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Unter mitteltoniger Stimmung versteht man eine temperierte Stimmung die in der Renaissance im Barock und vielfach auch in spaterer Zeit bis in das 19 Jahrhundert hauptsachlich fur Tasteninstrumente gebrauchlich war 1 Der Ganzton entspricht bei dieser Temperatur dem Mittel von grossem und kleinem Ganzton was zu dieser Bezeichnung fuhrte Die mitteltonige Temperatur verfugt uber acht reine Grossterzen Bei Dreiklangen differieren die entsprechenden Kleinterzen und Quinten jeweils um 1 4 displaystyle tfrac 1 4 des syntonischen Kommas von den reinen Intervallen ermoglichen jedoch die Bildung von acht wohlklingenden Dur und ebenso vielen Molldreiklangen Alle ubrigen Dreiklange wirken als Missklange Diese Beschrankung beeinflusst die musikalische Nutzung der mitteltonigen Temperatur bei der Wahl der Tonarten bei der Harmonik und bei moglichen Transpositionen Um die Wolfsquinte zu vermindern oder zu vermeiden wurde die strenge Mitteltonigkeit in vielen Versuchen modifiziert wobei aber gleichzeitig die reinen Terzen erhoht gescharft werden Dies fuhrte in letzter Konsequenz zur Entwicklung der wohltemperierten Stimmungen und der gleichstufigen Stimmung Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Die reine grosse Terz ist charakteristisch fur die mitteltonige Stimmung 3 Kleiner und grosser Halbton 4 Intervalltabelle 5 Eulersche Schreibweise erweitert fur mitteltonige Stimmung 6 Geschichte 7 Stimmpraxis 8 Aufbau der Tonleiter 9 Literatur 10 Weitere Stimmungen 11 Instrumente und Generatoren 12 Siehe auch 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseAufbau Bearbeiten nbsp Prinzip der 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp Komma mitteltonigen Stimmung elf leicht temperierte Quinten ergeben acht reine Terzen Die Terzen verminderte Quarten H Dis H Es Fis Ais Fis B Cis Eis Cis F und Gis His Gis C sind unbrauchbar Wie bei der reinen Stimmung ist die Verwendung der charakteristischen reinen grossen Terzen mit dem Frequenzverhaltnis 5 4 displaystyle tfrac 5 4 nbsp grundlegend fur die die reinen Quinten der pythagoreischen Stimmung leicht verengt werden 2 Die pythagoreische grosse Terz 4 reine Quinten 2 Oktaven 3 wird zur reinen Terz wenn die reinen Quinten um je 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp des syntonischen Kommas erniedrigt werden Bei der mitteltonigen Stimmung wird die reine Terz zerlegt in zwei gleich grosse Ganztone mit dem irrationalen Frequenzverhaltnis 9 8 10 9 5 4 displaystyle sqrt tfrac 9 8 cdot tfrac 10 9 sqrt tfrac 5 4 nbsp 4 Bei der mitteltonigen Stimmung werden elf Quinten des Quintenzirkels jeweils um so viel vermindert dass die sich aus vier dieser Quinten ergebenden grossen Terzen rein oder annahernd rein werden Bei der gebrauchlichsten und am haufigsten beschriebenen Variante ist die grosse Terz rein Die vier Quinten werden daher um je 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp des syntonischen Kommas verkleinert Mit anderen Worten Verkleinert man die 11 Quinten um 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp des syntonischen Komma so werden die benutzbaren Terzen exakt rein Die so entstandene Stimmung ist die 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp syntonisches Komma mitteltonige Stimmung Intervall c d d e e f f g g a a h h crein in Cent 9 8 displaystyle tfrac 9 8 nbsp 204 10 9 displaystyle tfrac 10 9 nbsp 182 16 15 displaystyle tfrac 16 15 nbsp 112 9 8 displaystyle tfrac 9 8 nbsp 204 10 9 displaystyle tfrac 10 9 nbsp 182 9 8 displaystyle tfrac 9 8 nbsp 204 16 15 displaystyle tfrac 16 15 nbsp 112mitteltonig in Cent 193 193 117 193 193 193 117gleichstufig in Cent 200 200 100 200 200 200 100Wie hier die C Dur Tonleiter sind auch die Tonleitern in B F G D und A Dur aufgebaut Ein Horbeispiel der leicht verstimmten mitteltonigen Quinten findet sich hier Hinweis Reine Intervalle sind durch ganzzahlige Frequenzverhaltnisse charakterisiert temperierte Intervalle haben dagegen meist ein irrationales Frequenzverhaltnis Deshalb erfolgt der Grossenvergleich mit der Einheit Cent Beispiel In der reinen Stimmung ist die reine Terz aufgeteilt in einen grossen und einen kleinen Ganzton bei der mitteltonigen Stimmung hingegen in zwei gleich grosse Ganztone rein 9 8 10 9 5 4 displaystyle frac 9 8 cdot frac 10 9 frac 5 4 nbsp In Cent 204 Cent 182 Cent 386 Cent reine Terz mitteltonig 5 4 5 4 5 4 displaystyle sqrt frac 5 4 cdot sqrt frac 5 4 frac 5 4 nbsp In Cent 193 Cent 193 Cent 386 Cent reine Terz gleichstufig 4 12 4 12 16 12 displaystyle sqrt 12 4 cdot sqrt 12 4 sqrt 12 16 nbsp In Cent 200 Cent 200 Cent 