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Das Bistum Oldenburg ist ein ehemaliges romisch katholisches Bistum im heutigen Schleswig Holstein und Mecklenburg das etwa von 970 bis 1160 bestand Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Slawenaufstande 1 3 Neubeginn der Slawenmission 1 4 Bischof Vizelin 1 5 Bischof Gerold 2 Liste der Bischofe des Bistums Oldenburg 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinkGeschichte BearbeitenDer Name Aldinburg spater Oldenburg entstand als Ubersetzung der slawischen Ortsbezeichnung Starigrad Alte Burg Starigrad war der Hauptort der elbslawischen Wagrier und Sitz ihres Fursten In der Nahe befand sich ein Heiligtum des wagrischen Gottes Prove Damit war die Oldenburg ein gunstiger Ausgangspunkt fur die Missionierung der Slawen Grundung Bearbeiten Das Bistum Oldenburg in Holstein wurde vom Hamburger Erzbischof Adaldag im Auftrag von Kaiser Otto I wahrscheinlich im Jahre 972 zum Zwecke der Christianisierung der abodritischen Siedlungsgebiete im heutigen Ostholstein und in Mecklenburg gegrundet Es gibt auch Ansichten die eine Grundung bereits 968 oder schon vor 950 vertreten Bereits fur die Zeit um 950 sind durch Ausgrabungen mehrere christliche Korpergraber und ein holzernes Kirchengebaude auf der Oldenburg nachgewiesen Es handelt sich nach den Grabbeigaben um die Graber von Eliten sehr wahrscheinlich Angehorige der Furstenfamilie Zum ersten Bischof von Oldenburg wurde von Adaldag ein Geistlicher namens Egward bestimmt Die Nachrichten uber einen angeblich ersten Bischof namens Marco oder Merka der als Bischof von Schleswig belegt ist sind sehr unsicher Stattdessen wird vermutet dass Erzbischof Adaldag dem Schleswiger Bischof eigenmachtig einen Missionsauftrag fur das Gebiet des Abodritenreiches erteilt hatte Das Gebiet des Bistums reichte von der danischen Grenze an der Kieler Bucht bis an die Grenze des Bistums Havelberg im Suden wurde aber im nachsten Jahrhundert auf das eigentliche Wagrien Ostholstein beschrankt Oldenburg war als Suffraganbistum dem damaligen Erzbistum Bremen unterstellt Slawenaufstande Bearbeiten Adam von Bremen berichtet in seiner Hamburger Kirchengeschichte alle Slawen des Bistums hatten sich siebzig und mehr Jahre lang zum Christenthum bekannt namlich wahrend der ganzen Zeit der Ottonen Dann aber sei es zu einem Aufstand gekommen der die kirchliche Ordnung in Wagrien beseitigt hatte Die Datierung dieser Passagen ist in der Literatur umstritten und reicht von 983 dem Jahr des Slawenaufstandes der Liutizen bis zum Jahr 1018 dem Jahr der Vertreibung des christlichen Samtherrschers Mstislaw von der Mecklenburg Am wahrscheinlichsten ist es nach Ansicht der Forschung dass die Anhanger des alten Glaubens den Bischofssitz und die Johanneskirche auf der Oldenburg erst im Jahre 990 zerstorten In diesem Jahr wurde Bischof Folkward aus seinem Bistum vertrieben Sein Nachfolger Reinbert als neuer Bischof Oldenburgs ordiniert hat es nie betreten und residierte wie sein Nachfolger auf der Mecklenburg Danach scheint der Bischofssitz vakant geblieben zu sein Einen Neuanfang unternahm der Bremer Erzbischof im Jahr 1043 als der christliche Slawenfurst