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Gleichstufige Stimmung auch gleichstufig temperierte Stimmung ist die Bezeichnung fur ein Stimmungssystem das eine Oktave in zwolf gleich grosse Halbtonschritte von 100 Cent unterteilt Andere Bezeichnungen sind gleichtemperierte gleichschwebende Stimmung oder gleichschwebende Temperatur 1 Die umgangssprachlich oft verwendete Bezeichnung temperierte Stimmung ist zu ungenau da die Gleichstufigkeit nur eine mogliche Art ist Intervalle zu temperieren Die reine Stimmung bei Tasteninstrumenten ist mit dem Problem des pythagoraischen Kommas und des syntonischen Kommas behaftet Bei reiner Stimmung unterscheiden sich 12 Quinten von 7 Oktaven um das pythagoreische Komma etwa 1 5 Halbton und 4 Quinten oktaviert von der reinen Terz um das etwa gleich grosse syntonische Komma Bei 12 Tonen pro Oktave muss man einen Kompromiss eingehen Lange Zeit stimmte man Tasteninstrumente deshalb mitteltonig bei denen alle grossen Terzen fur viele aber nicht fur alle Tonarten des Quintenzirkels rein erklangen dann auf verschiedene Weise auf Kosten der reinen Terz wohltemperiert Bei der gleichstufigen Stimmung werden die 12 Quinten des Quintenzirkels um jeweils 1 12 des pythagoreischen Kommas verkleinert Auf diese Weise ist die Oktave auf 12 Stufen beschrankt so dass alle Tonarten des Quintenzirkels gleich spielbar sind Von Kritikern der gleichstufigen Stimmung wird allerdings bedauert dass die Terz in dieser Stimmung sehr rau erklinge und der individuelle Charakter einzelner Tonarten der fruheren wohltemperierten Stimmungen dabei verloren gehe Bei der praktischen Umsetzung der gleichstufigen Stimmung ist insbesondere bei Saitenklavieren noch zu beachten dass aufgrund der Inharmonizitat der Klaviersaiten zusatzlich eine Streckung der Oktaven erforderlich ist Inhaltsverzeichnis 1 Stimmungen mit temperierten Intervallen 2 Intervalle in der gleichstufigen Stimmung 3 Geschichte 4 Quantitative Aspekte der gleichstufigen Stimmung 4 1 Frequenzberechnung 4 2 Frequenzen und Centwerte 5 Sonderformen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 Einzelnachweise und AnmerkungenStimmungen mit temperierten Intervallen BearbeitenMusikinstrumente bei denen eine Intonation von reinen Oktaven Quinten Quarten Terzen usw nicht in allen Tonarten moglich ist sind in der westlichen Musik vorwiegend gleichstufig gestimmt ein Kompromiss in der Intonation Das ist besonders wichtig fur Musikinstrumente bei denen die Tonhohe und Tastenanzahl beziehungsweise die Zahl der Tone pro Oktave durch konstruktive Parameter festgelegt sind also z B Tasteninstrumente wie Orgel Cembalo Klavier oder Stabspiele und vielsaitige Zupfinstrumente und daher ein tonartbedingtes Umstimmen bzw Anpassen der Tonhohe wahrend des Spiels nicht moglich ist Je nachdem in welchem harmonischen Zusammenhang ein Ton gespielt wird musste dieser aber eigentlich eine leicht unterschiedliche Tonhohe besitzen um in einem Akkord rein schwebungsfrei zu erklingen Beispielsweise entspricht der Ton Gis nicht dem Ton As und dieses Problem besteht letztlich bei allen Tonen einer Tonleiter je nachdem in welchem harmonischen Zusammenhang man sie gebraucht Fur Tasteninstrumente wurde deshalb eine Temperierung erforderlich die zunachst in den mitteltonigen Stimmungen