossere Kirchen und Konzertsale und werden mittlerweile auch von namhaften Organisten als konzertantes Instrument akzeptiert 49 Cameron Carpenter tritt in internationalen Konzertsalen mit einer eigenen International Touring Organ der Firma Marshall amp Ogletree auf 50 Allerdings konnen die naturliche Ungleichmassigkeit einer Pfeifenorgel und ihr individueller Charakter bei der Interaktion mit dem Spieler von einer Digitalorgel bisher nur bedingt wiedergegeben werden Vor allem nahe am Instrument verliert eine Digitalorgel an raumlicher Tiefe und Plastizitat was von vielen Organisten und Zuhorern als unbefriedigend empfunden wird 51 Bei Aufnahmen lassen sich aktuelle Digitalorgeln jedoch kaum noch von klassischen Pfeifenorgeln unterscheiden Versuche echte Orgeln mit Digitalorgeln zu kombinieren sogenannte Kombinations oder Hybridorgeln haben sich bis jetzt aufgrund naheliegender Probleme Stimmung Vermischungsfahigkeit nicht durchsetzen konnen Besonders in den USA werden jedoch des Ofteren teure Bassregister und Lingualregister digital ausgefuhrt Auch lassen sich Effektregister die nicht so stimmungsanfallig sind leicht elektronisch ausfuhren Historische Orgeln Bearbeiten Orgel der Basilique de Valere in Sion Schweiz aus spatgotischer Zeit um 1435Es gibt nur wenige altere Instrumente die in ihrer originalen Substanz im Wesentlichen erhalten sind Orgeln wurden in der Vergangenheit immer wieder umgebaut erneuert und dem jeweiligen Zeitgeschmack Disposition Intonation Stimmung Technik angepasst Manchmal sind nur noch Spuren der ursprunglichen Technik zu entdecken und oft sind uberhaupt nur Teile des Pfeifenwerks erhalten womoglich in modifizierter Form Ausserst selten wurden Werke in ihrer historischen ungleichstufigen Stimmung belassen So kommt es beispielsweise haufig vor dass sich hinter einem barocken Orgelprospekt Technik des 20 Jahrhunderts verbirgt Bei der Wiederherstellung historischer Orgeln spricht man entweder von Restaurierung wenn das vorhandene Material den angestrebten Zustand noch erkennen lasst oder von Rekonstruktion wenn grosse Teile des Werkes der Zielvorstellung entsprechend neu gebaut werden mussen Regelmassig entstehen dabei Konflikte mit dem Grundsatz des Denkmalschutzes dass die Erhaltung des vorhandenen gewachsenen Zustandes der Ruckgewinnung eines verlorenen vorzuziehen ist Selbst bestimmte Orgeln aus der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts konnen schon als historisch und erhaltenswert angesehen werden Diskutiert wird zurzeit in Einzelfallen ob sogar Orgeln der Orgelbewegung als erhaltenswert gelten konnen und sollten Stimmungen Bearbeiten Hauptartikel Stimmung Es ist davon auszugehen dass die ersten Orgeln die pythagoreische Stimmung genutzt haben Erst durch die zunehmende musikalische und technische Entwicklung der Orgel konnte sich eine modifizierte reine Stimmung durchsetzen Die mitteltonige Stimmung entstand im 16 Jahrhundert und wurde bis ins 18 Jahrhundert als Orgelstimmung verwendet 52 Zur Vermeidung der Differenz des syntonischen Kommas wurden dabei leicht verkleinerte Quinten eingefuhrt von denen vier aufeinandergeschichtet eine reine grosse Terz bilden Im Laufe des 17 Jahrhunderts wurde die Beschrankung auf zentrale Tonarten zunehmend als storend empfunden Es entstanden die wohltemperierten Stimmungen Beispiele hierfur sind die Stimmungen von Andreas Werckmeister insbesondere die sogenannte Werckmeister III Temperatur oder die Stimmungen des Orgelbauers Gottfried Silbermann 53 Dennoch waren viele Orgeln bis weit ins 18 Jahrhundert hinein mitteltonig gestimmt Erst im 19 Jahrhundert setzte sich die gleichstufige Temperatur schliesslich allgemein als Standard durch Heute gibt es wieder vermehrt Diskussionen daruber wie Orgeln gestimmt werden sollen Viele historische Kompositionen gehen von unterschiedlichen Klangeigenschaften verschiedener Tonarten und Akkorde aus die auf gleichstufig gestimmten Instrumenten nicht reproduzierbar sind dieses ist insbesondere fur die historische Auffuhrungspraxis von Bedeutung Orgeln werden daher heute oft als Kompromiss in einer gemassigten Temperierung gestimmt Die Stimmtonhohe unterschied sich innerhalb Europas sehr je nach Zeit und Region Eine Tendenz zur Vereinheitlichung setzte im 17 Jahrhundert ein In der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts wurden Orgeln meist entweder im Kammerton etwa einen Halbton tiefer als heute im Chorton bis zu einer kleinen Terz hoher als heute oder im dazwischen liegenden Cornet Ton gebaut und gestimmt Seit 1858 galt als Standard a1 435 Hz 1939 wurde die heutige Stimmtonhohe von a1 440 Hz bei 18 C festgesetzt 54 Die Stimmtonhohe der Orgel ist auch abhangig von der Lufttemperatur Die Verstimmung betragt zwar nur wenige Cent pro Grad Celsius kann aber unter Umstanden sogar einen Viertelton betragen Selbst die Warmeabgabe des Geblasemotors Sonneneinstrahlung oder Beruhrung zum Beispiel beim Stimmen konnen zu Verstimmungen der Orgelpfeifen fuhren Auch Luftdruck und Luftfeuchtigkeit spielen dabei eine Rolle Orgelmusik Bearbeiten Hauptartikel Orgelmusik Fol 44r aus dem Anhang des Robertsbridge Codex geschrieben um 1350 i Digitalorgel Jacob Paix 1556 1623 Hrsg Ein guter newer Teu Tantz Tabulatur 1583 i Digitalorgel per MIDI Historischer Uberblick Bearbeiten Als alteste schriftlich uberlieferte Orgelmusik gilt die Musik aus dem Robertsbridge Codex Appendix um 1350 Einige wenige Quellen stammen aus spatgotischer Zeit so der Codex Faenza um 1420 die Orgelstucke aus der Predigtsammlung aus Winsen 1431 die Oldenburger Orgeltabulatur des Magister Ludolf Lying 1445 und die Tabulatur des Adam Ileborgh aus Stendal 1448 Aus der Zeit des musikalischen Umbruchs vom Mittelalter zur Renaissance stammt das fur damalige Verhaltnisse sehr umfangreiche Buxheimer Orgelbuch 1460 1470 Im 16 Jahrhundert erschienen bereits zahlreiche in Tabulaturen erfasste Orgelstucke Die Orgelmusik erlebte ihre erste Blutezeit Bekannte Vertreter dieser Epoche sind u a Arnolt Schlick 1460 1521 Leonhard Kleber 1495 1537 Hans Kotter 1485 1541 Antonio de Cabezon 1510 1566 und Jacob Paix 1556 1623 Durch den Dreissigjahrigen Krieg sind jedoch in einem nicht mehr nachvollziehbaren Masse Quellen und Orgeln aus Mittelalter und Renaissance verloren gegangen In der Zeit des Barock erlebte die Orgelmusik ihren zweiten Hohepunkt Die in jener Zeit voll ausgebildeten regional stark unterschiedlichen Orgeltypen fuhrten zu entsprechend vielfaltiger und ebenso unterschiedlicher Orgelmusik Orgelmusik aus der Zeit des Barocks ist heute noch fester Bestandteil vieler Orgelkonzerte was auch damit zu tun hat dass aus dieser Zeit sehr viele Quellen aber auch etliche Orgeln bis heute uberdauert haben Die beruhmtesten Komponisten barocker Orgelmusik waren im norddeutschen Raum Heinrich Scheidemann 1596 1663 Franz Tunder 1614 1667 Dieterich Buxtehude 1637 1707 Johann Adam Reincken 1643 1722 Vincent Lubeck 1654 1740 Georg Bohm 1661 1733 Nicolaus Bruhns 1665 1697 im mitteldeutschen Raum Samuel Scheidt 1587 1654 Johann Pachelbel 1653 1706 Johann Kuhnau 1660 1722 Friedrich Wilhelm Zachow 1663 1712 Johann Gottfried Walther 1684 1748 und nicht zuletzt Johann Sebastian Bach 1685 1750 im suddeutschen Raum Johann Jakob Froberger 1616 1667 Johann Caspar Ferdinand Fischer 1665 1746 Gottlieb Muffat 1690 1770 in den Niederlanden Jan Pieterszoon Sweelinck 1562 1621 in Frankreich Francois Couperin 1668 1733 Louis Marchand 1669 1732 Nicolas de Grigny 1672 1703 Louis Nicolas Clerambault 1676 1749 in Italien Girolamo Frescobaldi 1583 1643 Domenico Zipoli 1688 1726 in Spanien Francisco Correa de Arauxo 1584 1654 Juan Bautista Jose Cabanilles 1644 1712 Mit dem Ende der Barockzeit Mitte des 18 Jahrhunderts liess das Interesse an der Orgel stark nach Nach einer langeren Pause in der Klassik erlebte die Orgelmusik ihren dritten Hohepunkt in der Zeit der Romantik in der sich neben dem wiedererwachten Interesse an alten Formen die mit der neuen Tonsprache verbunden wurden auch die sinfonische Orgelmusik herausbildete Beruhmte Vertreter dieser Epoche sind u a Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 1847 Johannes Brahms 1833 1897 und Max Reger 1873 1916 in Deutschland sowie Cesar Franck 1822 1890 Jacques Nicolas Lemmens 1823 1881 Alexandre Guilmant 1837 1911 und Charles Marie Widor 1844 1937 in Frankreich In der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts entstand eine besondere neoklassizistische Schule Siegfried Reda Johann Nepomuk David andererseits fand eine Weiterentwicklung der sinfonischen Musik fur Orgel statt Sigfrid Karg Elert Louis Vierne Charles Tournemire Marcel Dupre Maurice Durufle Jean