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Dieser Artikel beschreibt die thuringische Gemeinde Kriebitzsch Fur den gleichnamigen deutschen Glasmaler siehe Johannes Kriebitzsch Kriebitzsch ist eine Gemeinde im thuringischen Landkreis Altenburger Land Sie gehort zur Verwaltungsgemeinschaft Rositz Wappen Deutschlandkarte51 024166666667 12 339722222222 200 Koordinaten 51 1 N 12 20 OBasisdatenBundesland ThuringenLandkreis Altenburger LandVerwaltungs gemeinschaft RositzHohe 200 m u NHNFlache 13 29 km2Einwohner 1017 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 77 Einwohner je km2Postleitzahl 04617Vorwahlen 03448 034498 Zechau Vorlage Infobox Gemeinde in Deutschland Wartung Vorwahl enthalt TextKfz Kennzeichen ABG SLNGemeindeschlussel 16 0 77 022LOCODE DE KBTGemeindegliederung Kerngemeinde 2 OrtsteileAdresse der Gemeindeverwaltung Hauptstrasse 26 04617 KriebitzschWebsite www vg rositz deBurgermeister Sven Verch Parteilos Lage der Gemeinde Kriebitzsch im Landkreis Altenburger LandKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 2 Geschichte 2 1 Fruhgeschichte 2 2 13 bis 19 Jahrhundert 2 3 Zeitraum des Braunkohleabbaus in und um Kriebitzsch 2 4 20 Jahrhundert 3 Eingemeindungen und Einwohnerentwicklung 3 1 Eingemeindungen 3 2 Einwohnerentwicklung 4 Politik 4 1 Gemeinderat 4 2 Burgermeister 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Wasserver und Abwasserentsorgung 5 3 Ansassige Unternehmen 5 4 Kirche 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Gemeindegliederung nbsp Restloch Zechau nbsp Erinnerungsstein in Zechau an die devastierten Orte Petsa und LeesenGeographische Lage Bearbeiten Die Gemeinde wird dem Altenburg Zeitzer Losshugelland zugeordnet und ist stark durch die fruhere Braunkohlenforderung Meuselwitz Altenburger Braunkohlerevier gepragt Der ehemalige Tagebau Zechau gelegen zwischen Monstab Grossroda und den drei Ortsteilen Kriebitzschs bildet heute das Naturschutzgebiet Restloch Zechau mit grosser okologischer Bedeutung in der Bergbaulandschaft sudlich von Leipzig 2 3 Der Hauptort Kriebitzsch liegt nur zwei Kilometer von der nachstgelegenen Stadt Meuselwitz entfernt Die Kreisstadt Altenburg liegt funf Kilometer sudostlich Nachbargemeinden Bearbeiten Angrenzende Gemeinden sind im Uhrzeigersinn die Stadt Meuselwitz Rositz Monstab und Starkenberg im Landkreis Altenburger Land sowie Elsteraue im sachsen anhaltischen Burgenlandkreis Gemeindegliederung Bearbeiten Zu Kriebitzsch gehoren die Ortsteile Altpoderschau und Zechau Die ehemaligen Orte Leesen und Petsa fielen dem Braunkohleabbau Tagebau Zechau in den 1950er Jahren zum Opfer und wurden abgesiedelt Geschichte BearbeitenFruhgeschichte Bearbeiten In der damaligen Sandgrube wurde im Jahr 1905 ein bronzezeitlicher Hortfund geborgen In zwei Tongefassen befanden sich zwolf Osenhalsringe zwei offene Armringe und eine Randaxt Es konnte eine kultische Deponierung gewesen sein 4 13 bis 19 Jahrhundert Bearbeiten Die urkundliche Ersterwahnung von Kriebitzsch erfolgte 1216 Im Dorf erfolgte auf Anweisung des Kaisers Friedrich Barbarossa 1122 1190 der Bau der Kirche St Veit Kriebitzsch gehorte zum wettinischen Amt Altenburg 5 6 welches ab dem 16 Jahrhundert aufgrund mehrerer Teilungen im Lauf seines Bestehens unter der Hoheit folgender Ernestinischer Herzogtumer stand Herzogtum Sachsen 1554 bis 1572 Herzogtum Sachsen Weimar 1572 bis 1603 Herzogtum Sachsen Altenburg 1603 bis 1672 Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg 1672 bis 1826 Bei der Neuordnung der Ernestinischen Herzogtumer im Jahr 1826 kam der Ort wiederum zum Herzogtum Sachsen Altenburg Nach der Verwaltungsreform im Herzogtum Sachsen Altenburg gehorte Kriebitzsch bezuglich der Verwaltung zum Ostkreis bis 1900 7 bzw zum Landratsamt Altenburg ab 1900 8 Juristisch unterstand das Dorf seit 1879 dem Amtsgericht Altenburg und ab 1906 dem Amtsgericht Meuselwitz Zeitraum des Braunkohleabbaus in und um Kriebitzsch Bearbeiten Der Braunkohleabbau um das im Zentrum des Meuselwitz Altenburger Braunkohlereviers liegende Kriebitzsch wurde in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts