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Lobichau ist eine Gemeinde im thuringischen Landkreis Altenburger Land Sie gehort zur Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental Wappen Deutschlandkarte50 891666666667 12 26 240 Koordinaten 50 54 N 12 16 OBasisdatenBundesland ThuringenLandkreis Altenburger LandVerwaltungs gemeinschaft Oberes SprottentalHohe 240 m u NHNFlache 16 72 km2Einwohner 978 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 58 Einwohner je km2Postleitzahl 04626Vorwahlen 034496 036602 Beerwalde Vorlage Infobox Gemeinde in Deutschland Wartung Vorwahl enthalt TextKfz Kennzeichen ABG SLNGemeindeschlussel 16 0 77 026LOCODE DE LOBGemeindegliederung Hauptort 7 OrtsteileAdresse der Gemeindeverwaltung Beerwalder Strasse 33 04626 LobichauWebsite www gemeinde loebichau deBurgermeister Rolf Hermann FDP Lage der Gemeinde Lobichau im Landkreis Altenburger LandKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Einwohnerentwicklung 2 Politik 2 1 Gemeinderat 2 2 Burgermeister 2 3 Wappen 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Schloss Lobichau 3 2 Resurrektion Aurora 4 Geschichte 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Wasserver und Abwasserentsorgung 5 3 Bergbau 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLobichau ist die westlichste Gemeinde des Landkreises Altenburger Land Durch die Gemeinde fliesst die Grossensteiner Sprotte Das Gemeindegebiet wird nach der naturraumlichen Gliederung des Landes Thuringen dem Rand des Altenburger Lossgebiets zugerechnet Das Gemeindegebiet liegt am Ubergang zum Ronneburger Acker und Bergbaugebiet Der grosste Teil der Gemeindeflache wird landwirtschaftlich genutzt Die Gemeinde bestand zunachst aus dem Ortsteil Lobichau Dann wurden weitere umliegende Dorfer eingemeindet Falkenau am 1 Oktober 1922 Grossstechau und Kleinstechau am 1 Juli 1950 Drosen mit Ingramsdorf am 1 Oktober 1961 und Beerwalde am 1 Januar 1974 Die nachsten Stadte sind Schmolln und Posterstein 4 km ostlich sowie Ronneburg 4 km sudwestlich im Landkreis Greiz Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahlen in den Jahren 1933 bis 1939 2 Die Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand von 1939 Ort Lobichau Beerwalde Drosen Grossstechau Kleinstechau 1933 364 316 176 149 110 1939 326 305 159 156 126Entwicklung der Einwohnerzahl seit 1994 ab 1994 Stand jeweils 31 Dezember 1994 1291 1995 1286 1996 1295 1997 1325 1998 1329 1999 1269 2000 1284 2001 1255 2002 1268 2003 1266 2004 1184 2005 1174 2006 1140 2007 1123 2008 1097 2009 1103 2010 1084 2011 1027 2012 1007 2013 1008 2014 0 992 2015 0 976 2016 0 960 2017 0 953 2018 960 2019 973 2020 957 2021 944 2022 978Datenquelle ab 1994 Thuringer Landesamt fur StatistikPolitik Bearbeiten nbsp Torhaus heute Sitz der GemeindeverwaltungGemeinderat Bearbeiten Seit der Kommunalwahl am 25 Mai 2014 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen 3 CDU Wahlergruppe 1 Sitz 7 1 Freie Wahlergruppe 11 Sitze 92 9 Die Wahlbeteiligung lag bei 64 3 2 3 p Burgermeister Bearbeiten Burgermeister ist seit 1990 Rolf Hermann FDP Er wurde zuletzt am 5 Juni 2016 mit einer Mehrheit von 98 9 ohne Gegenkandidaten und einer Wahlbeteiligung von 53 0 1 0 p im Amt bestatigt 4 Wappen Bearbeiten Blasonierung Halbgeteilt und gespalten oben in Rot die goldene Blute der Sonnenblume die Staubgefasse durch ein goldenes Rautengitter in Schwarz vorn unten in Schwarz silberne Hammer und Schlagel und hinten in Gold ein roter golden gekronter schwarzbewehrter Lowe Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturdenkmale in Lobichau Schloss Lobichau Bearbeiten Inmitten des sumpfigen Gelandes wurde eine Wasserburg errichtet welche