und dann in den wohltemperierten Stimmungen verwirklicht wurde Merkmal all dieser Temperierungen ist es dass sie aufgrund musikalischer Gesichtspunkte entwickelt wurden Die exakte Lage aller zwolf Halbtone wird bei mitteltoniger oder wohltemperierter Stimmung so ermittelt dass einige Tonarten bzw Akkorde reiner klingen andere meist die seltener gebrauchlichen unreiner klingen Allein bei der mathematisch ermittelten gleichstufigen Stimmung klingen alle Tonarten gleich geringfugig unrein 2 Andere Instrumente wie Streich oder Blasinstrumente konnen dagegen durchaus rein intonieren wobei der Spieler dann von Fall zu Fall die systembedingten Unreinheiten durch geringfugige Anpassung der Tonhohe ausgleichen kann Beim Zusammenspiel dieser rein spielbaren Instrumente mit dem Klavier kann es zu Intonationskonflikten kommen Dazu schrieb der Cellist Pablo Casals Erschrick nicht wenn Du eine andere Intonation als das Klavier hast Das liegt am Klavier das verstimmt ist Das Klavier mit seiner gleichstufigen Stimmung ist ein Kompromiss in der Intonation The Way They Play 3 Intervalle in der gleichstufigen Stimmung BearbeitenBei der gleichtemperierten Stimmung wird die Oktave in zwolf identische Halbton Schritte aufgeteilt Halbton 1 12 Oktave 100 Cent Frequenzverhaltnis 2 12 1 059 4630943593 sqrt 12 2 approx 1 0594630943593 4 Dadurch wird das Pythagoreische Komma ausgeglichen das zwischen der zwolften reinen Quinte uber einem Ton zum Beispiel C G D A E H Fis Cis Gis Dis Ais Eis His im Vergleich zu seiner siebten Oktave besteht Diese Quinten sind nun alle um 1 12 dieses Kommas tiefer gestimmt sodass die offene Quintenspirale sich zum Quintenzirkel schliesst Im Vergleich zur pythagoreischen quintenreinen Stimmung mit der reinen Quinte von 702 Cent besitzt die gleichstufige Stimmung eine geringfugig verkleinerte Quinte von 700 Cent entsprechend ist die Quarte der gleichstufigen Stimmung 500 Cent die die Quinte zur Oktave erganzt um zirka 2 Cent weiter als eine reine Quarte 498 Cent Die grosse Terz der reinen Stimmung 386 Cent wird in der gleichstufigen Stimmung 400 Cent um immerhin zirka 14 Cent vergrossert gescharft wahrend die kleine Sext rein 814 Cent gleichstufig 800 Cent um denselben Wert verkleinert wird Die kleine Terz rein 316 Cent gleichstufig 300 Cent wiederum wird sogar um zirka 16 Cent zu eng die grosse Sext rein 884 Cent gleichstufig 900 Cent hingegen um denselben Wert zu weit gestimmt Auf einem gleichstufig gestimmten Instrument ist somit ausser der Oktave kein einziges Intervall mehr ideal d h in einem einfachen ganzzahligen Frequenzverhaltnis rein gestimmt und die Abweichungen sind durchaus horbar In der heutigen Musikwahrnehmung wird dies jedoch allgemein als akzeptabel empfunden Gewohnungseffekt 5 Geschichte Bearbeiten Geometrische Darstellung der gleichstufigen Stimmung aus Sopplimenti musicali 1588 von Gioseffo ZarlinoDie gleichstufige Stimmung konnte erstmals 1584 von Chu Tsai yu 朱載堉 in China mit Hilfe eines Systems neunstelliger Zahlen ziemlich genau berechnet werden In Europa wurden diese Berechnungen allerdings erst 1799 bekannt ohne dass Chu Tsai yu namentlich genannt wurde 1588 bot Gioseffo Zarlino eine exakte geometrische Darstellung Simon Stevin beschrieb als erster Europaer in Vande Spiegheling der Singconst Manuskript