400 Cent gleichstufig temperierte Terz In den angegebenen Tonarten erhalten wir wegen der reinen Terzen in Tonika Subdominante und Dominante eine auffallend gute Klangqualitat dem steht der Nachteil gegenuber dass in C Dur fernen Tonleitern unbrauchbare Intervalle entstehen Die zwolfte Quinte die den Quintenzirkel abschliesst ist in Wahrheit eine verminderte Sexte in der Regel Gis Es die stark von der reinen Quinte abweicht und in der Regel musikalisch unbrauchbar ist Sie wird haufig Wolfsquinte genannt Vier vermeintlich grosse Terzen deren Quintenkette die Wolfsquinte enthalt sind verminderte Quarten Cis F Fis B Gis C H Es die ebenfalls in der Regel nicht als grosse Terzen gebraucht werden konnen 5 Von Cis nach F geht es zwei reine Terzen abwarts statt einer aufwarts siehe obige Abbildung das Intervall hat also das Frequenzverhaltnis 16 25 und ist damit um eine kleine Diesis 128 125 41 Cent kleiner als die reine grosse Terz Es bleiben daher acht reine grosse Terzen Quinten und Terzen in der 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp Komma mitteltonigen Stimmung Zum Vergleich reine grosse Terz Frequenzverhaltnis 5 4 displaystyle tfrac 5 4 nbsp 386 Cent reine Quinte Frequenzverhaltnis 3 2 displaystyle tfrac 3 2 nbsp 702 Cent Dreiklang c e g cis f gis d fis a es g b e gis h f a c fis b cis g h d gis c es a cis e b d f h es fis c e gGrosse Terz in Cent 5 4 displaystyle tfrac 5 4 nbsp 386 427 5 4 displaystyle tfrac 5 4 nbsp 386 5 4 displaystyle tfrac 5 4 nbsp 386 5 4 displaystyle tfrac 5 4 nbsp 386 5 4 displaystyle tfrac 5 4 nbsp 386 427 5 4 displaystyle tfrac 5 4 nbsp 386 427 5 4 displaystyle tfrac 5 4 nbsp 386 5 4 displaystyle tfrac 5 4 nbsp 386 427 5 4 displaystyle tfrac 5 4 nbsp 386Quinte in Cent 697 697 697 697 697 697 697 697 738 Wolfsquinte 697 697 697 697Die mit gekennzeichneten Intervalle sind nur in der enharmonischen Verwechslung Terzen und Quinten man sieht dass nur die folgenden Dreiklange spielbar sind Es Dur B Dur F Dur C Dur G Dur D Dur A Dur und E Dur sowie c Moll g Moll d Moll a Moll e Moll h Moll fis Moll und cis Moll Diese Akkorde wurden in der Lasso Palestrina Lechner Cavelieri Zeit um 1600 voll ausgeschopft aber ganz selten zum Beispiel der As Dur oder der f Moll Dreiklang Um den As Dur Dreiklang spielen zu konnen wurde man neben der Taste fur Gis eine Taste fur As eine kleine Diesis ca 41 Cent hoher benotigen um den H Dur Dreiklang spielen zu konnen wurde man neben der Taste fur Es eine Taste fur Dis entsprechend tiefer benotigen usw Siehe unter dem Stichwort Cent Musik die Tabellen der Quinten und Terzen in der mitteltonigen wohltemperierten gleichstufigen und pythagoreischen Stimmung nbsp Kadenz F Dur fast rein und As Dur mit Wolf und falschen Terzen source source Um weitere Tonarten spielbar zu machen wurden auf Kosten der reinen Terz wohltemperierte Stimmungen entwickelt die in letzter Konsequenz zur gleichstufigen Stimmung unserer Tasteninstrumente fuhrte Andere bekannte jedoch geschichtlich in der Stimmpraxis nur selten bis kaum nachzuweisende mitteltonige Stimmungen sind die 1 6 displaystyle tfrac 1 6 nbsp 1 5 displaystyle tfrac 1 5 nbsp 2 7 displaystyle tfrac 2 7 nbsp und 1 3 displaystyle tfrac 1 3 nbsp Komma mitteltonige Stimmung bei denen die 11 Quinten um den entsprechenden Bruchteil des syntonischen Kommas verkleinert werden Die Verminderung des Missklangs der Wolfsquinte fuhrt jedoch gleichzeitig zu einer Verminderung der Reinheit der guten grossen Terzen Spricht man gemeinhin von mitteltoniger Stimmung so ist meistens die 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp Komma mitteltonige Stimmung gemeint Nur bei ihr sind die grossen Terzen exakt rein Die 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp Komma mitteltonige Stimmung lasst sich relativ leicht realisieren wenn man lernt die vier temperierten Quinten genau zu stimmen Die anderen Tone ergeben sich dann uber das Einstimmen reiner grosser Terzen Die reine grosse Terz ist charakteristisch fur die mitteltonige Stimmung BearbeitenDie mitteltonige Stimmung mit ihren vielen reinen Terzen nahert die reine Stimmung mit lauter reinen Terzen in Kadenzen am besten an Hauptartikel Die grosse Terz in der reinen StimmungKleiner und grosser Halbton Bearbeiten Hauptartikel Kleiner und grosser Halbton in der reinen Stimmung nbsp Die diatonischen und chromatischen Halbtone in der1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp Komma mitteltonigen StimmungWie bei der reinen Stimmung unterscheidet man bei der mitteltonigen Stimmung zwischen dem diatonischen grossen Halbton mit 117 108 Cent und dem chromatischen kleinen Halbton