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Tobias Heinrich Gottfried Trost um 1680 12 August 1759 in Altenburg gilt als bedeutendster thuringischer Orgelbauer Er wurde von Johann Sebastian Bach hochgeschatzt Seine weitgehend erhaltenen Instrumente in der Stadtkirche Waltershausen 1722 1730 und in der Schlosskirche Altenburg 1735 1739 gehoren zu den bekanntesten Barockorgeln Mitteleuropas Orgel der Stadtkirche Waltershausen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werkliste 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTobias Heinrich Gottfried Trost war der Sohn des Orgelbauers Johann Tobias Gottfried Trost und dessen Frau Anna Dorothea geb Thum 1703 Zusammen mit seinem Vater bei dem er den Orgelbau erlernte 1 sind erste Orgelbauarbeiten zwischen 1697 und 1706 nachweisbar Am 3 November 1704 heiratete Trost in Tonna Susanna Catharina Schweinefleisch 1749 Vor 1711 erlangte er den Meistertitel Trost zog Anfang 1718 zu seinem Schwager nach Mockern und nach dem Tod des Vaters nach Altenburg 1722 wo er am 23 November 1723 nach einem Streit mit Johann Jacob Donati um Orgelbauprivilegien zum Hoforgelbauer ernannt wurde Der Streit mit Donati brach 1726 1727 erneut aus In den Jahren 1733 bis 1735 machte Trost bei seinem Schwiegersohn Hellborn und zwei Witwen Anleihen als er in finanzielle Note geriet Ab 1754 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand im Sommer 1756 erlitt er einen Schlaganfall und 1759 starb Trost nach dreimonatiger schwerer Krankheit 2 Werk BearbeitenAuf Trost gehen 21 Neubauten und funf Umbauten zuruck Unter anderem schuf er mit der Orgel der Stadtkirche Waltershausen die grosste Barockorgel in Thuringen Ein weiteres bedeutendes Werk ist seine Orgel in der Schlosskirche Altenburg Der Bach Schuler Johann Ludwig Krebs war von 1756 bis 1780 dort Organist Der spatere Altenburger Organist Wilhelm Stade lobte 1880 das Werk in einem Gutachten Die Orgel der Schlosskirche gilt als eine der besten Orgeln Deutschlands und dies nicht mit Unrecht denn sie zeichnet sich durch Glanz Kraft besonders der Basse durch charakteristische feinsinnige Intonation einzelner Stimmen aus die Soliditat der Arbeit liess nicht zu wunschen ubrig 3 Wahrend Gottfried Silbermanns Dispositionen eher konventionell und seine funf Orgeltypen standardisiert waren war Trost experimentierfreudig Er setzte gerne neue Bauformen ein und bevorzugte farbige Klange Besonders stark war der Flotenchor ausgepragt und bis in die Ein Fuss Lage ausgebaut Hingegen waren gemischte Stimmen nur zuruckhaltend eingesetzt Jedes Werk war mit nur einer Terzmixtur bestuckt Scharf und Cimbel wurden nicht verwendet Zungenregister kamen nur sparsam zum Einsatz und blieben meist auf das Pedal beschrankt Neben und Effektregister waren hingegen beliebt Trost verteilte die Register auf Haupt Brustwerk und Pedal gelegentlich auf ein Oberwerk Andere Bauformen verwendete er nicht 4 Trost war wenig geschaftstuchtig Kosten und Bauzeiten seiner Orgeln uberschritten oft alle Vereinbarungen so dass die Auftraggeber verargert waren An der Waltershauser Orgel arbeitete Trost von 1722 bis nachweislich 1730 vereinbart waren zweieinhalb Jahre Der dortige Stadtrat Marci dichtete daraufhin uber liederlichen Orgelmacher Trost Vor gethan und nach bedacht hat manchen und auch Uns bey diesem gantzen Kirch Bau in viel Leid und Ungluck bracht Der Orgelmacher heisst zwahr Trost doch giebt Er uns gar schlechten Trost Ach weren wir vom Trost erlost 5 In Altenburg bat man Gottfried Silbermann um ein Gutachten der bei aller Wertschatzung verschiedene Verbesserungsvorschlage machte darinnen sich H Trost sich viel Muhe und Arbeit gabe und keinen Fleiss sparete aber auch schlechten profit haben durffte 6 Seit ihrer Fertigstellung 1739 ist die dortige Orgel Anziehungspunkt fur Organisten und entwickelte sich schnell zu einem