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Friedrich I genannt Barbarossa italienisch fur Rotbart um 1122 10 Juni 1190 im Fluss Saleph nahe Seleucia Kleinarmenien aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1147 bis 1152 als Friedrich III Herzog von Schwaben von 1152 bis 1190 romisch deutscher Konig und von 1155 bis 1190 Kaiser des romisch deutschen Reiches Der thronende Kaiser Friedrich Barbarossa mit Bugelkrone Reichsapfel und Szepter zwischen seinen Sohnen Heinrich VI der bereits die Konigskrone tragt links und Friedrich von Schwaben mit Herzogshut Miniaturmalerei aus der Historia Welforum zwischen 1185 und 1195 Fulda Hessische Landesbibliothek Cod D 11 fol 14r Barbarossas Wahl war die Folge eines Interessenausgleichs mehrerer Fursten Die wohl bedeutendste Rolle spielte dabei sein Vetter Heinrich der Lowe der als Folge der Absprachen eine koniggleiche Stellung in Norddeutschland aufbauen konnte Seine langjahrige Forderung durch den Konig missachtete jedoch das Gleichgewicht hocharistokratischer Familienverbande und liess Heinrich schliesslich zum Storfaktor fur die ubrigen Reichsfursten werden Barbarossas Herrschaft war zudem vom Doppelkonflikt mit dem lombardischen Stadtebund und dem Papsttum gepragt In einer Gesellschaft in der Ehre honor den sozialen Rang bestimmte fuhrten Ehrverletzungen und der daraus resultierende Zwang zur Rache zu jahrzehntelangen Konflikten In den Auseinandersetzungen zwischen den oberitalienischen Stadten versuchte Barbarossa eine Vermittlerrolle einzunehmen Er scheiterte jedoch zog sich den Vorwurf der Parteilichkeit zu und konnte die traditionellen Herrscheraufgaben der Friedens und Rechtswahrung nicht ausuben Die Weigerung einiger Stadte sich dem kaiserlichen Gericht zu stellen musste angesichts des Konzepts der Ehre des Reiches honor imperii aber auch zur Bestatigung des kaiserlichen Herrschaftsanspruchs gesuhnt werden Nachdem Tortona und Mailand zerstort worden waren beabsichtigte Barbarossa die Konigsherrschaft im Regnum Italicum grundsatzlich neu zu ordnen Alte Hoheitsrechte des Reiches wurden wieder beansprucht oder neu definiert und schriftlich fixiert Alle Gerichtshoheit und Amtsgewalt sollte vom Reich ausgehen Die Einsetzung kaiserlicher Verwalter und die umfassende finanzielle Nutzung der dem Kaiser zugesprochenen Regalien trafen jedoch auf den Widerstand der Stadte Sie hatten Regalien und Jurisdiktionsrechte langst schon gewohnheitsrechtlich wahrgenommen Anders als noch in salischer Zeit fuhrten der Konflikt mit dem Papst und die Exkommunikation des Kaisers nicht zur Entstehung einer grosseren Oppositionsbewegung im nordlichen Reichsteil Erst nach der Niederlage des kaiserlichen Heeres in der Schlacht von Legnano 1176 wurde das jahrzehntelange Schisma im Frieden von Venedig und der Konflikt mit den Kommunen im Konstanzer Frieden 1183 beendet Heinrich der Lowe hatte sich geweigert dem Kaiser 1176 im Kampf gegen die lombardischen Stadte beizustehen auf Bestreben der Fursten wurde er gesturzt und musste ins Exil gehen Schon vor seiner Konigsherrschaft hatte Barbarossa von 1147 bis 1149 am Kreuzzug seines koniglichen Onkels Konrad III teilgenommen In seinen letzten Jahren bereitete er nach der Niederlage des Konigs von Jerusalem Guido von Lusignan gegen Saladin 1187 einen weiteren Kreuzzug vor Am 11 Mai 1189 brach der Kaiser auf doch er ertrank dreizehn Monate spater kurz vor seinem Ziel Der Beiname Barbarossa Rotbart wurde erst im 13 Jahrhundert fester Namensbestandteil Im Rahmen der deutschen Nationalbewegung des 19 Jahrhunderts entwickelte sich Friedrich Barbarossa zum nationalen Mythos Mit der Sage vom Kaiser der im Kyffhauser schlaft und auf bessere Zeiten wartet wurde die Hoffnung auf die nationale Einheit verbunden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Aufstieg der Staufer 1 2 Konigswahl 1152 1 3 Personelle Veranderungen und Kontinuitaten 1 4 Forderung und Zusammenarbeit mit Heinrich dem Lowen 1 5 Vorbereitung auf die Kaiserkronung und schwelender Konflikt mit Mailand 1 6 Erster Italienzug 1154 1155 Kronungszug und Konflikt mit Mailand und Tortona 1 7 Kaiserkronung 1155 1 8 Verscharfter Konflikt mit dem Papsttum 1 9 Jahre im nordlichen Reichsteil 1155 1158 1 9 1 Vergabe des bayerischen Herzogtums an Heinrich den Lowen 1156 1 9 2 Heirat mit Beatrix von Burgund 1156 1 9 3 Kriegszug gegen Polen 1157 1 10 Zweiter Italienzug 1158 1162 Papstschisma und Zerstorung Mailands 1 10 1 Erste Unterwerfung Mailands 1158 1 10 2 Beschlusse von Roncaglia 1158 1 10 3 Ausbruch des Papstschismas 1159 1 10 4 Zweite Unterwerfung Mailands 1162 1 11 Dritter Italienzug 1163 1164 1 12 Kampf gegen Alexander III im Reich 1165 1166 1 13 Vierter Italienzug 1166 1168 Sieg bei Tusculum und Seuchenkatastrophe 1 14 Jahre im Reich 1168 1174 1 15 Funfter Italienzug 1174 1176 Niederlage von Legnano 1 16 Friedensschluss von Venedig 1177 1 17 Sturz Heinrichs des Lowen 1180 81 1 18 Friede von Konstanz 1183 1 19 Ritterlich hofische Gesellschaft des 12 Jahrhunderts 1 19 1 Der Hof Barbarossas 1 19 2 Mainzer Hoffest 1184 1 20 Sechster Italienzug 1184 1 21 Kreuzzug und Tod 1190 2 Das Barbarossa Bild der Nachwelt 2 1 Beurteilung im Mittelalter 2 2 Rezeption 2 3 Geschichtsbilder und Forschungsperspektiven 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLebenHerkunft und Aufstieg der Staufer Ausschnitt aus der Stammtafel Barbarossas Die alteste erhaltene Darstellung eines mittelalterlichen Adelsgeschlechtes entstand wohl in der welfischen Grablege dem Kloster Weingarten in den letzten Jahrzehnten des 12 Jahrhunderts Ganz oben rechts erscheint mit der Welfin Judith die Mutter Friedrich Barbarossas Die ubergrosse Darstellung des Kaisers selbst wurde nicht ausgefuhrt Die Ecksteinfunktion Barbarossas zwischen Staufern und Welfen suggeriert dass es ab Friedrich die Staufer sind die den Welfenstamm fortsetzen Fulda Hochschul und Landesbibliothek Handschrift D 11 fol 13v Kat Nr II A 20 1 Friedrich entstammte dem adligen Geschlecht der Staufer Dieser Name ist jedoch eine Begriffsfindung der Historiker aus dem 15 Jahrhundert Die Ahnen vaterlicherseits waren unbedeutend und wurden nicht uberliefert Abstammung und Herkunft der Familie sind bis heute ungeklart Der Familie gelang es durch konsequente Nutzung von Klostervogteien kluge Inanspruchnahme der Ministerialitat und enge Zusammenarbeit mit Klerus und Volk der Bistumer Wurzburg Worms und Speyer ihre Herrschaftsposition vor Antritt des Konigtums auszubauen 2 Fur das Anwachsen der staufischen Macht waren auch zahlreiche Eheschliessungen vorteilhaft 3 Uber Barbarossas Urgrossvater Friedrich von Buren ist lediglich bekannt dass er eine Frau namens Hildegard geheiratet hat Jungst wurde vermutet dass der Schlettstadter Besitz nicht Hildegard sondern Friedrich selbst gehort habe und die Staufer damit ein elsassisches Geschlecht gewesen seien Erst um 1100 habe sich mit Herzog Friedrich I der Ausgriff ins ostschwabische Remstal vollzogen 4 Weit wichtiger war fur die Staufer ihre prestigetrachtige Verwandtschaft mutterlicherseits mit den Saliern Die Grossmutter Friedrich Barbarossas war Agnes eine Tochter des salischen Herrschers Heinrich IV Barbarossa verstand sich als Nachkomme des ersten Salierkaisers Konrad II auf den er sich in Urkunden mehrfach als seinen Vorfahren bezog 5 Der Aufstieg der Staufer vollzog sich in den Konflikten Heinrichs IV mit den Fursten aus Sachsen und Schwaben Als Reaktion auf die Erhebung des Schwabenherzogs Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkonig Heinrichs IV erhielt Friedrich I vom Konig 1079 das Herzogtum Schwaben und wurde mit dessen Tochter Agnes vermahlt Als Schwiegersohn war Friedrich eine wichtige Stutze fur den salischen Kaiser gegen die geistlichen und weltlichen Vertreter der gregorianischen Reform 1105 bekam sein funfzehnjahriger Sohn Friedrich II der Vater von Barbarossa das Herzogtum Nach dem Sturz des Kaisers durch seinen Sohn Heinrich V ubernahmen 1116 die beiden Bruder Konrad und Friedrich II die Stellvertreterschaft im nordlichen Reichsteil Konrad wurde Herzog von Ostfranken Barbarossas Vater Friedrich II war in der Verteidigung der salischen Interessen und dem weiteren Ausbau seiner staufischen Hausmacht so erfolgreich dass uber ihn laut Otto von Freising erzahlte wurde er habe am Schwanz seines Pferdes stets eine Burg hinter sich hergezogen 6 Um 1122 wurde Barbarossa als Sohn Friedrichs II und der Welfin Judith geboren Sein Geburtsort war vielleicht Hagenau 7 Er erlernte das Reiten Jagen und den Umgang mit Waffen Barbarossa konnte weder lesen noch schreiben und war auch der lateinischen Sprache nicht machtig 8 Die Kandidatur seines Vaters Friedrich II als Nachfolger des kinderlos verstorbenen salischen Herrschers Heinrich V blieb 1125 erfolglos da er die libera electio freie Wahl der Fursten nicht akzeptierte Gewahlt wurde stattdessen der Sachsenherzog Lothar III Nach dem Tod Lothars wurde am 7 Marz 1138 Konrad in Koblenz von einer kleinen Furstengruppe unter der Leitung des Erzbischofs Albero von Trier zum Konig gewahlt Friedrich Barbarossa nahm 1141 in Strassburg 1142 in Konstanz 1143 in Ulm 1144 in Wurzburg und 1145 in Worms an Hoftagen seines koniglichen Onkels Konrad teil Auch in den Folgejahren hielt er sich regelmassig am Konigshof auf Um 1147 heiratete er Adela die Tochter des nordbayerischen Markgrafen Diepold III von Vohburg Wenige Wochen vor dem Tod seines Vaters wurde Barbarossa zu Weihnachten 1146 in einer koniglichen Urkunde als der jungere Herzog bezeichnet 9 Von 1147 bis 1149 nahm er am Kreuzzug seines koniglichen Onkels Konrad teil Das Unternehmen schlug fehl der Konig erkrankte an der Malaria Zur Jahreswende 1151 52 traf Konrad Vorbereitungen fur die Konigswahl seines Sohnes Friedrich von Rothenburg starb jedoch schon am 15 Februar 1152 Konigswahl 1152 Bereits zwei Wochen nach dem Tod Konrads wahlten die Fursten am 4 Marz 1152 in Frankfurt am Main seinen Neffen Herzog Friedrich III von Schwaben den Sohn des Thronkandidaten von 1125 zum neuen Konig Otto von Freising zeichnet das Bild einer einmutigen Konigserhebung und zwangslaufigen Nachfolge Friedrichs Friedrich sei gewahlt worden da er den beiden verfeindeten Familien der Heinrici de Gueibelinga Heinriche von Waiblingen und der Guelfi de Aldorfio Welfen von Altdorf angehore er sei damit der Eckstein angularis lapis der Versohnung geworden Tatsachlich durfte es jedoch vor der Wahl intensive Verhandlungen Zugestandnisse und Absprachen zwischen Friedrich und den Grossen gegeben haben 10 Als Herzog von Schwaben musste Barbarossa seine Erhohung zum Konig seinen Standesgenossen hinnehmbar machen Die Unterstutzung Heinrichs des Lowen gewann er wohl durch die Zusage ihm das Herzogtum Bayern zuruckzugeben Auf Konrads letztem Hoftag gelang es Barbarossa sich die Unterstutzung des Bamberger Bischofs Eberhard II zu sichern Eberhard hoffte dadurch Bambergs kirchenrechtliche Stellung gegenuber Mainzer Anspruchen zu wahren 11 Welf VI versprach sich vom kunftigen Konig seinem Neffen die Sicherung seiner herzoglichen Stellung Sie wurde durch die Einsetzung als Herzog von Spoleto Markgraf der Toskana und Furst von Sardinien dux Spoletanus et marchio Tusciae et princeps Sardiniae noch im selben Jahr gefestigt 12 Durch die Wahl wurde Konrads minderjahriger Konigssohn Friedrich bei der Konigswahl ubergangen der erste Fall dieser Art bei Konigswahlen 13 Vor diesem Hintergrund bemerkte Otto von Freising in seinem Bericht uber die Frankfurter Konigswahl von 1152 ausdrucklich dass die Wahl des Konigs ein besonderer Vorzug des romisch deutschen Reichs sei 14 Friedrich wurde am 9 Marz 1152 von Erzbischof Arnold von Koln in der Aachener Munsterkirche Karls des Grossen gekront Wahrend der Zeremonie warf sich ein Ministeriale dem Barbarossa aufgrund schwerer Vergehen die Gunst entzogen hatte dem frisch gesalbten Konig in aller Offentlichkeit vor die Fusse Der Ministeriale wollte dadurch die Wiederaufnahme in die Huld des Herrschers erreichen Er wurde jedoch von Friedrich mit der Begrundung abgewiesen dass er ihn nicht aus Hass sondern aus Gerechtigkeitsgrunden von seiner Huld ausgeschlossen habe non ex odio sed iustitie intuitu illum a gratia sua exclusum fuisse 15 Die Entscheidung uberraschte die meisten der Anwesenden und erhielt ihren Respekt Die Reaktion Barbarossas wird von der modernen Forschung als Ausdruck des Wandels bei der Einschatzung der Frage gewertet welche Tugenden von einem Herrscher erwartet wurden Waren in ottonisch salischer Zeit Milde und Barmherzigkeit mit ihren demonstrativen Ausdrucksformen wie Tranen und Friedenskuss Werte an denen konigliches Handeln gemessen wurde so war nun der rigor iustitiae Strenge der Gerechtigkeit zum Massstab fur die Bewertung des Herrschers geworden Verzeihung und Wiedereinsetzung wurden unter Barbarossa nicht mehr in dem bis dahin ublichen Mass gewahrt 16 Nach der Frankfurter Konigswahl wurde Barbarossa auf seinem traditionellen Konigsumritt durchs Reich von Heinrich dem Lowen Albrecht dem Baren Welf VI und Bischof Anselm von Havelberg begleitet Personelle Veranderungen und Kontinuitaten Mit der Konigsherrschaft Barbarossas setzte eine Verschiebung der Machtstruktur besonders bei den weltlichen Fursten am Hof ein Die beiden Welfen Heinrich der Lowe und Welf VI wurden als ehemalige Gegner des alten Konigs Konrad zuverlassige Vertraute des neuen Konigs und besuchten von allen Fursten am regelmassigsten den Konigshof Welf VI wurde im Juni 1152 erstmals als Herzog von Spoletto und Markgraf von Tuszien und Furst von Sardinien bezeichnet 17 Neben den Welfen tauchten auch die Wittelsbacher als ehemalige Gegner des alten Konigs Konrads nun am Konigshof auf Otto von Wittelsbach wurde eine zuverlassige Stutze der Konigsherrschaft Barbarossas Dafur verloren die Grafen von Sulzbach und die Babenberger auf die sich Konrad gestutzt hatte an Einfluss Bei den geistlichen Fursten waren Erzbischof Arnold II von Koln Bischof Anselm von Havelberg und Abt Wibald von Stablo und Corvey bereits enge Vertraute Konrads gewesen und behielten diese Position auch unter Barbarossa Auf dem Merseburger Hoftag 1152 wurde Wichmann der bisherige Bischof von Naumburg zum neuen Erzbischof von Magdeburg erhoben Mit der Erhebung entsprach Barbarossa den Bedurfnissen der Personengruppe um den Meissener Markgrafen Konrad von Wettin Dieser war bereits ein zuverlassiger Parteiganger Konig Konrads gewesen und konnte seine Stellung auch unter Barbarossa behaupten Durch die Durchsetzung der Erhebung von Konrads Neffen Wichmann zum Erzbischof von Magdeburg gelang es ihm ein Gegengewicht zu Heinrich dem Lowen in Sachsen zu schaffen Barbarossa sicherte sich dafur die Gunst der Furstengruppe die der koniglichen Forderung Heinrichs des Lowen skeptisch gegenuberstand und konnte so den kunftigen Magdeburger Erzbischof auf seine Person verpflichten 18 Seine Ehe mit Adela von Vohburg liess Barbarossa 1153 in Konstanz wegen angeblich zu naher Verwandtschaft auflosen Entscheidend gewesen sein durften in Wirklichkeit aber die kinderlose Ehe oder Adelas nicht mehr standesgemasse Herkunft sowie ihre Beziehung zu Personenkreisen die unter Konig Konrad einflussreich gewesen waren nun aber zuruckgedrangt wurden 19 Barbarossas Verhandlungen mit dem byzantinischen Kaiser Manuel I uber eine Ehe mit einer Angehorigen aus dem byzantinischen Kaiserhaus blieben jedoch ohne Ergebnis Forderung und Zusammenarbeit mit Heinrich dem Lowen Die grossten Zuwendungen erhielt Heinrich der Lowe Nach der Konigswahl setzte eine enge Zusammenarbeit mit dem Herzog ein Am 8 oder 9 Mai 1152 belehnte ihn Barbarossa mit der Reichsvogtei Goslar die wegen ihres Silberabbaus am Rammelsberg hohe und kontinuierliche Einnahmen sicherte Am 18 Mai 1152 fand ein Hoftag in Merseburg statt Dort entschied der Konig mit den Fursten die danischen Thronstreitigkeiten zwischen Sven Grathe und dessen Kontrahenten Knut zu Gunsten des ersteren In Merseburg war ausserdem ein Streit uber die Plotzkauer und Winzenburger Grafschaften zwischen Heinrich dem Lowen und Albrecht dem Baren zu klaren Albrecht berief sich wohl auf Verwandtenerbrecht Heinrich vertrat die Auffassung dass nach dem Tod eines erbenlosen Grafen dessen Guter und Rechte an den Herzog ubergehen Ziel der Argumentation des Lowen war wohl die Herzogsgewalt als verfassungsrechtliche Grosse zwischen Konig und