mit 76 049 Cent Intervalle der 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp Komma mitteltonigen Stimmung Intervall c cis cis d d es es e e f f fis fis g g gis gis a a b b h h cin Cent 76 117 117 76 117 76 117 76 117 117 76 117Hier gilt auch die Regel des Weissenburger Kantors Maternus Beringer 1610 6 Halbtone auf derselben Linie im Notensystem die chromatischen sind als kleiner Halbton semitus minor zu intonieren Halbtone auf benachbarten Linien die diatonischen aber als grosser Halbton semitonus major source source Vierstimmige Pavane von Thoinot Arbeau in mitteltoniger Stimmung auf einem KonzertflugelFur die musikalische Praxis ist der Wechsel von grossen und kleinen Halbtonen in der mitteltonigen Stimmung folgenreich So hat der Einsatz von chromatischen Abschnitten mit unterschiedlichen Halbtonschritten eine expressive Wirkung Leittone nach oben cis dis e fis gis und h werden tief und Leittone nach unten des es f as und b hoch intoniert und die am haufigsten auftretenden Mollterzen sind recht klein Kadenzen bekommen bei mitteltoniger Stimmung daher einen besonderen insbesondere von der gleichstufigen Stimmung abweichenden Charakter Beispiel im Kasten rechts Intervalltabelle Bearbeiten nbsp Mitteltonige TastaturVergleich gleichstufig mitteltonig und reine Stimmung in Cent Intervall Beispiel gleichstufig mitteltonig reinchromatischer Halbton c cis 100 76 c cis 92 bzw d dis 71diatonischer Halbton cis d 100 117 112Ganzton c d 200 193 c d 204 bzw d e 182kleine Terz c es 300 310 316grosse Terz c e 400 386 386Quarte c f 500 503 498Tritonus c fis 600 579 590Quinte c g 700 697 702kleine Sext e c 800 814 814Sext c a 900 890 884kleine Septime c b 1000 1007 c b 1018 bzw d c 996grosse Septime c h 1100 1083 1088Ausfuhrliche Tabelle Intervalle der 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp Komma mitteltonigen Stimmung1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp Komma mitteltonigen Stimmung in chromatischer Ordnung Frequenzverhaltnisse zum Grundton C mit der mitteltonigen Quinte q 5 4 displaystyle q sqrt 4 5 nbsp C q 0 displaystyle q 0 nbsp displaystyle nbsp 1 displaystyle 1 nbsp 0 C e n t displaystyle widehat 0 mathrm Cent nbsp Cis q 7 2 4 displaystyle q 7 2 4 nbsp displaystyle nbsp 5 16 5 3 4 displaystyle tfrac 5 16 sqrt 4 5 3 nbsp 76 C e n t displaystyle widehat approx 76 mathrm Cent nbsp D q 2 2 displaystyle q 2 2 nbsp displaystyle nbsp 1 2 5 displaystyle tfrac 1 2 sqrt 5 nbsp 193 C e n t displaystyle widehat approx 193 mathrm Cent nbsp Es q 3 2 2 displaystyle q 3 cdot 2 2 nbsp displaystyle nbsp 4 5 5 4 displaystyle tfrac 4 5 sqrt 4 5 nbsp 310 C e n t displaystyle widehat approx 310 mathrm Cent nbsp E q 4 2 2 displaystyle q 4 2 2 nbsp displaystyle nbsp 5 4 displaystyle tfrac 5 4 nbsp 386 C e n t displaystyle widehat approx 386 mathrm Cent nbsp F q 1 2 displaystyle q 1 cdot 2 nbsp displaystyle nbsp 2 5 5 3 4 displaystyle tfrac 2 5 sqrt 4 5 3 nbsp 503 C e n t displaystyle widehat approx 503 mathrm Cent nbsp Fis q 6 2 3 displaystyle q 6 2 3 nbsp displaystyle nbsp 5 8 5 displaystyle tfrac 5 8 sqrt 5 nbsp 579 C e n t displaystyle widehat approx 579 mathrm Cent nbsp G q displaystyle q nbsp displaystyle nbsp 5 4 displaystyle sqrt 4 5 nbsp 697 C e n t displaystyle widehat approx 697 mathrm Cent nbsp Gis q 8 2 4 displaystyle q 8 2 4 nbsp displaystyle nbsp 25 16 displaystyle tfrac 25 16 nbsp 773 C e n t displaystyle widehat approx 773 mathrm Cent nbsp A q 3 2 displaystyle q 3 2 nbsp displaystyle nbsp 1 2 5 3 4 displaystyle tfrac 1 2 sqrt 4 5 3 nbsp 890 C e n t displaystyle widehat approx 890 mathrm Cent nbsp B q 2 2 2 displaystyle q 2 cdot 2 2 nbsp displaystyle nbsp 4 5 5 displaystyle tfrac 4 5 sqrt 5 nbsp 1007 C e n t displaystyle widehat approx 1007 mathrm Cent nbsp H q 5 2 2 displaystyle q 5 2 2 nbsp displaystyle nbsp 5 4 5 4 displaystyle tfrac 5 4 sqrt 4 5 nbsp 1083 C e n t displaystyle widehat approx 1083 mathrm Cent nbsp Eulersche Schreibweise erweitert fur mitteltonige Stimmung Bearbeiten nbsp Mitteltonige StimmungIm Eulerschen Tonnetz wird mit vorangestelltem Tiefkomma und Hochkomma eine Verminderung bzw Erhohung um ein syntonisches Komma gekennzeichnet Die Veranderungen der Quinten um 1 4 Komma ist typisch fur die 1 4 Komma mitteltonige Stimmung Diese Veranderung wird mit vorangestellten Punkten gekennzeichnet Vier vorangestellte Punkte entsprechen also einem vorangestellten Komma reine Quinten as es b f c g d a h fis mitteltonige Quinten as es b f c g d a h fis Dabei bedeutet x Tiefkomma x bzw x Hochkomma x x um ein syntonisches Komma erniedrigt bzw erhoht x Tiefpunkt x bzw x Hochpunkt x x um 1 4 Komma