um oder vor 1600 eine weitgehende Annaherung mit Hilfe eines von ihm entwickelten Verfahrens zur Wurzelberechnung meinte allerdings falschlicherweise dabei naturliche grosse Terzen zu gewahrleisten Als gleichstufig bezeichnete Lautenstimmungen des 16 Jahrhunderts fussten wie von Vincenzo Galilei praktiziert meistens auf dem Halbton mit dem Verhaltnis 18 17 etwa 99 Cent Vor allem im 17 Jahrhundert wurde die gleichstufige Stimmung nicht nur von Theoretikern wie z B Pietro Mengoli und Marin Mersenne sondern auch von Komponisten Instrumentenbauern und ausubenden Musikern diskutiert Das belegt beispielsweise eine Auseinandersetzung uber Stimmungen zwischen Giovanni Maria Artusi und Claudio Monteverdi kurz nach 1600 Der Musiktheoretiker Giovanni Battista Doni c 1593 1647 behauptete zwar anekdotisch in einem Brief Girolamo Frescobaldi habe die gleichstufige Temperatur fur die Orgel in der Basilica S Lorenzo in Damaso empfohlen Es gibt aber keine Belege fur Frescobaldis Unterstutzung der Gleichstufigkeit und sie ware im Orgelbau seiner Zeit beispiellos gewesen 6 Im deutschen Sprachraum verwendete man fur gleichstufig den Begriff gleichschwebend so Andreas Werckmeister 1707 in seinem posthum erschienenen Musikalische Paradoxal Discourse Dort schlagt Werckmeister vor das pythagoreische Komma gleichmassig auf alle zwolf Quinten zu verteilen Diese Stimmung nennt er ebenfalls wohl temperirt und begrundet sie mit mystischen oder religiosen Argumenten Wir schreiten weiter und wissen wenn die Temperatur also eingerichtet wird dass alle Quinten 1 12 Commat die Tert maj 2 3 die min 3 4 Comm schweben und ein accurates Ohr dieselbe auch zum Stande zubringen und zu stimmen weiss so dann gewiss eine wohltemperirte Harmonia durch den gantzen Circul und durch alle Clavis sich finden wird Welches dann ein Vorbild seyn kan wie alle fromme und wohl temperirte Menschen mit GOtt in stetswahrender gleicher und ewiger Harmonia leben und jubiliren werden Andreas Werckmeister Musicalische Paradoxal Discourse 1707 7 Werckmeister meint damit ausdrucklich nicht dass die Schwebungsfrequenzen gleich seien Die von ihm angesprochene Schwierigkeit gleichstufig zu stimmen kann z B ein Klavierstimmer gerade dadurch meistern dass er die unterschiedlichen Schwebungsfrequenzen der Quinten in den verschieden hohen Lagen des Klavieres kennt und zum Stimmen nutzt Die praktische Bedeutung blieb indes zunachst gering Es mehrten sich aber die Befurworter der gleichstufigen Stimmung zu denen z B Johann Georg Neidhardt Friedrich Wilhelm Marpurg und Jean Philippe Rameau gehorten Georg Andreas Sorge verfasste 1749 die Schrift Ausfuhrliche und deutliche Anweisung zur Rational Rechnung in der er sich mit den mathematischen Fragestellungen der gleichstufigen Stimmung die er rational gleiche Temperatur nannte befasste Gegen Ende des 18 Jahrhunderts gewann die gleichstufige Stimmung die Oberhand gegenuber ungleichstufigen Stimmungen im 19 Jahrhundert setzte sie sich endgultig durch Damit verloren allerdings die Tonarten Charaktere fur neue Kompositionen an Bedeutung weil verschiedene Tonarten in dieser Hinsicht nicht mehr unterschiedlich klangen Beim Auffuhren alterer Werke auf gleichstufig gestimmten Instrumenten gehen aus demselben Grund haufig wesentliche kunstlerische Aspekte