www.wikidata.de-de.nina.az
Die evangelische Feldsteinkirche Ratekau auch Vicelinkirche Ratekau Ratekauer Feldsteinkirche in Ratekau Schleswig Holstein ist eine der besterhaltenen ostholsteinischen Feldsteinkirchen bzw Wehrkirchen aus dem 12 Jahrhundert Die Kirche ist im Wappen der Gemeinde Ratekau abgebildet Feldsteinkirche Ratekau 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Glocken 5 Geistliche 6 Sehenswertes in der Umgebung 7 Bilder 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Ratekauer Feldsteinkirche im Wappen der Gemeinde RatekauDer Bau der Ratekauer Kirche wurde im 12 Jahrhundert begonnen kurz nachdem Wagrien 1138 39 durch die Holsten erobert worden war 1147 wurde Wagrien von Heinrich dem Lowen dem Grafen Adolf II von Schauenburg und Holstein zum Lehen gegeben Adolf II beauftragte Vizelin mit der Verbreitung des Christentums unter den Slawen Gleichzeitig begann er die Kolonisation mit Neusiedlern mit christlichen Siedlern Ebenfalls als Vicelinkirchen bezeichnete Kirchen sind die Petrikirche in Bosau die St Laurentius Kirche in Susel und St Johannis in Neukirchen Bad Malente Der Baubeginn wird auf das Jahr 1156 datiert zwei Jahre nach Vizelins Tod Graf Adolf und Bischof Gerold von Oldenburg suchten gemeinsam den Platz aus wie Helmold von Bosau in seiner Slawenchronik berichtet Erstmals urkundlich erwahnt wurde die Kirche 1234 1235 als Apsisbogen und Gewolbe erneuert wurden Es handelt sich um eine im romanischen Stil errichtete einschiffige Saalkirche mit Chor und Apsis sowie einem 48 Meter hohen schiefen Rundturm der als Wehrturm diente Die Kirche wurde uberwiegend aus Feldsteinen unter Verwendung von Gips Mortel vom Segeberger Kalkberg errichtet und hat ein mit Holzschindeln gedecktes Satteldach 1913 erhielt die Kirche an der Nordseite einen Sakristeianbau in Feldsteinen Renovierungen erfolgten 1824 1933 und 1956 Die evangelische Vicelinkirche wurde von 2008 bis 2011 saniert Dabei wurden der originale Ziegelfussboden und steinerne Sitzbanke an den Seiten aus der Erbauungszeit gefunden 1 Seitdem wird sie mit 15 Erdwarmesonden beheizt 2 Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum 2011 Durch die verschiedenen durchgreifenden Erneuerungen ist kaum alte Ausstattung erhalten Richard Haupt beklagte 1888 dass das Innere der Kirche aufs erbarmungsloseste neu gemacht ist 3 Zu den wenigen alten Stucken zahlt ein im Apsisbogen hangendes Kruzifix aus dem spaten 16 Jahrhundert an einem neueren Kreuz das 1956 restauriert wurde Der Kanzelkorb ist das einzig noch verwendete Teil der Ausstattung von 1824 Das Altargemalde von 1824 Christus am Olberg ist erhalten aber abgestellt 4 Der Torso eines Taufengels von 1764 der durch die Kriegseinwirkungen 1806 12 beschadigt und unbrauchbar geworden war wurde 1991 wiedergefunden und in einer Nische links neben dem Ubergang vom Kirchenschiff zum Chor aufgestellt 2019 erfolgte eine Rekonstruktion der fehlenden Teile Der um 1812 als Ersatz angefertigte holzerne Taufstander kam in die Curauer Kirche 5 Orgel Bearbeiten nbsp Orgelprospekt Hauptwerk nbsp Orgel Gesamtansicht Die erste bekannte Orgel der Kirche stammte aus dem 16 oder 17 Jahrhundert und hatte Hauptwerk mit sieben ein Ruckpositiv mit sechs und ein Pedal mit vier Registern 1819 20 noch einmal umfassend repariert waren dennoch um 1890 nur noch funf Register notdurftig spielbar Daher erfolgte 1891 ein Orgelneubau durch Marcussen amp Sohn Apenrade Opus Nummer 200 Diese Orgel wurde 1959 von Firma E Kemper amp Sohn aus Lubeck im neobarocken Sinne radikal umgestaltet 1982 83 wurde das Instrument von Orgelbauer G Christian Lobback Neuendeich wieder seinem Originalzustand angenahert Eine leichte Aufhellung der Disposition wurde dabei bewusst belassen denn die ursprungliche Marcussen Orgel von 1891 hatte keine einzige Mixtur Zugleich wurde die Orgel um zwei Register erweitert uberblasende Flote 4 im Hauptwerk terzhaltige Mixtur im Schwellwerk 6 Die heutige Disposition lautet I Hauptwerk C f31 Bordun 16 M L2 Principal 8 M3 Rohrflote 8 L4 Oktave 