erniedrigt bzw erhoht Die mitteltonige Tastatur mit 12 Tasten enthalt dann folgende Tone Tonbezeichnung es b f c g d a e h fis cis gisin Cent 310 26 1006 84 503 42 0 696 58 193 16 889 74 386 31 1082 89 579 47 76 05 772 63Beispiel zur Grossenberechnung Von c aus erreicht man fis uber 6 Quinten vermindert um 3 Oktaven und 1 Komma und zwei 1 4 Kommata fis 6 Quinten 3 Oktaven 1 5 Kommata 1200 6 log2 3 2 3 log2 2 1 5 log2 81 80 Cent 579 47 Cent nbsp Mitteltonige Stimmung spielbar von Ces Dur Ges Dur usw bis H Dur Fis Dur und Cis DurDie mitteltonige Stimmung kommt der reinen Stimmung sehr nahe da die grossen Terzen rein erklingen und die Quinten nur unerheblich vermindert sind Mit 12 Tasten sind mittetonig nur die Tonarten von Es Dur bis E Dur spielbar Deshalb wurde oft im 16 Jahrhundert die Tastatur auf 19 Tasten erhoht so dass alle Tonarten von Ces Dur bis Des Dur spielbar wurden Siehe Archicembalo und Neunzehnstufige Stimmung Geschichte BearbeitenWahrend die grosse pythagoreische Terz im Mittelalter meist als Dissonanz wahrgenommen wurde bildete sie als reines Intervall ab der Renaissance eine wichtige Konsonanz Auch wenn man vereinzelte Quellen des 15 und fruhen 16 Jahrhunderts bereits als praktische Beschreibung der mitteltonigen Stimmung ansehen kann wurde sie erstmals 1571 durch Gioseffo Zarlino korrekt und eindeutig beschrieben Im deutschen Sprachraum war es Michael Praetorius der sie 1619 in seiner Organographia Syntagma musicum Band 2 als gangige Praxis beschrieb und drei Arten angab wie man sie praktisch legen konnte neben einer nicht bedeutsamen Modifikation die jedoch keine Tonart zusatzlich ermoglicht Aufgrund Praetorius Beschreibung wurde die mitteltonige Stimmung bis ins 18 Jahrhundert gern als Praetorianisch bezeichnet Im Orgelbau wurde sie in weiten Teilen Deutschlands bis weit in das 18 Jahrhundert als Standardstimmung verwendet in einzelnen Regionen noch daruber hinaus weshalb in Orgelbauvertragen und Prufungsberichten Abnahmeberichten die Stimmung nicht bezeichnet zu werden brauchte In Norddeutschland ist die mitteltonige Stimmung zum Beispiel fur samtliche Orgeln Hamburgs 1729 in gedruckten Quellen belegt und auch die von Arp Schnitger neu erbaute Orgel des Bremer Doms stand noch bis zur Umstimmung 1775 bis 1776 in der mitteltonigen Stimmung Neuere Forschungen haben auch wieder plausibel gemacht dass die Orgeln die Dieterich Buxtehude in Lubeck zur Verfugung standen in dieser Standardtemperierung standen Es gibt im Ubrigen keinerlei Ausserungen Buxtehudes zu Stimmungsfragen sein Widmungsgedicht fur Andreas Werckmeisters Harmonologia Musica von 1702 eine Kontrapunkt und Improvisationslehre nimmt auch nicht auf Stimmungsfragen Bezug und kann nicht als Unterstutzung Werckmeisterscher Stimmungsentwurfe gedeutet werden In Mitteldeutschland hingegen haben der Orgelbauer Christian Forner seine Schuler Zacharias Thayssner Christoph Junge Tobias Gottfried Trost und Enkelschuler darunter Tobias Heinrich Gottfried Trost und Johann Friedrich Wender die mitteltonige Stimmung modifiziert oder durch eine wohltemperierte Stimmung ersetzt um alle Tonarten gebrauchen zu konnen 7 8 Belegt ist diese Stimmung fur die 1668 1673 erbaute Forner Orgel der Schlosskirche in Weissenfels 9 Zacharias Thayssner hat 1677 1682 die Orgel der Stiftskirche St Servatii in Quedlinburg gebaut an der Andreas Werckmeister amtierte Johann Friedrich Wender erbaute 1687 1691 die Orgel von Divi Blasii in Muhlhausen und 1699 1703 die Orgel der Bonifatiuskirche heute Bach Kirche in Arnstadt An diesen beiden Orgeln amtierte der junge Johann Sebastian Bach in den Jahren 1703 bis 1708 10 Sie ermoglichten es ihm von Anfang an Orgelwerke zu schreiben die weit uber die Tonarten hinausgehen welche die mitteltonige 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp Komma Stimmung zulasst Die Wolfsquinte und die vier verminderten Quarten wurden im 17 und 18 Jahrhundert als vollig unbrauchbar angesehen Vermutungen aus jungerer Zeit dass diese kompositorisch eingesetzt wurden also etwa H Es Fis als vermeintliches H Dur F Gis C als vermeintliches f Moll etc werden jedoch durch Ausserungen der Quellen des 17 und 18 Jahrhunderts regelmassig widerlegt 11 nbsp Italienisches Cembalo mit den Obertasten Cis Dis Es Fis Gis As und B Dis Es und Gis As als gebrochene Obertasten das ohne Umstimmen ein Spielen in mehr mitteltonig temperierten Dreiklangen ermoglicht von As Dur bis H Dur und f Moll bis gis Moll nbsp Rekonstruktion des Cembalo universale Ermoglicht werden nun die mitteltonig gestimmten Dur Dreiklange Ces Es Ges bis Cis Eis Gis und Molldreiklange von As Ces Es bis