Gottschalk Samtherrscher des abodritischen Stammesverbandes wurde und versuchte sein Volk zum Christentum zu bekehren 1062 wurden aus dem Bistum Oldenburg die neuen Bistumer Mecklenburg unter Bischof Johannes I Scotus und Ratzeburg unter Bischof Aristo ausgegliedert Diese friedliche Zwischenphase endete im Jahre 1066 durch einen erneuten Slawenaufstand unter der Fuhrung von Gottschalks Schwager Blusso der alles Christliche im Lande hinwegfegte Bischof Ezzo entkam zwar dem Gemetzel das Bistum Oldenburg verschwand aber uber 80 Jahre aus der Geschichte Neubeginn der Slawenmission Bearbeiten Im 12 Jahrhundert trieb Heinrich der Lowe die Kolonisation in den slawischen Siedlungsgebieten des ostlichen Nordelbingens und in Mecklenburg in einem zweiten grossen Anlauf erneut voran Die Slawenmission wurde 1126 von Bremen und Hamburg aus erneut aufgenommen 1134 uberreichte dazu Kaiser Lothar auf Anregung des Bischofs dem Hochstift Burg und Stift Segeberg Bischof Vizelin Bearbeiten Im Zuge dieser zweiten Kolonisation wurde das alte wendische Missionsbistum Oldenburg formal wiederhergestellt 1149 wurde Vizelin als neuer Oldenburger Bischof eingesetzt nachdem der Bischofssitz uber 80 Jahre verwaist war Weil das Gebiet um Oldenburg selbst immer noch wendisches Ruckzugsgebiet und die Wiederherstellung des alten Bischofssitzes aus Sicherheitsgrunden dort noch nicht moglich war siedelte Bischof Vicelin nach Bosau uber liess dort die Petrikirche erbauen die erste sog Vicelin Kirche und ubte seine Amtsgeschafte von Bosau aus Wenige Tage nach der Kirchweihe in Bosau 1152 erlitt Vicelin einen Schlaganfall der seine rechte Seite lahmte und seine Sprechfahigkeit stark beeintrachtigte Zwei Jahre spater starb er am 12 Dezember 1154 in Neumunster Bischof Gerold Bearbeiten Unter seinem Nachfolger Bischof Gerold wurde 1156 der Bischofshof Eutin gegrundet und der Oldenburger Bischofssitz 1160 nach neueren Forschungen vielleicht erst 1163 auf Veranlassung Heinrichs des Lowen nach Lubeck verlegt Bischof Gerold verstarb 1163 bei seinem Freund Helmold in Bosau Mit ihm endet das Bistum Oldenburg Liste der Bischofe des Bistums Oldenburg BearbeitenBischofe von bis BemerkungenEgward um 968 972 um 973 1 Bischof von OldenburgWago um 973 um 983Egizo Ekizo Eziko um 983 um 988 danach wahrscheinlich Bischof von SchleswigVolkward Folkward 989 990Reinbert 992 1013 residierte zuletzt auf der MecklenburgBernhard 1013 1023Reinhold 1023 1030Meinher 1030 1038Abelin 1038 1048Ehrenfried Ezzo 1051 1066Vizelin 1149 1154 Bischofssitz BosauGerold 1154 1160 1163 Bischofssitz EutinSiehe auch BearbeitenBistum Lubeck Apostolisches Vikariat des Nordens Liste der ehemaligen katholischen Diozesen Liste der romisch katholischen Diozesen St Johannis Kirche Oldenburg in Holstein ehemalige Kathedrale Petrikirche zu BosauLiteratur BearbeitenHelmut Beumann Die Grundung des Bistums Oldenburg und die Missionspolitik Ottos d Gr In Horst Fuhrmann Hrsg Aus Reichsgeschichte und Nordischer Geschichte Klett Stuttgart 1972 S 54 69 PDF Kuchenmeister Rumold 800 Jahre St Johanniskirche zu Oldenburg In Festschrift zur 850 Jahr Feier der St Johanniskirche zu Oldenburg in Holstein Kirchenvorstand der evg