Grafen zu positionieren Der sachsische Dukat ware auf diese Art wie in der spatkarolingischen Zeit zu einem Vizekonigtum geworden Der Konflikt wurde am 13 Oktober 1152 beim Hoftag in Wurzburg beigelegt 20 Heinrich der Lowe erhielt das Erbe des ermordeten Grafen Hermann II von Winzenburg Albrecht die Plotzkauer Grafschaften Barbarossa verlieh dem Lowen zudem 1154 das konigliche Recht der Investitur fur die Bistumer Oldenburg Mecklenburg und Ratzeburg sowie fur alle anderen Bischofssitze die der Lowe noch errichten werde Die Forderung Heinrichs nach Ruckgabe des bayerischen Herzogtums blieb vorerst jedoch offen Der Herzog kompensierte die Forderung durch seinen intensiven Einsatz fur den Konig in Italien Seine von Barbarossa geschaffene Machtfulle storte jedoch das hocharistokratische Gleichgewicht unterhalb des Konigtums und rief Unmut im Kreis der Fursten hervor Vorbereitung auf die Kaiserkronung und schwelender Konflikt mit Mailand Goldenes Siegel des Kaisers an einer Urkunde aus dem Vatikanischen ArchivIm Marz 1153 fand in Konstanz ein Hoftag statt Nach der Darstellung von Otto Morena wurde Barbarossa dort mit den Problemen zwischen den italienischen Stadten konfrontiert Kaufleute aus Lodi sollen gegen die Angriffe auf ihre Freiheit und die Behinderung des Handels durch Mailand geklagt haben Der Konflikt zwischen Mailand und Lodi war Folge des politischen und demografischen Wandels in Italien der zur Entstehung der Kommune im spaten 11 Jahrhundert fuhrte Unter Fuhrung gewahlter Konsuln setzte sich die Selbstverwaltung der Burger gegen den bischoflichen Stadtherrn durch Der Investiturstreit im 11 Jahrhundert fuhrte zum Zusammenbruch der Reichsherrschaft in Italien und zum bewaffneten Kampf zwischen den Kommunen In der oberitalienischen Stadtelandschaft grenzten die Kommunen ihr Einflussgebiet von der nachstmachtigeren Kommune ab Die grosseren Kommunen begannen ein Territorium aufzubauen und brachten schwachere Kommunen in ihre Abhangigkeit Dies fuhrte zu kriegerischen Konflikten mit benachbarten Stadten Im ersten innerlombardischen Krieg hatte Mailand 1111 Lodi und nach zehnjahrigem Krieg 1127 Como in weitgehende Abhangigkeit gebracht Otto Morena schreibt nach der Klage der Lodeser Kaufleute habe Barbarossa einen Boten nach Mailand mit dem Befehl geschickt die Verlegung des Marktes ruckgangig zu machen Der Brief des Boten Barbarossas sei offentlich und in allgemeiner Versammlung von den Mailander Konsuln vor den Burgern ihrer Stadt verlesen worden Anschliessend sei der Brief zerknullt und das Siegelbild des thronenden Konigs auf den Boden geworfen und demonstrativ zertrampelt worden 21 Die Zerstorung des Siegels ware eine schwere Beleidigung und Ablehnung des Herrschaftsanspruchs Barbarossas gewesen da die Bildgegenwart des Herrschers seine Prasenz auch wahrend der Abwesenheit verdeutlichte 22 Barbarossas Gesandter Sicher habe ohne die ubliche Ehrerweisung in der Nacht die Stadt verlassen mussen Das Verhaltnis zwischen Mailand und Barbarossa ware somit bereits vor dem ersten Italienzug durch eine Beleidigung angespannt gewesen Nach Knut Gorich uberliefert Otto Morena zuverlassig die oft bezeugte Bedeutung offentlich demonstrierter Emotionen bei der Entscheidungsfindung 23 Dagegen haben andere Forscher John B Freed Wolfgang Sturner und Johannes Laudage Morenas Glaubwurdigkeit bezweifelt 24 Morenas Bericht uber das in Mailand offentlich zertretene Siegel Barbarossas wurde von Laudage zweifelsfrei als atiologische Sage betrachtet 25 Siegel des Kaisers Barbarossa Wachsabdruck In Wimpfen am Neckar wo der Herrscher in der Kaiserpfalz Hof hielt und Recht sprach wurde dieses Siegel benutzt Auf der Abbildung sitzt er auf dem Thron und halt Zepter und Reichsapfel In Konstanz waren auch zwei papstliche Legaten anwesend Dadurch ruckten die Verhaltnisse in Suditalien in den Blickpunkt Wahrend des Papstschismas von 1130 hatte sich Roger II zum Konig kronen lassen und er konnte diese Wurde auch nach dem Ende des Schismas behaupten Aus kaiserlicher Sicht waren die Normannen Usurpatoren invasor imperii da Suditalien zum Imperium gezahlt wurde Der kunftige Kaiser und der Papst stimmten darin uberein dass die Herrschaft der Normannen in Suditalien beseitigt werden musse Den papstlichen Legaten versprach Barbarossa dass er weder mit der romischen Burgerschaft noch mit Konig Roger II ohne Zustimmung des Papstes einen Frieden oder Waffenstillstand schliessen werde Er wolle vielmehr die Romer wieder unter die Herrschaft des Papstes und der romischen Kirche zwingen subiugare Als Schutzvogt der Kirche sollte er die Ehre honor des Papsttums und die Regalien des heiligen Petrus in allen Gefahren verteidigen Papst Eugen III versprach neben der Kaiserkronung die Exkommunikation eines jeden der das Recht und die Ehre des Reiches verletzen wurde Der Papst und der kunftige Kaiser versprachen einander dem byzantinischen Reich keine Zugestandnisse in Italien zu machen Uber diese Vereinbarungen stellte Eugen III am 23 Marz 1153 eine Urkunde aus den sogenannten Konstanzer Vertrag Erster Italienzug 1154 1155 Kronungszug und Konflikt mit Mailand und Tortona Im Spatherbst 1154 erreichte Barbarossa Italien Auf einem Hoftag bei Roncaglia in der Nahe von Piacenza erschienen Gesandte aus Lodi und Como und beschwerten sich uber Mailand Die ebenfalls anwesenden Mailander Konsuln wollten ihm eine goldene Schale voller Munzen uberbringen In der Annahme und Ablehnung von Geschenken wurde das Verhaltnis der gegenseitigen politischen Beziehungen deutlich 26 Eine Annahme der Geschenke Mailands hatte bedeutet dass der Herrscher zu der gebenden Stadt ein positives Verhaltnis pflegte Die Geschenke lehnte Barbarossa jedoch ab solange sich Mailand nicht durch Gehorsam seinen Befehlen unterwerfe sowie Recht und Frieden achte Dennoch wurde Barbarossa von Mailand in einem Vertrag fedus die grosse Summe von 4000 Mark Silber zugesichert Barbarossa wollte anschliessend nach Monza ziehen um sich zum Konig des italienischen regnums Reich kronen zu lassen Die Bevorzugung des kleinen Monza als Kronungsort wurde von Mailander Seite als Provokation empfunden Auf dem Weg zur italienischen Konigskronung wurde Barbarossa durch zwei Mailander Konsuln drei Tage bei schlechtem Wetter durch odes Land zwischen Landriano und Rosate fehlgeleitet Im Heer Barbarossas entstanden dadurch erhebliche Versorgungsprobleme Von seinen Grossen wurde Barbarossa unter Druck gesetzt sich solch eine Demutigung nicht gefallen zu lassen und die Versorgung mit Lebensmitteln durch Plunderungen im Mailander Umland zu gewahrleisten Diese Plunderungen machten die Konfliktbereitschaft deutlich Mailand versuchte nun die verlorene Huld durch eine symbolische Genugtuungsleistung wiederherzustellen indem es das Haus des Konsuls der das Heer missgeleitet hatte zerstoren liess Doch war das Ansehen Barbarossas dadurch nicht wiederhergestellt da die Hauszerstorung als Genugtuungsleistung nicht in einem demonstrativen Akt vor dem beleidigten Herrscher und seinem Heer in aller Offentlichkeit stattfand und der in seiner Ehre verletzte Barbarossa keinen Einfluss auf die satisfactio Genugtuung nehmen konnte 27 Die zugesagten 4000 Mark Silber lehnte Barbarossa ab und verlangte dass sich Mailand hinsichtlich der Konflikte mit Como und Lodi seinem Gericht unterwerfe Er erwartete eine offentliche Demonstration des Gehorsams und der Unterwerfung unter seine Herrschaft Erst wenn die Mailander bereit waren sich seinem Gericht zu unterwerfen wurden auch ihre Geschenke akzeptiert Die Ablehnung des Geldes machte fur Mailand den Verlust der kaiserlichen Huld deutlich 28 Die Zuruckweisung des Geldes wurde von der Stadt als unmissverstandliches Zeichen mangelnder Friedensbereitschaft gedeutet 29 Mailand befurchtete Barbarossa konnte als parteiischer Richter auftreten Ausserdem war seine uber Jahre gewachsene und von Barbarossas Vorgangern nicht beanstandete Machtposition bedroht Auf der anderen Seite war mit der Verweigerung der Ladung vor das Konigsgericht die zentrale Herrscheraufgabe der Rechts und Friedenswahrung betroffen Vor den Fursten des Reiches beklagte sich Barbarossa dass Mailand den honor imperii die Ehre des Reiches verletzt habe Eine Verletzung des kaiserlichen honor verletzte zugleich den honor der Grossen Dadurch konnte Barbarossa bestimmte Erwartungen an das Handeln dieser Grossen knupfen und mit weitgehender Erfullung rechnen Dies verpflichtete ihn jedoch wiederum zu Gegenleistungen fur erhaltene Hilfe und erwiesene Treue 30 Damit war der offene Konflikt unumganglich Doch mit 1800 Rittern hatte Barbarossa kein schlagkraftiges Heer fur eine Offensive gegen das machtige Mailand 31 Barbarossas Konflikt mit Mailand hatte Auswirkungen auf andere kommunale Stadtrivalitaten Tortona war mit Mailand gegen Pavia verbundet Ende 1154 wollte das konigsfreundliche Pavia einen Konflikt mit Tortona vor dem Konigsgericht klaren lassen Tortona verweigerte jedoch trotz mehrfacher Ladung das Verfahren mit der Begrundung Barbarossa sei ein Freund amicus der Pavesen und demnach parteiisch suspectus 32 Mit dem Ladungsungehorsam war jedoch erneut die Herrschaftsaufgabe der Friedens und Rechtswahrung betroffen Von Februar bis April 1155 belagerte Barbarossa demzufolge Tortona Gefangene Tortonesen wurden zur Abschreckung von Barbarossa offentlich hingerichtet und das Trinkwasser mit Leichen und Schwefel vergiftet Die zunehmend kritisch gewordene Versorgung zwang die Stadt um Frieden zu ersuchen In den mit Friedrich ausgehandelten Friedensbedingungen war die demutigende Unterwerfung um des Konigs und des heiligen Reiches Ruhm und Ehre ob regis et sacri imperii gloriam et honorem notwendig 33 Die Stadt ergab sich daraufhin in der Form der deditio Unterwerfungsritual im April 1155 Die Burger unterwarfen sich vor allen Anwesenden zu Fussen Barbarossas Die offentliche Ubergabe der Stadt in die konigliche Gewalt und die Anerkennung der Herrschaft waren Voraussetzung um Genugtuung fur die erlittene Ehrverletzung zu leisten Der Kaiser versprach daraufhin dass die Stadt keinen Schaden nehmen wurde Entgegen der Zusage wurde Tortona jedoch am nachsten Tag vom konigsfreundlichen Pavia zerstort Pavia nutzte bei der Durchsetzung des koniglichen Herrschaftsanspruchs also die Gelegenheit einen alten Rivalen auszuschalten Die Vorgange bei der Zerstorung Tortonas offenbaren ein strukturelles Problem der kaiserlichen Herrschaft in Italien Die Zeitgenossen vermuteten eine List Barbarossas Doch war der Konig gezwungen auf die Interessen seiner Verbundeten Rucksicht zu nehmen um weiterhin ihre Unterstutzung zu erhalten Als Verbundeter einer Stadt war Barbarossa aber in den interkommunalen Rivalitaten die in der Art eines Schachbrettmusters 34 miteinander verfeindet oder verbundet waren immer parteiisch Jede Intervention wurde als einseitige Parteinahme angesehen Barbarossa war zur Durchsetzung seines Herrschaftsanspruches im italienischen regnum auf die Treue und die materiellen Ressourcen seiner Verbundeten angewiesen Sein Handlungsspielraum und seine Entscheidungen wurden durch Rucksichtnahme auf seine stadtischen Verbundeten stark eingeschrankt Frieden und Gerechtigkeit als zentrale Herrschaftsaufgabe zu wahren war durch die konsequente Begunstigung seiner Verbundeten kaum noch moglich 35 Kaiserkronung 1155 Am 8 Juni 1155 begegneten sich Barbarossa und der Papst erstmals personlich Der Konig sollte gemass dem Marschall und Stratordienst bei der Begrussung das Pferd des Papstes fuhren Dabei kam es zu einem Eklat da unklar war wie und in welcher Weise der Marschalldienst geleistet werden solle 36 Die Details uber den Ablauf der Begegnung konnten wohl zwischen den Gesandten nicht vorab geklart werden Der Eklat erscheint somit als ein Missverstandnis verursacht durch unzureichende Planung 37 Es wurde am nachsten Tag behoben indem die Begegnung in genau abgesprochener Form wiederholt wurde Kurz vor der Kaiserkronung durch Papst Hadrian IV erschien eine Gesandtschaft der Romer bei Barbarossa Die kommunale Bewegung hatte den altromischen Senat erneuert und wollte die Rechte von Kaiser und Papst vollig neu definieren Unter Berufung auf antike Traditionen bot die Kommune Friedrich gegen eine Zahlung von 5000 Pfund Silber die Kaiserkrone aus der Hand des romischen Volkes an Ein Bruch mit der durch Karl den Grossen begrundeten jahrhundertealten Tradition fur eine Geldzahlung musste von Barbarossa abgelehnt werden Damit waren weitere Unruhen mit den Romern vorhersehbar Am 18 Juni 1155 wurde Barbarossa in St Peter von Hadrian IV zum Kaiser gekront Die Angriffe der Romer an der Engelsbrucke und im nordlichen Trastevere am gleichen Tag konnten abgewehrt werden Hierbei tat sich besonders Heinrich der Lowe hervor Sommerhitze und Versorgungsprobleme zwangen jedoch bald zum Ruckzug Der Feldzug gegen die Normannen wurde aufgrund furstlichen Widerspruchs unverrichteter Dinge abgebrochen Dadurch konnte Barbarossa aber auch seine Zusagen aus dem Konstanzer Vertrag nicht einhalten Es war ihm weder gelungen fur den Papst Rom zuruckzugewinnen noch hatte er einen Feldzug gegen die Normannen gefuhrt In dieser Situation waren weitere Konflikte mit Mailand und nun auch dem Papsttum absehbar Bereits auf der Ruckkehr in den nordlichen Reichsteil verhangte Barbarossa in Verona wegen der Weigerung sich dem kaiserlichen Gericht zu unterwerfen den Bann uber Mailand Uber Regensburg ging der Weg zum Weihnachtsfest nach Worms Unter den Staufern entwickelte sich Worms zu einem der wichtigsten Herrschaftszentren Mehrmals feierte Barbarossa die hohen Kirchenfeste Weihnachten und Pfingsten dort Verscharfter Konflikt mit dem Papsttum Der Abbruch des Italienzuges fuhrte zu einem Wandel der politischen Verhaltnisse in Italien Infolge der Nichteinhaltung des Konstanzer Vertrages suchte die romische Kurie den Schutz ihrer Rechte unabhangig vom Kaisertum Auf Betreiben des Kanzlers Roland Bandinelli des spateren Papstes Alexander III schloss der Papst Frieden mit den Normannen Im Juni 1156 wurde der Vertrag von Benevent zwischen Papst Hadrian IV und Wilhelm I von Sizilien geschlossen Der Ausschluss des Kaiser von diesem Abkommen sorgte bei Barbarossa fur grossen Unmut da der Rechtsanspruch des Reiches ius imperii ad regnum auf Suditalien dadurch gefahrdet war 38 Aus Sicht Barbarossas war der Papst derjenige der den Konstanzer Vertrag in dem ein gemeinsames Vorgehen gegen die Normannen vereinbart worden war nicht eingehalten hatte Damit hatte er sein Versprechen gebrochen die Ehre des Reichs honor imperii zu wahren 39 Im Oktober 1157 erschien mit dem Kardinal Bernhard von S Clemente und Roland Bandinelli eine Gesandtschaft des Papstes auf dem Hoftag in Besancon mit der Absicht Bedenken des Kaisers gegen den Vertrag von Benevent auszuraumen Das Verhaltnis zur romischen Kurie verschlechterte sich jedoch weiter als die papstlichen Gesandten Barbarossa einen Brief uberreichten in dem Hadrian IV gegen die Gefangennahme des schwedischen Erzbischofs Eskil von Lund protestierte und der Kaiser auch auf ausdrucklichen Wunsch des Papstes nichts fur seine Befreiung unternommen habe Der Vorwurf der Kaiser vernachlassige mit der Rechtswahrung die vornehmste Herrscherpflicht loste in der grossen Furstenversammlung starke Emporung aus Doch erklarte der Papst sich bereit trotz der Kaiserkronung dem Kaiser maiora beneficia zu gewahren Friedrichs Kanzler Rainald von Dassel ubersetzte den Begriff beneficia vor der Furstenversammlung mit noch grossere Lehen Dadurch entstand der Eindruck der Papst sehe den Kaiser als Lehnsmann und sich selbst als Lehnsherrn Diese Neubewertung des Verhaltnisses zwischen geistlicher und weltlicher Gewalt rief heftigen Widerstand von Kaiser Fursten und auch Bischofen hervor denn nach Meinung der Fursten wurde der kunftige Kaiser durch ihre Wahl bestimmt Die sakrale Legitimation des Kaisers wurde seit Barbarossa enger als zuvor mit den Fursten verknupft Nicht mehr der Papst sondern das furstliche Votum war demnach entscheidend 40 Ohne feierliche Verabschiedung und ohne Geschenke mussten die Legaten den Hof verlassen Barbarossa beklagte in einem Brief dass die Ehre des Reiches durch eine so unerhorte Neuerung verletzt sei 41 Er liess reichsweit verlauten dass er Konigtum und Kaisertum durch die Wahl der Fursten allein von Gott empfangen habe 42 Die Beleidigung des Herrschers hatte