spater zum Rittergut wurde und im 13 Jahrhundert erstmals erwahnt wird Bis 1360 gehorte das Anwesen den Herren von Swentz 1494 waren die Herren von Ende und ab 1619 die Herren von Einsiedel die Besitzer Familie von Hoym kaufte den Besitz 1730 1794 erwarb ihn die Herzogin Dorothea von Kurland die von 1796 bis 1798 auf den Grundmauern der Burg ein klassizistisches Schloss errichten liess 5 Ein Englischer Landschaftsgarten umgab das Schloss und in der Nachbarschaft wurde im barockisierenden Stil das kleinere Schloss Tannenfeld errichtet Beide Schlosser zusammen bildeten den Musenhof Lobichau mit Besuchen bedeutender politischer und kultureller Personlichkeiten Der russische Zar Alexander I besuchte den Ort 1808 um eine Verbindung mit der Familie des franzosischen Aussenministers den Talleyrand Perigord einzufadeln auf seine Vermittlung heiratete im Jahr darauf eine der vier Tochter der Herzogin Talleyrands Neffen Gaste waren auch der Konig von Preussen Napoleon Metternich Goethe Schiller Gottfried und Theodor Korner 6 Nach dem Tode der Herzogin 1821 fiel der Besitz an ihre Tochter Johanna Katharina Prinzessin Biron von Curland 1783 1876 verheiratet mit Francesco Pignatelli Herzog von Acerenza Nach deren Tod 1876 fiel er an ihre Nichte Luise von Tumpling geb von Boyen Tochter des Generals Leopold Hermann von Boyen und seiner Frau Franziska geb Prinzessin Biron von Curland 1886 wurde im Schloss ein Korner Zimmer eingerichtet in dem die engen Beziehungen zwischen der Herzogin und dem Freiheitsdichter Theodor Korner dokumentiert wurden Frau von Tumpling stiftete das Schloss 1908 als Johanna Luisen Stift der Deutschen Adelsgenossenschaft die dort ein Damenstift und bis 1930 auch eine Hauswirtschaftsschule betrieb Dem Reifensteiner Verband war die Schule seit 1908 angeschlossen Freya von Moltke geb Deichmann besuchte die Schule ab April 1928 fur ein Jahr 7 Nach 1945 wurde vom Landkreis Gera dort ein Altersheim eroffnet und ab 1951 wurde es vom Landkreis Schmolln als Verwaltungssitz genutzt 8 Die durch die Gemeindeverwaltung genutzten Teile des Schlosses in Lobichau befinden sich in einem guten baulichen Zustand wahrend das Hauptgebaude 2009 zugunsten des Neubaus eines Alten und Pflegeheims abgerissen wurde Das 2009 abgerissene klassizistische Hauptgebaude 9 wurde durch einen als Alten und Pflegeheim dienenden Neubau in Anlehnung an das historische Erscheinungsbild ersetzt Fur das leerstehende Schloss in Tannenfeld gibt es noch keine Nachnutzung nbsp Schloss Lobichau 2009 abgerissen nbsp Schloss Lobichau historisierender Neubau 2015 nbsp Wirtschaftliche Frauenschule Lobichau nbsp Schloss Tannenfeld nbsp Die friedliche Nutzung der Kernenergie von Werner Petzold nbsp Trauernde im SkulpturenparkResurrektion Aurora Bearbeiten Ein offizielles Begleitprogramm des Landkreises Altenburger Land zur Bundesgartenschau 2007 war die Ausstellung Resurrektion Aurora Auferstehung der Morgenrote 10 mit dem Fordergerust des ehemaligen Schachtes 403 und einer Lindenallee fur Fussganger und Radfahrer zur sanierten Halde Beerwalde die bis zur Bergkuppe begangen werden kann Am 5 September 2009 wurde das Grossbild Die friedliche Nutzung der Kernenergie von Werner Petzold ein Werk des Sozialistischen Realismus ursprunglich am Giebel eines Wismutgebaudes in Paitzdorf zwischen Halde und Turm wieder eingeweiht Mit 12 Metern Breite und fast 16 Metern Hohe ist es das vermutlich grosste freistehende Bild weltweit Der Skulpturenkunstpark Menschliche Dimensionen wurde direkt unter dem Fordergerust angelegt Geschichte BearbeitenLobichau wurde im Jahre 1255 erstmals urkundlich als Luboch erwahnt Der Ort gehorte zum wettinischen Amt Altenburg 11 12 welches ab dem 