beliebten Konzertinstrument Werkliste BearbeitenDie Grosse der Instrumente wird in der funften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt Ein grosses P steht fur ein selbstandiges Pedal Eine Kursivierung zeigt an dass die betreffende Orgel nicht mehr oder nur noch der Prospekt erhalten ist Jahr Ort Gebaude Bild Manuale Register Bemerkungen1697 1701 Bad Langensalza St Stephani III P 34 Neubau zusammen mit seinem Vater 1885 ersetzt1701 Tonna Neubau zusammen mit Vater nicht erhalten1705 Aschara St Petri Kirche II P Neubau zusammen mit Vater im 18 Jahrhundert verbrannt1705 1706 Eckardtsleben St Viti Kirche I 8 Neubau nicht erhalten1709 1713 Dollstadt St Peter und Paul II P 20 Neubau Prospekt erhalten1712 1717 Grossengottern St Walpurgis nbsp II P 22 Neubau zum grossen Teil erhalten 1996 1997 restauriert Orgel1722 Aspach Horsel St Ulrich I 9 Zuschreibung Neubau1720 1723 Grossstobnitz Dorfkirche I P 8 Neubau nicht erhalten 1886 ersetzt1721 1726 Narsdorf Ossa Dorfkirche I 9 Neubau von Johann Jacob Donati vollendet nicht erhalten 1886 ersetzt1722 1730 Waltershausen Stadtkirche nbsp III P 47 Neubau erhalten 1995 1998 restauriert Orgel der Stadtkirche Waltershausen Orgel1730 Saalfeld Saale Schloss Saalfeld Schlosskapelle nbsp Zuschreibung Neubau1730 1733 Kriebitzsch St Veit Neubau 1899 ersetzt1731 1733 Eisenberg Schlosskirche nbsp Erweiterungs Umbau der Orgel von Christoph Donat 1683 erhalten leicht umgebaut 1776 1862 restauriert 1959 1963 ab 1986 restauriert und auf den Zustand von 1733 zuruckgefuhrt Orgel1730 1735 Stunzhain Dorfkirche Stunzhain I Neubau einige Register erhalten1735 Altenburg Schlosskirche Positiv Neubau zum Teil erhalten in Thonhausen und der Altenburger Gnadenkapelle1735 1739 Altenburg Schlosskirche Grosse Orgel II P 36 Neubau zum grossen Teil erhalten 1974 1976 restauriert Orgel1744 1746 Thonhausen Ev Dorfkirche I P 11 7 Neubau stark verandert1745 1746 Nobitz Dorfkirche Nobitz I P 10 Neubau 1826 ersetzt1746 Bocka Dorfkirche I P 10 Zuschreibung Neubau Reste erhalten1747 1748 Lohma an der Leina Dorfkirche I P 10 Neubau nicht erhalten 1878 ersetzt1747 1750 Saara Christophoruskirche nbsp I P 15 Neubau Reste erhalten1747 1752 Eisenberg St Petri II P 24 Neubau nicht erhalten 1848 ersetztLiteratur BearbeitenFelix Friedrich Trost Tobias Heinrich Gottfried In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Felix Friedrich Der Orgelbauer Heinrich Gottfried Trost Leben Werk Leistung Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1989 ISBN 3 370 00287 6 Theophil Heinke Hrsg Die Trost Orgel und Stadtkirche Zur Gotteshilfe Waltershausen Selbstverlag Waltershausen 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tobias Heinrich Gottfried Trost organs Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Felix Friedrich Der Orgelbauer Tobias Heinrich Gottfried Trost mit Werkliste PDF Datei 369 kB auf der Website der Gesellschaft der OrgelfreundeEinzelnachweise Bearbeiten Felix Friedrich Der Orgelbauer Heinrich Gottfried Trost 1989 S 18 Theophil Heinke Die Trost Orgel und Stadtkirche Zur Gotteshilfe Waltershausen 1998 S 30 Felix Friedrich Der Orgelbauer Tobias Heinrich Gottfried Trost S 104 abgerufen am 29 Mai 2015 PDF Datei 369 kB Felix Friedrich Der Orgelbauer Heinrich Gottfried Trost 1989 S 39 Heinke Die Trost Orgel und Stadtkirche Zur Gotteshilfe Waltershausen 1998 S 33 Felix Friedrich Der Orgelbauer Heinrich Gottfried Trost 1989 S 77 Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 5 Februar 2020 Normdaten Person GND 118877828 lobid OGND AKS LCCN n90705704 VIAF 63175747 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trost Tobias Heinrich GottfriedKURZBESCHREIBUNG thuringischer OrgelbauerGEBURTSDATUM um 1680STERBEDATUM 12 August 1759STERBEORT Altenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tobias Heinrich Gottfried Trost amp oldid 230326871