den Huldverlust und den Abbruch der Kommunikation zur Folge In der schmachvollen Behandlung seiner Gesandten sah der Papst den honor Dei Ehre Gottes verletzt Auf Vermittlung Heinrichs des Lowen und Bischof Eberhards von Bamberg konnte die Konfrontation beigelegt werden Im Juni 1158 erorterten in Augsburg zwei Kardinale die schriftliche Erklarung Der Papst habe nicht beneficium im Sinne von Lehen feudum gemeint sondern im Sinne von Wohltat bonum factum 43 Der Entschuldigungsbrief war als satisfactio Genugtuungsleistung zur Wiederherstellung des in Besancon verletzten honor imperii ausreichend jedoch blieben zwischen Kaiser und Papst andere Probleme wie etwa der Vertrag von Benevent oder die Nutzung der Petrusregalien ungelost 44 Jahre im nordlichen Reichsteil 1155 1158 In den Jahren nordlich der Alpen gelang die Losung des Konflikts zwischen Heinrich dem Lowen und Heinrich Jasomirgott um das Herzogtum Bayern Barbarossas Heirat mit Beatrix von Burgund und der Kriegszug gegen die Polen Dadurch waren die Machtverhaltnisse im Reich langerfristig so weit konsolidiert dass Planungen fur einen zweiten Italienzug beginnen konnten Vergabe des bayerischen Herzogtums an Heinrich den Lowen 1156 Der Streit um das bayerische Herzogtum zwischen Heinrich dem Lowen und Heinrich Jasomirgott war eine Hinterlassenschaft von Barbarossas Vorganger Konrad III der dem Vater Heinrichs des Lowen das bayerische Herzogtum abgesprochen und spater dem Babenberger zugesprochen hatte Mit beiden Streitparteien war Barbarossa eng verwandt Uber seine Grossmutter die Salierin Agnes war er Neffe der babenbergischen Bruder und uber seine Mutter der Welfin Judith ein Vetter von Heinrich dem Lowen Die Verhandlungen zwischen Barbarossa und Heinrich Jasomirgott zogen sich bis 1156 hin Nach beiden Seiten musste Barbarossa Rucksicht auf Rang Status und Ehre nehmen Dabei wechselte Barbarossa in seinen Massnahmen zur Losung des Problems zwischen einem offentlichen Verfahren vor dem Konigsgericht mit dem Urteil durch die Fursten iudicium und einer gutlichen Einigung zwischen den Beteiligten consilium im kleinen Kreis 45 Der Babenberger wurde mehrmals von Barbarossa zu Verhandlungen vorgeladen im Oktober 1152 nach Wurzburg im Juni 1153 nach Worms im Dezember 1153 nach Speyer Angesichts des bevorstehenden Italienzuges zur Kaiserkronung anderte Barbarossa jedoch sein Verhalten Im Juni 1154 wurde Heinrich Jasomirgott das Herzogtum Bayern durch ein iudicium der Fursten entzogen und Heinrich dem Lowen zugesprochen Eine Investitur in das bayerische Herzogtum unterblieb jedoch Die konigliche Kanzlei fuhrte ihn weiterhin nur als Herzog von Sachsen dux Saxonie 46 Durch dieses Vorgehen wollte sich Barbarossa den Verhandlungsweg mit Heinrich II Jasomirgott bewahren und gewalttatige Handlungen wahrend seiner Abwesenheit in Italien verhindern Im Privilegium minus von 1156 wurde die Markgrafschaft Osterreich in ein Herzogtum ducatus Austrie umgewandelt und an Heinrich Jasomirgott vergeben damit die Ehre und der Ruhm unseres uberaus geliebten Onkels honor et gloria dilectissimi patrui nostri in keiner Weise gemindert erscheinen 47 Durch diesen Kompromiss gelang es Barbarossa Rang und Ansehen honor der beiden rivalisierenden Grossen in der Offentlichkeit zu wahren Heirat mit Beatrix von Burgund 1156 Im Juni 1156 feierte Barbarossa in Wurzburg seine Hochzeit mit Beatrix der sehr jungen Erbtochter des Grafen von Burgund Aus der 28 Jahre dauernden Ehe gingen acht Sohne und drei Tochter hervor darunter der nachste romisch deutsche Kaiser Heinrich VI der schwabische Herzog Friedrich V der spatere Pfalzgraf Otto von Burgund Konrad von Rothenburg und der spatere romisch deutsche Konig Philipp von Schwaben Die gebildete und standesbewusste Beatrix scheint die Hofkultur gefordert und fur franzosische Einflusse geoffnet zu haben 48 Sie starb 1184 und wurde in Speyer bestattet In Wurzburg beklagten sich zugleich Gesandtschaften aus Como Lodi Bergamo und Pavia uber die Bedruckungen Mailands Barbarossa seinerseits beklagte sich auf den Hoftagen von Fulda und Worms 1157 vor den Fursten uber die Verletzung der Ehre des Reiches Damit konnte sich Barbarossa die Unterstutzung der Fursten sichern denn diese hatten die Verpflichtung zum Schutz der kaiserlichen Ehre in ihrem Treueid beschworen Vor dem Italienzug wurden Otto von Wittelsbach und Rainald von Dassel nach Italien geschickt Sie sollten das Fodrum eine Abgabe zur Versorgung des Heeres und die Regalien geltend machen Kriegszug gegen Polen 1157 Unter der Herrschaft Konrads III hatte Boleslaw seinen Bruder Wladyslaw II von Polen als Herzog von Polen vertrieben Wladyslaw II war mit der Babenbergerin Agnes verheiratet Ihre Mutter war Agnes die Schwester Kaiser Heinrichs V und Grossmutter von Barbarossa Boleslaw weigerte sich nun dem Kaiser den ublichen Jahrestribut zu zahlen Barbarossa war vor allem in Sorge dass die Vertreibung seiner Verwandten das Ansehen des Reiches beschadigt hatte 49 Gemass der ublichen Kriegsfuhrung verwustete Barbarossa im Sommer 1157 die Diozesen Breslau und Posen Auf Vermittlung Wladislaws von Bohmen und anderer Fursten unterwarf sich Boleslaw barfuss Erstmals werden dabei blanke Schwerter im Nacken als Attribut der Unterwerfung nordlich der Alpen uberliefert 50 Boleslaw musste schworen dass sein exilierter Bruder nicht zur Schmach des Romischen Reiches vertrieben worden war 51 Er leistete den Treueid zahlte dem Kaiser betrachtliche Summen und versprach sich mit 300 Panzerreitern am nachsten Italienzug zu beteiligen Zweiter Italienzug 1158 1162 Papstschisma und Zerstorung Mailands Erste Unterwerfung Mailands 1158 Das Heer wurde um Versorgungsschwierigkeiten beim Zug uber die Alpen zu vermeiden in vier Heersaulen geteilt Anfang August 1158 erschien das Heer vor den Toren Mailands Vor den Toren entwickelten sich wahrend der Belagerung durch den Ausfall der Mailander oder das Bestreben ehrbewusster Fursten um eine ruhmreiche Kriegstat kleinere Gefechte Die Kriegsfuhrung war ansonsten vielmehr vom Verwusten und Belagern des Mailander Umlands gepragt Der Feind sollte in seinen Lebensgrundlagen geschadigt und ihm dadurch eine Fortfuhrung des Krieges unmoglich gemacht werden Eine grossere Feldschlacht wurde aufgrund des unkalkulierbaren Risikos vermieden Mailand geriet infolgedessen zunehmend in Versorgungsnot Eine langfristige Aushungerung der Stadt konnte sich Barbarossa aufgrund logistischer Probleme sowie der Unzufriedenheit vieler Fursten uber Krankheiten und druckende Hitze nicht erlauben Friedensverhandlungen lagen daher in beiderseitigem Interesse jedoch befand sich Barbarossa in einer besseren Verhandlungsposition Eine Unterwerfung Mailands war fur den Kaiser aufgrund der fortgesetzten Ehrverletzungen die ihm Mailand zugefugt hatte unausweichlich Die Demutigung der Unterworfenen und die Uberordnung des Kaisers mussten in aller Offentlichkeit verdeutlicht werden Die verletzte Ehre von Kaiser und Reich konnte nur durch eine symbolische Unterwerfung in grosstmoglicher Offentlichkeit wiederhergestellt werden Zwolf Konsuln sollten als symbolische Strafe fur ihren Ungehorsam barfuss vor dem auf dem Thron sitzenden Kaiser erscheinen und uber ihren gebeugten Nacken Schwerter tragen Der demutigenden Unterwerfung versuchte sich Mailand vergeblich mit grossen Geldsummen zu entziehen indem man das Unterwerfungsritual wenigstens mit Schuhen an den Fussen vollziehen wollte Eine Geldzahlung Mailands als Zeichen der Anerkennung der Herrschaft und fur das eigene Sundenbekenntnis war fur Barbarossa bei Verletzung des kaiserlichen honor jedoch nicht ausreichend 52 Immerhin mussten die Konsuln sich nicht mit ausgestrecktem Korper vor den Fussen des Kaisers zu Boden werfen Im Friedensvertrag musste sich Mailand verpflichten Como und Lodi zur Ehre des Reiches beim Wiederaufbau nicht zu behindern und zur Ehre des Herrn Kaisers ad honorem domini imperatoris in Mailand eine Pfalz zu errichten Die usurpierten Einkunfte aus koniglichen Rechten Regalien unter anderem Munze Zoll oder Hafenzoll musste Mailand zuruckgeben Die Stadt durfte jedoch die bisherigen Stadtebundnisse aufrechterhalten Die Unterwerfung Mailands wurde mit einer Festkronung in Monza verbunden mit der Barbarossa die verhaltnismassig kleine Stadt am 26 Januar 1159 als Haupt der Lombardei und Sitz des Konigreichs caput Lombardie et sedes regni besonders ehrte 53 Beschlusse von Roncaglia 1158 Nach dem Sieg uber Mailand wollte Friedrich durch eine umfassende Neuordnung der kaiserlichen Herrschaftsrechte die machtpolitischen und finanziellen Ressourcen in der lombardischen Stadtelandschaft nutzbar machen Seit den drei Ottonen war es nur noch zu kurzen Aufenthalten der Herrscher sudlich der Alpen gekommen Den Kommunen machte es diese Tatsache einfacher die koniglichen Rechte an sich zu ziehen die von den abwesenden Herrschern nicht eingefordert wurden Die aus Barbarossas Sicht entfremdeten Reichsrechte versuchte er wieder zur Geltung zu bringen Seine strittig gewordenen Anspruche erforderten jedoch einen enormen juristischen Legitimationsbedarf um sie bei den tatsachlichen politischen Verhaltnissen in Oberitalien durchsetzen zu konnen Vom 11 bis 26 November 1158 fand ein Hoftag in Roncaglia statt Die roncalischen Gesetze sollten die koniglichen Anspruche systematisch erfassen Die vier Bologneser Rechtsgelehrten Bulgarus Martinus Gosia Jacobus und Hugo de Porta Ravennate stellten ihr Expertenwissen dem Hof zur Verfugung Durch die Aneignung des Romischen Rechts wurde der Kaiser zum alleinigen Legitimationsquell herrscherlicher Anspruche Dies stand im Widerspruch zur Rechtsauffassung der Kommunen die auf ungestorte Ausubung ihrer lokalen Rechtsgewohnheiten consuetudines basierte Alle Rechtsprechung sollte vom Kaiser und nur von ihm ausgehen Die lex omnis iurisdictio bewilligte alle weltlichen Herrschafts und Gerichtsrechte dem Kaiser Die Wahl der kommunalen Konsuln war fortan von der Zustimmung des Kaisers abhangig Die lex tributum sprach dem Kaiser die Kopfsteuer und eine allgemeine Grundsteuer zu Auf solche Einkunfte wurde bislang von den mittelalterlichen Herrschern kein Anspruch erhoben 54 Die lex palatia formulierte zudem das kaiserliche Recht ohne Rucksicht auf die erreichte Unabhangigkeit der Stadte an allen Orten Pfalzen zu bauen Die roncalischen Gesetze waren aus der Sicht des Kaisers nur die Einforderung alter Rechte Sie bedrohten jedoch fur die Kommunen den bislang unbestrittenen gewohnheitsrechtlichen Erwerb von Regalien und Gerichtsbarkeit Die Gesetze waren jedoch kein Herrschaftsprogramm Barbarossas sondern sie wurden einzeln ausgehandelt In den folgenden Wochen und Monaten sollten Barbarossas Gesandte unterwegs sein um in der Umsetzung der Beschlusse von Roncaglia Eidesleistungen einzufordern Steuern zu erheben oder Stadtregimenter zu ubernehmen Ausbruch des Papstschismas 1159 Wahrend des zweiten Italienzuges ergaben sich mit dem Papst ungeklarte Differenzen uber die Heerfolgepflicht italienischer Bischofe und die Befugnisse des Kaisers in Rom Ungeklart war ausserdem ob die Mathildischen Guter dem Patrimonium oder dem Reich gehoren sollten und ob der Kaiser auch von den Stadten das fodrum eintreiben durfte Auch das Verhaltnis zu den Normannen war seit dem ersten Italienzug ungeklart geblieben Die kaiserliche Seite unter Kardinal Octavian schlug ein von kaiserlicher und papstlicher Seite paritatisch besetztes Schiedsgericht vor Die prosizilianische Seite unter dem papstlichen Kanzler Roland hingegen berief sich auf die Nichtjudizierbarkeit des Papstes In dieser angespannten Situation starb am 1 September 1159 Hadrian IV Die Gegensatze innerhalb des Kardinalskollegiums fuhrten zu einer Doppelwahl Barbarossa wollte nur den Papst annehmen der im Umgang mit dem Kaiser die Ehre des Reiches wahren wollte Kardinal Octavian als Papst Viktor IV war dazu auch bereit Kardinal Roland als Papst Alexander III hatte den Kaiser durch seine fuhrende Rolle beim Abschluss des Vertrags von Benevent und seinem Auftreten in Besancon mehrmals beleidigt und dafur nie Genugtuung in einer personlichen Begegnung geleistet 55 Ihn konnte Barbarossa daher nicht als einen geeigneten Papst anerkennen Barbarossa berief zum 13 Januar 1160 eine Kirchenversammlung nach Pavia ein Alexander berief sich auf die Nichtjudizierbarkeit des Papsttums und blieb der Versammlung fern Er definierte den Papst als das keinem irdischen Gericht unterworfene Haupt der Christenheit 56 Die Synode endete mit der Exkommunikation Alexanders und seiner Anhanger Daraufhin exkommunizierte Alexander den Kaiser und Viktor IV Die Entscheidung fur Viktor band jedoch nur den Reichsklerus und die in Lehnsbindung zum Reich stehenden Lander Bohmen Polen und Danemark Vom englischen franzosischen iberischen und ungarischen Klerus war niemand anwesend und die kaiserliche Entscheidung verfehlte die erhoffte Wirkung Johannes von Salisbury der Sekretar des Erzbischofs von Canterbury hatte 1160 Barbarossas Anspruch uber die Papstfrage auf dem Konzil von Pavia zu entscheiden in einem uberlieferten Brief emport zuruckgewiesen und gefragt wer denn die Deutschen zu Richtern uber die Nationen bestellt habe Der englische Konig Heinrich II und der franzosische Konig Ludwig VII ergriffen dagegen fur Alexander Partei Mitte Juni 1161 versuchte Barbarossa daher in Lodi mit einer weiteren Synode die Rechtmassigkeit Viktors IV zu bekraftigen Zweite Unterwerfung Mailands 1162 Die Beschlusse von Roncaglia erzeugten rasch Widerstand bei den Kommunen Mailand musste entgegen den Zusagen des Friedensvertrages mit Barbarossa seine Bundnisse mit anderen Stadten auflosen und der Mailander contado das von der Stadt beanspruchte Umland wurde massiv verkleinert Durch die Entsendung einer kaiserlichen Gesandtschaft nach Mailand erwartete Barbarossa dass die Wahl der Konsuln unter Leitung seiner Legaten durchgefuhrt wurde Mailand beharrte auf den bisherigen Rechtsbrauch und wollte die Konsuln nach eigenem Ermessen frei wahlen und die Gewahlten dann zur Leistung des Treueids zum Kaiser schicken Die Mailander sahen die Wahlfreiheit bedroht Barbarossas Gesandte wurden daraufhin vom Mailander Volk mit Steinen beworfen Die Konsuln versuchten zu beschwichtigen und versprachen als Genugtuung viel Geld Doch flohen die Gesandten heimlich in der Nacht ohne auf das Versohnungsangebot einzugehen da mit der Beleidigung der Gesandten auch der Kaiser selbst beleidigt und damit sein Verhaltnis zu Mailand beeintrachtigt worden war 57 Barbarossa beschwerte sich angesichts der Beleidigung seiner Gesandten vor den versammelten Fursten daruber dass Mailands Hochmut und Anmassung dem Reich und den Fursten eine erneute Beleidigung zugefugt habe 58 Nach den Spielregeln der mittelalterlichen Konfliktfuhrung musste diejenige Partei die einen Friedensschluss brach mit besonderer Strenge rechnen 59 Im Februar 1159 verlief ein Ausgleichsversuch am Hof in Marengo ergebnislos Fur Mailand hatte der Friedensvertrag Vorrang vor den roncalischen Gesetzen Nach Auffassung Barbarossas brach Kaiserrecht jedoch alle anderslautenden Regeln Die Mailander erkannten darin einen Wortbruch und verliessen den Hof Ein Konflikt war damit unausweichlich Im Sommer 1159 wurde zunachst der Mailander contado verwustet um so die Versorgungslage zu schadigen Im Juli 1159 wurde die mit Mailand verbundete Stadt Crema angegriffen Barbarossa griff zum Terror als Kampfmittel Gefangene wurden vor den Augen der Einwohner gehangt Dies entfesselte im Belagerungskrieg eine Gewaltspirale Von beiden Seiten wurden demonstrativ die Gefangenen in Sichtweite des Gegners hingerichtet Um den Jahreswechsel lief Marchese der Kriegstechniker der Cremasken zu Barbarossa uber Fur seinen Seitenwechsel wurde er mit reichen Geschenken geehrt Durch sein Expertenwissen konnte im Januar 1160 Crema unterworfen werden In demutigender Weise durften die bezwungenen Cremasken nicht ihre Tore benutzen sondern mussten die Stadt durch eine enge Mauerbresche verlassen Barbarossa half ihnen durch die schmale Bresche hinauszuziehen schenkte ihnen das Leben und konnte sich so als barmherziger Herrscher inszenieren 60 Der Kaiser verfugte fur seinen Kampf gegen Mailand noch uber verhaltnismassig wenige Krafte In Erfurt wurde am 25 Juli 1160 unter Leitung Rainalds von Dassel die erneute Heerfahrt beschworen Im Fruhjahr 1161 konnte der Kampf mit