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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Mortel Begriffsklarung aufgefuhrt Mortel von lat mortarium Morser Mortelgefass regional auch der Speis ist ein Baustoff Er verbindet Mauersteine und dient zum Verputzen von Wanden und Decken Erharteter Mauermortel in SichtmauerwerkMortel besteht aus Gesteinskornung mit hochstens 4 mm Korngrosse Zugabewasser und einem Bindemittel etwa Kalk oder Zement Auch kann er Betonzusatzstoffe und mittel enthalten 1 Der Wasserfeststoffwert beschreibt wie viel Wasser es braucht damit der Mortel erstarrt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einteilung 2 1 Funktionell 2 1 1 Nach Art der Verwendung 2 1 2 Brandschutzmortel 2 2 Gesteinskornung 2 3 Bindemittel 2 3 1 Aushartung 2 4 Einteilung nach der EN 998 1 2 4 1 Einteilung nach Herstellungsart 2 4 2 Einteilung nach Verwendungszweck 2 5 Einteilung nach der DIN 18550 2 6 Putzmortelgruppen nach DIN V 18550 3 Normen 3 1 Normen zum Prufverfahren fur Mortel fur Mauerwerk 4 Spezielle Arten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Entwicklung von Mortel fallt in die Zeit der Antike Die Romer entwickelten den Baustoff opus caementitium ein Gemisch aus Bruchstein oder Ziegelschrot Caementum vgl Zement Bindemittel Mortar und Wasser um eine Art kunstlichen Stein herzustellen 2 Opus caementitium wird heute als Vorlaufer des Betons betrachtet aber auch der heutige Mortel hat sich aus diesem antiken Baustoff entwickelt Im Unterschied zum Beton sind die verwendeten Gesteinskornungen feiner eine Zugabe von grosseren Bruchsteinen fehlt Einteilung BearbeitenFunktionell Bearbeiten Nach Art der Verwendung Bearbeiten Nach seiner Funktion oder Verwendung unterscheidet man 3 Mauermortel zur Herstellung von Mauerwerk Putzmortel zum Verputzen von Wanden und Decken Brandschutzmortel fur feuerbestandige Abschottungen Kunstharzmortel bestehend aus ungesattigtem Polyesterharz Methacrylatharz oder Epoxidharz 4 Fugenmortel zum nachtraglichen Ausfugen von Fliesen Verblendern Sichtmauerwerk und Pflastersteinen Estrichmortel zur Herstellung eines Estrichs als Fussboden oder Grundlage fur den Bodenbelag Vergussmortel bzw Giessmortel zum Vergiessen von Verankerungen Lochern und Spalten Quellmortel zum form bzw kraftschlussigen Verfullen Ausstopfen und Ausmauern von Hohlraumen bzw zum Untermauern von Bauteilen Injektionsmortel zum Verfullen von Rissen Ausgleichsmassen zum Nivellieren von Hohenunterschieden und Unebenheiten Wassermortel mit hohem Widerstand gegenuber aggressiven Wassern und Aushartung unter Wasser mineralische Dichtschlamme zum Abdichten von Boden und WandenAuch zur Warmedammung oder zur Befestigung von Verkleidungselementen wird Mortel eingesetzt Ein weiterer Einsatzbereich ist die Verwendung von Zementmortel fur die Auskleidung von Stahlrohren als Korrosionsschutz gegenuber aggressiven Medien 5 Brandschutzmortel Bearbeiten Aufbau eines Prufkorpers fur eine BrandprufungBrandschutzmortel sind in Deutschland zulassungspflichtig durch das Deutsche Institut fur Bautechnik Es handelt sich um besondere Baustoffe die einer bauamtlichen Fremduberwachung unterzogen werden weil sie zur Herstellung von Abschottungen benutzt werden die nachweislich eine bestimmte Feuerwiderstandsklasse aufweisen mussen Das Brandschutzgewerk ist ein Teil des WKSB Warme Kalte Schall und Brandschutz also des Isolierungshandwerkes Die einschlagigen Branchenverbande hierfur sind in Deutschland die Gutegemeinschaft Brandschutz im Ausbau und in den USA und Kanada die Firestop Contractors International Association und der International Firestop Council Gesteinskornung Bearbeiten Terrassenplatten in Mortel mit Feinkies als GesteinskornungDie haufigste Gesteinskornung fur Mortel ist Sand es konnen jedoch in bestimmten Fallen auch andere Materialien verwendet werden beispielsweise Feinkies oder Holzspane Das Grosstkorn der Gesteinskornung liegt bei 4 mm Zementmortel unterscheidet sich neben der Verwendung meist durch diese geringe Korngrosse von Beton Manche Mortel Bindemittel konnen auch ohne Gesteinskornung also lediglich mit Wasser verwendet werden Bindemittel Bearbeiten Mortel kann mit mineralischen Bindemitteln wie etwa Kalk Zement Gips Anhydrit Magnesit und Lehm Putz und Mauerbinder oder mit organischen Bindemitteln also Kunststoffen hergestellt werden Aushartung Bearbeiten Das Bindemittel erhartet entweder durch physikalische Trocknung etwa bei Lehm oder chemische Vorgange Im Luftmortel kann das Bindemittel nur an der Luft z B durch Trocknung oder durch Reaktion mit Kohlenstoffdioxid ausharten Wassermortel oder hydraulischer Mortel hartet auch unter Wasser aus