Langlais Auch Komponisten der dodekaphonen und nachfolgend der seriellen Musik schrieben fur die Orgel Einer ihrer Vertreter ist Olivier Messiaen Der verstarkte Orgelbau ausserhalb von Sakralbauten Kinoorgel Orgel im Konzertsaal fuhrte dazu dass nun auch wieder vermehrt weltliche Musik auf der Orgel gespielt wurde Mit dem Aufkommen elektromechanischer Orgeln und spater elektronischer Orgeln wurde jedoch der Grossteil dieser neuen weltlichen Orgelmusik auf diese Instrumente verlagert Seit der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts werden auch experimentelle Elemente und neue kompositorische Verfahren verwendet Cluster bei Gyorgy Ligeti graphische Notation bei Mauricio Kagel Daneben fliessen aber auch Elemente alterer Epochen Gregorianik Mittelalter Renaissance Barock und genrefremder Musikrichtungen Blues Jazz Rock in die Orgelmusik ein Auch Anleihen bei der Filmmusik sind zu beobachten wobei es hier primar nicht um die Wiederbelebung der alten Kinoorgeltradition geht Siehe auch Liste von Orgelkomponisten Orgellandschaften und Funktionen der Orgelmusik Bearbeiten Ein zweites Unterscheidungskriterium neben der historischen Zuordnung ist das der Orgellandschaft da Orgelmusik oft fur ganz bestimmte Instrumente oder Instrumententypen geschrieben oder zumindest von ihnen inspiriert wurde Ein drittes Unterscheidungskriterium ist der Unterschied zwischen geistlicher und weltlicher Orgelmusik Als weltliche Orgelmusik gilt religionsunabhangige Musik z B die antike Orgelmusik auf der Hydraulis die Bearbeitungen von Tanzen und weltlichen Liedern in der Zeit der Renaissance die ublicherweise auf Hausorgeln Positiven und Regalen wiedergegeben wurden oder auch die Stummfilmbegleitung auf der Kinoorgel Als geistliche Orgelmusik gilt was im Rahmen von religiosen Zeremonien gespielt wird oder auf religiosem Liedgut basiert Dazu gehort z B bis auf wenige Ausnahmen die Orgelmusik die im Rahmen eines christlichen Gottesdienstes gespielt wird liturgisches Orgelspiel Im Bereich der geistlichen Orgelmusik ist daruber hinaus eine Differenzierung zwischen choralgebundener also auf einem geistlichen Lied basierender und freier Literatur ublich Solistisches Orgelspiel und Improvisation Bearbeiten Herr Jesu Christ dich zu uns wend Orgelchoral BWV 726 1708 i Digitalorgel per MIDI Am kunstlerisch bedeutsamsten ist das solistische Orgelspiel Seit dem Barock sind dessen wichtigste Formen Praeludium Toccata Fantasie Voluntary Tiento Chaconne Passacaglia Ricercar Fuge Variation Suite Sonate Triosonate und Orgelsinfonie wobei auch die Kombination einer Fuge mit einem vorangehenden weiteren Stuck zum Beispiel Praludium Toccata oder Fantasie haufig vorkommt Diese Orgelstucke werden als freie Orgelmusik bezeichnet weil ihnen vom Komponisten frei verfasste Themen zugrunde liegen Hinzu kommen choralgebundene Kompositionen gregorianischer Choral beziehungsweise protestantische und katholische Kirchenlieder die teilweise auch in den zuvor beschriebenen Formen komponiert sind Eine haufige Form der Orgelbearbeitung eines meist protestantischen Kirchenliedes ist die Choralbearbeitung Die Improvisation ist mit der Orgel eng verbunden Dies liegt unter anderem daran dass ein Musiker auf der Orgel eine mehrstimmige Improvisation allein also ohne Zusammenwirken mit anderen Instrumenten gestalten kann Zum anderen ist gerade beim Kontakt mit einer dem Musiker unbekannten Orgel die Improvisation eine sehr gute Moglichkeit das Instrument kennenzulernen ohne durch mit komponierten Stucken verbundene Klangvorstellungen eingeengt zu sein Die Improvisation ist in der geistlichen Orgelmusik ausserst wichtig und in jeder kirchenmusikalischen Ausbildung fester Bestandteil der Lehre sie ist ebenfalls in Form von Choralvorspielen und Intonationen fester Bestandteil des liturgischen Orgelspiels und entstand aus den eher funktionalen Anspruchen an die Musik im Gottesdienst In der weltlichen Orgelmusik ist die Improvisation seit je her ein Begleiter der Orgel Ein Beispiel dafur ist die musikalische Untermalung von Stummfilmen auf der Kinoorgel Hierbei wird fast immer improvisiert wobei der ausfuhrende Musiker dies in Echtzeit zum laufenden Film zu bewerkstelligen hat Normalerweise ist das nur moglich wenn der Musiker den Film bereits kennt Kammer und Orchestermusik Bearbeiten Die Orgel