Ais Cis Eis nbsp Je nach Verwendung zum Beispiel als Cis oder als Des unterscheiden sich die schwarzen Tasten beim Cembalo universale sowie H und Ces bzw Eis und F um 41 Cent Um den Tonartenvorrat der gewohnlichen mitteltonigen Stimmung zu erweitern wurden an Statten professioneller Musikpflege in Westeuropa zwischen zirka 1450 und 1700 nicht selten Tasteninstrumente mit zusatzlichen Obertasten ausgestattet denn auf einer zwolfstufigen Skala sind in mitteltoniger Stimmung nur folgende Tonarten spielbar C Dur a Moll 12 mit C D E F G A H F Dur d Moll zusatzlich mit B G Dur e moll zusatzlich mit Fis B dur g moll zusatzlich mit Es D Dur h moll zusatzlich mit Cis Es Dur c moll zusatzlich mit As Damit sind die zwolf Tasten ausgeschopft 13 Fur zusatzlich A Dur fis moll muss man die As Taste unterteilen in Gis As fur zusatzlich E Dur cis moll die Es Taste in Dis Es fur zusatzlich H Dur gis moll die B Taste in Ais B fur zusatzlich Fis Dur dis moll die F Taste in Eis F fur zusatzlich As Dur f moll die Cis Taste als Cis Des fur zusatzlich Des Dur b moll die Fis Taste als Fis Ges und fur zusatzlich Ges Dur es moll die H Taste als H Ces Der Unterschied zwischen Gis und As oder Dis und Es usw betragt 41 Cent fast ein halber Halbton In der Regel wurden Instrumente mit ein bis zwei seltener vier beim Cembalo universale sogar sieben Subsemitonien englisch split keys ausgestattet Solche Instrumente sind verwandt mit den sogenannten enharmonischen Instrumenten wie dem Orthotonophonium mit 72 Tasten pro Oktave Die Entwicklung begann offenbar in Italien und gewann schnell eine gewisse Verbreitung Nordlich der Alpen war es erst Gottfried Fritzsche der in Deutschland 1612 die erste Orgel mit Subsemitonien baute in der Kurfurstlichen Schlosskapelle Dresden Michael Praetorius beschreibt ein Cembalo universale Cimbalo cromatico das uber 19 Tone pro Oktave verfugt Neben den funf geteilten Obertasten gibt es zusatzliche schmale Obertasten fur das Eis und His 14 Auf besaiteten Tasteninstrumenten setzten sich seit Ende des 17 Jahrhunderts langsam aber zunehmend wohltemperierte Stimmungen durch auch praktische Annaherungen an die gleichstufige Stimmung das heisst solche Stimmungen die den Gebrauch aller Tonarten zuliessen Die wohltemperierten Stimmungen waren nicht die heute auf elektronischen Instrumenten und meist auf Klavieren zu horende gleichstufige Stimmung sondern solche bei denen die einzelnen Tonarten mal mehr mal weniger gespannt klangen Tonartencharakteristik die auch im 18 Jahrhundert als subjektives Moment verstanden wurde Lange konnte man nur vermuten dass Bach bei der Transposition alterer Werke und teilweisen Neukomposition von Praludien und Fugen der beiden Bande des Wohltemperirten Claviers an die damals noch ganz neuen ungleichstufigen wohltemperierten Stimmungen gedacht hat auch wenn die gleichstufige Stimmung praktisch gelegt in seiner spateren Lebensphase nicht auszuschliessen ist Zu beachten ist auch dass Friedrich Suppig 1722 in einem Manuskript beschrieb dass alle Claviere in Dresden mitteltonig gestimmt seien im gleichen Jahr als Bach den ersten Band des Wohltemperirten Claviers zusammenstellte und mit dem datierten Titelblatt versah Nach einer neuen aber noch umstrittenen Deutung um das Jahr 2000 kann die Girlande auf dem Titelblatt zum Wohltemperierten Clavier als Stimmungsanweisung interpretiert werden Die Geschichte der mitteltonigen Stimmung ist zwar in ihren theoretischen Verastelungen recht gut bekannt jedoch ist die praktische Anwendung Verbreitung und der offenbar vielfach erst viel spater als bisher angenommen erfolgende Ubergang zu neueren Stimmungen oft direkt zu Annaherungen an die gleichstufige Stimmung in vielen Regionen erst in Ansatzen erforscht da man allzu oft annahm dass sich theoretische Stimmungsentwurfe alsbald auch in der Praxis durchsetzten Wie jedoch Werckmeister und andere die neue Stimmungen entwarfen beklagten folgten die Orgelbauer ihren Entwurfen nicht und blieben noch lange bei der mitteltonigen Stimmpraxis ausgenommen mitteldeutsche Orgelbauer in der Nachfolge von Christian Forner Die mitteltonige Stimmung stellte die gunstigste Annaherung an das Netz reiner Quinten und reiner Terzen der reinen Stimmung dar Fur die Begleitung von vokaler instrumentaler und gemischt vokal instrumentaler Musik bot sie lange Zeit die beste Voraussetzung Ausserdem waren im Gottesdienst Chorale und deren Vorspiele in Kirchentonarten mit Leichtigkeit mitteltonig zu begleiten Es gab aus der kirchenmusikalischen Praxis heraus lange Zeit keinen Bedarf fur eine Welle von Umstimmungen Gewisse Probleme in der Begleitung von Ensembles