16 Jahrhundert aufgrund mehrerer Teilungen im Lauf seines Bestehens unter der Hoheit folgender Ernestinischer Herzogtumer stand Herzogtum Sachsen 1554 bis 1572 Herzogtum Sachsen Weimar 1572 bis 1603 Herzogtum Sachsen Altenburg 1603 bis 1672 Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg 1672 bis 1826 Bei der Neuordnung der Ernestinischen Herzogtumer im Jahr 1826 kam der Ort wiederum zum Herzogtum Sachsen Altenburg Nach der Verwaltungsreform im Herzogtum gehorte Lobichau bezuglich der Verwaltung zum Ostkreis bis 1900 13 bzw zum Landratsamt Ronneburg ab 1900 14 Das Dorf gehorte ab 1918 zum Freistaat Sachsen Altenburg der 1920 im Land Thuringen aufging 1922 kam es zum Landkreis Gera Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich in der Region der Uranerzbergbau der SDAG Wismut Bei der zweiten Kreisreform in der DDR wurden 1952 die bestehenden Lander aufgelost und die Landkreise neu zugeschnitten Somit kam die Gemeinde Lobichau mit dem Kreis Schmolln an den Bezirk Leipzig der seit 1990 als Landkreis Schmolln zu Thuringen gehorte und bei der thuringischen Kreisreform 1994 im Landkreis Altenburger Land aufging Vom 1 Februar 1992 bis 11 Oktober 1994 gehorte die Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Lobichau Wildenborten an die zum 12 Oktober 1994 in der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental aufging Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Fordergerust Schacht 403 Industriedenkmal in der Gemeinde Lobichau nbsp Lobichau Erinnerung an BergbauzeitenVerkehr Bearbeiten Durch das sudliche Gemeindegebiet verlauft die Bundesstrasse 7 die bei Beerwalde an der Anschlussstelle Ronneburg auf die Bundesautobahn 4 trifft In Beerwalde zweigte die von der Wismut Werkbahn betriebene Bahnstrecke Beerwalde Drosen nach Lobichau und Drosen von der Bahnstrecke Meuselwitz Ronneburg ab Beide Bahnstrecken sind fur den Personenverkehr stillgelegt Lediglich der Streckenabschnitt von der Sandgrube Kayna bei Naundorf bis Raitzhain wird heute noch im Guterverkehr bedient Die Bahnstrecke Gossnitz Gera verlauft im Suden an der Gemeinde vorbei Der nachstgelegene Bahnhof befindet sich im benachbarten Nobdenitz Wasserver und Abwasserentsorgung Bearbeiten Die Gemeinde Lobichau hat die Aufgaben der Wasserver und Abwasserentsorgung an die Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental ubertragen Diese erledigen diese Aufgabe mit Hilfe des Eigenbetriebs Gemeindewerke Oberes Sprottental Bergbau Bearbeiten In der Region Ronneburg war das Vorhandensein von Uranerzen bereits zum Kriegsende 1945 bekannt Fur den Abbau wurde 1947 in Moskau die Staatliche Aktiengesellschaft der Buntmetallindustrie Wismut mit Betriebssitz in Aue gegrundet Die Gesellschaft und der Uranerzabbau standen von Beginn an unter sowjetischer Fuhrung Bei der Ausweitung geologischer Untersuchungen durch die zum 1 Januar 1954 umfirmierte SDAG Wismut konnten 1975 Uranerzvorkommen in Lobichau Drosen nachgewiesen werden Im Anschluss begann die Wismut mit Planung und Bau von Forderanlagen und der Eisenbahnanbindung Bahnstrecke Beerwalde Drosen fur den Abtransport des Fordergutes Es entstand mit dem Schacht 415 einer der modernsten Forderturme Europas und ein mehrgleisiger Guterbahnhof der zu Beginn des Abbaus 1978 in Betrieb genommen wurde Der Uranabbau begann 1982 und wurde nach der Wiedervereinigung 1990 eingestellt Nach der Beendigung der sowjetischen Beteiligung im Jahr 1991 laut Deutsch Sowjetischem Staatsvertrag wurde eine Wismut GmbH als Unternehmen der Bundesrepublik gegrundet die mit der Abwicklung bzw Stilllegung betrieblicher Einrichtungen und der Sanierung und Rekultivierung beauftragt war Durch Einflussnahme der Burger