in der hier beschriebenen Form spielt in der Kammermusik keine grosse Rolle Kleinere Orgeln sind seit dem Barock besonders als Basso Continuo Instrument verbreitet Orchestermusik mit Orgel wurde zunachst im Barock besonders in den Orgelkonzerten Georg Friedrich Handels seltener zur Zeit der Klassik sowie dann mit grosser Orgel vereinzelt in der Romantik gepflegt im letzteren Fall um den gegen Ende des 19 Jahrhunderts immer riesigeren Orchestern noch mehr Klangfarbenvielfalt zu geben und den Tonraum bis in die Subkontraoktave 32 Register der Orgel zu erweitern Spielpraxis BearbeitenSpieltechnik Bearbeiten Ein moglicher historischer Fingersatz oben und eine moderne Variante unten Der Beginn eines Orgelsatzes aus dem Fundamentbuch von Hans Buchner Komponist Tabulatur und Transkription mit originalem Fingersatz Unterschiedliche Pedaltechnik barocker oben und romantischer Fusssatz unten Fur die Technik des Manualspiels ist der Druckpunkt der Tasten entscheidend Bei mechanischen Orgeln liegt er eher am Beginn des Tastenweges wie beim Cembalo da zunachst der auf dem Ventil lastende Luftdruck uberwunden werden muss In diesem Fall kann durch unterschiedliches Angehen des Druckpunktes auch die An und Absprache der Pfeife beeinflusst werden Hier ist ein deutlicher Unterschied zum Klavier festzustellen bei dem die Saite erst am Ende des Tastenweges angeschlagen wird Daher wird bei der Orgel anders als beim Klavier das Spiel aus den Fingern bevorzugt wenn der jeweils benotigte Kraftaufwand es zulasst und die Hand nicht von den Tasten abgehoben um Schwung fur einen Anschlag zu holen Bei pneumatischen oder elektronischen Trakturen hingegen ist der Druckpunkt nicht spurbar da der Gegendruck der Taste nicht vom Ventil herruhrt sondern durch eigene Federn hergestellt wird Der Kraftaufwand ist gering so dass vollgriffige Musik leichter umgesetzt werden kann Allerdings kann der Vorgang der Ventiloffnung nicht beeinflusst werden Pneumatische Trakturen erschweren zudem durch ihre langsame Reaktion das Artikulieren und erfordern eine Gewohnung des Spielers Auf der Orgel wird in der Regel starker phrasiert und artikuliert als auf Tasteninstrumenten mit Saiten da der Ton nicht verklingt Das Pedalspiel kann sowohl mit den Spitzen als auch mit den Fersen Absatz beider Fusse erfolgen Dadurch kann bis zu vierstimmig gespielt werden was in der Praxis jedoch selten vorkommt Ein wichtiges Mittel ist das Vor oder Hintersetzen eines Fusses auch das Gleiten von Taste zu Taste wird eingesetzt Der Fusssatz kann wie der Fingersatz durch spezielle Zeichen in die Noten eingetragen werden die jedoch nicht von allen Organisten gleich verwendet werden Bis ins 19 Jahrhundert wurde von vielen Organisten das Spiel mit der Spitze bevorzugt oft schon wegen der Bauform der Pedaltasten die den sinnvollen Gebrauch des Absatzes nur bei Kombinationen zwischen Unter zu Obertasten ermoglichte Die Germani Technik nach Fernando Germani stellt Spitze und Absatz gleich womit erstmals ein strenges Legato auch im Pedal moglich war Beim Spiel Alter Musik wird heute wieder auf historische Finger und Fusssatze sowie auf eine sensible Artikulation Wert gelegt Auch die Ausfuhrung der Ornamentik spielt dabei eine grosse Rolle barocke Spielweise i romantische Spielweise iEs handelt sich bei dem Beispiel um den Beginn des Orgelchorals Wer nur den lieben Gott lasst walten BWV 642 von Johann Sebastian Bach gespielt auf einer Kleinorgel von Bruno Christensen amp Sonner I 7 1980 Padagogik Bearbeiten Im Gegensatz zu vielen anderen Instrumenten kann man das Orgelspiel in der Regel nicht an Musikschulen erlernen Neben den Konservatorien oder Musikhochschulen unterrichten in erster Linie hauptamtliche Kirchenmusiker Da auch ein Ubungsinstrument benotigt wird ist wenn kein spezielles Ubungsinstrument etwa in einer Hochschule zur Verfugung steht meistens eine enge Zusammenarbeit mit einer ortlichen Kirchengemeinde vonnoten Als Gegenleistung fordert diese haufig Mithilfe an der musikalischen Gottesdienstgestaltung Seit dem Aufkommen der digitalen Sakralorgel stehen jedoch auch Ubungsinstrumente fur den Hausgebrauch zur Verfugung wodurch sich die in fruheren Zeiten bestehende Abhangigkeit von einer Kirchengemeinde relativiert Oft spielen angehende Organisten schon ausreichend Klavier wobei die erheblichen