ergaben sich jedoch durch die Existenz verschiedener Stimmtonhohenstandards In Deutschland etwa standen Orgeln um 1700 gemeinhin im gemeinen Chorton a ungefahr 465 Hertz oder gelegentlich im Hohen Chorton a ungefahr 495 Hertz wahrend die meisten Instrumente und Sanger im Kammerton a ungefahr 415 Hertz musizierten Zum Vergleich In gleichstufiger Stimmung mit a 440 Hertz ist gis 415 3 Hertz b 466 2 Hertz und h 493 9 Hertz Vom Organisten war hier gefordert zu transponieren wobei sich leicht ergab dass die Grenzen der Mitteltonigkeit erreicht oder auch uberschritten wurden Solange dies nicht standig geschah konnte der Begleiter Wolfs Tone auslassen vielleicht umspielen oder mit einer Verzierung versehen wodurch jedoch der Ton auch hervorgehoben werden kann auch durch geeignete Registerwahl den hasslichen Ton verdecken Gegen Ende des 17 Jahrhunderts war die musikalische Entwicklung der Ensemblemusik so weit fortgeschritten dass die mitteltonige Stimmung vielfach nicht mehr als geeignet erschien Hier setzte nun die Entwicklung neuer Stimmungen ein Sie entsprang also nicht aus Forderungen in solistischen Werken fur Tasteninstrumente entfernte Tonarten zu verwenden Stimmpraxis Bearbeiten nbsp Die Frequenz der Schwebungen bei mitteltonig temperierten Quinten betragt knapp 1 der Frequenz des Grundtons source source Bild und Ton mit Grundton von 263 HzReine Quinten Oktaven und Terzen konnte man ohne Weiteres einstimmen Die Quinten in der mitteltonigen Stimmung mussten jedoch um 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp Komma enger gelegt werden Dafur gab es Anweisungen fur die Beobachtung von Schwebungen Dabei war zu beachten dass die Schwebungsfrequenz umso grosser ist je hoher die Quinten liegen Nach dem Temperieren von vier etwas engeren Quinten konnte man die Stimmung durch eine reine Terz uberprufen Die weiteren Tone liessen sich durch reine Terzen leicht stimmen Hatte man beispielsweise C G G D D A und A E temperiert konnten die weiteren Tone durch reine Terzen erzielt werden D Fis Es G E Gis F A G H A Cis und B D Waren alle zwolf Tone innerhalb einer Oktave gestimmt vervollstandigte man das gesamte Tonspektrum des Instruments durch reine Oktaven Die alten Orgelbauer haben ihre Instrumente ohne Stimmgerat gestimmt Als physikalische Gerate standen ihnen nur das Monochord die Stimmpfeife 15 und das Pendel sowie ihr eigener Pulsschlag zur Verfugung Beispiel mit den ersten vier mitteltonigen Quinten und der dazugehorigen TerzVier 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp Komma mitteltonige Quinten und eine reine Terz a 440 Hz nbsp nbsp source source Beachte die verschieden schnellen Schwebungen in den Quinten Keine Schwebung bei der reinen Terz Man hort hier Die Temperierung der Quinten ist so gering dass sie nicht als Missklang empfunden wird Tabelle der Schwebungen 16 Intervall siehe Noten Frequenzen Schwebungenpro Sekunde Hz c g 263 18 393 55 2 45gd 196 77 294 25 1 83d a 294 25 440 2 74ae 220 328 98 2 05c e 263 18 328 98 0Je hoher die Quinten umso hoher die Anzahl der Schwebungen ungefahr 1 der Grundfrequenz Aufbau der Tonleiter BearbeitenGrundton C Beginn des Quintenzirkel bei Es Das Frequenzverhaltnis des syntonischen Kommas ist 81 80 displaystyle frac 81 80 nbsp das der Quinte 3 2 displaystyle frac 3 2 nbsp Jede der 11 mitteltonigen Quinten Qm ist eine um 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp syntonisches Komma verkleinerte reine Quinte Ihr Frequenzverhaltnis ist demnach 3 2 81 80 4 5 4 696 58 C e n t displaystyle frac 3 2 sqrt 4 frac 81 80 sqrt 4 5 widehat 696 58 mathrm Cent nbsp Abkurzungen Ok Oktave Qm die 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp Komma mitteltonige Quinte Ton Bezeichnung Abstand zum Grundton in Cent Frequenzverhaltnis zum GrundtonEs 3Qm 2Ok 310 26 4 5 5 4 displaystyle frac 4 5 cdot sqrt 4 5 nbsp B 2Qm 2Ok 1006 84 4 5 5 displaystyle frac 4 5 cdot sqrt 5 nbsp F Qm Ok 503 42 2 5 5 3 4 displaystyle frac 2 5 cdot sqrt 4 5 3 nbsp C 0 0 1 displaystyle 1 nbsp G Qm 696 58 5 4 displaystyle sqrt 4 5 nbsp D 2Qm Ok 193 16 1 2 5 displaystyle frac 1 2 cdot sqrt 5 nbsp A 3Qm Ok 889 74 1 2 5 3 4 displaystyle frac 1 2 cdot sqrt 4 5 3 nbsp E 4Qm 2Ok reine Terz 386 31 5 4 displaystyle frac 5 4 nbsp H 5Qm 2Ok 1082 89 5 4 5 4 displaystyle frac 5 4 cdot sqrt 4 5 nbsp Fis 6Qm 3Ok 579 47 5 8 5 displaystyle frac 5 8 cdot sqrt 5 nbsp Cis 7Qm 4Ok 76 05 5 16 5 3 4 displaystyle frac 5 16 cdot sqrt 4 5 3 nbsp Gis 8Qm 4Ok 772 63 25 16 displaystyle frac 25 16 nbsp Dis 9Qm 5Ok 269 21 25 32 5 4 displaystyle frac 25 32 cdot sqrt 4 5 nbsp Der Quintenzirkel der 1 4 displaystyle tfrac 1 4 