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Vizelin Vicelin Wissel Witzel Vicelinus um 1090 in Hameln 12 Dezember 1154 in Neumunster war Bischof von Oldenburg und Missionar der ostholsteinischen Slawen Er wird in der romisch katholischen Kirche als Heiliger verehrt Die evangelische Kirche in Deutschland erinnert ebenfalls an Vizelin als denkwurdigen Glaubenszeugen Vizelin verteilt Lebensmittel an Bedurftige Olgemalde von Christoffer Wilhelm Eckersberg 1812 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verehrung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVizelin wurde nach dem fruhen Tod seiner Eltern zunachst bei Verwandten bei Hameln dann auf der Burg Everstein bei Holzminden erzogen Nach mehrjahrigem Studium in der Paderborner Domschule kam er 1118 nach Bremen erhielt hier eine Pfrunde am Domstift und wirkte vier Jahre als Scholaster Spater ging er zu ausgiebigen Studien nach Laon in Frankreich 1126 kehrte er nach Deutschland zuruck ging allerdings nicht nach Bremen sondern nach Magdeburg wo er von Erzbischof Norbert von Xanten dem Grunder des Pramonstratenserordens zum Priester geweiht wurde Vizelin hoffte wohl von Erzbischof Norbert als Missionar zu den Slawen gesandt zu werden Da dieser Wunsch nicht in Erfullung ging zog er nach Bremen wo ihn Erzbischof Adalbero als Missionar zu den Wagriern im Raum Alt Lubeck entsandte einem Teilstamm des Slawenvolkes der Abodriten Dort begann Vizelin 1126 7 seine Arbeit musste sie aber Anfang des Jahres 1128 wegen der nach dem Tod des Abodritenfursten Heinrich ausbrechenden Nachfolgekampfe wieder beenden Anschliessend betraute Erzbischof Adalbero ihn auf Ersuchen des Overboden Marcrad I mit der Seelsorge der Holsten im slawisch sachsischen Grenzgebiet Deren sachsische Bewohner hatten nach dem Bericht Helmolds von Bosau von der christlichen Religion nichts als den Namen angenommen Ihren Kult ubten sie ahnlich wie die Slawen in heiligen Hainen oder an Quellen aus Vizelin begann sein Missionswerk und sammelte gleichgesinnte Priester um sich mit denen er der das Augustiner Chorherrenstift Neumunster grundete Im Jahr 1134 wurde von Kaiser Lothar III auf Vizelins Rat die Feste Segeberg mit einer weiteren Kirche der Augustiner Chorherren errichtet von der aus Vizelin dann drei Jahre lang im Gebiet der Wagrier predigte Durch kriegerische Eroberung in den Jahren 1138 und 1139 gerieten die Gebiete der abodritischen Teilstamme der Wagrier und Polaben unter sachsische Herrschaft In Teilen Wagriens das Herzog Heinrich der Lowe als Lehen an den Grafen Adolf II von Holstein gab begann der neue Herr ab 1143 deutsche Siedler aus Westfalen und dem Nordseeraum anzusiedeln Nach dem sogenannten Wendenkreuzzug des Jahres 1147 sah der neue Erzbischof Hartwig I von Hamburg Bremen die Gelegenheit gekommen die im Slawenaufstand von 1066 untergegangenen abodritischen Bistumer Oldenburg Ratzeburg und Mecklenburg zu restituieren nbsp GedenktafelAm 25 September 1149 wurde Vizelin gemeinsam mit dem mecklenburgischen Bischof Emmehard von Erzbischof Hartwig zum Bischof des Wagrierbistums Oldenburg geweiht Er geriet damit jedoch in die Muhlen des Konfliktes zwischen Erzbischof Hartwig und Herzog Heinrich Erst Ende 1150 nachdem sich der bereits von einem Schlaganfall schwer getroffene Vizelin in Oldenburg von der desolaten Situation an seinem Bischofssitz und in seinem gesamten Sprengel uberzeugt hatte unterwarf er sich gegen den Willen seines Erzbischofs der vom Herzog geforderten Investitur durch Heinrich den Lowen Damit gewann Vizelin den notwendigen politischen Ruckhalt fur sein Missionswerk Heinrich der Lowe veranlasste im Gegenzug sofort eine angemessene materielle Ausstattung des Bistums Vizelin erhielt das Dorf Bosau am Ploner See samt einem Vorwerk als neue Missionsbasis wo er sofort mit dem Kirchbau der Petrikirche begann 1152 traf Vizelin bei einem Aufenthalt in Faldera Neumunster ein zweiter schwerer Schlaganfall Vizelin starb nach zweieinhalb Jahren schwerer Leiden am 12 Dezember 1154 in Faldera und wurde dort auch bestattet Nach seiner Heiligsprechung wurden die Reliquien Vizelins 1332 in die Kirche des mittlerweile von Neumunster nach Bordesholm verlegten Chorherrenstiftes uberfuhrt Das Grab des Heiligen ist heute nicht mehr nachweisbar in der Kirche Klosters Bordesholm erinnert jedoch eine Gedenktafel aus der Zeit des Barock an seine Grabstatte nbsp Die Vicelin Kirche in NeumunsterVerehrung BearbeitenDer Gedenktag des hl Vizelin ist in der katholischen Kirche und im evangelischen Namenkalender der 12 Dezember In Holstein werden Kirchen die ihre Entstehung der Missionstatigkeit Vizelins verdanken heute noch Vicelinkirchen genannt oftmals handelt es sich um alte Feldsteinkirchen Vizelinkirchen befinden sich in Segeberg Bornhoved Pronstorf Bosau Neukirchen Ratekau Bad Schwartau Rensefeld Susel Warder und Bad Oldesloe Dem hl Vizelin geweihte Kirchen gibt es weiterhin in Lubeck Norderstedt Hamburg Sasel und Neumunster Der ca 100 km lange Radrundweg Vicelinweg fuhrt von Neumunster uber Bordesholm Preetz und Bornhoved zuruck nach Neumunster So kann das Leben und Wirken Vizelins in der Region nachvollzogen werden 1 Literatur BearbeitenCarsten Erich Carstens Vicelin In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 39 Duncker amp Humblot Leipzig 1895 S 668 670 Enno Bunz Vicelin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 836 Digitalisat Ulrich Hoppe Vicelin Gottesmann jenseits von Ruhm und Macht In Verein fur katholische Kirchengeschichte in Hamburg und Schleswig Holstein Beitrage und Mitteilungen Bd 6 1999 S 7 126 ISBN 3 7868 5106 9 Friedhelm Jurgensmeier Vizelin Vicelin Wissel Witzel Vicelinus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 1545 1547 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Dieter Lent Vicelin In Horst Rudiger Jarck et al Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 S 718 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vizelin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Vicelin Sage Quellen und Volltexte http www kirchenmusik luebeck de vicelinEinzelnachweise Bearbeiten Vicelinweg Abgerufen am 24 Oktober 2022 VorgangerAmtNachfolgerEhrenfriedBischof von Oldenburg 1149 1154GeroldNormdaten Person GND 121523403 lobid OGND AKS LCCN no96013350 VIAF 48818419 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME VizelinALTERNATIVNAMEN Vicelin Wissel Witzel VicelinusKURZBESCHREIBUNG deutscher Bischof und Missionar HeiligerGEBURTSDATUM um 1090GEBURTSORT HamelnSTERBEDATUM 12 Dezember 1154STERBEORT Neumunster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vizelin amp oldid 237071055