4 M5 Travers flote 4 L6 Quinte 2 2 3 M7 Oktave 2 M8 Mixtur IV VI 1 1 3 K9 Trompete 8 M II Schwellwerk C f310 Gedackt 8 M11 Geigenprincipal 8 L12 Principal 4 M13 Flauto dolce 4 M L14 Piccolo 2 M L15 Cornett mixtur II III 1 1 3 L16 Oboe 8 L Pedal C d117 Subbass 16 M18 Principal 8 M19 Oktave 4 K20 Rauschpfeife III 2 2 3 K21 Posaune 16 LM Marcussen K Kemper L LobbackKoppeln II I I P Traktur Schleifladen vollmechanischGlocken Bearbeiten nbsp FeldsteinkircheIm Turm befinden sich funf Glocken mit den Schlagtonen g1 a1 c2 d2 e2 Die kleinste Glocke wurde 1925 von der Glockengiesserei Bachert zu vier historischen Glocken gegossen die von Nikolaus Gage und Lorenz Strahlborn stammten Diese vier mussten im Zweiten Weltkrieg als Metallspende abgegeben werden Nur die kleine Glocke von 1925 blieb erhalten Als Ersatz wurden wiederum von der Giesserei Bachert 1962 zwei Glocken Schlagtone a1 c2 und 1993 zwei weitere Schlagtone g1 d2 gegossen so dass das Gelaut seitdem wieder vollstandig ist 7 Geistliche BearbeitenAdolph Heinrich Eckermann 1778 1850 Pastor von 1808 bis 1850 Adolf Schutte 1878 1957 Pastor von 1908 bis 1912 spater Kirchenrat in Oldenburg Joachim Hossenfelder 1899 1976 ehemals fuhrender Vertreter der Deutschen Christen Pastor von 1954 bis 1969Sehenswertes in der Umgebung BearbeitenIn der Nahe der Kirche befinden sich die Wilhelmseiche in Ratekau mit dem Wilhelmsstein zur Erinnerung an den 100 Geburtstag von Kaiser Wilhelm I ein Gedenkstein fur General Blucher zur Erinnerung an die Kapitulation der preussischen Heeresgruppe nach der Schlacht bei Lubeck am 7 November 1806 im Ratekauer Pfarrhaus die Steinkiste von Ratekau ein Megalithgrab aus der Zeit der GlockenbecherkulturBilder Bearbeiten nbsp Turmhahn nbsp Sudportal nbsp Ansicht von Suden nbsp Ansicht aus Nordost mit der Sakristei von 1913 nbsp Ansicht von Norden Detail Literatur BearbeitenJohannes Eduard Busse Gerold erster Bischof von Lubeck und die Kirche zu Ratekau zur Gedachtnissfeier des 700jahrigen Bestehens dieser Kirche Lubeck 1856 Digitalisat Richard Haupt Die Vizelinskirchen baugeschichtliche Untersuchungen an Denkmalern Wagriens als ein Beitrag zur Anfangsgeschichte des Oldenburg Lubecker Bistums sowie zur Schatzung seiner Quellenschriften Plon Perthes 1888 Walter Korber Kirchen in Vicelins Land Eutin 1977 S 231 235 Herwart Bansemer Statt Bleiplatten weiterhin Holzschindeln Ratekaus Wahrzeichen behielt seinen Schindelturm Jahrbuch fur Heimatkunde Eutin 1990 Seite 14 20 Anke Dittmann Michael Dittmann und Rainer Raguse Festschrift 850 Jahre Feldsteinkirche Ratekau 1156 2006 Hrsg Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Ratekau Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hamburg Schleswig Holstein 2009 S 768 Julia Dittmann Eine Kirche am anderen Meer In Jeversches Wochenblatt 29 August 2020 S 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Feldsteinkirche Ratekau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 53 949361111111 10 737222222222 Koordinaten 53 56 57 7 N 10 44 14 O Homepage der Kirchengemeinde Geschichte von Ratekau Vicelinkirche auf Die Rundturmkirchen Europas Einzelnachweise Bearbeiten Sanierung der Feldsteinkirche waermepumpe regional de Erdwarme Warmepumpe beheizt sanierte Feldsteinkirche Richard Haupt Die Vizelinskirchen baugeschichtliche Untersuchungen an Denkmalern Wagriens als ein Beitrag zur Anfangsgeschichte des Oldenburg Lubecker Bistums sowie zur Schatzung seiner Quellenschriften Plon Perthes 1888 S 19 Hartwig Beseler Kunsttopographie Schleswig Holstein Neumunster 1974 S 280 Kirsten Riecher Taufbecken in Nordelbien zwischen 1500 und 1914 Gestalt und Bedeutungswandel eines Prinzipalstucks Diss Hamburg 2010 Digitalisat S 36 und 317 Reinhard Jaehn Immo Wesnigk G Christian Lobback Festschrift Zur Einweihung der restaurierten Orgel der Kirche Ratekau am 26 Juni 1983 o O 1983 12 S Feldsteinkirche Ratekau Einzel und Vollgelaute Innenaufnahme Youtube Video Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feldsteinkirche Ratekau amp oldid 237752264