und ihrer kommunalen Vertretung gelang es das Fordergerust des Schachtes 403 fur die Gemeinde Lobichau als Industriedenkmal zu erhalten 15 16 Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Herzogin Dorothea von Kurland 1761 1821 Michael Ranft 1700 1774 Vampirismusforscher war ab 1749 als Pfarrer in Grossstechau tatig wo er am 18 April 1774 auch verstarb Die Gutsherrschaft Lobichau und Schloss Tannenfeld befanden sich seit 1794 im Besitz der Herzogin Dorothea von Kurland Wegen der haufigen Anwesenheit europaischer Herrscher der damaligen Zeit und deutscher Geistesgrossen ist das Schloss bis heute als Musenhof der Herzogin von Kurland bekannt Literatur BearbeitenAntje Gallert Resurrektion Aurora Offizielles Begleitprojekt zur Bundesgartenschau 2007 des Landkreises Altenburger Land Herausgegeben vom Landratsamt Altenburger Land Altenburg 2007 Kristin Jahn Rund um den Schacht Drosen Zeitzeugen erzahlen Sutton Verlag Erfurt 2007 ISBN 978 3 86680 117 2 Rainer Bode Vor Ort Ronneburg Beerwalde Drosen Paitzdorf Reust Seeligstadt Uber den Uranbergbau bei Ronneburg Thuringen Bode Verlag GmbH Haltern 2 Aufl 2007 ISBN 978 3 925094 41 5 Klaus Hofmann Hrsg Salongeschichten Paris Lobichau Wien Gaste im Salon der Herzogin von Kurland im Portrat des Malers Ernst Welker Museum Burg Posterstein 2015 ISBN 978 3 86104 094 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lobichau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Gemeinde Lobichau Resurrektion Aurora Die Wiederbelebung eines Areals Bundesgartenschau 2007 Bergbaubetrieb Drosen Uranerzgewinnung und Sanierung Die Geschichte der Uranerzgewinnung der Wismut im Bergbaubetrieb DrosenEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden vom Thuringer Landesamt fur Statistik Hilfe dazu Michael Rademacher Stadt und Landkreis Altenburg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Gemeinderatswahl 2014 abgerufen am 4 August 2014 Ergebnisse der Burgermeisterwahl Landeswahlleiter Thuringen abgerufen am 1 August 2016 Thomas Bienert Mittelalterliche Burgen in Thuringen 430 Burgen Burgruinen und Burgstatten Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 631 1 S 19 Volker Klimpel Vom Musenhof zur Heilanstalt Schloss Tannenfeld und Dr Arthur Techlenburg 1870 1957 In Thuringer Arzteblatt 23 2012 S 559 562 Ortrud Worner Heil Frauenschulen auf dem Lande Reifensteiner Verband 1897 1997 Schriftenreihe des Archivs der deutschen Frauenbewegung Band 11 Archiv der Frauenbewegung 1997 reifensteiner verband de Wirtschaftliche Frauenschule Lobichau in Thuringen Beitrag zu den im Zuge des Abbruchs stattgefundenen archaologischen Untersuchungen abgerufen am 20 November 2013 Website zum Programm 2007 Das Amt Altenburg im Buch Geographie fur alle Stande ab S 201 Die Orte des Amts Altenburg ab S 83 Der Ostkreis des Herzogtums Sachsen Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Das Landratsamt Ronneburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Wismut GmbH Sanierung im Uranerzbergbau Nicht mehr online verfugbar Sachsisches Oberbergamt archiviert vom Original am 24 Mai 2007 abgerufen am 2 August 2017 Stadte und Gemeinden im Landkreis Altenburger Land Altenburg Dobitschen Fockendorf Gerstenberg Gohren Gollnitz Gopfersdorf Gossnitz Haselbach Heukewalde Heyersdorf Jonaswalde Kriebitzsch Langenleuba Niederhain Lobichau Lodla Lucka Mehna Meuselwitz Monstab Nobitz Ponitz Posterstein Rositz Schmolln Starkenberg Thonhausen Treben Vollmershain WindischleubaOrtsteile von Lobichau Beerwalde Drosen Falkenau Grossstechau Ingramsdorf Kleinstechau Lobichau Tannenfeld Normdaten Geografikum GND 4726311 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lobichau amp oldid 236172332