Mailand weitergefuhrt werden Mit Unterstutzung seiner Verbundeten wurde die Stadt durch die Verwustung seiner Anbauflachen geschadigt und ranghohere Gefangene wurden systematisch verstummelt Die Fursten nutzten die Kampfe gegen Mailand zum personlichen Ruhmerwerb Die dramatische Versorgungslage zwang Mailand im Marz 1162 zu kapitulieren Unter den Fursten die um die Gunst beim Kaiser rivalisierten kam es zum Streit um die fuhrende Rolle bei den Vermittlungen uber das besiegte Mailand Insbesondere Rainald von Dassel der durch die Mailander Steinwurfe personlich in seiner Ehre beleidigt worden war wollte die Ehre des Kaisers wahren und seine personliche moglichst glanzvoll wiederhergestellt sehen Er bestand daher auf einer moglichst vollstandigen Unterwerfung Mailands Dabei torpedierte er die Vermittlungsaktionen friedensbereiter Fursten um einen Prestigegewinn seiner furstlichen Rivalen beim Kaiser zu verhindern 61 Mit seiner Vorstellung einer bedingungslosen Unterwerfung konnte sich Rainald schliesslich beim Kaiser durchsetzen Die Unterwerfung deditio zog sich fast eine Woche hin und verdeutlichte in mehreren Akten symbolisch die Verherrlichung der kaiserlichen Macht Mailand musste sich Anfang Marz gleich viermal in Lodi und somit in jener Stadt demutig unterwerfen die durch ihre Klagen 1153 den Konflikt ausgelost hatte Die Mailander Konsuln 300 Ritter und ein Teil des Fussvolks mussten sich Barbarossa unterwerfen Als Strafe fur ihren Ungehorsam und als Zeichen fur ihre verdiente Hinrichtung trugen die Ritter Schwerter auf dem Nacken und die einfachen Soldaten Stricke um den Hals Im Zentrum der Kapitulationszeremonie musste der Mailander Kriegstechniker Guintelmo die Schlussel der Stadt uberreichen Seine besondere Rolle im Unterwerfungsritual verdeutlicht die Bedeutung dieser Spezialisten wahrend der Kriegsfuhrung 62 Auf dem Hohepunkt der Inszenierung musste vom Mailander Fahnenwagen Carroccio die Mastspitze vor Barbarossa als Zeichen der Selbsterniedrigung zu Boden geneigt werden Als wichtigstes Herrschaftszeichen der Kommune und mit dem Bild des Stadtheiligen Ambrosius auf der Mastspitze erklart sich die besondere Bedeutung des Fahnenwagens beim Unterwerfungsritual 63 Nach der bedingungslosen und demutigenden Unterwerfung wurde Mailand wochenlang uber die eigene Zukunft im Unklaren gehalten Schliesslich liess Barbarossa am 26 Marz auf massgebliches Betreiben der Stadte Cremona Pavia Lodi Como und ihrer anderen Gegner die Stadt zerstoren Die Mailander mussten zuvor ihre Stadt verlassen und wurden in Dorfer umgesiedelt Der Zugang in ihre Stadt blieb den Mailandern ab 1162 verwehrt Sie mussten ausserhalb der Stadt neue Siedlungen errichten Das Ritual der deditio verlor damit fur Mailand fur die gutliche Beilegung von kunftigen Konflikten seine Glaubwurdigkeit und Funktionsfahigkeit 64 Das epochale Ereignis fuhrte dazu dass die Kaiserurkunden bis in den August 1162 nach der Zerstorung Mailands post destructionem Mediolani datiert wurden 65 Mailands Verbundete Brescia Piacenza und Bologna unterwarfen sich innerhalb weniger Wochen Seine Machtstellung nutzte Barbarossa um eine direkte Reichsverwaltung in Oberitalien auf dem Prinzip der Stellvertretung durchzusetzen Kaiserliche Legaten wurden als Stellvertreter in Italien eingesetzt Sie hielten Gericht nahmen die Treueide der Bevolkerung entgegen und erhoben Abgaben Durch diese Vielzahl an Herrschaftsakten wurde kaiserliche Herrschaft in bislang nicht bekanntem Ausmass fur die Kommunen spurbar Durch die allgemein gehaltenen Handlungsanweisungen des Kaisers nach der Mehrung der Ehre des Reiches und die noch fehlende Zentralverwaltung bedingt ubten seine Amtstrager die kaiserliche Stellvertreterfunktion aus eigener Initiative und nach dem vermuteten Willen des Kaisers aus 66 Die Erschliessung von Geldquellen fur Barbarossa nutzten die kaiserlichen Amtstrager aber auch zur Steigerung des eigenen Einflusses und Ansehens Dies wurde von den Stadten zugleich als personliche Bereicherung empfunden 67 Unter dem Eindruck des Sieges uber Mailand war fur Barbarossa im Papstschisma Alexander III weiterhin nicht als rechtmassiger Papst akzeptabel Der Kaiser vertraute vielmehr auf seine militarische Macht und auf die stadtromische Basis Viktors IV 68 Alexander war Ende 1161 nach Frankreich geflohen Der franzosische Konig Ludwig VII befand sich zu der Zeit mit dem englischen Konig in Konflikt und drohte mit dem Staufer einen neuen Gegner zu bekommen Die Papstfrage wollten beide Herrscher im August 1162 bei einem Treffen im burgundischen Dorf Saint Jean de Losne entscheiden Dabei sollte Alexander von Ludwig und Viktor von Barbarossa beim Treffen erscheinen Barbarossa lud jedoch die Anhanger Alexanders im Episkopat gar nicht erst ein Alexander berief sich weiterhin auf die Nichtjudizierbarkeit des Papstes und blieb dem Treffen fern Eine zweite Begegnung innerhalb von drei Wochen scheiterte an der schwierigen Versorgungslage fur die mehr als 3000 Personen auf kaiserlicher Seite 69 In dieser prekaren Situation liess Barbarossa eine Synode nur mit dem kaisertreuen Episkopat und ohne den franzosischen Konig abhalten Er verkundete dass Provinzkonige provinciarum reges sich anmassten zum Schaden des Romischen Reiches in Rom einen Bischof einzusetzen und damit Hoheitsrechte in einer fremden Stadt ausuben wollten die ihnen nicht gehorte 70 Nach der Argumentation von Barbarossas Kanzler Rainald habe der Kaiser als Schutzherr der Romischen Kirche das Recht die Papstfrage nur von Geistlichen des Imperiums entscheiden zu lassen Die Beteiligung des franzosischen Konigs sei daher nicht erforderlich Rainald soll Ludwig VII sogar als Koniglein regulus bezeichnet haben 71 Diese Argumentation stiess an den anderen europaischen Hofen auf grosse Ablehnung Heinrich II und Ludwig VII schlossen Ende September 1162 Frieden und erwiesen Alexander die einem Papst zustehende Ehre Dritter Italienzug 1163 1164 Barbarossa Miniatur in der Freiburger Handschrift aus dem 12 Jahrhundert Fol 4v der Handschrift 367 Universitatsbibliothek Freiburg im Breisgau 72 Der dritte Italienzug sollte mit Unterstutzung der Seestadte Genua und Pisa den Zugriff auf Sizilien bringen Dabei wurde Barbarossa mit dem Unmut der Stadte uber die neuartigen und erhohten Abgaben und uber den Despotismus seiner Verwalter konfrontiert In die Zustandigkeiten seiner Legaten konnte er aus Rucksicht auf den honor seiner wichtigsten Berater nicht eingreifen Zudem war ohne die Unterstutzung seiner Legaten sein Herrschaftsanspruch nicht durchsetzbar Die durchgefuhrten Massnahmen aufzuheben hatte ihre Autoritat untergraben und die Treuebindung seiner wichtigsten Berater schlecht vergolten Diese Bindungen waren jedoch fur die Grundlage seiner Herrschaftsausubung uberaus bedeutsam 73 Da der Kaiser die Klagen gegen seine Amtstrager nicht zuliess schlossen sich Verona Padua Vicenza sowie Venedig Anfang 1164 zur societas Veronensium Veroneser Bund zusammen Ferrara Mantua und Treviso gelang es fur ihr Versprechen dem Bund nicht beizutreten dem Kaiser mit der freien Wahl ihrer Konsuln der Beibehaltung ihrer bisherigen Rechtsgewohnheiten und dem Verzicht auf Regalienzins zahlreiche Zugestandnisse abzuringen 74 Gegen den Stadtebund mangelte es Barbarossa im Juni 1164 an Unterstutzung so dass er sich auf keinen Kampf einliess und im September 1164 nach Norden abzog Kampf gegen Alexander III im Reich 1165 1166 Die sogenannte Taufschale Barbarossas Zwischen 1165 und 1170 schenkte Barbarossa seinem Taufpaten Otto von Cappenberg eine um 1160 womoglich in Aachen gefertigte silbervergoldete Schale auf welcher ein Bild seiner Taufe eingraviert ist Sie befindet sich heute im Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin Inv Nr 33 25 Der achteckige Barbarossaleuchter im Aachener Dom wurde im Umfeld der Heiligsprechung Karls des Grossen von Friedrich I gestiftet Am 20 April 1164 war Viktor in Lucca verstorben Die Moglichkeit zur Beendigung des Schismas wurde durch die rasche Erhebung Paschalis III durch Rainald der dabei im vermuteten Sinn des Kaisers handelte zunichtegemacht Die Wahl fand ausserhalb Roms statt was die Vorbehalte gegen die Legitimitat Paschalis verstarken sollte Ende 1164 konnte Alexander daher nach Rom zuruckkehren die Stadt sollte dadurch fur den Kaiser zum militarischen Ziel werden Aber auch im Reich neigten die Erzbischofe von Magdeburg Mainz und Trier sowie fast die gesamte Kirchenprovinz Salzburg zu Alexander Die Hoffnung auf eine Ruckkehr zur Einheit der Kirche war im Reich weit verbreitet Fur Barbarossa war es entscheidend den Reichsepiskopat in der Papstfrage eng an sich zu binden Zu Pfingsten 1165 wurde ein Hoftag in Wurzburg einberufen In den Wurzburger Eiden 1165 verpflichtete sich Barbarossa nur Paschalis und seine Nachfolger jedoch nie Alexander III und dessen Nachfolger anzuerkennen Damit war jede politische Verstandigungsmoglichkeit ausgeschlossen Die Durchsetzung Paschalis war fortan fur Barbarossa aufs Engste mit seinem eigenen Schicksal verbunden Vierzig weitere Fursten verpflichteten sich ebenfalls durch Eid Erzbischof Wichmann von Magdeburg und einige weitere leisteten den Eid nur unter Vorbehalt Die Erzbischofe Hillin von Trier und Konrad von Salzburg waren nicht erschienen Im Sommer 1165 wurde Konrad in seiner eigenen Kirchenprovinz von Barbarossa isoliert indem dieser die Salzburger Suffragane von Freising Passau Regensburg und Brixen sowie Konrads Bruder Herzog Heinrich Jasomirgott von Osterreich auf die Wurzburger Eide festlegte Nach mehrmaligen Ladungen erschien Konrad am 14 Februar 1166 in Nurnberg Ihm wurde von Barbarossa vorgeworfen dass er weder die Regalien vom Kaiser noch die Spiritualien von Paschalis III empfangen habe und das Erzbistum durch Raub in Besitz genommen habe Konrad erwiderte dass er dreimal um die Regalien nachgefragt habe und diese ihm jedoch verweigert worden seien weil er Paschalis der nicht rechtmassiger Papst sei nicht habe anerkennen wollen Konrad verlor daraufhin die Huld des Kaisers Nach gescheiterten Vermittlungsversuchen wurden die Besitzungen der Salzburger Kirche an Laien verlehnt und das Bistum verwustet 75 Barbarossa war 1165 an der Heiligsprechung Karls des Grossen und der Erhebung seiner Gebeine in Aachen beteiligt Seine Beteiligung ist durch die zeitubliche Heiligen und Reliquienverehrung und der Sorge um das eigene Seelenheil zu erklaren und weniger mit einem Konzept das Reich oder das staufische Kaisertum unabhangig vom Papsttum sakral zu uberhohen 76 Die Initiative fur diese Heiligsprechung ging nach Knut Gorich von den Aachener Stiftsklerikern aus die Ansehen und Vorrangstellung ihrer Kirche als Kronungsort festigen und steigern wollten 77 Ein heiliger Vorganger als Kaiser brachte Barbarossa einen schwer abschatzbaren Legitimationsgewinn Im Jahre 1166 wurde auf Betreiben Barbarossas auf einem Hoftag in Ulm die Tubinger Fehde durch ein Unterwerfungsritual beigelegt Der Pfalzgraf Hugo von Tubingen musste sich mehrmals unterwerfen Dabei liess Barbarossa erstmals einen Adligen offentlich fesseln Anscheinend sollte durch eine besondere Demonstration von Harte und Unnachgiebigkeit die verletzte Ehre von Hugos Fehdegegner Welf VII wiederhergestellt werden 78 Vierter Italienzug 1166 1168 Sieg bei Tusculum und Seuchenkatastrophe Reliefs die heute im Castello Sforzesco in Mailand verwahrt werden zeigen die Vertreibung und die Ruckkehr der Mailander Bevolkerung vor bzw nach der Zerstorung Mailands durch Barbarossas Truppen Das Relief illustriert die Unterstutzung der Mailander bei der Ruckfuhrung in ihre Stadt Zwei milites mit langen Kettenhemden und besser ausgerusteten Schwertern und Schilden fuhren eine bewaffnete Gruppe Fusssoldaten an Ein Geistlicher fuhrt als Fahnentrager den Zug an Das mit Bergamo markierte Stadttor verdeutlicht die Hilfe der Stadt die sonst mit Mailand verfeindet war 79 Der ruhmlose Abzug 1164 und die mangelnde Unterstutzung in Italien machten einen vierten Italienzug notwendig Dorthin brach Barbarossa im November 1166 erneut auf auch um das Schisma zu beenden Alexander III sollte besiegt und Papst Paschalis III in Rom inthronisiert werden Da die furstliche Unterstutzung zur Heerfolge nachliess wurden aus den niederrheinischen Gebieten Brabanzonen genannte Soldner angeheuert Die kaiserlichen Legaten sollten ausserdem die Ressourcen fur den Italienzug grundlich ausschopfen In Mailand wurde die Eintreibung von Steuern und Abgaben durch eine neue Steuerliste systematisiert 80 Ungeachtet der Klagen der lombardischen Grossen in Lodi wurde die strenge Reichsverwaltung beibehalten Infolge der materiellen Belastungen und der Missachtung bisheriger Rechtsgewohnheiten formierte sich im Marz 1167 mit Cremona Bergamo Brescia Mantua und Ferrara der lombardische Stadtebund Die bislang miteinander verfeindeten Kommunen fanden durch die kaiserliche Willkurherrschaft schnell zusammen Mailand gelang durch zahlreiche Zugestandnisse die Aufnahme in den Bund Durch den Schutz des Stadtbundes konnten die Mailander im April in ihre verwustete Stadt zuruckkehren Barbarossa zog wahrenddessen weiter nach Suden Ancona das alle Abgaben verweigerte wurde von Barbarossa unterworfen Die Erzbischofe von Koln und Mainz Rainald und Christian hatten Ende Mai 1167 die Romer in der Schlacht von Tusculum vernichtend geschlagen Die Nachricht von dem Sieg uber die Romer erreichte Barbarossa am Ende der Belagerung von Ancona Auf Betreiben einiger normannischer Adliger in seinem Heer wurde jedoch noch ein kurzer Streifzug an die nordliche Grenze Siziliens unternommen Es blieb die einzige Expedition des vielgeplanten und immer wieder verschobenen Zuges gegen den normannischen Konig 81 Der Belastung durch die grosse Sommerhitze ausgesetzt erreichte Barbarossa am 20 Juli 1167 Rom Es gelang St Peter zu erobern und Paschalis III am 30 Juli in Rom einzusetzen Der zunachst in der Stadt Rom von kaiserlichen Truppen eingeschlossene Alexander konnte nach Benevent fliehen Wenige Tage spater brach im kaiserlichen Heer eine durch die Augusthitze geforderte Ruhrepidemie aus Sie hatte mit dem Tod zahlreicher Erbsohne tiefgreifende dynastische Folgen fur den Laienadel Der Seuche erlagen die Bischofe Konrad von Augsburg Alexander von Luttich Daniel von Prag Eberhard von Regensburg Gottfried von Speyer und Hermann von Verden der Kolner Erzbischof Rainald von Dassel die Herzoge Friedrich von Rothenburg und Welf VII Theobald von Bohmen Berthold von Pfullendorf mehrere Konsuln aus den verbundeten Kommunen darunter der Lodeser Chronist Acerbus Morena sowie 2000 Ritter Das Scheitern von Barbarossas Italienpolitik zeichnete sich ab Am 1 Dezember 1167 erfolgte der Zusammenschluss des Lombardenbundes mit dem Veroneser Bund Die kaiserliche Verwaltung brach bis auf die Verbundeten Novara Vercelli und Pavia zusammen Das Vorgehen des Lombardenbundes zwang Barbarossa zum ubersturzten Ruckzug nach Pavia Aus Angst um sein Leben floh Barbarossa mitten in der Nacht als Pferdeknecht verkleidet aus Susa uber den einzigen freien Alpenpass Jahre im Reich 1168 1174 Abbildung Kaiser Heinrichs VI im Codex Manesse um 1300 Grosse Heidelberger Liederhandschrift Heidelberg Universitatsbibliothek Cod Pal germ 848 fol 6r Die kommenden sechs Jahre waren die langste Zeit die Barbarossa seit seiner Konigswahl nordlich der Alpen verbrachte Sein Aufenthaltsort ist dabei teilweise uber Monate unbekannt Durch die vielen Todesfalle infolge der Seuche erwarb Barbarossa systematisch die Guter erbenloser Hochadliger Es entstand ein nahezu geschlossenes Konigsland nordlich des Bodensees im Alpenvorland und im ostlichen Schwaben 1168 69 schlichtete Barbarossa einen Streit zwischen Heinrich dem Lowen und seinen sachsischen Gegnern indem er die ubermachtige Stellung Heinrichs des Lowen unverandert beliess und damit aber auch die Klagen die den Konflikt mit ausgelost hatten einfach uberging 1169 wurde Barbarossas vierjahriger Sohn Heinrich VI in Bamberg zum Nachfolger gewahlt und zwei Monate spater in Aachen gekront Barbarossa machte Alexander den Vorschlag ihn zu dulden er wollte ihn jedoch nicht personlich als Papst anerkennen Sein Sohn Heinrich sollte sich seiner Autoritat unterordnen wenn Alexander ihn dafur zum Kaiser kronen werde Barbarossa selbst wollte jedoch nicht gezwungen werden einen anderen Papst anzuerkennen als Petrus selbst und die