luth Kirchengemeinde Oldenburg in Holstein Oldenburg 2007 Originalbeitrag von 1957 mit historischen Erganzungen von Jurgen Eberhardt 2007 Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 10 Hansestadt Lubeck Ostholstein Kiel von Zabern Mainz 1972 Weblink BearbeitenGeschichte des Erzbistum Hamburg Archiviert vom Original am 8 Oktober 2007 abgerufen am 5 Dezember 2017 VEhemalige Erzbistumer und Bistumer in DeutschlandKirchenprovinzen Erzbistumer und Bistumer als Suffragandiozesen Kirchenprovinz Besancon Bistum Basel fur Sudbaden Kirchenprovinz Bremen Erzbistum Bremen Bistum Lubeck Bistum Oldenburg Bistum Ratzeburg Bistum Roskilde Suffragan Bremens bis 1104 jetzt Bistum Kopenhagen in Danemark Bistum Schleswig Suffragan Bremens bis 1104 Bistum SchwerinKirchenprovinz Breslau Ostdeutsche Kirchenprovinz Erzbistum Breslau Bistum Berlin 1930 1972 Suffragan Breslaus jetzt Erzbistum Berlin Bistum Ermland 1930 1972 Suffragan Breslaus jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Pralatur SchneidemuhlKirchenprovinz Gnesen Posen Erzbistum Gnesen Posen 1821 1946 vereint jetzt Erzbistumer Gnesen und Posen beide im heutigen Polen Bistum Kulm 1466 1946 Suffragan Gnesen Posen s jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen Kirchenprovinz Koln Rheinische Kirchenprovinz Bistum MindenKirchenprovinz Lund Bistum Schleswig Bistum Roskilde bis 1537 zustandig fur Rugen Kirchenprovinz Magdeburg Erzbistum Magdeburg jetzt Bistum Magdeburg Bistum Brandenburg Bistum Havelberg Bistum Lebus Bistum Meissen Suffragen Magdeburgs bis 1399 Bistum Merseburg Bistum Naumburg ZeitzKirchenprovinz Mainz Erzbistum Mainz jetzt Bistum Mainz Bistum Buraburg Bistum Corvey Bistum Halberstadt Bistum Konstanz Bistum Strassburg jetzt Erzbistum Strassburg in Frankreich Bistum Verden Bistum WormsKirchenprovinz Olmutz Generalvikariat Branitz im heutigen Polen Kirchenprovinz Prag Generalvikariat Glatz im heutigen Polen Kirchenprovinz Riga Bistum Ermland 1243 1512 Suffragan Rigas jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Bistum Kulm 1243 1466 Suffragan Rigas jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen Bistum Pomesanien Bistum SamlandKirchenprovinz Salzburg Bistum Chiemsee Bistum Freising jetzt Erzbistum Munchen und Freising Bistum NeuburgKirchenprovinz Trier Erzbistum Trier jetzt Bistum Trier Bistum Metz im heutigen Frankreich Bistum Toul jetzt Bistum Nancy Toul in Frankreich Bistum Verdun im heutigen Frankreich Immediat Bistum Cammin jetzt Erzbistum Hamburg fur Ost Mecklenburg Erzbistum Berlin fur deutsche und Erzbistum Szczecin Kamien wie Bistum Koszalin Kolobrzeg fur polnische Teile Pommerns Bistum Ermland 1512 1930 exempt jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Apostolische Administratur Gorlitz 1972 1994 jetzt Bistum Gorlitz Bistum Meissen ab 1399 jetzt Bistum Dresden Meissen Apostolisches Vikariat Anhalt Apostolisches Vikariat des Nordens Apostolisches Vikariat Ober und Niedersachsen Apostolisches Vikariat in den Sachsischen Erblanden Apostolische Prafektur Schleswig HolsteinSiehe Liste der ehemaligen katholischen Diozesen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bistum Oldenburg amp oldid 231829046