der Komposition verloren so setzten beispielsweise altere Komponisten zu ihrer Zeit gerne schlecht klingende unmogliche Tonarten ein um negative Sachverhalte wie Schmerz oder Sunde klanglich erlebbar zu machen Heute werden Instrumente mit festen Tonhohen wie das Klavier oder die Gitarre standardmassig gleichstufig gestimmt Viele Orgeln und Cembali aber werden historisierend mit anderen ungleichstufigen Stimmungen versehen Quantitative Aspekte der gleichstufigen Stimmung BearbeitenFrequenzberechnung Bearbeiten Hauptartikel Tabelle Frequenzen der gleichstufigen Stimmung Zusammenhang von Frequenz Halbton und Oktave bei logarithmischer DarstellungDie mathematische Vorschrift zur Bestimmung der Tone auf der gesamten Tonleiter der gleichstufigen Stimmung lautet f i f 0 2 i 12 f i f 0 cdot 2 i 12 wobei f0 die Frequenz eines beliebigen Ausgangstons z B die Frequenz des Kammertons a mit 440 Hz ist i ist die Halbtonschritt Entfernung zu dem gewahlten Ton mit der Frequenz f0 Eine solche mathematische Folge nennt man geometrische Folge Will man die Frequenzen uber aquidistanten Tonnamen auf einer Geraden abtragen so muss man einfachlogarithmisches Papier verwenden Es liegt nahe zur Beschriftung nicht den Zehner sondern den Zweierlogarithmus zu verwenden Mochte man beispielsweise die Frequenz des Tones g bestimmen so zahlt man seine Halbtonschritt Entfernung vom Kammerton a ab i minus 2 da man nach unten zahlt und setzt die Werte in die Gleichung ein f 2 440 H z 2 2 12 391 995 H z f 2 440 mathrm Hz cdot 2 2 12 approx 391 995 mathrm Hz fur den Ton g erhalt man entsprechend einen Halbtonabstand zu f0 von i 10 f 10 440 H z 2 10 12 783 991 H z f 10 440 mathrm Hz cdot 2 10 12 approx 783 991 mathrm Hz Wie man sieht besitzt g die doppelte Frequenz wie g Die Oktavenreinheit bleibt also gewahrt wogegen alle anderen Intervalle geringfugig unrein sind Frequenzen und Centwerte Bearbeiten Beim Vergleich von Intervallen verwendet man die Einheit Cent Dabei gilt 1 Oktave 1200 Cent Vergleich der Frequenzen der gleichstufigen Stimmung und der reinen Stimmung Chromatische Skala der gleichstufigen Stimmung Name des Tones c cis des d dis es e f fis ges g gis as a ais b h cFrequenz Hz 261 6 277 2 293 7 311 1 329 6 349 2 370 392 415 3 440 466 2 493 9 523 3In Cent 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200Erweiterte Skala der reinen Stimmung von C Dur und C moll erganzt um fis und des 8 Name des Tones c des d es e f fis g as a b h cFrequenz Hz 264 281 6 297 316 8 330 352 371 25 396 422 4 440 475 2 495 528In Cent 0 112 204 316 386 498 590 702 814 884 1018 1088 1200Intervall Gleichstufig temperiertes Intervall In Cent Reines Intervall In Cent Differenz in CentPrime 2 0 12 1 sqrt 12 2 0 1 0 Cent 1 1 1 tfrac 1 1 1 0 Cent 0 CentKleine Sekunde 2 1 12 2 12 1 059 463 sqrt 12 2 1 sqrt 12 2 approx 1 059463 100 Cent 16 15 1 066 667 tfrac 16 15 approx 1 066667 111 73 Cent 11 73 CentGrosse Sekunde 2 2 12 2 6 1 122 462 sqrt 12 2 2 sqrt 6 2 approx 1 122462 200 Cent 9 8 1 125 tfrac 9 8 1 125 10 9 1 111 111 tfrac 10 9 approx 1 111111 203 91 Cent182 40 Cent 3 91 Cent 17 60 CentKleine Terz 2 3 12 2 4 1 189 207 sqrt 12 2 3 sqrt 4 2 approx 1 189207 300 Cent 6 5 1 2 tfrac 6 5 1 2 315 64 Cent 15 64 CentGrosse Terz 2 4 12 2 3 1 259 921 sqrt 12 2 4 sqrt 3 2 approx 1 