nbsp Komma mitteltonigen Quinten geht nicht auf Die zwolfte Quinte Dis unterscheidet sich vom Beginn des Quintenzirkels Es um ein Intervall kleine Diesis genannt mit dem Frequenzverhaltnis 128 125 41 C e n t displaystyle frac 128 125 widehat approx 41 mathrm Cent nbsp ca 1 5 gleichstufiger Ganzton Alle moglichen Intervalle der mitteltonigen Stimmung findet man im Abschnitt Tonstruktur Somit erhalten wir folgende Intervalle Acht reine grosse Terzen Es G B D F A C E G H D Fis A Cis E Gis Elf mitteltonige Quinten Es B B F F C C G G D D A A E E H H Fis Fis Cis Cis Gis Eine zu grosse Wolfsquinte Gis Es 7Ok 11 Qm mit dem Frequenzverhaltnis2 7 5 3 4 737 64 C e n t displaystyle frac 2 7 sqrt 4 5 3 widehat approx 737 64 mathrm Cent nbsp dd Vier zu grosse Terzen verminderte Quarten H Es Fis B Cis F Gis C32 25 427 37 C e n t displaystyle frac 32 25 widehat approx 427 37 mathrm Cent nbsp dd Bei der mitteltonigen Stimmung stehen nicht alle erhohten bzw erniedrigten Tone zur Verfugung Im obigen Beispiel nur Es B Fis Cis und Gis nicht aber deren enharmonische Wechseltone Dis Ais Ges Des und As Dasselbe gilt auch fur die enharmonischen Wechseltone der ubrigen Tone zum Beispiel stehen auch Fes und Eis nicht zur Verfugung Die enharmonischen Wechseltone zum Beispiel Es und Dis unterscheiden sich um die kleine Diesis von 41 Cent Um dasselbe Intervall sind auch drei ubereinandergelegte reine grosse Terzen kleiner als die Oktave 17 Auch bei den Varianten der mitteltonigen Stimmung bei der die benutzbaren grossen Terzen nur annahernd rein sind bleibt ein grosser Unterschied zwischen den enharmonischen Wechseltonen bestehen Man kann daher nur in Tonarten annehmbar spielen in denen die fehlenden Tone nicht benotigt werden Literatur BearbeitenManuel Op de Coul Brian McLaren Franck Jedrzejewski and Dominique Devie Temperament amp Tuning Bibliography Umfassende allgemeine Literaturubersicht Herbert Kelletat Zur musikalischen Temperatur I Johann Sebastian Bach und seine Zeit 2 Auflage Merseburger Berlin 1981 ISBN 3 87537 156 9 Mark Lindley Stimmung und Temperatur In Geschichte der Musiktheorie Band 6 Darmstadt 1987 S 109 331 Ibo Ortgies Die Praxis der Orgelstimmung in Norddeutschland im 17 und 18 Jahrhundert und ihr Verhaltnis zur zeitgenossischen Musikpraxis Dissertation Goteborg Goteborgs universitet 2004 315 S rev Fassung 2007 317 S Download in Form einer grossen oder mehrerer kleiner PDF Dateien Webversion Inhaltsverzeichnis English Summary Abstract Michael Praetorius Syntagma musicum Bd 2 De Organographia 1619 Nachdruck Barenreiter Kassel 2001 ISBN 3 7618 1527 1 Weitere Stimmungen BearbeitenReine Stimmung Wohltemperierte Stimmung Gleichstufige StimmungInstrumente und Generatoren BearbeitenArchicembalo ZynAddSubFX ist ein mikrotonaler Open Source Software Synthesizer mit dessen Hilfe die mitteltonige Stimmung realisiert und ausprobiert werden kann Mit dem Programm TTMusik von Joachim Mohr kann man die Frequenzen von reinen mitteltonigen und gleichstufigen Akkorden in Hz und in Cent berechnen und anhoren Siehe auch BearbeitenDie additive Schreibweise der mitteltonigen StimmungWeblinks BearbeitenMarkus Gorski Die mitteltonige Stimmung In Lehrklaenge de Abgerufen am 6 April 2021 Jurgen Gronewald Grossterz Mitteltonigkeit In groenewald berlin de 9 Januar 2014 abgerufen am 6 April 2021 Text Tabellen Grafiken Balint Dobozi Vergleich verschiedener wohltemperierter Stimmungen anhand von J S Bachs Fuga in As Dur BWV 886 aus dem zweiten Band des Wohltemperierten Klaviers und deren Fruhversion der Fughetta in F Dur BWV 901 In fres ch Oktober 2000 abgerufen am 6 April 2021 Joachim Mohr Die mitteltonige Stimmung In kilchb de Abgerufen am 6 April 2021 Anette Sidhu Ingenhoff Tubingen besitzt jetzt eine mitteltonig gestimmte Orgel mp3 Audio 13 5 MB 7 24 Minuten In SWR2 Sendung Cluster Das Musikmagazin 6 April 2021 abgerufen am 6 April 2021 mit vielen Klangbeispielen Einzelnachweise Bearbeiten Herbert Kelletat Zur musikalischen Temperatur I Johann Sebastian Bach und seine Zeit 2 Auflage Merseburger Berlin 1981 ISBN 3 87537 156 9 S 17 25 Die Temperierung der Quinten wird nicht als Missklang empfunden im Gegenteil Jede Quinte hat einen eigenen Farbton verursacht durch die Schwebungen die als ein unterschwelliges Vibrato empfunden werden Siehe Stimmpraxis Zum Beispiel ist die pythagoreische Terz C E oktaviert die Summe der vier Quinten C G D A E Diese ist um das syntonische Komma zu hoch im Vergleich zur reinen Terz Die Mittelwertbildung uber die Aufteilung des Kommas erfolgt uber die additive Wahrnehmung der Intervalle siehe Intervallraum Grosser Ganzton 203 910 Cent kleiner