Unterschiede in der Spieltechnik nicht unterschatzt werden durfen Ein Studium am Klavier kann die Orgel nicht nur wegen des fehlenden Pedals nicht ersetzen Auch wird von vielen Padagogen das Klavierspiel als Voraussetzung fur das Orgelspiel gefordert Aus spieltechnischer Sicht ist die Beherrschung des Klavierspiels zum Erlernen des Orgelspiels nicht notwendig Systematische Schulwerke sind erst seit Mitte des 19 Jahrhunderts uberliefert Zu den bekanntesten Werken zahlen die Orgelschulen von Karl Straube Ernst Kaller Marcel Dupre oder Rolf Schweizer die sich allerdings fast nur mit dem Literaturspiel beschaftigen Im Bereich der Improvisation gibt es nur wenig etablierte Literatur so dass Improvisation weitestgehend im Unterricht und facherubergreifend in den Bereichen Tonsatz Komposition sowie Musiktheorie weitergegeben wird Anschaffung und Wartung Bearbeiten Vormontierter Pfeifenstock in einer Orgelbauwerkstatt und das dazugehorige Gehause in dem er zum Einsatz kommen wird Die Anschaffung einer Orgel ist ein Grossprojekt das in etwa mit einem Hausbau vergleichbar ist Lediglich bei Instrumenten bis zur Grosse etwa einer Hausorgel fallen die Dimensionen des Projekts kleiner aus Alleine die Planungsphase also bevor uberhaupt an der Orgel gearbeitet wird ist selten innerhalb eines Jahres abgeschlossen In dieser Phase werden in Zusammenarbeit von Investor etwa Kirchengemeinde Betreiber einer Konzerthalle Hochschule Organist en und Orgelbauer sowie gegebenenfalls Sachverstandigen und Amtern Denkmalschutz Kirchenamt die Disposition sowie das Aussehen der Orgel festgelegt und ein Finanzierungsplan entwickelt Sind die Parameter einer Orgel festgelegt dauert der eigentliche Bau einer mittelgrossen Orgel noch einmal ein bis zu anderthalb Jahre etwa 4000 Arbeitsstunden Dieser endet meist damit dass die Orgel in der Orgelbauwerkstatt komplett montiert wird Der Aufbau im Aufstellungsraum vor Ort nimmt noch einmal etwa zwei Monate in Anspruch dazu kommen etwa vier bis sechs Wochen fur die klangliche Anpassung an den Aufstellungsraum siehe auch Intonation Ein einzelnes Orgelregister kostet als Neubau je nach Grosse Material und Bauart derzeit zwischen 5 000 und 20 000 Euro Orgeln werden meist jahrlich gestimmt wobei oft nur alle zwei Jahre eine Komplettstimmung inklusive Mixturen erfolgt Die Zungenstimmen werden von den Organisten je nach Bedarf selbst nachgestimmt Die Stimmung einer mittelgrossen Orgel 20 bis 30 Register dauert etwa einen Tag und kostet bis zu eintausend Euro Etwa alle 15 bis 25 Jahre muss eine Orgel ausgereinigt werden da Staub und Schmutzablagerungen die technische Zuverlassigkeit beeintrachtigen und zum Beispiel offene kleine Pfeifen nicht mehr stimmbar sind Bei einer Ausreinigung werden das gesamte Pfeifenwerk sowie alle Windladen ausgebaut und generaluberholt Bei einer mittelgrossen Orgel dauern diese Arbeiten etwa zwei Monate und kosten soweit keine weiteren Instandsetzungsarbeiten notwendig sind 20 000 bis 30 000 Euro Seit Mitte der 1990er Jahre gewinnt bei kleinen und mittelgrossen Instrumenten der Gebrauchtmarkt zunehmend an Bedeutung da sowohl im Ausland als auch im deutschsprachigen Bereich vermehrt vor allem kleinere und mittelgrosse Kirchen geschlossen oder umgewidmet werden und daher das Angebot entsprechend gross ist siehe auch Kirchenschliessung Dieses ist vor allem fur finanzschwache Betreiber eine interessante Alternative da eine Umsetzung trotz des erheblichen Aufwandes fur die Anpassung immer noch deutlich gunstiger ist als ein entsprechender Neubau Auch auf der Seite der Orgelbauer besteht ein relativ grosses Interesse an historischen Einzelregistern die fur Ruckfuhrungen oder Restaurierungen genutzt werden Dies liegt vor allem daran dass die durch die damaligen aus heutiger Sichtweise unvollkommenen Herstellungsprozesse entstandenen Verunreinigungen und Ungleichmassigkeiten im Orgelmetall nur aufwendig zu rekonstruieren sind Horbeispiele BearbeitenBei den Beispielen handelt es sich um das Tema variato von Josef Rheinberger 1839 1901 Thema i Positiv Rohrflote 8 1 Variation i Schwellwerk Holzflote 8 Gambe 8 Hauptwerk linke Hand Thema Principal 8 Flute Harm 8 Salicional 8 Pedal Subbass 16 Koppel an Schwellwerk Ende mit Koppel an Hauptwerk 2 Variation i Positiv Rohrflote 8 Schwellwerk Holzflote 8 Gambe 8 Flute octav 