259921 400 Cent 5 4 1 25 tfrac 5 4 1 25 386 31 Cent 13 69 CentQuarte 2 5 12 32 12 1 334 840 sqrt 12 2 5 sqrt 12 32 approx 1 334840 500 Cent 4 3 1 333 333 tfrac 4 3 approx 1 333333 498 04 Cent 1 96 Centubermassige Quarte Tritonus 2 6 12 2 1 414 214 sqrt 12 2 6 sqrt 2 approx 1 414214 600 Cent 45 32 1 406 25 tfrac 45 32 1 40625 590 22 Cent 9 78 CentQuinte 2 7 12 128 12 1 498 307 sqrt 12 2 7 sqrt 12 128 approx 1 498307 700 Cent 3 2 1 5 tfrac 3 2 1 5 701 96 Cent 1 96 CentKleine Sexte 2 8 12 4 3 1 587 401 sqrt 12 2 8 sqrt 3 4 approx 1 587401 800 Cent 8 5 1 6 tfrac 8 5 1 6 813 69 Cent 13 69 CentGrosse Sexte 2 9 12 8 4 1 681 793 sqrt 12 2 9 sqrt 4 8 approx 1 681793 900 Cent 5 3 1 666 667 tfrac 5 3 approx 1 666667 884 36 Cent 15 64 CentKleine Septime 2 10 12 32 6 1 781 797 sqrt 12 2 10 sqrt 6 32 approx 1 781797 1000 Cent 7 4 1 75 displaystyle tfrac 7 4 1 75 Naturseptime 16 9 1 777 778 tfrac 16 9 approx 1 777778 9 5 1 8 tfrac 9 5 1 8 968 83 Cent 996 09 Cent 1017 60 Cent 31 17 Cent 3 91 Cent 17 60 CentGrosse Septime 2 11 12 2048 12 1 887 749 sqrt 12 2 11 sqrt 12 2048 approx 1 887749 1100 Cent 15 8 1 875 tfrac 15 8 1 875 1088 27 Cent 11 73 CentOktave 2 12 12 2 sqrt 12 2 12 2 1200 Cent 2 1 2 tfrac 2 1 2 1200 Cent 0 CentAnmerkungen Ist die Differenz negativ so ist das gleichtemperierte Intervall enger als das reine Tritonus Ubermassige Quarte definiert als Grosse Terz Frequenzverhaltnis 5 4 plus Grosse Sekunde Frequenzverhaltnis 9 8 Quinte Frequenzverhaltnis 3 2 minus diatonischer Halbton Frequenzverhaltnis 16 15 Die ubermassige Quarte zum Beispiel C Fis oder Ges C Frequenzverhaltnis 45 32 entsprechend 590 Cent ist in reiner Stimmung kleiner als die verminderte Quinte zum Beispiel Fis C oder C Ges Frequenzverhaltnis 64 45 entsprechend 610 Cent In gleichstufiger Stimmung sind jedoch beide gleich der Halfte einer Oktave 600 Cent Bemerkung zur grossen Sekunde und kleinen Septime In der reinen Stimmung gibt es die zwei Ganztone mit den Frequenzverhaltnissen 9 8 und 10 9 Entsprechend gibt es zwei kleine Septimen mit den Frequenzverhaltnissen 2 9 8 16 9 und 2 10 9 9 5 Sonderformen BearbeitenDie Einteilung der Oktave in zwolf Tone mit gleichem Frequenzverhaltnis zu ihren Nachbartonen ist zwar in abendlandischen Systemen heute die gebrauchlichste aber nicht die einzige Moglichkeit um sich reinen Intervallen anzunahern Mit mehr Tonen pro Oktave lassen sich bessere Naherungen erreichen Gleichstufige Einteilungen die tatsachlich Verwendung gefunden haben sind z B neunzehnstufiges Tonsystem einunddreissigstufiges Tonsystem von 1606 Teilung der Oktave in 53 Stufen Vierteltonsystem z B ein 24 stufiges Tonsystem bei Ali Naghi VaziriIn der Neuen Musik des 20 und 21 Jahrhunderts wurde und wird mit zahlreichen gleichstufigen und anderen Tonsystemen experimentiert wobei die Oktave etwa in 17 19 31 53 72 gleiche Schritte unterteilt wird Gelegentlich werden auch andere Intervalle als die Oktave unterteilt So entwickelte z B Karlheinz Stockhausen fur seine elektronische Studie II von 1952 ein Tonsystem das eine Pentave Intervall mit dem Frequenzverhaltnis 5 1 in 25 gleiche Stufen einteilt Da die Stufenabstande geringfugig grosser sind als der traditionelle temperierte Halbton entsteht ein Tonsystem das zur Erzeugung unharmonischer Tongemische geeignet ist Siehe