Papste im Himmel 82 Die Verhandlungen scheiterten daher Am 8 Juni 1170 erklarte Barbarossa in Fulda dass er Roland niemals als Papst Alexander III anerkennen werde 83 Funfter Italienzug 1174 1176 Niederlage von Legnano Im Fruhjahr 1168 hatten die Konsuln ihre Siedlung zu Ehren des Papstes und zur Schande des Kaisers Alexandria Alessandria genannt Die Siedlung wurde vom Lombardenbund als civitas anerkannt und von Papst Alexander zum Bistum erhoben Dies war insoweit eine Provokation gegenuber Barbarossa da Stadtegrundungen zum kaiserlichen Vorrecht gehorten In kaiserlichen Schriftstucken wurde die Stadt abwertend als Strohstadt tituliert 84 1174 brach Barbarossa zu seinem funften Italienzug auf Noch Jahre spater begrundete Barbarossa den Italienzug damit dass die Stadt gegen unsere und des Reiches Ehre contra honorem nostrum et imperii gegrundet wurde und er nach Italien zog mit der Absicht die Beleidigung zu rachen 85 Die Belagerung zog sich wegen widrigen Wetters uber mehrere Monate hin Der heranruckende Lombardenbund brachte im April 1175 die vier Fahnenwagen der Kommunen von Piacenza Mailand Verona und Brescia in Sichtweite zum Kaiser in Stellung Eine Schlacht wurde wegen des unkalkulierbaren Risikos jedoch vermieden In Friedensgesprachen konnte keine Einigkeit uber den kunftigen Status Alessandrias erzielt werden Dennoch wurde am 17 April der Frieden von Montebello geschlossen Der Streitpunkt Alessandria wurde auf die Zukunft vertagt Die beiden Befehlshaber des Bundes mussten sich Barbarossa demutig unterwerfen und ihm die Schwerter ubergeben die sie uber ihrem Nacken getragen hatten Durch die Unterwerfung wurde symbolisch Genugtuung fur die ihm zugefugte Ehrverletzung geleistet und der honor imperii wiederhergestellt Dafur gab Barbarossa ihnen als Zeichen fur die Wiedererlangung seiner Huld den Friedenskuss Das bedeutete allerdings auch eine symbolische Anerkennung des Bundes 86 Wenige Wochen spater war Barbarossa jedoch nicht mehr bereit sich in der Angelegenheit Alessandrias negocium Alexandrie einem Schiedsgerichtsverfahren mit offenen Ausgang zu unterwerfen Angeblicher Fussfall Barbarossas vor Heinrich dem Lowen in Chiavenna 1176 Hinter dem knienden und bittenden Kaiser stehen ein Gefolgsmann und ein Schwerttrager Ob es tatsachlich zu einem Fussfall des Kaisers kam ist umstritten da nur spatere Quellen und diese teilweise unterschiedlich davon berichten Dass Heinrich hoch zu Pferd sitzt lasst seine Haltung noch uberheblicher erscheinen und Barbarossas kniefallige Bitte fur diesen besonders demutigend Sachsische Weltchronik vor 1290 Bremen Staats und Universitatsbibliothek msa 0033 fol 88vaIm November 1175 forderte Barbarossa Unterstutzung im Kampf gegen die lombardischen Stadte Die folgenden Ereignisse sind aus den Quellen nicht widerspruchsfrei zu rekonstruieren Gesichert ist nur der Dissens zwischen Heinrich dem Lowen und Friedrich Barbarossa Alle Quellen sind Jahre oder gar Jahrzehnte spater abgefasst worden und waren vom Wissen um die Entmachtung des Lowen beeinflusst Alle sachsischen Fursten sollen der Bitte gefolgt sein nur Heinrich der Lowe habe sich geweigert und soll von Barbarossa zu einer Unterredung nach Chiavenna nordlich des Comer Sees gebeten worden sein Anfang 1176 trafen sich beide anscheinend in der Reichsburg Chiavenna 87 Moglicherweise fiel der Kaiser sogar vor dem Herzog auf die Knie um die Dringlichkeit seiner Bitte zu unterstreichen Heinrich lehnte die Bitte jedoch ab und brach dadurch mit der gesellschaftlichen Konvention ein durch Fussfall eines Hoheren vor dem Rangniederen manifestiertes Ersuchen zu akzeptieren Die Stellung eines Heereskontingents machte der Herzog wohl von der Ubergabe der Stadt Goslar mit ihren reichen Silberminen abhangig Dies jedoch lehnte Barbarossa ab Barbarossa ist zugleich der letzte Konig von dem eine so demutigende Bitte uberliefert ist 88 Die Schlacht von Legnano entstand aus einer zufalligen Begegnung am 29 Mai 1176 zwischen einer Abteilung lombardischer Ritter und der kaiserlichen Vorhut Sie entwickelte eine unkontrollierte Eigendynamik Der Ansturm des kaiserlichen Heeres endete abrupt am Mailander Fahnenwagen dessen Eroberung wegen seiner symbolischen Bedeutung fur die Freiheit und Ehre der Stadt ein wichtiges Ziel im Kampf war 89 Barbarossa konnte mit Muhe entkommen und erreichte Anfang Juni Pavia Dort soll man ihn schon fur tot gehalten haben 90 Friedensschluss von Venedig 1177 Barbarossa mit Krone und Reichsapfel Die Kreuze auf Mantel und Schild zeigen ihn als Kreuzfahrer Der Propst Heinrich von Schaftlarn uberreicht ihm ein Buch das die Geschichte des Ersten Kreuzzugs behandelt Die Versumschriften feiern Barbarossa als unbesiegbaren Bannertrager und Freund des himmlischen Konigs und drucken die Hoffnung aus dass er das Heidenvolk Saladins aus dem Land des Herrn vertreiben wird 91 Miniatur in der Historia Hierosolymitana Roberts von Saint Remi 1188 89 Vatikanische Apostolische Bibliothek Vat Lat 2001 fol 1rDer Ausbruch einer Malariaerkrankung im Sommer 1176 bei Barbarossa und damit die Furcht des exkommunizierten Kaisers um sein Seelenheil waren entscheidend fur die Aufnahme von Verhandlungen mit Alexander III Wesentlichen Anteil am sogenannten Vorvertrag von Anagni fur die Friedensbedingungen im November 1176 hatte der vom Kaiser als Vermittler bestimmte Erzbischof Wichmann von Magdeburg Der Vertrag sah vor dass Barbarossa Alexander die geschuldete Ehrerweisung debita reverentia durch Zugel und Bugeldienst Fussfall und Fusskuss erweisen sollte die ihm als rechtmassigem Papst zustanden Seit Mitte Mai 1177 wurde in Venedig uber den Frieden verhandelt Noch vor der personlichen Begegnung mit dem Kaiser loste Alexander Barbarossa vom Bann Der kaiserliche Gesichtsverlust durch die offentliche Anerkennung des Papstes sollte durch eine offentliche Unterwerfung des Lombardenbundes unter kaiserliche Herrschaft kompensiert werden Mit den Kommunen konnte jedoch nur ein auf sechs und mit dem normannischen Konig ein auf funfzehn Jahre befristeter Waffenstillstand geschlossen werden Das sorgfaltige Austarieren von Erhohung und Erniedrigung kaiserlicher Wurde und Macht ware dadurch fast gescheitert hatten die Erzbischofe von Magdeburg und Mainz nicht gedroht Alexander III als rechtmassigen Papst anzuerkennen 92 Mit dem drohenden Ubertritt der Vermittler zur Konfliktpartei ware Barbarossa jedoch als Friedensbrecher im Reich isoliert gewesen Barbarossa legte daraufhin so der Erzbischof Romuald von Salerno die lowenhafte Wildheit ab nahm die Sanftmut eines Schafes an und akzeptierte ihren Vorschlag 93 Am 24 Juli 1177 unterwarf sich Barbarossa Papst Alexander III und erwies ihm die geforderten Ehrendienste und damit die Anerkennung als rechtmassig gewahlter Papst Andere Fragen wie der umfangreiche Besitz der Mathildischen Guter in Mittelitalien wurden auf spater verschoben Barbarossa wurde von Alexander wieder als Sohn der Kirche angenommen Der Konflikt mit dem Papst war damit beigelegt Barbarossa zog in den Norden und liess sich im Juli 1178 in Arles zum Konig von Burgund kronen Damit wollte er die neuerrungene Autoritat des Kaisertums und die Reichsherrschaft uber Burgund demonstrativ zur Schau stellen 94 Sturz Heinrichs des Lowen 1180 81 Wahrend die altere Forschung im Kaiser die treibende Kraft beim Sturz des Lowen sah werden in der neueren Forschung eher die Fursten als Initiatoren angesehen 95 Am 6 Juli 1174 wird Heinrich der Lowe das letzte Mal in den Zeugenreihen der Urkunden Barbarossas genannt 1181 wurde er gesturzt 96 Bereits im Frieden von Venedig wurde festgelegt dass der auf Initiative Heinrichs 1160 vertriebene Bischof Ulrich von Halberstadt sein Amt zuruckerhalten solle Im Herbst 1177 begann Ulrich von Halberstadt in Sachsen den Kampf gegen Heinrich den Lowen um die Halberstadter Kirchenlehen Unterstutzung erhielt er 1178 vom aus Italien heimgekehrten Philipp von Koln Der Erzbischof fiel in den westfalischen Teil des Herzogtums ein Im November 1178 auf dem Hoftag zu Speyer nahm Barbarossa erstmals die Klagen der sachsischen Gegner des Lowen an Auf einem Hoftag in Worms sollte sich der Herzog fur sein aggressives Auftreten gegenuber dem sachsischen Adel verantworten Heinrich erschien jedoch zwischen dem 6 und 13 Januar 1179 nicht in Worms Vor Gericht zu erscheinen hatte bedeutet dass er die gegen ihn gefuhrte Klage als berechtigt anerkannt hatte 97 Der Ungehorsam gegen die Ladung und die demonstrative Missachtung von Kaiser Fursten und Gericht traf Barbarossas Herrschaftsanspruch und war eine Verletzung der Ehre des Reiches honor Imperii 98 Heinrichs Verhalten durfte nicht ungesuhnt bleiben Es erging daraufhin auf dem Wormser Hoftag vom Januar 1179 ein Feststellungsurteil wonach ihm im Wiederholungsfall die Acht angedroht werde Auch auf einem Hoftag am 24 Juni 1179 in Magdeburg erschien Heinrich nicht Das Herzogtum Sachsen wurde auf dem Hoftag in Gelnhausen Ende Marz 1180 aufgeteilt Heinrich der Lowe wurde als Majestatsverbrecher verurteilt und seine Reichslehen wurden eingezogen In der fur Erzbischof Philipp von Koln ausgestellten Gelnhauser Urkunde von 1180 99 werden die Vorwurfe die zur Verurteilung fuhrten aufgelistet die Unterdruckung der Freiheit libertas der Kirchen Gottes und der Adligen die Missachtung der nach Lehnrecht ergangenen dreimaligen Ladung vor das Hofgericht und die mehrfache Verachtung der kaiserlichen Majestat pro multiplici contemptu nobis exhibito 100 In der Narratio der Urkunde werden die Einmutigkeit der Rat und die Zustimmung der Gesamtheit der Fursten und des Hofes betont 101 Barbarossa wurde dabei das traditionelle Vorrecht bei einer Unterwerfung Gnade walten zu lassen genommen Die Fursten wollten damit moglichen Vergeltungsmassnahmen eines spater durch Barbarossa restituierten und weiterhin ubermachtigen Doppelherzogs vorbeugen 102 Als Nutzniesser dieses Konfliktes erhielt fur die gesamte Zukunft Erzbischof Philipp von Koln am 13 April 1180 das westliche Sachsen als neu geschaffenes Herzogtum Westfalen Engern Der ostliche Teil des Herzogtums Sachsen fiel an Graf Bernhard von Anhalt der Herzog von Sachsen wurde Ende September 1180 wurde auf einem Hoftag in Altenburg auch uber das Herzogtum Bayern entschieden Die Steiermark wurde zum Herzogtum erhoben und dem bisherigen Markgrafen Ottokar von Steier verliehen Graf Berthold IV von Andechs erhielt die Herzogswurde fur Meranien Mit dem verkleinerten Herzogtum Bayern wurde der bisherige bayerische Pfalzgraf Otto von Wittelsbach belehnt die Wittelsbacher regierten in Bayern fortan bis 1918 Mit der Teilung Sachsens und Bayerns ging die Geschichte der grossen karolingerzeitlichen regna des ostfrankischen Reiches endgultig zu Ende an ihre Stelle traten furstliche Herrschaftsbereiche von denen sich einige zu Landesherrschaften entwickelten Die Neuordnung begrenzte aber auch die Konigsgewalt und begunstigte sowohl in Bayern als auch in Sachsen regionale Adelsdynastien 103 Der fehlende Konsens mit dem sachsischen Adel liess Heinrichs Herrschaft schnell zusammenbrechen Im November 1181 unterwarf Heinrich sich auf dem Hoftag von Erfurt dem Kaiser Dem Lowen verblieben nur noch seine Allodialguter um Braunschweig und Luneburg Fur drei Jahre musste er ins Exil gehen Friede von Konstanz 1183 Vor Ablauf des in Venedig fur sechs Jahre geschlossenen Waffenstillstands wurden 1182 Verhandlungen aufgenommen Ungeklart waren die Anerkennung Alessandrias als Stadt status civitatis und die Anerkennung der Rechtsgewohnheiten in den einzelnen Stadten die den roncalischen Gesetzen widersprach Im Juni 1183 wurde der Vertrag von Konstanz geschlossen Alessandria wurde unter dem Namen Caesarea die Kaiserliche formal neu gegrundet und so aus einem Symbol des Widerstands in ein Symbol der Herrschaft umgewandelt 104 Friedrich sprach dem Bund die Regalien gegen eine einmalige oder jahrliche Geldzahlung zu und erkannte die stadtische Selbstverwaltung an Die Stadte verpflichteten sich im Gegenzug zur Leistung des Fodrum einer besonderen Steuer in Reichsitalien bei jedem Italienzug Die Rechtsgewohnheiten der Kommunen und des Lombardenbundes wurden von Barbarossa anerkannt Die Konsuln wurden von den Einwohnern bestimmt Der Kaiser konnte dafur alle funf Jahre die freie Wahl der Konsuln bestatigen Damit scheiterte Barbarossas Versuch eine Sonderentwicklung der Verfassung in Reichsitalien zu verhindern Die Kommunen waren nun selbststandige Rechtssubjekte und ihre Verfassungen waren legitimiert Ritterlich hofische Gesellschaft des 12 Jahrhunderts Der Hof Barbarossas Urkunde Friedrichs fur das Stift Berchtesgaden ausgestellt am 13 Juni 1156 Munchen Bayerisches Hauptstaatsarchiv Kaiserselekt 490 Seit dem 12 Jahrhundert entwickelte sich der Hof zu einer zentralen Institution koniglicher und furstlicher Macht Die wichtigsten Aufgaben waren die Vergegenwartigung der Herrschaft durch Feste Kunst und Literatur Der Begriff Hof kann als Prasenz beim Herrscher aufgefasst werden 105 Zu den wichtigsten Funktionen des Hofes zahlte die Reglementierung des Zugangs zum Herrscher Die Grossen konkurrierten miteinander um Ansehen und Rang beim Herrscher Vom Herrscher gehort und in ihrer Ansicht beachtet wurden jedoch nur bestimmte Grosse 106 Die Prasenz am Konigshof gab den Fursten die Moglichkeit den eigenen Rang offentlich zu demonstrieren Der wichtigste Bestandteil des Hofes war die Kanzlei die fur die Ausstellung der Urkunden zustandig war Aus Friedrichs Herrschaftszeit sind rund 1200 Urkunden erhalten 107 In der staufischen Kanzlei Barbarossas wurden verstarkt ritterliche Tugenden wie Tapferkeit im Kampf virtus und fortitudo Treue im Dienst und das Streben nach irdischem Ruhm gloria und weltlicher Ehre honor propagiert Diese Veranderungen in der Herrscherdarstellung vollzogen sich wohl als Reaktion auf die Krise des Konigtums im 11 Jahrhundert und vor der Entstehung der ritterlich hofischen Kultur im 12 Jahrhundert 108 1157 findet sich in der Kanzlei erstmals die Bezeichnung heiliges Kaiserreich 109 Es wurde jedoch kein offizieller Sprachgebrauch zu Barbarossas Zeiten 110 Der Begriff sacrum imperium kam lediglich in weniger als 32 von uber 1200 ausgestellten Urkunden vor 111 Der Hof Barbarossa zog Experten des gelehrten Rechts Belagerungstechniker oder Vertreter der neu entstehenden hofischen Dichtung an Durch die Nahe zur Macht und den Dienst fur den Herrscher erhofften sie sich einen Gewinn an Reputation 112 Die Anziehungskraft des Hofes liess jedoch in der Spatzeit Barbarossas stark nach Die Prasenz der weltlichen Reichsfursten am Hof ging deutlich zuruck Der Hof wurde seit den 1180er Jahren vor allem ein staufischer Familien und Freundestreff 113 Eine uberdurchschnittliche Prasenz am Konigshof besassen nur noch Erzbischof Konrad von Salzburg Bischof Otto II von Bamberg und Bischof Hermann II von Munster Sie stammten aus den staufernahen Familien der Wittelsbacher Andechser und Katzenelnbogener Anders als in der Fruhzeit Barbarossas ging der Dienst der Fursten fur Kaiser und Reich zuruck Das Engagement der Fursten in den italienischen Konflikten liess durch die Uberbeanspruchung menschlicher und materieller Ressourcen zunehmend nach Zwei Strategien werden sichtbar Einige Fursten versuchten in der Nahe des Konigs durch geleistete Dienste ihre Vorteile zu suchen und mussten dafur hohe Kosten auf sich nehmen wahrend sich andere Fursten konigsfern auf den Ausbau ihrer Territorien konzentrierten 114 Korrespondierend dazu stieg mit der Wende der kaiserlichen Italienpolitik seit 1177 der Anteil der Ministerialen im Umfeld des Kaisers 115 Die Ministerialen ubernahmen Aufgaben in Diplomatie Kriegsfuhrung und Reichsgutverwaltung 116 Mainzer Hoffest 1184 Darstellung des Mainzer Hoffestes in der Sachsischen Weltchronik Handschrift Berlin Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz Ms germ fol 129 fol 112r erstes Viertel des 14 Jahrhunderts Auf dem Mainzer Hoffest zu Pfingsten 1184 erhielten Barbarossas Sohne Heinrich und Friedrich die Schwertleite Sie wurden damit fur volljahrig und mundig erklart Zum Hoffest erschienen sechs Erzbischofe neunzehn Bischofe zwei Abte der Reichskloster neun Herzoge vier Markgrafen drei Pfalzgrafen der thuringische Landgraf viele Grafen und Ministerialen Die hochmittelalterlichen Betrachter schatzten die Zahl der Besucher auf mehrere Zehntausend und gaben damit einen Eindruck von