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Michael Ranft auch Ranfft 9 Dezember 1700 in Guldengossa 18 April 1774 in Grossstechau war ein deutscher evangelischer Geistlicher Vampirismusforscher der Aufklarung Historiker und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenDer Sohn des Pfarrers Michael Ranft in Guldengossa besuchte die Schule in Chemnitz und immatrikulierte sich 1720 an der Universitat Leipzig wo er drei Jahre spater Baccalaureus der Philosophie und 1724 Magister wurde Ab 1725 war er als Hofmeister beim spateren Appellationsgerichts Vizeprasidenten von Berlepsch in Groditz tatig 1725 untersuchte er die Vampirvorfalle in Kisolova am aussersten sudostlichen Ende des Habsburgerreiches Anhand des Berichts des osterreichische Kameralprovisor und Arztes Frombald verfasste verschiedene Traktate so z B die Dissertatio historico critica de masticatione mortuorum in tumulis oder von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Grabern Die in Kisolova aufgetretenen Vampirkennzeichen konnte er alle rational erklaren Magister Michael Ranft wurde 1727 der Nachfolger von Friedrich Wilhelm Preuser im Diakonat der Stadt Nebra Preuser wurde in Nebra neuer Pfarrer Obwohl ihm bei der Ubernahme des Diakonatsamtes vom Rat der Stadt Nebra versprochen worden war die baufallige Diakonatswohnung zu reparieren wurde bis 1732 nichts zur Reparatur getan so dass sich Ranft mehrfach beim Konsistorium zu Leipzig beschweren musste Aufgrund seines geringen Einkommens von maximal 150 Talern und der schlechten Wohn und Arbeitsbedingungen vor Ort wandte er sich verstarkt dem Thema seiner Magisterarbeit zu der Vampirismusforschung 1733 blieb ihm der stadtische Rat fast 10 Taler seiner Besoldung schuldig die er 1736 37 einklagen musste Da er nicht erfolgreich war wandte er sich 1739 an das Patrimonialgericht Nebra und an den Schoffenstuhl Leipzig Die Verhandlungen endeten ergebnislos im Winter 1740 Verargert verliess Ranft Nebra nachdem die dortige Gerichtsherrin bereits im Oktober 1739 einen neuen Diakon vorgeschlagen hatte Sein Nachfolger wurde Johann Gottlob Ranft aus Guldengossa bei Leipzig der 1709 geborene Sohn des Pfarrers Michael Ranft Der gleichnamige Michael Ranft war am 5 Juli 1670 in Oederan als Sohn von Michael und Anna Christina Ranft geboren worden besuchte die Schule in Freiberg und ab 1681 das Gymnasium in Meissen 1691 ging er zum Theologiestudium an die Universitat Leipzig Nach dem Studium wurde er Pfarrer in Guldengossa und 1714 Pfarrer in Droyssig Im Sommer 1739 bat er den Kirchenpatron von Droyssig Heinrich von Bunau dass ihm aufgrund seines hohen Alters sein Sohn Michael Ranft der bisherige Diakon zu Nebra als Adjunkt zur Seite gestellt wird was am 9 September 1739 nach bestandenem Examen durch das Konsistorium zu Leipzig bestatigt wurde Michael Ranft senior starb am 18 Dezember 1743 in Droyssig und sein Sohn folgte ihm im Amt Seine offizielle Vokation datiert auf den 5 August 1744 1749 folgte Michael Ranft dem Ruf als Pfarrer in Grossstechau im Furstentum Altenburg wo er 1774 starb Seine Sohne Michael Gebhard und Christian Salomo Ranft wurden Pfarrer in Grossstechau bzw Ruckersdorf Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Tractat von 1734 nbsp Frontispiz des Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in GrabernDissertatio historico critica de masticatione mortuorum in tumulis Breitkopf Leipzig 1725 De masticatione mortuorum in tumulis Oder von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Grabern liber singularis exhibens duas exercitationes quarum prior historico critica posterior philosophica est Martini Leipzig 1728 Digitalisat der Universitatsbibliothek Augsburg Necrologium Domus Saxonicae Coaevum Oder Vollstandige Lebens Geschichte Aller in diesem ietztlauffenden XVIII Seculo Verstorbenen Herzoge von Sachsen Nebst Dem Anhangs Weise beygefugten Leben und Tode Der Allerdurchl und Grossmachtigst Frauen Frauen Christianen Eberhardinen Koniginn in Pohlen und Churfurstin zu Sachsen etc Martini Leipzig 1728 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Merckwurdige Lebens und Regierungsgeschichte Ludovici I Konigs von Spanien und Indien Martini Leipzig 1728 Digitalisat in der Google Buchsuche Leben und Thaten Des Weltberuhmten Konigl Pohln und Churfurstl Sachsischen Obersten