begonnen Durch die 1872 eroffnete Bahnstrecke Altenburg Meuselwitz Zeitz an der Kriebitzsch einen Bahnhof erhielt erlebte der Braunkohleabbau einen Aufschwung da mit der Bahn neue Absatzmarkte erschlossen werden konnten In der Folgezeit entstanden Tiefbaugruben um den gesamten Ort dies waren u a die Grube Ida Nr 108 1878 bis 1952 die Grube Gertrud Nr 131 1899 bis 1959 die Grube Agnes Nr 109 1872 bis 1952 und die Grube Union Nr 112 1872 bis 1952 1898 entstand durch Vereinigung des Gertrud Schachtes mit dem Gluckauf Schacht bei Kriebitzsch die Aktiengesellschaft Zechau Kriebitzscher Kohlenwerke Gluckauf mit Sitz in Zechau Zeitweise waren in Kriebitzsch funf Brikettfabriken in Betrieb Im Tagebau wurde die Kohle zunachst im sudwestlich von Kriebitzsch liegenden Tagebau Gertrud I 1908 bis 1916 gefordert Etwas spater folgte der Tagebau Gertrud II Petsa 1914 bis 1932 sudlich von Petsa Der 1931 aufgeschlossene Tagebau Gertrud III Zechau im Gebiet der sudlich von Kriebitzsch liegenden Gemeinde Zechau Leesen uberbaggerte zwischen 1943 und 1947 dessen Ortsteil Petsa und zwischen 1950 und 1952 den Ortsteil Leesen Die Einwohner wurden grosstenteils in eine eigens fur sie errichtete Siedlung in Kriebitzsch umgesiedelt Nachdem der Tagebau im Jahr 1959 am westlichen Ortsrand von Zechau wegen Auskohlung zum Stillstand gekommen war entstand im Bereich von Leesen das heute renaturierte Restloch Zechau Es ist heute Naturschutzgebiet mit grosser okologischer Bedeutung innerhalb der Bergbaufolgelandschaft sudlich von Leipzig 20 Jahrhundert Bearbeiten Ab 1918 gehorte Kriebitzsch zum Freistaat Sachsen Altenburg der 1920 im Land Thuringen aufging 1922 wurde der Ort dem Landkreis Altenburg angegliedert Zur Zeit des Nationalsozialismus unterhielt die Deutsche Erdoel Actiengesellschaft DEA in Zechau ein Lager mit 96 Zwangsarbeitern in Kriebitzsch waren 12 untergebracht die in der Bruderzeche H Solf arbeiten mussten 9 Bei der zweiten Kreisreform in der DDR wurden 1952 die bestehenden Lander aufgelost und die Landkreise neu zugeschnitten Somit kam Kriebitzsch mit dem Kreis Altenburg an den Bezirk Leipzig 1953 wurde eine LPG gegrundet In den 1980er Jahren war die Wiederaufnahme des Braunkohleabbaus geplant welche aber nicht zur Ausfuhrung kam Dem geplanten Tagebau Meuselwitz zwischen Meuselwitz und Rositz hatte das gesamte Gemeindegebiet von Kriebitzsch einschliesslich der Ortsteile Altpoderschau und Zechau weichen mussen 10 1990 wurde Kriebitzsch mit dem Kreis Altenburg wieder thuringisch seit 1994 gehort der Ort zum Landkreis Altenburger Land Eingemeindungen und Einwohnerentwicklung BearbeitenEingemeindungen Bearbeiten Altpoderschau wurde am 1 Januar 1973 eingemeindet nachdem es mit Neupoderschau seit 1957 zur Gemeinde Poderschau zusammengefasst worden war Am 1 August 1977 wurde Zechau mit den Fluren der ehemaligen Orte Leesen und Petsa eingemeindet Einwohnerentwicklung Bearbeiten Die Statistik nennt fur Kriebitzsch ohne die spater eingemeindeten Orte 1910 1686 1925 1900 1933 1827 und 1939 noch 1734 Einwohner Entwicklung der Einwohnerzahl Stand jeweils 31 Dezember 1994 1511 1995 1462 1996 1427 1997 1405 1998 1385 1999 1346 2000 1318 2001 1312 2002 1268 2003 1233 2004 1256 2005 1249 2006 1208 2007 1187 2008 1166 2009 1133 2010 1132 2011 1102 2012 1078 2013 1059 2014 1025 2015 1018 2016 0 990 2017 0 992 2018 0 999 2019 1005 2020 0 990 2021 1001 2022 1017Datenquelle Thuringer Landesamt fur StatistikPolitik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Seit der Kommunalwahl vom 25 Mai 2014 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen DIE LINKE 7 Sitze 57 7 Freie Wahlergemeinschaft FWG 3 Sitze 25 0 Sozialdemokratische Wahlervereinigung Kriebitzsch SWV 2 Sitze 17 3 Die Wahlbeteiligung lag bei 54 6 Burgermeister Bearbeiten Die Gemeinderatswahl von 1994 gewann der zur Wahlergemeinschaft gehorende Lutz Kipping mit 66 9 der Stimmen im ersten Wahlgang 1999 setzte sich Bernd Burkhardt von der PDS mit 58 3 im ersten Wahlgang durch Die Wiederwahl erfolgte jeweils im ersten Wahlgang 2004 96 2 2010 70 3 und am 5 Juni 2016 73 5 11 Die Burgermeisterwahl 