den ungeheuren Menschenmassen aus den verschiedenen Landern wieder die sich an der Mainmundung einfanden Die Verausgabung von grossen Summen auf dem Hoffest durch Kaiser und Fursten war keine nutzlose Verschwendung sondern galt dem Erwerb von Ruhm und Ehre sowie der hofischen Selbstdarstellung und Reprasentation 117 Die Anwesenheit so vieler Reichsfursten erhohte aber auch die Konkurrenz untereinander um ihren beanspruchten Rang in der Offentlichkeit Am ersten Pfingsttag entstand ein Rangkonflikt zwischen dem Kolner Erzbischof Philipp und dem Abt Konrad von Fulda um den linken Platz neben dem Kaiser Die Sitzordnung besass fur die Visualisierung der Rangordnung im Reich grosse Bedeutung 118 Barbarossa bat Philipp daraufhin mit Rucksicht auf den friedlichen Verlauf des Festes nachzugeben Philipp musste damit auf die Position des zweitwurdigsten Reichsfursten nach dem zur Rechten sitzenden Mainzer Erzbischof offentlich verzichten Dadurch verschlechterte sich das kaiserliche Verhaltnis zum Kolner Erzbischof Philipp Auf dem Mainzer Hoffest war ebenfalls der fruhere Doppelherzog Heinrich der Lowe anwesend Sein Begnadigungsgesuch scheiterte jedoch an der fehlenden Zustimmung der Fursten Sechster Italienzug 1184 Heinrich VI und Konstanze von Sizilien im Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis des Petrus de Ebulo 1196Den sechsten Italienzug unternahm Barbarossa erstmals ohne Heer und vollzog einen Umritt durch die einst feindlichen Stadte des Lombardenbundes Im September 1184 besuchte er demonstrativ den bisherigen Hauptgegner Mailand In Piacenza nahm er im Januar 1185 erstmals an einer Versammlung des Stadtebundes teil Auf dem Weg nach Piacenza warfen sich dem Kaiser bei Lodi Cremasken kreuztragend und fast nackt zu Boden um sich uber die Bedruckungen Cremonas zu beschweren Sie wurden jedoch von den Cremonesen vertrieben In aller Offentlichkeit wurde Barbarossa mit der Rechtsprechung seine wichtigste Herrschaftspflicht genommen Mit Hilfe von Mailand wurde Cremona im Juni 1186 unterworfen und verlor seine Hoheit uber Crema Die neue Bedeutung Mailands fur den Kaiser zeigte sich auch bei der Verehelichung von Barbarossas Sohn Heinrich VI mit Konstanze von Sizilien im Kloster S Ambrogio am 27 Januar 1186 Konstanze war eine Tochter des ersten normannischen Konigs Roger II und die Tante des regierenden Konigs Wilhelm II Uber die Vorgeschichte zum Heiratsbundnis ist nichts uberliefert Das Heiratsbundnis schuf die Moglichkeit einer Vereinigung des Imperiums mit dem Normannenreich unio regni ad imperium Fur den Normannenkonig brachte die Ehe seiner Tante einen erheblichen Prestigegewinn Die Eheschliessung belastete jedoch erneut das Verhaltnis von Kaiser und Papsttum da Papst Urban III Konsequenzen fur die papstliche Lehnshoheit uber das normannische Konigreich befurchtete Die Gegensatze zwischen Kaiser und Papst verscharften sich durch das im Fruhjahr 1183 ausgebrochene Schisma auf dem Trierer erzbischoflichen Stuhl als Urban III im Mai 1186 mit Rudolf von Wied den kaiserlichen Kandidaten absetzte und dessen Gegner Folmar weihte Kreuzzug und Tod 1190 Barbarossa auf dem dritten Kreuzzug Buchmalerei in einer Handschrift der Biblioteca Nazionale Marciana Venedig Der Saleph der heute Goksu heisst Barbarossa ertrinkt im Saleph Der anonyme Autor begrundet Barbarossas Tod mit der Absicht swemmen baden zu wollen und lasst ihn daher unbekleidet ertrinken erdrank Darstellung in der sachsischen Weltchronik um 1280 Forschungs und Landesbibliothek Gotha Im letzten Jahrzehnt seiner Herrschaft konzentrierte sich Barbarossas Wirkungsbereich auf Rhein und Ostfranken Schwaben Elsass und den bayerischen Nordgau 119 Nach der Niederlage des Konigs von Jerusalem gegen Saladin am 4 Juli 1187 in der Schlacht bei Hattin und der Einnahme Jerusalems am 2 Oktober 1187 rief Papst Gregor VIII am 29 Oktober 1187 zum Kreuzzug auf Kaiser und Papst verpflichteten sich zu eintrachtiger Zusammenarbeit So investierte der Papst bei der Besetzung des Trierer Bistums mit Johann I den bisherigen Kanzler Friedrichs und liess den von ihm favorisierten Folmar von Karden fallen Am 27 Marz 1188 liess Barbarossa auf einem Hoftag in Mainz den Kreuzzug beschworen Nach damaliger Vorstellung konnte man mit seiner Teilnahme am Kreuzzug die vollstandige Vergebung aller Sunden erlangen und Ruhm im Kampf fur den Glauben erwerben Fur den Kreuzzug war der Frieden im Reich notwendige Voraussetzung Im Konflikt zwischen dem aus England zuruckgekehrten Heinrich dem Lowen und seinem Nachfolger im sachsischen Herzogtum wurde auf einem Hoftag in Goslar entschieden dass Heinrich abermals fur drei Jahre ins Exil gehen muss Am 11 Mai 1189 brach Barbarossa von Regensburg als einziger europaischer Herrscher zu einem zweiten Kreuzzug auf 120 Sein Heer war mit etwa 15 000 Teilnehmern das grosste das je zu einem Kreuzzug aufbrach 121 Uber Bayern Wien und das Konigreich Ungarn erreichte das Heer byzantinisches Gebiet Byzanz sah in dem Kreuzfahrerheer eine Bedrohung die Bewohner Adrianopels flohen aus der Stadt die Kreuzfahrer plunderten Thrakien Kaiser Isaak II gestand Friedrich den Titel Kaiser des alten Rom zu um eine Annaherung zu erreichen Nach zahen zunachst gescheiterten Verhandlungen bot er 70 Lastschiffe und 150 Schiffe fur die Uberfahrt des Heeres nach Kleinasien an dazu 15 Galeeren Nach weiteren Konfrontationen brach das Heer Anfang Marz nach 14 Wochen Aufenthalt auf drei Wochen spater setzte es nach Asien uber Schon hinter Philadelphia kam es zu ersten Kampfen mit Turkmenen Kilic Arslan II der Sultan von Konya knupfte Verhandlungen an und versprach einen friedlichen Durchzug Doch hatte er sein Reich unter elf Sohnen aufgeteilt von denen ihm sein altester Sohn Kutheddin nicht folgte und die Kreuzfahrer bekampfte Nachdem sein Heer Konya geplundert hatte siegte Friedrich in der Schlacht bei Iconium Iconium ist der lateinische Name Konyas Ende Mai erreichte das Heer das christliche Konigreich Kleinarmenien und schliesslich den Fluss Saleph Goksu bei Silifke in der heutigen Sudostturkei Dort ertrank Barbarossa am 10 Juni 1190 Barbarossas Eingeweide wurden in Tarsos beigesetzt Das Fleisch wurde entsprechend dem Verfahren des Mos teutonicus durch Kochen von den Knochen abgelost und Anfang Juli in Antiochia beigesetzt Seine Gebeine fanden ihre Ruhestatte moglicherweise in der Kathedrale von Tyrus die heute nur noch als archaologisches Ausgrabungsfeld existiert 122 Barbarossa ist der einzige Herrscher des Mittelalters dessen Grablege bis heute unbekannt ist 123 Nach der Ruckkehr der Kreuzfahrer entstanden die unterschiedlichsten Nachrichten uber Barbarossas Tod 124 Bereits die Zeitgenossen wussten nicht ob der Kaiser den Fluss schwimmend oder zu Pferde uberqueren wollte ob er allein oder in Begleitung schwamm ob er nur ein Erfrischungsbad nehmen oder an das andere Ufer gelangen wollte ob er uberhaupt im Wasser oder erst am Ufer starb 125 In der ab 1225 erstellten Sachsischen Weltchronik wird berichtet er habe nach dem Mittagessen zur Abkuhlung ein Bad nehmen wollen und sei dabei ertrunken trafe dies zu kame auch ein Herzinfarkt als Todesursache in Frage Der Ubergang der Herrschaft auf Heinrich VI verlief reibungslos Heinrich war bereits als dreijahriges Kind zum Konig gewahlt worden Erstmals seit 1056 stand damit ein allgemein akzeptierter Nachfolger bereit 126 Das Barbarossa Bild der NachweltBeurteilung im Mittelalter Obere Darstellung Aufbruch Friedrich Barbarossas gekennzeichnet durch Krone und Kreuz auf seinem Mantel als Anfuhrer des Kreuzzugsheeres auf dem Weg ins Heilige Land Mitte Barbarossa stirbt bei einer Flussuberquerung im Saleph indem er vom Pferd sturzt und in den Fluten ertrinkt 1190 Die Seele des Kaisers wird von einem Engel als gewickeltes Kind in den Himmel gehoben und der Hand Gottes ubergeben Unten Barbarossas Sohn Heinrich VI beim Einzug 1191 in das Konigreich Sizilien Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis von Petrus de Ebulo zwischen 1194 und 1197 Bern Burgerbibliothek Codex 120 II fol 107r In der historiographischen Uberlieferung vollzog sich ein Wandel der Leitbilder und Normen Neben traditionellen christlichen Normvorstellungen clementia misericordia humilitas trat in der stauferfreundlichen Geschichtsschreibung das sich im 12 Jahrhundert ausbildende ritterliche Herrscherideal starker hervor In den Kampfen Barbarossas mit den italienischen Stadten werden die heldenhafte Tapferkeit und die uberlegene Kampfkraft des Herrschers als ritterlicher Held demonstriert Die gegnerischen italienischen Stadte werden als hochmutig superbia beurteilt und als Gegenpart zu dem im gottlichen Auftrag kampfenden Herrscher Barbarossa portratiert Die Stadte scheinen sich als Gegner des Kaisers gegen die gottgewollte Ordnung zu erheben und Barbarossa ist der Vollzieher der gottlichen Rache Auf der Gegenseite wird Barbarossa in der italienischen Stadtgeschichtsschreibung der Treulosigkeit Bestechlichkeit und Parteilichkeit bezichtigt 127 Fur den italienischen Rhetor Boncompagno da Signa war Barbarossas ruhmloser Tod die verdiente Strafe Gottes fur die Kriege gegen die italienischen Stadte 128 Die Grausamkeit der Kriege fuhrte aber auch dazu dass erstmals der aus dem antiken Rom stammende Begriff furor teutonicus teutonische Wut nach fast volliger Vergessenheit wieder in der Geschichtsschreibung auftauchte 129 Die Chronik des Bischofs Otto von Freising gilt als Hohepunkt mittelalterlicher Weltchronistik Der Freisinger Bischof gehorte bis zu seinem Tod nicht zu den engsten Vertrauten des Konigs Otto erhoffte sich durch sein Geschichtswerk uber die Taten Friedrichs Gesta Frederici konigliche Unterstutzung fur die Freisinger Kirche Mit Barbarossas Herrschaft sah Otto eine neue Zeit anbrechen Nach Ottos Tod 1158 fuhrte sein Freisinger Kapellan Notar und Privatsekretar Rahewin das Werk fort und schloss es vor Ende Juli 1160 ab Neben den Auseinandersetzungen mit den italienischen Stadten pragte der Konflikt zwischen Kaiser und Papst das Bild Barbarossas in der Historiographie Das Papstschisma wurde bei dem in den 1180er Jahren entstandenen panegyrischen Heldengedicht Ligurinus weitgehend ausgeblendet Sein Autor Gunter stand offenbar in enger Beziehung zur kaiserlichen Familie und konzipierte sein Werk fur den staufischen Herrscherhof Ebenfalls schilderte der Dichter des Carmen de gestis Frederici I imperatoris in Lombardia das Verhaltnis von Kaiser und Papst als harmonisch und verheimlichte das Schisma Die wachsende Distanz Barbarossas zum Kolner Erzbischof wird in der Kolner Konigschronik deutlich In ihr wird bis zum Jahr 1174 der Aufschwung des Reiches unter Barbarossa beschrieben und die kaiserliche Autoritat geruhmt Mitte der 1180er Jahre wurde die Chronik von einem anderen Verfasser unter veranderter Konzeption fortgesetzt Es ging nun um Kolner Bistums und Herrschaftsgeschichte Barbarossas zweiter Kreuzzug der Dritte Kreuzzug nach ublicher Zahlung erschien in zeitgenossischer Sicht als unheilvoll und unwurdig Sein ruhmloser Tod erfuhr jedoch schon bald eine Umdeutung als kaiserlicher Kreuzritter im Kampf gegen die Heiden an der Spitze Rezeption Kaiser Friedrich I Barbarossa erwacht aus seinem jahrhundertelangen Schlaf Kyffhauserdenkmal eingeweiht 1896 Die Plastik Barbarossas des Bildhauers Nikolaus Geiger wird durch eine Reiterfigur Wilhelms I uberragt Die Botschaft des Denkmals war eindeutig Der Staufer war nicht wieder zuruckgekehrt sondern durch einen besseren Nachfolger ersetzt worden In der Erinnerung war zunachst Friedrich II bedeutsamer als sein Grossvater Friedrich I Barbarossa Der Kaiser werde am Ende der Zeiten zuruckkommen und Reich und Kirche erneuern Zum Ende des Mittelalters wurde diese Vorstellung allmahlich von den Humanisten auf Friedrich I Barbarossa ubertragen denn Friedrich II verbrachte mit 28 von 39 Herrschaftsjahren die meiste Zeit in Italien und konnte daher kein geeigneter Reprasentant Deutschlands sein Im Volksbuch von Kaiser Friedrich Barbarossa 1519 eroberte Barbarossa entgegen den historischen Tatsachen Jerusalem und starb nicht im Saleph sondern ging nur verloren und kehrte nach einiger Zeit zuruck 130 Barbarossa entwickelte sich im 19 Jahrhundert nach der Auflosung des Heiligen Romischen Reiches 1806 den Befreiungskriegen gegen Napoleon 1813 14 und der Kleinstaaterei Deutschlands zum Bezugspunkt des nationalen Macht und Einheitsgedankens 131 Diese Rolle fiel Barbarossa nicht zuletzt durch den Umstand zu dass dieser Kaiser im Reich keine Grabstatte hatte Barbarossa wurde zum schlafenden aber wiederkehrenden Kaiser im Kyffhauser und damit zur erhofften Symbolfigur der nationalen Sehnsuchte der Deutschen Durch die Sagensammlung der Bruder Grimm Friedrich Rotbart im Kyffhauser aus dem Jahr 1816 und das Gedicht Barbarossa von Friedrich Ruckert von 1817 wurde die Kyffhausersage fur ein grosseres Publikum erschlossen Julius Schnorr von Carolsfeld malte 1832 den Tod Barbarossas als Folge eines Badeunfalls sein Werk erinnert an das Bild Grablegung Christi von Raffael Damit konnte Barbarossas Tod mit dem Tod eines nationalen Erlosers verglichen werden Im 19 Jahrhundert wurde Barbarossas Fussfall vor Heinrich dem Lowen ein haufig auftauchendes Motiv in der Historienmalerei Die Szene inspirierte in der Historienmalerei Hermann Wislicenus Wilhelm Trautschold und Philipp von Foltz Am Fussfall des Kaisers in Chiavenna liess sich das Scheitern der mittelalterlichen Zentralgewalt und die Kontroverse uber die kaiserliche Italienpolitik als Bestandteil kleindeutscher oder grossdeutscher Debatten uber die nationale Frage anschaulich illustrieren Durch die Grundung des Deutschen Kaiserreichs 1871 mit einem Hohenzollernkaisertum an der Spitze wurde nach damaliger Vorstellung das mittelalterliche Reich wieder aufgerichtet Mit Kaiser Wilhelm I Barbablanca Weissbart sei Friedrich Barbarossa Rotbart endlich wiedererstanden Der Hohenzollerkaiser vollendete mit der Reichsgrundung was der Staufer Barbarossa im 12 Jahrhundert begann 1875 wollte der Munchener Professor Johann Nepomuk Sepp mit der erfolgreichen Zuruckfuhrung der Uberreste des alten Barbarossa die deutsche Nation in heilige Begeisterung setzen 132 Fur dieses Projekt gewann er Otto von Bismarck Sepp und mit ihm Hans Prutz der Verfasser der ersten wissenschaftlichen Biografie Barbarossas reisten auf Kosten des Reichskanzleramtes per Schiff in den Orient jedoch blieb die Meerfahrt nach Tyrus erfolglos 133 Mit der Einweihung des Kyffhauserdenkmals 1896 erreichte die Barbarossaverehrung als Nationalmythos einen Hohepunkt Der Mythos Barbarossa uberstand die politischen Einschnitte 1918 und 1933 unbeschadet Im Nationalsozialismus musste Barbarossa fur die aggressive Ostpolitik herhalten Adolf Hitler nannte den Angriffskrieg gegen Russland im Juni 1941 Unternehmen Barbarossa Erst 1945 endete der Nationalmythos Barbarossas In der Folgezeit setzte eine Regionalisierung und Entpolitisierung seiner Person ein 134 Seitdem bezeichnen sich Sinzig Kaiserslautern Gelnhausen Altenburg und Bad Frankenhausen Kyffhauser als Barbarossastadt oder es gibt eine Touristikregion Stauferland 135 In Italien verlief die politische und nationale Entwicklung ahnlich wie in Deutschland Die Konflikte Barbarossas mit den italienischen Kommunen wurden in nationale Geschichtsbilder eingebettet In der Epoche des Risorgimento stand in Italien auch das Ringen um eine nationale Einigung im Vordergrund Die Stadt erschien als wichtige Vorbedingung der modernen Welt und vor allem der Demokratie Die Kampfe zwischen Barbarossa und den oberitalienischen Kommunen wurden als Konflikt zwischen Demokratie und Monarchie verklart 136 Der national motivierte Freiheitskampf stadtischer Burger gegen einen tyrannischen Fremdherrscher galt als ein Vorlaufer im Kampf sich der deutschen Kaiserherrschaft der Habsburger zu entledigen Die Niederlage Barbarossas bei Legnano wurde im italienischen Geschichtsbewusstsein zum Sinnbild von nationaler Selbstbestimmung gegen Fremdherrschaft In Mailand gilt Barbarossa bis heute als Symbol einer druckenden Fremdherrschaft Neben staufischen Feindbildern gibt es in der Lombardei aber auch eine sehr positive Erinnerungskultur an Barbarossa In kaiserfreundlichen Kommunen wie Como Lodi und Pavia gilt der Staufer als Forderer der eigenen Stadtentwicklung Der staufische Herrschaftsanspruch gab ihnen die