Einteilung nach der EN 998 1 Bearbeiten Festlegung fur Mortel im Mauerwerksbau Die EN 998 1 gilt fur im Werk hergestellte Putzmortel die als Aussenputz und als Innenputz fur Wande Decken Pfeiler und Trennwande verwendet werden Sie enthalt Definitionen und Leistungsanforderungen Sie unterscheidet nach Herstellungskonzept Herstellungsart und Art der Eigenschaften und oder Verwendungszweck 6 Einteilung nach Herstellungsart Bearbeiten Werkmortel werkmassig hergestelltem Mortel BaustellenmortelEinteilung nach Verwendungszweck Bearbeiten Normalputzmortel GP Leichtputzmortel LW Edelputzmortel CR Einlagenputzmortel fur aussen OC Sanierputzmortel R Warmedammputzmortel T Einteilung nach der DIN 18550 Bearbeiten Die DIN 18550 Festlegungen fur Mortel im Mauerwerksbau wurde im September 2003 zuruckgezogen Die Einteilung ist in der Baupraxis aber teilweise weiterhin relevant da sich alte Literatur und Produktzulassungen weiterhin auf sie beziehen MG 1a Kalkmortel Gemisch aus Sand und geloschtem Kalk Sumpfkalk Fettkalk bzw Kalkmilch der gebrannte Kalk wird durch thermische Zersetzung von Calciumcarbonat hergestellt siehe Technischer Kalkkreislauf und Kalkbrennen bei Direktverarbeitung spricht man von Heisskalkmortel MG 2a Kalkzement hydraulischer Mortel und Kalkzementmortel Gemisch aus Sand Kalk Kalkhydrat und Zement MG 2a Kalkzementmortel MG 3a Zementmortel Gemisch aus Sand und Zement MG 3a Zementmortel f c f c 20 N mm2 MG 4a Gipsmortel Gemisch aus Sand und Gips Putzmortelgruppen nach DIN V 18550 Bearbeiten Siehe auch Putz Baustoff Normen BearbeitenIm September 2003 7 wurden viele der Festlegungen aus der Reihe der DIN 18550 Festlegungen fur Mortel im Mauerwerksbau durch die europaischen Produktnormen EN 998 Teil 1 Putzmortel 8 und Teil 2 Mauermortel 9 sowie die Normen EN 13914 fur Planung Zubereitung und Ausfuhrung von Aussen und Innenputzen Teil 1 Aussenputze 10 und Teil 2 Innenputze 11 ersetzt Die Teile 1 und 2 der weiterhin erscheinenden DIN 18550 legen zur Planung Zubereitung und Ausfuhrung von Aussen und Innenputzen Erganzungen fur den deutschen Markt fest 12 Normen zum Prufverfahren fur Mortel fur Mauerwerk Bearbeiten EN 1015 2 Teil 2 Probenahme von Morteln und Herstellung von Prufmorteln EN 1015 7 Teil 7 Bestimmung des Luftgehaltes von Frischmortel EN 1015 9 Teil 9 Bestimmung der Verarbeitbarkeitszeit und der Korrigierbarkeitszeit von Frischmortel EN 1015 10 Teil 10 Bestimmung der Trockenrohdichte von Festmortel EN 1015 11 Teil 11 Bestimmung der Biegezug und Druckfestigkeit von Festmortel EN 1015 12 Teil 12 Bestimmung der Haftfestigkeit von erharteten Putzmorteln EN 1015 18 Teil 18 Bestimmung der kapillaren Wasseraufnahme von erhartetem Mortel Festmortel EN 1015 19 Teil 19 Bestimmung der Wasserdampfdurchlassigkeit von Festmorteln aus Putzmorteln EN 1015 21 Teil 21 Bestimmung der Vertraglichkeit von Einlagenputzmorteln mit UntergrundenSpezielle Arten BearbeitenWerktrockenmortel EinpressmortelWeblinks Bearbeiten Wiktionary Mortel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Atlas zur deutschen Alltagssprache MortelEinzelnachweise Bearbeiten Dietmar Grutze Bau Lexikon Carl Hanser Verlag Munchen 2007 ISBN 3 446 40472 4 S 181 Fritz Scheidegger Aus der Geschichte der Bautechnik Birkhauser Basel 1994 ISBN 3 7643 5069 5 S 75 A Beuth und M Beuth Lexikon Bauwesen Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2001 ISBN 3 421 03242 4 S 108 Hans Gustav Olshausen VDI Lexikon Bauingenieurwesen Springer Verlag Berlin Heidelberg 1991 ISBN 978 3 662 30425 9 S 652 Mannesmann Forschungsberichte Nr 770 1978 von B Heinrich H Hildebrand M Schulze W Schenk in 3R international 17 Jg Heft 7 Juli 1978 S 448 459 DIN EN 998 1 Beuth Verlag Februar 2017 S 6 7 DIN EN 998 1 Festlegungen fur Mortel im Mauerwerksbau Teil 1 Putzmortel Anderungsvermerk beuth de September 2003 abgerufen am 8 Januar 2021 DIN EN 998 1 Festlegungen fur Mortel im Mauerwerksbau Teil 1 Putzmortel beuth de Februar 2017 abgerufen am 8 Januar 2021 DIN EN 998 2 Festlegungen fur Mortel im Mauerwerksbau Teil 2 Mauermortel beuth de Februar 2017 abgerufen am 8 Januar 2021 DIN EN 13914 1 Planung Zubereitung und Ausfuhrung von Aussen und Innenputzen Teil 1 Aussenputze beuth de September 2016 abgerufen am 8 Januar 2021 DIN EN 13914 2 Planung Zubereitung und Ausfuhrung von Aussen und Innenputzen Teil 2 Innenputze beuth de September 2016 abgerufen am 8 Januar 2021 DIN 18550 1 Planung Zubereitung und Ausfuhrung von Aussen und Innenputzen Teil 1 Erganzende Festlegungen zu DIN EN 13914 1 beuth de Januar 2018 abgerufen am 8 Januar 2021 Normdaten Sachbegriff GND 4131237 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mortel amp oldid 233073914