4 Hauptwerk Flute Harm 8 Salicional 8 Koppel an Schwellwerk Pedal Principalbass 16 Subbass 16 Flute 8 Koppel an Schwellwerk und Positiv 3 Variation i Hauptwerk Principal 8 Flute Harm 8 Salicional 8 Gemshorn 4 Pedal Subbass 16 Flute 8 4 Variation i Hauptwerk Principal 8 Flute Harm 8 Gemshorn 4 Superoctave 2 Pedal Principalbass 16 Flute 8 Flute 4 Koppel an Hauptwerk 5 Variation i Positiv Rohrflote 8 Schwellwerk Holzflote 8 Koppel an Positiv Hauptwerk Principal 8 Flute Harm 8 Octave 4 Superoctave 2 Mixtur IV Pedal Principalbass 16 Flute 8 Flute 4 Koppel an Hauptwerk am Ende ohne Koppel 6 Variation i Positiv Rohrflote 8 Schwellwerk Echo Holzflote 8 Gambe 8 Koppel an Positiv Hauptwerk Principal 8 Flute Harm 8 Salicional 8 Octave 4 Gemshorn 4 Superoctave 2 am Ende mit Bourdon 16 Pedal Principalbass 16 Subbass 16 Flute 8 Flute 4 Koppel an Hauptwerk am Ende mit Bombarde 16 und Trompete 8 Die Aufnahmen entstanden an der 1996 erbauten Orgel in St Maria Konigin Kerpen Sindorf Rheinland Zitate Bearbeiten Die orgl ist doch in meinen augen und ohren der konig aller jnstrumenten Wolfgang Amadeus Mozart Brief an seinen Vater vom 17 Oktober 1777 55 Versaume keine Gelegenheit dich auf der Orgel zu uben Es gibt kein Instrument das am Unreinen und Unsauberen im Tonsatz wie im Spiel alsogleich Rache nahme als die Orgel Robert Schumann Musikalische Haus und Lebensregeln Die Orgel ist ohne Zweifel das grosste das kuhnste und das herrlichste aller von menschlichem Geist erschaffenen Instrumente Sie ist ein ganzes Orchester von dem eine geschickte Hand alles verlangen auf dem sie alles ausfuhren kann Honore de Balzac Orgelspielen heisst einen mit dem Schauen der Ewigkeit erfullten Willen offenbaren Charles Marie Widor Die Pfeifenorgel soll in der lateinischen Kirche als traditionelles Musikinstrument in hohen Ehren gehalten werden denn ihr Klang vermag den Glanz der kirchlichen Zeremonien wunderbar zu steigern und die Herzen machtig zu Gott und zum Himmel emporzuheben Konstitution uber die heilige Liturgie Sacrosanctum Concilium vom 4 Dezember 1963 Kapitel VI Die Kirchenmusik 120Siehe auch Bearbeiten Portal Orgel Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Orgel Die Erklarungen einiger Fachbegriffe rund um die Orgel sind im Orgel Glossar zu finden Organist Liste von Organisten Kategorie Organist Orgelmusik Liste von Orgelkomponisten Kategorie Musik fur Orgel Orgelbau Liste der Orgelbauer Kategorie Orgelbauer Orgelregister Liste von Orgelregistern Kirchenmusik Kirchenmusiker Liste deutscher Museen nach Themen OrgelnIn der Kategorie Disposition einer Orgel befinden sich Artikel uber einzelne Orgeln Diese enthalten neben genauen Dispositionsangaben teilweise auch 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Orgel 14 Auflage Barenreiter Kassel 2012 ISBN 978 3 7618 0826 9 Erstausgabe 1938 Orgel In Alfred Reichling Hrsg MGG Prisma Barenreiter Kassel 2001 ISBN 3 7618 1622 7 Richard Rensch Hrsg Dom Bedos Die Kunst des Orgelbauers Band 1 Orgelbau Fachverlag Lauffen am Neckar 1977 ISBN 3 921848 03 2 S 146 Originaltitel L Art du Facteur d Orgues Ubersetzt von Christoph Glatter Gotz Orgelmusik Bearbeiten Klaus Beckmann Repertorium Orgelmusik Komponisten Werke Editionen 1150 1998 41 Lander eine Auswahl A bio bibliographical index of organ music 2 neu bearb und erw Auflage Schott Mainz 1999 ISBN 3 7957 0358 1 Hermann J Busch Zur franzosischen Orgelmusik des 19 und 20 Jahrhunderts Ein Handbuch Butz Musikverlag Bonn 2011 ISBN 978 3 928412 12 4 Hermann J Busch Michael Heinemann Hrsg Zur deutschen Orgelmusik des 19 Jahrhunderts Butz Musikverlag Bonn 2006 ISBN 3 928412 03 5 Rudolf Faber Philip Hartmann Hrsg Handbuch Orgelmusik Komponisten Werke Interpretation Barenreiter Kassel 2002 ISBN 3 476 01877 6 Victor Lukas Reclams Orgelmusikfuhrer Reclam Stuttgart 2002 ISBN 3 15 008880 1 Arnfried Edler unter Mitarbeit von Siegfried Mauser Geschichte der Klavier und Orgelmusik 3 Bde Laaber Verlag Laaber 2007 ISBN 978 3 89007 674 4 Geschichte der Orgel Bearbeiten William Harrison Barnes The Contemporary American Organ Its Evolution Design and Construction Read Books 2007 ISBN 978 1 4067 6023 1 Roland Eberlein Die Geschichte der Orgel Siebenquart Koln 2011 ISBN 978 3 941224 01 8 Karl Heinz Gottert Die Orgel Kulturgeschichte eines monumentalen Instruments Barenreiter