Staats Ministers und General Feld Marschalls Jacob Heinrichs Des heil Rom Reichs Grafens von Flemming Nebst einiger Nachricht Von Denen beyden ungleicher Zeit verstorbenen Grafen von Vitzthum Und von Watzdorff Konigl Pohln und Churfurstl Sachss Staats und Cabinets Ministris Griessbach Naumburg und Zeitz 1732 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Grabern worin die wahre Beschaffenheit derer Hungarischen Vampyrs und Blut Sauger gezeigt auch alle von dieser Materie bissher zum Vorschein gekommene Schrifften recensiret werden Teubner Leipzig 1734 Neuauflage unter dem Titel Traktat von dem Kauen und Schmatzen der Toten in Grabern 2006 im UBooks Verlag ISBN 3866080158 Staats Und Helden Geschichte Des fruhzeitigen Conquerantens Unserer Zeiten Don Carlos Infantens Von Spanien Regensburg 1735 Merckwurdigstes Leben und Schicksal Des Weltbekannten Konigs Stanislai Frankfurt a M und Leipzig 1736 Digitalisat in der Google Buchsuche Kurtze Standt und Trauer Rede welche bey solenner Beerdigung des Herr Ludwig Gebhardts des Heil Rom Reichs Graffens von Hoym gehalten Naumburg 1738 Des Weltberuhmten Furstens Leopoldi von Anhalt Dessau Leben und Thaten Welchem ein Anhang einer kurtzen Beschreibung des gantzen Hoch Furstlichen Hauses und gesamten Furstenthums Anhalt beygefuget ist Frankfurt a M und Leipzig 1742 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen 3 verbesserte Auflage Helmstedt 1745 Leben und Schrifften aller Chur Sachsischen Gottesgelehrten die mit der Doctor Wurde gepranget und in diesem ietztlauffenden Jahrhundert das Zeitliche geseegnet 2 Theile Deer Leipzig 1742 Leben und Thaten des ietzt regierenden Pabsts d i Papst Benedikt XIV und aller lebenden Cardinale der Romischen catholischen Kirche Hamburg und Rudolstadt 1743 Leben und Thaten des Weltberuhmten Grafens Mauritii von Sachsen Marschalls von Franckreich Brandt Berlin 1746 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Leben und Thaten sowohl des Grafens von Lowendahl als der beyden Herzoge von Noailles und Richelieu allesammt Marschalle von Frankreich nebst einer Fortsetzung der merkwurdigen Lebensgeschichte des beruhmten Grafens von Sachsen Heinsius Leipzig 1749 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Leben und Thaten des jungstverstorbenen Weltberuhmten Graf Moritzens von Sachsen General Marschalls der Konigl Franzosischen Armeen nebst Einigen Verbesserungen und Zusatzen zu dem Leben seines Freundes des Marschalls von Lowendahl Frankfurt a M und Leipzig 1751 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Corpus Doctrinae Evangelico Lutheranae 2 Bande Heinsius Leipzig 1754 1755 Pars prior und Pars posterior als Digitalisate der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Vollstandige Beschreibung des Russischen Reichs und aller darzu gehorigen Lande Volker und Oerter welche aus den zuverlassigsten Nachrichten mit Zuziehung der besten Landkarten und neuesten Reisebeschreibungen ans Licht stellt Heinsius Leipzig 1767 Digitalisat des Gottinger Digitalisierungszentrums Die merkwurdige Lebensgeschichte des unglucklichen Russischen Kaysers Peters des Dritten sammt vielen Anecdoten des Russischen Hofs und derer Personen die seit einiger Zeit an solchem geherrschet oder sonst viel gegolten haben aus zuverlassigen Nachrichten ans Licht gestellt von einem Freunde der Wahrheit Holle Leipzig 1773 Das merkwurdige Leben des beruhmten Furstens Menzikow welches mit vielen Anekdoten ans Licht stellt ein Liebhaber der Wahrheit Holle Leipzig 1774 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Literatur BearbeitenFranz Schnorr von Carolsfeld Ranfft Michael In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 228 f Fortgesetzte neue genealogisch historische Nachrichten S 3ff DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Michael Ranft Quellen und Volltexte Die Leipziger Vampirdebatte 1725 1734Normdaten Person GND 137251866 lobid OGND AKS LCCN n00109750 VIAF 79119065 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ranft MichaelALTERNATIVNAMEN Ranfft Michael Ranfftii MichaelisKURZBESCHREIBUNG Vampirismusforscher evangelischer PfarrerGEBURTSDATUM 9 Dezember 1700GEBURTSORT GuldengossaSTERBEDATUM 18 April 1774STERBEORT Grossstechau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Ranft Geistlicher amp oldid 235110372