Moglichkeit sich gegenuber dem machtigen Mailand kommunale Autonomie zu sichern Als Reaktion auf das 2008 gefeierte 850 Jubilaumsjahr ihrer Grundung wurde in Lodi Ende 2009 ein Barbarossa Reiterdenkmal eingeweiht 137 Eine moderne Rezeption ist der Historienroman Baudolino aus dem Jahr 2000 von Umberto Eco 138 und der 2009 von Renzo Martinelli gedrehte Film Barbarossa 139 Geschichtsbilder und Forschungsperspektiven Wandgemalde im Bilderzyklus der Kaiserpfalz Goslar 1896 Die Blickrichtung Barbarossa geht in die Mitte des Bildes zu Wilhelm I der von seinen mittelalterlichen Vorgangern umgeben ist und ihn als Vollender des Kaisertums zeigt Die Historiker des 19 Jahrhunderts fragten nach den Grunden fur die verspatete Entstehung des deutschen Nationalstaats Sie suchten im Mittelalter nach den Grunden fur dieses Geschehen und insbesondere nach den Ursachen fur die Schwache des Konigtums Die national gestimmten Historiker beschrieben die Geschichte des mittelalterlichen deutschen Reiches unter dem Gesichtspunkt der Macht Die mittelalterlichen Konige und Kaiser wurden als fruhe Reprasentanten einer auch fur die Gegenwart ersehnten starken monarchischen Gewalt angesehen Das Urteil uber einzelne Herrscher orientierte sich an Modernisierungstendenzen deren Ziel der moderne Staat und seine Verfassung mit einer starken monarchischen Zentralgewalt war Die Fursten mit ihren egoistischen Partikularinteressen und das machtversessene Papsttum mit seinem Streben nach Vorrangstellung uber die weltlichen Herrscher galten fur die nationalliberalen Historiker als Totengraber der Kaisermacht Ganz entscheidend wurde das historische Urteil von der Frage bestimmt ob einzelne Konige gegenuber den beiden Gewalten die Machtbasis zu bewahren und zu steigern verstanden oder ob sie zum Niedergang der Zentralgewalt beigetragen haben 140 Unter dieser Perspektive kam Barbarossa eine entscheidende Rolle zu In seinem 5 Band der 1880 erschienenen Geschichte der deutschen Kaiserzeit hob Wilhelm von Giesebrecht die Bedeutung des Staufers fur unsere nationale Entwicklung hervor 141 Nach diesem Geschichtsbild habe die politische Aufgabe Barbarossa vornehmlich in der Starkung der monarchischen Zentralgewalt bestanden Der mittelalterliche Herrscher wurde in der historischen Meistererzahlung zu einem kuhl kalkulierenden Kabinettpolitiker 142 der im Reich so verfahrt als ob er gewusst und gewollt hatte dass es einmal der spatere deutsche Nationalstaat sein werde 143 Sein jahrzehntelanger Kampf gegen Papst Alexander III galt als Nachweis fur sein Bestreben eine starke monarchische Gewalt gegenuber dem papstlichen Uberordnungsanspruch zu bewahren Der von Barbarossa lange betriebene Sturz Heinrichs des Lowen und die Zerschlagung seiner beiden Herzogtumer wurden aus einem Dualismus zwischen Kaiser und Furst erklart Heinrichs Sturz galt zugleich als Gipfel und Wendepunkt im staufisch welfischen Konflikt Die Italienzuge wurden durch die Erschliessung finanzieller Mittel fur das Konigtum im wirtschaftlich weiter entwickelten und wohlhabenderen sudlichen Reichsteil gerechtfertigt 144 Die Gegenmeinung deutete die Italienzuge als die Ursache fur die Zersplitterung Deutschlands und sah die jahrelangen Konflikte mit dem Papst und den oberitalienischen Stadten als hinderlich fur die nationale Einigung im Norden an Im daran anschliessenden Sybel Ficker Streit wurde uber Vor und Nachteile der Italienpolitik fur die deutsche Nation gestritten und die mittelalterlichen Kaiser wurden danach beurteilt ob ihr Verhalten die nationale Entwicklung spaterer Zeit gefordert oder gehemmt hatte Den Hintergrund bildete die damals aktuelle Kontroverse uber die Gestaltung eines deutschen Nationalstaats in der kleindeutsche und grossdeutsche Losungsvorschlage einander gegenuberstanden Erst nach 1945 veranderte sich das Geschichtsbild von Barbarossa Die Mediavistik kam zu realistischeren Vorstellungen uber die politische und soziale Wirklichkeit und in den folgenden Jahrzehnten zu neuen Einsichten uber die Funktionsweise mittelalterlicher Staatlichkeit und Konigsherrschaft die personalen Bindungen die symbolische Kommunikation und die konsensuale Herrschaft Im Jahr 1977 ruckte die Stuttgarter Staufer Ausstellung Barbarossa in abendlandische Bezuge Sein Kaisertum aus schwabischen Wurzeln wurde als Erfullung hofischer Kultur in europaischer Weite gefeiert Seit den 1980er Jahren wurden von Gerd Althoff die symbolischen Verhaltensweisen nicht mehr nur als anekdotische Ausschmuckung in den Quellen gedeutet sondern als wichtige Aussagen uber die Funktionsweise der mittelalterlichen Konigsherrschaft 145 Anlasslich seines 800 Todesjahrs 1990 widmete der Konstanzer Arbeitskreis fur mittelalterliche Geschichte ihm eine Doppeltagung Dabei standen die Handlungsspielraume und Wirkungsweisen des Kaisers im Blickpunkt 146 In der 1990 erstmals erschienenen und bis heute mehrfach aufgelegten Biografie von Ferdinand Opll wird Barbarossa weder als Staatsmann noch als Reaktionar verstanden 147 Werner Hechberger konnte 1996 nachweisen dass der staufisch welfische Gegensatz der lange fur das 12 Jahrhundert als die grundlegende politische Konstellation betrachtet wurde keine zeitgenossische politische Koordinate sondern ein modernes Forschungskonstrukt war 148 Dadurch entwickelten sich neue Perspektiven auf das Ausmass welfischer Unterstutzung bei Barbarossas Herrschaftsantritt und das Verhaltnis zwischen Barbarossa und Heinrich dem Lowen Der Sturz des Lowen wird nicht mehr als ein von Barbarossa zielstrebig verfolgter Plan eingeordnet Die jungere Forschung betont bei Heinrichs Sturz vielmehr die Teilhabe der Fursten an der Konigsherrschaft die zum selbstverstandlich praktizierten konsensualen Entscheidungsgefuge 149 gehorte Barbarossa wird beim Sturz des Lowen nicht mehr als Jager des Lowen sondern vielmehr als Getriebener der Fursten charakterisiert 150 Mit dem Begriff der konsensualen Herrschaft wird aber auch Barbarossas Konigsherrschaft grundsatzlich charakterisiert Die Suche nach dem Konsens und das enge Zusammenarbeiten mit den Grossen ist fur die Forschung ein zentrales Merkmal seiner Herrschaftsausubung weshalb er auch als Furstenkonig bezeichnet wurde 151 In der jungeren Forschung gewinnen Ehre und Treue in einem epochenspezifischen Sinne als Motive fur Herrschaftspraxis und Politik Barbarossas eine grosse Rolle 152 Knut Gorich versteht Ehre dabei nicht als moralischen Wert sondern als die rein ausserlich gezeigte Ehre einer offentlich gezeigten Anerkennung von Rang und Herrschaft des Kaisers 153 Er sah in der unbedingten Wahrung des honor imperii Ehre des Reiches eine wesentliche handlungsleitende Vorstellung 154 Mit der Verteidigung Wahrung und Demonstration des honor imperii versuchte er die politischen Einstellungen und Handlungsweisen des Kaisers zu begrunden Als Ursache fur politische Konflikte gelten nicht mehr grosse politische Ideen und Konzeptionen sondern gegenlaufige Anspruche auf Status und Ehre in einer ranggeordneten Gesellschaft Im Jahr 2011 lieferte Gorich mit einer umfassenden Biografie eine Synthese des derzeitigen Forschungsstandes Danach war Barbarossas Handeln vom Habitus des mittelalterlichen Kriegeradels bestimmt in dem Ehre Gewalt und das Bedurfnis nach ruhmendem Andenken ganz nahe beieinander lagen Er war also in den Konflikten mit dem Papst und den italienischen Stadten uns heute fremd erscheinenden Handlungserwartungen und Handlungszwangen ausgesetzt 155 Zum 900 Geburtstag Barbarossas widmete ihm das LWL Museum fur Kunst und Kultur in Munster eine grosse internationale Sonderausstellung die vom 28 Oktober 2022 bis 5 Februar 2023 zu sehen war Die Ausstellung entwirft ein Bild von Barbarossa das ihn als Netzwerker und Moderator der an ihn gerichteten Erwartungen und weniger als souveranen Alleinherrscher zeigt 156 QuellenMGH Diplomata regum et imperatorum Germaniae Bd X 1 5 Friderici I Diplomata Bearbeitet von Heinrich Appelt Hannover 1975 1990 Otto von Freising und Rahewin Gesta Frederici seu rectius Cronica Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Bd 17 Ubersetzt von Adolf Schmidt herausgegeben von Franz Josef Schmale Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Das Geschichtswerk des Otto Morena und seine Fortsetzer uber die Taten Friedrichs I in der Lombardei MGH Scriptores rerum Germanicarum Nova Series Bd 7 Herausgegeben von Ferdinand Guterbrock Berlin 1930 ND 1964 LiteraturAllgemeine Darstellungen Knut Gorich Die Staufer Herrscher und Reich 4 durchgesehene und aktualisierte Auflage Beck Munchen 2019 ISBN 978 3 406 73805 0 Werner Hechberger Florian Schuller Hrsg Staufer amp Welfen Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter Pustet Regensburg 2009 ISBN 978 3 7917 2168 2 Rezension Hagen Keller Zwischen regionaler Begrenzung und universalem Horizont Deutschland im Imperium der Salier und Staufer 1024 bis 1250 Propylaen Geschichte Deutschlands Bd 2 Propylaen Verlag Berlin 1986 ISBN 3 549 05812 8 Wolfgang Sturner Die Staufer Eine mittelalterliche Herrscherdynastie Bd 1 Aufstieg und Machtentfaltung 975 bis 1190 Kohlhammer Stuttgart 2020 ISBN 978 3 17 035365 7 Stefan Weinfurter Hrsg Stauferreich im Wandel Ordnungsvorstellungen und Politik in der Zeit Friedrich Barbarossas Mittelalter Forschungen Bd 9 Thorbecke Stuttgart 2002 ISBN 3 7995 4260 4 online Biografien Joachim Ehlers Friedrich I In Bernd Schneidmuller Stefan Weinfurter Hrsg Die deutschen Herrscher des Mittelalters Historische Portrats von Heinrich I bis Maximilian I Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50958 4 S 232 257 online John B Freed Frederick Barbarossa The Prince and the Myth Yale University Press New Haven u a 2016 ISBN 978 0 300 12276 3 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 59823 4 Francia Recensio 2012 3 Rezension H Soz Kult Rezension bei Sehepunkte massgebliches Werk Knut Gorich Friedrich Barbarossa Der erste Stauferkaiser Beck Munchen 2022 ISBN 978 3 406 78197 1 Johannes Laudage Friedrich Barbarossa Eine Biographie Pustet Regensburg 2009 ISBN 978 3 7917 2167 5 Aus dem Nachlass Laudages herausgegeben von Lars Hageneier und Matthias Schror und daher fur die 1170er Jahre teils luckenhaft Rezension Ferdinand Opll Friedrich Barbarossa 4 bibliographisch vollstandig aktualisierte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2009 ISBN 978 3 534 22880 5 1 Auflage 1990 Darstellungen Holger Berwinkel Verwusten und Belagern Friedrich Barbarossas Krieg gegen Mailand 1158 1162 Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom Band 114 Niemeyer Tubingen 2007 ISBN 978 3 484 82114 9 Rezension Evamaria Engel Bernhard Topfer Hrsg Kaiser Friedrich Barbarossa Landesausbau Aspekte seiner Politik Wirkung Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte Band 36 Bohlau Weimar 1994 ISBN 3 7400 0923 3 Wolfgang Georgi Friedrich Barbarossa und die auswartigen Machte Studien zur Aussenpolitik 1159 1180 Europaische Hochschulschriften Band 442 Lang Frankfurt am Main u a 1990 ISBN 3 631 42513 9 Knut Gorich Die Ehre Friedrich Barbarossas Kommunikation Konflikt und politisches Handeln im 12 Jahrhundert Symbolische Kommunikation in der Vormoderne Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2001 ISBN 3 534 15168 2 Zugleich Tubingen Universitat Habilitations Schrift 2000 Rezension bei H Soz Kult Camilla G Kaul Friedrich Barbarossa im Kyffhauser Bilder eines nationalen Mythos im 19 Jahrhundert ATLAS Bonner Beitrage zur Kunstgeschichte Band 4 Bohlau Koln u a 2007 2 Bde ISBN 978 3 412 16906 0 Rezension Johannes Laudage Alexander III und Friedrich Barbarossa Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters Band 16 Bohlau Koln u a 1997 ISBN 3 412 15495 4 Heinz Krieg Herrscherdarstellung in der Stauferzeit Friedrich Barbarossa im Spiegel seiner Urkunden und der staufischen Geschichtsschreibung Konstanzer Arbeitskreis fur Mittelalterliche Geschichte Band 50 Thorbecke Ostfildern 2003 ISBN 3 7995 6760 7 online Petra Marx Hrsg Barbarossa Die Kunst der Herrschaft Michael Imhof Verlag Petersberg 2022 ISBN 978 3 7319 1260 6 Alheydis Plassmann Die Struktur des Hofes unter Friedrich I Barbarossa nach den deutschen Zeugen seiner Urkunden Monumenta Germaniae historica Band 20 Hahn Hannover 1998 ISBN 3 7752 5420 X Christian Uebach Die Ratgeber Friedrich Barbarossas 1152 1167 Tectum Verlag Marburg 2008 ISBN 978 3 8288 9580 5 Zugleich Dusseldorf Universitat Dissertation 2007 Rezension Weblinks Commons Friedrich I Barbarossa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Friedrich I Barbarossa Quellen und Volltexte Literatur von und uber Friedrich I im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich I in der Deutschen Digitalen Bibliothek Heiner Wember 29 07 1167 Kaiser Barbarossa erobert die Peterskirche in Rom WDR ZeitZeichen vom 29 Juli 2017 Podcast Anmerkungen Alfried Wieczorek Bernd Schneidmuller Stefan Weinfurter Hrsg Die Staufer und Italien Drei Innovationsregionen im mittelalterlichen Europa Bd 1 Essays Darmstadt 2010 S 72 Gerhard Lubich Territorien Kloster und Bistumspolitik in einer Gesellschaft im Wandel Zur politischen Komponente des Herrschaftsaufbaus der Staufer vor 1138 In Hubertus Seibert Jurgen Dendorfer Hrsg Grafen Herzoge Konige Der Aufstieg der Staufer und das Reich 1079 1152 Ostfildern 2005 S 179 212 Tobias Weller Auf dem Weg zum staufischen Haus Zu Abstammung Verwandtschaft und Konnubium der fruhen Staufer In Hubertus Seibert Jurgen Dendorfer Hrsg Grafen Herzoge Konige Der Aufstieg der Staufer und das Reich 1079 1152 Ostfildern 2005 S 41 63 Daniel Ziemann Die Staufer Ein elsassisches Adelsgeschlecht In Hubertus Seibert Jurgen Dendorfer Hrsg Grafen Herzoge Konige Der Aufstieg der Staufer und das Reich 1079 1152 Ostfildern 2005 S 99 133 Ablehnend Eduard Hlawitschka Die Staufer kein schwabisches sondern ein elsassisches Adelsgeschlecht In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte Bd 66 2007 S 63 79 Hubertus Seibert Die fruhen Staufer Forschungsbilanz und offene Fragen In Hubertus Seibert Jurgen Dendorfer Hrsg Grafen Herzoge Konige Der Aufstieg der Staufer und das Reich 1079 1152 Ostfildern 2005 S 1 39 hier S 4 Otto von Freising Gesta Frederici I 12 John B Freed Frederick Barbarossa The Prince and the Myth New Haven u a 2016 S 10 15 Knut Gorich Erbe und Erblast Friedrich Barbarossa ein deutscher Nationalmythos In Andrea Schindler Andrea Stieldorf Hrsg WeltkulturerbeN Formen Funktionen und Objekte kulturellen Erinnerns im und an das Mittelalter Bamberg 2015 S 9 33 hier S 27 online Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 59 Bernd Schneidmuller Die Welfen Herrschaft und Erinnerung 819 1252 Stuttgart 2000 S 188 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 97 99 Hansmartin Schwarzmaier Dominus totius comitisse Mathildis Die Welfen und Italien im 12 Jahrhundert In Karl Schnith Roland Pauler Hrsg Festschrift fur Eduard Hlawitschka zum 65 Geburtstag Kallmunz 1993 S 283 305 hier S 302 303 Knut Gorich Versuch zur Rettung von Kontingenz Oder Uber Schwierigkeiten beim Schreiben einer Biographie Friedrich Barbarossas In Fruhmittelalterliche Studien Bd 43 2009 S 179 197 hier S 192 Otto von Freising Gesta Frederici II 1 Otto von Freising Gesta Frederici II 3 Gerd Althoff Die Macht der Rituale Symbolik und Herrschaft im Mittelalter Darmstadt 2003 S 154 Gerd Althoff Konigsherrschaft und Konfliktbewaltigung im 10 Jahrhundert und 11 Jahrhundert In Fruhmittelalterliche Studien Bd 23 1989 S 265 290 hier S 288 Gerd Althoff Das Privileg der deditio Formen gutlicher Konfliktbeendigung in der mittelalterlichen Adelsgesellschaft In Otto Gerhard Oexle Werner Paravicini Hrsg Nobilitas Funktion und Reprasentation des Adels in Alteuropa Gottingen 1997 S 27 52 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 126 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 118 120 Martina Hartmann Kaiserin Beatrix von Burgund In Amalie Fossel Hrsg Die Kaiserinnen des Mittelalters Regensburg 2011 S 197 212 hier S 199 Zum Wurzburger Hoftag vgl Rainer Leng Als der Kaiser in Wurzburg Hof hielt Der Wurzburger Hoftag Friedrich Barbarossas von 1152 In Wurzburg heute Bd 73 2002 S 52 55 Otto Morena und seine Fortsetzer Libellus de rebus a Frederico imperatore gestis In Italische Quellen uber die Taten Friedrichs I herausgegeben und ubersetzt von Franz Josef Schmale Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe 17a