2022 gewann Sven Verch parteilos in einer Stichwahl gegen Sven Gorlt parteilos Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Haltepunkt Kriebitzsch 2019 nbsp Kirche in Kriebitzsch nbsp Denkmal fur die 17 Toten des Grubenunglucks von 1921Verkehr Bearbeiten Uber Kriebitzsch verlauft die Bundesstrasse 180 von Altenburg nach Zeitz Die Landesstrasse 2174 fuhrt nach Wintersdorf Kreis und Gemeindestrassen erschliessen die beiden sudlichen Ortsteile Altpoderschau und Zechau Die Gemeinde liegt im Mitteldeutschen Verkehrsverbund und ist uber mehrere taglich verkehrende Buslinien der THUSAC Personennahverkehrsgesellschaft direkt mit Altenburg Meuselwitz und Lucka verbunden Die Linie 412 verkehrt bis nach Leipzig Kriebitzsch besass einen Haltepunkt an der mittlerweile stillgelegten Bahnstrecke Zeitz Altenburg Wasserver und Abwasserentsorgung Bearbeiten Die Aufgaben der Wasserver und Abwasserentsorgung hat die Gemeinde dem Zweckverband Wasserver und Abwasserentsorgung Altenburger Land ubertragen Ansassige Unternehmen Bearbeiten Im Ortsteil Zechau befand sich eine Brikettfabrik Sie wurde 1898 1899 erbaut und blieb bis 1991 in Betrieb Die Fabrik wurde teilweise ab Mitte 1993 als technisches Museum weiter genutzt 12 Das Museum musste jedoch geschlossen werden und schliesslich wurde die Fabrik 2003 vollstandig abgerissen Kirche Bearbeiten Hauptartikel St Veit Kriebitzsch Die Saalkirche ist in Teilen noch romanisch und hat einen polygonal geschlossenen Chor Funf Spitzbogenfenster wurden 1898 von der Naumburger Werkstatt Wilhelm Franke geschaffen Das Chorscheitelfenster zeigt Christus Im Vierpass die Inschrift nach Lk2 14 Ehre sei Gott in der Hohe Die Chorfenstern sIII und sIV sind mit fensterabschliessenden Rahmenborduren eingefasst Aufwendig gestaltete Glasmalereifenster mit Schmuckborduren und Heckenrosen sowie verschiedene Schriftbander Domglas Naumburg ist Nachfolgefirma mit Archivunterlagen Personlichkeiten BearbeitenAlban Kohler 1 Marz 1874 in Petsa 26 Februar 1947 in Niederselters Radiologe Walter Libuda 24 Juni 1950 in Leesen ObjektkunstlerLiteratur BearbeitenLore Christine Jaschke Familienbuch Kriebitzsch Landkreis Altenburger Land 1809 1875 Leipzig AMF 2010 Mitteldeutsche Ortsfamilienbucher der AMF 54 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kriebitzsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verwaltungsgemeinschaft RositzEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden vom Thuringer Landesamt fur Statistik Hilfe dazu Naturschutzrelevante Gebiete der Bergbaufolgelandschaft Memento vom 6 Oktober 2007 im Internet Archive Natur und Landschaftsschutzgebiete im Altenburger Land Michael Kohler Heidnische Heiligtumer Jenzig Verlag 2007 ISBN 978 3 910141 85 8 S 192 Das Amt Altenburg In Geographie fur alle Stande S 201 ff Die Orte des Amts Altenburg ab S 83 Der Ostkreis des Herzogtums Sachsen Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Das Landratsamt Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Thuringer Verband der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933 1945 Hg Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Reihe Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thuringen Erfurt 2003 S 20 ISBN 3 88864 343 0 Das Braunkohlerevier Altenburg Meuselwitz Publikation des LMBV Ergebnisse der Burgermeisterwahlen auf der Seite des Landeswahlleiter Thuringen abgerufen am 31 Juli 2016 Technisches Museum Zechau In Strasse der Braunkohle Abgerufen am 14 Oktober 2012 Stadte und Gemeinden im Landkreis Altenburger Land Altenburg Dobitschen Fockendorf Gerstenberg Gohren Gollnitz Gopfersdorf Gossnitz Haselbach Heukewalde Heyersdorf Jonaswalde Kriebitzsch Langenleuba Niederhain Lobichau Lodla Lucka Mehna Meuselwitz Monstab Nobitz Ponitz Posterstein Rositz Schmolln Starkenberg Thonhausen Treben Vollmershain WindischleubaOrtsteile von Kriebitzsch bestehende Ortsteile Altpoderschau Kriebitzsch Zechaudevastierte Ortsteile Leesen Petsa Normdaten Geografikum GND 4491582 2 lobid OGND AKS VIAF 246275217 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kriebitzsch amp oldid 236196969