Ganzton 182 404 Cent mitteltoniger Ganzton 203 910 182 404 2 Cent 193 157 Cent Michael Praetorius schreibt uber die falschen Terzen Syntagma musicum Band 2 De Organographia 1619 Nachdruck Barenreiter Kassel 2001 ISBN 3 7618 1527 1 S 155 und ist zum besten dass der Wulff mit seinem wiedrigen heulen im Walde bleibe unnd unsere harmonicas Concordantias nicht interturbire Maternus Beringer Musicae das ist der freyen lieblichen Singkunst Georg Leopold Fuhrmann Nurnberg 1610 Nachdruck Barenreiter Kassel 1974 Ibo Ortgies Temperatur In Siegbert Rampe Hrsg Das Bach Handbuch Bd 4 Klavier und Orgelmusik Laaber Verlag Laaber 2007 S 623 640 Roland Eberlein Tunder Buxtehude Bruhns Lubeck Fur welche Instrumente schrieben sie und wie waren diese gestimmt PDF walcker stiftung de S 5 7 abgerufen am 7 April 2016 Johann Caspar Trost Ausfuhrliche Beschreibung dess Neuen Orgelwercks Auf der Augustus Burg zu Weissenfels Nurnberg 1677 S 37 Faksimile in Acta Organologica 27 2001 S 36 108 Die Pfeifenlangen erhaltener Pfeifen der Arnstadter Orgel zeigen dass die Stimmung keine Wolfsquinte enthalten haben kann Es gibt keine Hinweise darauf dass die Wolfs Intervalle von professionellen Musikern zum Scherz als Schock Intervalle oder zur Vermittlung drastischer Affekte von Komponisten verwendet wurden Die kontrapunktisch korrekte Auflosung von Vorhalten Dissonanzen etc ist davon nicht beruhrt wenn zum Beispiel in d Moll uber der 5 Stufe A ein ubermassiger Akkord A Cis F A 6 3 entsteht der in einer Kadenz so aufgelost wurde 6 3 6 4 5 4 5 3 Cis F ist hier richtig eine verminderte Quarte die zwischen der grossen Terz Cis und der kleinen Sexte F uber dem Grundklang A entsteht Sie wird korrekt in die kleine Terz D F uberfuhrt die mit dem Grundklang A einen Quartsextakkord bildet der naturlich weiter aufzulosen ist naturlich Moll ob bei harmonisch Moll die alterierten Tone hier Fis und Gis reprasentiert werden muss extra gepruft werden Die Belegung der schwarzen Tasten ist nicht einheitlich Gleichwertig kann zum Beispiel statt As auch Gis gestimmt werden Michael Praetorius Syntagma musicum Band 2 De Organographia 1619 Nachdruck Barenreiter Kassel 2001 ISBN 3 7618 1527 1 S 63 66 Im Organeum in Weener befindet sich eine Rekonstruktion als unsere lieben Voraltern die trotz ihrer Stimmpfeifen und Monochorde den Orgelwolf nicht los werden konnten Allgemeine musikalische Zeitung Band 19 1817 S 414 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Berechnung Ist die Grundfrequenz f 1 displaystyle f 1 nbsp dann hat die reine Quinte daruber die Frequenz f 1 3 2 displaystyle f 1 cdot frac 3 2 nbsp Die mitteltonige Quinte mit der Frequenz f 2 displaystyle f 2 nbsp liegt 1 4 Komma darunter f 2 f 1 q mit q 3 2 80 81 4 5 4 1 495 35 displaystyle f 2 f 1 cdot q text mit q frac 3 2 cdot sqrt 4 frac 80 81 sqrt 4 5 approx 1 49535 nbsp Bei reinen Quinten ist der 3 Teilton 3 f 1 displaystyle 3 cdot f 1 nbsp Oktave Quinte des Grundtones identisch mit dem 2 Teilton 2 f 2 displaystyle 2 cdot f 2 nbsp Oktave der Quinte Die Frequenz der Schwebung bei temperierter Quinte errechnet sich dann aus der Differenz dieser Obertone s 3 f 1 2 f 2 f 1 3 2 q 0 009 3 f 1 displaystyle s 3 cdot f 1 2 cdot f 2 f 1 cdot 3 2q approx 0 0093 cdot f 1 nbsp etwas weniger als ein Prozent der Grundfrequenz In unserem Beispiel berechnet sich aus a 440 Hz die Frequenzen von e vorwarts und von d g und c ruckwarts folgendermassen a 440 H z displaystyle a 440 mathrm Hz nbsp e a q 2 328 98 H z displaystyle e frac a cdot q 2 328 98 mathrm Hz nbsp d a q 294 25 H z displaystyle d frac a q 294 25 mathrm Hz nbsp g d q 196 77 H z displaystyle g frac d q 196 77 mathrm Hz nbsp und c 2 g q 263 18 H z displaystyle c 2 cdot frac g q 263 18 mathrm Hz nbsp Die reine Terz hat keine Schwebungen die Pythagoreische Terz c e c 260 74 Hz e 330 Hz jedoch 4 e 5 c 16 3 H z displaystyle 4 cdot e 5 cdot c 16 3 mathrm Hz nbsp Schwebungen in der Sekunde also etwa zehn Mal so viel wie bei den mitteltonigen Quinten und wurde deshalb als Missklang empfunden Die 1 4 Komma mitteltonigen Quinten sind so bemessen dass vier Quinten oktaviert eine reine Terz ergeben und drei reine Terzen sich von einer Oktave wie Dis und Es entspricht 12 mitteltonigen Quinten unterscheiden Stimmungen des abendlandischen zwolfstufigen Tonsystems Gleichstufige Stimmung Kirnberger Stimmung Mitteltonige Stimmung Pythagoreische Stimmung Reine Stimmung Silbermann Sorge Temperatur Vallotti Stimmung Werckmeister Stimmung Wohltemperierte Stimmung Normdaten Sachbegriff GND 7644153 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mitteltonige Stimmung amp oldid 234524192