Darmstadt 1986 S 34 239 hier S 42 Knut Gorich Unausweichliche Konflikte Friedrich Barbarossa Friedrich II und der lombardische Stadtebund In Oliver Auge Felix Biermann Matthias Muller Dirk Schultze Hrsg Bereit zum Konflikt Strategien und Medien der Konflikterzeugung und Konfliktbewaltigung im europaischen Mittelalter Ostfildern 2008 S 195 213 hier S 202 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Der erste Stauferkaiser Munchen 2022 S 43 Wolfgang Sturner Die Staufer Eine mittelalterliche Herrschaftsdynastie Bd 1 Aufstieg und Machtentfaltung 975 bis 1190 Stuttgart 2020 S 136 Johannes Laudage Friedrich Barbarossa 1152 1190 Regensburg 2009 S 45 49 John B Freed Frederick Barbarossa The Prince and the Myth Yale University Press New Haven u a 2016 S 122 128 573 Anm 53 Johannes Laudage Die Buhne der Macht Friedrich Barbarossa und seine Herrschaftsinszenierung In Andrea von Hulsen Esch Hrsg Inszenierung und Ritual in Mittelalter und Renaissance Dusseldorf 2005 S 97 134 hier S 112 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 232 Knut Gorich Die Ehre Friedrich Barbarossas Kommunikation Konflikt und politisches Handeln im 12 Jahrhundert Darmstadt 2001 S 352 Knut Gorich Versuch zur Rettung von Kontingenz Oder Uber Schwierigkeiten beim Schreiben einer Biographie Friedrich Barbarossas In Fruhmittelalterliche Studien Bd 43 2009 S 179 197 hier S 187 Vgl dazu Gerd Althoff Das Privileg der deditio Formen gutlicher Konfliktbeendigung in der mittelalterlichen Adelsgesellschaft In Otto Gerhard Oexle Werner Paravicini Hrsg Nobilitas Funktion und Reprasentation des Adels in Alteuropa Gottingen 1997 S 27 52 wieder in Gerd Althoff Spielregeln der Politik im Mittelalter Kommunikation in Frieden und Fehde Darmstadt 1997 S 99 125 Knut Gorich Geld und Honor Friedrich Barbarossa in der Lombardei In Gerd Althoff Hrsg Formen offentlicher Kommunikation im Mittelalter Stuttgart 2001 S 177 200 hier S 186 Knut Gorich Geld und Honor Friedrich Barbarossa in der Lombardei In Gerd Althoff Hrsg Formen offentlicher Kommunikation im Mittelalter Stuttgart 2001 S 177 200 hier S 181 Knut Gorich Die Ehre Friedrich Barbarossas Kommunikation Konflikt und politisches Handeln im 12 Jahrhundert Darmstadt 2001 S 35 Holger Berwinkel Verwusten und Belagern Friedrich Barbarossas Krieg gegen Mailand 1158 1162 Tubingen 2007 S 59 Otto Morena und seine Fortsetzer Libellus de rebus a Frederico imperatore gestis In Italische Quellen uber die Taten Friedrichs I herausgegeben und ubersetzt von Franz Josef Schmale Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe 17a Darmstadt 1986 S 34 239 hier S 52 54 Ausfuhrlich wiedergegeben Knut Gorich Die Ehre Friedrich Barbarossas Kommunikation Konflikt und politisches Handeln im 12 Jahrhundert Darmstadt 2001 S 194 Die Quelle wurde der deutschen Forschung in der Edition von Hofmeister 1922 erstmals zuganglich gemacht De ruina civitatis Terdonae hg von Adolf Hofmeister Eine neue Quelle zur Geschichte Friedrich Barbarossas In Neues Archiv Bd 43 1922 S 87 157 cap 9 S 155 Hagen Keller Zwischen regionaler Begrenzung und universalem Horizont Deutschland im Imperium der Salier und Staufer 1024 bis 1250 Berlin 1986 S 399 Knut Gorich Konflikt und Kompromiss Friedrich Barbarossa in Italien In Werner Hechberger und Florian Schuller Hrsg Staufer und Welfen Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter Regensburg 2009 S 79 97 hier S 84 Roman Deutinger Sutri 1155 Missverstandnisse um ein Missverstandnis In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Bd 60 2004 S 97 133 hier S 109 online Roman Deutinger Sutri 1155 Missverstandnisse um ein Missverstandnis In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Bd 60 2004 S 97 133 hier S 130 online Knut Gorich Die Staufer Herrscher und Reich Munchen 2006 S 46 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 269 Monika Suchan Furstliche Opposition gegen das Konigtum im 11 und 12 Jahrhundert als Gestalterin mittelalterlicher Staatlichkeit In Fruhmittelalterliche Studien Bd 37 2003 S 141 165 hier S 161 Rahewin Gesta Frederici III 13 Rahewin Gesta Frederici III 12 Rahewin Gesta Frederici III 25 26 Knut Gorich Die Ehre Friedrich Barbarossas Kommunikation Konflikt und politisches Handeln im 12 Jahrhundert Darmstadt 2001 S 117 Knut Gorich damit die Ehre unseres Onkels nicht gemindert werde Verfahren und Ausgleich im Streit um das Herzogtum Bayern 1152 1156 In Peter Schmid Heinrich Wanderwitz Hrsg Die Geburt Osterreichs 850 Jahre Privilegium minus Regensburg 2007 S 23 35 hier S 26 Joachim Ehlers Heinrich der Lowe Biographie Munchen 2008 S 87 DF I 151 Knut Gorich damit die Ehre unseres Onkels nicht gemindert werde Verfahren und Ausgleich im Streit um das Herzogtum Bayern 1152 1156 In Peter Schmid Heinrich Wanderwitz Hrsg Die Geburt Osterreichs 850 Jahre Privilegium minus Regensburg 2007 S 23 35 hier S 24 Vgl Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 259f Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 264 Claudia Garnier Die Kultur der Bitte Herrschaft und Kommunikation im mittelalterlichen Reich Darmstadt 2008 S 182 DF I 181 Knut Gorich Geld und Honor Friedrich Barbarossa in der Lombardei In Gerd Althoff Hrsg Formen offentlicher Kommunikation im Mittelalter Stuttgart 2001 S 177 200 hier S 192 online Knut Gorich Die Ehre Friedrich Barbarossas Kommunikation Konflikt und politisches Handeln im 12 Jahrhundert Darmstadt 2001 S 350 359 DF I 253 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 306 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 391 Johannes Laudage Alexander III und Friedrich Barbarossa Koln 1997 S 119 121 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 312 Rahewin Gesta Frederici IV 25 Vgl die Beispiele bei Gerd Althoff Spielregeln der Politik im Mittelalter Kommunikation in Frieden und Fehde Darmstadt 1997 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 330 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 337 Holger Berwinkel Verwusten und Belagern Friedrich Barbarossas Krieg gegen Mailand 1158 1162 Tubingen 2007 S 249 258 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 344 Knut Gorich Misstrauen aus Erfahrung Mailand und Friedrich II In Fruhmittelalterliche Studien Bd 39 2005 S 411 429 hier S 424 Knut Gorich Die Ehre Friedrich Barbarossas Kommunikation Konflikt und politisches Handeln im 12 Jahrhundert Darmstadt 2001 S 252 Anm 421 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 352 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 352 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 397 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 399 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 400 Knut Gorich Die Staufer Herrscher und Reich Munchen 2006 S 53 Zu dieser Abbildung vgl Volkhard Huth Unbeachtete Barbarossabilder Zu zwei Herrscherdarstellungen aus Freiburg und Paris In Knut Gorich Romedio Schmitz Esser Hrsg Barbarossabilder Entstehungskontexte Erwartungshorizonte Verwendungszusammenhange Regensburg 2014 S 188 205 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 359 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 356 Knut Gorich Die Ehre Friedrich Barbarossas Kommunikation Konflikt und politisches Handeln im 12 Jahrhundert Darmstadt 2001 S 73f Knut Gorich Herrschen mit dem heiligen Karl Die Staufer Karl der Grosse und Aachen In Rheinische Vierteljahrsblatter 82 2018 S 23 36 hier S 25 f Knut Gorich Karl der Grosse ein politischer Heiliger im 12 Jahrhundert In Ludger Korntgen Dominik Wassenhoven Hrsg Religion und Politik im Mittelalter Deutschland und England im Vergleich Religion and Politics in the Middle Ages Germany and England by Comparison Berlin u a 2013 S 117 155 Knut Gorich Herrschen mit dem heiligen Karl Die Staufer Karl der Grosse und Aachen In Rheinische Vierteljahrsblatter 82 2018 S 23 36 Gerald Schwedler Kaisertradition und Innovation Die Bezugnahme Barbarossas auf andere Kaiser In Stefan Burkhardt Thomas Metz Bernd Schneidmuller Stefan Weinfurter Hrsg Staufisches Kaisertum im 12 Jahrhundert Konzepte Netzwerke Politische Praxis Regensburg 2010 S 231 251 hier S 238 242 Gerd Althoff Die Macht der Rituale Symbolik und Herrschaft im Mittelalter Darmstadt 2003 S 151 153 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 367 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 357 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 367 Johannes von Salisbury ep 289 Zitiert nach Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 423 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 426 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 488 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 372 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 377f An der Historizitat des Treffens haben Joachim Ehlers Heinrich der Lowe Biographie Munchen 2008 S 224 Claudia Garnier Die Kultur der Bitte Herrschaft und Kommunikation im mittelalterlichen Reich Darmstadt 2008 S 188ff und Stefan Weinfurter Das Reich im Mittelalter Kleine deutsche Geschichte von 500 bis 1500 Munchen 2008 S 125 festgehalten doch mehren sich in jungster Zeit die Gegenstimmen Vgl etwa Johannes Fried Der Schleier der Erinnerung Grundzuge einer historischen Memorik Munchen 2004 S 252 255 Claudia Garnier Die Kultur der Bitte Herrschaft und Kommunikation im mittelalterlichen Reich Darmstadt 2008 S 201 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 383 Mit den Quellenangaben Knut Gorich Die Ehre Friedrich Barbarossas Kommunikation Konflikt und politisches Handeln im 12 Jahrhundert Darmstadt 2001 S 274 Anm 574 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 551 Zu dieser Abbildung vgl Jurgen Dendorfer Barbarossa als Kreuzfahrer im Schaftlarner Codex In Knut Gorich Romedio Schmitz Esser Hrsg Barbarossabilder Entstehungskontexte Erwartungshorizonte Verwendungszusammenhange Regensburg 2014 S 160 174 Knut Gorich Die Ehre Friedrich Barbarossas Kommunikation Konflikt und politisches Handeln im 12 Jahrhundert Darmstadt 2001 S 290 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 439 Johannes Fried Friedrich Barbarossas Kronung in Arles 1178 In Historisches Jahrbuch Bd 103 1983 S 347 371 Zu den begrenzten Moglichkeiten der Konigsherrschaft in Burgund siehe Verena Turck Beherrschter Raum und anerkannte Herrschaft Friedrich I Barbarossa und das Konigreich Burgund Ostfildern 2013 Knut Gorich Jager des Lowen oder Getriebener der Fursten Friedrich Barbarossa und die Entmachtung Heinrichs des Lowen In Werner Hechberger Florian Schuller Hrsg Staufer amp Welfen Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter Regensburg 2009 S 99 117 Joachim Ehlers Heinrich der Lowe in den Urkunden Friedrich Barbarossas In Fruhmittelalterliche Studien Bd 36 2002 S 355 377 hier S 372 Knut Gorich Jager des Lowen oder Getriebener der Fursten Friedrich Barbarossa und die Entmachtung Heinrichs des Lowen In Werner Hechberger Florian Schuller Hrsg Staufer amp Welfen Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter Regensburg 2009 S 99 117 hier S 109 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 475 477 D F I 795 online Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 478 Steffen Patzold Konsens und Konkurrenz Uberlegungen zu einem aktuellen Forschungskonzept der Mediavistik In Fruhmittelalterliche Studien Bd 41 2007 S 75 103 hier S 99 Knut Gorich Versuch zur Rettung von Kontingenz Oder Uber Schwierigkeiten beim Schreiben einer Biographie Friedrich Barbarossas In Fruhmittelalterliche Studien Bd 43 2009 S 179 197 hier S 195 Bernd Schneidmuller Die Welfen Herrschaft und Erinnerung 819 1252 Stuttgart 2000 S 229 Knut Gorich Die Staufer Herrscher und Reich Munchen 2006 S 60 Gert Melville Um Welfen und Hofe Streiflichter am Schluss einer Tagung In Bernd Schneidmuller Hrsg Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof im hohen Mittelalter Wiesbaden 1995 S 541 557 hier S 546 Steffen Patzold Konsens und Konkurrenz Uberlegungen zu einem aktuellen Forschungskonzept der Mediavistik In Fruhmittelalterliche Studien Bd 41 2007 S 75 103 hier S 102 Irmgard Fees Friedrich Barbarossa in seinen Siegeln In Knut Gorich Romedio Schmitz Esser Hrsg Barbarossabilder Entstehungskontexte Erwartungshorizonte und Verwendungszusammenhange Regensburg 2014 S 60 75 hier S 60 Irmgard Fees Die Siegel und Bullen Kaiser Friedrichs I Barbarossa In Archiv fur Diplomatik Bd 61 2015 S 95 132 hier S 95 Heinz Krieg Im Spannungsfeld zwischen christlichen und adligen Normvorstellungen Zur Beurteilung Friedrich Barbarossas in stauferzeitlicher Historiographie In Fruhmittelalterliche Studien Bd 41 2007 S 447 466 hier S 449 MGH D FI 163 sacro imperio et divae rei publicae consulere debemus Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 635 Jochen Johrendt Friedrich Barbarossa und Alexander III Die Universalgewalten in der Perspektive des 19 Jahrhunderts In Knut Gorich Martin Wihoda Hrsg Friedrich Barbarossa in den Nationalgeschichten Deutschlands und Ostmitteleuropas 19 20 Jh Koln u a 2017 S 173 203 hier S 174 Jorg Schwarz Herrscher und Kaisertitel bei Kaisertum und Papsttum im 12 und 13 Jahrhundert Koln u a 2003 S 86 96 bes S 94 96 Knut Gorich Fragen zum politischen Kontext der roncalischen Gesetze von 1158 In Gerhard Dilcher Diego Quaglioni Hrsg Gli inizi del diritto pubblico l eta di Federico Barbarossa legislazione e scienza del diritto Die Anfange des offentlichen Rechts Gesetzgebung im Zeitalter Friedrich Barbarossas und das Gelehrte Recht Bologna 2007 S 305 325 hier S 322f Theo Kolzer Der Hof Friedrich Barbarossas und die Reichsfursten In Stefan Weinfurter Hrsg Stauferreich im Wandel Stuttgart 2002 S 220 236 hier S 232 Steffen Patzold Konsens und Konkurrenz Uberlegungen zu einem aktuellen Forschungskonzept der Mediavistik In Fruhmittelalterliche Studien Bd 41 2007 S 75 103 hier S 101 Jan Ulrich Keupp Dienst und Verdienst Die Ministerialen Friedrich Barbarossas und Heinrichs VI Stuttgart 2002 S 471ff Jan Ulrich Keupp Dienst und Verdienst Die Ministerialen Friedrich Barbarossas und Heinrichs VI Stuttgart 2002 S 469 Jan Keupp Die erste Huhnerfarm zu Mainz zur Okonomie und Logistik der Hoffeste In Alfried Wieczorek Bernd Schneidmuller und Stefan Weinfurter Hrsg Die Staufer und Italien Drei Innovationsregionen im mittelalterlichen Europa Essays Darmstadt Mannheim 2010 S 276 282 hier S 281 Zur Sitzordnung als Rangordnung Hans Werner Goetz Der rechte Sitz Die Symbolik von Rang und Herrschaft im Hohen Mittelalter im Spiegel der Sitzordnung In Gertrud Blaschitz Helmut Hundsbichler Gerhard Jaritz und Elisabeth Vavra Hrsg Symbole des Alltags Alltag der Symbole Festschrift Harry Kuhnel Graz 1992 S 11 47 bes S 29 32 Theo Kolzer Der Hof Friedrich Barbarossas und die Reichsfursten In Stefan Weinfurter Hrsg Stauferreich im Wandel Stuttgart 2002 S 220 236 hier S 222 Knut Gorich Die Staufer Herrscher und Reich Munchen 2006 S 66 Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 552 Ausgrabung der lateinischen Kathedrale von Tyrus Knut Gorich Friedrich Barbarossa vom erlosten Kaiser zum Kaiser als nationaler Erlosergestalt In Johannes Fried 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Andrea Schindler Andrea Stieldorf Hrsg WeltkulturerbeN Formen Funktionen und Objekte kulturellen Erinnerns im und an das Mittelalter Bamberg 2015 S 9 33 online Zitiert nach Knut Gorich Friedrich Barbarossa Eine Biographie Munchen 2011 S 649 Johann Nepomuk Sepp Meerfahrt nach Tyrus zur Ausgrabung der Kathedrale mit Barbarossas Grab Leipzig 1879 Knut Gorich Friedrich Barbarossa vom erlosten Kaiser zum Kaiser als nationaler Erlosergestalt In Johannes Fried Olaf B Rader Hrsg Die Welt des Mittelalters Erinnerungsorte eines Jahrtausends Munchen 2011 S 195 208 hier S 206f Camilla G Kaul Barbarossadarstellungen in Deutschland im 19 und 20 Jahrhundert In Knut Gorich Romedio Schmitz Esser Hrsg Barbarossabilder Entstehungskontexte Erwartungshorizonte Verwendungszusammenhange Regensburg 2014 S 322 335 hier S 332 Knut Gorich Konflikt und Kompromiss Friedrich Barbarossa in Italien In Werner Hechberger Florian Schuller Hrsg Staufer und Welfen Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter 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Altdorf heute Weingarten Wurttemberg STERBEDATUM 10 Juni 1190STERBEORT Fluss Saleph bei Seleucia Kleinarmenien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich I HRR amp oldid 234701537