Kassel 2017 ISBN 978 3 7618 2411 5 Hans Maier Die Orgel Kleine Geschichte eines grossen Instruments Durchgesehene und erweiterte Ausgabe Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 69758 6 Orpha Caroline Ochse The History of the Organ in the United States Indiana University Press 1988 ISBN 0 253 20495 X Curt Sachs The History of Musical Instruments W W Norton New York 1968 Titel der deutschen Originalausgabe Geist und Werden der 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der Maus WDR Reportageauftrag fur Ralph Orgelbauer Wissen macht Ah KiKA von ARD und ZDF YouTube Video Weblinks Bearbeiten Wiktionary Orgel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Orgeln Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Orgel Quellen und Volltexte Literatur zum Thema Orgel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek OrganIndex freie Orgeldatenbank Wiki mit Bildern und Dispositionen Fotos und Dispositionen vieler internationaler Orgeln Bund Deutscher Orgelbaumeister BDO Dachverband der Orgelbauer in Deutschland Gesellschaft der Orgelfreunde GdO u a mit Informationen zu Orgelmuseen Osterreichisches OrgelforumEinzelnachweise Bearbeiten Pfeifenwerk eLexikon Musik Instrumente Orgeln Abgerufen am 21 Februar 2022 Christoph Driessen Die Liebhaber von Orgeln sind irgendwie bekloppt Welt Online 30 Juli 2015 abgerufen am 17 Juli 2022 UNESCO Orgelbau und Orgelmusik als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt Abgerufen am 20 April 2022 Hey Orgelbau Vox Maris die Stimme des Meeres Abgerufen am 23 Februar 2022 Wolfgang Adelung Einfuhrung in den Orgelbau 2 Auflage Breitkopf amp Hartel Wiesbaden 2003 ISBN 3 7651 0279 2 S 41 Hans Klotz Das Buch von der Orgel 14 Auflage Barenreiter Kassel 2012 ISBN 978 3 7618 0826 9 S 115 Daher werden 16 Register gerne gedackt gebaut z B als Subbass oft aus Platzgrunden da sie nur etwa die Halfte der Hohe benotigen oft aber auch aus Kostengrunden da sie nur die Halfte an Material erfordern Richard Rensch Hrsg Dom Bedos Die Kunst des Orgelbauers Band 1 Orgelbau Fachverlag Lauffen am Neckar 1977 ISBN 3 921848 03 2 S 146 Originaltitel L Art du Facteur d Orgues Ubersetzt von Christoph Glatter Gotz Wolfgang Adelung Einfuhrung in den Orgelbau 2 Auflage Breitkopf amp Hartel Wiesbaden 2003 ISBN 3 7651 0279 2 S 122 Friedrich Jakob Die romische Orgel aus Avenches Aventicum Assoc Pro Aventico Avenches 2000 ISBN 2 9700112 7 1 Reichsannalen zum Jahr 826 In Reinhold Rau Hrsg Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band 1 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2017 ISBN 978 3 534 74310 0 S 144 147 Astronomus Vita Hludowici Das Leben Kaiser Ludwigs Kap 40 Hrsg von E Tremp MGH SS rer Ger in usum scholarum separatim editi 64 Hannover 1995 S 432 435 dort sind auch S 433 Anm 562 563 weitere Quellen genannt Einhard Ermoldus Nigellus Walahfried Strabo Die Originalquellen Reichsannalen Astronomus berichten von diesem Ereignis einstimmig in ihrer Schilderung des Jahres 826 wenn Wolfgang Adelung Einfuhrung in den Orgelbau 2 Auflage Breitkopf amp Hartel Wiesbaden 1991 ISBN 3 7651 0279 2 S 216 das Jahr 824 nennt ist dies folglich eindeutig ein Versehen Jeremy Montagu The Oldest Organ in Christendom Bethlehem Organ of Latin Kingdom Date PDF 1 0 MB Abgerufen am 26 Juli 2021 PDF 1016 kB Hans Klotz Uber die Orgelkunst der Gotik der Renaissance und des Barock Musik Disposition Mixturen Mensuren Registrierung Gebrauch der Klaviere 3 Auflage Barenreiter Kassel 1986 ISBN 3 7618 0775 9 S 9 Michael Praetorius Syntagma musicum Von den Instrumenten Wolfenbuttel 1618 Tafel XXIV Internet Archive Helmut Fleinghaus Restaurierungsbericht Ostonnen NMZ abgerufen am 12 Marz 2014 Friedrich Jakob u a Die Valeria Orgel vdf Hochschulverlag Zurich 1991 ISBN 3 7281 1666 1 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Holger Balder Hrsg Die gotische Orgel in der Rysumer Kirche Festschrift zum 555 Jubilaum der gotischen Orgel Rysum 2012 Selbstverlag Rysum 2012 DNB 1028080913 orgel information de PDF Orgel in Bologna abgerufen am 12 Marz 2014 Friedrich Jakob Die Orgel der Pfarrkirche St Valentin und Dionysus zu Kiedrich im Rheingau Verlag Orgelbau Kuhn Mannedorf 1989 Wolfgang Adelung Einfuhrung in den Orgelbau 2 Auflage Breitkopf amp Hartel Wiesbaden 2003 ISBN 3 7651 0279 2 S 218 Hans Klotz Uber die