auch BearbeitenReine Stimmung Dort Horbeispiele Vergleich reine Stimmung und gleichstufige Stimmung Cent Musik Weitere Tabellen im Abschnitt Die Verwendung von Cent in der Musiktheorie Frequenzen der gleichstufigen Stimmung QuintenzirkelLiteratur BearbeitenMark Lindley Stimmung und Temperatur In Frieder Zaminer Hrsg Geschichte der Musiktheorie Band 6 Horen Messen und Rechnen in der fruhen Neuzeit Darmstadt 1987 S 109 332 Ross W Duffin How Equal Temperament Ruined Harmony And Why You should Care W W Norton amp Company New York London 2007 Auszug Andreas Werckmeister Musicalische Paradoxal Discourse Calvisius Quedlinburg 1707 digitale sammlungen deWeblinks BearbeitenUmrechnung der Intervalle Frequenzverhaltnis nach Cent und umgekehrt 18th Century Quotes on J S Bach s Temperament Roland Eberlein Geschichte der Orgelstimmungen IV Gleichschwebende Stimmung PDF In Website der Walcker Stiftung Abgerufen am 9 Juli 2020 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Zur Unterscheidung von gleichstufigen Systemen mit anderer Stufenzahl z B 19 oder 24 ist die genauere Bezeichnung 12 EDO Equal Division of the Octave gebrauchlich Alexander J Ellis schreibt dazu 1864 dass Gleichstufige Stimmung so schwierig zu realisieren ist dass sie wohl nie damals erreicht wurde Tatsachlich konnte man diese Stimmung exakt erst mit physikalischen Methoden 1917 verwirklichen Nach Owen Jorgensen Tuning East Lansing MI 1991 Beides zitiert bei Ross W Duffin How Equal Temperament Ruines Harmony W W Norton amp Company New York London 2007 S 112 Pablo Casals The Way They Play 1972 Bei der Addition Subtraktion Multiplikation von Intervallen werden die entsprechenden Frequenzverhaltnisse multipliziert dividiert potenziert Die Oktave hat das Frequenzverhaltnis 2 der Halbton 1 12 Oktave entsprechend das Frequenzverhaltnis 2 1 12 2 12 displaystyle 2 frac 1 12 sqrt 12 2 Ross W Duffin siehe unter Literatur kritisiert diesen Gewohnungseffekt S 30 Unbeschadet wie meisterhaft die heutigen Musiker sind sie horen nicht mehr die schlechte grosse Terz der gleichstufigen Stimmung weil sie diese stets benutzen Konditionierung und nie eine reine grosse Terz gehort haben Ignoranz Franz Josef Ratte Die Temperatur der Clavierinstrumente Quellenstudien zu den theoretischen Grundlagen und praktischen Anwendungen von der Antike bis ins 17 Jahrhundert Winfried Schlepphorst Hrsg Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle im Musikwissenschaftlichen Seminar der Westfalischen Wilhelms Universitat Band 16 Barenreiter Kassel 1991 ISBN 3 7618 0962 X S 331 Ferner Ibo Ortgies Die Praxis der Orgelstimmung in Norddeutschland im 17 und 18 Jahrhundert und ihr Verhaltnis zur zeitgenossischen Musikpraxis Diss Goteborgs universitet Goteborg 2004 rev Fassung 2007 S 141 gbv de PDF 5 4 MB Andreas Werckmeister Musicalische Paradoxal Discourse Calvisius Quedlinburg 1707 S 110 digitale sammlungen de Genauer Tabelle Intervalle der reinen StimmungStimmungen des abendlandischen zwolfstufigen Tonsystems Gleichstufige Stimmung Kirnberger Stimmung Mitteltonige Stimmung Pythagoreische Stimmung Reine Stimmung Silbermann Sorge Temperatur Vallotti Stimmung Werckmeister Stimmung Wohltemperierte Stimmung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gleichstufige Stimmung amp oldid 234668158