Orgelkunst der Gotik der Renaissance und des Barock Musik Disposition Mixturen Mensuren Registrierung Gebrauch der Klaviere 3 Auflage Barenreiter Kassel 1986 ISBN 3 7618 0775 9 S 60 Hans Martin Balz Gottliche Musik Orgeln in Deutschland 230 Veroffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde Konrad Theiss Stuttgart 2008 ISBN 3 8062 2062 X S 16 21 Cornelius H Edskes Harald Vogel Arp Schnitger und sein Werk 241 Veroffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde 2 Auflage Hauschild Bremen 2013 ISBN 978 3 89757 525 7 Harald Vogel Gunter Lade Nicola Borger Keweloh Orgeln in Niedersachsen Hauschild Bremen 1997 ISBN 3 931785 50 5 S 23 Frank Harald Gress Michael Lange Die Orgeln Gottfried Silbermanns Veroffentlichungen der Gesellschaft der Orgelfreunde 177 3 Auflage Sandstein Dresden 2007 ISBN 978 3 930382 50 7 S 21 Franz Bosken Hermann Fischer Matthias Thommes Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 40 Band 1 Band 4 Regierungsbezirke Koblenz und Trier Kreise Altenkirchen und Neuwied Schott Mainz 2005 ISBN 978 3 7957 1342 3 S 26 33 Ibo Ortgies Arp Schnitger In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und 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Beitragen von Dagobert Liers Bochinsky Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 923639 18 X S 11 Die Orgelbewegung in Musik und Theologie abgerufen am 15 Januar 2023 Birger Petersen Norddeutschland als Orgellandschaft zwischen den Kriegen In Michael Heinemann und Birger Petersen Hrsg Orgelbewegung und Spatromantik Orgelmusik zwischen den Weltkriegen in Deutschland Osterreich und der Schweiz S 16 pdf Gerhard Luchterhandt Orgelbau und Orgelmusik in Sudwestdeutschland In Michael Heinemann und Birger Petersen Hrsg Orgelbewegung und Spatromantik Orgelmusik zwischen den Weltkriegen in Deutschland Osterreich und der Schweiz S 167 pdf Uwe Pape Paul Ott Protagonist des Baus von Schleifladenorgeln zwischen den beiden Weltkriegen In Alfred Reichling Hrsg Aspekte der Orgelbewegung Veroffentlichung der Gesellschaft fur Orgelfreunde 155 Merseburger Berlin 1995 ISBN 3 87537 261 1 S 263 298 Klais Hans Gerd War die Kegellade ein Irrtum In Alfred Reichling Hrsg Mundus Organorum Festschrift Walter Supper zum 70 Geburtstag Merseburger Kassel 1978 S 171 195 Bernhard H Bonkhoff Historische Orgeln in der Pfalz 104 Veroffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde Schnell amp Steiner Munchen 1984 ISBN 3 7954 0368 5 S 35 Manfred Schwartz Orgelklang Klangparameter Moglichkeiten und Grenzen in der Denkmalpraxis In Orgeldenkmalpflege Klangdenkmale fur die Zukunft bewahren PDF 2 1 MB Koln 2015 S 47 f abgerufen am 22 Januar 2021 PDF Roland Eberlein Aus alt mach neu aus neu mach alt Tendenzen in der Registerentwicklung 1920 40 PDF 1 8 MB In Hermann J Busch Roland Eberlein Hrsg Zwischen Postromanik und Orgelbewegung Walckerstiftung Koln 2011 S 42 45 41 59 abgerufen am 17 Marz 2014 PDF 1 9 MB Bernhard H Bonkhoff Historische Orgeln in der Pfalz 104 Veroffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde Schnell amp Steiner Munchen 1984 ISBN 3 7954 0368 5 S 26 Bernhard H Bonkhoff Historische Orgeln in der Pfalz 104 Veroffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde Schnell amp Steiner Munchen 1984 ISBN 3 7954 0368 5 S 33 Christian Ahrens Klang Technik Architektur Die Orgel als Kulturdenkmal Einfuhrung in die praxisbezogene Denkmalwertbegrundung von Orgeln In Orgeldenkmalpflege Klangdenkmale fur die Zukunft bewahren PDF 2 1 MB Koln 2015 S 76 PDF 2 1 MB abgerufen am 22 Januar 2021 Bielefeld Orgeln und Orgelbauer in Gottingen 2007 S 367 Die Silbermannorgel in der Frauenkirche Dresden Abgerufen am 13 Marz 2014 Rodgers Digitalorgel Installation Berliner Dom Abgerufen am 5 Mai 2019 Internationaler Orgelfruhling 2005 Abgerufen am 25 November 2015 Internetprasenz von Cameron Carpenter abgerufen am 11 Juli 2017 Wolfgang Adelung Einfuhrung in den Orgelbau 2 Auflage Breitkopf amp Hartel Wiesbaden 2003 ISBN 3 7651 0279 2 S 248 Ibo Ortgies Die Praxis der Orgelstimmung in Norddeutschland im 17 und 18 Jahrhundert und ihr Verhaltnis zur zeitgenossischen Musikpraxis Goteborgs universitet Goteborg 2004 gbv de PDF rev 2007 Frank Harald Gress Die Orgeltemperaturen Gottfried Silbermanns Kamprad Altenburg 2010 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